-
Die
Erfindung betrifft eine Biegeeinrichtung für Flachmaterialteile, umfassend
eine Biegevorrichtung, bei welcher das Flachmaterialteil vor einem
Biegen in einer Einlegeebene positioniert ist und beim Biegen in
der Einlegeebene verbleibt, und eine mit Handhabungsachsen versehene
Handhabungsvorrichtung, mit welcher das Flachmaterialteil von einer Zufuhrposition
aufnehmbar, in eine Biegevorrichtung zum Biegen einlegbar und aus
der Biegevorrichtung heraus in eine Ablageposition bringbar ist.
-
Derartige
Biegeeinrichtungen sind aus dem Stand der Technik, beispielsweise
aus der WO 98/14288, bekannt.
-
Bei
diesen Biegeeinrichtungen sind alle Handhabungsachsen mit einer
Positioniergenauigkeit versehen, wie sie für die exakte Positionierung des
Flachmaterialteils zum Biegen erforderlich ist.
-
Diese
Lösung
erfordert insbesondere bei komplexen Handhabungsvorrichtungen mit
einer Vielzahl von Handhabungsachsen eine aufwendige Konstruktion.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Biegeeinrichtung
der gattungsgemäßen Art
derart zu verbessern, daß diese
einen möglichst geringen
konstruktiven Aufwand erfordert.
-
Diese
Aufgabe wird bei einer Biegeeinrichtung der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß die
Handhabungsvorrichtung eine Positionierachse umfaßt, daß die Positionierachse
eine größere Positioniergenauigkeit
aufweist als die Handhabungsachsen, daß die Positionierachse bei
der Positionierung des Flachmaterialteils in mindestens einer Biegeposition
relativ zu einer Biegelinie der Biegevorrichtung parallel zur Einlegeebene
und parallel zu einer quer zur Biegelinie verlaufenden Richtung
ausgerichtet ist und daß das Flachmaterialteil
bei starr fixierten Handhabungsachsen durch die Positionierachse
von einer Meßposition
in die mindestens eine Biegeposition bringbar ist.
-
Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist
dabei darin zu sehen, daß diese
die Möglichkeit eröffnet, die
Handhabungsachsen konstruktiv mit einer geringeren Positioniergenauigkeit
auszuführen als
die Positionierachse und die für
die Präzision
des Biegens des Flachmaterialteils erforderliche Genauigkeit dadurch
zu erreichen, daß lediglich
die Positionierachse aktiv ist, um das Flachmaterialteil von einer Meßposition,
in welcher die Ausrichtung des Flachmaterialteils relativ zur Biegevorrichtung
erfaßt
und festgelegt wird, in die mindestens eine Biegeposition zu bringen,
in welcher ein Biegen des Flachmaterialteils erfolgt.
-
Dadurch,
daß bei
dieser Bewegung die eine geringere Positioniergenauigkeit aufweisenden Handhabungsachsen
starr fixiert bleiben, wirkt sich deren geringere Positioniergenauigkeit
auf die Genauigkeit des Biegevorgangs nicht aus.
-
Darüber hinaus
kann erfindungsgemäß die Positionierachse
auch gleichzeitig als Handhabungsachse eingesetzt werden, so daß damit
die der Handhabungsvorrichtung zur Verfügung stehenden Bewegungsmöglichkeiten
nicht eingeschränkt
werden müssen,
nämlich
dann, wenn eine der Handhabungsachsen als Positionierachse ausgebildet
wird, oder die Bewegungsmöglichkeiten
erweitert werden, nämlich
dann, wenn zu den Handhabungsachsen die Positionierachse hinzukommt,
die gleichzeitig auch bei den üblichen
Handhabungsvorgängen
eingesetzt werden kann.
-
Dadurch,
daß die
Positionierachse parallel zu einer quer zur Biegelinie verlaufenden
Richtung ausgerichtet ist, wirkt sich eine Verschiebung des Flachmaterialteils
zwischen der Meßposition
und der Biegeposition als Parallelverschiebung relativ zur Biegelinie
auf, und bewirkt somit nur eine geringe Verschiebung in Richtung
der Biegelinie.
-
Dabei
ist es von Vorteil, wenn die Positionierachse parallel zu einer
im wesentlichen senkrecht zur Biegelinie verlaufenden Richtung ausgerichtet
ist, so daß Verschiebungen
in Richtung der Biegelinie hinsichtlich der Genauigkeit gering sind.
-
Unter
einem im wesentlichen senkrechten Verlauf der Richtung zur Biegelinie
ist dabei zu verstehen, daß die
Richtung in einem Winkelbereich zwischen ungefähr 70° und ungefähr 110° zur Biegelinie liegt.
-
Sollen
jedoch Flachmaterialteile mit großer Präzision auch in Richtung der
Biegelinie positioniert werden können,
das heißt
beispielsweise Flachmaterialteile, bei denen bereits quer zur Biegelinie
mindestens eine Biegekante existiert, ist es besonders günstig, wenn
die Positionierachse parallel zu einer senkrecht zur Biegelinie
verlaufenden Richtung ausgerichtet ist.
-
Darüber hinaus
ist es im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Lösung für eine ausreichend große Genauigkeit
der Positionierung des Flachmaterials erforderlich, daß der Winkel
zwischen der quer zur Biegelinie verlaufenden Richtung und der Biegelinie
bekannt ist, um dann, wenn diese Richtung nicht senkrecht zur Biegelinie
verläuft,
den Weg der in Richtung der Positionierachse gefahren wird, in einen
Weg senkrecht zur Biegelinie umrechnen zu können.
-
Hinsichtlich
der Ausbildung der Handhabungsachsen wurden bislang keine näheren Angaben
gemacht.
-
Prinzipiell
könnten
sämtliche
Handhabungsachsen als Linearachsen ausgebildet sein.
-
Eine
besonders günstige
Lösung
sieht vor, daß die
Handhabungsvorrichtung rotatorische Achsen als Handhabungsachsen
umfaßt.
Dies bedeutet nicht, daß sämtliche
Handhabungsachsen rotatorische Achsen sein müssen, es ist durchaus auch denkbar,
einen Teil der Handhabungsachsen als Linearachsen und einen anderen
Teil als rotatorische Achsen auszuführen.
-
Um
in der erfindungsgemäßen Biegeeinrichtung
in einfacher Weise an alle Seiten des Flachmaterialteils biegen
zu können,
ist vorzugsweise vorgesehen, daß die
Handhabungsachsen eine senkrecht zu einer Ebene, in welcher sich
das Flachmaterialteil im wesentlichen erstreckt, stehende Drehachse
ist.
-
Ferner
ist es günstig,
wenn eine der Handhabungsachsen eine sich parallel zu der Ebene,
in welcher sich das Flachmaterial im wesentlichen erstreckt, verlaufende
Drehachse ist, um das Flachmaterialteil in geeigneter Weise parallel
zu der Ebene, in welcher sich dieses im wesentlichen erstreckt,
ausrichten zu können.
-
Aus
diesem Grund ist es besonders günstig, wenn
die Handhabungseinrichtung mindestens zwei rotatorische Achsen als
Handhabungsachsen umfaßt.
-
Noch
vorteilhafter ist es, wenn die Handhabungseinrichtung mindestens
fünf rotatorische
Achsen als Handhabungsachsen umfaßt.
-
Um
das Flachmaterialteil innerhalb eines Raumbereiches beliebig ausrichten
und positionieren zu können,
hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Handhabungsvorrichtung
mindestens sechs rotatorische Achsen als Handhabungsachsen umfaßt.
-
Die
Handhabung des Flachmaterialteils läßt sich bei der erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung
besonders günstig
dann realisieren, wenn diese einen zwei um eine Knickachse relativ
zueinander schwenkbare Arme aufweisenden Knickarm umfaßt.
-
Mit
einem derartigen Knickarm ist in einfacher Weise ein Zugriff auf
die Zufuhrposition und die Ablageposition mit einem Einlegen des
Flachmaterialteils in die Biegevorrichtung realisierbar.
-
Um
das Flachmaterialteil in einfacher Weise mit der Handhabungsvorrichtung
aufnehmen zu können,
ist vorzugsweise vorgesehen, daß die
Handhabungsvorrichtung einen Flachmaterialhalter aufweist, mit welchem
das Flachmaterialteil aufnehmbar, in die Biegevorrichtung hineinbewegbar,
zum Biegen positionierbar und schließlich in der Ablageposition
ablegbar ist.
-
Vorzugsweise
ist der Flachmaterialhalter derart ausgebildet, daß mit diesem
das Flachmaterialteil auf einer Flachseite greifbar ist, das heißt, daß der Flachmaterialhalter
nicht beide Flachseiten übergreifen
muß, sondern
das Flachmaterialteil von einer Flachseite her zuverlässig greifen
kann.
-
Ein
derartiges Greifen kann beispielsweise über Vakuumsaugelemente oder
auf magnetischer Wechselwirkung basierende Greifelemente erfolgen.
-
Insbesondere
wenn die Handhabungsvorrichtung mit einem Knickarm versehen ist,
ist vorzugsweise vorgesehen, daß der
Flachmaterialhalter an einem Ende des Knickarms gehalten und gegenüber diesem
um drei quer zueinander verlaufende Querachsen drehbar ist.
-
Vorzugsweise
verläuft
dabei eine erste der Drehachsen senkrecht zu einer Ebene, in welcher sich
das vom Flachmaterialhalter gehaltene Flachmaterialteil im wesentlichen
erstreckt.
-
Ferner
ist es günstig,
wenn eine zweite der Drehachsen parallel zu der Ebene verläuft, in
welcher sich das am Flachmaterialhalter gehaltene Flachmaterialteil
im wesentlichen erstreckt.
-
Schließlich sieht
eine weitere günstige
Lösung
vor, daß eine
dritte der Drehachsen quer zur Knickachse verläuft.
-
Hinsichtlich
der weiteren Ausbildung der Handhabungsvorrichtung wurden bislang
keine näheren
Angaben gemacht. So sieht eine besonders günstige Lösung vor, daß die Handhabungsvorrichtung
eine Schwenkarmbasis umfaßt.
-
Dabei
ist zweckmäßigerweise
vorgesehen, daß der
Knickarm relativ zur Schwenkarmbasis um eine Schwenkachse verschwenkbar
ist.
-
Dabei
ist es besonders günstig,
wenn die Schwenkachse parallel zur Knickachse des Knickarms verläuft.
-
Ferner
ist günstigerweise
die Schwenkarmbasis gegenüber
einem Fußteil
um eine ungefähr vertikale
Basisdrehachse drehbar.
-
Die
Ausrichtung der Positionierachse wurde im Zusammenhang mit der bisherigen
Erläuterung der
einzelnen Ausführungsbeispiele
nicht generell definiert, sondern lediglich im Zusammenhang mit dem
Positionieren des Flachmaterialteils in der Biegeposition.
-
Damit
könnte
die Positionierachse an einer beliebigen Stelle der Handhabungsvorrichtung,
beispielsweise zwischen verschiedenen Handhabungsachsen, insbesondere
zwischen verschiedenen rotatorischen Achsen vorgesehen sein.
-
Dies
hat jedoch den Nachteil, daß damit
vor Einsatz der Positionierachse zum Bewegen des Flachmaterialteils
von der Meßposition
in die Biegeposition eine exakt reproduzierbare Ausrichtung der Positionierachse
oder eine mit der notwendigen Genauigkeit bekannte Ausrichtung der
Positionierachse erforderlich ist, um bei der Ermittlung des in
Richtung der Positionierachse zu verfahrenden Wegs berechenbare
Verhältnisse
zu haben.
-
Aus
diesem Grund sieht eine konstruktiv besonders einfache und vorteilhafte
Lösung
vor, daß die
zur Positionierachse parallele Richtung in allen Stellungen der
Handhabungsvorrichtung mit derselben Ausrichtung quer, vorzugsweise
im wesentlichen senkrecht, zur Biegelinie verläuft.
-
Damit
ist durch eine einmalige Festlegung der Positionierachse sichergestellt,
daß die
zu dieser parallele Richtung stets exakt mit derselben Ausrichtung
quer, vorzugsweise im wesentlichen senkrecht, zur Biegelinie verläuft.
-
Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Positionierachse ebenfalls so angeordnet
ist, daß sie
in allen Stellungen der Handhabungsvorrichtung parallel zur Einlegeebene
verläuft.
-
Die
Positionierachse könnte
prinzipiell eine beliebig durch Bewegungen zusammengesetzte Achse
sein.
-
Eine
besonders zweckmäßige Lösung sieht vor,
daß die
Positionierachse eine Linearachse ist, da bei einer derartigen Linearachse
die geforderte Ausrichtung der Positionierachse besonders einfach
realisierbar ist.
-
Besonders
günstig
ist es dabei ebenfalls, wenn die Positionierachse so angeordnet
ist, daß diese
eine Relativbewegung aller übrigen
Handhabungsachsen zur Biegevorrichtung bewirkt, so daß die Ausrichtung
der Positionierachse relativ zur Biegelinie und relativ zur Einlegeebene
zwangsläufig
erhalten bleibt, unabhängig
von den Bewegungen der übrigen
Handhabungsachsen.
-
Ferner
ist es hinsichtlich der Anordnung der Positionierachse günstig, wenn
diese eine die Schwenkarmbasis relativ zur Biegevorrichtung bewegende
Achse ist.
-
Im
einfachsten Fall ist dabei die Positionierachse durch einen Schlitten
realisiert.
-
Um
damit die Schwenkarmbasis mit dem Schlitten zu bewegen, ist zweckmäßigerweise
vorgesehen, daß der
Schlitten das Fußteil
trägt.
-
Um
außerdem
bei langgestreckten jedoch relativ schmalen Flachmaterialteilen
diese in geeigneter Weise in die Biegevorrichtung einlegen zu können, ist
die Handhabungseinrichtung mit einer Halterpositionierachse versehen,
welche es ermöglicht, den
Flachmaterialhalter relativ zu dessen Verbindung mit der Handhabungseinrichtung
zu verschieben.
-
Die
Halterpositionierachse ist dabei vorzugsweise so angeordnet, daß mit dieser
der Flachmaterialhalter relativ zu den Handhabungsachsen bewegbar
ist.
-
Prinzipiell
könnte
die Halterpositionierachse als durch eine Steuerung überwachte
Achse ausgebildet sein, mit welcher eine beliebige Verschiebung zwischen
zwei Endstellungen realisierbar ist.
-
Um
die Halterpositionierachse jedoch möglichst einfach auszuführen, ist
zweckmäßigerweise vorgesehen,
daß die
Halterpositionierachse eine Bewegung zwischen zwei definierten Endstellungen
zulassen ausgebildet ist, das heißt, daß die Halterpositionierachse
nur in zwei Endstellungen eine definitive und reproduzierbare Positionierung
des Flachmaterialhalters relativ zur Handhabungsvorrichtung vorgibt.
-
Um
insbesondere bei langen, jedoch schmalen Flachmaterialteilen die
Halterpositionierachse günstig
einsetzen zu können,
ist vorzugsweise vorgesehen, daß die
Haltepositionierung senkrecht zur längsten Seitenkante des Flachmaterialteils
ausgerichtet ist, das heißt,
daß in
diesem Fall das Flachmaterialteil so mit dem Flachmaterialhalter
aufgenommen werden muß,
daß diese
Ausrichtung der Halterpositionierachse zum Flachmaterialteil gewährleistet ist.
-
Hinsichtlich
der Ausbildung der Biegevorrichtung wurden bislang keine näheren Angaben
gemacht. Grundsätzlich
könnte
die Biegevorrichtung beliebig ausgebildet sein, so lange das Flachmaterialteil
beim Biegen in der Einlegeebene verbleibt und dadurch von der Handhabungseinrichtung
in dieser gehalten werden kann.
-
Eine
zweckmäßige Ausführungsform
der Biegevorrichtung sieht dabei vor, daß die Biegevorrichtung das
Flachmaterialteil in der Einlegeebene einspannende Einspannwerkzeuge
aufweist, so daß dadurch
eine zusätzliche
Fixierung des Flachmaterialteils beim Biegen besteht.
-
Im
Fall von eingesetzten Einspannwerkzeugen sieht eine besonders günstige Lösung vor,
daß die
Biegevorrichtung eine Biegewerkzeug aufweist, welches auf einer
der Handhabungsvorrichtung gegenüberliegenden
Seite der Einspannwerkzeuge angeordnet ist, so daß auf der
einen Seite der Einspannwerkzeuge die Handhabungsvorrichtung das Flachmaterialteil
in der Einlegeebene ausgerichtet hält, während auf der gegenüberliegenden
Seite der Einspannwerkzeuge das Biegen erfolgt.
-
Hinsichtlich
der Erfassung des Flachmaterialteils in der Meßposition wurden im Zusammenhang mit
der bisherigen Erläuterung
der einzelnen Ausführungsbeispiele
ebenfalls keine näheren
Angaben gemacht. So sieht eine vorteilhafte Lösung vor, daß die Biegeeinrichtung
mit einer Meßeinrichtung
versehen ist, mit welcher eine Lage des Flachmaterialteils in der
Meßposition
erfaßbar
ist.
-
Eine
derartige Meßeinrichtung
kann in unterschiedlichster Art und Weise ausgebildet sein.
-
Beispielsweise
kann diese derart ausgebildet sein, daß sie einen Verlauf mindestens
einer Kante des Flachmaterials erfaßt.
-
Eine
besonders effiziente und zweckmäßige Lösung sieht
vor, daß die
Meßeinrichtung
die Position des Flachmaterialteils an zwei im Abstand voneinander
angeordneten Meßorten
erfaßt.
-
Die
Meßorte
lassen sich dabei zweckmäßigerweise
so positionieren, daß sie
Bereiche des Flachmaterialteils erfassen, welche die Ausrichtung oder
Dimension des Flachmaterialteils möglichst genau wiedergeben.
-
Beispielsweise
ist es denkbar, als derartige Meßorte in einem vorangegangenen
Arbeitsgang bearbeitete Bereiche des Flachmaterialteils, beispielsweise
ausgeschnittene Bereiche des Flachmaterialteils vorzusehen.
-
Grundsätzlich können die
Meßorte
auf einer der Handhabungsvorrichtung zugewandten Seite des Einspannwerkzeugs
angeordnet sein. Aus Gründen
einer möglichst
geringen Bewegung des Flachmaterialteils zwischen der Meßposition
und der Biegeposition und insbesondere im Hinblick auf eine möglichst
universelle Einsetzbarkeit der Meßeinrichtung, insbesondere
beispielsweise auch zur Erfassung von umgebogenen Bereichen ist
es vorteilhaft, wenn die Meßorte
auf einer der Handhabungsvorrichtung gegenüberliegenden Seite der Einspannwerkzeuge
liegen.
-
Da üblicherweise
das Flachmaterialteil mit Biegungen versehen wird, bei denen die
Biegelinie parallel zu den Meßorten
verläuft,
ist vorzugsweise vorgesehen, daß die
Meßorte
in einer Ebene liegen, welche sich parallel zur Biegelinie erstreckt.
-
Ferner
ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Ebene,
in welcher die Meßorte
liegen, senkrecht zur Einlegeebene verläuft.
-
Das
Erfassen der Meßorte
kann in unterschiedlichster Art und Weise erfolgen.
-
Vorzugsweise
ist dabei vorgesehen, daß die Meßeinrichtung
eine die Meßorte
erfassende Sensoreinrichtung umfaßt.
-
Die
Sensoreinrichtung kann dabei entweder relativ zu einem der Einspannwerkzeuge
fest angeordnet sein.
-
Eine
hinsichtlich der Zugänglichkeit
besonders günstige
Lösung
sieht vor, daß die
Sensoreinrichtung an einem Biegewerkzeugträger angeordnet ist.
-
In
diesem Fall ist dabei dafür
eine exakte Positionierung des Biegewerkzeugs beim Erfassen der Meßposition
zu sorgen.
-
Dabei
könnte
die Sensoranordnung nach wie vor beispielsweise mechanische Tastsensoren
sein.
-
Eine
besonders günstige
Lösung
sieht jedoch vor, daß die
Meßeinrichtung
eine optische Sensoranordnung und eine dieser gegenüberliegende Reflektoranordnung
aufweist. Mit einer derartigen optischen Meßeinrichtung lassen sich in
besonders einfacher Weise die Meßorte überwachen und damit die Lage
und Ausrichtung der Flachmaterialteile präzise erkennen.
-
Insbesondere
läßt sich
mit einer derartigen optischen Meßeinrichtung in einfacher Weise
eine Vielzahl von Meßorten
in der Meßebene
erfassen.
-
Hinsichtlich
der Anordnung der Einspannwerkzeuge wurden bislang keine näheren Angaben gemacht.
Wenn die Einspannwerkzeuge das Flachmaterialwerkzeug präzise fixieren
sollen und außerdem
mit großen
Kräften
spannen sollen, um eine exakte Biegung zu erreichen, ist vorzugsweise
vorgesehen, daß die
Einspannwerkzeuge auf diese tragenden Wangen angeordnet sind.
-
Da
die die Einspannwerkzeuge tragenden Wangen zum Erreichen der erforderlichen
Stabilität der
Einspannwerkzeuge eine relativ große Ausdehnung aufweisen, ist
vorzugsweise vorgesehen, daß eine
Wange für
ein unteres der Einspannwerkzeuge eine Ausnehmung zur mindestens
teilweisen Aufnahme des Flachmaterialhalters aufweist.
-
Mit
einer derartigen Ausnehmung besteht die Möglichkeit, mit dem Flachmaterialhalter
möglichst nahe
an das jeweilige Einspannwerkzeug heranzufahren und somit auch in
der Lage zu sein, kleine Werkstücke
mit der erfindungsgemäßen Biegeeinrichtung
zu biegen.
-
Darüber hinaus
sieht ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel vor, daß die das
obere Einspannwerkzeug tragende Wange eine Ausnehmung zur mindestens
teilweisen Aufnahme des Flachmaterialhalters aufweist, so daß der Flachmaterialhalter bei
kleinen Werkstücken
auch möglichst
nahe an das obere Einspannwerkzeug heran bewegt werden kann.
-
Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Biegen von Flachmaterialteilen
mit einer Biegevorrichtung, bei welcher das Flachmaterialteil vor
einem Biegen in einer Einlegeebene positioniert wird und beim Biegen
in der Einlegeebene verbleibt, und mit einer mit Handhabungsachsen
versehenen Handhabungsvorrichtung, mit welcher das Flachmaterial
von einer Zufuhrposition aufgenommen, in die Biegevorrichtung zum
Biegen eingelegt und aus der Biegevorrichtung heraus in eine Ablageposition
gebracht wird, wobei erfindungsgemäß bei der Handhabungsvorrichtung
das Flachmaterialteil mit einer Positionierachse, die eine größere Positioniergenauigkeit
aufweist als die Handhabungsachsen und die bei der Positionierung
des Flachmaterials in mindestens einer Biegeposition relativ zu
einer Biegelinie der Biegevorrichtung parallel zur Einlegeebene
und senkrecht zur Biegelinie ausgerichtet ist, bei starr fixierten Handhabungsachsen
von einer Meßposition
in die mindestens eine Biegeposition gebracht wird.
-
Weitere
vorteilhafte Ausbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens wurden bereits
im Zusammenhang mit der voranstehenden Biegevorrichtung erläutert, so
daß auf
diese vollinhaltlich Bezug genommen wird.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele.
-
In
der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Biegemaschine;
-
2 einen
Schnitt längs
Linie 2-2 in 1;
-
3 eine
vergrößerte Darstellung
des Schnitts gemäß 2 im
Bereich einer Biegevorrichtung mit einem Biegewerkzeug in Ausgangsstellung;
-
4 einen
Schnitt ähnlich 3 mit
dem Biegewerkzeug in einer möglichen
Biegeendstellung;
-
5 eine
perspektivische Darstellung einer Handhabungsvorrichtung und einem
von dieser gehaltenen Flachmaterialteil zum Biegen im Bereich einer
Kante einer Schmalseite;
-
6 eine
perspektivische Darstellung ähnlich 5 mit
Ausrichtung des Flachmaterialteils zum Biegen im Bereich einer in
Längsrichtung
verlaufenden Kante;
-
7 eine
vergrößerte Darstellung
einer Realisierung einer Halterpositionierachse;
-
8 eine
Draufsicht ähnlich 1 beim Biegen
im Bereich einer Kante einer Schmalseite;
-
9 eine
Draufsicht ähnlich 1 beim Biegen
im Bereich einer zweiten Kante längs
einer Längsseite;
-
10 eine
Draufsicht ähnlich 1 beim Biegen
im Bereich einer zweiten Kante längs
einer Schmalseite;
-
11 eine
Draufsicht ähnlich 1 unmittelbar
vor einem Ablegen des fertiggebogenen Flachmaterialteils;
-
12 eine
Darstellung ähnlich 2 eines zweiten
Ausführungsbeispiels
bei einem auf einem Flachmaterialhalter aufliegenden Flachmaterialteils;
-
13 eine
Darstellung ähnlich 12 des zweiten
Ausführungsbeispiels
bei an dem Flachmaterialhalter hängend
angeordnetem Flachmaterialteil;
-
14 eine
vergrößerte Darstellung
der Positionierung des Flachmaterials in der Biegevorrichtung entsprechend 12 und
-
15 eine
vergrößerte Darstellung
entsprechend 14 der Positionierung des Flachmaterials
gemäß 13.
-
Ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer in 1 und 2 dargestellten
Biegevorrichtung für Flachmaterialteile 10 umfaßt eine
als Ganzes mit 12 bezeichnete Biegevorrichtung zum Biegen
der Flachmaterialteile 10 sowie eine Handhabungsvorrichtung 14,
mit welcher die Flachmaterialteile in einer Zufuhrposition 16 aufnehmbar,
in die Biegevorrichtung 12 einlegbar und schließlich in
einer Ablageposition 18 ablegbar sind.
-
Wie
in 2 dargestellt, sind die Flachmaterialteile 10 zum
Biegen in der Biegevorrichtung 12 in einer Einlegeebene 20 zu
positionieren und werden in dieser durch ein unteres Einspannwerkzeug 22, welches
an einer Unterwange 24 sitzt sowie ein oberes Einspannwerkzeug 26,
welches an einer Oberwange 28 sitzt, zum Biegen durch Einspannen
zwischen den Einspannwerkzeugen 22, 26 fixiert.
-
Beispielsweise
ist dabei die Unterwange 24 fest an einem Maschinengestell 30 angeordnet
und die Oberwange 28 mit dem oberen Einspannwerkzeug 26 relativ
zum Maschinengestell 30 bewegbar, um das Flachmaterialteil 10 zwischen
das untere Einspannwerkzeug 22 und das obere Einspannwerkzeug 26 einzuführen und
durch diese zu spannen.
-
Ferner
umfaßt
die Biegevorrichtung 12 ein Biegewerkzeug 32,
welches auf einer Biegewange 34 angeordnet ist, und mitsamt
der Biegewange 34 relativ zum Maschinengestell 30 bewegbar
ist, um das Flachmaterialteil 10 zu biegen.
-
Dabei
ist das Biegewerkzeug 32 mit der Biegewange 34 auf
einer der Handhabungsvorrichtung 14 gegenüberliegenden
Seite der Einspannwerkzeuge 22, 26 angeordnet
und wirkt auf einen über
die Einspannwerkzeuge 22, 26 auf der Handhabungsvorrichtung 14 gegenüberliegenden
Seite überstehenden
Bereich 36 des Flachmaterialteils 10, um diesen,
wie in 3 und 4 dargestellt, an einer Biegelinie 38,
vorgegeben durch eines der Einspannwerkzeuge 22, 26,
unter Ausbildung einer Biegekante 39 zu biegen, wobei eine
Relativbewegung des Biegewerkzeugs 32 mit der Biegewange 34 relativ
zu den Einspannwerkzeugen 22, 26 erfolgt.
-
In
dem in 3 und 4 dargestellten Fall ist die
Biegevorrichtung 12 als Schwenkbiegemaschine ausgebildet,
das heißt
es erfolgt im wesentlichen ein Schwenken des Biegewerkzeugs 32 mit
der Biegewange 34 um eine gegenüber dem Maschinengestell 30 im
wesentlichen stationäre
Schwenkachse.
-
Es
ist aber auch denkbar, das Biegewerkzeug 32 entsprechend
einer anderen Bewegungsgeometrie zu bewegen, wie dies beispielsweise
in der internationalen Patentanmeldung WO 00/43141 beschrieben ist.
-
Wie
in 5 und 6 dargestellt, umfaßt die als
Ganzes mit 14 bezeichnete Handhabungsvorrichtung einen
Flachmaterialhalter 40, zum Aufnehmen der Flachmaterialteile 10,
wobei der Flachmaterialhalter 40 als Rahmen 42 mit
Querstegen 44 ausgebildet ist, wobei an den Querstegen 44 Fixierelemente 45 vorgesehen
sind, die beispielsweise durch Unterdruck oder magnetische Kraftwirkung
das Flachmaterialteil 10 auf einer Flachseite erfassen und
an dem Rahmen 42 anliegend halten.
-
Der
Flachmaterialhalter 40 ist mit einer Montagebasis 46 an
einer dreiachsigen Gelenkanordnung 48 gehalten um die insgesamt
dreiachsige Gelenkanordnung 48 relativ zu einem ersten
Arm 50 der Handhabungsvorrichtung 14 bewegbar,
wobei die Gelenkanordnung 48 eine Drehung des Flachmaterialhalters 40 um
eine erste Drehachse 52 vorsieht, die senkrecht zu einer
Ebene 54 verläuft,
in welcher sich das Flachmaterialteil 10 mit seinem an
dem Rahmen 42 anliegenden Bereich erstreckt. Ferner sieht
die Gelenkanordnung 48 eine Drehbarkeit des Flachmaterialhalters 40 relativ
zum ersten Arm 50 um eine zweite Drehachse 56 vor,
welche parallel zu der Ebene 54 verläuft.
-
Schließlich ist
noch eine dritte Drehachse 58 durch die Gelenkanordnung 48 realisiert,
welche quer zur ersten Drehachse 52 und quer zur zweiten Drehachse 56 sowie
vorzugsweise parallel zu einer Längsrichtung 60 des
ersten Armes 50 verläuft.
-
Der
erste Arm 50 ist seinerseits über eine Knickachse 62 mit
einem zweiten Arm 64 verbunden und dieser ist wiederum
mit einem der Knickachse 62 gegenüberliegenden Endbereich über eine Schwenkachse 66,
die parallel zur Knickachse 62 verläuft, mit einer Schwenkarmbasis 68 verbunden, die
ihrerseits um eine im wesentlichen vertikale Basisdrehachse 70 gegenüber einem
Fußteil 72 drehbar
ist.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
bilden die Gelenkanordnungen 48, der erste Arm 50, der
zweite Arm 64 sowie die Schwenkarmbasis 68 und
das Fußteil 72 die
relativ zueinander um Dreh- oder Schwenkachsen verdrehbaren Komponenten eines
konventionellen Gelenkarmroboters, mit welcher die Montagebasis 46 des
Flachmaterialhalters 40 im Raum bewegbar ist.
-
Um
die Handhabungsvorrichtung 14 noch mit einer Positionierachse 76 zu
versehen, ist das Fußteil 72 seinerseits
auf einem Schlitten 74 angeordnet, der in Richtung der
Positionierachse 76 bewegbar, wobei die Positionierachse 76 parallel
zur Einlegeebene 20 und parallel zu einer quer, vorzugsweise
senkrecht, zur Biegelinie 38 verlaufenden Richtung 77 ausgerichtet
ist.
-
Der
Schlitten 74 ist über
zwei Schlittenführungen 78a und 78b,
die parallel zur Positionierrichtung verlaufen, auf einem Schlittenträger 80 montiert, an
welchem auch ein Verschiebeantrieb 82 angeordnet ist, mit
welchem der Schlitten 74 längs der Schlittenführungen 78a,
b verschiebbar ist.
-
Der
Schlittenträger 80 ist
einerseits auf einer Grundfläche 84 angeordnet
und fest auf dieser positioniert, auf welcher auch das Maschinengestell 30 der
Biegevorrichtung 12 feststehend angeordnet ist.
-
Um
das Flachmaterialteil 10 exakt zur Biegelinie 38 positionieren
zu können,
ist die Biegevorrichtung 12 mit einer als Ganzes mit 90 bezeichneten Meßeinrichtung
versehen, welche eine Sensoranordnung 92 und eine Reflektoranordnung 94 umfaßt, mit welcher
in einer senkrecht zur Einlegeebene 20 stehenden Meßebene 96 liegende
Meßorte 98a,
b, 100a, b dahingehend überprüfbar sind,
ob an diesen Meßorten 98a,
b, 100a, b ein Rand des Flachmaterialteils 10,
beispielsweise eine der Kanten 102a, b oder 104a,
b des Flachmaterialteils 10 exakt positioniert steht.
-
In
den Meßorten 98a,
b werden beispielsweise die Kanten 102a, b erfaßt und in
den Meßorten 100a,
b die Kanten 104a, b des Flachmaterialteils 10, wobei
die Meßeinrichtung 90 in
der Lage ist, an dem jeweiligen Meßort 98a, b, 100a,
b die Ausrichtung und Lage der jeweiligen Kante 102a, b
bzw. 104a, b des Flachmaterialteils zu erfassen.
-
Mit
der erfindungsgemäßen und
mittels einer Maschinensteuerung 108 steuerbaren Handhabungsvorrichtung 14 besteht
nun die Möglichkeit,
ein Flachmaterialteil als rohes Flachmaterialteil 10R in der
Zufuhrposition 16 mit dem Flachmaterialhalter 40 aufzunehmen
und in die Biegevorrichtung 12 einzulegen, wobei die Ausrichtung
des Flachmaterialteils 10 derart erfolgt, daß das Flachmaterialteil 10 mit
seinem vom Rahmen 42 übergriffenen
und sich in der Ebene 54 erstreckenden Bereich in der Einlegeebene 20 bei
ebenfalls durch die Maschinensteuerung 108 geöffneten
Einspannwerkzeugen 22, 26 positioniert wird, so
daß die
Ebene 54 und die Einlegeebene zusammenfallen.
-
Hierzu
sind alle Drehachsen 52, 56, 58, die Knickachse 62,
die Schwenkachse 66 sowie die Basisdrehachse 70 einsetzbar
und zusätzlich
noch die Positionierachse 76.
-
Ist
dann das Flachmaterialteil 10 in der Einlegeebene 20 exakt
positioniert, erfolgt durch die mit der Meßeinrichtung 90 zusammenwirkende
Maschinensteuerung 108 ein Verschieben des Flachmaterialteils 10 unter
gegebenenfalls erforderlicher Bewegung der Drehachsen 52, 56, 58,
der Knickachse 62, der Schwenkachse 66 und der
horizontalen Basisdrehachse 70, sowie der Positionierachse 76,
so lange, bis die jeweils der Meßebene 96 zugewandte Kante 102a, 102b oder 104a, 104b an
den Meßorten 98a,
b bzw. 100a, b exakt positioniert liegt. Zur Positionierung
der Kanten 102a, 102b bzw. 104a, 104b kann
es erforderlich sein, das Flachmaterialteil 10 quer zur
Meßebene 96 zu
verschieben und auch relativ zu dieser zu verdrehen, solange bis
in beiden Meßorten 98a,
b oder 100a, b die gewünschte
exakte Lage der jeweiligen Kante 102a, b bzw. 104a,
b vorliegt.
-
Bei
dieser Ausrichtung des Flachmaterialteils 10 erfolgt, veranlaßt durch
die Maschinensteuerung 108, ein Fixieren oder "Einfrieren" der Drehachsen 52, 56, 58,
der Knickachse 62, der Schwenkachse 66 und der
horizontalen Basisdrehachse 70, so daß nur noch durch die Positionierachse 76 eine Verschiebung
des Flachmaterialteils 10 und zwar exakt senkrecht zur
Biegelinie 38 möglich
ist, um das Flachmaterialteil 10 so zur Biegelinie 38 der
Biegevorrichtung 12 auszurichten, daß durch Bewegen des Biegewerkzeugs 32 an
der gewünschten
Stelle des Flachmaterialteils 10 die Biegekante 39 längs der Biegelinie 38 herstellbar
ist.
-
Dabei
ist die Ausrichtung der Meßebene 96 relativ
zur Biegelinie 38 davon abhängig, ob die umzubiegenden
Bereiche 36 eine parallel oder schräg zur Biegekante 39 verlaufende
Kante 102a, b, 104a, b aufweisen sollen. Verlaufen
die Kanten 102a, b bzw. 104a, b jeweils stets
parallel zur Biegekante 39, so ist auch die Meßebene 96 so
auszurichten, daß diese
parallel zur Biegelinie 38 verläuft, ansonsten kann die Meßebene 96 auch
in einem in Richtung der Biegelinie 38 variierenden Abstand
von dieser verlaufen.
-
Die
Meßebene 96 muß bei der
erfindungsgemäßen Lösung nicht
in einem derartigen Abstand von der Biegelinie 38 verlaufen,
der der Breite des umzubiegenden Bereichs 36 entspricht,
sondern aufgrund des durch die Positionierachse 76 bestehenden
Freiheitsgrades kann der Abstand unabhängig von der Breite des umzubiegenden
Bereichs 36 quer zur entstehenden Biegekante 39 sein
da die Positionierachse 76 ein exaktes Verschieben des
Flachmaterialteils 10 nach Erfassung von dessen kanten 102a,
b bzw. 104a, b zuläßt, ohne
die Ausrichtung dieser Kanten 102a, b bzw. 104a,
b relativ zur Biegelinie 38 zu verändern.
-
Nach
Umbiegen des längs
einer der Kanten 102a, 102b bzw. 104a, 104b verlaufenden
Bereichs 36, können
längs derselben
Kanten 102a, 102b bzw. 104a, 104b verlaufende
weitere Bereiche umgebogen werden, ohne daß eine erneute Messung der Ausrichtung
des Flachmaterialteils 10 relativ zur Biegelinie 38 erfolgen
muß.
-
Beim
Drehen des Flachmaterialteils 10 sind dann die Drehachsen 52, 56 und 58,
die Knickachse 62, die Schwenkachse 66 und die
horizontale Basisdrehachse 70 je nach Bedarf wiederum ergänzend zur
Positionierachse 76 einsetzbar, insbesondere um das Flachmaterialteil 10 mit
einer der übrigen
Kanten 102a, b, 104a, b relativ zu der Meßebene 96,
insbesondere den Meßorten 98a,
b, 100a, b auszurichten, dann werden wiederum nach Ausrichten
des Flachmaterialteils 10 mit der Ebene 54 des
vom Rahmen 42 übergriffenen
Bereichs zusammenfallend mit der Einlegeebene 20 die Drehachsen 52, 56, 58,
die Knickachse 62, die Schwenkachse 66 und die
horizontale Basisdrehachse 70 eingefroren und es erfolgt
lediglich ein Bewegen des Flachmaterialteils 10 relativ
zur Biegelinie 38 mittels der quer, vorzugsweise senkrecht
zur Biegelinie 38 verlaufenden Positionierachse 76,
um alle Bereiche 36 in dieser Ausrichtung umbiegen zu können.
-
Die
erfindungsgemäße Handhabungsvorrichtung
ist, wie in 2 durch die durchgezogene Darstellung
der Arme 50 und 64 und die gestrichelte Darstellung
dieser Arme 50 und 64 dargestellt, in der Lage,
das Flachmaterialteil 10 zu wenden, und somit im Bereich
derselben Kante 102a, b, 104a, b in entgegengesetzter
Richtung verlaufende Umbiegungen 39 herzustellen.
-
Für dieses
Wenden des Flachmaterialteils 10 sind allerdings die Drehachsen 52, 56, 58,
sowie die Knickachse 62, die Schwenkachse 66 und
die horizontale Basisdrehachse 70 einzusetzen, so daß nach Einsatz
derselben wieder eine Messung mittels der Meßeinrichtung 90 erforderlich
ist, wobei mit der Meßeinrichtung 90 entweder
die Kante eines umgebogenen Bereichs 36 oder die Lage der
Biegekante 39 selbst erfaßt wird, um dann wiederum nach
Einfrieren der Drehachsen 52, 56, 58,
der Knickachse 62, der Schwenkachse 66 und der vertikalen
Basisdrehachse 70 das Flachmaterialteil 10 relativ
zur Biegelinie 38 lediglich mit der Positionierachse 76 zu
bewegen, um die exakte Ausrichtung des Flachmaterialteils zur Biegelinie 38 zu
erhalten.
-
Aufgrund
der Bauform der Gelenkanordnung 48 und der Baugröße der Unterwange 24 sowie
der Oberwange 28 besteht bei Flachmaterialteilen 10 mit einer
geringen Länge
der Kanten 102a, 102b und somit geringer Ausdehnung
zwischen den Kanten 104a, 104b das Erfordernis,
den Flachmaterialträger 40 möglichst
weit in die Biegevorrichtung 12 und möglichst nahe an die Einspannwerkzeuge 22, 26 heranbewegen
zu können.
-
Aus
diesem Grund ist zwischen der Montagebasis 46 und dem Flachmaterialhalter 40 noch eine
weitere Bewegungsachse, nämlich
die Halterpositionierachse 110 vorgesehen, welche so ausgerichtet
ist, daß sie
ungefähr
senkrecht zu den Kanten 104a, b verläuft, deren Längenausdehnung
größer ist als
die der Kanten 102a, b.
-
Somit
besteht die Möglichkeit,
den Flachmaterialhalter 40 relativ zu der Gelenkanordnung 48 in Richtung
der Halterpositionierachse 110 zu verschieben.
-
Die
Halterpositionierachse 110 wird dabei, wie in 7 dargestellt,
dadurch realisiert, daß ein Halterschlitten 112 über Längsführungen 114a, 114b an
einem Halterschlittenträger 116 in
Richtung der Halterpositionierachse 110 verschiebbar geführt ist, und
zwar mittels eines Antriebs 118, der beispielsweise am
Halterschlitten 112 sitzt und in der Lage ist, den Halterschlitten 112 in
Richtung der Halterpositionierachse 110 zu bewegen.
-
Dabei
sind im einfachsten Fall lediglich zwei definierte Stellungen, nämlich die
beiden Endstellungen des Halterschlittens 112 als mögliche Stellungen desselben
vorgesehen, wobei in jeder der Endstellungen der Halterschlitten 112 seitlich
neben der ersten Drehachse 52 steht, so daß die erste
Drehachse 52 in geringerem Abstand von der Kante 104a als von
der Kante 104b oder in geringem Abstand von der Kante 104b als
von der Kante 104a positionierbar ist.
-
Durch
diese beiden Endstellungen des Halterschlittens 112 ist
durch Drehung um die erste Drehachse 52 stets der Flachmaterialhalter 40 so ausrichtbar,
daß dieser
ausgehend von der ersten Drehachse 52 sich über eine
größere Strecke
in Richtung der Einspannwerkzeuge 22, 26 erstreckt, als
ausgehend von der ersten Drehachse 52 von den Einspannwerkzeugen 22, 26 weg.
-
Erfolgt
somit, wie in 6 dargestellt, zunächst ein
Biegen des Bereichs 36 nahe der Kante 104a, so
wird die Halterpositionierachse 110 derart bewegt, daß die erste
Drehachse 52 näher
der Kante 104b steht, wie in 1 bereits
dargestellt.
-
Nachfolgend
wird der Flachmaterialhalter 40 um die erste Drehachse 52 gedreht
und es erfolgt ein Biegen des Bereichs 36 nahe der Kante 102a,
wobei in diesem Fall eine Verschiebung des Halterschlittens 112 in
Richtung der Halterpositionierachse 110 noch nicht notwendig
ist. (8) Zum nachfolgenden Biegen des Bereichs 36 nahe
der Kante 104b wird dann der Halterschlitten 112 in
Richtung der Halterpositionierachse 110 in die gegenüberliegende
Endstellung verschoben, so daß,
wie in 9 dargestellt, sich der Flachmaterialhalter 40 ausgehend
von der Drehachse 52 mit maximaler Ausdehnung in Richtung
der Einspannwerkzeuge 22, 26 erstreckt.
-
Damit
ist in einem letzten Schritt nur noch der Bereich 36 nahe
der Kante 102b zu biegen, wie in 10 dargestellt,
bevor dann letztlich das fertige Flachmaterialteil 10F in
der Ablageposition 18 abgelegt werden kann, wie in 11 dargestellt,
wobei eine Drehung des fertigen Flachmaterialteils 10F im Raum
erfolgen muß,
um dieses in geeigneter Weise aus der Biegevorrichtung 12 herauszubewegen.
-
Bei
einem zweiten Ausführungsbeispiel,
dargestellt in den 12 bis 15, ist
die Handhabungseinrichtung 14 in gleicher Weise ausgebildet wie
beim ersten Ausführungsbeispiel
und auch die Biegevorrichtung 12 weist dieselben Merkmale
aus.
-
Im
Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
ist allerdings der Flachmaterialhalter 40' als Halter für kleine Flachmaterialteile 10' ausgebildet,
wobei der Rahmen 42' in
Richtung der Halterpositionierachse 110 eine Ausdehnung
aufweist, die beispielsweise kürzer
ist als der Verfahrweg in Richtung der Halterpositionierachse 110.
-
Ferner
weist, wie in 12 und 14 dargestellt,
die Unterwange 24 einen Unterwangenkörper 130 auf, welcher
sich mit einem unteren, verbreiterten Bereich 132 zwischen
einer der Biegewange 34 zugewandten Vorderseite 134 und
einer der Handhabungsvorrichtung 14 zugewandten Rückseite 136 erstreckt,
die ungefähr
parallel zueinander verlaufen.
-
Im
Anschluß an
den unteren, im Querschnitt ungefähr rechteckigen verbreiterten
Bereich 132 folgt ein sich in Richtung des unteren Einspannwerkzeugs 22 im
Querschnitt verjüngender
Bereich 138 der zwischen einer sich von dem unteren Bereich 132 in
den verjüngenden
Bereich 138 fortsetzenden Vorderseite 134 und
einer schräg
auf die Vorderseite 134 zu verlaufenden und schräg zur Rückseite 136 verlaufenden
eingezogenen Rückseite 140 liegt.
Die Rückseite 140 schafft
somit einen gegenüber
der Rückseite 136 des
unteren Bereichs 132 zurückgesetzten Freiraum 142,
in welchen die Gelenkanordnungen 48 zum Teil und die Montagebasis 46 mit
dem Halterschlittenträger 116 ebenfalls
zumindest teilweise eingreifen können.
Der Freiraum 142 wird noch dadurch vergrößert, daß sich an
den sich verjüngenden Bereich 138 ein im
Querschnitt abgekröpfter, über die Vorderseite 134 überstehender
Bereich 144 des Unterwangenkörpers 130 anschließt, der
letztendlich das untere Einspannwerkzeug 22 trägt. der
abgekröpfte
Bereich 144 erstreckt sich dabei soweit über die
Vorderseite 134 hinaus, daß das untere Einspannwerkzeug 22 schließlich auf
einer dem unteren Bereich 132 und dem sich verjüngenden
Bereich 138 abgewandten Seite einer Ebene 146 liegt,
in welcher sich die Vorderseite 134 erstreckt.
-
Damit
läßt sich,
wie in 12 und 14 dargestellt,
der Flachmaterialhalter 40' in
seiner in Richtung des unteren Einspannwerkzeugs 22 vorgeschobenen
Stellung der Halterpositionierachse 110 nahe am unteren
Einspannwerkzeug 22 positionieren.
-
Um
das Flachmaterialteil 10' sowohl
auf seiner Unterseite durch den Flachmaterialhalter 40' halten zu können, wie
in 12 und 14 dargestellt, als
auch auf seiner Oberseite, wie in 13 und 15 dargestellt,
ist auch die Oberwange 28 mit einem Oberwangenkörper 150 versehen,
welcher einen im Querschnitt verbreiterten oberen Bereich 152 aufweist,
welcher sich zwischen einer Vorderseite 154 und einer Rückseite 156 erstreckt.
Unterhalb des verbreiterten Bereichs 152 liegt ebenfalls
ein gegenüber
der Rückseite 156 zurückgesetzter
Freiraum 162, welcher dadurch entsteht, daß ein unterhalb
des verbreiterten Bereichs 152 liegender im Querschnitt verjüngter Bereich 158 eine
gegenüber
der Rückseite 156 stufenförmig zurückgesetzte
Rückseite 160 aufweist.
-
Der
im Querschnitt verjüngte
Bereich 158 trägt
dabei das obere Einspannwerkzeug 26, welches vorzugsweise
auswechselbar ist und einen sich im Querschnitt in Richtung der
Biegelinie 38 abgekröpften
unteren Fußbereich 164 aufweist.
-
Der
Freiraum 162 ist dabei so dimensioniert, daß in diesem
die Montagebasis 46 mit dem Halterschlittenträger 116 bei
in seine vordere Endstellung verschobenen Flachmaterialhalter 40' eingreifen kann,
um das Flachmaterialteil 10' möglichst
nahe des oberen Einspannwerkzeugs 26 halten zu können.