DE102004052076A1 - Fahrzeugsitz - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz (1), umfassend ein Sitzelement (2) mit mindestens einem zentralen Bereich (2a) und mindestens einem Randbereich (2b, 2c). Der zentrale Bereich besitzt einen äußeren luftundurchlässigen und wasserdampfdurchlässigen Sitzbezug (30) und ein darunter angeordnetes Polsterelement (7). Zwischen dem Sitzbezug (30) und dem Polsterelement (7) ist ein luftführender Abstandshalter (6) angeordnet, um einen ersten Luftstrom (50) in einer Richtung parallel zum Sitzbezug (30) durch den Abstandshalter (6) zu führen. Der mindestens eine Randbereich (2b, 2c) umfasst einen luftdurchlässigen Randbereichsitzbezug (40), so dass ein zweiter Luftstrom (60) durch den Sitzbezug (40) hindurch nach außen strömen kann. In dem mindestens einen zentralen Bereich (2a) gelangt ein Großteil dort angesammelter Feuchtigkeit in den Abstandshalter (6) und wird mittels des ersten Luftstroms (50) abtransportiert.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz zur Verwendung in allen Arten von Fahrzeugen.
  • Das Sitzen auf normalen Fahrzeugsitzen, beispielsweise in serienmäßig ausgestatteten Autos, kann besonders auf längeren Fahrten und nach körperlichen Anstrengungen vor der Fahrt, bei hohen Temperaturen und/oder hoher Luftfeuchtigkeit unangenehm werden. Da keine Luft zwischen dem Körper und dem Fahrzeugsitz zirkulieren kann, beginnt der Körper dort besonders zu schwitzen. Dadurch sammelt sich Feuchtigkeit im Körperkontaktbereich an, und auch die Temperatur in diesem Bereich steigt an. Dieser Effekt ist nicht nur unangenehm sondern kann auch zur Ermüdung des Fahrers führen.
  • Daher wurde beispielsweise in der U.S. Patentanmeldung Nr. US 2002/0003362 A1 ein Fahrzeugsitz vorgeschlagen, welcher eine Belüftung der Körperkontaktflächen mittels Öffnungen in der Sitzfläche und der Lehne vorsieht, durch welche Luft auf den Körper geleitet wird. Dabei wird der Schweiß jedoch nur teilweise getrocknet, da die meisten Öffnungen während des Sitzens durch den Körper verschlossen werden, so dass aus diesen keine Luft austreten kann. Je mehr Öffnungen verschlossen sind, desto stärker wird die Luftströmung durch die übrigen Öffnungen. Die aus den übrigen Öffnungen z.B. zwischen den Beinen hindurch strömende Luft wird von manchen Personen als unangenehm empfunden. Die Ansammlung von Feuchtigkeit im Körperkontaktbereich wird somit nur geringfügig vermieden, und es besteht weiterhin eine schlechte Zirkulation der Luft zwischen Körper und Fahrzeugsitz. Folglich steigt auch weiterhin die Temperatur in den Körperkontaktbereichen mit der Zeit an.
  • Daher ist es Aufgabe der Erfindung, einen Fahrzeugsitz mit einer verbesserten Entfeuchtung und gleichzeitigen Kühlung für eine auf dem Fahrzeugsitz sitzende Person bereitzustellen.
  • Die Aufgabe wird mit einem Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
  • Ein erfindungsgemäßer Fahrzeugsitz umfasst ein Sitzelement, bei dem unterhalb einer außenliegenden, wasserdampfdurchlässigen Sitzbezugschicht ein Polsterelement und ein luftdurchlässiger Abstandshalter zwischen dem Sitzbezug und dem Polsterelement angeordnet sind. In diesem Zusammenhang betrifft das nachfolgend beschriebene Sitzelement nicht nur den Sitzbereich eines Sitzes sondern auch die Rückenlehne oder sonstige Elemente einer mehrteiligen Sitzkonstruktion. Als zentrale Bereiche werden Bereiche bezeichnet, in denen der Körper eines durchschnittlich gebauten Menschen den Fahrzeugsitz berührt ("Körperkontaktbereiche"). Diese zentralen Bereiche sind luftundurchlässig und wasserdampfdurchlässig, indem z.B. entweder der Sitzbezug selbst ein extrem dichtes Gewebe umfasst oder indem vorzugsweise unter dem Sitzbezug eine luftundurchlässige, wasserdampfdurchlässige Schicht angeordnet ist. Das Sitzelement besitzt neben dem zentralen Bereich mindestens einen Randbereich. Wird beispielsweise der Sitzbereich eines Fahrzeugsitzes betrachtet, werden die Seitenwangen oder der vordere Kantenbereich des Sitzes als Randbereiche bezeichnet. Die Randbereiche werden gewöhnlicherweise von der auf dem Sitz sitzenden Person nicht berührt und besitzen vorteilhafterweise eine luftdurchlässige Sitzbezugschicht.
  • Die Luftdurchlässigkeit von Flächengebilden wird nach der europäischen Norm EN ISO 9237 (1955) bestimmt und in l/m2/s angegeben. Im Zusam menhang mit der Erfindung ist die Luftundurchlässigkeit durch einen Wert < 0,1 l/m2s Pa definiert. Dadurch ist es möglich in den Körperkontaktbereichen unterhalb des Sitzbezugs einen ersten Luftstrom parallel zum Sitzbezug zu führen, ohne dass diese von der auf dem Sitz sitzende Person wahrgenommen wird. In den Randbereichen des Fahrzeugsitzes kann dagegen Luft nach außen durch den Sitzbezug hindurch geleitet werden.
  • Wichtigste Voraussetzung ist jedoch, dass Feuchtigkeit, z.B. Schweiß, durch den Sitzbezug hindurch treten kann. Bei Textilbezügen ist dies ohne weiteres gewährleistet, da Textilbezüge für Feuchtigkeit wie ein Docht wirken. Standardlederautositzbezüge sind nicht oder kaum atmungsaktiv, d.h. sie können bestenfalls nur minimale Mengen Wasserdampf abführen. Es gibt aber auch atmungsaktive Leder, welche ohne Perforierung ausreichend feuchtigkeitsdurchlässig sind und daher für Sitzbezüge verwendet werden können. Anstelle von dampfdurchlässigen Lederbezügen kann selbstverständlich auch perforiertes Leder oder Alcantara für den Sitzbezug verwendet werden.
  • Handelt es sich um einen Lederbezug, so ist dessen Außenseite üblicherweise mit einer Schutzschicht weitgehend versiegelt. Die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit eines ledernen Sitzbezugs hängt daher im wesentlichen von den Wasserdampftransporteigenschaften der Schutzschicht ab. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung sollte der Lederbezug vorzugsweise einen MVTR-Wert (nach DIN 53 333) von größer 10 mg/cm2 h haben. Besonders bevorzugt sind atmungsaktive Leder mit einem MVTR-Wert von mehr als 12 mg/cm2 h. Solche Leder sind beispielsweise bei der Lederfabrik Vogl in Mattighofen/Österreich erhältlich. Im Falle eines nicht atmungsaktiven, insbesondere vollversiegelten Lederbezugs kommt auch eine Makro- oder Mikroperforation des Bezugs in Betracht. Unter mikroperforiertem Leder ist ein Leder mit üblicherweise in einem Nadelungsprozeß erzeugten Poren mit einem Porendurchmesser von 80 μm bis 100 μm zu verstehen. Übliche mikroperforierte Leder mit einer Dicke zwischen 1,9 mm und 2,5 mm erzielen einen MVTR-Wert zwischen 2 und 6 mg/cm2 h, was für die Zwecke der Erfindung allerdings nicht befriedigend ist. Makroperforierte Leder, bei denen die Löcher sichtbar sind, erzielen je nach Lochdichte und Lochgröße MVTR-Werte von > 10 mg/cm2 h und sind daher für die Zwecke der Erfindung geeigneter.
  • Sammelt sich nun Feuchtigkeit in Form von Schweiß zwischen dem Körper der auf dem Sitz sitzenden Person und dem Fahrzeugsitz an ("Körperkontaktflächen"), wird diese aufgrund einer Partialdruckdifferenz durch den wasserdampfdurchlässigen Sitzbezug hindurch vom Körper weg geleitet und gelangt zum Abstandshalter. Dort wird die Feuchtigkeit durch den parallel zum Sitzbezug verlaufenden ersten Luftstrom erfasst und abtransportiert, wodurch eine Entfeuchtung und Kühlung in den Körperkontaktbereichen erfolgt. Dabei definieren der Sitzbezug auf der einen Seite des Abstandshalters und das luftundurchlässige Polster auf der anderen Seite einen Luftleitkanal für die durch den Abstandshalter hindurch geführte Luft. Der Abstandshalter ist derart ausgebildet, dass der erste Luftstrom in dem Abstandshalter in einer Richtung parallel zum Sitzbezug bei einem Druckgefälle zwischen 10 und 50 Pa über eine Strecke von 40 cm eine Geschwindigkeit zwischen 10 und 100 cm/s, vorzugsweise zwischen 20 und 70 cm/s, besitzt. In der überwiegenden Mehrzahl der Fahrsituationen brauchen jedoch nur viel geringere Feuchtemengen abtransportiert zu werden, so dass die Luftgeschwindigkeiten zu den meisten Zeiten tatsächlich wesentlich niedriger liegen. Um die mit der Luftstromerzeugung verbundene Geräuschentwicklung der Lüfter zeitlich zu begrenzen, ist es zweckmäßig, eine Sitztemperaturregelung analog zur Innentemperaturregelung moderner Fahrzeugklimaanlagen vorzusehen. Hierbei wird z.B. vom Benutzer eine gewünschte Sitztemperatur vorgewählt, die dann durch automatische stufenlose Regelung der Lüfter nach kurzer Zeit erreicht wird. Durch die Entfeuchtung und Wärmeleitung wird die Temperatur an den Körperkontaktflächen abgesenkt, was unmittelbar als angenehmer Effekt durch die Person wahrgenommen wird. Durch Anordnung des Abstandshalters direkt unterhalb des Sitzbezugs entstehen kurze Diffusionswege für die Feuchtigkeit und eine gute Wärmeleitung.
  • Der erfindungsgemäße Sitz kombiniert diesen ersten Luftstrom mit einem zweiten Luftstrom, der aus den Randbereichen des Sitzes austritt. Dadurch, dass der zweite Luftstrom in Randbereichen des Sitzes aus dem Sitzbezug herausströmt, wird ein zusätzlicher Kühleffekt erzeugt, den die Person sofort wahrnimmt. Damit dieser zweite Luftstrom nicht zu unangenehmen Zugerscheinungen führt, die von Person zu Person unterschiedlich empfunden werden, kann er vorzugsweise über eine geeignete Steuerung individuell vermindert oder ganz abgeschaltet werden. Überraschender Weise hat sich gezeigt, dass erst durch die Kombination der beiden vorbeschriebenen Funktionalitäten ein deutlich verbesserter Sitzkomfort, der sofort spürbar ist, erzielt wird. Desweiteren besitzt ein solcher Fahrzeugsitz einen einfachen Aufbau und ist in einfacher Weise in ein Sitz- und Lehnenelement integrierbar.
  • In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der zentrale Bereich des Fahrzeugsitzes eine separate, zwischen dem Abstandshalter und dem Sitzbezug angeordnete wasserdampfdurchlässige, luftundurchlässige Schicht. Geeignete Materialien für die luftundurchlässige, wasserdampfdurchlässige Schicht sind insbesondere Polyurethan (PUR), Polypropylen und Polyester, einschließlich Polyetherester und deren Laminate, wie sie in den Druckschriften US-A-4,725,418 und US-A-4,493,870 beschrie ben sind. Besonders bevorzugt wird jedoch gerecktes mikroporöses Polytetrafluorethylen (ePTFE), wie es beispielsweise in den Druckschriften US-A-3,953,566 sowie US-A-4,187,390 beschrieben ist. Diese Schicht kann dabei ein Textil oder eine Membran bzw. ein Membranlaminat sein, wobei die Membran vorteilhafterweise z.B. mikroporös (z.B. ePTFE) oder monolithisch (z.B. PUR) ist. Ist die eingesetzte Membran eine mikroporöse Membran aus gerecktem Polytetrafluorethylen (ePTFE), besitzt sie vorzugsweise eine Dicke zwischen 10 und 150 μm und eine Porosität zwischen 70 und 85 %. Unter einer mikroporösen Schicht wird eine Schicht verstanden, deren durchschnittliche Porengröße zwischen etwa 0,1 μm und etwa 2,0 μm liegt. Die Porengröße kann mit dem Coulter Porometer (Markenname) gemessen werden, das von der Coulter Electronics, Inc., Hialeath, Florida, USA, hergestellt wird.
  • Des weiteren weist die mikroporöse Membran einen RET-Wert zwischen 4,0 und 6,0 m2 Pa/W auf. Der RET-Wert definiert als spezifische Materialeigenschaft von textilen Flächengebilden und sonstigen textilen Materialaufbauten deren Wasserdampfdurchgangswiderstand. Dabei wird der latente Verdampfungswärmefluss durch eine gegebene Fläche infolge eines bestehenden stationären Partialdrucks bestimmt. Der RET-Wert wird mittels dem Hohenstein-Hautmodellversuch ermittelt, der in der Standard-Prüfvorschrift Ne. BPI 1.4 vom September 1987 des Bekleidungsphysiologischen Instituts e.V. Hohenstein beschrieben wird.
  • Der erste Luftstrom im Abstandshalter wird vorzugsweise mit mindestens einer Gebläseeinrichtung erzeugt. Beispielsweise können als Gebläseeinrichtung von der Firma Papst speziell für den Fahrzeugbereich entwickelte Axial- bzw. Radiallüfter verwendet werden. Für diesen Luftstrom im Abstandshalter genügt eine Gebläseeinrichtung mit geringer Leistung, beispielsweise 0,5 bis 2 W. Sie kann über die Fahrzeugbatterie betrieben werden, auch wenn der Motor ausgeschaltet ist. Die Gebläseeinrichtung kann sich beispielsweise automatisch einschalten, wenn das Fahrzeug entriegelt wird. Eine Aktivierung durch Fernsteuerung oder Zeitschaltung ist ebenfalls möglich. Auch eine Taktung der Gebläseeinrichtung kann sinnvoll sein, wobei die Frequenz des Takts und die Zeit der Kühlung pro Takt abhängig von der Sitztemperatur automatisch eingestellt werden kann.
  • Für die Randbereiche des Fahrzeugsitzes, normalerweise ohne Körperkontakt, werden zweckmäßigerweise etwas stärkere Gebläseeinrichtungen eingesetzt, beispielsweise mit 2 bis 5 W, um einen ausreichenden zweiten Luftstrom zu erzeugen, welcher durch die Sitzbezugschicht hindurch nach außen geblasen wird. Dabei hat der Luftstrom im Randbereich bei einem Druckgefälle zwischen 30 und 100 Pa eine Geschwindigkeit zwischen 5 cm/s und 1 m/s. Die Sitzbezugschicht in den Randbereichen ist luftdurchlässig, wobei im Zusammenhang mit der Erfindung der Luftdurchlässigkeitswert größer 0,1 l/m2 s Pa, bevorzugt > 0,5 l/m2 s Pa, ist. Vorzugsweise ist diese Gebläseeinrichtung individuell einstellbar, um den Luftstrom den Gegebenheiten und Vorlieben anpassen zu können. Dabei kann die Gebläseeinrichtung für diesen Bereich bei Bedarf auch vollständig abgeschaltet werden, wodurch die auf dem Sitz sitzende Person zwischen "kein Luftzug" und "direkte Luftströmung" wählen kann.
  • Die Gebläseeinrichtungen sollten derart angeordnet sein, dass sie Luft aus Bodennähe ansaugen, da dort die Luft kühler ist. Vorzugsweise sind die Gebläseeinrichtungen in der Nähe der Lüftungsausgänge des Fahrzeugs vorgesehen, die sich beispielsweise unterhalb des Sitzes befinden, so dass aus diesen Ausgängen austretende, bei Einsatz einer Klimaanlage gekühlte und trockene Luft angesaugt wird. Alternativ kann der erfindungsgemäße Fahr zeugsitz direkt an die Klimaanlage angeschlossen werden. In diesem Fall kann auf die separaten Gebläseeinrichtungen des Fahrzeugsitzes verzichtet werden und eine auf dem Sitz sitzende Person kann sich in den Bereichen ohne Körperkontakt über die Klimaanlage des Fahrzeugs mit kalter Luft umströmen lassen. Die von den Gebläseeinrichtungen angesaugte Luft kann auch über eine separate Kühleinrichtung, z.B. ein Peltierelement, vorgekühlt werden.
  • Dabei wird in jedem der beschriebenen Fälle die Luft, welche unterhalb der Körperkontaktbereiche entlang strömt, in einem oder mehreren Bereichen abgeführt, die vom Ansaugbereich der Gebläseeinrichtungen ausreichend entfernt sind, um dadurch das Ansaugen der abgeführten Luft zu vermeiden, die aufgewärmt ist und die von den Körperkontaktflächen abgeführte Feuchtigkeit enthält.
  • Gemäß einer besonderen Ausgestaltung ist eine gemeinsame Gebläseeinrichtung zur Erzeugung beider Luftströmungen vorgesehen. In diesem Fall kann der in den Bereichen ohne Körperkontakt durch den Sitzbezug hindurchströmende Luftstrom vorteilhafterweise über ein Ventil individuell eingestellt werden.
  • Des weiteren können der erste und zweite Luftstrom durch eine gemeinsame Gebläseeinrichtung erzeugt werden. D.h., die Luft strömt z.B. von der Mitte des zentralen Sitzbereichs parallel entlang des Sitzbezugs in die Randbereiche, um dann durch die luftdurchlässige Sitzbezugschicht der Randbereiche nach außen zu strömen. Dabei kann der mittels dieser Gebläseeinrichtung erzeugte Luftstrom in dem Abstandhalter eine sehr hohe Geschwindigkeit besitzen, da die auf dem Sitz sitzende Person den Luftstrom unterhalb des Sitzbezugs nicht spüren kann, wenn, wie bevorzugt, eine luftundurchlässige Schicht (z.B. eine Membran) zwischen der äußeren Sitzbezugschicht und dem Abstandshalter angeordnet ist.
  • Als Abstandshalter zwischen Sitzbezug und Polster kann jede flächige, offene Struktur verwendet werden, die einerseits eine Durchströmung zur Ableitung von durch den Sitzbezug hindurchtretendem Wasserdampf ermöglicht und die andererseits ausreichend flexibel und dennoch druckstabil ist, so dass sie auch unter dem Gewicht einer auf ihr lastenden Person nicht kollabiert. Geeignet sind insbesondere dreidimensionale Textilien, beispielsweise Gewebe, Gestricke oder Gewirke aus Kunststofffasern. Es können aber auch Gewebe, Gestricke oder Gewirke aus Metallfasern eingesetzt werden. Ist zwischen dem Abstandshalter und dem Sitzbezug beispielsweise eine Membran angeordnet, kann diese mit der Oberfläche des Abstandshalters fest verbunden sein, beispielsweise vernäht oder verklebt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Abstandshalter ein dreidimensionales Abstandsgewirk mit zwei äußeren, luftdurchlässigen Schichten. Dazwischen sind Elemente angeordnet, welche die zwei äußeren Schichten in vertikaler Richtung verbinden und auf Abstand halten. Zumindest die dem Sitzbezug zugewandte äußere Schicht besteht aus zueinander benachbarten Garnen, wobei jeweils unmittelbar benachbarte Garne in horizontaler Richtung punktuell miteinander verbunden sind. Die Elemente zwischen den äußeren Schichten verlaufen mäanderartig zwischen den zwei Schichten und sind abwechselnd mit der einen und der anderen äußeren Schicht verbunden.
  • Das Abstandsgewirk ist vorzugsweise flexibel und besteht aus Polyester, Polyamid, Polypropylen und/oder Polyethylen. Es ist ein formstabiles dreidimensionales Fasergewirk, das auch als "3D-mesh" bekannt ist. Beispiels weise kann der Artikel mit der Nr. 5911 oder 5556 von Firma Müller Textil in 51674 Wiehl-Drabenderhöhe, Deutschland verwendet werden. Der Aufbau des Abstandsgewirks ist sehr einfach gestaltet. Desweiteren bietet ein solches Abstandsgewirk ausreichend Flexibilität für ein komfortables Sitzgefühl und ausreichend Druckstabilität für eine hohe Lebensdauer. Durch den einfachen Aufbau ist es sehr gut zu den meisten Sitzbezügen kompatibel.
  • Die Membran und das Abstandsgewirk sind vorzugsweise kaschiert. Um ein Durchdrücken der Abstandshalterstruktur auf den Sitzbezug zu verhindern, kann ein weiteres, zwischen dem Abstandsgewirk und dem Sitzbezug liegendes, feineres Abstandsgewebe, beispielsweise ein Vlies, vorgesehen sein. Das Vlies besteht vorzugsweise aus Wolle oder Kunstfasern bzw. einer Mischung aus beiden. Um weiterhin ein zuverlässiges Abtransportieren der Feuchtigkeit zu gewährleisten, wird das Vlies so dünn wie möglich und so dick wie nötig bestimmt. Da dieses Vlies sehr dünn sein kann, ist der Feuchtigkeitstransport ins Abstandsgewirk nicht wesentlich behindert. Dadurch kann die Feuchtigkeit weiterhin bis in das Abstandsgewirk vordringen und von dort abtransportiert werden. Ein weiterer Vorteil des zusätzlichen Vlies besteht darin, dass der Sitzkomfort des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes weiter erhöht wird.
  • Zusätzlich kann im Vlies eine Sitzheizung integriert sein. Dafür kann z.B. ein Netzwerk aus leitfähigem Material, z.B. Carbon, Metall oder Kunststofffasern, im Vlies vorgesehen sein, die vorzugsweise flach und beispielsweise 3 mm breit sind. In Bereichen zwischen den Heizdrähten kann das Vlies Aussparungen besitzen, um den Wasserdampftransport möglichst wenig zu behindern.
  • Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der begleitenden Zeichnungen erläutert. Darin zeigen:
  • 1 einen Fahrzeugsitz mit einem Sitzelement und einem Lehnenelement in Draufsicht;
  • 2 eine detaillierte, schematische Ansicht des Aufbaus eines Körperkontaktbereichs des Sitzelements aus 1 im Querschnitt;
  • 3A eine detaillierte, schematische Ansicht des gesamten Sitzelements aus 1 im Querschnitt bestehend aus einem Körperkontaktbereich und zwei Wangenbereichen und einem Luftungsausgang unterhalb des Bodens;
  • 3B eine detaillierte, schematische Ansicht des gesamten Sitzelements aus 1 im Querschnitt bestehend aus einem Körperkontaktbereich und zwei Wangenbereichen, wobei ein Wangenbereich und der Körperkontaktbereich eine gemeinsame Gebläseeinrichtung besitzen;
  • 4 ein Abstandsgewirk im Querschnitt;
  • 1 zeigt einen Fahrzeugsitz 1 in Draufsicht, der aus einem Sitzelement 2 und einem Lehnenelement 3 besteht, deren Aufbau nachfolgend in Bezug auf 2 und 3 genauer beschrieben wird. Nachfolgend wird die Erfindung lediglich anhand des Sitzelements 2 beschrieben, da das Lehnenelement zumindest in seinem zentralen Bereich prinzipiell den identischen Aufbau mit der identischen Wirkung besitzt. Das Sitzelement 2 besitzt einen zentralen Bereich 2a, der nachfolgend als Körperkontaktbereich bezeichnet wird, da, wenn eine durchschnittliche Person auf dem Sitz sitzt, in etwa die ser Bereich mit dem Körper in Kontakt kommt. Der tatsächliche Körperkontaktbereich hängt von jeder Person individuell ab und ist in 1 beispielhaft als schraffierter Bereich angedeutet.
  • Das Sitzelement 2 umfasst im dargestellten Ausführungsbeispiel des weiteren drei Randbereiche 2b, 2c, die üblicherweise keine Körperkontaktbereiche (seitliche Wangen 2b) oder zumindest Bereich mit geringem Körperkontakt (vordere Oberschenkelstütze 2c) sind. Dabei sind die Körperkontaktbereiche 2a des Sitzelements 2 derart ausgebildet, dass darunter ein erster Luftstrom 50 in Richtung parallel zu dem außenliegenden Sitzbezug hindurchführbar ist, wobei der erste Luftstrom 50 jedoch in den Körperkontaktbereichen nicht nach außen durchdringen kann, damit sie von einer auf dem Sitz sitzenden Person nicht wahrnehmbar ist. Der erste Luftstrom 50 kann beispielsweise durch eine Öffnung 19 in den zentralen Bereich geleitet und durch einen Öffnung 20 aus dem Bereich abgeleitet werden. Die Anordnung der Luftein- und auslässe kann auch anders gewählt werden. Nur in den Randbereichen ist ein zweiter Luftstrom 60 nach außen durch den Sitzbezug hindurch erzeugbar.
  • 2 zeigt nun den detaillierten Aufbau des Körperkontaktbereichs 2a des Sitzelements 2 aus 1 im Querschnitt. Von oben nach unten aufgezählt besitzt der Körperkontaktbereich 2a folgenden Schichtaufbau: eine zumindest wasserdampfdurchlässige Sitzbezugschicht 4, eine wasserdampfdurchlässige, luftundurchlässige Schicht 5, ein dreidimensionales Abstandsgewirk 6 und ein Polsterelement 7. Setzt sich eine Person auf den Fahrzeugsitz 1, bildet sich mit der Zeit Feuchtigkeit im Körperkontakbereich 2a. Die Kombination aus der Sitzbezugschicht 4 und der wasserdampfdurchlässigen, luftundruchlässigen Schicht 5 wird nachfolgend als Sitzbezug 30 bezeichnet. Desweiteren steigt die Temperatur im zentralen Bereich mit der Zeit an. Die Feuchtigkeit gelangt durch die Sitzbezugschicht 4 und die wasserdampfdurchlässige Schicht 5 hindurch in das Abstandsgewirk 6, was in 2 mit den dickeren, gestrichelten Pfeilen dargestellt ist.
  • Durch das Abstandsgewirk 6 wird aktiv Luft hindurch geströmt, um die Ableitung von durch den Sitzbezug 30 hindurch tretenden Wasserdampf zu ermöglichen. Dadurch wird die Partialdruckdifferenz als Triebkraft für den Wasserdampftransport zwischen Sitzoberfläche und Luftkanal maximal gehalten. Mit seiner Rückseite grenzt das Abstandsgewirk 6 an das Polster 7 an, das beispielsweise ein geschlossenzelliger Schaumkern ist. Der durch das Abstandsgewirk 6 geleitete erste Luftstrom 50, der in 2 durch die dünneren Pfeile dargestellt wird, wird daher im wesentlichen parallel zwischen der luftundurchlässigen Schicht 5 und dem geschlossenzelligen Polster zwangsgeführt.
  • Als Material für die wasserdampfdurchlässige Sitzbezugschicht 4 kann atmungsaktives Leder, perforiertes Leder, Mikrofasern wie Alcantara oder ein gewebter Textilbezug verwendet werden. Die Sitzbezugschicht 4 sollte vorzugsweise einen RET-Wert von 5 bis 20 m2Pa/W besitzen.
  • Als wasserdampfdurchlässige, luftundurchlässige Schicht 5 kann beispielsweise eine mikroporöse oder monolithische Membran oder Laminate aus z.B. Polyurethan, Polypropylen und Polyester, einschließlich Polyetherester, eingesetzt werden. Eine solche Membran 5 ist im Vergleich zur Sitzbezugschicht 4 relativ dünn und kann im Falle einer mikroporösen Membran aus gerecktem Polytetrafluorethylen (ePTFE) eine Dicke zwischen 10 und 150 μm und eine Porosität zwischen 70 und 85 % besitzen.
  • Als Abstandsgewirk 6 kommt jede offene Struktur in Betracht, die einerseits flexibel ist, um dem Sitz 1 einen angenehmen Sitzkomfort zu verleihen, die sich aber andererseits unter Druckeinwirkung nicht vollständig zusammendrücken lässt, so dass eine Durchlüftung des Abstandsgewirks 6 unter allen Umständen gewährleistet bleibt. Das Abstandgewirk besitzt eine Dicke zwischen 2 und 20 mm, vorzugsweise zwischen 5 und 12 mm, besonders bevorzugt von etwa 10 mm. Ein besonders bevorzugtes Abstandsgewirk wird nachfolgend anhand der 4 beschrieben.
  • 3A zeigt eine detaillierte Ansicht des gesamten Sitzelements 1 aus 1 im Querschnitt, bestehend aus dem zentralen Körperkontaktbereich 2a und zwei Wangenbereichen 2b. Der notwendige erste Luftdurchsatz 50 durch das Abstandsgewirk 6 zur Entfeuchtung des Fahrzeugsitzes 1, der durch die dünneren Pfeile dargestellt ist, ist gering. Daher reicht eine einfache Gebläseeinrichtung 8 mit geringer Leistung aus, beispielsweise ein Ventilator mit einer Leistung zwischen 0,5 und 2 W, um die Feuchtigkeit im Abstandgewirk 6 abzutransportieren. Dabei kann der Ventilator 8 direkt oder indirekt mit dem Belüftungssystem bzw. der Klimaanlage des Fahrzeugs verbunden sein. Der Schichtaufbau der Wangenbereiche 2b ist im Prinzip identisch zu dem des Körperkontaktbereichs 2a, jedoch ist die Sitzbezugschicht 40 auf jeden Fall luftdurchlässig und unterhalb der Sitzbezugsschicht 40 ist insbesondere keine wasserdampfdurchlässige, luftundurchlässige Schicht 5 angeordnet, so dass der zweite Luftstrom 60 aus dem Abstandsgewirk 6 nach außen hindurch treten kann.
  • Vorzugsweise ist in den Wangenbereichen 2b nur in den Bereichen des Gebläses eine Vliesschicht (nicht gezeigt) zwischen dem Sitzbezug 40 des Randbereichs und dem Abstandsgewirk 6 vorgesehen. Diese zusätzliche Vliesschicht dient als Prallschicht für den von den Ventilatoren erzeugte zweiten Luftstrom 60 und unterstützt eine gleichmäßige Luftverteilung, damit die Luft nicht nur in den Bereichen der Gebläseeinrichtungen durch den Sitzbezug 40 geströmt wird. Durch die Wangenbereiche 2b des Fahrzeugsitzes 1, welche im Sinne der Erfindung keine Körperkontaktbereiche sind, kann daher über die gesamte Fläche ein zweiter Luftstrom 60 nach außen durch den Sitzbezug 40 hindurch geblasen werden. Dafür werden vorzugsweise Gebläseeinrichtungen 9 mit mehr Leistung eingesetzt, beispielsweise Ventilatoren mit einer Leistung zwischen 2 und 5 W, die dann, wie aus einer Zusammenschau der 1 und 3 zu sehen ist, unterhalb der Wangenbereiche 2b des Lehnenelements 3 angeordnet sein können. Besonders bevorzugt werden für diese Bereiche individuell einstellbare Ventilatoren eingesetzt, um die durch die Randbereiche 2b, 2c geblasene Luft entsprechend steuern zu können.
  • Unterhalb des in 3A gezeigten Sitzelements ist der Fahrzeugboden 21 angedeutet. Im Bereich unterhalb der Gebläseeinrichtungen 8 und 9 ist ein Lüfterausgang 22 der Fahrzeuglüftung vorgesehen. Vorteilhafterweise wird hauptsächlich die aus dem Ausgang 22 austretende Luft durch die Ventilatoren angesaugt und dem Fahrzeugsitz zugeführt. Des weiteren kann wie in 3A gezeigt eine Trennwand 25 unterhalb des Fahrzeugsitzes vorgesehen sein, um den Bereich, in dem Luft angesaugt wird, und den Bereich, in dem die unter der Sitzfläche entlang transportierte Luft aus der Öffnung 20 abgelassen wird, voneinander zu trennen. Dadurch wird vermieden, dass die Gebläseeinrichtungen 8 und 9 erwärmte und feuchte Luft ansaugen.
  • 3B zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes. Darin besitzen ein Wangenbereich 2b und der Körperkontaktbereich 2a eine gemeinsame Gebläseeinrichtung 23. Die von der Einrichtung 23 angesaugte Luft wird durch die Öffnung 19 in das Abstandsgewirk 6 und entlang des Körperkontaktbereichs geleitet, bevor sie durch die Öffnung 20 abgelassen wird. Außerdem wird die von der Gebläseeinrichtung 23 angesaugte Luft den Bereichen ohne Körperkontakt über ein Ventil 24 zugeführt. Dabei kann der Luftstrom über das Ventil individuell eingestellt werden.
  • 4 zeigt schematisch einen Querschnitt des bevorzugten Abstandsgewirks 6. Von den zwei äußeren Schichten 12 besitzt zumindest eine ein luftdurchlässiges, flächiges Lochmuster (nicht gezeigt) durch welches die am Sitzbezug gebildete Feuchtigkeit hindurch treten und die im Abstandsgewirk 6 geleitete Luft unmittelbar mit der Rückseite der Sitzbezugschicht 4 oder der dazwischenliegenden Schicht 5 in Kontakt kommen kann. Diese der Sitzbezugschicht 4 zugewandte Schicht 12 ist bevorzugt wenig strukturiert und besonders feinmaschig ausgebildet. Sie dient vorallem als Komfortschicht. Die zwei Schichten 12 werden durch Polfäden 13 verbunden und auf Abstand gehalten, welche mäanderartig zwischen den Schichten 12 verlaufen und abwechselnd mit der einen und der anderen äußeren Schicht 12 verbunden sind. Die Schichten 12, deren Aufbau unterschiedlich sein kann, dienen als Stützgewebe zur Fixierung der Polfäden 13.
  • Der zwischen den zwei äußeren Schichten 12 des Abstandsgewirks 6 gebildete-Kanal besitzt eine Querschnittfläche von z.B. 30 cm2. Um die erforderliche Geschwindigkeit des ersten Luftstroms 50 unterhalb des zentralen Bereichs mit Körperkontakt zu berechnen, wird eine durchschnittliche Körperkontaktfläche von 0,28 m2 angenommen und eine maximale Schweißrate von 100 g/m2 h festgelegt. Multipliziert man diese beiden Werte erhält man eine Schwitzrate im Sitz von 28 g/h. Die Luftfeuchtigkeit beträgt am Kanaleingang z.B. 35% und am Kanalausgang z.B. 50%, wobei die Temperatur als konstant angenommen wird. Der Feuchtegehalt der Luft besitzt zwischen Eintritt und Austritt des Kanals unter diesen Bedingungen einen Unter schied von ca. 3,0 g/m3. Aus der Schwitzrate und dem Feuchtigkeitsunterschied ergibt sich ein erforderlicher Luftstrom im Kanal von 9,3 m3/h, also 2,6 l/s. Daraus resultiert eine erforderliche Luftströmungsgeschwindigkeit von 0,86 m/s im Kanal. Die beispielhaft berechnete Luftströmungsgeschwindigkeit liegt durch die konservativen Annahmen bewußt hoch. In der Praxis sind für die meisten Zeiten auch geringere Geschwindigkeiten ausreichend, da so hohe Schwitzraten nur für eine begrenzte Zeit erreicht werden. Des weiteren puffert der Sitzbezug die Feuchtigkeit für eine gewisse Zeit, wodurch sich der Abtransport der Feuchtigkeit auf einen längeren Zeitraum verteilt.

Claims (16)

  1. Fahrzeugsitz (1) umfassend ein Sitzelement (2) mit mindestens einem zentralen Bereich (2a) und mindestens einem Randbereich (2b, 2c), wobei der zentrale Bereich einen äußeren luftundurchlässigen und wasserdampfdurchlässigen Sitzbezug (30) und ein Polsterelement (7) unterhalb des Sitzbezugs (30) besitzt, wobei ein luftführender Abstandshalter (6) zwischen dem Sitzbezug (30) und dem Polsterelement (7) angeordnet ist, um einen ersten Luftstrom (50) in einer Richtung parallel zum Sitzbezug (30) durch den Abstandshalter (6) zu führen, und wobei der mindestens eine Randbereich (2b, 2c) einen luftdurchlässigen Randbereichsitzbezug (40) umfasst, was einem zweiten Luftstrom (60) ermöglicht, nach außen durch den Sitzbezug (40) des Randbereichs zu strömen.
  2. Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 1, wobei der Sitzbezug (30) des zentralen Bereichs eine äußere wasserdampfdurchlässige Sitzbezugschicht (4) und eine luftundurchlässige, wasserdampfdurchlässige Schicht (5) umfasst, welche zwischen dem Abstandshalter (6) und der Sitzbezugschicht (4) angeordnet ist.
  3. Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 2, wobei die luftundurchlässige, wasserdampfdurchlässige Schicht (5) ein Textil ist.
  4. Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 2, wobei die luftundurchlässige, wasserdampfdurchlässige Schicht (5) eine Membran ist.
  5. Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 4, wobei die Membran eine mikroporöse oder monolithische Membran ist.
  6. Fahrzeugsitz (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei die wasserdampfdurchlässige, luftundurchlässige Schicht (5) als Film auf der Innenseite der Sitzbezugschicht (4) des zentralen Bereichs oder auf der der Sitzbezugschicht (4) des zentralen Bereichs zugewandten Seite des Abstandshalters (6) vorgesehen ist.
  7. Fahrzeugsitz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die äußere wasserdampfdurchlässige Sitzbezugschicht (4) ein Textil oder Leder ist.
  8. Fahrzeugsitz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Fahrzeugsitz (1) mindestens eine Gebläseeinrichtung (9) zum Erzeugen und individuellen Einstellen des durch den Sitzbezug (40) des mindestens einen Randbereichs nach außen hindurchströmenden zweiten Luftstroms (60) umfasst.
  9. Fahrzeugsitz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Fahrzeugsitz (1) mindestens eine Gebläseeinrichtung (8) zum Erzeugen des in einer Richtung parallel zum Sitzbezug (4) des zentralen Bereichs geführten ersten Luftstroms (50) umfasst.
  10. Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 8 mit 9, wobei der Fahrzeugsitz (1) eine gemeinsame Gebläseeinrichtung zum Erzeugen des ersten und des zweiten Luftstroms umfasst.
  11. Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 10, wobei ein Ventil (24) zum individuellen Einstellen des zweiten Luftstroms (60) vorgesehen ist, der nach außen durch den Sitzbezug (40) des Randbereichs hindurchströmt.
  12. Fahrzeugsitz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei der Abstandshalter (6) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass in dem Abstandshalter (6) ein überwiegender Teil des ersten Luftstroms (50) unmittelbar am Sitzbezug (4) des zentralen Bereichs oder entlang der zwischen dem Abstandshalter (6) und dem Sitzbezug (4) des zentralen Bereichs angeordneten luftundurchlässigen, wasserdampfdurchlässigen Schicht (5) vorbeigeführt wird.
  13. Fahrzeugsitz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei der Abstandshalter (6) derart ausgebildet ist, dass der erste Luftstrom (50) in dem Abstandshalter (6) in einer Richtung parallel zum Sitzbezug (4) des zentralen Bereichs bei einem Druckgefälle zwischen 10 und 50 Pa über 40 cm eine Geschwindigkeitzwischen 10 und 100 cm/s, vorzugsweise zwischen 20 und 70 cm/s, besitzt.
  14. Fahrzeugsitz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Abstandshalter (6) eine Dicke zwischen 2 und 20 mm, vorzugsweise zwischen 5 und 12 mm, besonders bevorzugt von etwa 10 mm besitzt.
  15. Fahrzeugsitz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Abstandshalter (6) aus zwei äußeren luftdurchlässigen Schichten (12) mit dazwischenliegenden Elementen (13) besteht, welche die zwei äußeren Schichten (12) in vertikaler Richtung verbinden und auf Abstand halten.
  16. Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 15, wobei zumindest die dem Sitzbezug (4) des zentralen Bereichs zugewandte äußere Schicht (12) des Abstandshalters (6) aus in der Schichtebene liegenden, zueinander benachbarten Garnen besteht, wobei jeweils unmittelbar benachbarte Garne in horizontaler Richtung punktuell miteinander verbunden sind, so dass diese äußere Schicht (12) ein flächiges Lochmuster bildet, und dass die dazwischenliegenden Elemente (13) Fäden sind, die mäanderartig verlaufen und abwechselnd mit der einen und der anderen äußeren Schicht (12) verbunden sind.
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