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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät zur elektrochemischen Behandlung
des menschlichen oder tierischen Körpers, insbesondere zur Zerstörung von
Tumorgewebe mit einer oder mehreren Elektroden zur Einführung in
den zu behandelnden Körper,
wobei die Elektroden mit Abstand zu einander angeordnet werden.
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Es
sind verschiedene Verfahren und Geräte zur Zerstörung von
Tumorgewebe bekannt geworden. So wird z. B. gemäß
US-PS 4565200 die Hochfrequenztechnologie
eingesetzt, um Gewebe zu koagulieren und/oder zu trennen. Hierbei
wird vorzugsweise ein Frequenzbereich von 300 kHz bis 2 MHz verwendet.
Diese vorbekannte zweipolige Elektrodenanordnung besteht aus zwei
parallel angeordneten Nadelelektroden, die in das Gewebe eingestochen
werden, wodurch das zwischen den Elektroden liegende Gewebe infolge
des Stromflusses erhitzt und damit koaguliert wird.
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Dieses
sogenannte thermische Behandlungsverfahren hat den Nachteil, dass
der gesamte Körper
des Patienten dieser Wechselspannung ausgesetzt wird.
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Außerdem ist
in einem in der Fachzeitschrift „Der Heilpraktiker und Volksheilkunde" (Nr. 09, Jahr 2004)
mit dem Titel: Bio-Elektro-Tumortherapie veröffentlichtem Aufsatz über die
elektrochemische Tumortherapie ein Behandlungsgerät beschrieben
worden, bei dem mittels einer exakten Elektrodenanordnung Strom
durch einen Tumor selbstfokussierend hindurch geleitet wird. Durch
den im Vergleich zu gesundem Gewebe bis zu zehnfach geringeren elektrischen
Widerstand eines Tumors fokussiert sich der Strom im Tumor und depolarisiert
diesen. Positiv geladene Ionen wie H+ und
Na+ wandern zur Kathode und negativ geladene
Ionen wie Cl– zur
Anode.
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Mit
Hilfe dieses vorbekannten Gerätes
und des hiermit anwendbaren Verfahrens ist es unter Einsatz der
heute weit verbreiteten minimalinvasiven Operationsmethode möglich, z.
B. Lebertumore auf elektrochemischem Weg zu zerstören. Bei
diesem Verfahren wird der von einem Generator erzeugte Gleichstrom
durch spezielle Platinelektroden in den Tumor des betroffenen Organs
geleitet. Eine präzise Platzierung
dieser Elektroden kann durch Röntgen oder
Ultraschall gesteuert werden.
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Der
Gleichstrom, der zwischen zwei oder mehreren Platinelektroden fließt, führt zu einer
Gewebezerstörung
mittels Elektrolyse. Durch die Ionenwanderung kommt es zu einer
erheblichen pH-Wert-Verschiebung im Gewebe. Es findet eine Dissoziation
statt. An der Anode entsteht ein saurer pH-Wert (Azidose) und es
bildet sich Chlorgas. An der Kathode entsteht ein alkalischer pH-Wert
(Alkalose) und es bildet sich Wasserstoffgas. Die pH-Werte liegen
außerhalb
des physiologischen Bereiches und sind gewebeschädigend. Der Gleichstrom führt auch zu
einer Änderung
der Membranpotentiale durch Veränderung
des Elektrolytmilieus rund um die Zelle und in der Zelle. Hierdurch
werden wichtige physiologische Funktionen, wie z. B. die Kalium-Natrium-Pumpe
gestört, d.
h. die Verschiebung einer basischen Umgebung zu einer sauren bewirkt
die Bildung von Nekrose. Im elektrischen Gleichstromfeld verschieben
sich Kationen und Anionen von dissoziierten diversen Salzen und
Wasser, so dass die Homöostase der
Zelle aufgehoben wird. Das Tumorgewebe wird devitalisiert.
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Dieses
bereits erfolgreich eingesetzte Gerät ist in der Handhabung durch
den Chirurgen relativ schwierig und soll außerdem weiter entwickelt werden.
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In
einer weiteren Vorveröffentlichung,
der
DE20003952 U1 wird
ein Gerät
zum Zerstören
von Zellgewebe durch Verwendung der Elektrolyse beschrieben, bei
dem die vorzugsweise aus Platin bestehenden Elektroden in einer
einzigen Sonde angeordnet sind. Hierbei sind die Plus- und die Minuselektrode
axial hintereinander angeordnet und durch ein Isolierteil getrennt.
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Nachteilig
an dieser Lösung
ist, dass die Polarität
der Elektroden nicht verändert
werden kann.
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Aus
der
EP 0 871 405 B1 ist
ein Hochfrequenz-Chirurgieinstrument bekannt, bei dem mit einem
Trokar mit eingesetztem Trokardorn ein Zugang zu der zu behandelnden
Körperhöhle geschaffen. Durch
den Trokar wird dann das Chirurgieinstrument in die Körperhöhle eingeschoben.
Der zu behandelnde Gewebeabschnitt wird mit den als Zangen-Backen ausgebildeten
Elektroden gegriffen. Durch „Vorschieben" des Außenrohres
werden die Backen geschlossen und das Gewebe fixiert. Die in dieser Schrift
offenbarte Lösung
ist für
die Gestaltung des Erfindungsgegenstandes nur bedingt hilfreich,
da sie nur offenbart, dass in einem Trokarschaft ein weiteres Rohr
oder Werkzeug bewegbar geführt
wird.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung ein Gerät und ein Verfahren zur Zerstörung von
Tumorgewebe zu schaffen, bei dem die elektrische Belastung des Patienten
gering ist und eine thermische Belastung nicht eintritt.
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Diese
Aufgabe wird, ausgehend von einer Anordnung gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
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Hierbei
wird die aus dem Stand der Technik bekannte Methode dahin gehend
verfeinert, dass während
einer Behandlung die Polarität
der eingesetzten Elektroden vom Chirurgen geändert werden kann. Hierdurch
wird auch das innere Schutzfeld von umgepolten Zellstrukturen des
Tumors aufgehoben, das den Angriff der Abwehrsystemkomponenten des zu
behandelnden Lebewesens (Mensch oder Tier) blockierte.
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Die
Verschleppung von Tumorzellen durch die Einführungskanäle ist minimal wegen deren
Abtötung
durch chemisch extrem aggressive schaumähnliche Substanzen aus der
Wirkungszone der Elektroden, die in den Spalt zwischen Instrument
und Gewebe eindringen und evtl. vorhandene Tumorzellen abtötet.
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Durch
das Einführen
bzw. Entfernen von elektrisch aktiven Elektroden kann außerdem eine evtl.
Zellverschleppung reduziert werden.
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Polaritätsabhängige chemische
Unterschiede der Substanzen an den Elektroden – während und nach der Behandlung – mit entsprechenden
Unterschieden der Nekroseeigenschaften, geben dem Arzt eine Möglichkeit,
nur durch die Auswahl bzw. Änderung
der Polarität
ein definiertes medizinisches Ergebnis zu programmieren. Das elektrische
Feld an den Elektroden, wie auch die Energiemenge lassen sich am
Generator präzise
einstellen, regeln und programmieren.
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Die
elektrische Devitalisierung ist keine übliche elektrische Verletzung.
Eine Abstoßung
der elektrisch induzierten Nekrose findet erst nach einiger Zeit
statt. Die nachfolgenden Gewebeänderungen entsprechen
größenmäßig der
ursprünglichen
Ausbreitung des Tumorgewebes, d. h. je nach Größe des Tumors sind unterschiedlich
viele Elektroden erforderlich.
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Dieses
nicht thermische Verfahren verbessert durch das Fehlen von Temperaturschwankungen die
postoperative Verträglichkeit
der Behandlung generell und erlaubt die Durchführung der Behandlung unter
Lokalbetäubung.
Ein weiterer Vorteil ist die große Lokalisierungsflexibilität. Der Strom
muss nicht unbedingt durch den Körper
des Patienten fließen. Die
Wirkung des Gleichstromes findet – wie auch im Stand der Technik – nur zwischen
den Elektroden statt.
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Es
kann jedoch aus medizinischer Sicht vorteilhaft sein, den Gleichstrom
durch Körperteile
des Patienten zu führen,
um damit eine zusätzliche
Heilungsreaktion zu verursachen, parallel zur Abtötung von
Zellen im lokalen Bereich.
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Ein
weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die transkutane minimalinvasive
Behandlung von non-resektablen Tumoren mittels der Zytoreduktion
möglich
ist.
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Eine
Applikation der Elektroden findet meist – in an sich bekannter Weise – perkutan
unter Lokalanästhesie
statt. Hierzu wird eine passende Trokar- oder Isolierhülse bis
in den Tumor geführt.
In dieser Hülse
wird dann die Elektrode positioniert. Die Positionierung der Elektroden
sollte ständig über z. B.
Ultraschallgeräte überwacht
werden. Die nicht isolierte aktive Elektrodenlänge, die direkt zum Tumorgewebe kontaktiert,
könnte
an die Tumorgröße angepasst sein.
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Durch
die unterschiedliche Länge
der aktiven Elektrode, kann die polaritätsspezifische Nekrotisierungsintensität geändert werden.
Ein ähnli cher Effekt
kann durch den Einsatz von mehreren parallel geschalteten Elektroden
erreicht werden.
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Es
sind sehr unterschiedliche Elektrodenformen einsetzbar:
So
können
mit ringförmigen
axial hintereinander angeordneten gegeneinander isolierten Elektroden Zielobjekte
verschiedener Geometrie präzise
behandelt werden. Diese können
zwei- und/oder mehrpolig sein.
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Zweipolige
Elektroden finden ihre Anwendung bei Tumorgrößen von 10–20 mm. Mit Hilfe eines Trokars
wird die zweipolige Elektrode in die Mitte des Tumors eingeführt, so
dass der aktive Elektrodenteil sich möglichst im Zentrum der Metastase
befindet.
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Einpolige
Nadelelektroden finden ihre Anwendung bei allen Tumorgrößen und
-Formen von 10–50
mm. Elektroden werden meist mit Hilfe eines Trokars in den Tumor
z. B. an der Grenze des medialen Drittels des Tumor eingeführt. Der
aktive Teil wird eingestellt, er ist abhängig von der Größe des Tumors.
Der Abstand zwischen den Nadelelektroden sollte mindestens 15 mm
betragen. Die Elektroden sollten immer mit Hilfe von bildgebenden
Ultraschallverfahren (z. B. C-Bogen) in den Tumor eingeführt werden.
Der Abstand der Elektroden zu einander beeinflusst die Größe der Wirkungszone.
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Neu
ist außerdem
der Einsatz von Plattenelektroden. Mit diesen Elektroden lassen
sich elektrische Behandlungsfelder für die Nekrotisierung von Zielobjekten – z. B.
Tumoren – auf,
in oder unter der Haut leicht aufbauen.
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Eine
Kombination von Plattenelektroden mit nadelförmigen ein- oder mehrpoligen
Instrumenten kann relativ kleine Zielobjekte zerstören, ohne
dass gesundes Gewebe unter der Plattenelektrode beschädigt wird.
Da Tumorgewebe gegenüber
gesundem Gewebe einen sehr viel geringeren elektrischen Innenwiderstand
aufweist, wird bei sorgfältiger
Einstellung der einzelnen Werte gesundes Gewebe kaum geschädigt. Gesundes
Gewebe weist einen ca. 10-mal höheren
elektrischen Widerstand auf als Tumorgewebe.
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Aufgrund
der geringen Schädigung
von gesundem Gewebe und medizinischer Notwendigkeit, einen Teil
des gesunden Gewebes rund um das Behandlungsobjekt zu nekrotisieren,
ist es auch möglich,
die Elektroden im Randbereich des Behandlungsobjektes am gesunden
Gewebe einzusetzen, um eine weitere Verbreitung von nicht gewünschten Zellen
zu verhindern.
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Sollte
bei einer bestimmten Tumorgröße die Elektrodenlänge nicht
ausreichen, kann durch axiale Veränderung der Elektrodenposition
ein Tumor auch in mehreren Stufen zerstört werden.
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Ferner
ist die Behandlungsdauer eine sehr wichtige Komponente des Behandlungsalgorithmus. Sie
ist nicht weniger wichtig wie die Energiemenge und die Feldstruktur
im bzw. am Zielobjekt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden beispielsweise anhand von Zeichnungen
beschrieben; hierin zeigt:
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1:
ein Schaubild
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2:
eine Geräteanordnung
ohne Umschaltbox, einschl. Isolierkanüle, Einstellelement und Elektrode;
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3:
eine Geräteanordnung
mit Umschaltbox, einschl. Isolierkanüle, Einstellelement, Kabel und
Elektrode;
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4a:
die Anordnung Isolierkanüle,
Einstellelement und Trokardorn;
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4b:
die Anordnung Isolierkanüle,
Einstellelement und Elektrode;
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5:
ein Behandlungsobjekt/Tumor und zweipoliger Elektrode, die innerhalb
des Tumors angeordnet ist;
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6:
ein Behandlungsobjekt/Tumor und einpoligen Nadelelektroden, die
innerhalb des Tumors angeordnet sind;
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7:
ein Behandlungsobjekt/Tumor und einpoligen Nadelelektroden, wobei
eine Elektrode innerhalb und die andere außerhalb des Tumors angeordnet
ist;
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8:
ein Behandlungsobjekt/Tumor und einpoligen Nadelelektroden, wobei
beide Elektroden außerhalb
des Tumors angeordnet sind;
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9:
ein Behandlungsobjekt z. B. Prostataadenom oder Karzinom mit mehrpoliger
Elektrode;
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9a–9c:
ein Behandlungsobjekt z. B. Prostataadenom oder Karzinom mit mehrpoliger Elektrode
und verschiedenen Polungen;
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10–10d: ein Behandlungsobjekt z. B. Prostataadenom
oder Karzinom mit mehrpoliger Elektrode und verschiedenen Polungen;
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Das
in 1 abgebildete Schaubild zeigt deutlich das aus
dem Stand der Technik bekannte System, dass nach Anlegen einer Gleichspannung eine
Kochsalzlösung
durch das Elektrolyseverfahren in Salzsäure und Natronlauge zerlegt
wird. Hierbei entsteht an der Anode ein saurer pH-Wert und es bildet
sich Chlorgas. An der Kathode entsteht ein alkalischer pH-Wert und
es bildet sich Wasserstoffgas. Auf dieses Grundwissen wurde bei
der vorliegenden Erfindung aufgebaut.
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In 2 ist
ein komplettes Gerät
dargestellt. Der Generator (1) ist mit drei Funktionseinheiten
(15) und den zugehörigen
Anschlussbuchsen (13) ausgestattet. Außerdem ist ein Netzschalter
(14) vorgesehen, durch den das Gerät mit dem Netz verbunden wird.
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Die
für die
Behandlung notwendigen Parameter können für die einzelnen Anschlussbuchsen separat
eingestellt werden. Je nach Einsatzfall können – wie aus 2 zu
ersehen – zwei
Elektroden (5, 5')
mittels des Anschlusskabels (2) und den daran befestigten
Buchsen mit der Anschlussbuchse des Generators (1) verbunden
werden. Mit diesem Anschlusskabel (2) wird das Instrumentenkabel
(3) verbunden an dessen anderem Ende die Buchsen (4, 4') befestigt
sind. Diese Buchsen (4, 4') werden nach dem Einsetzen und
genauen Fixieren der Isolierkanülen
(7, 7')
und nach dem Einsetzen der Elektroden (5, 5') in die jeweilige
Isolierkanüle
(7, 7')
elektrisch leitend mit den Elektroden verbunden. Je nachdem, welche
Elektrodenlänge
zur Verfügung
steht kann zwischen Isolierkanüle
(7, 7')
und Buchsen (4, 4')
ein Einstellelement (6, 6') angeordnet werden.
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Zum
sicheren Positionieren der Elektroden (5, 5') in einem Tumor
wird in eine Isolierkanüle
(7) ein Trokardorn (12) eingeschoben und mittels
eines im Griff eingeformten Gewindes auf das Gewinde (18)
des Griffteils (17) aufgeschraubt. Die Spitze des Trokardorns
(12) ist sehr scharf angeschliffen, so dass die Einheit
Isolierkanüle/Trokardorn
relativ leicht durch die Haut hindurch geschoben werden kann. Unter
Kontrolle durch Ultraschall oder Röntgen kann der Chirurg die
Spitze des Trokardorns sehr präzise
in dem Tumor platzieren. Wenn der vorgesehene Ort erreicht ist,
zieht der Chirurg den Trokardorn (12) aus der Isolierkanüle (7)
heraus und schiebt dann die Elektrode (5) in die Isolierkanüle (7)
hinein. Da Elektrode (5) und Trokardorn (12) die
gleiche Länge
aufweisen, kann nach dem Fixieren der Elektrode die elektrische
Verbindung zum Generator (1) hergestellt werden. Bei kleineren
Tumoren reicht es, zwei Elektroden einzusetzen; handelt es sich
jedoch um eine größeren Tumor,
müssen
vier oder mehr Elektroden im Tumor platziert werden. Entsprechend
der Anzahl der notwendigen Elektroden ist auch das Instrumentenkabel
(3, 3')
mit mehreren Buchsen (4, 4') versehen. Wenn für die Buchsen
(4, 4')
die Polarität festgelegt
wurde, dann sind die Buchsen (4, 4') entsprechend mit „+" und „–" gekennzeichnet.
Selbstverständlich
ist auch eine farbige Kennzeichnung oder eine Markierung mit Ziffern
und/oder Buchstaben möglich.
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Für den Fall,
dass es während
eines operativen Eingriffs nötig
ist, die Polarität
zu ändern,
zeigt 3 eine Lösung
mit einer zwischen dem Generator (1) und dem Instrumentenkabel
(3') angeordneten Umschaltbox
(9). Von dieser Umschaltbox führt das Ausgangskabel (10)
zu dem Instrumentenkabel (3'), welches
mit den Buchsen (11) endet. Diese Buchsen sind mit den
gleichen Symbolen (Ziffern, Buchstaben oder Zeichen) gekennzeichnet,
wie die Umschaltbox. Der Chirurg kann jetzt an der Umschaltbox (9)
mit Hilfe von Schaltern festlegen, welche Buchse welche Polarität erhalten
soll. Auf der in 3 dargestellten Umschaltbox
(9) sind als Kennzeichnung der Zuordnung zu den einzelnen Buchsen
die Ziffern 1 bis 4 aufgedruckt. D. h. dass der Chirurg mit Hilfe
dieser einzelnen Schalter die Polarität der Buchsen (11) festlegen
kann. In diesem Beispiel wären
die Buchsen (11) ebenfalls mit den Ziffern 1 bis 4 gekennzeichnet.
Damit erkennbar ist, welche Polarität welche Buchse (11)
aufweist, kann in der Umschaltbox (9) jedem Schalter eine
Anzeigelampe zugeordnet sein, d. h. wurde für die Buchse „1" die Polarität „+" gewählt, leuchtet
in der Umschaltbox (9) die entsprechende Lampe. So kann
leicht kontrolliert werden, welche Polarität an welcher Buchse eingestellt
ist.
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Aus
den 4a und 4b ist
zu ersehen, wie die einzelnen Teile zusammengefügt werden. In die Isolierkanüle (7)
wird der Trokardorn (12) hinein geschoben und mittels des
im Griff (20) vorgesehenen Gewindes auf das Gewinde (18)
des Griffteils (17) aufgeschraubt. Sollte es erforderlich
sein, zwischen Griffteil (17) und Griff (20) ein
Einstellelement (6, 6') anzuordnen, so wird dieses zunächst auf
das Gewinde (18) der Isolierkanüle (7) aufgeschraubt. Anschließend wird
dann der Griff (20) des Trokardorns (12) auf das
Außengewinde
(19) des Einstellelementes (6, 6') aufgeschraubt.
Im operativen Einsatz wird dann – wie schon beschrieben – nach dem Platzieren
der Isolierkanüle
(7, 7')
im Tumor der Trokardorn (12) heraus geschraubt und die
Elektrode (5, 5')
in die Isolierkanüle
(7, 7')
eingeführt.
Die Elektrode (5, 5')
wird durch die aufgeschraubten Buchsen (4, 4', 11)
im Einstellelement (6, 6') bzw. in der Isolierkanüle (7, 7') fixiert.
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Zur
Verdeutlichung der Anordnung der Elektroden bei der Zerstörung eines
Tumors in einer Leber (33) zeigen die 5 und 6 zwei
unterschiedliche Applizierungen. In 5 ist eine
zweipolige Elektrode (25) gezeigt, die ins Zentrum eines
relativ kleinen Tumors (30) (Größe ca. 10 bis 20 mm) geschoben
wurde. Die zweipolige Elektrode (25) wird so in die Mitte
des Tumors (30) eingeführt,
dass der aktive Elektroden teil sich im mittleren Drittel (32)
der Metastase befindet. Der Stromfluss ist durch Kreise (28)
dargestellt.
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Bei
der in 6 dargestellten einpoligen Elektrodenanordnung,
die bei Tumoren der Größe 10 bis
50 mm eingesetzt wird, werden die einpoligen Elektroden (25', 25'') mit Hilfe der Isolierkanülen (hier nicht
dargestellt) an der Grenze des medialen Drittels (32') in den Tumor
(30') der
Leber (33')
eingeführt. Der
aktive Teil wird eingestellt. Der Abstand zwischen den Elektroden
(25', 25'') sollte in Abhängigkeit von der Tumorgröße nicht
zu gering gewählt
werden. Der Stromfluss (28')
ist in diesem Beispiel als Wellenlinie dargestellt.
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Bei
einer weiteren Anordnung wie sie in 7 dargestellt
ist, wird die Elektrode (25a) außerhalb des Tumors (30'') – d. h. im Randbereich des
gesunden Gewebes – eingebracht.
Die zweite Elektrode (25b) ist dann innerhalb des Tumors
(30'') eingesetzt.
Der sich dann ergebende Stromfluss ist durch die beiden in einander
gehenden ovalen Flächen (28'') gekennzeichnet.
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Bei
der Lösung
gemäß 8 sind
die Elektroden (25c und 25d) außerhalb
des Tumors (30'''), d. h. im gesunden Gewebe angeordnet.
Auch bei dieser Lösung
hat die Stromflussfläche
(28''') die Form von zwei ineinander
gehenden Ovalen.
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In
den 9 bis 9c ist eine Anordnung zur Behandlung
eines Prostata-Adenoms oder -Karzinoms (30a) dargestellt.
Nach dem Einsetzen der Isolierkanüle (7'')
wird durch diese in diesem Beispiel eine vierpolige Elektrode (25e)
in das Behandlungsobjekt/Tumor hineingeschoben. Die jeweilige Polung ist
durch „Plus" und „Minus" der jeweiligen Elektroden (25e)
dargestellt. D. h. in 9 sind zwei Elektrodenringe
aktiviert, u. zw. Ring 1 plus und Ring 2 minus. D. h. dass durch
den Stromfluss von plus nach minus das Behandlungsobjekt/Tumor von
der Spitze der Elektrode kommend zerstört wird. Der Elektrodenkörper wird
dann schrittweise aus dem Behandlungsobjekt/Tumor herausgezogen,
die Zerstörung
ist dann abgeschlossen.
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In
den 9a bis 9c wird
der Elektrodenkörper
in voller Länge
in das Behandlungsobjekt/Tumor hineingeschoben. Die schrittweise
Zerstörung
erfolgt dann durch entspr. Schaltung am Generator (1),
d. h. In 9a ist Ring 1 minus, Ring 2
plus; in 9b ist Ring 1 neutral, Ring
2 plus und Ring 3 minus; in 9c sind
Ring 1 und 2 neutral, Ring 3 ist minus und Ring 4 plus. Da – wie gesagt – der Stromfluss
vom Pluspol zum Minuspol erfolgt, wird das Behandlungsobjekt/Tumor
zerstört
ohne den Elektrodenkörper
zu verlagern.
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Die 10 bis 10d zeigen einen sehr ähnlichen Aufbau wie die 9 bis 9c.
Auch bei dieser Anordnung wird der Elektrodenkörper ganz in das Behandlungsobjekt/Tumor
hineingeschoben. Durch die unterschiedliche Polung, die durch „plus" und „minus" gekennzeichnet ist,
wird das Behandlungsobjekt/Tumor in einzelnen Schritten völlig zerstört. Je nach
Erfordernis kann durch die Isolierkanüle bei entspr. Großem Innendurchmesser
auch Spülflüssigkeit
transportiert werden. Selbstverständlich kann auch das zerstörte Gewebe
hierdurch abtransportiert werden. Durch eine sorgfältige Umschaltung der
Polung der einzelnen Ringe zu einander ist eine sehr präzise Nekrotisierung
möglich.
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- 1
- Generator
- 2
- Anschlusskabel
- 3,
3'
- Instrumentenkabel
- 4,
4'
- Buchsen
- 5,
5'
- Nadelelektrode
- 6,
6'
- Einstellelement
- 7,
7', 7''
- Trokarhülse
- 8
- Anschlussleitung
- 9
- Umschaltbox
- 10
- Ausgangskabel
- 11
- Buchsen
- 12
- Trokardorn
- 13
- Anschlussbuchsen
- 14
- Netzschalter
- 15
- Funktionseinheit
- 16
-
- 17
- Griffteil
- 18
- Gewinde
- 19
- Außengewinde
- 20
- Griff
- 25,
25', 25'', 25e
- Elektroden
- 25a,
b, c, d
- Elektroden
- 26
-
- 27
-
- 28,
28', 28'', 28'''
- Stromfluss
- 29
- Prostata
- 30,
30', 30'', 30'''
- Behandlungsobjekt/Tumor
- 31
-
- 32
-
- 33,
33', 33'', 33'''
- Leber