DE102004053819A1 - Sprühanlage mit auswechselbaren Sprühmittelbehältern - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sprühanlage zur Oberflächenbehandlung von Gegenständen, insbesondere zur Lackierung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen, mit einem Sprühkopf und einem über eine Sprühmittelleitung mit dem Sprühkopf verbundene Sprühmittelquelle, bei der die Sprühmittelquelle ein auswechselbarer Sprühmittelbehälter mit darin enthaltener, definierbarer Sprühmittelmenge ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Sprühanlage zur Oberflächenbehandlung von Gegenständen, insbesondere zur Lackierung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Zur Lackierung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen ist es bekannt, aus mehreren hintereinander in einer Ebene angeordneten Sprühanlagen bestehende Lackierlinien aufzubauen, in denen die zu lackierenden Gegenstände in mehreren Arbeitsschritten beispielsweise zunächst von innen und anschließend von außen lackiert werden.
- Die Sprühanlagen bestehen im Wesentlichen aus einem Sprühkopf, einer Sprühmittelleitung und einer Sprühmittelquelle. Der Sprühkopf ist dabei meist am vorde ren Ende eines Sprühmaschinenarms montiert, wobei die Sprühmittelleitung derart ausgeführt ist, dass sie den Bewegungen des Sprühmaschinenarms folgen kann.
- Der Sprühkopf kann auch als Sprühmittelpistole ausgelegt sein und manuell, z. B. durch eine Person, bewegt werden.
- Die Sprühmittelquelle ist als eine mit einer Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung verbundene Sprühmittelumlaufleitung ausgeführt. In der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung werden die Sprühmittel, jeweils für eine Sprühmittelumlaufleitung, für die Anwendung aufbereitet und in konstanter Anwendungsqualität gehalten und in die Sprühmittelumlaufleitung gepumpt.
- Dieser Stand der Technik ist in
5 am Beispiel einer Lackierlinie vereinfacht wiedergegeben.5 beschränkt sich dabei auf aus Gründen der Übersichtlichkeit auf die Darstellung nur einer Lackumlaufleitung7 . In einer ersten Innenlackierzone1 werden mittels geeigneter Lackierroboter bzw. Lackiermaschine10 , welche jeweils aus einer an einem Roboterarm bzw. Lackiermaschinenarm angeordneten Sprühanlage bestehen, zunächst ein Teil der Karosserie, beispielsweise die Türeinstiege, lackiert. - Auf die erste Innenlackierzone
1 folgen eine prinzipiell gleich aufgebaute zweite Innenlackierzone2 und eine dritte Innenlackierzone3 oder auch mehr oder wenigere. In einer ersten Außenlackierzone4 wird wiederum mittels geeigneter Lackierroboter bzw. Lackiermaschine10 auf die Außenseite der Karosserie eine erste Lackschicht aufgetragen. Im Anschluss an die erste Außenlackierzone4 folgt eine Abdunstzone5 und darauf eine Außenlackierzone6 für einen zweiten Auftrag, wie z. B. bei Metalliclackierungen. Die Sprühanlagen der Lackierroboter bzw. Lackiermaschinen10 sind über Lackentnahmestellen mit Lackwechsler9 mit mehreren Lackumlaufleitungen7 verbunden, über die sie mit jeweils einer Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung verbunden und mit den jeweils erforderlichen Lacken versorgt werden. Die Lackentnahmestellen mit Lackwechsler9 sind bei spielsweise als gleichzeitig mit mehreren Lackumlaufleitungen7 sowie einer Spüllösungsleitung über jeweils ein T-Stück verbundene Mehrwegeventile aufgebaut. - Die Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung ist dabei als Lackversorgungsgruppe
8 ausgeführt, von der aus die gesamte Lackierlinie über Lackumlaufleitung7 mit den benötigten Lack versorgt wird. Je benötigten Lackton ist eine Lackversorgungsgruppe8 und eine Lackumlaufleitung7 notwendig. - Um die verschiedenfarbigen Lacke zu den Lackiermaschinen
10 zu befördern, ist insbesondere bei häufigem Wechsel des Farbtones für jeden Farbton eine eigene Lackumlaufleitung7 nötig. So können bis zu über 40 verschiedene Sprühmittelumlaufleitungen für die verschiedenen Farbtöne benötigt werden. Die Lackierzonen1 bis4 und6 sowie die Abdunstzone5 befinden sich im Produktionsprozess unmittelbar hintereinander gemeinsam auf einer Ebene, der so genannten Lackapplikationsebene. Um eine möglichst einfach sauber zu haltende und übersichtliche Lackapplikationsebene zu erhalten, sind die Lackversorgungsgruppe8 und die Lackumlaufleitung7 typischerweise unterhalb der Lackapplikationsebene angeordnet. - Nachteilig an diesem Stand der Technik ist, dass insbesondere im Hinblick auf die große Anzahl der zu verlegenden Lackumlaufleitungen
7 ein hoher Aufwand nötig ist, um eine derartige Lackierlinie aufzubauen. Zusätzlich ist der Zeitaufwand, eine derartige Lackierlinie auf einen anderen Farbton umzustellen sehr hoch, da insbesondere der Lackwechsel in der Lackumlaufleitung inklusive Spülung sehr umfangreich ist. - Bedingt durch Nichtentnahme von Lacken über einen längeren Zeitraum aus der Lackumlaufleitung
7 entsteht an den Lackentnahmestellen mit Lackwechsler9 eine Absetzung des Lackmaterials, da dort kein Lackfluss ist. - Dadurch wird es erforderlich, nach festgelegten Zeiten diese Lackentnahmestelle mit Lackwechsler
9 zwangsweise durch steuerungstechnische Maßnahmen „ab zuziehen" und somit das abgesetzte Material zu beseitigen. Dieser „abgezogene" Lack ist Lackverlust und muss entsorgt werden. - Dies stellt neben den hohen Kosten zusätzlich eine hohe Umweltbelastung dar. Der Begriff Spüllösung bezeichnet dabei jede flüssige Substanz, insbesondere auch Wasser, die geeignet ist, das Sprühmittel, hier den Lack, aus den Leitungen zu entfernen und gegebenenfalls dieses auch chemisch zu lösen.
- Ein anderer Aufbau einer Lackierstraße sieht vor, dass für jeden Lackiervorgang in den einzelnen, aufeinander folgenden Lackierzonen eine bestimmte Lackmenge in eine Lackzulaufleitung gedrückt wird, welche anschließend mittels eines in der Lackzulaufleitung angeordneten, verschiebbaren Molchs aus dieser herausgedrückt wird. Ein derartiger Aufbau ist für große Lackmengen nicht wirtschaftlich, insbesondere, wenn es sich um große Stückzahlen von jeweils in dem gleichen Farbton auszuführenden Gegenständen handelt, da für jeden Lackiervorgang der Molch zurückgefahren, die Lackzulaufleitung gespült und anschließend wiederbefüllt werden muss. Der Zeitaufwand zur Umstellung auf einen anderen Farbton ist dadurch ebenfalls relativ hoch. Die wirtschaftliche Verwendbarkeit derartiger Lackierlinien ist somit stark auf die Lackierung von in Kleinserien hergestellte Gegenstände mit geringen Stückzahlen begrenzt, da bei Großserien die häufigen und teuren Stillstandszeiten zu sehr ins Gewicht fallen würden.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sprühanlage zu entwickeln, bei der ein schnellerer Sprühmittelwechsel, beispielsweise ein Farbwechsel in einer Lackierlinie, möglich ist, und bei der die beim Spülen und beim Sprühmittelwechsel anfallenden Durchlaufmengen und damit die Umweltbelastungen möglichst gering sind.
- Die Aufgabe wird bei einer Sprühanlage der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst, dass die Sprühmittelquelle ein auswechselbarer Sprühmittelbehälter mit darin enthaltener, definierbarer Sprühmittelmenge ist, wobei die Verbindung zwischen der Sprühmittelleitung und dem Sprühmittelbehälter zum Austausch des Sprühmittelbehälters lösbar ist. Die in dem Sprühmittelbehälter enthaltene definierbare Sprühmittelmenge ist dabei an den jeweils zu behandelnden Gegenstand angepasst.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil auf, dass keine zu der Sprühanlage führenden Sprühmittelumlaufleitungen mehr benötigt werden, was eine sehr hohe Kostenersparnis insbesondere bei der Erstellung sowie der Instandhaltung und Wartung einer aus mehreren Sprühanlagen bestehenden Sprüh- oder Lackierlinie darstellt.
- Darüber hinaus wird bei der erfindungsgemäßen Sprühanlage weniger Sprühmittel als bei einer Versorgung der Sprühanlage über eine Sprühmittelumlaufleitung benötigt, da nur die für die Produktion benötigte Sprühmittelmenge in die relevanten Sprühmittelbehälter befüllt wird.
- Zusätzlich lässt sich durch die gegenüber dem Stand der Technik deutlich verkürzten Leitungslängen und der damit verbundenen Verringerung von Rückständen in den verbleibenden Sprühmittelleitungen die Qualität der mit der erfindungsgemäßen Sprühanlage behandelten Oberflächen verbessern. Darüber hinaus kann der Lackwechsler an Lackentnahmestelle
9 von ca. 40 Lackventile auf ein Minimum von 1 oder 2 Lackventilen reduziert werden bzw. auf ihn kann ganz verzichtet werden kann. - Die erfindungsgemäße Technik ermöglicht die Sprühmittelapplikation von unendlich vielen Sprühmitteltönen/arten hintereinander gemäß den Produktionsanforderungen, vorausgesetzt die Sprühmittel stehen als Bevorratung in der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung zur Verfügung. Dabei reduzieren sich die Sprühmittel- und Spüllösungsverluste gegenüber herkömmlichen System ernorm.
- Ein Austausch der Sprühmittelbehälter erfolgt taktgesteuert mit dem Produktionsprozess.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Sprühmittelbehälter von einer vorzugsweise örtlich oder räumlich getrennt von der Sprühanlage angeordneten Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung mit der definierten Sprühmittelmenge befüllbar ist, wobei der Sprühmittelbehälter zu diesem Zweck mit der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung verbindbar ist und die Sprühmittelmenge bei der Befüllung an den mittels der Sprühanlage zu behandelnden Gegenstand anpassbar ist.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Sprühmittelbehälter vorzugsweise vollständig entleerbar ist. Eine Entleerung des Sprühmittelbehälters kann dabei durch vollständiges Versprühen der in dem Sprühmittelbehälter enthaltenen Sprühmittelmenge durch die Sprühanlage, durch ein Ablassen der nach Beendigung des Sprühvorgangs im Sprühmittelbehälter verbliebenen Restmenge im Bereich der Sprühanlage, oder durch einen Rücktransport des Sprühmittelbehälters zu dessen Befüllungsort, beispielsweise bei der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung, und einem Ablassen oder Aussaugen bei diesem erfolgen.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Sprühmittelbehälter nach dem Entleeren spülbar ist.
- Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Sprühmittelbehälter nach dem Spülen wiederbefüllbar ist, so dass der Sprühmittelbehälter vorzugsweise mehrfach wiederverwendbar ist.
- Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Sprühmittelbehälter nach seiner teilweise oder vollständigen Entleerung durch die Sprühanlage im Bereich der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung vollständig entleert, wahlweise dann mit einer das Sprühmittel lösenden Spüllösung gespült, und anschließend von der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung wiederbefüllt wird.
- Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Sprühmittelbehälter zwischen der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung und der Sprühanlage mittels einer automatisch arbeitenden Transportvorrichtung beförderbar ist.
- Eine zusätzliche vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Transportvorrichtung ein mit der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung und der Sprühmittelleitung verbundenes Beförderungsrohr ist. Der Sprühmittelbehälter wird dabei zwischen der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung und der Sprühanlage nach dem Prinzip der Rohrpost transportiert, wobei ein automatisches Andocken und Verbinden des Sprühmittelbehälters mit der Sprühmittelleitung der Sprühanlage, und ein automatisches Andocken und Verbinden des Sprühmittelbehälters mit der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung erfolgt.
- Eine zusätzliche vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Transportvorrichtung ein die Entfernung zwischen der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung und der Sprühmittelleitung überbrückendes Beförderungsband ist. Auch hierbei ist ein automatisches Andocken und Verbinden des Sprühmittelbehälters mit der Sprühmittelleitung der Sprühanlage, sowie ein automatisches Andocken und Verbinden des Sprühmittelbehälters mit der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung vorgesehen.
- Eine zusätzliche vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Sprühmittelbehälter vor der Lackierlinie direkt auf der Transportvorrichtung (Skid) der zu besprühenden Werkstücke vollautomatisch oder manuell adaptiert werden. Der Transport zu den Applikationsstellen erfolgt dann mittels dem vorhandenen Skid ( ) an der jeweiligen Applikationsstelle erfolgt die Übergabe an die Sprühmittelmaschine bzw. Roboter oder auch an die Person, die die Sprühapplikation durchführt, des relevanten Sprühbehälters bzw. dessen Inhalt gemäß der Beschreibung „Versorgungsandockstelle". Das Ein-Fördersystem kann dann entfallen.
- Am Ende der Lackierlinie werden die Sprühbehälter vollautomatisch oder manuell von der Transportvorrichtung des Werkstücks entnommen und vermöge das Beförderungssystem zur Sprühmittelaufbereitungsstation zurückgefördert. Es kann aber auch eine direkte Entsorgung von nicht wiederverwendbaren Sprühmittelbehältern an Ende der Lackierlinie erfolgen. Das Rückfördersystem kann dann entfallen.
- Eine zusätzliche vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Transportvorrichtung ein selbstfahrender Beförderungsroboter, beispielsweise eine computer- und/oder sensorgesteuerte Ameise, Lafette oder dergleichen ist.
- Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung mehrere verschiedene Sprühmittel bereit hält, mit denen unterschiedliche Sprühmittelbehälter nacheinander oder gleichzeitig befüllbar sind.
- Eine andere, besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine mit der Sprühmittelleitung verbundene Spülvorrichtung, zum Spülen der Sprühanlage vorzugsweise während eines Austauschs der Sprühmittelbehälter, insbesondere bei einem damit verbundenen Sprühmittelwechsel.
- Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht einer Lackierlinie mit mehreren, in aufeinander folgenden Lackierzonen jeweils an einem Lackiermaschinenarm angeordneten Sprühanlagen, -
2 eine Detailansicht der zur Befüllung von Lackbehältern vorgesehenen Füll- und Entleerstation aus1 , -
3 eine Detailansicht der Transportvorrichtung zum Transport der Lackbehälter von der Füll- und Entleerstation zur Versorgungsebene aus1 , sowie -
4 eine Detailansicht der zu den Sprühanlagen führenden Versorgungsebene aus1 . - Eine Lackierlinie
18 besteht aus in mehreren, in einem Produktionsprozess nacheinander folgenden Lackierzonen1 ,2 ,3 ,4 und6 angeordneten Lackierrobotern10 . Die Lackiermaschine10 weist einen Lackiermaschinenarm mit einer daran angeordneten Sprühanlage auf, welche aus mindestens einem Sprühkopf und einer den Sprühkopf mit einer Sprühmittelquelle verbindende Sprühmittelleitung besteht. Zur Versorgung der Lackiermaschine10 mit Lack sind Lackbehälter16 vorgesehen, die zwischen einer mit einer Lackaufbereitungsvorrichtung19 verbundenen Befüll- und Entleerstation14 und den Lackiermaschinen10 hin- und hergeschickt werden können. Hierzu sind zwei unabhängig voneinander arbeitende Transportvorrichtungen, eine Versorgungs-Transportvorrichtung15 von der Befüll- und Entleerstation14 zur Versorgungsebene mit den dort endenden Sprühmittelleitungen der Lackiermaschinen10 , und eine Entsorgungs-Transportvorrichtung11 von der Versorgungsebene zur Befüll- und Entleerstation14 vorgesehen. Die Transportvorrichtungen11 ,15 sind geeignet, den Höhenunterschied zwischen der Befüll- und Entleerstation14 und der Versorgungsebene im Bereich der Lackiermaschinen10 zu überwinden. Die Versorgungsebene liegt dabei auf oder unter der Lack-Applikationsebene. - Die Lackbehälter
16 werden im Bereich der Lackiermaschinen in der auf oder unter der Lack-Applikationsebene liegenden Versorgungsebene mittels einer Ein- und Ausschleusevorrichtung12 aus der Versorgungs-Transportvorrichtung15 entnommen, automatisch an einer Versorgungsandockstelle17 mit der zum Sprühkopf führenden Sprühmittelleitung der Lackiermaschine10 verbunden, und nach dem Entleeren durch Versprühen der in dem Lackbehälter16 enthaltenen Lackmenge der Entsorgungs-Transportvorrichtung11 zugeführt. Eine denkbare Ausgestaltung der Versorgungs-Transportvorrichtung15 und der Entsorgungs-Transportvorrichtung11 ist ein Beförderungsrohr mit im Bereich der Lackiermaschinen10 angeordneten Ein- und Ausschleusevorrichtungen12 , wobei die Lackbehälter16 schnell zwischen der Befüll- und Entleerstation14 und den Lackierrobotern10 , ähnlich einer Rohrpost hin- und hertransportiert werden. - Die Entsorgungs-Transportvorrichtung
11 führt von der Versorgungsebene zunächst zur Befüll- und Entleerstation14 , wo die eintreffenden, wieder verwendbaren Lackbehälter16 zunächst entleert werden, um anschließend einer Reinigungsstation13 zugeführt zu werden, wo sie mit einer Spüllösung gespült und gereinigt werden. Wieder verwendbare Lackbehälter16 sind beispielsweise Kartuschen oder dergleichen. Anschließend werden die gereinigten Lackbehälter16 an der Befüll- und Entleerstation14 wiederbefüllt und erneut mittels der Versorgungs-Transportvorrichtung15 zu einer Lackiermaschine10 geschickt. Sind die Befüll- und Entleerstation14 und die Reinigungsstation13 getrennt angeordnet, so dass ein Transport nötig ist, erfolgt dieser mittels einer zusätzlichen, im Bereich der Lackaufbereitungsvorrichtung19 angeordneten Transportvorrichtung. - Bei einer Verwendung von nicht wieder verwendbaren Lackbehältern
16 , wie beispielsweise Tuben, Beutel, Kartuschen oder dergleichen ist keine Reinigung vorgesehen. Es ist denkbar, dass derartige, nicht wieder verwendbare Lackbehälter16 direkt an der Applikationsstelle, im Bereich der Lackiermaschine10 , dem sie zugeführt wurden, entsorgt werden. Hierdurch wird die Entsorgungs-Transportvorrichtung11 nicht benötigt und kann entfallen. - Die logistische Anforderung der Befüllung der Lackbehälter
16 erfolgt über die Produktionssteuerung der Lackierlinie18 . Die Steuerung der Lackaufbereitungsvorrichtung19 und der Transport der Lackbehälter16 erfolgt vorzugsweise über eine geeignete elektro-mechanische, pneumatische, hydraulische Steuerungsvorrichtung. - Vor Beginn eines Lackiervorgangs werden die Lackbehälter
16 in der Versorgungsebene zu Gruppen beidseits der Lackierlinie18 gepuffert. Die Anzahl der eine Gruppe bildenden Lackbehälter16 ist durch die Anzahl der Versorgungsandockstellen17 , jeweils eine an jedem Lackiermaschine10 , auf einer Seite der Lackierlinie18 vorgegeben. Synchron zum Produktionstakt der Lackierlinie18 werden dann die Lackbehälter16 über die Versorgungs-Transportvorrichtung15 und die Ein- und Ausschleusevorrichtungen12 zu den Versorgungsandockstellen17 befördert und zur Lack-Applikation an der jeweiligen Sprühmittelleitung ausgeschleust und angedockt. Nach erfolgter Lack-Applikation erfolgt das Einschleusen der Lackbehälter16 in die Entsorgungs-Transportvorrichtung11 , welche die Rückführung der Lackbehälter16 zur Befüll- und Entleerstation14 übernimmt. Nicht wieder verwendbare Lackbehälter16 werden über die Ein- und Ausschleusevorrichtungen12 direkt entsorgt. - Die Befüllung der Lackbehälter
16 ist sowohl unter Druck, als auch als direkter Auslauf aus der Lackaufbereitungsvorrichtung, denkbar. Im zweiten Fall wird beim Andocken an die Versorgungsandockstelle17 der Lackbehälter16 mit Druck beaufschlagt. Die Befüllmenge kann als Applikationsmenge mit zusätzlicher Befüllmengenreserve, oder als Applikationsmenge ohne zusätzliche Befüllmengenreserve erfolgen. Es ist denkbar, die Lackbehälter16 mit beschreibbaren Datenträgervorrichtungen, beispielsweise überschreibbare Mikrochips oder Magnetstreifen zu versehen, auf denen die Produktionsnummer und der Applikationstakt gespeichert wird. Anhand dieser Daten lassen sich aus der Anlagensteuerung alle produktionsrelevanten Daten sowie Plausibilitätskontrollen durchführen. - Dabei kann bei der als Lackaufbereitungsvorrichtung
19 aufgebauten Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung im Bereich der Befüll- und Entleerstation14 ein Molch vorgesehen sein. - Es sind ebenso Lackierstraßen
18 denkbar, bei denen die Sprühanlagen direkt, ohne den Einsatz von Roboterarmen, verwendet werden. - Die Anwendbarkeit der Erfindung ist darüber hinaus nicht nur auf Lackierlinien
18 beschränkt. Eine Anwendung ist in allen Bereichen denkbar, in denen in kurzen Zeitabständen verschiedene Sprühmittel auf die Oberfläche eines oder mehrerer Gegenstände zur Behandlung der oder Einwirkung auf die Oberfläche aufgetragen werden müssen. - Die Erfindung ist insbesondere im Bereich der Herstellung und des Betriebs von Lackierlinien und von Teilen von Lackierlinien gewerblich anwendbar.
Claims (20)
- Sprühanlage (
10 ) zur Oberflächenbehandlung von Gegenständen, insbesondere zur Lackierung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen, mit mindestens einem Sprühkopf und einem über eine Sprühmittelleitung mit dem Sprühkopf verbundene Sprühmittelquelle, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühmittelquelle ein auswechselbarer Sprühmittelbehälter (16 ) mit darin enthaltener, definierbarer Sprühmittelmenge ist. - Sprühanlage (
10 ) zur Oberflächenbehandlung von Gegenständen, insbesondere zur Lackierung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahzeugteilen, mit mindestens einem Sprühkopf und einer mit dem Sprühkopf verbundene Sprühmittelquelle, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühmittelquelle ein auswechselbarer Sprühmittelbehälter (16 ) mit darin enthaltener, definierbarer Sprühmittelmenge ist. - Sprühanlage (
10 ) zur Oberflächenbehandlung von Gegenständen, insbesondere zur Lackierung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen, mit mindestens einem Sprühkopf mit integrierter Sprühmittelquelle, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühmittelquelle ein auswechselbarer Sprühmittelbehälter (16 ) mit darin enthaltener, definierbarer Sprühmittelmenge ist. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühmittelbehälter (
16 ) von einer getrennt von der Sprühanlage angeordneten Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung (8 ,13 ,14 ,19 ) mit der definierten Sprühmittelmenge befüllbar ist. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühmittelbehälter (
16 ) vorzugsweise vollständig entleerbar ist. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühmittelbehälter (
16 ) nach dem Entleeren spülbar ist. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühmittelbehälter (
16 ) nach dem Spülen wiederbefüllbar ist. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühmittelbehälter (
16 ) nach seiner teilweise oder vollständigen Entleerung durch die Sprühanlage (10 ) im Bereich der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung (14 ) vollständig entleert, dann mit einer das Sprühmittel lösenden Spüllösung gespült (13 ), und anschließend von der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung (14 ) wiederbefüllt wird. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühmittelbehälter (
16 ) zwischen der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung (8 ,13 ,14 ,19 ) und der Sprühanlage (10 ) mittels einer automatisch arbeitenden Transportvorrichtung (11 ,12 ,15 ) beförderbar ist. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (
11 ,12 ,15 ) ein mit der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung (8 ,13 ,14 ,19 ) und der Sprühmittelleitung (17 ) verbundenes Beförderungsrohr ist. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (
11 ,12 ,15 ) ein die Entfernung zwischen der Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung (8 ,13 ,14 ,19 ) und der Sprühmittelleitung (17 ) überbrückendes Beförderungsband ist. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (
11 ,12 ,15 ) ein selbstfahrender Beförderungsroboter ist. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (
11 ,12 ,15 ) die Transportvorrichtung (Skid) des zu besprühenden Werkstücks ist. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühmittelaufbereitungsvorrichtung (
8 ,13 ,14 ,19 ) mehrere verschiedene Sprühmittel bereit hält, mit denen unterschiedliche Sprühmittelbehälter (16 ) befüllbar sind. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 14, gekennzeichnet durch, eine mit der Sprühmittelleitung verbundene Spülvorrichtung.
- Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Lackwechsler an der Lackentnahmestelle (
9 ) auf maximal 2 Lackventile reduziert werden bzw. auf ihn ganz verzichtet werden kann. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühmittelbehälter (
16 ) als Mehrkammersystem mit mehreren Sprühmitteln oder Hilfsmitteln jeweils separat pro Kammer befüllt und entleert werden kann. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühmittelbehälter (
16 ) von der Sprühanlage (10 ) mit der eventuellen Restmenge von Sprühmittel aus Sprühkopf und Sprühmittelleitung nach der Applikation rückfüllbar ist. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühmittelbehälter (
16 ) als Dosiereinheit für die Sprühmittelmengen- Dosierung- bzw. Regelung verwendet wird. - Sprühanlage nach einem der Ansprüche 1 – 19, dadurch gekennzeichnet, dass Sprühkopf, Sprühmittelleitung, Versorgungsandockstelle (
17 ) und Sprühmittelbehälter (16 ) potentialgetrennt zum Anlagenerdpotential sind und somit als Potentialtrennung für elektrostatische Sprühaufträge verwendet werden kann.
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---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
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DE200410053819 DE102004053819A1 (de) | 2004-11-04 | 2004-11-04 | Sprühanlage mit auswechselbaren Sprühmittelbehältern |
Publications (1)
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DE200410053819 Withdrawn DE102004053819A1 (de) | 2004-11-04 | 2004-11-04 | Sprühanlage mit auswechselbaren Sprühmittelbehältern |
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---|---|
DE (1) | DE102004053819A1 (de) |
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