-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur stichprobenartigen Prüfung einer
Vielzahl gleichartiger Gegenstände
im Hinblick auf die Erfüllung
mehrerer Kriterien, bei dem jeweils der erste Gegenstand eines eine
bestimmte Anzahl von Gegenständen
umfassenden Pulks auf die Erfüllung
aller Kriterien geprüft wird
und alle anderen Gegenstände
des Pulks im Hinblick auf solche ausgewählte Kriterien (Primärkriterien)
geprüft
werden, die am häufigsten
nicht erfüllt werden.
-
Auf
den verschiedensten Fachgebieten ist es bekannt, eine Vielzahl gleichartiger
Gegenstände
im Hinblick auf die Erfüllung
mehrerer Kriterien zu prüfen.
Da die dabei verwendeten Prüfgeräte eine
begrenzte Kapazität
haben, kann die Anzahl der zu prüfenden
Gegenstände
den gleichzeitigen Einsatz mehrerer solcher Prüfgeräte erfordern. Da solche Prüfgeräte, z. B.
Röntgenprüfanlagen
ziemlich kostspielig sind, ist es zur Steigerung der Kapazität bekannt,
auf die Prüfung
jedes einzelnen Gegenstandes zu verzichten und jeweils nur einen
Gegenstand aus einem eine bestimmte Anzahl von Gegenständen umfassenden
Pulk auf die Erfüllung
aller Kriterien zu prüfen.
Ein offensichtlicher Nachteil einer solchen stichprobenartigen Prüfung besteht
darin, daß fehlerhafte
Gegenstände,
die nicht alle Kriterien erfüllen,
unentdeckt bleiben können.
Zur Verbesserung der Qualitätssicherung
ist bereits ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt (
DE 19632364C1 ). Dieses
Verfahren beruht auf der Erkenntnis, daß die bei einer Vielzahl gleichartiger
Gegenstände
geprüften
Kriterien mit einer unterschiedlichen Häufigkeit nicht erfüllt werden.
Es kann daher eine verhältnismäßig große Qualitätssicherung
erreicht werden, wenn alle Gegenstände eines Pulks lediglich auf
diejenigen Kriterien, die sogenannten Primärkriterien geprüft werden,
die am häufigsten
nicht erfüllt
werden, wogegen lediglich der erste Gegenstand eines Pulks auf die
Erfüllung
aller Kriterien geprüft
wird. Dadurch, daß alle
Gegenstände
im Hinblick auf ausgewählte
Kriterien, also auf Fehlerschwerpunkte geprüft werden, kann die Wahrscheinlichkeit,
daß ein fehlerhafter
Gegenstand unentdeckt bleibt, erheblich verringert werden. Falls
bei der Prüfung
des ersten Gegenstandes eines Pulks festgestellt wird, daß eines
der nicht ausgewählten
Kriterien, der sogenannten Sekundärkriterien nicht erfüllt ist,
dann ist bei dem bekannten Verfahren wahlweise vorgesehen, alle nachfolgenden
Gegenstände
auf die Erfüllung
aller Kriterien zu prüfen.
Wenn der erste Gegenstand eines Pulks jedoch fehlerfrei ist, dann
bleiben fehlerhafte nachfolgende Gegenstände dieses Pulks unentdeckt,
bei denen eines der Sekundärkriterien
nicht erfüllt
ist.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Prüfverfahren
dahingehend weiterzubilden, daß sich
ohne Einbuße
der Kapazität die
Qualitätssicherung
steigern läßt.
-
Die
Lösung
dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 angegeben.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Prüfverfahren wird
innerhalb eines Pulks der erste Gegenstand (= Masterteil) auf die
Erfüllung
aller Kriterien, also der Primär-
und der Sekundärkriterien
geprüft.
Zusätzlich wird
bei jedem weiteren Gegenstand neben den ausgewählten Primärkriterien jeweils eines der übrigen Kriterien
(Sekundärkriterien)
geprüft.
Hierdurch wird jede mögliche
Fehlerquelle des Gegenstandes pro Pulk mindestens zweimal untersucht.
Falls sich bei der Prüfung
eines Sekundärkriteriums
ein Gegenstand als fehlerhaft erweisen sollte, dann können alle nachfolgenden
Gegenstände
des betreffenden Pulks zusätzlich
auf dieses spezielle eine Sekundärkriterium
oder auf alle Sekundärkriterien
geprüft
werden.
-
Das
erfindungsgemäße Prüfverfahren
wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine
graphische Darstellung der Häufigkeitsverteilung
nicht erfüllter
Prüfkriterien
eines Pulks von Gegenständen,
-
2 eine
Darstellung des Ablaufs eines Prüfverfahrens,
wenn kein Sekundärfehler
ermittelt wird (Stand der Technik),
-
3 eine
Darstellung des Prüfverfahrens bei
Ermittlung eines Sekundärfehlers
(Stand der Technik),
-
4 eine
Darstellung de Ablaufs des erfindungsgemäßen Prüfverfahrens, wenn kein Sekundärfehler
ermittelt wird, und
-
5 eine
Darstellung des Prüfverfahrens nach 4,
wenn bei einem Gegenstand ein Sekundärfehler ermittelt wird.
-
Beispielhaft
wird die Prüfung
von Gußteilen, wie
z. B. Zylinderblöcke
auf Gußfehler
erläutert,
die in einer oder mehreren Druckgußmaschinen serienweise hergestellt
werden. Zur Ermittlung von Gußfehlern,
sogenannte Lunker, werden die Zylinderblöcke beispielsweise in zwölf kritischen
Zonen in einer Röntgeneinrichtung
durchleuchtet. Nach Überprüfung einer
statistisch aussagekräftigen
Anzahl von Zylinderblöcken
ergab sich die in 1 dargestellte Häufigkeitsverteilung
der nicht erfüllten
Prüfkriterien, d.
h. der ermittelten Gußfehler
in den einzelnen geprüften
Zonen. Es ist erkennbar, daß in
den geprüften Zonen
des Zylinderblocks Gußfehler,
d. h. Lunker oder dergleichen mit unterschiedlicher Häufigkeit auftreten.
Während
z. B. in der mit 1 bezeichneten Prüfzone eins 30,73% der insgesamt
ermittelten Fehler auftraten, traten in der mit 12 bezeichneten
Prüfzone
zwölf lediglich
0,09% der insgesamt ermittelten Fehler auf. Die Häufigkeit
der nicht erfüllten
Prüfkriterien,
d. h. der ermittelten Fehler nimmt, wie mittels der Paretoanalyse
in 1 dargestellt, von der Zone eins zur Zone zwölf hin ab.
Es ist erkennbar, daß die Summe
der in den Zonen eins bis sieben ermittelten Fehler 94,23% der insgesamt
ermittelten Fehler beträgt.
Wenn daher innerhalb eines, eine bestimmte Anzahl von Zylinderblöcken umfassenden
Pulks, lediglich ein Zylinderblock in allen zwölf Zonen durchleuchtet wird,
alle übrigen
Zylinderblöcke
dieses Pulks jedoch nur in den Zonen eins bis sieben durchleuchtet
werden, dann können
vorhandene Gußfehler
mit einer verhältnismäßig großen Wahrscheinlichkeit
ermittelt werden. Während
für die Überprüfung eines
Zylinderblocks in allen zwölf
Prüfzonen
ungefähr
78 Sekunden erforderlich sind, sind für die Prüfung in den sieben Zonen mit
der größten Fehlerhäufigkeit
nur 47 Sekunden erforderlich. Bei der Überprüfung eines jeden der zehn Zylinderblöcke eines
Pulks in allen Prüfzonen
eins bis zwölf
wäre daher
rein rechnerisch ein Zeitaufwand von 780 Sekunden erforderlich.
Wenn jedoch lediglich der erste Zylinderblock eines Pulks in allen
zwölf Zonen
geprüft
und die übrigen
neun Zylinderblöcke
lediglich in den Zonen eins bis sieben geprüft werden, dann ist ein Zeitaufwand
von insgesamt 501 Sekunden erforderlich.
-
Ausgehend
von den vorstehenden Überlegungen
wird das Fehlerprogramm zur Prüfung
einer Vielzahl gleichartiger Gegenstände im Hinblick auf die Erfüllung mehrerer
Kriterien in ein Programm zur Prüfung
auf Primärfehler
und in ein Programm zur Prüfung
auf Sekundärfehler
aufgeteilt. Während beim
jeweils ersten Gegenstand eines Pulks die Prüfung sowohl auf Primär- als auch
auf Sekundärkriterien
durchgeführt
wird, wird bei allen übrigen
Gegenständen
des betreffenden Pulks nur eine Prüfung auf die Erfüllung der
Primärkriterien
durchgeführt.
Bezogen auf das vorstehend beschriebene Beispiel, bei dem jeder
Pulk zehn Zylinderblöcke
umfaßt,
wird beim ersten Teil, dem sogenannten Masterteil an allen zwölf Zonen
eine Röntgenprüfung durchgeführt, wogegen
an den übrigen
neun Teilen des betreffenden Pulks nur an den Zonen eins bis sieben
eine Röntgenprüfung durchgeführt wird.
Der Ablauf dieses Prüfungsverfahrens
ist in 2 dargestellt. Beim ersten Teil des Pulks, dem
sogenannten Masterteil wird sowohl das Primärfehlerprogramm als auch das Sekundärfehlerprogramm
durchgeführt.
Der Zylinderblock wird daher sowohl in den Zonen eins bis sieben
auf Primärfehler
als auch in den Zonen acht bis zwölf auf Sekundärfehler
geprüft.
Die Zylinderblöcke zwei
bis zehn des betreffenden Pulks werden hingegen lediglich auf Primärfehler,
d. h. nur in den Zonen eins bis sieben geprüft, in denen die größte Fehlerwahrscheinlichkeit
besteht. Falls bei der Prüfung
des Masterteils jedoch ein Sekundärfehler, d. h. ein Fehler in
einer oder mehreren der Zonen acht bis zwölf ermittelt werden sollte,
dann wird aus Sicherheitsgründen
auch bei allen anderen Zylinderblöcken des betreffenden Pulks
zusätzlich
zum Primärfehlerprogramm
auch das Sekundärfehlerprogramm
durchgeführt,
wie in 3 dargestellt.
-
In 4 ist
ein gegenüber 3 abgewandeltes
Verfahren veranschaulicht. Wie vorher beschrieben, werden die zu
prüfenden
Teile in Pulks zu je zehn Stück
aufgeteilt. Über
das erste Teil, das Masterteil läuft
sowohl das Programm zur Ermittlung von Primärfehlern als auch das Programm
zur Ermittlung von Sekundärfehlern. Über die
restlichen neun Teile des Pulks läuft jedoch ein gegenüber 2 reduziertes
Primärfehlerprogramm,
bei dem das Prüfkriterium
mit dem geringsten Fehleranteil entfallen ist. Das Sekundärfehlerprogramm
wird in neun zeitlich gleich große Unterprogramme aufgeteilt.
Jedes der neun restlichen Teile des Pulks wird dann nach dem reduzierten
Primärfehlerprogramm
und einem der neun Unterprogramme geprüft. Da die Anzahl der Unterprogramme
der Anzahl der restlichen Teile des Pulks entspricht, ist gewährleistet,
daß jedes
Sekundärprogramm
beim Masterteil und bei einem weiteren Teil jedes Pulks durchgeführt wird.
Bezogen auf die in 1 dargestellte Häufigkeitsverteilung
würde das
Primärfehlerprogramm
die Prüfung
d. h. die Durchleuchtung eines Zylinderblocks in den Zonen eins,
zwei und drei umfassen. Der erste Zylinderblock eines Pulks wird über das
Primärfehlerprogramm
und über
alle Sekundärfehlerprogramme,
d. h. in allen Zonen eins bis zwölf
geprüft.
Die restlichen neun Zylinderblöcke
des Pulks würden
hingegen jeweils über das
reduzierte Primärfehlerprogramm
und über
jeweils eines der Sekundärfehlerprogramme
geprüft. Mit
anderen Worten, der zweite Zylinderblock wird zusätzlich zu
den Zonen eins, zwei und drei in Zone vier geprüft, während der dritte Zylinderblock
zusätzlich
zu den Zonen eins, zwei und drei in Zone fünf geprüft wird, bis zum zehnten Zylinderblock,
der neben den Zonen eins, zwei und drei in Zone zwölf geprüft wird.
Auf diese Weise erfolgt die Prüfung
in den Zonen eins, zwei und drei mit der relativ größten Fehlerhäufigkeit
bei allen Zylinderblöcken
eines Pulks, wogegen die Prüfung
in den Zonen vier bis zwölf
bei jeweils zwei Zylinderblöcken
eines Pulks durchgeführt wird.
-
Wenn
bei der Prüfung
des Masterteils oder eines der anderen Teile eines Pulks ein Sekundärfehler
festgestellt wird, dann wird bei allen nachfolgenden Teilen die
Prüfung
auf alle Sekundärfehler
ausgedehnt, d. h. es wird neben dem Primärfehlerprogramm das vollständige Sekundärfehlerprogramm durchgeführt. Wenn
beispielsweise, wie in 5 gezeigt, bei der Überprüfung des
Teils 2 das zu prüfende
Sekundärkriterium
nicht erfüllt
wird, dann wird bei allen nachfolgenden Teilen drei bis zehn neben
der Erfüllung
der Primärkriterien
die Erfüllung
aller Sekundärkriterien
geprüft.
Wegen der vergleichsweise geringen Fehlerhäufigkeit der Sekundärkriterien wäre es aber
auch möglich,
daß in
einem solchen Fall die restlichen Teile eines Pulks nur im Hinblick auf
das bei dem vorhergehenden Teil nicht erfüllte Sekundärkriterium zusätzlich geprüft werden.