DE102004048790A1 - Schläuche, Rohre oder Hülsen aus mineralische und/oder metallische Partikel enthaltenden Kunststoff - Google Patents
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Abstract
Im
Extrusionsverfahren hergestellte Schläuche und flexible Rohre aus
Kunststoff oder aus mit Kunststoff ummantelten Gewebe- und/oder
Metallhülsen, die
dadurch gekennzeichnet sind, dass der Kunststoff Zusätze von
mineralischen und/oder metallischen Partikeln enthält, deren
Volumengröße im Nano-Bereich
liegt und die den gewonnenen Kunststoffteilen antihaftende, schmutzabweisende
und mikrobizide Eigenschaften verleihen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft im Extrusionsverfahren gewonnene Schläuche und flexible Rohre, die innen und außen antihaftende, selbstreinigende und mikrobizide Eigenschaften aufweisen und ohne Reinigungsaufwand zu pflegen und von Mikroorganismen frei zu halten sind.
- Es werden auf bereits extrudierte Schläuche und Rohre Oberflächenbeschichtungen in Form von Lackierung, Tauchbeschichtung oder Aufdampfen zur Erreichung von antihaftenden, selbstreinigenden und mikrobiziden Eigenschaften in einem zweiten Arbeitsgang aufgebracht.
- Diese Beschichtungen beinhalten jedoch das Risiko der allmählichen Abwaschung der aufgebrachten Stoffe oder gar der flächigen Ablösung mit der Folge, dass entweder die gewünschten Eigenschaften verloren gehen oder dass durch die Ablösung von Teilen der Beschichtung vor allem beim Einsatz in den Bereichen Medizin und Lebensmittel eine Gefährdung des Verwenders eintritt und dadurch die Einsatzmöglichkeiten stark reduziert oder gar ausgeschlossen werden.
- Aufgabe der Erfindung ist es, antihaftende, selbstreinigende und mikrobizide Kunststoffschläuche und flexible Kunststoffrohre in einem Arbeitsgang herzustellen, deren Oberflächen ohne gesonderte zusätzliche Behandlung vor Anhaftung von Schmutz und Mikroorganismen derart geschützt sind, dass Anhaftungen oder Verunreinigungen entweder nicht entstehen oder ohne Lösungs- oder Reinigungsmittel leicht entfernt werden können oder durch chemisch-physikalische Prozesse zerstört werden.
- Die Lösung der Aufgabe sind im Extrusionsverfahren aus Kunststoffgranulat hergestellte Teile, wobei handelsübliches Granulat zunächst im Compoundingverfahren verflüssigt wird und diesem dann mineralische und/oder metallische Nanopartikel zugesetzt werden. Der Anteil an Nanopartikeln liegt dabei zwischen 2 % und 15 % bezüglich des Gesamtgewichts. Unterhalb dieser Grenze sind die gewünschten Eigenschaften der hergestellten Kunststoffteile nicht zu erzielen. Durch den Zusatz an Nanopartikeln wird erreicht, dass die aus dem beschriebenen Gemisch von Kunststoffgranulat und Nanopartikeln extrudierten Schläuche oder Rohre innen- und außenseitig eine antihaftende, selbstreinigende und mikrobizid wirkende Oberfläche erhalten. Diese Eigenschaften ermöglichen die Optimierung von Reinigungsvorgängen einschließlich des zeitlichen und finanziellen Reinigungsaufwandes sowie völlig neue Einsatzmöglichkeiten für die gewonnenen Kunststoffteile. So kann beispielsweise die Verweildauer eines solchen Schlauches bei medizinischer Anwendung im lebenden Organismus erheblich verlängert werden. Das bedeutet weniger operative Eingriffe und damit Verhinderung von Störungen der Rekonvaleszenz.
- Ausführungsbeispiele:
- Ein solcher Schlauch nach Anspruch 1 wird an folgenden Ausführungsbeispielen beschrieben:
- a) Ein aus Kunststoffgranulat, dem im Wege der Compoundierung mineralische und/oder metallische Nanopartikel zugesetzt wurden, im Extrusionsverfahren hergestellter flexibler Schlauch mit ca. 2–3 mm Durchmesser wird mit einer festen, kreisrunden Kunststoffkapsel mit einem Durchmesser von ca. 1,5 cm derart zu einem Katheter verbunden, dass durch Einstich mit einer Injektionsnadel in die Kapsel Medikamente, Blutkonserven und andere Flüssigkeiten zunächst in die Kapsel und sodann in den Schlauch eingeleitet werden können. Kapsel und Schlauch werden operativ im Oberbauchbereich der Patienten so unter die Haut verbracht, dass die Kapsel durch die Haut hindurch anpunktiert werden kann. Der Schlauch wird dabei in die Herzvorkammer eingelegt und muss dort oft monatelang verbleiben. Mittels des Katheters werden dann die notwendigen Medikamente, Blutkonserven etc. in den Blutkreislauf eingebracht. Durch Anlagerung von im Blutkreislauf immer vorhandenen Bakterien an den engen Wandungen herkömmlicher Schläuche entstehen gerade bei dauerhaft im Körper verbleibenden Kathetern gefährliche und deshalb unerwünschte Infektionsherde und Verengungen in den Schläuchen. Dadurch wird innerhalb kurzer Zeitabstände die Erneuerung der Katheter mit allen Risiken operativer Eingriffe für den Patienten erforderlich.
- b) Ein weiterer Anwendungsfall besteht darin, dass ein nach der oben beschriebenen Methode hergestellter Schlauch von 2–3 mm Durchmesser in die Blase eines Patienten eingelegt und damit dauerhaft der Urin abgeleitet werden kann, ohne dass es zu den gefürchteten Anlagerungen von im Urin stets enthaltenen Bakterien an den Innenwänden des Schlauches kommt. Dadurch können Infektionen der Harnwege vermieden werden.
- Ein Rohr nach Anspruch 3 wird an folgendem Beispiel beschrieben:
Ein aus Kunststoffgranulat, dem im Wege der Compoundierung mineralische und/oder metallische Nanopartikel zugesetzt wurden, im Extrusisonsverfahren hergestelltes flexibles Rohr wird in Kraftfahrzeugen als Zuleitung für Warm- oder Kaltluft aus der Klimaanlage verwendet. Durch die antihaftende, selbstreinigende und mikrobizid wirkende Oberfläche wird die Anhaftung und Vermehrung von Bakterien und anderen Mikroorganismen verhindert, die üble Gerüche verursachen und Einsatzmöglichkeiten und Wert einer solchen Anlage stark einschränken.
Claims (3)
- Im Extrusionsverfahren hergestellte Schläuche und flexible Rohre aus Kunststoff oder aus mit Kunststoff ummantelten Gewebe- und/oder Metallhülsen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass der Kunststoff Zusätze von mineralischen und/oder metallischen Partikeln enthält, deren Volumengröße im Nano-Bereich liegt und die den gewonnenen Kunststoffteilen antihaftende, schmutzabweisende und mikrobizide Eigenschaften verleihen.
- Schläuche nach Anspruch 1 zum vorzugsweisen Einsatz in der human- und veterinärmedizischen Versorgung, in naturwissenschaftlichen Labors sowie im Lebensmittelbereich.
- Flexible Rohre nach Anspruch 1 zur Verwendung in Be- und Entlüftungsanlagen in Gebäuden, Flug-, Wasser- und Kraftfahrzeugen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102004048790A DE102004048790A1 (de) | 2004-10-06 | 2004-10-06 | Schläuche, Rohre oder Hülsen aus mineralische und/oder metallische Partikel enthaltenden Kunststoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE102004048790A DE102004048790A1 (de) | 2004-10-06 | 2004-10-06 | Schläuche, Rohre oder Hülsen aus mineralische und/oder metallische Partikel enthaltenden Kunststoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102004048790A1 true DE102004048790A1 (de) | 2006-04-13 |
Family
ID=36088795
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102004048790A Withdrawn DE102004048790A1 (de) | 2004-10-06 | 2004-10-06 | Schläuche, Rohre oder Hülsen aus mineralische und/oder metallische Partikel enthaltenden Kunststoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102004048790A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006031576A1 (de) * | 2006-06-30 | 2008-01-03 | Hansgrohe Ag | Verfahren zur Bereitstellung nanostrukturierter Oberflächen auf Kunststoffgegenständen |
-
2004
- 2004-10-06 DE DE102004048790A patent/DE102004048790A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006031576A1 (de) * | 2006-06-30 | 2008-01-03 | Hansgrohe Ag | Verfahren zur Bereitstellung nanostrukturierter Oberflächen auf Kunststoffgegenständen |
WO2008000406A2 (de) * | 2006-06-30 | 2008-01-03 | Hansgrohe Ag | Verfahren zur bereitstellung nanostrukturierter oberflächen auf kunststoffgegenständen, verwendung und beschichteter gegenstand |
WO2008000406A3 (de) * | 2006-06-30 | 2008-07-03 | Hansgrohe Ag | Verfahren zur bereitstellung nanostrukturierter oberflächen auf kunststoffgegenständen, verwendung und beschichteter gegenstand |
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