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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schusswaffe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, sowie ein Verfahren zur Betätigung einer Schusswaffe nach
Anspruch 8.
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Schusswaffen
der zuvor genannten Art sind hinreichend bekannt. Zu Wartungszwecken
können mindestens
Schlitten und Griffstück
voneinander getrennt werden. Auch sind selbstverständlich weitere Funktionselemente
der Schusswaffe demontierbar.
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In
diesem Zusammenhang stellt sich jedoch das Problem, dass von einer
geladenen Waffe stets ein Gefahrenpotential ausgeht. Ein noch größeres Gefahrenpotential
ist jedoch bei der Demontage einer geladenen Schusswaffe zu erwarten.
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Hierzu
ist beispielsweise eine Demontagesicherung in Form einer Sicherheits-
und Sicherungsvorrichtung für
Waffen aus der
DE 33
05 773 C2 bekannt geworden, die mit einem kippbaren Griffbügel ausgestattet
sind, der um einen Zapfen schwenkbar ist, der im Rahmen der Waffe
an einer dem Magazin nahegelegenen Stelle gelagert ist, wobei der
Griffbügel
an der von der Achse des Laufes abgelegenen Stelle mit einer Klaue
beendet ist, deren Fläche
einen Teil der Führung
für das
Magazin der Patronen bildet. Insbesondere ist hier vorgesehen, dass
diese Klaue in jeder Verschwenkstellung des Griffbügels außerhalb
der Stellung bei Betriebsbereitschaft in den Raum für das Magazin
eingreift. Abgesehen davon, dass die hier vorgeschlagene Demontagesicherung relativ
kompliziert aufgebaut ist und insbesondere durch den außenliegenden
Griffbügel
relativ anfällig ist,
so ist die Demontagesicherung doch lediglich an das Vorhandensein
bzw. Nichtvorhandensein des Magazins gekoppelt. Durch eine Patrone,
die sich möglicherweise
unabhängig
von dem Magazin noch im Patronenlager befindet, wird die Demontage
nicht verhindert.
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Eine
weitere Pistole mit einer Demontagesicherung ist aus der
EP 1 022 534 A2 bekannt
geworden. Hier ist ein Zerlegehebel vorgesehen, der in der geöffneten
Stellung des Verschlusses aus seiner Grundstellung hochgeschwenkt
werden muss, bevor er ausgezogen und der Verschluss nach vorn über seine
Grundstellung abgezogen werden kann. Hierdurch soll eine hohe Sicherheit,
insbesondere vor Fehlmanipulation beim Zerlegen der Pistole erreicht werden.
Nachteilig in diesem Zusammenhang ist jedoch ebenfalls die manuelle
Betätigung
des Zerlegehebels, unabhängig
von dem tatsächlichen
Ladezustand der Waffe. Es ist bereits intuitiv einsichtig, dass durch
die manuelle Betätigung
der Demontagesicherung durch den Benutzer die Möglichkeit von Fehlbedienungen
nicht ausgeschlossen werden kann.
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Hier
setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe,
eine sichere Schusswaffe bereitzustellen, deren Demontage in einem
geladenen Zustand sicher verhindert werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Demontagesicherungseinrichtung zwischen dem Schlitten und
dem Griffstück
angeordnet ist und von einer in dem Rohr befindlichen Patrone angesteuert
werden kann. Die erfindungsgemäße Demontagesicherungseinrichtung
wird in Selbstladepistolen der zuvor genannten Bauart eingesetzt,
wobei die Demontagesicherungseinrichtung zwischen den Funktionselementen
Schlitten und Griffstück
angeordnet ist und die Demontage der Waffe verhindert, wenn sich
eine Patrone innerhalb des Rohres befindet. Dies kann z.B. mittels
den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen nicht gewährleistet
werden, da diese über
das Magazin bzw. über
einen manuellen Zerlegehebel angesteuert werden.
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Vorteilhafterweise
kann vorgesehen sein, dass die Demontagesicherungseinrichtung als
Hebel ausgestaltet ist, der schwenkbar oder verschiebbar mit dem
Schlitten verbunden ist und einerseits mit einer in einem Rohr oder
Patronenlager der Schusswaffe aufgenommenen Patrone und andererseits
mit einer griffstückseitigen
Sperrkulisse in Kontakt treten kann. Ein Hebel bietet sich als Steuerteil
einer Demontagesicherungseinrichtung an, da durch die jeweilige
Schwenkposition des Hebels, bedingt durch die An- bzw. Abwesenheit
einer abschussbereiten Patrone in der Schusswaffe, der jeweils sicherheitsrelevante
Demontagesicherungszustand hergestellt werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann zur Sicherstellung der Schwenkbarkeit des Hebels und Sperrwirkung
vorgesehen sein, dass der Hebel über
eine Achse mit dem Schlitten verbunden ist.
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Auch
kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass der Hebel mit einem
Sperrzapfen zum Eingriff in die mit dem Griffstück verbundene Sperrkulisse
ausgestattet ist. Durch die Kombination von Sperrzapfen und Sperrkulisse
kann in vorteilhafter Weise sichergestellt werden, dass die für die Demontagesicherungszustände relevanten
Positionen sicher angefahren werden können. Auch können durch das
Zusammenwirken von Sperrzapfen und Sperrkulisse entsprechende Sperrzustände realisiert
werden, mindestens jedoch ein Demontagesperrzustand, der die Demontage
von Schlitten und Griffstück
unterbinden kann.
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Es
kann weiterhin vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die Sperrkulisse
im Bereich eines griffstückseitigen
Abzugsgehäuses
oder im Griffstück angeordnet
ist. Diese Orte bieten sich in besonders vorteilhafter Weise zur
Aufnahme oder auch Integration einer Sperrkulisse an.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
kann vorgesehen sein, dass die Schusswaffe einen Auszieher aufweist,
der als Demontagesicherungseinrichtung weitergebildet ist. Dementsprechend
kann ein bereits vorhandenes Funktionselement einer Schusswaffe eine
Doppelfunktion wahrnehmen, wodurch sich eine preiswerte Demontagesicherung
darstellen lässt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann
vorgesehen sein, dass der Hebel mit einer Ausziehkralle zum Eingriff
in eine Ausziehrille der Patrone ausgestattet ist. Durch diese Maßnahme kann
sichergestellt werden, dass die Funktion des Ausziehers durch den
Hebel bzw. die Demontagesicherungseinrichtung wahrgenommen werden
kann. Insbesondere durch einen zum Eingriff in die Ausziehrille
der Patrone angepassten Hebel kann eine sichere Detektion einer
Patrone in dem Rohr bzw. in der Schusswaffe sichergestellt werden, wodurch
ein Demontagesicherungszustand in vorteilhafter Weise hergestellt
und aufrecht erhalten werden kann.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein vorteilhaftes
Verfahren zur Betätigung
einer Demontagesicherungseinrichtung vorzuschlagen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch
8 gelöst,
wonach vorgesehen ist, dass der Hebel bei eingesetzter Patrone in
eine Position ausgesteuert wird, in welcher der Sperrzapfen mit
der Sperrkulisse in Kontakt tritt, so dass eine Demontage der Schusswaffe
nicht möglich ist,
wohingegen der Hebel bei nicht eingesetzter Patrone in eine Schwenkposition
ausgesteuert wird, in welcher der Sperrzapfen nicht mit der Sperrkulisse
in Kontakt tritt, so dass eine Demontage der Schusswaffe möglich ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich
anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
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1 eine
erfindungsgemäße Schusswaffe in
einer teilweise geschnittenen seitlichen Ansicht;
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2 eine
erfindungsgemäße Schusswaffe in
einer teilweise geschnittenen Draufsicht, wobei sich die Demontagesicherungseinrichtung
in einer Demontagesperrposition befindet;
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3 eine
erfindungsgemäße Schusswaffe in
einer teilweise geschnittenen Draufsicht, wobei sich die Demontagesicherungseinrichtung
in einer Demontageposition befindet.
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Zunächst wird
auf 1 Bezug genommen.
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Eine
erfindungsgemäße Schusswaffe
umfasst im Wesentlichen einen Schlitten 1, der entsprechend
dem Prinzip einer Selbstladewaffe verschiebbar auf einem Griffstück 2 gelagert
ist. Des Weiteren verfügt
die Schusswaffe über
ein Rohr 3, in dem eine Patrone 4 aufgenommen
werden kann.
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Des
Weiteren ist nunmehr erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schusswaffe
mit einer Demontagesicherungseinrichtung ausgestattet ist, welche dazu
geeignet ist, die Demontage der Schusswaffe, mindestens jedoch die
Demontage von Schlitten 1 und Griffstück 2 bei geladener
Waffe zu unterbinden.
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In
der hier vorgeschlagenen bevorzugten Ausführungsform ist die Demontagesicherungseinrichtung
als Hebel 12 ausgestaltet, wobei der Hebel 12 schwenkbar,
vorzugsweise über
eine Achse 11 mit dem Schlitten 1 verbunden ist
und einerseits mit einer in einem Rohr 3 oder Patronenlager
der Schusswaffe aufgenommenen Patrone 4 und andererseits
mit einer griffstückseitigen
Sperrkulisse 6 in Kontakt treten kann. Auch weist der Hebel 12 einen
Sperrzapfen 10 auf, der in eine griffstückseitige Sperrkulisse 6 eingreifen
kann. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Sperrkulisse 6 oberhalb
des Griffstücks 2 angebracht ist.
Des Weiteren kann auch vorgesehen sein, dass die Sperrkulisse 6 an
einem griffstückseitigen
Abzugsgehäuse 7 angebracht
ist.
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In
der hier dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist weiterhin vorgesehen,
dass die Demontagesicherungseinrichtung als Auszieher 5 ausgestaltet
ist. Vorteilhafterweise kann der Hebel 12 bzw. die Demontagesicherungseinrichtung
demnach dahingehend weitergebildet werden, dass er eine Doppelfunktion
wahrnehmen kann. Zu diesem Zweck ist der Hebel 12 an seinem
dem Sperrzapfen abgewandten Ende mit einer Ausziehkralle 9 ausgestattet, die
in eine Ausziehrille 8 einer im Rohr 3 befindlichen Patrone 4 eingreifen
kann. Im Übrigen
erfüllt
der hier vorgeschlagene Auszieher 5 die aus dem Stand der Technik
bekannten Aufgaben.
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Die
weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung erschließt sich
vorteilhafterweise aus einer schematischen Beschreibung der Funktionsweise der
Demontagesicherungseinrichtung.
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In 2 ist
die Schusswaffe in einem Zustand aktivierter Demontagesicherungseinrichtung dargestellt.
Dieser Zustand wird hergestellt, indem die Ausziehkralle 9 auf
der Ausziehrille 8 der Patrone 4 aufliegt, letztendlich
also wenn sich eine Patrone 4 im Rohr 3 befindet.
In diesem Zustand wird der Hebel 12 des Ausziehers 5 derart
ausgelenkt, dass der endseitig des Hebels 12 befestigte
Sperrzapfen 10 in die griffstückseitige Sperrkulisse 6 eingreifen
kann, wodurch eine Demontage von Schlitten 1 und Griffstück 2 und
damit auch weiterer Funktionselemente der Schusswaffe verhindert
werden.
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Befindet
sich hingegen keine Patrone 4 im Rohr 3, kann
die Ausziehkralle 9 in den Bereich der nicht vorhandenen
Patrone 4 eintauchen, wodurch der Hebel 12 bzw.
der Sperrzapfen 10 in eine Position geschwenkt werden kann,
in der eine Demontage des Schlittens 1 ermöglicht wird.