Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen konstruktiv einfachen
Klebebandspender der eingangs genannten Art zu schaffen, der besonders
kostengünstig
herstellbar ist und dessen Scheideinrichtung ohne wesentliche Abänderung
der Konstruktion auch für
die Abtrennung von Klebebändern
mit großer
Festigkeit vorbereitet ist, so dass eine Standardisierung mit herkömmlichen
Klebebandspendern besonders einfach möglich ist.
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Klebebandspender nach einem der Ansprüche 1 oder 3 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen
Ansprüchen.
Wesentlich
bei der erfindungsgemäßen Lösung ist
es, dass die Schneideinrichtung entweder ein zusätzliches Messer oder Aufnahmemittel
zur formschlüssigen
oder kraftschlüssigen
oder form- und kraftschlüssigen
Aufnahme eines zusätzlichen Messers
aufweist. Sowohl das zusätzliche
Messer als auch die Aufnahmemittel für ein zusätzliches Messer sind dabei
in einem der angeformten Abrisskante benachbarten Bereich des Abtrennbereiches des
Klebebandspenders angeordnet.
Ein
wesentlicher Vorteil liegt dabei darin, dass bei Bedarf das zusätzliche
Messer genutzt werden kann, um auch Klebebänder besonders hoher Festigkeit
abzuschneiden. Dabei kann das zusätzliche Messer entweder direkt
am Klebebandspender vorhanden sein oder es wird vom Benutzer bei
Bedarf in die hierfür
vorgesehenen Aufnahmemittel eingesetzt. In beiden Fällen kann
der Klebebandspender mit einer einheitlichen Halterung und mit einem einheitlichen
Abtrennbereich ausgeführt
werden, so dass die Herstellungskosten aufgrund eines hohen Standardisierungsgrades
besonders gering gehalten werden können.
Dabei
werden diese Vorteile sowohl bei Einweg-Klebebandspendern mit einem
von vornherein eingesetzten Klebebandwickel als auch bei wiederbefüllbaren
Klebebandspendern erreicht. Bei Einweg-Klebebandspendern kann die
Schneideinrichtung bei ansonsten gleichem Werkzeug für die Fertigung
des Klebebandspenders an die jeweilige Rissfestigkeit des in den
jeweiligen Klebebandspender eingefüllten Klebebandes ab Werk angepasst
werden. Ein Einweg-Klebebandspender mit einem weniger stabilen Klebeband
benötigt
also kein Messer zur Abtrennung des ihm beigefügten Klebebandes, während ein
Einweg-Klebebandspender mit einem stabileren Klebeband ein solches
Messer bevorzugt ab Werk hinzugefügt bekommen kann, um diesen
Klebebandspender für
den Benutzer von vornherein nutzbar zu machen. Bei dieser erfindungsgemäßen Vorgehensweise
kann bis zu einem relativ späten Konfektionierungsabschnitt
des Einweg-Klebebandspenders noch offen bleiben, welcher Art das beigegebene
Klebeband sein wird.
Bei
der Alternative eines Klebebandspenders mit nachträglich einsetzbarem
Messer ist es besonders vorteilhaft, wenn die Aufnahmemittel eine Ausnehmung,
insbesondere einen Schlitz, umfassen, in die das zusätzliche
Messer bei Bedarf vom Benutzer eingeschoben werden kann. Auf diese
Weise ist eine besonders einfache Montierbarkeit des zusätzlichen
Messers und somit eine geringe Verletzungsgefahr für den Benutzer
gewährleistet.
In
entsprechender Weise ist es bei der Alternative mit einem direkt
am Klebebandspender vorgesehenen Messer besonders vorteilhaft, wenn
das zusätzliche
Messer entfernbar in dem Abtrennbereich angeordnet ist. Das Messer
kann dabei vom Klebebandspender entfernt werden, wenn es nicht benötigt wird,
um so das Verletzungsrisiko für
den Benutzer zu minimieren.
Für eine besonders
hohe Stabilität
und eine langfristig hohe Schneidleistung ist es bei beiden Alternativen
besonders vorteilhaft, wenn das zusätzliche Messer aus Metall gefertigt
ist.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass das zusätzliche Messer bzw. die Aufnahmemittel
für das zusätzliche
Messer unmittelbar an der angeformten Abrisskante anliegt bzw. anliegen.
Dabei kann die Abrisskante das Messer vorteilhafterweise entgegen der
vom Benutzer aufgebrachten Abrisskraft zusätzlich abstützen.
Besonders
vorteilhaft ist es ferner, wenn die Schneide des zusätzlichen
Messers oder die angeformte Abrisskante oder beide gewellt oder
gezackt, insbesondere sägezahnförmig ausgebildet
sind. Vorzugsweise ist das Schneidprofil des zusätzlichen Messers und der angeformten
Abrisskante in Form und Größe identisch
ausgebildet.
Für eine besonders
effektive Schneidleistung des zusätzlichen Messer wird vorgeschlagen, dass
die Schneide des zusätzlichen
Messers vorteilhaftrweise zumindest geringfügig über die äußere Kante der angeformten
Abrisskante hinausragt. Alternativ hierzu kann jedoch auch vorgesehen
sein, dass die Schneide des zusätzlichen
Messers die gleiche Höhe
hat wie die angeformte Abrisskante.
Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, dass das zusätzliche
Messer in seiner Höhe
veränderbar,
insbesondere koplanar verschiebbar, in dem Abtrennbereich angeordnet
ist.
Durch
diese höhenveränderliche
Anbringung kann das zusätzliche
Messer insbesondere bei wiederbefüllbaren Klebebandspendern je
nach Bedarf so verstellt werden, dass es entweder zur Vergrößerung der
Schneidleistung vorsteht oder zur Vermeidung von Verletzungen eingeschoben
ist.
Besonders
vorteilhaft ist es ferner, wenn die Halterung Lagermittel zur Lagerung
eines Klebebandwickels aufweist, die beweglich mit dem Abtrennbereich
verbunden sind. Dadurch kann der Klebebandspender sich dem über die
Gebrauchsdauer geringer werdenden Durchmesser eines Klebebandwickels
anpassen.
Dabei
kann vorzugsweise eine stets definierte, kleinstmögliche und
platzsparendste Positionierung der relativ zueinander beweglichen
Bauteile des Klebebandspenders dadurch erreicht werden, dass die
Halterung mindestens ein Federmittel umfasst, durch welches der
Abtrennbereich und die Lagermittel in einer Richtung beaufschlagt
sind, in der sich der Abstand zwischen ihnen verringert. Der Abtrennbereich
ist dabei vorteilhafterweise durch das Federmittel elastisch federnd
in Anlage an die äußere Mantelfläche eines
eingesetzten Klebebandwickels bringbar, so dass bei einem eingesetzten
Klebebandwickel, unabhängig
von dessen momentanem Durchmesser, die kleinstmögliche Außenabmessung des Klebebandspenders
erreicht wird. Als Federmittel kann jedes elastisch federnde Element,
insbesondere auch Torsionsfedern, Biegefedern, Schenkelfedern sowie
gummielastische Federmittel eingesetzt werden.
Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung kann dabei vorgesehen sein, dass der Abtrennbereich über zwei
gebogene und elastisch federnde Federarme mit den Lagermitteln der
Halterung verbunden ist, die an den beiden Stirnseiten des Abtrennbereichs
oder eines eingesetzten Klebebandwickels angeordnet und wirksam
sind. Die Biegung des Federarms ist dabei elastisch verringerbar. Durch
die Verringerung der Biegung bzw. durch die Vergrößerung des
Biegungsradius des Federarms wird der Abtrennbereich nach außen verlagert,
von wo aus er durch die Elastizität der Federarme zurück nach
innen beaufschlagt wird. Die auf beiden Seiten axial neben einem
eingesetzten oder einsetzbaren Klebebandwickel angeordneten, vorzugsweise
parabelförmig
oder U-förmig
gebogenen Federarme sind an ihren Endbereichen einerseits durch
die Lagermittel bzw. durch die Halterung und andererseits durch den
Abtrennbereich miteinander verbunden. Hierdurch ergibt sich eine
konstruktiv besonders einfache Ausführungsform mit einer geringen
Teileanzahl und einem sehr geringen Gewicht.
Gemäß einer
alternativen Ausführungsform der
Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass die Lagermittel einen
hohlen Zylinder umfassen, der in einem begrenzten Schwenkbereich
um eine Schwenkachse exzentrisch schwenkbar in der Halterung gelagert
ist, wobei das Federmittel in dem Hohlraum des Zylinders angeordnet
und vorzugsweise durch eine Schenkelfeder gebildet ist. Durch die
exzentrische Lagerung kann der Abstand der Lagermittel zum Abtrennbereich
durch Verschwenken des Zylinders variiert werden. Dabei ist der
Durchmesser des Zylinders an den Innendurchmesser aufzunehmender
Klebebandwickel bzw. an den Innendurchmesser entsprechender Kernrollen,
auf die ein Klebebandwickel aufgewickelt ist, angepasst.
Damit
das freie Ende eines eingesetzten Klebebandwickels in einer für den Benutzer
leicht greifbaren Position festgehalten und ein unbeabsichtigtes Ankleben
an der äußeren Wicklung
des Klebebandwickels, wo das freie Klebebandende oftmals nur schwer
zu erkennen und nur mühsam
wieder freizuziehen ist, verhindert werden kann, wird erfindungsgemäß weiterhin
vorgeschlagen, den Abtrennbereich mit einem Bandhaltebereich zu
versehen, der eine vorzugsweise nach außen weisende, aufgeraute oder
geriffelte Oberfläche
aufweist, an der das freie Ende eines Klebebandwickels leicht lösbar anklebbar ist.
Diese Oberfläche
kann auch durch Aufbringen von anderen Materialien als haftungsreduzierende Beschichtung
vorgesehen sein. Ferner ist zur Erzielung einer antiadhäsiven Oberfläche eine
entsprechende chemische Behandlung möglich.
Es
kann vorgesehen sein, dass der Klebebandspender formschlüssig oder
kraftschlüssig
wirkende Mittel zum Verhindern oder zum Erschweren einer Rückdrehbewegung
aufweist, die einer Drehbewegung in der Abrollrichtung eines eingesetzten oder
einsetzbaren Klebebandwickels entgegengesetzt ist. Hierdurch wird
vermieden, dass sich der Klebebandwickel in die falsche Richtung
dreht, damit das freie Ende des Klebebandwickels vom Benutzer stets
leicht gegriffen werden kann.
Eine
besonders einfache und kostengünstige
Fertigung des Klebebandspenders kann weiterhin dadurch erreicht
werden, dass er vollständig
oder zumindest überwiegend
aus Kunststoff gefertigt wird. Vorteilhafterweise kann der gesamte
Spender hierbei einstückig
ausgeführt
werden, wenn Aufnahmemittel für
das zusätzliche
Messer beispielsweise in Form einer Ausnehmung vorgesehen sind.
Vorzugsweise ist der Kunststoff transparent ausgeführt. Grundsätzlich kann
der Klebebandspender aus allen Arten von Kunststoffen gefertigt
sein, beispielsweise aus der Gruppe der Thermoplaste oder Duroplaste,
wobei bevorzugt Kunststoffe zum Einsatz kommen, die im Spritzgussverfahren
verarbeitet werden können.
Eine
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass der Klebebandspender als Einwegspender
mit einem von vorneherein eingesetzten Klebebandwickel verwendet wird.
Alternativ hierzu besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Klebebandspender
als wiederverwendbaren Mehrwegspender bzw. als eine vom Benutzer befüllbare Vorrichtung
auszuführen,
in die der Benutzer einen gewünschten
Klebebandwickel oder bei Bedarf einen neuen Klebebandwickel einsetzen kann.
Generell
kann der Klebebandspender mit allen Sorten bzw. Arten von Klebebändern bestückt werden.
So können
beispielsweise auch einseitig oder zweiseitig klebende Klebebänder mit
abziehbaren Schutzschichten eingesetzt werden.
Es
folgt die Beschreibung von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
Darin zeigen:
1:
Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Klebebandspenders;
2:
Vergrößerte Teildarstellung
des Abtrennbereichs des Klebebandspenders aus 1; und
3:
Teildarstellung des Abtrennbereichs einer zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Klebebandspenders.
Der
in den Figuren gezeigten Klebebandspender 1 ist jeweils
ohne eingesetzten Klebebandwickel dargestellt. Er ist mit Ausnahme
des eingesetzten (1 und 2) bzw.
des einsetzbaren (3) Messers vollständig aus
Kunststoff gefertigt, wobei der gesamte Klebebandspender 1 in
einem einzigen Stück
gespritzt ist, so dass eine besonders preiswerte Herstellbarkeit
gewährleistet
ist.
Der
Klebebandspender 1 hat eine Halterung 2 und einen
damit über
zwei seitlich angeordnete Arme 3 verbundenen Abtrennbereich 4.
Die Halterung 2 dient zur drehbaren Aufnahme eines üblicherweise
auf einer Kernrolle aufgewickelten Klebebandwickels. Die Halterung 2 umfasst
hierzu zwei in einem der Breite eines aufzunehmenden Klebebandwickels
entsprechenden Abstand einander gegenüberliegende Seitenwände 5,
an denen zur drehbaren Lagerung eines Klebebandwickels innenseitig
axial nach innen weisende, ringförmige
Vorsprünge
vorgesehen sind, welche in die zentrale Bohrung einer Kernrolle
eingreifen können.
Damit der Klebebandspender 1 vom Benutzer besonders gut
in der Hand gehalten werden kann, ist in den beiden Seitenwänden 5 außenseitig
jeweils eine zentrale Griffmulde 6 eingeformt.
Der
Abtrennbereich 4 ist radial außerhalb eines einsetzbaren
Klebebandwickels angeordnet und dient primär dazu, einen vom Benutzer
in der gewünschten
Länge vom
Klebebandwickel abgezogenen Klebebandstreifen leicht abtrennen zu
können. Hierzu
ist am Abtrennbereich 4 eine Schneideinrichtung 7 vorgesehen,
die eine einstückig
an den Abtrennbereich 4 angeformte Abrisskante 8 umfasst. Diese
Abrisskante 8 kann mit einer kleinen Riffelung oder Zahnung
versehen sein.
Der
Abtrennbereich 4 dient in den dargestellten Ausführungsbeispielen
außerdem
auch dazu, das freie Ende eines eingesetzten Klebebandwickels festzuhalten,
damit es der Benutzer leicht wiederaufgreifen kann. Hierzu weist
der Abtrennbereich 4 einen Bandhaltebereich auf, der mit
einer nach außen weisenden
aufgerauten Oberfläche 9 versehen
ist, an der das freie Ende eines Klebebandwickels leicht lösbar angeklebt
werden kann.
Erfindungsgemäß weist
der Klebebandspender 1 bei der in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsform
ein aus Metall bestehendes zusätzliches
Messer 10 auf, das unmittelbar an der angeformte Abrisskante 8 anliegt.
Seine freie Schneidkante 11 überragt dabei die Höhe der Abrisskante 8,
um eine besonders leichte Abtrennung auch hochfester Klebebänder zu
ermöglichen.
Bei der in 3 gezeigten Variante ist ein
Schlitz als Aufnahmemittel 12 für die form- und kraftschlüssige Aufnahme eines hier nicht
dargestellten zusätzlichen
Messers vorgesehen. Der Schlitz 12 ist so angeordnet, dass
ein hier einzusetzendes Messer ebenfalls unmittelbar an der angeformten
Abrisskante 8 anliegt.
Bei
den in den Figuren dargestellten Ausführungsformen sind die Arme 3 als
elastische Federmittel ausgebildet, über die der Abtrennbereich 4 beweglich
mit der Halterung 2 verbunden ist, ohne dass hierbei eine
Gelenkverbindung notwendig ist. Die beiden parabelförmig gebogenen
Federarme 3 erstrecken sich jeweils in der Ebene einer
Seitenwand 5 der Halterung 2 und somit axial versetzt
seitlich neben einem einzusetzenden Klebebandwickel. Das innere
Ende 13 der Federarme 3 mündet tangential in den äußeren Umfang
der kreisrunden Seitenwände 2.
Das äußere Ende 14 der
Federarme 3 befindet sich im Ruhezustand jeweils in einem
geringen Abstand radial außerhalb
des äußeren Umfangs
der Seitenwände 6 in
einem Bereich, der dem inneren Ende 13 im wesentlichen
diametral gegenüberliegt. Durch
eine elastische Aufbiegung werden die Federarme 3 bei einer
Verringerung ihres Biegeradius vorgespannt und ihre äußeren Enden 14 federn
derart nach außen,
dass der verbindend dazwischen angeordnete Abtrennbereich 4 federnd
auf die äußere Mantelfläche eines
eingesetzten Klebebandwickels zurück gedrückt wird.
Auf
diese Weise wird ein erfindungsgemäßer Klebebandspender 1 erhalten,
der sich nicht nur durch eine kostengünstige Herstellbarkeit, sondern auch
durch eine sehr kompakte und stabile Bauform auszeichnet. Gleichzeitig
ermöglicht
der Klebebandspender 1, dass bei Bedarf ein zusätzliches Messer 10 genutzt
werden kann, um auch Klebebänder
mit besonders hoher Festigkeit abzuschneiden.