DE102004046974B3 - Vorrichtung für ein Geodätisches Gerät - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein geodätisches Gerät, welches in Verbindung mit einem Tachymeter zur Bestimmung von Koordinaten eines Zielpunktes Anwendung findet, wenn die Sicht zwischen dem Tachymeter und dem Zielpunkt nicht gegeben ist. DOLLAR A Das geschaffene geodätische Geräte besteht aus einem Orthogonalspiegel 1, der in einem passiven Exzentrum über ein geodätisches Stativ 9 oder einen Tachymeterstab 13 positioniert zum Tachymeter aufgestellt ist, wobei der Orthogonalspiegel 1 aus einem Gehäuse 2 besteht, in dem zwei zueinander unter einem Winkel von 45 DEG positionierte Planspiegel 5, zwischen zwei Trägerplatten 3; 4 gelagert, über eine Aufhängung 7 pendelnd angeordnet sind, das Gehäuse 2 mit einem Adapter 10 und einer aus zwei Dioptern 8 bestehenden Anzielvorrichtung ausgebildet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein geodätisches Gerät, welches in Verbindung mit einem Tachymeter zur Bestimmung von Koordinaten eines Zielpunktes Anwendung findet, wenn die Sicht zwischen dem Tachymeter und dem Zielpunkt nicht gegeben ist.
  • Es sind Vorrichtungen zur Verfolgung eines als Ziel verwendeten Reflektors für geodätische Geräte, insbesondere für Tachymeter, bekannt, welche in der Lage sind, einen im Sehfeld des Fernrohres eines geodätischen Gerätes befindlichen Reflektor zu verfolgen.
  • Eine Zielsuche außerhalb des Sehfeldes ist damit allerdings nur in sehr beschränktem Maße möglich.
  • Eine Vorrichtung zur Anzielung eines Tachymeters von einem Reflektorstandpunkt aus ist durch die DD 156 029 bekannt. Durch Übertragung der entsprechenden Winkel vom Reflektorstandort aus über Funk an die Basisstation, in welcher sich das Tachymeter befindet, und Einstellen der Komplementärwinkel am Tachymeter kann dann der Reflektor gefunden werden. Diese Vorrichtung ist jedoch technisch sehr aufwändig, so dass bereits ein Anzielverfahren für Theodolite bekannt geworden ist, bei welchem nach einer visuellen Anzielung der Zielstation mit den Theodoliten die eigentliche Winkelmessung dadurch erfolgt, dass ein aktiver Zielstrahl von dem Theodoliten ausgesendet und von einem aktiven Empfänger an der Zielstation empfangen wird. Auch dieses Anzielverfahren ist sehr aufwändig und auch nur begrenzt einsetzbar.
  • So wurde zur Beseitigung der Nachteile dieser Lösungen mit der DE 197 33 491 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Zielsuche für geodätische Geräte, insbesondere Tachymeter und Theodolite vorgeschlagen, bei dem es vorteilhaft sein soll, wenn von der Empfängeranordnung nach einem Treffer eine Meldung an das Messgerät erfolgt, aufgrund der sich dessen Drehrichtung ändert und nach einem zweiten Treffer die Drehung um die Stehachse beendet wird. Es wird weiter ausgeführt, wenn das Messgerät auf den so ermittelten Horizontalwinkel eingefahren ist, die Suche im Vertikalwinkel in gleicher Weise mit einem zweiten modulierten Lichtstrahl auszuführen ist, der vom Messgerät in der Fernrohrzielachse ausgesendet wird und in horizontaler und vertikaler Ausdehnung einen etwa gleich großen Suchwinkel umfasst.
  • Nachteilig bei der vorgeschlagenen Lösung ist, dass diese nur angewendet werden kann, wenn eine ungehinderte Sicht zwischen dem Tachymeter und dem Zielpunkt gegeben ist, das heißt, ein direkter Sichtkontakt gegeben ist. Allerdings kann diese Lösung nicht eingesetzt werden, wenn dieser Sichtkontakt nicht gegeben ist.
  • Wenn die Sicht zwischen einem Tachymeter und dem Zielpunkt nicht gegeben ist, wird in der Praxis derzeit ein exzentrisch zum Ziel liegender Punkt angemessen, der z. B. durch ein Tripelprisma realisiert wird. Mit Hilfe der so bestimmten Koordinaten des Exzentrums, der zusätzlich zu bestimmenden Strecke zwischen dem Zielpunkt und dem Exzentrum, dem Winkel zwischen der Strecke vom Tachymeter zum Exzentrum und der Strecke vom Exzentrum zum Zielpunkt lassen sich die Koordinaten des Zielpunktes bestimmen.
  • Aus der EP 0 018 316 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, die zur Vermessung eines Zielpunktes über ein Exzentrum dient, bei der ein Reflektor zusätzlich mit einem Pentaprisma oder dergleichen versehen wird, welches die Anzielung von Zielpunkt und Messgerätsstandpunkt ermöglichen soll.
  • Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Vermessen von senkrechten, zu einer waagerechten Bezugslinie rechtwinkligen oder parallelen Ebenen beschreibt die DE 2 207 827 A , aus der eine rechtwinklige Ablenkung eines Messstrahles bekannt ist, die es ohne Platzwechsel des Messgerätes gestattet, Bereiche zu vermessen, die vom Standpunkt des Messgerätes aus nicht einsehbar sind.
  • In diesem Zusammenhang sei auch auf die DE 1 004 819 A verwiesen, mit der ein Winkelspiegel mit veränderlichem Ablenkungswinkel vorgestellt wird, bei dem die beiden Spiegel um getrennte, etwa in den Spiegelebenen vorlaufende parallele Achsen schwenkbar sind und an jeder Achse ein um diese drehbare Richtungsweiser angebracht ist, der die Richtung eines parallel zur Verbindungslinie der beiden Spiegeldrehpunkte in einem Hauptschnitt des Spiegelsystems verlaufenden Zielstrahles nach der Reflexion an der betreffenden Spiegelfläche anzeigt und es sei auch auf die DE 529 564 A verwiesen, in der ein Winkelspiegel mit spiegelnden Glasflächen, die an einem Träger befestigt sind, beschrieben wird.
  • Die geodätisch präzise Realisierung eines aktiven Exzentrums, wie z. B. beim System KiLas der Firma Bohnenstingl bedingt, wenn die Strecke zwischen Exzentrum und Zielpunkt nicht mit einem Messband gemessen werden kann, einen elektronischen Distanzmesser und optimal einen Neigungsmesser einzusetzen, um die gemessene Schrägstrecke mit Hilfe des Neigungswinkels in eine Horizontalstrecke umzurechnen. Im Exzentrum wird dann optisch mit Hilfe eines Doppelpentaprismas oder einer Kreuzscheibe ein rech ter Winkel realisiert, auf dessen Grundlage die Koordinaten des Zielpunktes bestimmt werden.
  • Mit den bekannten Lösungen ist die Bestimmung der Zielpunktkoordinaten über ein passives Exzentrum nicht möglich. Allenfalls wird bei der Messung mit Tripelprismen das Exzentrum verwendet, um die Streckenmessung auszulösen und für die Messung der Horizontalrichtung wird näherungsweise zum Zielpunkt „abgedreht". Hierbei muss das Tripelprisma per Augenmaß so platziert werden, dass die Strecke zwischen Tripelprisma und Tachymeter der Strecke zwischen Tachymeter und Zielpunkt entspricht, was allerdings auch sehr aufwändig ist.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für ein geodätisches Gerät bereitzustellen, mit dem unter Nutzung eines Tachymeters eine Streckenmessung um die „Ecke" zur Bestimmung von Koordinaten eines Zielpunktes möglich ist, und mit dem die Nachteile der bekannten Lösungen weitestgehend beseitigt werden.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Besondere Ausführungen und vorteilhafte Gestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • So wurde eine Vorrichtung geschaffen, welches mit einem Orthogonalspiegel ausgebildet ist, welcher aus zwei Planspiegeln besteht, die unter einem Winkel von 45 ° zwischen Trägerplatten angeordnet sind, die in dem Gehäuse des geodätischen Gerätes pendelnd gelagert sind.
  • Die Trägerplatten, zwischen denen die Planspiegel angeordnet sind, sind gleichfalls zueinander mittels gependelter Aufhängung verbunden, wobei die gependelte Aufhängung so erfolgt, dass dadurch keine Behinderungen in der Funktion des Orthogonalspiegels eintreten. Insbesondere ausgeschlossen ist, dass die Strahlenein- und -ausgänge zu bzw. von den Planspiegeln unterbrochen oder gestört werden. Am Gehäuse des geodätischen Gerätes ist ferner ein Adapter vorgesehen, über den dieses Gerät zu einem geodätischen Stativ oder, in einer bevorzugten Ausführung, zu einem Tachymeterstab befestigt werden kann.
  • Der Orthogonalspiegel ist zusätzlich mit einer Visiereinrichtung/Anzielvorrichtung in Form zweier auf der Oberseite des Gehäuses angeordneten Dioptern ausgerüstet, mittels denen das Ausrichten des Orthogonalspiegels zum Tachymeter wesentlich erleichtert wird.
  • Zur Erfindung gehört auch, dass der Orthogonalspiegel mit einem Tripelprisma oder alternativ mit einer Reflexfläche/Reflexfolie bestückt ist, welche vorteilhafter Weise auf dem Adapter des geodätischen Gerätes angeordnet sind.
  • Durch die Anordnung der beiden Planspiegel unter einem Winkel von 45 °, wobei deren Spiegelflächen mit fadenförmigen Markierungen versehen sind, wird gesichert, dass auftreffende Zielstrahlen exakt um 90 ° umgelenkt werden. Gleiches trifft natürlich auch zu für vom Zielpunkt reflektierte und in umgekehrter Richtung den Orthogonalspiegel durchlaufende Zielstrahlen.
  • Dabei ist von Vorteil, dass die Planspiegel des Orthogonalspiegels variabel in Größe und Form gestaltet werden können, wodurch eine optimale Anpassung an verschiedene Anwendungsfälle gegeben ist.
  • Von besonderem Vorteil ist, dass die Planspiegel des Orthogonalspiegels aus zwei oberflächenversiegelten separaten Glasträgern bestehen, optisch wirksame Ein- und Austrittsflächen sind nicht vorhanden, damit entfallen Reflexion und Brechung von auftreffenden Lichtstrahlen an den Grenzflächen, die somit für die Messung keine Fehlerquellen mehr darstellen. Gleichfalls entfallen aufwändige Entspiegelungen der Grenzflächen, der Brechungsindex des Glases spielt beim vorgestellten Orthogonalspiegel keine Rolle mehr, da der optische und der geometrische Lichtweg beim Orthogonalspiegel identisch sind. Ferner ist von Vorteil, dass ein erfindungsgemäß hergestellter Orthogonalspiegel gegenüber bekannten Lösungen wesentlich gewichtsreduzierter ist, somit auch bei großer Apertur leichter in optische Systeme einzubauen ist. Eventuell auftretende Schäden an den Planspiegeln sind leicht und bei geringen Kosten zu beheben, da der oder die auszu tauschenden Planspiegel ohne großen Aufwand aus dem Orthogonalspiegel entfernt und wieder neu eingesetzt werden können.
  • Mit nachfolgendem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden.
  • Die dazugehörige Zeichnung zeigt in
  • 1: die Vorrichtung in Ausbildung eines Orthogonalspiegels, aufgesetzt auf einem Stativ,
  • 2: die Vorrichtung in Ausbildung eines Orthogonalspiegels, aufgesetzt auf einem Tachymeterstab,
  • 3: die Anordnung von Tachymeter und Orthogonalspiegel zur Bestimmung der Koordinaten eines durch ein Sichthindernis verdeckten Zielpunktes,
  • 4: den bzw. die Strahlengänge im Orthogonalspiegel in einer prinziphaften Darstellung.
  • Der Orthogonalspiegel 1, wie in der 1 gezeigt, besteht aus einem Gehäuse 2, in dem die Planspiegel 5 des Orthogonalspiegels 1 zwischen den beiden Trägerplatten 3; 4 angeordnet sind und die Trägerplatten 3; 4 über eine pendelnde Aufhängung 7 am Gehäuse 2 befestigt sind.
  • Die Verbindung der beiden Trägerplatten 3; 4, der oberen Trägerplatte 3 und der unteren Trägerplatte 4, erfolgt gleichfalls über eine pendelnde Aufhängung 7, beispielsweise ausgebildet als Kreuzbänder, so dass gesichert ist, dass der Orthogonalspiegel 1, somit auch die Planspiegel 5, während der Messvorgänge immer lotrecht ausgerichtet sind.
  • Für das Ausrichten des Orthogonalspiegels 1 zu einem Tachymeter sind auf dem Gehäuse 2 die Diopter 8 vorgesehen, welche unter einem Winkel von 90 ° angeordnet sind, somit in Richtung der ein- bzw. ausgehenden Lichtstrahlen zum bzw. vom Orthogonalspiegel 1. Die Anordnung dieser Diopter 8 ist insbesondere bei der Positionierung des Orthogonalspiegels 1 zum Tachymeter vorteilhaft. Diese dienen als Anzielvorrichtung des Orthogonalspiegels 1 zum Tachymeter.
  • Die Befestigung bzw. Anordnung des Orthogonalspiegels 1 zu einem Stativ 9 erfolgt über einen Adapter 10, welcher mit einem Reflektor 11 und einem Tripelprisma 12 bestückt werden kann. Dies in alternativer Form, indem entweder ein Reflektor 11 in Form einer Zielmarke bzw. Reflexzielmarke oder ein Tripelprisma 12 zum Einsatz kommen.
  • Wie bereits oben ausgeführt, ist der Orthogonalspiegel 1 auch auf einem in der Praxis bekannten, mit einer Spitze 14 ausgebildeten Tachymeterstab 13 positionierbar, wie in der 2 gezeigt. Derart bekannte Tachymeterstäbe 13 sind weitestgehend mit Tripelprismen 12 ausrüstbar, so dass die Anordnung eines Reflektors 11 nicht unbedingt erforderlich ist.
  • Einen Anwendungsfall des Orthogonalspiegels 1 zur Bestimmung von Koordinaten eines Zielpunktes, welcher durch ein Sichthindernis vom Standpunkt des Tachymeters nicht eingesehen werden kann, ist in der 3 dargestellt, aus der sich ergibt, dass zur geodätischen Bestimmung des Zielpunktes ein Exzentrum geschaffen wird, in dem der Orthogonalspiegel 1 positioniert ist.
  • Da eine direkte Anzielung des Zielpunktes mit dem Tachymeter vom Tachymeterstandpunkt nicht möglich ist, erfolgt die Messung der Schrägstrecke nun per Tachymeter über den Orthogonalspiegel 1 indirekt zum Zielpunkt.
  • Üblicherweise wird der Tachymeterstandpunkt im Messgebiet so gewählt, dass Sichtkontakt zu den koordinatenmäßig bekannten Orientierungspunkten und möglichst vielen Zielpunkten besteht. Dabei sind die Koordinaten des Tachymeterstandpunktes, seine x-, y-Lage und seine Höhe bekannt oder sie werden nach dem Verfahren der freien Stationierung dadurch bestimmt, dass Horizontalrichtung, Vertikalwinkel und Schrägdistanz zumindest an zwei Orientierungspunkten im Gelände gemessen werden. Die Orientierung des Tachymeters im Koordinatensystem wird entweder durch die freie Stationierung mitbestimmt oder bei bekannten Standpunktkoordinaten durch Messung der Horizontalrich tung zu mindestens einem bekannten Orientierungspunkt hergestellt. Nach der Orientierung steht die horizontale Nullrichtung des Tachymeters parallel zur Abszissenachse des Lage-Koordinatensystems. Die Höhe der Kippachse des Fernrohrs wird entweder durch Messung des Höhenunterschiedes dH zwischen Standpunkt und Kippachse mit bekannten Längenmaßstäben ermittelt oder durch Messung von Schrägdistanz S und Vertikalwinkel V zu einem Orientierungspunkt mit bekannter Höhe ermittelt.
  • Wenn kein Sichthindernis zwischen Tachymeterstandpunkt und Zielpunkt vorhanden ist, könnten nun die Koordinaten des Zielpunktes jeweils durch Messung von Horizontalrichtung, Vertikalwinkel und Schrägdistanz bestimmt werden. Dies ist im gegebenen Fall infolge des vorhandenen Sichthindernisses nicht möglich, so dass es bisher notwendig war, dass das Tachymeter in seinem Standpunkt neu positioniert werden musste, was sehr zeitaufwändig ist, vor allem, wenn es mehrfach erfolgen muss.
  • Das Verfahren zur Bestimmung der Koordinaten des Zielpunktes wird wesentlich vereinfacht und in kürzerer Zeit durch die Herausbildung eines passiven Exzentrums und des im Exzentrum zu positionierenden Orthogonalspiegels 1 erreicht.
  • Der Orthogonalspiegel 1 wird so positioniert, dass die Ziellinie s1, die der Eigenart des Orthogonalspiegels 1 entsprechend, immer rechtwinklig zur Ziellinie s2 liegt, somit den Zielpunkt trifft. Dabei visiert das Tachymeter die Stehachse 15 des Orthogonalspiegels 1 an und misst auch die Horizontalrichtung vom Tachymeter zum Orthogonalspiegel 1. Ferner werden Vertikalwinkel und Schrägdistanz s vom Tachymeter zum Zielpunkt gemessen. Mit Hilfe des Vertikalwinkels werden aus der Schrägdistanz der Höhenunterschied dH zwischen Kippachse des Tachymeters und Zielpunkt und eine Horizontaldistanz d berechnet, welche die Summe der horizontalen Teilstrecken s1, s2 und s3 ergeben. Die Strecke s3, die Spiegelkonstante, kann aufgrund der Geometrie des Orthogonalspiegels 1 nach der Formel s3 = t·√2 berechnet werden, wobei t der horizontale Abstand zwischen der Stehachse 15 des Orthogonalspiegels 1 und der Schnittgeraden der Spiegelebenen der Planspiegel 5 ist.
  • Die Horizontalstrecke s2 wird nun durch Messung von Schrägdistanz und Vertikalwinkel bestimmt. Dies erfolgt über ein am Tachymeterstab 13 oder am Adapter 10 eines Stativs 9 angeordnetes Tripelprisma 12 oder anstelle des Tripelprismas 12 über einen dort vorgesehenen Reflektor 11. Der Reflektor 11 bzw. das Tripelprisma 12 besitzen, da sie zum Orthogonalspiegel 1 befestigt sind, somit dieselbe Stehachse, wodurch sich die bereits gemessene Horizontalrichtung nicht verändert. Mit Hilfe der Formeln der ebenen Trigonometrie werden die Koordinaten x, y des Orthogonalspiegels 1 berechnet. Durch Subtraktion von s2 und s3 von der Gesamtstrecke erhält man das Maß für die Strecke s1 und gleichfalls können die Koordinaten x, y des Zielpunktes trigonometrisch berechnet werden. Die Höhe des Zielpunktes wird bestimmt, indem man zur Höhe der Tachymeterkippachse den Höhenunterschied dH zwischen Kippachse und Zielpunkt addiert.
  • Diese Möglichkeit der Bestimmung bzw. Ermittlung von Koordinaten eines nicht von einem Tachymeter einsehbaren Zielpunktes wird durch die Ausbildung des Orthogonalspiegels 1, insbesondere seiner Planspiegel 5, realisiert, wie in der 4 prinziphaft dargestellt.
  • Ein vom Tachymeter ausgehender Lichtstrahl, beispielsweise ein Laser 16, geht durch die Stehachse 15 des Orthogonalspiegels 1 und trifft auf den Planspiegel 5, wird dort umgelenkt, trifft auf den Planspiegel 5', wird wiederum umgelenkt und über die Stehachse 15 trifft dieser Laser 16 auf den zu bestimmenden Zielpunkt. Infolge der Anordnung der Planspiegel 5; 5' unter einem Winkel von 45 ° wird ein rechtwinkliges Strahlendreieck a, b, c durch den Laser 16 herausgebildet.
  • Wie auch in der 4 gezeigt, bildet ein unter einem Winkel α auftreffender Lichtstrahl, ein Laser 16', auf den Planspiegel 5, wird umgelenkt auf den Planspiegel 5' und von dort geht dieser Laser 16' um den Betrag e zur Stehachse 15 versetzt des Orthogonalspiegels 1 zum zu vermessenden Zielpunkt. Dieses rechtwinklige Dreieck, durch den Verlauf des Laserstrahls 16' bestimmt, ist dargestellt mit Seitenangaben a', b', c'.
  • Durch die Anordnung der Planspiegel 5; 5' im Orthogonalspiegel 1 entfällt die Messung der Zielstrahlauslenkung im Exzentrum, da der Orthogonalspiegel 1 den Winkel von 90 ° vorgibt.
  • Mit dem geschaffenen Orthogonalspiegel 1 ist also eine Messung „um die Ecke" möglich, so dass die Neupositionierung des Tachymeters bzw. aktive Messungen im Exzentrum nicht notwendig sind.
  • Durch die gependelte Aufhängung der Planspiegel 5 im Gehäuse 2 des Orthogonalspiegels 1 wird sichergestellt, dass die Planspiegel 5 immer lotrecht stehen, auch wenn das Stativ 9 oder der Tachymeterstab 13, auf dem der Orthogonalspiegel 1 befestigt ist, nicht exakt lotrecht ausgerichtet sind bzw. nicht ruhig gehalten werden. Eine Schiefstellung jeder bekannten Messeinrichtung würde deren Genauigkeit stark beeinträchtigen, was durch die gependelte Aufhängung 7 der Planspiegel 5 verhindert wird.
  • Die zum Orthogonalspiegel 1 gehörenden Diopter 8 stellen weitestgehend eine Anzielvorrichtung dar, mit denen der Orthogonalspiegel 1 zum Tachymeter ausgerichtet wird, wobei die auf den Planspiegeln 5 vorgesehenen fadenkreuzförmigen Markierungen 6 gleichfalls der exakten Ausrichtung des Orthogonalspiegels 1 dienen. Sieht man durch das Okular des Tachymeters beide fadenkreuzförmigen Markierungen 6 übereinander, so ist der Orthogonalspiegel 1 korrekt ausgerichtet.

Claims (7)

  1. Vorrichtung für ein geodätisches Gerät zur Ermittlung von Koordinaten eines von einem Tachymeter nicht sichtbaren Zielpunktes, dadurch gekennzeichnet, dass ein Orthogonalspiegel (1) über einen Adapter (10) an einem geodätischen Stativ (9) oder einem Tachymeterstab (13) befestigbar ist, zum Aufstellen in einem passiven Exzentrum, bestehend aus einem Gehäuse (2), in dem zwei zueinander unter einem Winkel von 45 ° positionierte Planspiegel (5), zwischen zwei Trägerplatten (3; 4) gelagert, über eine Aufhängung (7) pendelnd angeordnet sind und dem Gehäuse (2) eine aus zwei Dioptern (8) bestehende Anzielvorrichtung zugeordnet ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Trägerplatten (3; 4) über eine vorzugsweise aus Kreuzbändern bestehende gependelte Aufhängung (7) miteinander verbunden und die zwischen den Trägerplatten (3; 4) vorgesehenen Planspiegel (5) auf ihren Spiegelflächen mit fadenkreuzförmigen Markierungen (6) ausgebildet sind.
  3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Diopter (8) der Anzielvorrichtung in gekreuzter Lage, zueinander einen Winkel von 90 ° bildend, auf dem Gehäuse (2) angeordnet sind.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der am Gehäuse (2) vorgesehene Adapter (10) mit einem Reflektor (11) ausgebildet ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (11) als eine Reflexfläche/Reflexfolie ausgebildet ist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Tachymeterstab (13) mit einem Tripelprisma (12) ausgebildet ist.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Planspiegel (5) des Orthogonalspiegels (1) lotrecht und somit parallel zur Stehachse (15) des Orthogonalspiegels (1) ausgerichtet sind.
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