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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Signalübertragung in einem Kommunikationssystem,
insbesondere eine MIMO-OFDM-Signalübertragung.
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In
Kommunikationssystemen werden verschiedene Verfahren zur Ressourcenaufteilung
und zum Multiplexen verwendet. Neben einem Multiplexen im Zeitbereich
(Time Division Multiplex, TDM) und Codebereich (Code Division Multiplex,
CDM) werden verschiedene Frequenzkanäle durch das FDM-Verfahren
(Frequency Division Multiplex) realisiert. Bei dem FDM-Verfahren
wird ein breites Frequenzspektrum in viele, im Frequenzbereich getrennte
Frequenzkanäle
mit jeweils schmaler Bandbreite aufgeteilt, wodurch ein durch die
Abstände der
Trägerfrequenzen
definiertes Frequenzkanalraster entsteht. Vorteilhaft können hierdurch
gleichzeitig mehrere Teilnehmer auf unterschiedlichen Frequenzkanälen bedient
und die Ressourcen individuellen Bedürfnissen der Teilnehmer angepasst
werden. Ein ausreichender Abstand zwischen den Frequenzkanälen stellt
dabei sicher, dass Störungen
zwischen den Kanälen
verringert und kontrolliert werden können.
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Zukünftige leitungs-
und funkgestützte
Kommunikationssysteme werden zunehmend die so genannte OFDM-basierte
Signalübertragung
(Orthogonal Frequency Division Multiplexing) nutzen.
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OFDM
führt eine
Blockmodulation durch, bei der ein Block mit einer Anzahl Informationssymbolen
parallel auf einer entsprechenden Anzahl Unterträgern übertragen wird. Dies kann bei
Funk-Kommunikationssystemen in Erweiterung bestehender Systeme der
dritten Generation, beispielsweise UMTS, und/oder als eigenständige Systeme
auf WLAN-Basis (Wireless Local Area Network), beispielsweise HiperLan/2,
erfolgen.
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Eine
auf der OFDM-Übertragung
basierende Weiterentwicklung betrifft eine Kombination von OFDM und
dem so genannten MIMO (Multiple Input Multiple Output), d.h. Aussendung
und Empfang über
mehrere Pfade unter Nutzung jeweils mehrerer Sende- und Empfangsantennen
an den miteinander kommunizierenden Stationen. Durch die Kombination
von MIMO mit OFDM, im folgenden als MIMO-OFDM bezeichnet, kann vorteilhaft
die Komplexität
der Raum-Zeit-Signalverarbeitung gesenkt werden. Dabei wird der Übertragungskanal durch
die OFDM-Komponente im Frequenzbereich orthogonalisiert, wodurch
für jeden
einzelnen Unterträger individuell
ein nicht frequenzselektiver so genannter „flacher" Kanal entsteht. Unterträgerbasiert
können
vergleichsweise einfache Algorithmen für den „flachen" MIMO-Kanal verwendet werden, um die
räumlich überlagerten
Datenströme
empfangsseitig wieder zu trennen. Grundlegende Algorithmen für die beschriebene
Kombination aus MIMO und OFDM sind beispielsweise aus G.G. Raleigh
and J.M. Cioffi, "Spatio-Temporal
Coding for Wireless Communications", IEEE Trans.Comm., Vol. 46, No. 3,
1998, bekannt.
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Trotz
einer Vereinfachung durch vergleichsweise simple Algorithmen stellt
die Implementierung einer empfangsseitigen Echtzeitverarbeitung
von MIMO-OFDM-Signalen weiterhin eine große Herausforderung dar. Abschätzungen
zeigen eine erforderliche Verarbeitungsleistung für denkbare
zukünftige
Systeme, beispielsweise MIMO-OFDM mit 48 Unterträgern in 16 MHz Bandbreite mit
4 Sendern und 4 Empfängern,
im Bereich von mindestens 109 Operationen
pro Sekunde. Damit liegt MIMO-OFDM deutlich oberhalb der Rechenleistung aktueller
digitaler Signalprozessoren (DSP). Bei einem alleinigen Einsatz
von DSPs wäre
die maximale Datenrate aufgrund einer sequenziellen Abarbeitung
der Algorithmen jedoch auf wenige Mbit/s beschränkt, welches deutlich unter
den für
praktische Anwendungen derartiger Systeme geforderten Datenraten
von zumindest 100 Mbit/s liegt.
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Neuere
Ansätze
basieren auf einer Verwendung von FPGAs (Field-Programmable Gate
Array) bzw. ASICs (Application Specific Integrated Circuits – anwendungsspezifische
integrierte Schaltkreise), auf denen zumindest ein Teil der Algorithmen
parallel ausgeführt
werden kann. Erst hierdurch wird potenziell eine Verarbeitung von
Datenraten im Bereich von 100 Mbit/s und darüber ermöglicht. Allerdings muss hierbei
die Signalverarbeitung auf wenige elementare Funktionen wie Addition,
Multiplikation und komplexere Funktionen mittels Look-up Tabellen, eingeschränkt werden,
die in diesen Schaltkreisen als spezialisierte Hardwarekomponenten parallel
ausführbar
sind. Dabei ist zu beachten, dass viele bekannte Algorithmen für eine sequenzielle
Abarbeitung auf einem DSP entwickelt wurden, diese jedoch oft nicht
ohne Änderungen
für eine
Portierung auf FPGAs bzw. ASICs geeignet sind.
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In
dem Artikel von G. L. Stüber,
J. R. Barry, S. W. McLaughlin, Y. (G.) Li, M. A. Ingram, and T.
G. Pratt, "Broadband
MIMO-OFDM Wireless Communications," Proc. IEEE, vol. 92, no. 2, pp. 271-294,
2004, wird ein echtzeitfähiges
MIMO-OFDM-System vorgestellt, welches jedoch keinen Raummultiplex
verwirklicht. Vielmehr wird dieselbe Information nach dem bekannten
Alamouti-Schema über
zwei Sendeantennen gleichzeitig übertragen.
Aufgrund der räumlichen
Diversität
wird eine höhere
Sicherheit bei der Übertragung,
eine Erhöhung der
Datenrate jedoch nicht erzielt. Weiterhin ist aufgrund der Realisierung
des Systems auf Basis mehrerer DSPs die Datenrate auf wenige Mbit/s
begrenzt. Insbesondere in dem Kapitel I dieses Artikels wird die
Kombination aus MIMO und OFDM nochmals ausführlich erläutert.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren sowie Systemkomponenten anzugeben,
die eine Echtzeitverarbeitung bei einer MIMO-OFDM-Übertragung
mit hohen Datenraten ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind den jeweiligen abhängigen Patentansprüchen entnehmbar Erfindungsgemäß weist
eine sendende Station eines Kommunikationssystems zumindest zwei
Sendeantennen auf, über
die Signale mit einer antennenindividuellen Trainingssequenz gesendet
werden, wobei die Trainingssequenzen derart ausgestaltet sind, dass
die Sendeantennen empfangsseitig mittels der Trainingssequenz identifizierbar
sind.
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Vorteilhaft
wird durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Trainingssequenzen eine aufwandsgünstige und damit echtzeitfähige empfangsseitige
Kanalschätzung
mittels einer Korrelation im Zeitbereich ermöglicht.
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Insbesondere
wird das erfindungsgemäße Verfahren
vorteilhaft für
eine MIMO-OFDM-Übertragung eingesetzt.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung wird eine Länge der Trainingssequenzen
in Abhängigkeit von
der Anzahl Sendeantennen gewählt.
Hierdurch kann vorteilhaft der empfangsseitige Schätzfehler
konstant gehalten werden. Die Länge
der Trainingssequenz sollte vorteilhaft vor einem Aufbau einer MIMO-OFDM-Übertragung
zwischen der sendenden und der empfangenden Station verhandelt werden.
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Einer
weiteren Ausgestaltung zufolge werden die Trainingssequenzen antennenindividuell
mit orthogonalen Kodes moduliert, wodurch die Trainingssequenzen
der Antennen im Zeitbereich zueinander orthogonal sind. Dieser Code-Multiplex-Ansatz
ermöglicht
vorteilhaft, den empfangsseitigen Schätzfehler bei der Kanalschätzung zu
minimieren. Vorzugsweise werden als orthogonale Kodes bekannte Hadamard-Sequenzen verwendet,
die aufgrund ihrer rekursiven Struktur auch bei einer Variation
der Sequenzlänge
wiederum orthogonale Sequenzen bilden.
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Gemäß einer
weiteren Weiterbildung werden die Trainingssequenzen jeweils ausschließlich aus
binären
Werten für
den Real- und/oder Imaginärteil
gebildet. Vorteilhaft wird hier durch eine vereinfachte Schaltungsrealisierung
ermöglicht,
da Multiplikationsoperationen durch aufwandsgünstigere Additions- und Subtraktionsoperationen
ersetzt werden.
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Einer
weiteren Ausgestaltung zufolge werden die Trainingssequenzen, insbesondere
durch eine Multiplikation mit jeweils einer binären Sequenz, im Frequenzbereich
verwürfelt.
Hierdurch bleibt die vorteilhafte binäre Struktur der Präambel gemäß der vorhergehenden
Weiterbildung erhalten, und die Dynamik des Sendesignals wird vorteilhaft
begrenzt.
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Gemäß einer
weiteren Weiterbildung der Erfindung werden die Real- und Imaginärteile eines
Sendesignals mit einer jeweiligen Sequenz eines Satzes orthogonaler
Sequenzen markiert, mittels der empfangseitig eine Korrektur Ungleichgewichts
zwischen Real- und Imaginärteil
ermöglicht
wird.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen dabei
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1 Real-
und Imaginärteile
einer Trainingssequenz für
eine erste Sendeantenne,
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2 Real-
und Imaginärteile
einer Trainingssequenz für
eine zweite Sendeantenne,
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3 ein
Frequenz-Zeit-Gitter mit einer erfindungsgemäßen Wiederverwendung von Korrelationsschaltungen,
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4 eine
sternförmige
Ankopplung mehrerer DSPs an einen FPGA,
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5 Simulationen
und Messungen von Zeiten für
eine Berechnung von Gewichtsmatrizen abhängig von der Anzahl Sendeantennen,
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6 eine
Pipelinestruktur einer Matrix-Vektor-Multipliziereinheit für jeweils
vier Ein- und Ausgänge,
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7 Adressfelder
zur Adressierung von Gewichtsmatrizen in einem FPGA,
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8 eine
Sendeeinrichtung, und
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9 eine
Empfängereinrichtung.
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Beispielhaft
wird im Folgenden eine Realisierung einer MIMO-OFDM-Übertragungsstrecke zwischen zwei
Stationen mit jeweils mehreren Sende- und Empfangsantennen beschrieben.
Vorzugsweise ist das System auf einer hybriden Software-Radio-Plattform
implementierbar, das aus einem FPGA und einem oder mehreren DSPs
besteht. Eine aufwandsarme Implementierung ist insbesondere für einen
kostengünstigen
Einsatz in verschiedenen Anwendungen vorteilhaft, wie beispielsweise
für drahtlose
lokale Netze (WLAN – wireless LAN)
mit sehr hohen Datenraten von 100 Mbit/s bis 1 Gbit/s, für eine so
genannte festdrahtlose Teilnehmeranbindung (FWA – fixed wireless access) oder
zur Erhöhung
der Datenrate im leitungsgebundenen Teilnehmer-Zugangsbereich, beispielsweise DSL (digital
subscriber line).
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Eine
mögliche
Realisierung der Erfindung wird nachfolgend anhand von vier Schritten
erläutert,
ohne jedoch im Kontext der Erfindung darauf beschränkt zu sein.
Eine erfindungsgemäße Definition
einer Trainingssequenz bzw. Präambel
für die
empfangsseitige Kanalschätzung,
eine aufwandsarme Umsetzung der Kanalschätzung auf Basis dieser Trainingssequenz,
eine Berechnung von Gewichten und schließlich eine Datenrekonstruktion
werden erläutert.
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Basierend
auf einer angenommenen Rahmenstruktur eines Hiper-Lan/2-Systems mit
einer Länge
von 2ms werden bekannte A- und B-Präambeln, die unter anderem einer
empfangsseitigen Synchronisation sowie der Bestimmung eines Frequenz-Offsets
dienen, für
alle Sendeantennen verwendet, um ein mittleres Signal-Rausch-Verhältnis (SNR – Signal
Noise Ratio) am Empfänger
zu maximieren. Es werden jedoch erfindungsgemäß neue Präambeln als Trainingssequenzen
zur empfangsseitigen Kanalschätzung
bzw. Bestimmung von Kanalkoeffizienten definiert, die eine Unterscheidung
der Kanäle
von unterschiedlichen Sendeantennen an den empfangenden Antennen
sowie eine vereinfachte Verarbeitung ermöglichen.
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Ziel
der erfindungsgemäßen Definition
der Präambel
bzw. Trainingssequenz zur Kanalschätzung ist allgemein eine Schätzung eines Übertragungskanals
möglichst
ohne Interpolationsfehler. Schätzfehler
sollen dabei lediglich aufgrund von Empfängerrauschen entstehen, und
die Größe des Fehlers
durch Variation der Sequenzlänge
beeinflussbar sein. Hierzu wird auf allen Unterträgern einer
gegebenen Sendeantenne eine prinzipiell gleiche Trainingssequenz
gesendet, wobei die gesamte Trainingssequenz über eine variable Anzahl K
aufeinander folgender OFDM-Symbole verteilt wird, wobei K beispielsweise
bis zu 64 betragen kann.
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Zunächst wird
in einem ersten Schritt die Korrelation im Zeitbereich betrachtet.
Ein Empfangssignal an der i-ten Empfangsantenne auf dem n-ten Unterträger ist
gegeben als Summe über
alle gesendeten Signale auf diesem Unterträger multipliziert mit den jeweiligen
Kanalkoeffizienten
wobei
der Index k die aufeinander folgenden OFDM Symbole durchnummeriert,
den
zu schätzenden
Kanalkoeffizienten und
das
Empfängerrauschen
bezeichnen.
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Die
Trainingssequenzen
sind
für jede
Sendeantenne charakteristisch (j = 1...N
Tx,
N
Tx: Anzahl der Sender, i = 1...N
Rx, N
Rx: Anzahl der
Empfänger).
Sie sind so normiert, dass
gilt,
wobei N
c die Trägeranzahl bezeichnet. Mit einer
solchen Struktur kann nun eine Kanalschätzung mittels Korrelation im
Zeitbereich, d.h. über
mehrere aufeinander folgende OFDM-Symbole, erfolgen
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Unter
der Voraussetzung, dass die gewählten
Sequenzen im Zeitbereich orthogonal sind
wobei δ
lj das
Kronecker-Symbol ist (δ
lj = 1 für
l = i und δ
lj = 0 sonst), ergibt sich
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Die
Leistung der binären
Trainingssequenzen
ist hierbei zu jedem Zeitpunkt
t
k auf 1 normiert. Statistik und Amplitude
des gaußschen
Rauschens werden durch die Multiplikation mit einer so normierten
komplexen Zahl nicht verändert.
Wenn nun das Rauschen als ein Zufallsprozess
beschrieben
wird, bei dem SNR ein Signal-zu-Rausch-Verhältnis und r eine komplexe Gaußsche Zufallszahl mit
einer Varianz 1 bezeichnen, vereinfacht sich die Summe in (5) zu
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Damit
ist auch die Varianz des Schätzfehlers
bekannt (NTx/(K·SNR)), und N ist eine komplexe
gaußsche
Zufallszahl mit der Varianz 1.
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Aus
der Gleichung (7) kann nunmehr abgeleitet werden, dass bei Anpassung
der Länge
der Präambel K
an die Anzahl der Sendeantennen NTx der
Schätzfehler
konstant gehalten werden kann. Eine hierfür einsetzbare Präambel mit
variablen Länge
K wird nachfolgend weitergehend erläutert.
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Um
eine Korrelationsschaltung für
alle Träger
wieder verwenden zu können,
sollte zudem im Zeitbereich, d.h. über mehrere OFDM-Symbole verteilt,
dieselbe Sequenz auf allen Unterträgern n verwendet werden. Hierdurch
reduziert sich vorteilhaft der Aufwand für die MIMO-OFDM Kanalschätzung um
den Faktor Nc.
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Weiterhin
wird nachfolgend in einem zweiten Schritt der erfindungsgemäße Einsatz
binärer
Sequenzen im Frequenzbereich erläutert.
Die Korrelation aus Gleichung (3) weist eine große Anzahl Multiplikationen auf.
Diese sind zwar in Hardware-Schaltungen
darstellbar, jedoch sollte im Sinne einer möglichst hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit
nur eine möglichst
begrenzte Anzahl Multiplikationen in Hardware verwirklicht werden.
Erfindungsgemäß werden
daher anstelle beliebiger komplexer Sequenzen
solche Signalformen ewählt, in
denen Real- und/oder Imaginärteil
nur binäre
Werte, d.h. {–1,
+1}, annehmen. Hierdurch können
die Multiplikationen in Gleichung (3) als Vorzeichenwechsel des
aufzusummierenden Real- bzw. Imaginärteils angesehen werden, welches
durch ein Umschalten von Addition zu Subtraktion bzw. umgekehrt
in stark vereinfachter Weise in Hardware realisierbar ist. Multiplikationsoperationen
sind für
die Kanalschätzung
somit nicht mehr erforderlich.
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Ein
dritter Schritt betrifft eine Verwürfelung (engl. Scrambling)
im Frequenzbereich. Die vorangehend beschriebene Nutzung derselben
Sequenz auf allen Unterträgern
würde dazu
führen,
dass je OFDM-Symbol alle Unterträger
mit einem gleichen Wert belegt wären.
Die inverse schnelle Fourier-Transformation (IFFT – Inverse
Fast Fourier Transformation) auf der Sendeseite würde folglich
einen kurzen Diracimpuls mit einer Amplitude Nc synthetisieren.
Um dies zu verhindern, wird erfindungsgemäß eine Verwürfelung der Sequenzen im Frequenzbereich
durchgeführt.
Dies kann bei der C-Präambel
in Hiperlan/2- oder IEEE 802.11a-basierten Systemen beispielsweise
mittels einer Multiplikation mit einer unterträgerindividuellen binären Sequenz
verwirklicht wird. Hierdurch bleibt vorteilhaft die vorangehend
als vorteilhaft erkannte binäre
Struktur der Präambel
erhalten, und die Dynamik des Sendesignals wird wieder auf einen üblichen
Bereich beschränkt.
Empfängerseitig
muss die Verwürfelung
vor der Kanalschätzung
durch einen entsprechenden Vorzeichenwechsel der Sequenz wieder
rückgängig gemacht
werden.
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Ein
vierter Schritt befasst sich mit einer Korrektur des so genannten
IQ-Ungleichgewichts (engl. IQ-Imbalance). Diese tritt beispielsweise
aufgrund eines vergleichsweise einfachen Schaltungsdesign im Funkfrequenzbereich
mit direkter Auf- und Abwärtskonvertierung
(engl. up- and down-conversion) auf. Das Ungleichgewicht verursacht
nachteilig eine Kopplung zwischen empfangenen Signalen im oberen
und unteren Seitenband. Die entsprechenden Sende- und Empfangsschaltungen
weisen ein IQ-Ungleichgewicht
auf, welches von der Signalverarbeitung geschätzt und kompensiert werden
muss. Im Zeitbereich kann die Kalibrierung relativ einfach durchgeführt werden,
jedoch müssen
explizite Kenntnisse der Parameter des Ungleichgewichts vorhanden
sein. Im Frequenzbereich hingegen wird die Kanalschätzung korrigiert,
wobei jedoch keine expliziten Kenntnisse der Parameter vorhanden
sein müssen.
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Für die Korrektur
des IQ-Ungleichgewichts können
drei Ansätze
unterschieden werden.
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Gemäß einem
ersten Ansatz wird für
jeden einzelnen Sender und Empfänger
vorab eine Kalibrierung durchgeführt
und das IQ-Ungleichgewicht in jeder Basisbandeinheit separat korrigiert.
Hierdurch entstehen jedoch nachteilig erhebliche Kosten für die Kalibrierung,
die einer praktischen Realisierung entgegenstehen.
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Einem
zweiten Ansatz zufolge wird der Real- und Imaginärteil eines jeden Sendesignals
im Zeitbereich mit einer eigenen Sequenz aus demselben orthogonalen
Satz von Sequenzen markiert, und das IQ-Ungleichgewicht mittels
einer reelwertigen MIMO-Signalverarbeitung
korrigiert, wobei jeder I- und Q-Zweig eines jeden Transceivers
als eine virtuelle Antenne angenommen wird. Das System arbeitet
in diesem Fall mit einer reellwertigen Kanalmatrix mit einer doppelten
Anzahl virtueller Sende- und Empfangsantennen.
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Gemäß einem
dritten Ansatz wird die Kopplung zwischen den empfangenen Signalen
im oberen und unteren Seitenband mittels einer gemeinsamen Verarbeitung
des Unterträgers
sowie eines korrespondierenden Bild-Unterträger entsprechend dem Vorgehen
in dem Artikel von T. M. Ylamurto "Frequency Domain IQ Imbalance Correction
Scheme for OFDM Systems",
Proc. WCNC 2003, New Orleans, USA, geschätzt und korrigiert.
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Zu
diesem Zweck wird jedes der Symbole der Präambel in zwei Symbole aufgespaltet,
sodass nur Unterträger
in dem oberen Seitenband während
der ungeraden Symbole verwendet werden.
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Die
direkten Kanalkoeffizienten werden dann in dem oberen Seitenband
geschätzt,
wohingegen in dem unteren Seitenband die Übersprech-Koeffizienten (cross-talk)
geschätzt
werden. Während
der geraden Symbole werden hingegen entsprechend umgekehrt nur die
Unterträger
des unteren Seitenbandes genutzt, um die direkten Kanalkoeffizienten
zu schätzen.
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Werden
die vorangehend beschriebenen Schritte sowie die Forderung aus Gleichung
(4) zusammengefasst, so ergeben sich die Pilotsequenzen der j-ten
Sendeantenne zu
für kalibrierte
Transceiver entsprechend dem ersten Ansatz, bzw.
für unkalibrierte
Transceiver entsprechend dem zweiten Ansatz, und
entsprechend
dem dritten Ansatz. Dabei sind O
x Sequenzen
aus einem orthogonalen Satz von Sequenzen, beispielsweise bekannte
Hadamard-Sequenzen. Hadamard-Sequenzen sind nur für K = 2
m (m ≥ 1)
bekannt.
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Vorteilhaft
kann für
O
x beispielsweise die x-te Zeile aus der
quadratischen Hadamard-Matrix genutzt werden. Allgemein haben Hadamard-Sequenzen
die vorteilhafte Eigenschaft, dass sie rekursiv darstellbar sind.
Bezeichnet H
m die Hadamard-Matrix mit jeweils
2
m Spalten und Zeilen, so können mit
H
1 = 1 alle größeren Hadamard-Matrizen mit
der Vorschrift
erzeugt
werden. Da die jeweils ursprünglichen
Matrizen (H
m-1) unverändert in der linken oberen
Ecke einer neuen Matrix erscheinen, bilden auch die ersten 2
m-1 Hadamard-Sequenzen mit halbierter Länge wieder
einen (kleineren) Satz von zueinander orthogonalen Sequenzen.
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Werden
also Hadamard-Matrizen als Grundlage für die Zeitbereichsstruktur
der Trainingssequenzen in Gleichung (8) gewählt, und j entsprechend der
Antennenzahl durchnummeriert, so kann die Länge der Präambel, d.h. die Anzahl der
für die
Kanalschätzung
erforderlichen OFDM Symbole, reduziert werden, indem K um Potenzen
von 2 reduziert wird. Eine Varianz des Schätzfehlers erhöht sich
dabei um den gleichen Faktor.
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Basierend
auf der Gleichung (4) und dem vierten Schritt müssen somit mindestens NTx (erster und dritter Ansatz) bzw. 2·NTx Sequenzen (zweiter Ansatz) verwendet werden.
Durch die variable Länge
der Trainingssequenzen kann vorteilhaft die Güte der Kanalschätzung bei
verschiedenen Antennenanordnungen eingestellt, entsprechend Gleichung
(7), und Anforderungen des verwendeten Übertragungsverfahrens in Bezug
auf die Qualität
der Kanalschätzung
erfüllt
werden.
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In 1 und 2 ist
beispielhaft eine jeweilige Struktur des Real- und Imaginärteils einer
Präambel mit
K = 64 in der Zeit-Frequenz-Ebene für eine erste und eine zweite
angenommene Sendeantenne entsprechend der Gleichung (8-II) dargestellt.
Auf der vertikalen Achse ist dabei ein Unterträger- bzw. Frequenz-Index, und auf der horizontalen
Achse ein Zeit-Index
in Einheiten von 4us aufgetragen. Jede Spalte ent spricht einem OFDM-Symbol
und jede Zeile einem Unterträger.
Entsprechend dem Hiperlan/2 Standard wird eine maximale Anzahl von
64 OFDM-Symbolen für
die Trainingssequenz dargestellt. Von den dargestellten 64 möglichen
Unterträgern
werden in dem Beispiel lediglich 52 verwendet. In den Randbereichen
werden die Träger
1 bis 6 und 60 bis 64 sowie der mittige Träger Nr. 33 nicht verwendet.
Des weiteren sind in den Unterträgern
12, 26, 40 und 54 Pilotsignale vorgesehen, die rein reelle Werte
aufweisen (1,1,1,–1)
und einer Nachführung
der Trägerphase
dienen. Entsprechend wird auf diesen Unterträgern im Realteil über der
Zeit ein konstantes Signal dargestellt, währenddessen im Imaginärteil kein
Signal existiert.
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Aus
der 1 ist erkennbar, dass der Realteil der ersten
Antenne über
der Zeit auf allen Unterträgern konstant
bleibt, welches eine charakteristische Eigenschaft der ersten Hadamard-Sequenz
ist. Der Imaginärteil ändert hingegen
sein Vorzeichen von OFDM-Symbol zu OFDM-Symbol. Bei der zweiten
Antenne in 2 ändern sich Real- und Imaginärteil nur
in jedem zweiten OFDM-Symbol, wobei die Änderungen jedoch gegeneinander
um eine Symboldauer verschoben sind. Auf der vertikalen Frequenzachse
ist das Verwürfeln
anhand von sich unregelmäßig ändernden
Vorzeichen dargestellt.
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Im
Folgenden wird ein Beispiel für
eine aufwandsarme Realisierung der empfängerseitigen Kanalschätzung beschrieben.
Für die
gesamte MIMO-OFDM-Kanalschätzung
sind NTx·NRx·Nc komplexe Korrelationen entsprechend der
Gleichung (3) erforderlich. Würde
für jede
Korrelation eine individuelle Schaltung realisiert werden, so würden die
Grenzen heute verfügbarer
FPGAs überschritten.
Entsprechend der Gleichung (3) muss weiterhin eine Korrelation über mehrere
aufeinander folgende OFDM-Symbole durchgeführt werden.
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Um
den Aufwand zu reduzieren, werden, wie vorangehend beschrieben,
als Trainingssequenzen, abgesehen von der zusätz lichen Verwürfelung
im Frequenzbereich, auf allen Unterträgern dieselben Signale verwendet.
Hierdurch wird vorteilhaft ermöglicht,
lediglich NTx·NRx-Korrelationsschaltungen
unter Zuhilfenahme eines Zwischenspeichers zu verwenden, was den
Hardwareaufwand für
die Implementierung auf eine heute realisierbare Größenordnung
reduziert. Die zugrunde liegende Vorgehensweise ist in der 3 dargestellt.
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In
der 3 ist wiederum eine Frequenz-Zeit-Ebene dargestellt,
diesmal jedoch unter Betrachtung der Empfängerseite. Jede Spalte entspricht
einem OFDM-Symbol (Zeit-Index) und jede Zeile einem Unterträger (Unterträger-Index).
Die empfängerseitige
Einheit für
die schnelle Fourier-Transformations (FFT) gibt die auf den jeweiligen
Unterträgern
empfangenen Signale seriell aus, wobei Real- und Imaginärteil gleichzeitig
verfügbar
sind. Dies ist in der 3 mittels die auf- und abgehende Linie
dargestellt. Entsprechend der Gleichung (3) erfolgt die Korrelation
in jedem Unterträger
OFDM-Symbol für
OFDM-Symbol, d.h. im Zeitbereich.
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Ziel
der Implementierung ist nun, die Korrelationsschaltungen möglichst
für alle
zu betrachtenden Unterträger
wieder zu verwenden. Hierzu wird zunächst die sendeseitige Verwürfelung
rückgängig gemacht,
beispielsweise mittels eines Vorzeichenwechsels des Empfangssignals
entsprechend der Sequenz Sn. Anschließend wird
die Tatsache ausgenutzt, dass alle Unterträger einer Sendeantenne im Zeitbereich
mit derselben Sequenz moduliert sind. Hierdurch kann schließlich für alle Unterträger dieselbe
Korrelationsschaltung genutzt werden, es müssen dabei lediglich die jeweiligen
Zwischenergebnisse in einem Speicher der Länge Nc abgelegt
werden.
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Soll
beispielsweise ein bestimmter Unterträger n zu einem bestimmten Zeitpunkt
tk verarbeitet werden, so werden das letzte Zwischenergebnis für den Unterträger n aus
dem Speicher ausgelesen (1. Operand), abhängig von dem aktuellen Wert
der Hadamard-Sequenz gegebenenfalls das Vorzeichen des Emp fangssignals
(2. Operand) bei diesem Unterträger
für das
aktuelle OFDM-Symbol gewechselt, die beiden Werte addiert und das
Ergebnis wiederum im Speicher abgelegt. Die ersten beiden Schritte
können
dabei parallel, die letzten beiden Schritte jedoch sequenziell durchgeführt werden.
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Hierdurch
erhöht
sich die erforderliche Taktfrequenz um den Faktor drei, welches
bei Symbolraten von 20 MHz entsprechend den Hiperlan/2- oder IEEE
802.11a-Standards jedoch unkritisch ist. Bei einem sehr viel höheren Symboltakt,
beispielsweise im Bereich von 100 MHz, kann der beschriebene Prozess
in mehreren parallelen Pipelines jeweils sequenziell für mehrere
aufeinander folgende Unterträger
durchgeführt
werden. Dabei ist beispielsweise jeweils eine Pipeline für einen
Unterträger
zuständig,
wobei die einzelnen Schritte in einer Pipeline nacheinander ausgeführt werden.
Die Kanalschätzung
in den einzelnen Pipelines kann entsprechend der Nummer des Unterträgers nacheinander
anstoßen
werden.
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Folglich
sind vorteilhaft lediglich Additionen für die MIMO-OFDM-Kanalschätzung erforderlich, und es können dieselben
Korrelationsschaltungen aufgrund der erfindungsgemäßen Struktur
der Trainingssequenz für
alle Träger
wieder verwendet werden. Die Kanalschätzung ist insofern perfekt,
als dass für
jeden Unterträger
ein Ergebnis ohne systematischen Fehler vorliegt. Das erfindungsgemäße Verfahren
erzeugt also vorteilhaft keinen Interpolationsfehler. Das Ergebnis
der Schätzung
liegt sofort nach Ablauf der C-Präambel bzw. Trainingssequenz
zur Weiterverarbeitung vor, und es kommt entgegen dem Verfahren
des einleitend genannten Artikels von Stüber et al nicht zu zusätzlichen
Verzögerungen.
Bei dem darin vorgeschlagenen Verfahren wird nach der FFT am Empfänger noch
eine Matrixinversion und eine IFFT eingesetzt, um Pilotsignale nur
auf einer reduzierten Anzahl von Unterträgern senden zu müssen.
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Im
Folgenden wird die Berechnung von Gewichtsmatrizen beschrieben.
Die Berechnung von Gewichtsmatrizen für lineare und nichtlineare
MIMO-Detektionsverfahren erfordert eine große Anzahl von Matrixinversionen
in einem sehr kurzen Zeitraum. So sind beispielsweise die Gewichtsmatrizen
W
n bei dem bekannten so genannten linearen
Zero-Forcing-Verfahren durch die Pseudoinverse der Kanalmatrizen
bei dem n-ten Unterträger
gegeben:
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Die
Matrixinversion in der Gleichung (10) kann mit bekannten Algorithmen,
wie beispielsweise Gauss-Jordan, berechnet werden, jedoch können auch
spezielle Verfahren wie beispielsweise Greville verwenden werden,
die unmittelbar auf die pseudoinverse Matrix führen. Diese Algorithmen können jedoch
aufgrund ihrer sequenziellen Struktur nur schwer direkt in einem
FPGA umgesetzt werden. Eine einfachere Implementierung ist hingegen
in einem konventionellen Mikroprozessor oder DSP möglich. Es
ergeben sich weiterhin hohe Anforderungen sowohl an die Kopplung
zwischen DSP und FPGA als auch an die Programmierung des DSPs, da
die Kanalkoeffizienten für
jeden einzelnen Unterträger
innerhalb eines Zeitraumes von typischerweise weniger als 1ms neu
geschätzt
und nachgeführt
sowie die Gewichtsmatrizen berechnet werden müssen.
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Zunächst müssen die
Ergebnisse der Kanalschätzung
in einen DSP eingelesen werden, welches, wie vorangehend erwähnt, eine
schnelle Kopplung zwischen DSP und FPGA erfordert. Praktische OFDM-Systeme verwenden
in der Regel eine recht hohe Anzahl an Unterträgern. So nutzen die Standards
HiperLan/2 und IEEE 802.11a beispielsweise 48 Unterträger, wohingegen
der IEEE 802.16-Standard 256 Unterträger und zukünftige Funk-Kommunikationssysteme
der vierten Generation voraussichtlich 512 bis 1024 Unterträger verwenden
werden. Für
ein IEEE 802.11a-basiertes System mit zwei Sendern und zwei Empfängern müssen bei gleichzeitiger
Korrektur des IQ-Ungleichgewichts 16 × 48 = 768 Kanalkoeffizienten
mit einer Auflösung
von beispielsweise 12 bit übertragen
werden. Mit einem 24 bit breiten Bus bei einer effektiven Taktrate
von 10 MHz kann diese Datenmenge in einer Zeit von 38 μs übertragen
werden. Bei höheren
Antennenzahlen, beispielsweise vier Sende- und Empfangsantennen
mit 48 Unterträgern
beträgt
die erforderliche Zeit bereits 307 μs, und bei beispielsweise 200
Unterträgern
beträgt
die erforderliche Zeit 1.3 ms. Hierzu sind ein breiterer Bus und gegebenenfalls
eine wesentlich höhere
effektive Taktfrequenz erforderlich. Ein möglichst schneller Zugriff des DSP
auf Register im FPGA ist also erforderlich.
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Insbesondere
für Systeme
mit einer großen
Anzahl Unterträger
ist ein Einsatz mehrerer parallel geschalteter DSPs sinnvoll, wobei
jeder DSP beispielsweise für
eine bestimmte Untergruppe von Unterträgern zuständig ist und individuell an
den FPGA angebunden ist. Eine beispielhafte Realisierung in Form
einer Sternstruktur mit einem FPGA als Knoten ist in der 4 dargestellt.
Mittels einer derartigen Anordnung können die oben erwähnten Ladezeiten
für die
Kanalschätzergebnisse
in der Matrizen Hn vom FPGA in den Speicher
des DSP und die Speicherzeiten für
die Gewichtsfaktoren in den Matrizen Wn vom
DSP in den FPGA vorteilhaft reduziert werden.
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Weiterhin
sollte vorteilhaft ein weitgehend asynchroner Zugriff des bzw. der
DSPs auf den FPGA gewährleistet
werden. Während
sich die Abläufe
im FPGA an der Rahmenstruktur des Sendesignals orientieren, sollten
die Lese-, Rechen- und Schreiboperationen im DSP weitgehend unabhängig davon
realisiert werden. Dies kann in der Weise erfolgen, dass Kanalschätzergebnisse
unmittelbar nach Abschluss der Kanalschätzung aus dem Zwischenspeicher
des Akkumulators in einen zweiten Speicher kopiert werden (1:1-Kopie).
Nur für
die kurze Zeit der Erstellung der Kopie verfügt der DSP dabei über keinen
Zugriff auf den FPGA. In ähnlicher Weise
werden die Gewichtsmatrizen übertragen.
Der DSP schreibt die Ergebnisse zunächst wiederum in einen Zwischenspeicher,
von wo aus sie zum nächst
möglichen
Zeitpunkt, zu dem keine Daten übertragen
werden – im
Allgemeinen während
der Übertragung
von Präambeln – in von
der Datenrekonstruktion benutzte Register kopiert werden. Mittels
dieses weitgehend asynchronen Designs können die Abläufe in FPGA
und DSP weitgehend voneinander entkoppelt werden, welches vorteilhaft
die Programmierung vereinfacht.
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In
einem DSP werden Gewichtsmatrizen berechnet und Ergebnisse wieder
zum FPGA zurück übertragen.
Da die Gewichtsmatrizen für
alle Unterträger,
wie oben erwähnt,
in einem sehr kurzer Zeitraum von typischerweise 1 ms berechnet
werden müssen,
um einer zeitlichen Änderung
der Kanalkoeffizienten folgen zu können, werden sehr hohe Verarbeitungsleistungen
benötigt.
Theoretische Werte liegen für
48 Unterträger und
jeweils vier Sende- und Empfangsantennen bei ca. 100 Million Fließkommaoperationen
pro Sekunde. Da praktische Werte mit nichtoptimiertem C-Code liegen
dagegen meist deutlich höher
liegen, sollte die Implementierung der Algorithmen möglichst
gut an die interne Struktur des DSP angepasst werden, um möglichst nahe
an diese theoretischen Werte zu gelangen.
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Die
Algorithmen sollten weiterhin derart implementiert werden, dass
aufeinander folgende Aufgaben, die nicht in einem Prozessschritt
erledigt werden können,
beispielsweise Multiplikationen, in der Weise organisiert sind,
dass prozessorinterne Pipelines effizient genutzt werden. Auf diese
Weise entspricht die effektive Bearbeitungszeit für aufeinander
folgende identische Folgen von Operationen lediglich noch einem
Zyklus. Zudem sollten Möglichkeiten
konsequent genutzt werden, Prozesse wie beispielsweise Addition,
Adressberechnung und Speicherzugriffe, ebenfalls gleichzeitig in
einem Zyklus zu erledigen. Kritisch sind weiterhin Divisionsoperationen,
die zunächst
jeweils nur als 8-bit-Schätzwerte
vorliegen. Hierzu kann beispielsweise der bekannte Newton-Rhapson-Algorithmus
vorteilhaft eingesetzt werden, da dieser in wenigen zusätzlichen
Zyklen ein wesentlich genaueres Ergebnis zur Verfügung stellt.
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In
der Summe der vorangehend beschriebenen Maßnahmen können die Rechenzeiten mittels
hardwarenah optimierter DSP-Codes um fast zwei Größenordnungen
gegenüber
einem nicht-optimierten C-Code reduziert werden. Diese Optimierungen
ermöglichen
vorteilhaft eine Realisierung derzeit diskutierter Systeme, wie
beispielsweise eine Erweiterung des IEEE 802.11a-Standards durch
MIMO-OFDM, auf Basis eines oder weniger aktuell verfügbarer DSPs.
Ergebnisse einer solchen Optimierung sind beispielhaft in 5 dargestellt. Auf
der vertikalen Achse ist dabei logarithmisch eine Gesamtzeit in
ms für
48 Unterträger,
und auf der horizontalen Achse eine Anzahl Sendeantennen aufgetragen.
Aus den Graphen ist unter anderem ersichtlich, dass selbst bei einer
Programmierung in Maschinensprache (Assembler) die praktisch ermittelten
Werte auf einem DSP des Typs Texas Instruments (TI) 6713, 225 MHz,
noch um ca. einen Faktor sechs über
den theoretisch möglichen
Werten liegt. Bei einem in der Programmiersprache C programmierten
und manuell zusätzlich
optimierten Programm beträgt
dieser Faktor ca. zehn. In den dargestellten Zeiten sind Lade- und
Speicheroperationen vom Speicher des DSP in einen Cache-Speicher
und zurück
mit berücksichtigt.
Für eine
beispielhafte Konfiguration mit vier Sende- und Empfangsantennen
können
somit mit aktuell verfügbaren
DSPs Gesamtzeiten von ca. 1 ms erzielt werden. Bei fortschreitender
Entwicklung der DSPs sind entsprechend größere Anzahlen Antennen in dieser
Gesamtzeit verarbeitbar.
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Vor
einer Darstellung einer beispielhaften Realisierung der Erfindung
in einem MIMO-OFDM-basierten Funk-Kommunikationssystem wird nachfolgend
noch die empfangsseitige Rekonstruktion der Datensignale beschrieben.
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Die
Rekonstruktion der Datensignale erfolgt auf Basis der für jeden
Träger
berechneten Gewichtsmatrizen W
n mittels
einer linearen Matrix-Vektor Multiplikation. Ausgehend von der Gleichung
(1) kann dies durch die Summe
dargestellt werden. Hierzu
wird beispielsweise eine direkt im FPGA implementierte so genannte
Matrix-Vektor-Multiplikationseinheit (MVME) verwendet. Prinzipiell
multipliziert diese Einheit eine für den aktuellen Unterträger gültige Gewichtsmatrix
Wn mit einem aktuellen Empfangsvektor nach der Gleichung (1) in
einem Taktschritt. Dies kann vorteilhaft mittels einer Pipelinestruktur
erreicht werden, wie sie
6 beispielhaft dargestellt ist.
Zunächst
werden alle auftretenden Multiplikationen parallel ausgeführt, wofür aufgrund
der komplexen Operanden 4·N
Tx·N
Rx vorzugsweise direkt in Hardware realisierte
Multiplikatoren verwendet werden, die in aktuell verfügbaren FPGAs
bereits in einer großen
Anzahl implementiert sind. Anschließend werden die erforderlichen
Additonen so oft paarweise ausgeführt, bis ein Endergebnis vorliegt.
Die Kaskade von Additionen in
6 ähnelt allgemein
dem k.o.-Prinzip bei Sportwettbewerben. Effektiv wird so in jedem
Taktschritt eine Matrix-Vektor-Multiplikation ausgeführt, welche
vorteilhaft eine Echtzeitrealisierung bei gleichzeitig hohen Datenraten
ermöglicht.
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Wie
bereits bezugnehmend auf 3 erläutert, werden Empfangssignale
von der FFT-Einheit Unterträger
für Unterträger seriell
ausgegeben. Aufgrund dessen kann die oben erwähnte Matrix-Vektor-Multiplikationseinheit
(MVME) auch in einem MIMO-OFDM-System Unterträger für Unterträger genutzt werden. Die Gewichtsmatrizen
Wn werden hierzu beispielsweise mittels
einer geeigneten Adressierung der Operanden zunächst in eine richtige Reihenfolge
getauscht. Vorzugsweise wird für
die hierfür
verwendeten Register eine Adressierung gewählt, die ein einfaches Umschalten
zwischen Gewichtsmatrizen der einzelnen Unterträger, beispielsweise mittels
eines Zählers,
ermöglicht.
Eine mögliche
Adressierung ist in 7 beispiel haft dargestellt,
die einzelnen Felder können
jedoch in gleicher Weise beliebig vertauscht sein.
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Eine
sende- und empfängerseitige
Integration wird nachfolgend bezugnehmend auf 8 und 9 beschrieben.
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8 zeigt
eine beispielhafte Integration eines Senders. Prinzipiell ist eine
Parallelschaltung zweier OFDM-Sendestränge verwirklicht. Daten data
werden mittels einer Einrichtung zur seriell-parallel-Wandlung S/P
auf mehrere Teildatenströme
aufgeteilt und unabhängig
voneinander in einer Einrichtung I/E verschachtelt und kodiert (Interleaving/Encoding)
sowie gegebenenfalls zusätzlich
zur Verringerung der Datenrate punktiert. Alternativ hierzu kann
jedoch in gleicher Weise eine gemeinsame Verschachtelung und Kodierung
für die
Teildatenströme
durchgeführt
werden. Alle für
eine Übertragung über die
Funkschnittstelle wichtigen Signale, wie die A-, B- und die erfindungsgemäße C-Präambel, werden
im Tx-FPGA generiert
und im Zeitmultiplex mit den Datensignalen zusammen geführt. Dies
erfolgt in einer Rahmungs- und Modulationseinrichtung F/M (Framing/Modulation),
in der die Übertragungsrahmen
bestehend aus den einzelnen Signalanteilen gebildet und moduliert
werden.
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Die
so entstehenden Übertragungsrahmen
durchlaufen anschließend
eine inverse schnelle Fourier-Transformation IFFT und es wird ein
zyklisches Präfix
in das Zeitbereichssignal eingefügt.
Alternativ können
die Präambeln
auch als komplexe Abtastwerte in das Zeitbereichssignal eingefügt werden.
Die digitalen Sendesignale werden anschließend mittels Digital-Analog-Wandler
D/A in analoge Signale im Basisband BB gewandelt, und mit IQ-Modulatoren
in den Sendeeinrichtungen Tx auf die Trägerfrequenz auf moduliert,
bevor sie einen MIMO-Kanal bildend von Sendeantennen über die
Funkschnittstelle übertragen
werden. Anstelle von Antennen kann in gleicher Weise eine leitungsgebundene Übertragung
der analogen Signale erfolgen.
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Eine
beispielhafte Integration in einem Empfänger ist in 9 dargestellt.
Analoge Empfangssignale des MIMO-Kanals werden in jeweiligen Empfangsantennen
nachgeschalteten Empfängereinrichtungen
Rx in das Basisband BB heruntergemischt, und die komplexen Basisband-Signale
anschließend
in jeweiligen Analog-Digital-Wandlern A/D digitalisiert. Die Empfangseinrichtungen
Rx sind dabei beispielsweise direkt abwärtskonvertierende Empfänger. Für eine empfangsseitige
Rahmen- und Symbol-Synchronisation
werden die entsprechenden A- und B-Präambelsignale im Zeitbereich
in einer Synchronisationseinrichtung SYNC ausgewertet. Die weiteren
Signale durchlaufen nach einer nicht dargestellten Korrektur des
Frequenz-Offsets und gegebenenfalls einer Schätzung der Signalstärke eine
schnelle Fourier-Transformation FFT. In der Frequenzdomäne verlassen
die Signale die schnelle Fourier-Transformation zur Vereinfachung
der Implementierung vorzugsweise geordnet nach Unterträgern. Anschließend werden
die Signale parallel zu einer Kanalschätzeinrichtung CE (Channel Estimation)
sowie einer Detektionseinrichtung DET zugeführt.
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Die
Kanalschätzung
erfolgt dabei auf der vorangehend beschriebenen erfindungsgemäßen Struktur der
C-Präambel
bzw. Trainingssequenz. Die digitalen Schätzergebnisse für die Matrizen
Hn werden in einen oder mehrere DSPs eingelesen,
die beispielsweise als Bestandteil des FPGAs Rx-FPGA verwirklicht
sein können.
Die Gewichtsmatrizen Wn werden anschließend nach
den einzelnen Unterträgern
geordnet in Registerseiten abgespeichert.
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Allgemein
kann die Kanalschätzung
im Zeit- oder Frequenzbereich durchgeführt werden. Schätzung im
Zeitbereich können
bezüglich
der Anzahl zu schätzender
Variablen effizienter verwirklicht werden, da die Anzahl der Abtastungen
in der Regel deutlich kleiner als die Anzahl Unterträger ist.
Jedoch sind derzeit keine eine ausreichende Leistung zur Verfügung stellende
und in einem FPGA realisierte Schätzer für die Zeit-Domäne verfügbar. Zu
beachten ist weiterhin, dass die Anzahl Kanalkoeffizienten für Schätzungen
in der Frequenz-Domäne
die für
so genannte flat-fading-Kanäle
erforderlichen Kanalkoeffizienten weit übertrifft.
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Die
Verwendung eines separaten Korrelations-Schaltkreises (CC – Correlation
Circuit) für
jeden Koeffizienten würde
ca. zwei Drittel eines beispielhaft angenommenen XILINX X C2V6000
FPGA ausfüllen.
Jedoch können
die Korrelations-Schaltkreise durch geringe Modifikationen für alle Unterträger wieder
verwendet werden. Eine effiziente Implementierung ist auf Basis
der vorangehenden Erläuterungen
zu der 3 möglich. Nach
der schnellen Fouriertransformation wird das Unterträger-Zeit-Gitter der 3 Zeile
für Zeile,
d.h. Unterfrequenz für
Unterfrequenz, abgetastet, währenddessen
die Korrelation im Zeitbereich, d.h. von OFDM-Symbol zu OFDM-Symbol,
durchgeführt
wird.
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Für die Datenrekonstruktion
kann als Detektionseinrichtung DET eine MVME, ein linearer MMSE
(Minimal Mean Square Error) oder im allgemeinen Fall ein so genannter
flat-fading-MIMO-Detektor
eingesetzt werden. Die MVME führt
in quasi Echtzeit eine Multiplikation aller Komponenten des Empfangsvektors
aus Gleichung (1) mit jeweils der zum aktuellen Trägerindex
n gehörenden
Gewichtsmatrix Wn durch. Dabei wird für jeden
Unterträger
die korrespondierende Matrix Wn aus den
entsprechenden Registerseiten ausgewählt, welches in der 9 durch
einen zwischen den Registerseiten schaltbaren Schalter symbolisiert
ist. Die derart rekonstruierten Signale werden nachfolgend in einer
Dekodier- und Entschachtelungseinrichtung dekodiert, sowie die sendeseitige
Verschachtelung rückgängig gemacht.
In einer abschließenden
Einrichtung P/S zur parallel-seriell-Wandlung werden alle Teildatenströme wieder
zusammengeführt
und sind als Daten data zur weiteren Verarbeitung verfügbar.