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Die
Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit
einem in einem Gehäuse
bewegbaren Kern, mit einem zum Einführen eines Schlüssels vorgesehenen
Schließkanal,
mit zumindest einer Stiftzuhaltung zur wahlweisen Blockierung oder
Freigabe des Kerns gegenüber
dem Gehäuse,
mit einem in dem Gehäuse
geführten
Gehäusestift
und mit einem in dem Kern geführten
Kernstift der Stiftzuhaltung und mit einem Federelement zur Vorspannung
des Gehäusestiftes in
Richtung des Kernstiftes, wobei der Kernstift in den Schließkanal hineinragt.
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Ein
solcher Schließzylinder
ist beispielsweise aus der
FR
2 312 630 A bekannt. Bei diesem Schließzylinder ist neben der Stiftzuhaltung
eine Nebenzuhaltung angeordnet, welche mittels eines Stiftes gegen
den Kern vorgespannt ist. Wenn man ohne Schlüssel durch Trennung des Kernstiftes
von dem Gehäusestift
versucht, den Schließzylinder
zu entriegeln, lässt
sich der Kern zunächst
bis zu der Nebenzuhaltung verdrehen. Anschließend gelangt die Nebenzuhaltung
in eine Bohrung des Kernstiftes im Kern und blockiert die weitere
Bewegung des Kerns gegenüber
dem Gehäuse.
Dies erschwert insbesondere die Entriegelung des Schließzylinders
mit der sogenannten Picking-Methode, bei der ein Impuls in den Kernstift
eingeleitet wird und dieser auf den Gehäusestift übertragen wird. Durch den Impuls
taucht der Gehäusestift
zumindest kurzzeitig in das Gehäuse
ab, während
der Kernstift im Kern verbleibt.
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Nachteilig
bei dem bekannten Schließzylinder
ist jedoch, dass der Kern nach der Trennung des Kernstiftes von
dem Gehäusestift
bis zu der Nebenzuhaltung bewegt werden kann. Insbesondere wenn nur
eine Nebenzuhaltung vorgesehen ist, lässt sich hierdurch der Kern
um einen sehr großen
Winkelbereich drehen, bis die Nebenzuhaltung einrastet. Dieser große Winkelbereich
genügt
im ungünstigsten Fall
jedoch bei einigen den Schließzylinder
aufweisenden Schlössern
für einen
kompletten Schließvorgang
oder zumindest für
die Betätigung
eines Wechselhebels zum Zurückziehen
einer Falle.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schließzylinder
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass bei einem Aufbruchversuch
bereits bei einer möglichst
geringen Bewegung des Kerns eine weitere Bewegung blockiert wird.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass ein Sperrschieber gegen den Gehäusestift oder den Kernstift
vorgespannt ist, dass der Sperrschieber in einer Offenstellung,
in der der Sperrschieber an dem Gehäusestift oder dem Kernstift
anliegt, in einer Ausnehmung des Gehäuses oder des Kerns gehalten
ist und in einer Sperrstellung, in der der Sperrschieber zwischen
Kernstift und Gehäusestift
hineinragt, in eine der Ausnehmung gegenüberstehende Sperrtasche des
Kern oder des Gehäuses
eindringt.
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Durch
diese Gestaltung tastet der Sperrschieber den Kernstift und/oder
den Gehäusestift
ab. Solange der Kernstift und der Gehäusestift gegeneinander vorgespannt
sind, weil beispielsweise ein zum Schließen des Schließzylinders
berechtigter Schlüssel
in den Schließkanal
eingeführt
wird, verbleibt der Sperrschieber in der Ausnehmung, und der Kern kann
bei einer entsprechenden Ansteuerung der Stiftzuhaltung gegenüber dem
Gehäuse
bewegt werden. Gelangt jedoch der Sperrschieber bei einer Trennung
des Gehäusestiftes
von dem Kernstift in die Sperrtasche, blockiert dieser die weitere
Bewegung des Kerns. Damit wird, abgesehen von geringen Toleranzen
des Sperrschiebers in der Tasche und in der Ausnehmung die weitere
Bewegung des Kerns unmittelbar nach der Trennung von Gehäusestift
und Kernstift bei einem Aufbruchsversuch blockiert. Damit wird bereits
eine geringfügige
Bewegung des Kerns nach einem Aufbruchversuch verhindert.
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Der
erfindungsgemäße Schließzylinder
lässt sich
besonders kostengünstig
fertigen, wenn die Ausnehmung als in dem Gehäuse angeordnete Bohrung und
die Sperrtasche als Teilbereich der Bohrung in dem Kern ausgebildet
ist.
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Eine
Bewegung des Kernstiftes oder des Gehäusestiftes durch die Vorspannkraft
des Sperrschiebers lässt
sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn
die Bewegungsrichtung des Sperrschiebers senkrecht zu der Bewegungsrichtung
der Stiftzuhaltung verläuft.
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Der
Sperrschieber könnte
beispielsweise mit seinem gesamten Querschnitt gegen den Kernstift oder
den Gehäusestift
vorgespannt sein. Zur Erzeugung ausreichender Haltekräfte in Sperrstellung
benötigt
der Sperrschieber jedoch einen ausreichend großen Querschnitt. Wenn der Sperrschieber
jedoch mit seinem gesamten Querschnitt gegen die Stiftzuhaltung
vorgespannt ist, wird beim Aufbruchversuch des erfindungsgemäßen Schließzylinders
seine Bewegung zwischen dem Kernstift und dem Gehäusestift
behindert. Der Sperrschieber gelangt gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung bereits bei einer geringen Trennung
des Kernstiftes von dem Gehäusestift
in seine Sperrstellung, wenn der Sperrschieber einen durchmesserkleinen, stabförmigen Taster
zur Abstützung
an dem Kernstift oder dem Gehäusestift
hat.
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Zur
weiteren Erhöhung
der Sicherheit des erfindungsgemäßen Schließzylinders
bei einem Aufbruchversuch trägt
es bei, wenn der Taster in Sperrstellung des Sperrschiebers in die
Trennebene zwischen Gehäuse
und Kern hineinragt. Durch diese Gestaltung gelangt der Sperrschieber
zuverlässig
in die Sperrstellung, wenn beim Aufbruchversuch der Gehäusestift
von dem Kernstift bereits geringfügig getrennt wird.
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Zur
weiteren Erhöhung
der Sicherheit des erfindungsgemäßen Schließzylinders
bei in Sperrstellung befindlichem Sperrschieber trägt es bei,
wenn der Taster exzentrisch auf dem Sperrschieber angeordnet und
von der Trennebene zwischen Gehäuse und
Kern beabstandet ist. Durch diese Gestaltung wird bei in Sperrstellung
befindlichem Sperrschieber die Trennebene zwischen Gehäuse und
Kern zusätzlich
durch den Kernstift oder den Gehäusestift überbrückt, so
dass der Schließzylinder
hohen Aufbruchkräften
standhält.
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Der
Sperrschieber lässt
sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung durch Drehung des Kerns
wieder aus der Sperrstellung in die Offenstellung heraus drücken, wenn
ein einziger Sperrschieber tangential zum Kern verschiebbar geführt ist.
Hierdurch vermag der Sperrschieber den Kern nur dann zu blockieren,
wenn die Vorspannrichtung des Sperrschiebers in die Drehrich tung
des Kerns weist. In der entgegengesetzten Drehrichtung des Kerns
wird der Sperrschieber aus der Sperrtasche heraus gedrückt.
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Eine
zuverlässige
Sperrung des erfindungsgemäßen Schließzylinders
in beide Drehrichtungen des Kerns lässt sich einfach erreichen,
wenn zwei Sperrschieber auf einander gegenüberstehenden Seiten des Kernstiftes
oder des Gehäusestiftes
vorgespannt sind.
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Die
Montage des erfindungsgemäßen Schließzylinders
gestaltet sich besonders einfach, wenn die Ausnehmung des Sperrschiebers
in dem Gehäuse
und die Sperrtasche in dem Kern angeordnet sind.
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Zur
weiteren Vereinfachung der Montage des erfindungsgemäßen Schließzylinders
trägt es bei,
wenn die die Ausnehmung bildende Bohrung von einem Stopfen verschlossen
ist und wenn sich ein Federelement zur Vorspannung des Sperrschiebers an
dem Stopfen abstützt.
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Die
Erfindung lässt
zahlreiche Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind zwei davon
in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
Diese zeigt in
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1 einen
Längsschnitt
durch einen erfindungsgemäßen Schließzylinder,
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2 vergrößert eine
Schnittdarstellung durch den Schließzylinder aus 1 entlang
der Linie II-II,
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3a stark
vergrößert einen
Teilbereich des Schließzylinders
aus 2 mit einem in Offenstellung befindlichen Sperrschieber,
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3b den
Schließzylinder
aus 3a mit in Sperrstellung befindlichem Sperrschieber,
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4a stark
vergrößert eine
weitere Ausführungsform
des Schließzylinders
aus 2 mit in Offenstellung befindlichem Sperrschieber,
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4b den
Schließzylinder
aus 4a mit in Sperrstellung befindlichem Sperrschieber.
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1 zeigt
einen Schließzylinder
mit einem in einem Gehäuse 1 drehbaren
Kern 2. Der Kern 2 ist mit einem Schließbart 3 koppelbar
und über
mehrere Stiftzuhaltungen 4 mit dem Gehäuse 1 formschlüssig verbunden.
Der Kern 2 hat einen Schließkanal 5 zur Aufnahme
eines in 2 dargestellten Schlüssels 6. Die
Stiftzuhaltungen 4 weisen jeweils von Federelementen 7 vorgespannte
Gehäusestifte 8 und
bis in den Schließkanal 5 geführte Kernstifte 9 auf.
Die Federelemente 7 stützen
sich an in dem Gehäuse 1 eingepressten
Stopfen 10 ab.
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2 zeigt
den Schließzylinder
aus 1 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie
II-II im Bereich einer der Stiftzuhaltungen 4 nach dem
Einführen
des Schlüssels 6 in
den Schließkanal 5.
Der Schlüssel 6 ist
zum Schließen
des Schließzylinders berechtigt
und bewegt eine Trennebene zwischen Gehäusestift 8 und Kernstift 9 in
die Trennebene zwischen Gehäuse 1 und
Kern 2. Damit lässt
sich der Kern 2 in dem Gehäuse 1 drehen und damit
der mit dem Kern 2 verbundene Schließbart 3 mitdrehen.
In dem Gehäuse 1 sind
zwei Sperrschieber 11, 11' einander gegenüberstehend gegen die Stiftzuhaltung 4 vorgespannt.
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3a zeigt
stark vergrößert den
die Sperrschieber 11, 11' aufnehmenden Teilbereich des Schließzylinders
aus 2. Beide Sperrschieber 11, 11' sind identisch
aufgebaut und senkrecht zur Bewegungsrichtung des Gehäusestiftes 8 und
des Kernstiftes 9 geführt.
Hierbei ist zu erkennen, dass die Sperrschieber 11, 11' jeweils in
einer Bohrung 12, 12' verschieblich angeordnet und von
einem Federelement 13, 13' vorgespannt sind. Die Federelemente 13, 13' stützen sich
an einem in die Bohrungen 12, 12' eingepressten Stopfen 14, 14' ab. Die Bohrungen 12, 12' weisen jeweils
eine im Gehäuse 1 angeordnete
Ausnehmung 15, 15' zur
Aufnahme des Sperrschiebers 11, 11' und eine in dem Kern 2 angeordnete
Sperrtasche 16, 16' auf.
In der dargestellten Stellung befinden sich die Sperrschieber 11, 11' vollständig im
Bereich des Gehäuses 1 und
damit in einer Offenstellung, in der die Bewegung des Kerns 2 nicht behindert
wird. Die Sperrschieber 11, 11' weisen einen stabförmigen und
durchmesserkleinen Taster 17, 17' auf, mit dem sie an der Stiftzuhaltung 4 anliegen. Der
Gehäusestift 8 und
der Kernstift 9 können
in dem Schließzylinder
senkrecht bewegt werden, wobei die Taster 17, 17' an den Stiften 8, 9 entlang
gleiten.
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Wenn
man versucht, den Schließzylinder
anstelle des in 2 dargestellten Schlüssels 6 beispielsweise
mittels der sogenannten Picking-Methode zu entriegeln, indem ein
Impuls in den Kernstift 9 eingeleitet und auf den Gehäusestift 8 übertragen wird,
taucht der Gehäusestift 8 zunächst in
das Gehäuse 1 ein,
während
der Kernstift 9 im Kern 2 verbleibt. Nach der
Trennung des Gehäusestiftes 8 von dem
Kernstift 9 können
die Taster 17, 17' zwischen Gehäusestift 8 und
Kernstift 9 gelangen. Hierdurch gelangt ebenfalls jeweils
ein Rand der Sperrschieber 11, 11' in die Sperrtaschen 16, 16' des Kerns 2 und blockieren
dessen Bewegung. Diese Stellung kennzeichnet eine Sperrstellung
und ist in 3b dargestellt.
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4a zeigt
eine weitere Ausführungsform des
Schließzylinders,
bei dem Sperrschieber 18, 18' exzentrisch versetzt angeordnete
Taster 19, 19' aufweisen.
Im Gegensatz zu der Ausführungsform
nach den 3a und 3b sind
hier die Taster 19, 19' von der Trennebene zwischen Gehäuse 1 und
Kern 2 entfernt. Die Sperrschieber 18, 18' sind jeweils
in Bohrungen 20, 20' des
Gehäuses 1 angeordnet.
Die Bohrungen 20, 20' bilden jeweils eine Ausnehmung 21, 21' zur Aufnahme
des Sperrschiebers 18, 18' und eine Sperrtasche 22, 22' zur Aufnahme
der Sperrschieber 18, 18' in der in 4b dargestellten
Sperrstellung. Die Funktion der Sperrschieber 18, 18' entspricht
denen in der Ausführungsform
nach den 3a und 3b. Ergänzend führt jedoch
der durch die Schwerkraft niederbewegte Kernstift 9 zu einer
weiteren Blockierung der Bewegung des Kerns 2 gegenüber dem
Gehäuse 1.