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Die
Erfindung betrifft ein Antriebssystem insbesondere für eine Textilmaschine,
vorzugsweise eine mehrere, nebeneinander angeordnete Arbeitsstellen
aufweisende Spinn- oder Zwirnmaschine.
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Um
auf dem hart umkämpften
Markt bestehen zu können,
versuchen alle Hersteller, ihre Kosten möglichst nieder zu halten. Eine
Variante der Kostensenkung, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut, ist
die Verlängerung
sämtlicher
Längsteiltextilmaschinen
mit dem Gedanken, für
eine grössere
Anzahl einzelner Arbeitspositionen weniger an Steuerung, Antrieb,
Getriebe und damit Kosten, Platz und Wartung zu haben. Diese Idee
ist jedoch unter den gegebenen Umständen nur bis zu einem gewissen
Grad, d.h. bis zu einer gewissen Maschinenlänge wirklich wirtschaftlich. Über diesen
Grad hinaus werden die ökonomischen
und technischen Aufwendungen, die bspw. durch unabdingbare zusätzliche
Antriebe und/oder Verteilergetriebe entstehen, rasch zu einem unverhältnismässig wachsenden
Problem.
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Eine
technische Komponente bspw. sind die entlang der Textilmaschine
führenden
Antriebswellen, die das Moment vom Antriebsmotor, vorzugsweise dem
Hauptmotor, auf die verschiedenen Einheiten oder Arbeitsstellen,
zum Beispiel auf ein Streckwerk, oder die Spindeln, übertragen.
Wird nun eine Textilmaschine relativ zu ihrer Auslegung gemäss dem Stand
der Technik verlängert,
also mit zusätzlichen Arbeitspositionen
versehen, führt
das automatisch zu einer Verlängerung
der Antriebswellen in der Maschine. Wellen unterliegen je nach Belastung
einer unterschiedlichen Torsion und zeigen auch Torsionswinkelschwankungen.
Der Torsionswinkel steigt bei gleich bleibender, stetiger Wellenbelastung
quadratisch mit der Länge
der Welle. Dieser Umstand geht bei Längsteiltextilmaschinen u. U.
mit grösseren
Problemen als auf anderen technischen Gebieten einher: Durch die
Unregelmässigkeiten
in der Momentübertragung,
vor allem während
Beschleunigungsphasen, entstehen Unregelmässigkeiten oder gar Fadenbrüche bei
der Herstellung des Garnes, d.h. Qualitätseinbussen im Garn, die zu
Einnahmeeinbussen führen.
So kann die Stand-der-Technik-gemässe Verlängerung
der Textilmaschine, die eigentlich zur höheren Wirtschaftlichkeit führen sollte,
das genaue Gegenteil bewirken.
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In
der Literatur wird Verschiedenes vorgeschlagen, wobei gewisse, für die Erfindung
besonders relevante Vorschläge
nachfolgend anhand der 1 bis 3 näher erklärt werden. Zusätzlich kann
auf die folgenden Schriften hingewiesen werden:
EP-A-20404:
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Eine
schlupffreie Verbindung an einem Ende des Streckwerks verhindert
das Zurückdrehen
der Zylinder;
DE-A-10142741 (WO 03/018885)
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Einsatz
von einem Zusatzmotor beim Nachrüsten
bestehender Maschinen.
EP-A-654550, DE-A-10137140 (WO 03/014442)
und DE-A-10151647
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Verwendung
eines führenden
(Master-)Motors und eines geführten
(Sklaven-)Motors.
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Diese
Lösungen
sind allesamt weder kostengünstig
noch vollständig
technisch befriedigend. Die Zusatzmotoren gewährleisten bspw. nicht einmal eine
gezielte Momentenverteilung auf die einzelnen Antriebe. Im Falle
eines Netzausfalles, wie er in vielen Ländern immer noch an der Tagesordnung
ist, vergrössern
sich die Probleme mit jedem zusätzlichen
Motor.
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Aufgabe
der Erfindung ist es also, eine verglichen mit dem Stand der Technik
günstigere
und wirksamere Lösung
für die
Problematik der langen Längsteiltextilmaschine
bereitzustellen, die auch eine Maschinenkonstruktion ermöglicht,
die wirtschaftlicher und technisch nicht problematischer ist als
eine Längsteiltextilmaschine
von der heute gewöhnlichen
Länge.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Antriewbssystem gemäss dem unabhängigen Anspruch
1 gelöst, wobei
die Unteransprüche
vorteilhafte Ausbildungen bezeichnen und die unabhängigen Ansprüchen 11 und
12 je eine vorteilhafte Variante zur Unterstützung der Lösung gemäss dem Anspruch 1 darstellen.
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Die
erfindungsgemässe
Lösung
sieht vor, für mindestens
eine und vorzugsweise pro Welle mindestens einen Drehmomenterzeuger
vorzusehen, der im Betrieb keinen Einfluss auf die Wellendrehzahl hat.
Die Wellendrehzahl kann mittels eines anderen Motors bestimmt werden,
der dieser Funktion zugeordnet wird und mit einer entsprechenden
Steuerung versehen ist. Der Drehmomenterzeuger soll nicht nur in
der Lage sein, die ungewünschte
Torsion stark zu reduzieren, sondern – im Vergleich zu anderen Lösungen,
z. B. einer Vergrösserung
des Hauptmotors – auch
noch kostengünstig
sein. Weiter soll er einsetzbar sein, ohne neue technische oder
technologische Probleme zu produzieren.
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Ein „Drehmomenterzeuger" im Sinne dieser Erfindung
kann aus einem speziellen Drehstromasynchronmotor und einem zugehörigen Frequenzumrichter
bestehen. Der Drehmomenterzeuger muss sich im Betrieb der ihm vorgegebenen
Wellendrehzahl anpassen können,
wobei er an einer ausgewählten
Antriebsstelle ein einstellbares zusätzliches Drehmoment an die
Welle gibt und entlastet damit sowohl den drehzahlbestimmenden Motor
als auch die zugehörige
Welle. Er bietet noch einen weiteren Vorteil, v.a. für Länder, deren
Stromversorgung nicht konstant gegeben ist: Bei einem Netzwerkausfall
unterstützt
der Drehmomenterzeuger die Überbrückung statt
zusätzliche
Probleme zu generieren. In einer besonders vorteilhaften Ausbildung
ist für
den Drehmomenterzeuger eine Umlaufkühlung vorgesehen.
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Die
Erfindung soll nun anhand der Figuren, die beispielhaft und keineswegs
einschränkend
zu verstehen sind, näher
erläutert
werden.
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Es
zeigt:
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1 eine
Kopie der 1 aus DE-A-19649769;
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2 eine
Kopie der 2 aus DE-A-2641434;
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3 eine
Kopie der 2 aus DE-C-2911279;
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4 schematisch
eine erste Ausführung gemäss der vorliegenden
Erfindung, wobei die 4A eine mögliche Variante dieser Ausführung darstellt;
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5 und 6 je
ein Beispiel für
die mögliche
Verteilung der Drehmomente der Welle entlang.
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7 schematisch
eine zweite Ausführung gemäss der Erfindung;
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8 schematisch
ein Antriebskonzept für eine
Ringspinnmaschine, wobei die Ausführungen gemäss den 4 und 7 kombiniert
werden;
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9 schematisch
ein Alternativkonzept, der eher für die Verlängerung einer bestehenden Maschinenkonstruktion
geeignet ist;
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10 schematisch
einen Querschnitt durch eine Maschine, die gemäss dem Konzept der 9 verlängert worden
ist,
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11 ein
Detail einer möglichen
Ausführung
einer Maschine nach der 10, und
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12A bis E verschiedene Diagramme zur Erklärung von Änderungen
im angeforderten Drehmoment im Betrieb.
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Die
Spinnmaschine nach 1 ist auf beiden Maschinenseiten 1 und 2,
symmetrisch zur Mittellängsebene 3,
mit einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Spinnstellen 4 versehen.
Jede Spinnstelle 4 enthält
ein Streckwerk 5 und eine als Ringspindel ausgebildete
Spindel 6. Den einzelnen Spinnstellen 4 wird in
Transportrichtung A jeweils ein Faserband oder Vorgarn als Fasermaterial 7 zugeführt und
mittels des zugehörigen
Streckwerks 5 auf die gewünschte Feinheit verzogen und
mittels der Spindeln 6 zu einem Faden gesponnen. Jedes Streckwerk 5 enthält drei
angetriebene Unterwalzen bzw. Unterzylinder 9, 10, 11,
die zu je einem langen Walzenstrang (in der 1 nicht
sichtbar) verbunden sind, der sich über eine Vielzahl von Spinnstellen 4 erstreckt.
Das Verbinden der Walzen kann z. B. gemäss EP-A-446690 und/oder DE-A-4211685 erfolgen.
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Für den Antrieb
sämtlicher
Spindeln 6 und Streckwerke 5 ist eine Hauptantriebswelle 18 vorgesehen,
die in der Mittellängsebene 3 der
Spinnmaschine liegt und sich längs über die
ganze Spinnmaschine erstreckt. Sie ist von einem Hauptmotor (in dieser
Figur nicht gezeigt) angetrieben. In bestimmten Abständen sind
auf der Hauptantriebswelle 18 Treibscheiben 21 angeordnet,
die jeweils von einem Antriebsriemen 22 umschlungen sind. Über verschiedene
Umlenkrollen ist der Antriebsriemen 22 in einer endlosen
Schlaufe so geführt,
dass er mindestens zwei Spindeln 6 beider Maschinenseiten 1 und 2 antreibt.
Den einzelnen Spindeln 6 können Andruckrollen 24 zum
Andrucken des Riemens 22 zugeordnet werden, oder ein Spindelwirtel
kann vom Riemen zum Teil umschlungen werden.
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Die
Hauptantriebswelle 18 dient nicht nur dem Antreiben der
einzelnen Spindeln 6, sondern auch dem Antrieb der Walzenstränge. Über einen Antrieb
und ein Zahnradgetriebe, die in der 1 nicht
gezeigt sind, wird der Antrieb für
die Streckwerke von der Hauptantriebswelle 18 abgeleitet.
Damit werden in bekannter Weise die unterschiedlichen Drehzahlen
der Stränge
zueinander festgelegt. Um die Torsion zu verringern, ist für den in
Transportrichtung A letzten Walzenstrang ein Zusatzmotor (in der 1 nicht
sichtbar) vorgesehen, der als Drehstrom-Asynchronmotor ausgebildet ist. Der
Zusatzmotor ist so ausgewählt,
dass er unabhängig
von der Drehzahl n des Walzenstranges 14 ein nahezu konstantes
Drehmoment M in den Streckwerksantrieb einleitet. Zu diesem Zweck
soll der Zusatzmotor eine bestimmte Kennlinie aufweisen, die in
der DE Schrift erläutert
wird.
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Bei
der Ausführung
nach der 2 (aus DE-A-2641434) sind die
durch die Walzenstränge 15', 16', 17' gebildeten
Unterwalzen der Streckwerke 11 nur in der Längsmitte
des Streckwerkbereichs dieser Maschine 10' mittels Zahnradgetrieben 21', 23' miteinander
verbunden. Im Bereich dieser in einem strichpunktiert angedeuteten
Gehäuse 27 angeordneten
Getrieben 21', 23' sind die Durchmesser
der Walzenstränge 15', 16', 17' verkleinert.
Der Antrieb dieser Verzugswalzenstränge 15', 16' und 17' erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel
durch einen einzigen Antriebsmotor 20', der auch gleichzeitig der Hauptantriebsmotor
der Spinnmaschine 10' und
ggfs. auch an anderen als der dargestellten Stelle an der Spinnmaschine
angeordnet sein kann, beispielsweise an einem Maschinenende. Der
Motor 20' treibt
ein auf dem Walzenstrang 17 angeordnetes Zahnrad 29.
Um die Torsion der Walzenstränge 15', 16', 17' zu vermindern,
können
deren äussere
Enden mit zusätzlichen
Hilfsantriebsmotoren 20'' verbunden sein,
die leistungsschwächer
als der Hauptantriebsmotor 20' sind.
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Daraus
ist zu folgern, dass sowohl in DE-A-2641434 als auch in DE-A-19649769,
der Verzug durch das Zahnradgetriebe (z.B. in DE-A-2641434 – 21', 23') bestimmt wird.
Eine derartige Lösung
kommt allenfalls beim Nachrüsten
bzw. Aufrüsten
einer bestehenden Maschine zur Anwendung, ist aber heute für eine moderne
Maschine nicht mehr marktkonform und fällt für die Praxis ausser Betracht.
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Im
Ausführungsbeispiel
nach 3 (DE-C-2911379) sind alle drei Unterwalzenstränge 10, 11 und 12 jeweils
an beiden Enden von Synchronmotoren 17, 17, 17', 17', 17'', 17'',
deren Läuferwellen
zu ihnen koaxial angeordnet sind, unmittelbar drehfest angetrieben,
oder mindestens ein Synchronmotor kann über einer Zahnradgetriebe unveränderlichen Übersetzungsverhältnisses
mit dem ihm zugeordneten Ende des betreffenden Walzenstranges formschlüssig verbunden
sein. Jedes Paar von Synchronmotoren 17, 17 und 17', 17' und 17'', 17'' wird von
je einem nur ihm zugeordneten digital gesteuerten Frequenzumrichter 19, 19', 19'' gespeist.
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Infolge
des beidseitigen Antriebs aller Unterwalzenstränge 10, 11, 12 durch
gesonderte, nur die betreffenden Walzenstrangenden antreibende Synchronmotoren 17, 17', 17'' sollen die Torsionen aller Unterwalzenstränge 10, 11, 12 verkleinert
und die durch die Torsionen verursachten Verzugsfehler minimiert
werden. Gemäss
dem Hauptanspruch der DE-C-2911379 sollen die Synchronmotoren am Strang
eingangsseitig des Hauptverzugsfelds die gleiche Leistung und gleiche
Polzahl aufweisen, so dass der Strang an in grossen Abständen voneinander
angeordneten Antriebsstellen synchron und formschlüssig angetrieben
wird.
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Diese
Lösung
ist zuverlässig – aber wegen der
Benutzung so vieler Synchronmotoren teuer. Ausserdem sind Synchronmotoren
meistens nicht in der Lage, Torsionsschwingungen zu dämpfen. Die letztere
Aussage gilt zwar nicht für
Reluktanzmotoren – derartige
Motoren haben aber bisher wegen ihres bekannten schlechten Wirkungsgrads
praktisch keine Anwendung in Spinnmaschinen gefunden.
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4 zeigt
schematisch eine erste Ausführung
der Erfindung in der Form eines Antriebssystems, insbesondere für eine Textilmaschine
mit mehreren Arbeitsstellen bzw. -positionen, z. B. ähnlich der
Maschine gemäss
der 1. Das abgebildete Antriebssystem umfasst eine
Antriebswelle W, die, von der Auslaufwelle AW1 eines drehzahlsteuerbaren
Elektromotors M angetrieben, ein Moment auf die verschiedenen Arbeitspositionen – dargestellt
durch Pfeile – überträgt. Die
Welle W ist eine lange Welle, z. B. mit einer Länge grösser als 30m, vorzugsweise grösser als
40m, sodass viele Arbeitspositionen (z. B. mit einer sogenannten
Teilung von ca. 70mm bis 80mm) von einer gemeinsamen Welle angetrieben werden
können.
Es sind nur wenige Arbeitspositionen in der 4 angedeutet
worden – die
grössere Länge der
Welle ist aber in der 4 mittels Unterbrechungslinien
angedeutet.
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Der
Motor M ist an ein Drehzahlmessgerät, z. B. ein Tachometer T,
angeschlossen, das die Drehzahl des Motors M misst und die Informationen
darüber
an einen steuerbaren Frequenzumrichter FU abgibt. Diesem ersten
Frequenzumrichter FU ist ein Sollwert nsoll für die Drehzahl
der Auslaufwelle des Motors M vorgegeben. Weicht die gemessene Drehzahl
des Motors M vom Sollwert nsoll ab, regelt
der Frequenzumrichter FU den Motor M auf den korrekten Sollwert
nsoll ein. Der Tachometer T gibt die Informationen über die
Drehzahl des Motors M nicht nur an den ersten Frequenzumrichter
FU ab, sondern auch an einen zweiten, steuerbaren (programmierbaren)
Frequenzumrichter HFU, der aus dem gleichen Drehstromnetz N gespeist
wird. Der zweite Umrichter HFU ist wiederum mit einem Hilfsmotor
NM verbunden, so dass der Hilfsmotor HM zusammen mit dem ihm zugeordneten
Umrichter HFU ein „Drehmomenterzeuger" (auch „Torque
Booster" genannt)
gemäss dieser
Erfindung bildet. Diesem zweiten Frequenzumrichter HFU ist ein Sollmoment
MTB für
den Drehmomenterzeuger vorgegeben. Er ist zusätzlich mit dem ersten Frequenzumrichter
FU durch einen Gleichstromlink bzw. Gleichstromzwischenkreis DC verbunden.
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Der
Hilfsmotor NM hat eine Auslaufwelle AW2, die mit einer Antriebsscheibe
AS versehen ist. Die Scheibe AS ist mittels eines geeigneten Übertragungselements,
z. B. eines Zahnriemens R, mit einer weiteren Scheibe WS verbunden,
welche derart mit der Welle W verbunden ist, dass sie auf die Welle
ein Drehmoment ausübt.
Dieses Drehmoment ist im Betrieb durch die Sollmomenteingabe MTB vorgegeben.
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Die
Anordnung nach 4 kann nun mit einem Antrieb
gemäss
DE-A-19912070 verglichen werden. Der Antrieb gemäss der DE Schrift ist für eine Maschine
mit 10 bis zu 35 Stickköpfen
konzipiert. Um Torsion in einer Hauptantriebswelle zu vermeiden,
soll diese Welle durch mehrere Asynchronmotoren angetrieben werden,
wobei die Antriebsdrehmomente der Asynchronmotoren über die
Länge der
Welle verteilt angreifen. Diese Asynchronmotoren sollen untereinander
möglichst
gleich gestaltet werden. Es ist in der DE Schrift keine Aufteilung
der Funktionen im Sinne einerseits der Drehzahlbestimmung und andererseits
der Drehmomenterzeugung vorgesehen.
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In
der Anordnung gemäss
der 4 ist der Motor M mit einem Ende der Welle W verbunden, während der
Hilfsmotor HM ein Drehmoment zwischen den Enden der Welle W einleitet.
Der Motor M entfaltet somit seine Antriebswirkung in Richtung des Pfeils
P1, während
der Motor HB seine Antriebswirkung sowohl in Richtung des Pfeils
P2, wie auch in Richtung des Pfeils P3 entwickelt. Man kann sich
somit vorstellen, dass ungefähr
zwei Drittel der Arbeitspositionen von der Wellenstrecke zwischen
den Motoren M, HM angetrieben werden, während die Antriebskräfte nur
für einen
Drittel der Arbeitspositionen von der Wellenstrecke zwischen dem
Motor HM und dem freien Ende der Welle abgeleitet werden. Diese Anordnung
ist aber nicht erfindungswesentlich – der drehzahlgesteuerte Motor
M könnte
seine Antriebswirkung zwischen den Wellenenden erzeugen und/oder
der Hilfsmotor (Drehmomenterzeuger) HM könnte mit einem Ende der Welle
W verbunden werden. Wichtig ist nicht so sehr die Wahl der Antriebsstellen – obwohl
wie nachfolgend erklärt
werden soll, es können
unter Umständen
bestimmte Vorteile für die
eine oder die andere Gestaltung des Antriebsystems sprechen – wichtig
ist vielmehr die Aufteilung der Funktionen der Motoren.
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Der
drehzahlgesteuerte, vorzugsweise frequenzgesteuerte, Motor M soll
im Betrieb die Drehzahl n der Welle W ausreichend genau bestimmen, wobei
die erforderliche Genauigkeit von der vorgesehenen Anwendung abhängt. Im
Beispiel gemäss
der 4 ist der Motor M als ein drehzahlgeregelter Motor
realisiert worden, d.h. dass mittels des Drehzahlgebers T ein Rückführungssignal
erzeugt wird, das zum Einregulieren der Motordrehzahl anhand der Regelcharakteristik
des Umrichters FU verwendet wird. Diese Lösung ist aber auch nicht erfindungswesentlich.
Der Motor M könnte
als ein Synchronmotor realisiert werden, so dass sich die Drehzahl
seiner Auslaufwelle AW1, und somit die Drehzahl der Welle W, mittels
der vom Umrichter FU festgelegten Speisefrequenz ohne Rückführungssignal
bestimmen lässt.
Der Drehzahlgeber T könnte
durch ein Encoder oder Resolver ersetzt werden und der Motor M könnte dann
als ein lagegeregelter Motor (Servomotor) z. B. gemäss EP-A-654550
betrieben werden. Ein derartiger Antrieb ist aber relativ aufwendig
und lässt sich
nur in Ausnahmefällen
für eine
Spinnmaschine wirtschaftlich rechtfertigen.
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In
der bevorzugten Ausführung
wird der drehzahlgesteuerte Motor als Reluktanzmotor realisiert.
Derartige Motoren sind in EP-A-1398402 allgemein erklärt worden,
wobei einen Auszug aus der Beschreibung der EP-A-1398402 zwecks
Vollständigkeit
hier eingefügt
wird:
Reluktanzmotoren sind Elektromotoren, die einen wicklungsfreien,
Rotorzähne
aufweisenden Rotor enthalten und deren Drehzahlverhalten im synchronen
Betrieb direkt proportional der Frequenz der zugeführten Spannung
ist. Der Rotor eines Reluktanzmotors besteht nur aus einem Blechpaket
und einer Welle, welche die vorerwähnte Auslaufwelle (AW1 in der 4)
bildet. Das im Stator eines Reluktanzmotors zu bildende magnetische
Drehfeld kann durch mehrphasige Spannungen erzeugt werden, die im zeitlichen
Verlauf um eine vorbestimmte Phasendifferenz zueinander verschoben
sind. Der Stator eines dreiphasigen Motors weist z. B. drei Wicklungen
auf, die symmetrisch versetzt angeordnet sind, und die dreiphasigen
Spannungen sind im zeitlichen Verlauf um jeweils 120° zueinander
verschoben.
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Überlegungen
zur magnetischen und elektrischen Dimensionierung eines Reluktanzmotors
sind in EP-A-1398402 anhand der 3 der genannten Schrift
erklärt
worden und die entsprechenden Erklärungen müssen hier nicht wiederholt
werden. Ein grosser Vorteil des Reluktanzmotors ist sein einfacher,
kostengünstiger
Aufbau, der trotzdem ein zuverlässig
steuerbares Drehzahlverhalten gewährleistet. Bei der Verwendung
eines Reluktanzmotors kann auf einen Drehzahlgeber bzw. eine Rückführungsschleife
verzichtet werden, d.h. die Drehzahl des Reluktanzmotors kann allein
durch die vom Umrichter FU bestimmte Speisefrequenz vorgegeben werden. Bekannte
Probleme des konventionellen Reluktanzmotors sind sein niedriger
Wirkungsgrad und die hohe Anforderung an Blindstrom („cos φ Wirkung"), die sich auf die
Gestaltung der Energiezufuhr, insbesondere des ihm zugeordneten
Umrichters, auswirkt. In einem Antriebssystem gemäss der vorliegenden Erfindung
ist es möglich,
diese, für
die Praxis erheblichen Nachteile durch eine geschickte Auswahl des Drehmomenterzeugers
praktisch auszugleichen, oder zumindest auf ein akzeptables Niveau
zu reduzieren.
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Die
erste Anforderung am Drehmomenterzeuger ist daher, dass er die Grundfunktion
des Motors M nicht beeinträchtigt – insbesondere
darf der Drehmomenterzeuger auf keinen Fall während des Betriebs die Bestimmung
der Drehzahl der Welle W übernehmen
oder sogar beeinflussen. Der Drehmomenterzeuger soll aber gezielt
ein Hilfsdrehmoment an die lange Welle W abgeben, insbesondere um
den Torsionswinkel in der Welle W klein zu halten und/oder Torsionswinkelschwankungen
zu vermeiden. Weiter kann er helfen, die Antriebslast zu verteilen – die Lastverteilung
sogar zu optimieren. Das Hilfsdrehmoment, das im Betrieb vom Drehmomenterzeuger
an die Welle abgegeben wird, sollte daher gesteuert vorgegeben sein.
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Für viele
Anwendungszwecke, und insbesondere für die Verwendung in einer Ringspinnmaschine,
soll das Hilfsdrehmoment mit möglichst
kleinem Aufwand erzeugt werden. Die, heute, ideale Lösung dieser
Anforderung besteht im Einsatz eines Asynchronmotors als Hilfsmotor
NM, der aber im Betrieb steuerbar sein sollte, um das erforderliche
Drehmoment zu erzeugen.
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Um
den Steuerungsaufwand zu begrenzen, kann der Drehmomenterzeuger
derart ausgelegt und im Betrieb gesteuert werden, dass er ein niedrigeres Drehmoment
an die Welle W abgibt, als das vom drehzahlgesteuerten Motor M abgegebene
Hauptantriebsmoment. Diese Anforderung ist besonders wichtig, wenn
der drehzahlgesteuerte Motor eine lastabhängige Drehzahlcharakteristik
aufweist, insbesondere in der Form eines Asynchronmotors realisiert
wird. Unter solchen Umständen
kann die Aufgabe der Drehzahlregelung nur vom stärkeren Motor übernommen
werden. Das Hilfsdrehmoment kann dann z. B. ungefähr 60% bis
70% des Hauptdrehmoments betragen. Wenn diese Anforderung erfüllt ist, kann
der Hilfsmotor HM gesteuert, ohne Rückführungsschleife, betrieben werden.
Das vom Drehmomenterzeuger abzugebende Drehmoment kann aber variabel,
z. B. gemäss
einem sogenannten Fahrprogramm veränderlich, bestimmt werden.
Der Hilfsmotor muss nicht in der Lage sein, und vorzugsweise ist nicht
in der Lage, die Gesamtlast des Antriebssystems, z. B. beim Ausfall
des drehzahlgesteuerten Motors, zu übernehmen. Die Anordnung kann
so getroffen werden, dass der Hilfsmotor beim Ausfall des drehzahlgesteuerten
Motors, allenfalls nach dem Durcharbeiten eines vorbestimmten Auslaufprogramms,
abgeschaltet wird.
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Die
Begrenzung des effektiven Drehmoments vom Drehmomenterzeuger auf
ca. 70% vom effektiven Drehmoment des drehzahlgesteuerten Motors
gilt allerdings nicht, wenn der drehzahlgesteuerte Motor ein Synchronmotor
ist. In diesem Fall kann der Hilfsmotor bis zu 100% des Drehmoments vom
drehzahlgesteuerten Motor aufbringen.
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Der
Drehmomenterzeuger kann vorzugsweise über seinen gesamten Drehzahl-Arbeitsbereich (zweckmässigerweise
auch bei Drehzahl n = 0) ein vorgegebenes Drehmoment aufbringen.
Der Elektromotor HM wird auch vorzugsweise für den Betrieb im Generatorbereich
(„Vierquadrantenbetrieb") ausgelegt. In Anbetracht
seiner Funktion wird ein Asynchronmotor als Hilfsmotor HM vorzugsweise
nicht fequenz-, sondern stromgesteuert, da das Drehmoment eines
Asynchronmotors eine steuerbare Funktion seines Speisestroms ist.
Eine dazu geeignete Stromregelung ist schematisch in 4A gezeigt, wobei
diese Figur ein Drehmomenterzeuger 100 ohne Frequenzumrichter
darstellt. In dieser Variante bestimmt eine steuerbare Stromventil 102 die
Stromzufuhr aus dem Drehstromnetz N an den Hilfsmotor HM. Der Ist-Wert
Jist des dem Motor NM zugeführten Stroms
wird abgenommen und mit einem Sollwert Jsoll verglichen,
wobei eine allfällige
Differenz δ an
einen Verstärker 104 weitergegeben
wird, um eine Steuergerät 106 zu
beeinflussen, welches die Stromventil 102 steuert. Die
Anordnung gemäss
der 4 kann auch nach diesem Prinzip arbeiten, wenn
das Soll-Drehmoment
MTB in der Form eines Stromsollwertes vorgegeben
wird, ein Strom-Istwert zwischen dem Umrichter HFU und dem Motor
HM abgenommen und mittels einer Rückführungsschleife (gestrichelt
angedeutet) zum Vergleich mit dem Sollwert an den Umrichter HFU
zurückgeführt wird.
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Der
Hilfsmotor HM kann eine beliebige Polzahl aufweisen. Sofern der
Hilfsmotor durch seine Speisefrequenz beeinflusst wird, sollte er
mit einer derartigen Frequenz gespeist werden, dass seine Drehzahl
ohne Last höher
wäre, als
die vom drehzahlgesteuerten Motor M bestimmte Drehzahl der Welle
W. Er wird dann im Betrieb von der Welle W gebremst, gibt aber trotzdem
das vorgegebene Drehmoment an die Welle ab. Der Hilfsmotor HM weist vorzugsweise
eine steile Drehmoment-Drehzahlkennlinie auf, weil er so schneller
und sensibler auf Drehzahlschwankungen reagieren kann. Der Hilfsmotor
kann derart gestaltet werden, dass er allfällige Torsionsschwingungen
in der Welle W dämpft.
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Die 5 und 6 zeigen
je ein Beispiel für
die mögliche
Drehmomenten-Verteilung in einer Anordnung prinzipiell gemäss der 4,
wobei die 5 und 6 sich mit
je einer Maschine bzw. je einem Kopsgewicht befassen. Im ersten
Beispiel (5) wird angenommen, dass das
vom Hilfsmotor HM abgegebene Drehmoment MDE für jede Drehzahl des
drehzahlgesteuerten Motors M konstant gehalten wird. Der Unterschied
zwischen dem konstanten Drehmoment des Hilfsmotors und der Lastcharakteristik
muss bei jeder Drehzahl vom drehzahlgesteuerten Motor geliefert
werden, wobei dieser Motor beim Erreichen der eingestellten Betriebsdrehzahl
nBetr ein Nenn-Drehmoment für den Dauerbetrieb
abgibt. Daraus folgt, dass bei jeder Drehzahl unterhalb der Betriebsdrehzahl,
insbesondere während
des Hochlaufs, die Differenz zwischen dem Nenn-Drehmoment und dem
momentanen Lastdrehmoment für
die Beschleunigung zur Verfügung
steht.
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Im
Beispiel gemäss
der 6 ist das Drehmoment MDE des
Hilfsmotors nicht konstant, sondern als eine Funktion der effektiven
(momentanen) Drehzahl programmiert, wobei auch bei Drehzahl n=0
der Hilfsmotor ein vorgegebenes Drehmoment K erzeugen kann. Grundsätzlich gilt
für beide
Lösungen
das Prinzip, dass bei Drehzahlen unterhalb der Betriebsdrehzahl
das Drehmoment, das für
die Beschleunigung zur Verfügung
steht, durch Abzug des momentan effektiven Lastmoments vom Gesamtdrehmoment
gegeben wird, das zur Aufrechterhaltung der Betriebsdrehzahl ausgeübt werden
kann.
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7 zeigt
ein Wellenpaar W1, W2 mit je einem Antriebssystem gemäss der Erfindung.
Die Elemente des Antriebssystems für die Welle W1, insbesondere
der drehzahlgesteuerte Motor M1 und der Hilfsmotor HM1, sind im
wesentlichen den entsprechenden Elemente der Anordnung gemäss der 4 gleich
und sie müssen
deshalb nicht erneut beschrieben werden. Der Frequenzumrichter für den Drehmomenterzeuger
der Welle W1 ist in der 7 mit HFU1 bezeichnet. Lediglich
eine Modifikation ist in der Anordnung nach der 7 gezeigt,
indem die Auslaufwelle AW des Motors M1 nicht direkt sondern mittels eines
Getriebes G1 mit einer festen Übertragungsverhältnis mit
der Welle W1 gekoppelt ist. Die Drehzahl n1 der Welle W1 wird somit
sowohl durch die Drehzahl der Auslaufwelle AW des Motors M1 als auch
durch die festvorbestimmte Übertragungsfunktion
vom Getriebe G1 (ohne Wechselstelle) bestimmt.
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Die
Welle W2 ist auch mittels eines Getriebes G2 mit der Auslaufwelle
AW eines drehzahlgesteuerten Motors M2 verbunden, sodass die Drehzahl
n2 der Welle W2 durch die Drehzahl der Auslaufwelle AW des Motors
M2 und die fest vorbestimmte Übertragungsfunktion
vom Getriebe G2 bestimmt wird. Der Motor M2 ist mit einem eigenen
Frequenzumrichter FU2 versehen. Die Welle W2 ist in diesem Fall
mit mehreren Drehmomenterzeuger versehen, wobei diese Drehmomenterzeuger
je einen Hilfsmotor HM2 bzw. HM2' und
einem gemeinsamen Frequenzumrichter HFU2 mit einem Sollwertgeber
MTB2 aufweisen. Die der Welle W2 zugeordneten
Hilfsmotoren HM2 bzw. HM2' erzeugen
daher das gleiche, vorgegebene Drehmoment, wobei dies nicht erfindungswesentlich
ist, da die Hilfsmotoren HM2 bzw. HM2' mit je einem Frequenzumrichter versehen
und die Frequenzumrichter der Hilfsmotoren anhand von je einem Drehmoment-Sollwert
betrieben werden könnten.
Die Koppelungen zwischen diesen Hilfsmotoren und der Welle W2 sind
der Koppelung zwischen dem Hilfsmotor HM (4) und der
Welle W1 gleich und werden nicht nochmals beschrieben. Bei der dargestellten
Anordnung ist es am vorteilhaftesten, wenn die Drehmomenterzeuger
die Welle W2 in gleichlange Abschnitte teilen, wobei, wie schon
angedeutet, diese Anordnung nicht erfindungswesentlich ist. Hier
wird auf jeden Fall ein grosser Vorteil der Verwendung eines Drehmomenterzeugers
in Sinne der Anmeldung deutlich: mit ihrer Hilfe ist ein modularer
Aufbau einer Textilmaschine möglich.
Wenn nötig,
kann also eine Maschine auch nachträglich noch verlängert werden,
ohne dass die Antriebe der Grundmaschine geändert werden müssen.
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Anders
als der Motor M in der Anordnung nach 4, ist keiner
von beiden Motoren M1 bzw. M2 in der 7 mit einem
Drehzahlgeber (T in 4) versehen. Stattdessen erhalten
die Frequenzumrichter ihre jeweiligen Sollwerte von einer gemeinsamen
programmierbaren Steuerung S. Das momentane Verhältnis zwischen den Drehzahlen
der Wellen W1, W2 wird daher durch die Programmierung der Steuerung
S bestimmt.
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Die Anwendung
in einer Ringspinnmaschine
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Die
Probleme des Streckwerksantriebs in einer Ringspinnmaschine sind
ausreichend im Zusammenhang mit dem Stand der Technik (vgl. 2 und 3)
erklärt
worden und werden hier nicht wiederholt. Dem Fachmann wird es klar
sein, dass solche Probleme durch eine Gesamtanordnung gemäss der 7 effizient
und effektiv gelöst
werden können.
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Das
Antriebsystem gemäss
der 4 ist anwendbar in Kombination z. B. mit einem
Spindelantrieb gemäss
der 1. Wenn eine Ringspinnmaschine mit einem derartigen
Spindelantrieb verlängert
werden soll, ob als Nachrüstung
einer bestehenden Maschine oder beim Auslegen einer Neukonstruktion,
um eine grössere
Anzahl von Arbeitspositionen (Spinnstellen) zu umfassen, entstehen
zumindest die folgenden Probleme im Zusammenhang mit dem Antrieb:
- 1. Der Spindelantriebsmotor muss normalerweise vergrössert werden,
um ein erhöhtes
Drehmoment zu erzeugen, wobei oft kein Platz für einen grösseren Motor vorhanden ist
und/oder keine ausreichende Kühlung
am bestehenden Standort des Hauptantriebsmotors gewährleistet
ist;
- 2. Die Welle 18 muss verlängert werden, um die Antriebskräfte an die
zusätzlichen
Spinnstellen übertragen
zu können.
Wenn der Wellendurchmesser nicht vergrössert wird und ihre Lager nicht entsprechend
angepasst werden können,
entstehen allenfalls Torsionsprobleme im Verlängerungsbereich. Solche Probleme
bestehen z. B. darin, dass beim Hochlaufen die vom Antriebsmotor
entfernten Spinnstellen mit einer kurzen Verzögerung beschleunigt werden, wobei
Fasermaterial schon vom Streckwerk geliefert wird. Daraus ergeben
sich zumindest Drehungsunterschiede im Garn, wenn nicht Fadenbrüche in den
verzögerten
Spinnstellen.
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Bei
der Anwendung einer Anordnung gemäss der 4 für den Spindelantrieb
einer verlängerten
Maschine nach 1 kann man davon ausgehen, dass
die schon bestehende Maschinenauslegung für die schon vorhandenen Spinnstellen
optimiert worden ist und nicht verändert werden sollte. Ein Drehmomenterzeuger
gemäss
der 4 kann aber im Verlängerungsbereich ein Hilfsdrehmoment in
die verlängerte
Welle 18 (1) einleiten. Prinzipiell kann
die Hilfsantriebsstelle am vom Hauptantrieb entfernten Ende der
Welle vorgesehen werden. Wenn aber die Platzverhältnisse am Wellenende dies nicht
zulassen, kann die Hilfsantriebsstelle innerhalb des Verlängerungsbereichs
angeordnet werden.
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Die 8 zeigt
schematisch eine Kombination der Ausführungen gemäss den 4 und 7 in
einer Ringspinnmaschine, wobei in der 8
- – die
Welle W der sogenannten Tambour-Welle für den Spindelantrieb darstellt
(vgl. Welle 18 in der 1) und der
Welle W in der 4 entspricht;
- – die
Welle W1 dem gemeinsamen Antrieb für die Einlauf- und Mittelzylinder
des Streckwerks darstellt (siehe die Walzenstränge 9 und 10 in
der 1) und der Welle W1 in der 7 entspricht;
- – die
Welle W2 dem Antrieb für
den Auslaufzylinder des Streckwerks darstellt (siehe den Walzenstrang 11 in
der 1) und der Welle W2 in der 7 entspricht,
wobei aber in der 8 nur ein Hilfsmotor NM2 statt,
wie in der 7, zwei Hilfsmotoren zur Drehmomenterzeugung
vorgesehen ist;
- – die
Auslaufwellen der drehzahlerzeugenden Motoren M, M1, M2 in der 8 nicht
speziell angedeutet sind und die Getriebe jeweils mit dem Bezugszeichen
G angedeutet sind, da ihre jeweilige Gestaltung für die Erfindung
keine Rolle spielt;
- – der
Drehzahlgeber T sein Signal sowohl an den Frequenzumrichter FU des
Motors M als auch an die Frequenzumrichter HFU, HFU1 und HFU2 liefert;
- – die
programmierbare Steuerung S ein programmierter Drehzahlsollwert
nsoll, an die Frequenzumrichter FU und HFU,
ein programmierter Drehzahlsollwert n1soll,
an die Frequenzumrichter FU1 und HFU1 und ein programmierter Drehzahlsollwert
n2soll an die Frequenzumrichter FU2 und HFU2
liefert; und
- – die
drehzahlgesteuerten Motoren M1 und M2 als Synchronmotoren (Syn),
der drehzahlgesteuerte Motor M als ein Asynchronmotor ASM und alle Hilfsmotoren
HM, HM1, HM2 als Asynchronmotoren ASM realisiert sind.
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Die
Arbeitsweise der Anordnung gemäss
der 8 ergibt sich aus einer Betrachtung der vorangehenden
Figuren, wobei der Fachmann erkennen wird, dass der Streckwerksantrieb
eigentlich für
die zweite Maschinenseite (vgl. 1, Maschinenseite 2)
verdoppelt werden muss.
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Sofern
man von einem völlig
neuen Maschinenkonzept ausgehen kann, hat der Konstrukteur relativ
viele Freiheit, die Elemente des Antriebssystems in dieses Konzept
zu integrieren. Die optimale Lösung
besteht allenfalls dann darin, für
die bzw. jede Welle ein einziger drehzahlgesteuerte Motor mit mindestens
einem Drehmomenterzeuger und allenfalls mit mehreren Drehmomenterzeuger
zu kombinieren. Sofern es aber um die Verlängerung einer vorgegebenen
Maschinenkonstruktion geht, d.h. einer Maschine, die schon in einem
kürzeren
Zusammenbau realisiert wurde, sind diese Freiheiten oft nicht vorhanden.
Die Erfindung kann aber auch dann mit Vorteil angewendet werden,
wie die nachfolgende Erklärung
anhand der 9 bis 11 darstellen
soll.
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Die 9 zeigt
skizzenhaft verschiedene Arbeitselemente einer Ringspinnmaschine
eines bestehenden Typs bzw. Modells, ohne effektiven Bezug zur Anordnung
im Raum innerhalb des Maschinenquerschnitts. Die gestrichelten,
sich von oben nach unten erstreckenden Linien stellen die Enden
der Sektionen dar, welche den Arbeitspositionen umfassen – links
von der linken Linie befindet sich der sogenannten Maschinenfuss
F und rechts von der rechten Linie der Maschinenkopf K. Es wird
nun angenommen, die bestehenden Modelle mit z. B. bis zu 1200 Spindeln
(30 Sektionen) sollen durch ein neues Modell ergänzt werden, das 1600 Spindeln
(40 Sektionen) umfasst. Der Maschinenkopf und -Fuss sollen dabei
weitgehend unverändert
beibehalten werden.
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Von
oben nach unten betrachtet, zeigt die 9 den Einlaufzylinder
EZ vom Streckwerk an der einen Maschinenseite, den Mittelzylinder
MZ und den Auslaufzylinder AZ des gleichen Streckwerks, den Absaugkanal
AK, die Tambourwelle TW, den Auslaufzylinder AZ, dem Mittelzylinder
MZ und den Einlaufzylinder EZ der anderen Maschinenseite. Jeder Streckwerkzylinder
wird an beiden Enden angetrieben, wobei auf jede Maschinenseite
für den
Auslaufzylinder AZ ein Motorenpaar SMA und für die Einlauf- und Mittelzylinder
EZ, MZ ein gemeinsames Motorenpaar SMM vorgesehen ist. Alle bisher
genannten Motoren SMA bzw. SMM sind als Synchronmotoren ausgeführt und
sie befinden sich entweder im Kopf K oder im Fuss F der Maschine.
Für die
Tambourwelle TW ist ein Hauptantriebsmotor HMA im Fuss F vorgesehen.
Symbolisch ist mit der Elementengruppe SG angedeutet, dass es sich
um einen sogenannte „Vierspindel-Antrieb" handelt – in einem
derartigen Antriebssystem treibt jede Tambourscheibe TS (vgl. Scheibe 21 in
der 1) mittels eines Riemens eine Gruppe von vier
Spindeln, je zwei Spindeln pro Maschinenseite. Diese Anordnung ist
aber nicht erfindungswesentlich – Alternativen sind dem Fachmann bekannt.
Die verschiedenen Motoren sind mit ihren jeweiligen Wellen mittels
geeigneter Kraftübertragungselemente
(Getriebeblöcke,
Riemen,....) verbunden – diese
Elemente sind zum Teil in der 9 angedeutet,
spielen aber für
die folgenden Erklärungen
keine wesentliche Rolle und werden deshalb nicht näher erläutert.
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Die
Elemente, die bisher im Zusammenhang mit der 9 beschrieben
wurden gehören
zur „Grundausrüstung" der Maschine. Sie
kommen in allen Bauvarianten (Baulängen) – d.h. auch in den bestehenden
Varianten – vor.
Die Antriebsanordnung ist dem Fachmann auch gut bekannt. Es kann
angenommen werden, dass die Durchmesser und die Materialien der
Wellen TW, EZ, MZ, AZ für
alle bestehenden Bauvarianten standardisiert worden sind, und dass
die Sektionen mit entsprechenden Lagereinheiten und Halterungen
(nicht gezeigt) versehen sind. Für
die bisher erwähnten
Antriebsmotoren ist ein Kühlsystem
vorgesehen, das z. B. gemäss EP-A-326688
und/oder DE-A-19535310 gestaltet ist. Für diese Motoren sind auch geeignete
Frequenzumrichter und Steuerungselemente vorgesehen, die ebenfalls
bekannt sind und hier nicht gezeigt bzw. näher beschrieben werden müssen. Es
kann weiter angenommen werden, dass die Modelle bestehender Baulängen mit
einem Absaugkanal AK versehen sind, welcher einen einheitlichen
Querschnitt über seine
ganze Länge
aufweist, was in der 9 teilweise mit gestrichelten
Linien angedeutet ist. Die Maschine ist im Fuss mit einem geeigneten
Ventilator (nicht gezeigt) versehen, welche im Betrieb einen Luftstrom
von rechts nach links (Pfeilrichtung) erzeugt. Dieser Luftstrom
dient zum Teil dem Kühlen der
wärmeabgebenden
Arbeitselemente, wie Motoren, Frequenzumrichter, usw.
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Es
kann weiter angenommen werden, dass die zum Einbau von 400 zusätzlicher
Arbeitsstellen erforderliche Verlängerung der Wellen TW, EZ,
MZ, AZ zu Torsionsproblemen in den Wellen TW und MZ (nicht aber
in den Wellen EZ und AZ) führen
wird, wenn keine Gegenmassnahmen getroffen werden. Die erste Gegenmassnahme
gemäss
dieser Erfindung besteht darin, die betroffene Wellen TW und MZ (an
beiden Maschinenseiten) in der verlängerten Version mit je einem
geeigneten Drehmomenterzeuger DE zu versehen. Da diese Aggregate
schon im Zusammenhang mit den vorhergehenden Figuren ausführlich erläutert worden
sind, werden sie nicht einzeln im Zusammenhang mit der 9 beschrieben, wobei
zu bestätigen
ist, dass jeder Drehmomenterzeuger aus einem Asynchronmotor NM und
einem jeweils geeigneten Frequenzumrichter HFU besteht. Aus der 9 ist
ersichtlich, dass diese zusätzlichen Motoren
innerhalb der Sektionen zu unterbringen sind, d.h. der Kopf bzw.
Fuss kann weiterhin für
alle Bauvarianten unverändert
bleiben.
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Es
sind verschiedene Lösungen
für das
Unterbringen von Motoren in den Sektionen einer Ringspinnmaschine
bekannt – siehe
z. B. DE-A-10040420, DE-A-10209992, sowie DE Patentanmeldung Nr.
10 2004 017025.8 vom 02.04.2004. Der Gesamtinhalt der letztgenannten
Anmeldung wird hiermit zum integrierenden Bestandteil der vorliegenden
Beschreibung erklärt.
Eine zweckmässige Lösung wird nun
anhand der
10 und
11 näher erklärt, wobei
diese Lösung
mit der Lehre gemäss
DE 10 2004 017025.8 kombiniert
werden kann.
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Die 10 zeigt
schematisch den Umriss U vom sogenannten Zwischenschild (siehe dazu
z. B. DE-A-4319959 und/oder DE-A-19836911) inklusiv des Absaugkanals
AK. Die Mittelebene der Maschine ist gestrichelt angedeutet. Oberhalb
des Absaugkanals befinden sich die Zylinder EZ, MZ, AZ, wobei in der 10 die
Zylinder nur auf der rechten Maschinenseite dargestellt sind. Aus
der 10 ist ersichtlich, dass, um den bestehenden Maschinenquerschnitt
beibehalten zu können,
der Motor HM vom Drehmomenterzeuger für den dargestellten Mittelzylinder
MZ im Raum vorgesehen werden soll, welcher „normalerweise" vom Absaugkanal
AK besetzt wird, wobei die Welle des Motors mittels einer Riemenübertragung
R mit dem Mittelzylinder MZ verbunden ist. Dies kann aber dadurch
ermöglicht
werden, dass der Querschnitt des Absaugkanals im Endpartie in der
Nähe des
Kopfes K (9) ausreichend reduziert wird,
um den für
den Motor HM erforderlichen Platz freizustellen, was in der 9 mit
vollausgezogenen Linien angedeutet ist. Diese Ausführung ist
realisierbar, weil die Kanalpartie AK1 mit reduziertem Querschnitt
am vom Ventilator entfernten Ende des Kanals vorgesehen ist. Die
Luftmenge, die in dieser Partie durch die Absaugröhrchen AR
(9) der einzelnen Spinnstellen in den Kanal einströmt, kann
daher auch mit reduziertem Strömungsquerschnitt
verkraftet werden.
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In
einer Alternative könnte
der Querschnitt des Kanals AK über
die ganze Länge
der Maschine im wesentlichen konstant beibehalten werden, wobei die
beiden Motoren HM (9) der Drehmomenterzeuger für die Streckwerke
im Absaugkanal AK aufgestellt werden, wie dies prinzipiell in DE-A-19612707
für die
Spindelmotoren vorgeschlagen wurde. Es können dann, sofern notwendig,
lokale Erweiterungen im Kanalquerschnitt in der Nähe der Motoren
HM vorgesehen werden, um eine unakzeptable Störung der Strömungsverhältnisse
in der Nähe der
benachbarten Spinnstellen zu vermeiden.
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Die 10 zeigt
ebenfalls die Tarnbourwelle TW mit einer Tambourscheibe TS im Verhältnis zum Maschinenquerschnitt.
In der Ausführung
der Maschine mit einer verlängerten
Welle TW trägt
die Welle TW zusätzlich
eine Scheibe HS, womit das effektive Drehmoment vom Motor NM des
Drehmomenterzeugers für
die Tambourwelle in die Welle eingeleitet werden kann. Der Motor
HM kann in diesem Fall senkrecht unterhalb der Tambourwelle untergebracht werden,
ohne wesentliche Platzprobleme zu verursachen. Seine Wärmeverluste
müssten
aber an die Umgebungsluft abgegeben werden, es sei denn auch dieser
Motor in einem Wasserkühlungskreis
z. B. gemäss
EP-A-326688 integriert werden kann.
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Schliesslich
zeigt die 11 eine Möglichkeit, lokal Platz im oberen
Teil des Maschinenquerschnitts freizustellen, z. B. um Erweiterungen
(oder Umlenkungen) des Absaugkanals AK zu ermöglichen. In dieser Variante
wird die Tambourwelle in zwei Abschnitte TW1 bzw. TW2 aufgeteilt,
wobei jeder Abschnitt in den ihm zugeordneten Sektionen montiert
ist, z. B. gemäss
DE-A-19758317. Zwischen den Sektionengruppen, welche die Abschnitte
TW1, TW2 aufnehmen, wird eine Brücken-
bzw. Verbindungssektion (nicht gezeigt) eingefügt, die nur eine relativ kleine
Anzahl Spindeln (Spinstellen) umfasst, beispielsweise acht = je
vier pro I Maschinenseite. Der Motor HM' des Drehmomenterzeugers
für die Tambourwelle
TW wird auf einem Träger
(nicht gezeigt) in der Brückensektion
montiert, wobei der Träger
derart aufgestellt ist, dass sich der Motor HM' unterhalb der niedrigsten horizontalen
Ebene befindet, welche der Tambourwelle TW schneidet.
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Die
einander gegenübergestellten
Enden der Wellenabschnitte TW1, TW2 sind mit je einer Tambourscheibe
TS1 bzw. TS2 und je einem Antriebsrad TR1 bzw. TR2 versehen. Mittels
der Tambourscheiben TS1, TS2 werden die Spindeln der Brückensektion
angetrieben, was in der 11 mit „Schattenlinien" angedeutet ist,
obwohl die Spindeln in dieser Ansicht eigentlich nicht sichtbar
wären.
Die Antriebsräder
TR1, TR2 werden mit je einem Ende einer durchgehenden Motorwelle
MW verbunden, sodass das effektive Drehmoment des Motors HM' dadurch in die Wellenabschnitte
TW1, TW2 eingeleitet wird. Der Raum zwischen den Antriebsrädern TR1,
TR'' wird somit freigelassen
und kann zum Berücksichtigen
eines erweiterten und/oder umgebogenen Absaugkanals genutzt werden.
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In
der Ausführung
gemäss
der 11 dient der Motor HM' zusätzlich
als eine „Brücke" zwischen den Wellenabschnitten
TW1, TW2. Die Drehzahl des Abschnitts TW1, welche durch den drehzahlgesteuerten
Motor HMA bestimmt ist, wird durch die Riemenübertragung der Welle des Motors
HM' aufgeprägt und durch
diese Motorenwelle bzw. die Rückübertragung
an den Wellenabschnitt TW2 weitergegeben. Auch die Drehzahl vom „separaten" Wellenabschnitt
TW2 wird somit, indirekt, vom drehzahlgesteuerten Motor HMA bestimmt.
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In
einer Variante gemäss
der 11 müssten
die Motoren der Drehmomenterzeuger für die Streckwerke ebenfalls
in der Brückensektion
aufgenommen werden, um den freigestellten Platz optimal ausnutzen
zu können.
Falls aber eine Lösung
ohne Brückensektion
gewählt
wird, können
die Drehmomenterzeuger in der Längsrichtung
der Maschine verteilt werden, wie dies in der 9 angedeutet
ist. Der Drehmomenterzeuger für
die Tambourwelle soll auf jeden Fall da vorgesehen werden, wo sonst
Torsionserscheinungen zu erwarten sind, beispielsweise im Wellenverlängerungsbereich.
Die Drehmomenterzeuger für
die Streckwerke sind in der Lösung
gemäss
der 9 im Bereich des reduzierten Kanalquerschnitts
AK1 vorzusehen und sonst auch wo, ohne diese Hilfsmotoren, mit unakzeptablen
Wellentorsionen zu rechnen ist.
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Es
ist ein Vorteil der Anwendung dieser Erfindung in der Ringspinmaschine;
dass die verschiedenen Motoren sich mittels der sogenannten „Rekuperation" bei einem Netzausfall
gegenseitig unterstützen
können.
Zu diesem Zweck sind z. B. die Motoren M, HM in der 4 mittels
dem Gleichstromzwischenkreis DC miteinander verbunden. Das Rekuperationsprinzip,
ist dem Fachmann gut bekannt und ist z. B. der DE-A-4312023 zu entnehmen.
Auf eine eingehendere Beschreibung dieser Massnahme kann daher verzichtet
werden.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten bzw. beschriebenen Ausführungen
eingeschränkt. Die
Erfindung sieht für
mindestens eine Welle einerseits einen drehzahlbestimmenden Motor
und andererseits einen Hilfsmotor, der als Drehmomenterzeuger wirkt,
vor. Durch das Vorgeben vom Drehmoment des Hilfsmotors ist es möglich, der
Beitrag dieses Motors zum Gesamtantrieb, insbesondere relativ zum
Beitrag des drehzahlbestimmenden Motors, festzulegen.
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Durch
die Möglichkeit,
das Drehmoment des Hilfsmotors variabel zu bestimmen (vorzugeben)
ist es möglich,
das in die entsprechende Welle eingeleitete Drehmoment optimal an
die Betriebsverhältnisse gesteuert
anzupassen. Eine Anpassung könnte
z. B. aus einem oder mehreren der folgenden Gründen erforderlich sein:
- 1. Weil sich das Lastmoment, welches das von der
langen Welle zu erbringende Drehmoment beeinflusst, über die
sogenannte Kops-Reise (mit dem Kopsfüllungsgrad) ändert – siehe 12A
(zur „Kops-Reise" bzw. zum Kopsaufbau,
siehe Die Kurzstapelspinnerei, Band 4: Ringspinnmaschine, Autor
W. Klein, Herausgeber The Textile Institute, Seite 31 bis 33).
- 2. Weil das Lastmoment eine (in einer Ringspinnmaschine nicht-lineare)
Funktion der Wellendrehzahl ist – siehe 12B.
- 3. Weil das Lastmoment von Beschleunigungs- bzw. Bremsvorgängen abhängig ist – siehe 12C sowie 12D.
- 4. Weil in einer Spinnmaschine das Lastmoment einer Funktion
der sogenannten Garnnummer ist – siehe 12E.
(zur „Garnnummer" siehe Johannsen,
Handbuch der Baumwollspinnerei, Band I, 4te Auflage, Seite 24 bis
32).
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Mittels
der selektiv wählbaren
Vorgabe des Drehmoments vom Hilfsmotor kann seinen Beitrag zur Bewältigung
der Gesamtlast an die momentan effektiven Lastverhältnisse angepasst
werden. Mittels einer Steuerung kann diesen Beitrag im Betrieb geändert werden
und zwar, beispielsweise, als eine Funktion der Drehzahl und/oder
der Zeit.