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Die
Erfindung betrifft ein Behältnis
insbesondere zum bedarfsmäßigen Temperieren
des heiß oder
kalt eingefüllten
Füllguts
(wie z.B. Tee, Milch etc.) auf eine gewünschte optimale Temperatur
von vorzugsweise 58–36°C bzw. von
12°C und
18°C mit den
Merkmalen des ersten Anspruchs sowie mit den Merkmalen der weiteren
unabhängigen
Ansprüche und
die Verwendung dieses Behältnisses.
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Aus
WO 98/45208 A1 sind Behältnisse
zum Abkühlen
des eingefüllten
Füllguts
auf eine entsprechende Trinktemperatur bekannt. Das eingefüllte Füllgut kann
die gewünschte
Temperatur bereits nach einer bestimmten Zeit nach dem Einfüllen in
das Behältnis
erreichen und über
eine lange Zeitspanne beibehalten, wobei bestimmte Aggregatszustand ändernde
Substanzen sog. PCM-Substanzen das Abkühlen und lange Beibehalten
der entsprechenden Trinktemperatur bewirken.
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DE 20306320 U1 beschreibt
Behältnisse,
die das eingefüllte
Füllgut
bereits nach einer kurzen Zeit entsprechend temperieren und die
erreichte Temperatur über
lange Zeit beibehalten können,
wobei bestimmte Substanzen bzw. Substanzengemische, die ihren Aggregatzustand
bei der gleichen Temperatur ändern
können,
diese Temperierung bewirken.
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Auch
wenn die Abkühlung
des eingefüllten Füllguts bei
den hier beschriebenen Behältnissen
relativ schnell erfolgt und die gewünschte optimale Trinktemperatur über eine
lange Zeit erhalten werden kann, bereitet die Homogenität der Temperaturverteilung
innerhalb des eingefüllten
Füllguts
große
Probleme. Neben den optimal temperierten Füllgut-Bereichen kommen bei
dieser Lösung
immer wieder Bereiche vor, die eine zu hohe Temperatur aufweisen, wobei
die Temperaturunterschiede bis zu 20°C betragen können. Das direkte Trinken aus
derartigen Behältnissen
ist daher nicht sicher genug und kann gegebenenfalls zu Verbrühungen führen. Zusätzlich,
da eine temperierte Füllgutentnahme
hieraus sofort nach dem Einfüllvorgang
nicht möglich
ist, muss eine obligatorische Abkühlzeit strikt eingehalten werden. Ergänzend, schon
aus Sicherheitsgründen,
ist ein aufwendiges Homogenisieren (z.B. durch Schütteln, Rühren) zwingend
erforderlich. Auch die zusätzlich nach
DE 20306320 U1 vorgeschlagene
PCM-Einheit, die direkt in dem zu temperierenden Füllgut positioniert
wird, kann diese Sicherheitsmängel
nicht gänzlich
beheben. Darüber
hinaus bietet keine der vorgeschlagenen Lösungen eine Möglichkeit
einer nahezu restlosen, exakt temperierten Füllgutentnahme in jeder Trinkposition
an.
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DE 10030102 C2 beschreibt
ein System zum Transport von Gütern
bei gleichbleibenden Temperaturen, insbesondere von Blutprodukten,
wobei der Behälter
mit einer Doppelwandung ausgebildet ist und in die Doppelwandung
ein Temperiermedium gefüllt
ist, das bei gleichbleibenden Temperaturintervallen einen Phasenübergang
aufweist. Die hierin beschriebene Lehre macht sich zur Aufgabe ein
System insbesondere zum temperierten Transport von Blut- und Medizinprodukten
bereitzustellen, das einzelne oder mehrere dieser Produkte komplett
mechanisch schützt
und diese in einem vorgeschriebenen Temperaturintervall hält. Eine
exakt temperierte Füllgutentnahme
durch direktes Trinken aus derartigen Behältnissen und dazu noch in jeder
beliebigen Trinkposition ist hier nicht vorgesehen.
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Ein
Behälter
mit Kühl-
und/oder Warmhaltevorrichtungen, dessen Seitenwandung aus mindestens
zwei mit Abstand zueinander angeordneten Wänden gebildet ist, zwischen
denen eine Wärmeisolierschicht
angeordnet ist, ist aus
DE
4416685 A1 bekannt. Auch wenn derartige Behältnisse
für die Aufnahme
von Babyflaschen geeignet sind und deren Inhalt sehr lange warm
oder kalt gehalten werden kann, findet hierbei keine Temperierung
sondern lediglich eine konventionelle Kühl- bzw. Warmhaltung unter
Verwendung von bekannten Isolationsmaterialien und einer zusätzlichen,
Wärmestrahlung
reflektierenden, Schicht statt.
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Beim
direkten Trinken aus derartigen Behältnissen, insbesondere wenn
es sich hierbei um Trinkflaschen für Babys und Kleinkinder handelt,
ist jedoch die sichere Einhaltung einer konstanten Trinktemperatur
des eingefüllten
Füllguts
direkt an der Entnahmestelle (z. B. Saugöffnung) sehr wichtig.
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Vor
allem wenn es sich bei dem Füllgut
um heiß zubereitete
Getränke
handelt, muss beim direkten Trinken aus dem Behältnis die gewünschte Trinktemperatur
an der Entnahmestelle wegen Verbrühungsgefahr exakt eingehalten
werden können.
Zu kalt temperierte Getränke
können
dagegen, insbesondere bei Säuglingen,
zu Trinkverweigerung bzw. zu Schluckbeschwerden führen.
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Gleichzeitig
spielt die bakterielle Entwicklung innerhalb derartiger Behältnisse
sowohl für
diese Anwender-Gruppe als auch bei der Anwendung in der Kranken-
bzw. Altenpflege eine wichtige Rolle.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Behältnis derart auszustatten,
dass unabhängig von
der potentiellen inhomogenen Temperaturverteilung des Füllguts an
der Entnahmestelle (z.B. Saugöffnung)
zu jeder Zeit ausschließlich
Füllgut
mit einer gewünschten,
exakt definierten Trinktemperatur entnommen werden kann, wobei bereits
sofort nach dem Einfüllvorgang
die exakt temperierte Füllgutentnahme
erfolgen kann und eine Verwendung eines derartigen Behältnisses
anzugeben.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt mit einem erfindungsgemäßen Behältnis mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 sowie mit den Merkmalen des unabhängigen Verwendungsanspruchs.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind darüber hinaus
in den weiteren abhängigen
Ansprüchen
dargestellt.
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Das
Wesen der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass das dem erfindungsgemäßen Behältnis zugeführte zu
temperierende Füllgut
während des
Entnahmevorgangs ausschließlich
durch ein Temperierungselement entnommen werden kann, wobei das
zu temperierende Füllgut
(z.B. Tee, Milch etc.) in jeder Trinkposition an der niedrigst temperierten
Füllgutstelle
angesaugt wird und nach dem Durchlaufen des durch das Temperierungselement führenden
Temperierungsweges beim Erreichen der Entnahmestelle eine exakt
vordefinierte Temperatur bzw. einen exakt vordefinierten Temperaturbereich aufweist.
Dabei ist das Temperierungselement so konzipiert, dass es eine nahezu
restlose Entnahme des eingefüllten
Füllguts
sowohl durch Saugen als auch durch Trinken über Kopf ohne zusätzliches
Umrüsten
des Behältnisses
ermöglicht.
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Beim
Abkühlvorgang
im Inneren des Behältnisses
ist die Temperaturverteilung innerhalb des Füllgutes, aufgrund der höheren Dichte
und der dadurch erzeugten Wärmeströmung, recht
inhomogen und die niedrigst temperierten Füllgutbereiche sind an der jeweils
untersten Stelle des Behältnisses
vorzufinden. Die Füllgutbereiche
mit maximal niedriger Dichte und damit mit höchster Temperatur liegen an der
jeweils obersten Stelle des Behältnisses,
wobei die empirisch ermittelten Temperaturunterschiede bis zu 20°C betragen
können.
Dadurch, dass jeweils niedrigst temperiertes Füllgut angesaugt wird, kann die
Dimensionierung des Temperierungselementes entsprechend positiv
beeinflusst werden. Da an der Entnahmestelle ausschließlich Füllgut nach
dem Durchlaufen des durch das Temperierungselement führenden
Temperierungsweges entnommen werden kann, wird dieses absolut homogen
temperiert.
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Das
umständliche,
zusätzliche
Homogenisieren, das bei den bekannten Lösungen unumgänglich ist,
entfällt
bei der erfindungsgemäßen Lösung gänzlich.
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Da
bei der erfindungsgemäßen Lösung sofort
nach dem Einfüllen
getrunken werden kann, entfallen zusätzlich die obligatorischen
Wartezeiten, die bei den bekannten Lösungen unbedingt einzuhalten sind.
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Bei
Bedarf, durch den Austausch eines kompatiblen erfindungsgemäßen Temperierungselementes,
können
mit dem gleichen Behältnis
verschiedene gewünschte
Temperaturen bzw. Temperaturbereiche des eingefüllten Füllguts an der Entnahmestelle
sicher erreicht werden.
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Darüber hinaus
kann ein Behältnis
nach der vorliegenden Erfindung sowohl aus starren als auch aus
flexiblen Materialien hergestellt werden. Das gleiche gilt ebenfalls
für das
Temperierungselement bzw. für
Teile davon.
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Vorzugsweise
ist das erfindungsgemäße Temperierungselement
doppelwandig ausgebildet. Der dadurch entstandene Zwischenraum ist
mit einer geeigneten PCM-Substanz ausgefüllt. Im Idealfall, um eine
optimale Wärmeübertragung
zu gewährleisten,
besteht die mit dem Füllgut
in direktem Kontakt stehende innere Wand des Temperierungselementes aus
Materialien mit einer sehr hohen Wärmeleitfähigkeit. Dagegen werden für die äußere Wand
Materialien mit einer möglichst
niedrigen Wärmeleitfähigkeit verwendet.
Dadurch wird die bedarfsmäßige Temperierung
des Füllguts
während
des Entnahmevorgangs entsprechend begünstigt. Eine zusätzliche Isolierung
am Außenumfang
des Temperierungselementes leistet hierbei eine optimale Unterstützung.
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Beim
zwangsläufigen
Durchlaufen des entsprechend dimensionierten Temperierungsweges
innerhalb des besagten Temperierungselementes erfährt das
zu temperierende Füllgut
(z.B. Tee, Milch) eine gezielte Abkühlung bzw. Erwärmung, um
eine gewünschte,
exakt definierte Temperatur oder einen gewünschten, exakt definierten
Temperaturbereich an der Entnahmestelle sicher zu erreichen. Dabei wird
dem Füllgut
die überschüssige Wärmemenge gezielt
entzogen und in der PCM-Substanz gespeichert. Beim späteren Nachtrinken,
wird dem inzwischen abgekühlten
Füllgut
auf seinem vorbestimmten Weg zur Entnahmestelle die benötigte Wärmemenge
wieder zugeführt.
Dadurch kann gewährleistet
werden, dass die Temperatur bzw. der Temperaturbereich an der Entnahmestelle
zu jeder Zeit konstant bleibt.
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Die
verwendeten PCM-Substanzen sollten neben ihrer gesundheitlichen
Unbedenklichkeit eine hohe spezifische Schmelzenthalpie sowie eine
hohe Wärmespeicherdichte
aufweisen. Darüber
hinaus sollten diese Substanzen über
eine sehr gute Zyklusstabilität
verfügen,
d.h. sie sollten beliebig oft ihren Aggregatzustand ändern können, ohne
dass sich ihre physikalisch-chemischen Eigenschaften oder ihre Homogenität nennenswert
verändern,
wobei gleichzeitig die Bildung von sogenannten „unterkühlten Schmelzen" verhindert werden
sollte.
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Als
PCM-Substanzen kommen insbesondere langkettige Kohlenwasserstoffe
(„Paraffine") sowie Salzhydrate
in Frage, wobei auch andere Substanzen mit den oben näher beschriebenen
Eigenschaften entsprechend eingesetzt werden können. Die verwendeten PCM-Substanzen
können
sowohl ungebunden, mikroverkapselt als auch kapillar oder anderweitig
gebunden – zum
Beispiel in absorbierenden Materialien wie Filz, Vlies, Schwamm,
Pulver, Sinterkörper
und ähnlichem – vorliegen.
Auch entsprechend mit PCM-Substanzen compoundierte Werkstoffe können hier
eingesetzt werden.
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Der
nicht zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gehörenden Problematik
des Druckausgleichs innerhalb des erfindungsgemäßen Behältnisses durch gezieltes Nachströmen der
Ausgleichsluft und gleichzeitiges Verhindern, dass durch die hierfür notwendige
Verbindung mit der Außenluft
eine Flüssigkeit
aus dem Behältnis
austritt, kann mit einer der verschiedenen, aus dem Stand der Technik
bekannten Lösungen
begegnet werden.
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Aus
diesem Grund wird hier auf diese sehr wichtigen Aspekte nicht näher eingegangen.
Die Belüftungs-Funktionsteile sind
daher auch zeichnerisch nur vereinfacht dargestellt.
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Nachstehend
wird die Erfindung anhand der beigefügten Abbildungen 1 bis 8,
die einige bevorzugte Ausführungsbeispiele
darstellen, näher erläutert.
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1 zeigt
einen Längsschnitt
durch das erfindungsgemäße Behältnis mit
koaxial angeordneten Temperierungswegen 5 und 7.
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2 zeigt
einen Längsschnitt
durch das erfindungsgemäße Behältnis nach 1 mit
einem zusätzlichen
Temperierungselement am Außenumfang.
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3 zeigt
eine weitere Ausgestaltungsvariante von 2 mit parallel
angeordneten Temperierungswegen 5 und 7.
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4 zeigt
einen Längsschnitt
des inneren Temperierungselements 3 nach 3. 5 zeigt den
Querschnitt A-A zu 4.
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6 und 7 zeigen
einige mögliche Querschnittsvarianten
zu 4.
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8 zeigt
einen Längsschnitt
durch das erfindungsgemäße Behältnis mit
einer Vorrichtung zur Füllgutentnahme
in jeder beliebigen Trinkposition.
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Eine
vorteilhafte Ausführung
des erfindungsgemäßen Behältnisses
ist in 1 gezeigt. Nach dem Einfüllen eines heißen Füllguts 6 (z.B.
Tee) in das erfindungsgemäße Behältnis 1 bleibt
die ursprüngliche
Einfülltemperatur
weitgehend erhalten. Wird nun das eingefüllte Füllgut 6 (z. B. Tee)
aus diesem Behältnis
durch den Trinkstutzen 1.3 zum Beispiel durch Saugen entnommen,
kann dieses ausschließlich
durch das Temperierungselement 3 und zwar von der ersten
Füllgutaufnahmestelle 3.3 über den
Temperierungsweg 7 an der Entnahmestelle 2 entnommen
werden. Während
des Entnahmevorgangs erfährt
das zu temperierende Füllgut 6 (z.B. Tee)
beim Durchströmen
des entsprechend dimensionierten Temperierungsweges 7 eine
gewünschte Abkühlung durch
die Abgabe der überschüssigen Wärmemenge
an die PCM-Substanz 3.2. Dadurch wird an der Entnahmestelle 2 ausschließlich Füllgut 6 mit
einer gewünschten,
exakt definierten Temperatur bzw. mit einem gewünschten, exakt definierten
Temperaturbereich entnommen.
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Nach
geraumer Zeit kühlt
das eingefüllte Füllgut 6 (z.B.
Getränk)
allmählich
ab. Verfügt
das Behältnis 1 über eine
zusätzliche
Isolation 4 (z.B. Vakuum etc), wie das die 1 zeigt,
wird der Abkühlprozess
entsprechend verzögert.
Ist die Isolation 4 nicht vorhanden, verläuft der
Abkühlprozess
schneller. Nun wird dem abgekühlten
Füllgut 6 während des Entnahmevorgangs
beim Durchströmen
des entsprechend dimensionierten Temperierungsweges 7 von der
ersten Füllgutaufnahmestelle 3.3 bis
hin zur Entnahmestelle 2 die in der PCM-Substanz 3.2 gespeicherte
Wärmeenergie
wieder zugeführt.
Dadurch wird an der Entnahmestelle 2 ausschließlich Füllgut 6 mit
einer gewünschten,
exakt definierten Temperatur bzw. mit einem gewünschten, exakt definiertem
Temperaturbereich weiterhin zuverlässig entnommen werden können.
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Die
PCM-Substanz 3.2 (bzw. Substanzgemisch) ist dabei so gewählt, dass
sie ihren Aggregatzustand bei der gleichen gewünschten, exakt vordefinierten
Temperatur bzw. bei dem gleichen vordefinierten Temperaturbereich ändern kann.
Eine gezielte Auswahl der PCM-Substanz 3.2 sowie die genaue Dimensionierung
ihres Volumens innerhalb des Temperierungselementes 3 und
eine entsprechende Längenbestimmung
des notwendigen Temperierungsweges 7 garantieren eine absolut
homogene Temperierung des Füllguts 6 während des
Entnahmevorgangs. An der Entnahmestelle 2 steht dem Benutzer zu
jeder Zeit, insbesondere bereits direkt nach dem Einfüllvorgang,
ein exakt temperiertes Füllgut 6 (z.B. Getränk) zur
Verfügung.
Aus diesem Grund, vor allem bei heiß eingefülltem Füllgut 6, wird die
Verbrühungsmöglichkeit
beim direkten Trinken aus derartig ausgestatteten Behältnissen
als Folge einer inhomogenen Temperaturverteilung innerhalb des Füllguts 6 sicher
ausgeschlossen.
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Sollte
ein gerade verlaufender Temperierungsweg 7 für eine gewünschte Temperierung
an der Entnahmestelle 2 nicht ausreichen, so kann der Temperierungsweg 7 innerhalb
des Temperierungselementes 3 entsprechend modifiziert werden
z.B. Verlängerung
durch spiralförmigen
Verlauf etc. oder durch besondere Ausgestaltung der Wärmeaustauschfläche.
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Um
aus dem erfindungsgemäßen Behältnis sowohl
das Trinken über
Kopf als auch das Trinken durch Saugen zu ermöglichen, wird das Temperierungselement 3 zusätzlich,
wie in 1 gezeigt, mit einem Ventil 8 ausgestattet.
Beim Entnehmen des Füllguts 6 durch
Saugen bleibt das Ventil 8 schwerkraftbedingt geöffnet. Das
Füllgut 6 kann
nun von der ersten Füllgutaufnahmestelle 3.3 über den
Temperierungsweg 7 an der Entnahmestelle 2 entsprechend temperiert
entnommen werden.
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Dagegen
beim Entnehmen des Füllguts 6 durch
Trinken über
Kopf wird die erste Füllgutaufnahmestelle 3.3 schwerkraftbedingt
durch das Ventil 8 geschlossen. Das Füllgut 6 wird nun durch
die zweite Füllgutaufnahmestelle 3.4 angesaugt,
um über
den Temperierungsweg 5 und 7 an der Entnahmestelle 2 entsprechend
temperiert entnommen zu werden. Da die Umstellung vom Trinken durch
Saugen auf das Trinken über
Kopf selbsttätig
unter der Ausnutzung der Schwerkraft erfolgt, ist eine Umrüstung des
Behältnisses 1 nicht
mehr notwendig.
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Bei
einer Füllgutentnahme
durch Saugen in der in 1 dargestellten senkrechten
Lage des Behältnisses 1 kann
das Füllgut 6 nahezu
restlos entnommen werden. Um ebenfalls eine nahezu restlose Entnahme
des Füllguts 6 durch
Saugen in jeder beliebigen Schräglage
des Behältnisses 1 zu
ermöglichen,
könnte
das Temperierungselement 3 zusätzlich mit einer flexiblen
Zone 3.5 ausgestattet werden. Dadurch wird das Temperierungselement 3 bei
jeder beliebigen schrägen
Lage des Behältnisses 1,
der Schwerkraft entsprechend, flexibel ausgelenkt, um eine nahezu
restlose Entnahme des Füllguts 6 zu
gewährleisten.
Alternativ hierzu könnte
das besagte Temperierungselement 3 auch gänzlich aus
flexiblen Werkstoffen bestehen. Idealerweise sollte der Durchmesser
des ringförmigen
Temperierungsweges 5 möglichst
klein gehalten werden, um das Füllgut 6 möglichst
luftarm ansaugen zu können.
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2 zeigt
eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Behältnisses.
Hier wird zur Temperierung des Füllguts 6 neben
dem besagten, sich im Innenraum des Behältnisses 1 befindlichen
Temperierungselement 3, zusätzlich mindestens ein weiteres, äußeres Temperierungselement 9, das
lösbar
oder unlösbar
am Umfang des Behältnisses 1 angeordnet
ist, vorgesehen. Dabei können
die PCM-Substanzen bzw. die Substanzgemische 3.2 innerhalb
beider Temperierungselemente 3 und 9 die gleiche,
aber auch gezielt ausgewählte,
verschiedene Schmelztemperaturen bzw. Schmelztemperatur-Bereiche aufweisen,
um das Erreichen der gewünschten
Temperatur bzw. des Temperaturbereiches an der Entnahmestelle 2 entsprechend
zu optimieren.
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3 zeigt
eine weitere Ausgestaltung des sich im Innenraum des erfindungsgemäßen Behältnisses 1 befindlichen
Temperierungselements 3. Hier sind die Temperierungswege 5 und 7 nicht
koaxial, sondern parallel zueinander angeordnet. Dadurch wird die
Bauweise des Temperierungselements 3 entsprechend vereinfacht
und die Temperierung des Füllguts 6 zusätzlich positiv
beeinflusst. Aus dem hier dargestellten Behältnis 1 kann das Füllgut 6 ebenfalls sowohl
durch Trinken über
Kopf als auch durch Saugen nahezu restlos entnommen werden, wobei
die exakte Temperierung nach dem Ansaugen des Füllguts 6 durch die
erste Füllgutaufnahmestelle 3.3 bzw. durch
die zweite Füllgutaufnahmestelle 3.4 und
nach dem Durchströmen
der Temperierungswege 5 bzw. 7 erfolgt. Auch hier
ist zusätzlich
ein weiteres, äußeres Temperierungselement 9,
das lösbar
oder unlösbar am
Umfang des Behältnisses 1 angeordnet
werden kann, vorgesehen. Die innerhalb der beiden Temperierungselemente 3 und 9 enthaltene
PCM-Substanz 3.2 kann die gleiche aber auch gezielt ausgewählte, verschiedene
Schmelztemperaturen bzw. Schmelztemperaturbereiche aufweisen.
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4 zeigt
das erfindungsgemäße innere Temperierungselement 3 aus 3,
das, entsprechend dimensioniert, als Einsatz für verschiedene konventionelle
Behältnisse
aller Art zur Temperierung des eingefüllten Füllguts für verschiedene gewünschte Temperaturen
bzw. Temperaturbereiche verwendet werden kann. Die Temperierungsvorgänge verlaufen
hier ähnlich
wie oben beschrieben, wobei auch hier, da eine flexible Zone 3.5 vorgesehen ist,
eine nahezu restlose Füllgutentnahme
in jeder beliebigen Trinkposition möglich ist. Der zugehörige Querschnitt
A-A ist in 5 dargestellt.
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6 und 7 zeigen
zwei weitere mögliche
Querschnittsvarianten zu 4. Diese beiden Beispiele sollen
nur verdeutlichen, auf welche Weise die Größe der benötigten Wärmeaustauschflächen dem
vordefinierten Temperierungsbedarf angepasst werden kann, wobei
sie hier nur stellvertretend für eine
Vielzahl von möglichen
Querschnittsvarianten aufgeführt
werden.
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8 zeigt
das erfindungsgemäße Behältnis mit
einer Vorrichtung zur Füllgutentnahme
in jeder beliebigen Trinkposition. Das Füllgut 6 kann sowohl durch
Saugen als auch durch Trinken über
Kopf ohne zusätzliches
Umrüsten
des Behältnisses
(1), nahezu restlos entnommen werden kann. Das Füllgut 6 wird auch
hier durch die erste Füllgutaufnahmestelle 3.3 bzw.
durch die zweite Füllgutaufnahmestelle 3.4 je nach
Trinkposition angesaugt. Da die hier dargestellte Vorrichtung keine
PCM-Substanzen enthält,
erfolgt auch keine weitere Temperierung des Füllguts 6.
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Eine
weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Behältnisses ist mit einem Temperierungselement
ausgestattet, das am Außenumfang
des Behältnisses,
vorzugsweise innerhalb des äußeren Temperierungselements 9,
angeordnet ist. Der darin von der Ansaugstelle bis zur Entnahmestelle
verlaufende Temperierungsweg kann bei dieser Variante zum Beispiel
spiralförmig
verlaufen. Das äußere Temperierungselement 9 kann
zusätzlich
durch eine Isolierung vom Füllgut 6 getrennt
sein.
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In
manchen Situationen ist es vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße Behältnis zusätzlich mit einem
externen Verlängerungsschlauch
ausgestattet wird. Derartige Trinksysteme können insbesondere im Sport-
bzw. Freizeitbereich (z.B. Joggen, Radfahren etc.) zum Einsatz kommen.
Dadurch wird dem Benutzer jederzeit eine Entnahme auch ohne Zuhilfenahme
der Hände
ermöglicht.
Ebenfalls in der Kranken- bzw. Altenpflege können die besagten Trinksysteme
zum Einsatz kommen, wobei insbesondere bei bettlägerigen bzw. behinderten Personen
das Pflegepersonal entsprechend entlastet werden kann und dem Betroffenen
ein gewisser Grad der Selbständigkeit
zurück
gegeben wird.
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Ein
zusätzlicher
Trinkschlauch mit einer dem Einsatzzweck entsprechenden Länge (z.B.
bei den meisten Anwendungen ca. 0,5 bis 1 Meter oder bei Bedarf
auch mehr) kann direkt an der Entnahmestelle 2 vorzugsweise
lösbar
angeschlossen werden. Die Temperierung wird hier grundsätzlich innerhalb
des Temperierungselementes 3 erfolgen. Falls der besagte
Trinkschlauch ebenfalls mit einer geeigneten PCM-Substanz ummantelt
bzw. aus speziellen PCM-Substanzen compoundiert wird, wird der Temperierungsweg 7 entsprechend
um den externen Temperierungsweg entlang des Trinkschlauches verlängert.
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Derartig
ausgebildeter PCM-Trinkschlauch kann bei einigen zum Beispiel sehr
hohen Einfülltemperaturen
nützlich
sein und wird sich zusätzlich
entsprechend positiv auf die Dimensionierung des sich im Inneren
des Behältnisses 1 befindlichen
Temperierungselements 3 auswirken. Vorzugsweise wird der
besagte PCM-Trinkschlauch mit einer geeigneten Isolierung ummantelt.
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An
der externen Entnahmestelle, die sich nun am Ende des PCM-Trinkschlauches
befindet, steht dem Benutzer zu jeder Zeit ein exakt temperiertes
Füllgut 6 (z.B.
Getränk)
zur Verfügung,
wobei die Füllgutentnahme
ohne Zuhilfenahme der Hände
erfolgen kann.
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Gerade
in der Kranken- bzw. Altenpflege z.B. bei bettlägerigen Personen, könnten somit
höher temperierte
Getränke über längere Zeiträume in entsprechend
isolierten Behältnissen
aufbewahrt werden und die Temperierung erfolgt dann je nach Bedarf
während
des Trinkens. Die Verkeimung innerhalb derartiger Trinksysteme kann
dadurch stark minimiert werden.
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Alternativ
kann bei der Verwendung eines entsprechend dimensionierten PCM-Trinkschlauches
auf das oben näher
beschriebene Temperierungselement 3 innerhalb des Behältnisses 1 bzw. auch
auf das äußere Temperierungselement 9 gänzlich verzichtet
werden. Die gewünschte
Temperierung während
des Entnahmevorgangs erfolgt dann ausschließlich beim Durchströmen des
externen Temperierungsweges innerhalb des mit einer geeigneten PCM-Substanz
(PCM-Substanzen) ummantelten oder aus geeigneten PCM-Substanzen
compoundierten Trinkschlauches, wobei an der externen Entnahmestelle
am Ende dieses PCM-Trinkschlauches ausschließlich Füllgut 6 mit einer
gewünschten, exakt
definierten Temperatur bzw. mit einem gewünschten, exakt definiertem
Temperaturbereich entnommen werden kann.
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Der
Temperierungsweg 7, 5 des erfindungsgemäßen Temperierungselements 3 sowie
der PCM-Trinkschlauch
können
mit einem zusätzlichen Ein-Weg-Ventil
ausgestattet werden. Dadurch kann wirksam dem Rückfluss des sich darin bereits
befindlichen Füllguts 6 in
das Innere des Behältnisses 1 nach
der Unterbrechung des Entnahmevorgangs durch den Benutzer vorgebeugt
werden was der Verkeimung entsprechend entgegenwirkt.
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- 1
- Behältnis
- 1.1
- Verschlusskappe
- 1.2
- Belüftungsöffnung
- 1.3
- Trinkstutzen
- 2
- Füllgutentnahmestelle
- 3
- Temperierungselement
- 3.1
- Isolation
- 3.2
- PCM-Substanz
(bzw. PCM-Substanzgemisch)
- 3.3
- erste
Füllgutaufnahmestelle
- 3.4
- zweite
Füllgutaufnahmestelle
- 3.5
- flexible
Verbindung
- 4
- Isolation
(z.B. Vakuum)
- 5
- zweiter
Temperierungsweg
- 6
- Füllgut (zu
temperierende Flüssigkeit
z.B. Tee)
- 7
- erster
Temperierungsweg
- 8
- Ventil
- 9
- äußeres Temperierungselement