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Die
Erfindung betrifft ein Ventil, das insbesondere für gasförmige fluide
Medien vorgesehen ist.
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Es
besteht ein Bedarf nach Gasventilen, die einerseits einen Gasstrom
sicher absperren und somit Sicherheitsanforderungen erfüllen und
andererseits einen niedrigen Strömungswiderstand
in geöffnetem
Zustand aufweisen. Zur Erhöhung
der Sicherheit werden in der Regel zwei Ventilverschlussglieder und
zwei zugeordnete Ventilsitze vorgesehen, wobei immer wieder Versuche
unternommen worden sind, die beiden Ventilverschlussglieder dann
mit einem einzigen Antrieb zu betätigen.
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So
ist beispielsweise aus der
EP
1 084 357 B1 ein Gasventil bekannt, das zwei Ventilverschlussglieder
aufweist, die in Grenzen unabhängig
voneinander bewegbar und mit einem einzigen gemeinsamen Magnetantrieb
betätigbar
sind. Die Ventilverschlussglieder sind konzentrisch zueinander angeordnet.
Das erste bzw. äußere Ventilverschlussglied ist
mit dem Rand eines Bechers verbunden, der in einen Magnetantrieb
hineinragt. Der Becher besteht aus Edelstahl oder einem anderen
nicht wesentlich magnetischen Material. Eine Schließfeder stützt sich einerseits
an dem Becherrand und andererseits an dem Ventilgehäuse ab.
Dadurch wird das erste äußere Ventilverschlussglied
gegen eine ringförmige
Planfläche
einer Gehäusezwischenwand
gedrückt,
die eine Durchgangsöffnung
umgibt und einen ersten Ventilsitz bildet. Sie bildet zugleich einen
zweiten Ventilsitz für
das zweite innere Ventilverschlussglied, das in dem Innenraum des
Bechers angeordnet ist. Das zweite Ventilverschlussglied ist mit
einem zylindrischen Magnetanker verbunden, der sich in den Innenraum
des Bechers hinein erstreckt. Eine dem zweiten Ventilverschlussglied
zugeordnete Schließfeder
stützt
sich einen Ends an einer an dem Becher ausgebildeten Sicke und anderen
Ends an dem zweiten Ventilverschlussglied ab.
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Wird
der Magnetkreis erregt wird der in dem Becher liegende Anker nach
oben, d.h. von dem Ventilsitz weg bewegt. Es öffnet somit zunächst das
zweite innere Ventilverschlussglied. Mit seiner oberen flachen Stirnseite
läuft der
Anker alsbald an dem Boden des Bechers an und nimmt nun auf dem
Rest seines Weges auch den Becher mit nach oben, so dass auch das
erste äußere Ventilverschlussglied öffnet.
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Diese
Anordnung führt
wegen der Vereinigung der beiden Ventilsitze miteinander zu einem
relativ niedrigen Durchflusswiderstand und somit zu einem geringen
Druckabfall über
dem offenen Ventil. Des Weiteren genügt ein einziger Magnetantrieb.
Allerdings stellt sich die Fertigung als relativ anspruchsvoll heraus.
Dies rechtfertigt die Suche nach vereinfachten Lösungen.
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Des
Weiteren ergibt sich häufig
die Anforderung nach einem Signal, das die Ventiloffenstellung kennzeichnet,
wobei eine Öffnung
des Ventils nicht unsignalisiert bleiben darf. An dieses Signal
werden somit besondere Sicherheitsanforderungen gestellt. Ein solches
Signal lässt
sich von dem Ventil gemäß
EP 1 084 357 B1 nur
schwer ableiten.
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Des
Weiteren ist aus der
DE 25 10
788 ein Doppelsitzgasventil mit zwei tellerartigen Ventilverschlussgliedern
bekannt. Das in Flussrichtung erste größere und somit äußere Ventilverschlussglied
ist mit einer Schließfeder
verbunden, die es gegen seinen Ventilsitz drückt. Das darunter liegende
kleinere zweite und somit innere Ventilverschlussglied wird mit
einer Feder in Schließrichtung
vorgespannt, die sich einen Ends an dem zweiten Ventilverschlussglied
und anderen Ends an dem ersten Ventilverschlussglied abstützt. Ein
Fortsatz des zweiten unteren Ventilverschlussglieds ragt in eine
entsprechende nach unten offene, nach oben jedoch geschlossene Sackbohrung
des ersten Ventilverschlussglieds. Ein Stößel ist zur Öffnung der
Ventilverschlussglieder vorgesehen. Dieser Stößel sitzt in einer Sackbohrung des
unteren Ventilverschlussglieds und drückt dieses bedarfsweise von
dem Ventilsitz weg. Dabei durchläuft
das zweite Ventilverschlussglied zunächst das gegen das erste Ventilverschlussglied
vorhandene Spiel bis sein Fortsatz an dem Boden der Sackbohrung
des ersten Ventilverschlussglieds ankommt. Sobald dies erfolgt ist
wird nun auch das erste Ventilverschlussglied geöffnet.
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Wenn
die Druckbewegung des Stößels beginnt
wird zuerst das zweite Ventilverschlussglied und sodann das erste
Ventilverschlussglied geöffnet. Diese
Konfiguration setzt jedoch einen auf Druck arbeitenden Antrieb voraus,
es werden jedoch Magnetantriebe bevorzugt, die eher auf Zug arbeiten.
Aus der
JP 58134284
A ist des Weiteren ein druckmittelbetätigtes Ventil bekannt, das
zwei d.h. ein erstes äußeres und
ein zweites inneres Ventilverschlussglied aufweist. Das innere Ventilverschlussglied
ist begrenzt beweglich an dem ersten Ventilverschlussglied gelagert.
Eine Schließfeder
spannt es von dem ersten Ventilverschlussglied weg auf den Ventilsitz
zu vor.
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Der
Ventilsitz wird durch eine eine Durchgangsöffnung umgebende plane Ringfläche gebildet, auf
der sowohl das zweite innere als auch das erste äußere Ventilverschlussglied
aufsetzen kann. An einer Stelle der Planfläche, die in Schließstellung
zwischen den beiden Ventilverschlussgliedern liegt, ist eine Leitung
angeschlossen, die somit mit dem von den beiden geschlossenen Ventilverschlussgliedern umschlossenen
Innenraum kommuniziert. Dieser Innenraum kann in Schließstellung
mit Spülgas
geflutet werden, um ein Durchdringen von heißem Fluid von der stromaufwärtigen Seite
durch die beiden geschlossenen Ventilglieder zu der stromabwärtigen Seite
zu vermeiden.
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Aus
der Gebrauchsmusterschrift
DE
83 33 595 U1 ist ein elektromagnetisch betätigtes Ventil
bekannt, das zwei Näherungsschalter
zum Erfassen von Schließlage
und Öffnungslage
aufweist. Die Näherungsschalter
wirken mit einem Körper
zusammen, der auf einer Verbindungsstange sitzt, die den Magnetanker
mit dem Ventilverschlussglied verbindet. Zur korrekten Signalabgabe
müssen
die Schalter justiert werden.
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Mit
den Signalgebern lässt
sich die Öffnungs-
und die Schließlage überwachen.
Ein Zustand, in dem der Öffnungsvorgang
beginnt, eine Ventilöffnung
jedoch noch nicht eingetreten ist, ist damit jedoch nicht zu erfassen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein einfaches, sicheres Ventil für Fluide,
insbesondere gasförmige Medien,
zu schaffen, mit dem sich Gasströme
sicher freigeben und absperren lassen, wobei der Druckabfall über dem
Ventil wie auch der Fertigungsaufwand für das Ventil gering sein und
ein sicheres Öffnungssignal
zur Signalisierung der Ventiloffenstellung erzeugt werden soll.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Ventil nach Anspruch 1 gelöst:
Das erfindungsgemäße Ventil
weist zwei konzentrisch zueinander angeordnete Ventilverschlussglieder
auf, denen ein gemeinsamer Ventilsitz oder zwei konzentrisch zueinander
angeordnete, miteinander verbundene oder auch voneinander getrennte
Ventilsitze zugeordnet sind. Das zweite Ventilverschlussglied ist
axial beweglich an dem ersten Ventilverschlussglied gelagert. Der
Antrieb ist dem ersten Ventilverschlussglied zugeordnet und öffnet beide Ventilverschlussglieder.
Er öffnet
zunächst
das äußere Ventilverschlussglied
und nimmt dann das innere mit.
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Diese
Konzept gestattet die Ableitung eines sicheren Öffnungssignals auf einfachste
Weise, indem dem ersten Ventilverschlussglied ein Signalgeber zugeordnet
wird.
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Dieser
kann die Bewegung des Ventilverschlussglieds erfassen bevor das
zweite Ventilverschlussglied öffnet.
Vorzugsweise weist er seinen Schaltpunkt somit innerhalb des Axialspiels
auf, das das zweite Ventilverschlussglied gegen das erste Ventilverschlussglied
hat. Er erzeugt somit ein Ventilöffnungssignal
bevor das innere zweite Ventilverschlussglied öffnet und somit tatsächlich Gasstrom freigegeben
wird. Dies ist ein Sicherheitsmerkmal. Umgekehrt steht das Ventiloffensignal
beim Schließen
des Ventils noch an, wenn das zweite Ventilverschlussglied bereits
auf seinem Sitz aufgesetzt und somit den Gasstrom vollständig abgesperrt
hat. Es fällt
erst weg, wenn sich auch das erste Ventilverschlussglied in Richtung
auf den Ventilsitz weiter bewegt und somit schließt.
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Zugleich
erfüllt
das Ventil die Sicherheitsanforderungen eines doppelten Gasventils.
Ist einer der beiden Ventilsitze nicht ganz dicht, beeinträchtigt dies
die Dichtigkeit des Ventils ingesamt nicht.
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Zwischen
den Ventilsitzen kann ein Prüfkanal
abzweigen, um mit dem Ventil eine Dichtprüfung durchführen zu können, die beide Ventilsitz
gesondert testet. Ist das Ventil beispielsweise geschlossen und
tritt in dem Prüfkanal
eine allmähliche
Druckerhöhung
auf, arbeiten das erste Ventilverschlussglied und der erste Ventilsitz
nicht korrekt zusammen. Wird hingegen bei geschlossenem Ventil sowohl
eingangsseitig als auch über
den Prüfkanal
in den Zwischenraum Gasdruck angelegt und fällt der Gasdruck in dem Zwischenraum
allmählich
ab, arbeiten das zweite Ventilverschlussglied und der zweite Ventilsitz
nicht korrekt zusammen. Die Prüfung
ist jeweils bei geschlossenem Ventil durchzuführen und kann somit an einer
Gasanlage durch eine entsprechende Prüfroutine in eingebautem Zustand
von Zeit zu Zeit automatisch durchgeführt werden.
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Ein
Hauptvorzug des erfindungsgemäßen Ventils
liegt in der Möglichkeit,
einen einfachen Magnetantrieb vorzusehen, wie er sonst für Einfachventile
verwendet wird. Der mit dem ersten Ventilverschlussglied verbundene
Zuganker arbeitet, wie bei einem herkömmlichen Einfachventil. Der
erforderliche Luftspalt ist gering. Ein den Luftspalt durchragender
beweglicher Becher, wie er bei der eingangs genannten
EP 1 084 357 B1 erforderlich
war und zur Vergrößerung des
Luftspalts und somit des Magnetantriebs führt, ist hier nicht erforderlich.
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Des
Weiteren lässt
sich das Ventiloffensignal auf einfachste Weise ableiten. Beispielsweise
kann es durch Überwachung
der Ankerposition erhalten werden. Es genügt, einen einfachen mechanischen Endschalter
vorzusehen, der anspricht sobald der Anker sich aus seiner Schließposition
heraus bewegt. An Stelle eines mechanischen Schalters kann jedoch
auch ein elektronischer Näherungsschalter vorgesehen
werden, der beispielsweise die Dämpfung
einer mit Wechselspannung erregten Sensorspule überwacht. Nähert sich der Anker über ein
gewisses Maß hinaus
an diese Sensorspule an, kann eine entsprechende Auswerteschaltung
ein Signal geben. Diese Ausführungsform
hat den Vorzug elektronischer Justierbarkeit und einfacher Abdichtung für sich.
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Weitere
Einzelheiten vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus der Zeichnung, der Beschreibung oder aus Ansprüchen.
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 das
erfindungsgemäße Ventil
in einer längs
geschnittenen Prinzipdarstellung,
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2 die
Ventilverschlussglieder des Ventils nach 1, geschnitten
entlang einer Linie II-II, mit Blickrichtung auf das innen liegende
untere Ventilverschlussglied,
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3 das
Ventil nach 1 zu Beginn seines Öffnungsvorgangs
in längs
geschnittener, schematisierter Darstellung,
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4 das
Ventil nach 1 und 2 in Offenstellung
in längs
geschnittener Prinzipdarstellung,
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5 ein
abgewandeltes erstes und zweites Ventilverschlussglied in einer
montagefreundlichen Variante und in längs geschnittener Prinzipdarstellung,
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6 eine
abgewandelte Ausführungsform der
Ventilverschlussglieder in längs
geschnittener Darstellung und
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7 einen
als Signalgeber dienenden Näherungsschalter
zum Einbau in den Magnetkreis in geschnittener Prinzipdarstellung.
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In 1 ist
ein Ventil 1 veranschaulicht, das als Einfachventil angesehen
werden kann. Es weist einen einzigen Magnetantrieb 2 auf,
der das Ventil 1 öffnet,
wenn er bestromt wird.
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Zu
dem Ventil 1 gehört
ein Ventilgehäuse 3 mit
einem Eingangsanschluss 4, einem Ausgangsanschluss 5 und
einer Zwischenwand 6. Letztere weist eine Durchgangsöffnung 7 auf,
die von einer planen Ringfläche 8 und
einer nach oben weisenden spitz zulaufenden Rippe 9 umgeben
ist. Die Rippe 9 bildet einen ersten Ventilsitz 11 während die
Ringfläche 8 einen
zweiten Ventilsitz 12 bildet.
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Dem
ersten Ventilsitz 11 ist ein erstes Ventilverschlussglied 14 zugeordnet,
das durch einen becherförmigen,
tellerförmigen
oder glockenförmigen Körper gebildet
wird, dessen unterer Rand mit einer Dichtung 15 versehen
ist. Diese sitzt abdichtend auf der Rippe 9 auf. Dem zweiten
Ventilsitz l2 ist ein zweites Ventilverschlussglied 16,
beispielsweise in Form eines flachen Tellers, zugeordnet, der an
seinem äußeren Rand
nach unten weisend eine Dichtung 17 trägt. In Schließstellung
liegt diese auf der Ringfläche 8 auf.
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Das
erste Ventilverschlussglied 14 und das zweite Ventilverschlussglied 16 sind
untereinander axial (in 1 vertikal) beweglich gelagert.
Zur Lagerung dient bei der Ausführungsform
nach 1 eine Haltefeder 18, die beispielhaft
in 2 veranschaulicht ist. Beispielsweise ist sie
mittig z.B. durch einen Niet 19 an dem zweiten Ventilverschlussglied 16 gehalten,
wobei sich Arme 21, 22, 23 als Blattfedern
radial und von dem Ventilverschlussglied 16 weg gewölbt erstrecken.
Die Enden der Haltefeder 18 bzw. der Arme 21, 22, 23 greifen
beispielsweise in eine an der Innenseite des ersten Ventilverschlussglieds 14 ausgebildete
Nut 24, in der sie mit einigem Spiel liegen.
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Der
erste Ventilverschlussglied 14 ist über eine Zugstange 25 mit
einem Anker 26 des Magnetantriebs 2 verbunden.
Die Verbindung ist vorzugsweise spielarm oder spielfrei. Jedoch
sind relative Schwenkbewegungen möglich. Beispielsweise weist die
Zugstange 25 an ihrem Ende einen kugelartigen Kopf auf,
der in einer entsprechenden an dem ersten Ventilverschlussglied 14 ausgebildeten
Fassung sitzt. Eine Schließfeder 27 sitzt
auf der oberen Seite des Ventilverschlussglieds 14 auf
und stützt
sich dort ab. Mit ihrem anderen Ende stützt sie sich an der Innenseite
des Ventilgehäuses 3 ab
und spannt somit das Ventilverschlussglied 14 gegen den
Ventilsitz 11 vor. Ebenso spannt die Haltefeder 18 das
Ventilverschlussglied 16 gegen den Ventilsitz 12 vor.
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Der
Anker 26 erstreckt sich in eine Hülse 28 hinein, die
an einer Öffnung 29 des
Ventilgehäuses 3 gasdicht
gehalten ist. An ihrem oberen Ende trägt die Hülse gasdicht ein Flussleitstück 31.
Die Hülse
und das Flussleitstück
sind von einem Joch 32 umgriffen, wobei konzentrisch auf
der Hülse 28 eine
Magnetspule 33 sitzt.
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In
dem Flussleitstück 31 ist
ein Signalgeber 34 untergebracht, der beispielsweise durch
einen mechanischen Schalter gebildet ist. Ein sein Schaltglied betätigender
Stößel 35 ragt
in den von dem Flussleitstück 31 und
der Stirnseite des Ankers 26 umschlossenen Zwischenraum,
wobei er in geringem Abstand zu der Stirnfläche des Ankers 26 steht,
wenn das Ventil geschlossen ist. Der Stößel bzw. das Schaltglied des
Schalters sind so eingestellt, dass der Schalter betätigt wird
sobald das erste Ventilverschlussglied 14 von seinem Ventilsitz 11 abhebt
während
das zweite Ventilverschlussglied 16 noch auf seinem Ventilsitz 12 aufliegt.
Das Schaltsignal wird durch eine entsprechende Signalleitung 36 nach
außen
geführt.
Die Einstellung des Schaltpunkts kann beispielsweise durch Justage
der Zugstange 25 an dem Anker 26 erfolgen. Beispielsweise
ist die Zugstange 25 in eine Gewindebohrung des Ankers 26 eingeschraubt,
wobei die Schraubstellung verstellbar ist. Alternativ kann an der
oberen Stirnseite des Ankers 26 eine verstellbare Anschlagschraube
angeordnet werden, die mit dem Stößel 35 zusammenwirkt.
Weiter alternativ lässt
sich der Stößel 35 selbst oder
das ihm zugeordnete Schaltglied verstellen.
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Insoweit
sind alle wesentlichen Merkmale der Grundbauform des Ventils 1 beschrieben.
Es sei jedoch angemerkt, dass alternativ oder ergänzend zwischen
den Ventilsitzen 11, 12 ein Prüfkanal 37 abzweigen
kann, der nach außen
geführt
ist. Der Prüfkanal
kann dazu dienen, den von den Ventilverschlussgliedern 14, 16 umschlossenen
Innenraum gezielt unter Gasdruck zu setzen, um eine Prüfroutine
durchzuführen.
Des Weiteren kann der Prüfkanal 37 zur
Abzweigung von Zündgas
dienen.
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Das
insoweit beschriebene Ventil 1 arbeitet wie folgt:
In
Ruhestellung drückt
die Schließfeder 27 das
erste Ventilverschlussglied 14 gegen seinen Ventilsitz 11, so
dass hier ein dichter gasabschließender Sitz gebildet ist. Die
Haltefeder 18 ist dabei so bemessen und gebogen, dass auch
das zweite Ventilverschlussglied 16 unter Vorspannung auf
seinem zweiten Ventilsitz 12 aufsitzt. Die von der Haltefeder 18 aufgebrachte Kraft
ist dabei geringer als die Kraft der Schließfeder 27. Die Federkennlinie
der Haltefeder 18 kann jedoch steiler sein.
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In
diesem Zustand ist das Ventil 1 dicht. Die Dichtheit kann
geprüft
werden, indem der Eingangsanschluss 4 mit Druck beaufschlagt
und der sich an dem Prüfkanal 37 einstellende
Druck überwacht
wird. Steigt der Druck an dem Prüfkanal 37 ist
eine Undichtigkeit des ersten Ventilverschlussglieds 14 bzw.
seines Ventilsitzes 11 zu beklagen.
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Eine
weitere Druckprüfung
kann vorgenommen werden, indem der Eingangsanschluss 4 wie auch
der Ausgangsanschluss 5 drucklos sind, wohingegen der Prüfkanal 37 bei
geschlossenem Ventil 1 mit einem Prüfdruck beaufschlagt wird. Fällt der
Prüfdruck
mit der Zeit ab ist eine Undichtigkeit des Ventilverschlussglieds 14 oder
des Ventilverschlussglieds 16 zu beklagen. War zuvor die
Dichtigkeit des Ventilverschlussglieds 14 festgestellt
worden, ist das Ventilverschlussglied 16 undicht. Beide
Prüfungen
können
in eingebautem Zustand in einer vorhandenen Anlage durchgeführt werden.
Des Weiteren ist es auf einem Prüfstand
möglich,
den Ausgangsanschluss 5 mit einem Gegendruck zu beaufschlagen,
um an dem Prüfkanal 37 den
sich einstellenden Druckverlauf zu beobachten. Steigt der Druck
ist das Ventilverschlussglied 16 undicht oder die Haltefeder 18 übt keinen
genügenden
Druck aus.
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Das Öffnen des
Ventils 1 geht wie folgt:
Es wird die Magnetspule 33 bestromt,
die somit den Anker 26 nach oben in Bewegung setzt. Die
erste Phase der Bewegung ist in 3 veranschaulicht. Das
erste Ventilverschlussglied 14 ist von seinem Ventilsitz 11 abgehoben.
Jedoch ruht das zweite Ventilverschlussglied 16 noch auf
seinem zweiten Ventilsitz 12. Es ist noch kein Gasfluss
möglich.
Jedoch ist die obere Stirnseite des Ankers 26 bereits mit
dem Stößel 35 in
Berührung
gekommen und hat diesen nach oben bewegt. Diese Bewegung hat zum
Ansprechen des Signalgebers 34 beispielsweise zum Öffnen oder
zum Schließen
oder zum Umschalten eines entsprechenden Kontakts geführt. An
der Signalleitung 36 liegt somit ein Ventiloffensignal
an. Dieses kann genutzt werden, um Zündeinrichtungen, Überwachungseinrichtungen
oder ähnliches
zu starten.
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Gegen
die Kraft der Schließfeder 27 bewegt der
Anker 26 die Ventilverschlussglieder 14, 16 nun weiter
nach oben bis die Haltefeder 18 auch das zweite Ventilverschlussglied 16 von
seinem Ventilsitz 12 abhebt. Dieser Zustand ist in 4 veranschaulicht.
Wie ersichtlich, ist der von der Haltefeder 18 festgelegte
Relativhub der Ventilverschlussglieder 14, 16 gegen
einander weitaus geringer als der Gesamthub des Ankers 26.
Beispielsweise beträgt
der Relativhub des zweiten Ventilverschlussglieds 16 lediglich
ein Drittel oder ein Viertel oder einen noch geringeren Bruchteil
des Öffnungshubs
des ersten Ventilverschlussglieds 14.
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Wie
ersichtlich, ist die Durchgangsöffnung 7 von
den Ventilverschlussgliedern 14, 16 weitgehend freigegeben.
Etwa der gleiche Höhenunterschied, der
sich zwischen der Rippe 9 und der Ringfläche 8 findet
ist auch zwischen den Unterseiten der Dichtungen 15, 17 vorhanden.
Dies ergibt insgesamt einen nahezu ungestörten Gasfluss und somit einen
geringen Druckabfall an der Durchgangsöffnung 7.
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Die 1 bis 4 dienen
zur Erläuterung des
Grundprinzips des Ventils 1. 5 befasst
sich hingegen mit konstruktiven Details, die aus fertigungstechnischer
Hinsicht erhebliche Vorteile aufweisen. Das äußere Ventilverschlussglied 14 und das
innere zweite Ventilverschlussglied 16 können über eine
Rasteinrichtung 38 miteinander verbunden sein. Diese bildet
zugleich ein Anschlagmittel 39, das den Hub des zweiten
Ventilverschlussglieds 16 gegen das erste Ventilverschlussglied 14 definitiv
begrenzt. Außerdem
kann die Rasteinrichtung 38 dazu dienen, das Ventilverschlussglied 16 unverlierbar
an dem Ventilverschlussglied 14 zu halten. Der Aufbau ist
im Einzelnen wie folgt:
Das Ventilverschlussglied 14 weist
eine im Wesentlichen zylindrische Innenumfangsfläche auf, die mit einer Ringnut 41 versehen
ist. Der scheibenförmige, das
Ventilverschlussglied 16 bildende Teller ist an seinem
zylindrischen Rand ebenfalls mit einer Ringnut 42 versehen.
Die Ringnut 41 ist in Axialrichtung breiter als die Ringnut 42.
Die Ringnut 42 weist eine solche Tiefe auf, dass ein Sprengring 43 vollständig in
die Ringnut 42 eingedrückt
werden kann. Der Sprengring ist beispielsweise ein mit einem Schlitz versehener
federnder Ring. In 5 ist er in seiner entspannten
Stellung veranschaulicht. Die Tiefe der Ringnut 41 ist
so bemessen, dass der Sprengring 43 mit geringem Spiel
in der Ringnut 41 liegt. Der Sprengring 43 liegt
hingegen mit nur geringem oder fast ohne Radialspiel in der Ringnut 42.
An der der Dich tung 15 zugewandten Seite kann das Ventilverschlussglied 14 mit
einer Einführschräge, d.h.
einer Konusfläche 44 versehen
sein. Zwischen den Ventilverschlussgliedern 14, 16 kann
eine Schließfeder 45 angeordnet
sein, die die Haltefeder 18 ersetzt. Hier ist eine Vorspannung
der Haltefeder 45 möglich.
Es kann somit eine relativ weiche Haltefeder 45 verwendet
werden, die das Ventilverschlussglied 16 gegen das Anschlagmittel 39 vorspannt.
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Zur
Montage wird lediglich die Haltefeder 45 in den von dem
ersten Ventilverschlussglied 14 umschlossenen Innenraum
eingesetzt, das zweite Ventilverschlussglied 16 mit dem
Sprengring 43 versehen und mit diesem zusammen in den Innenraum des
ersten Ventilverschlussglieds 14 ge schoben bis es einrastet.
Die Montage ist somit beendet.
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Eine ähnliche
Ausführungsform
ist in 6 veranschaulicht. Diese ist im Grunde funktionsgleich. Der
Unterschied besteht lediglich darin, dass das erste Ventilverschlussglied 14 und
das zweite Ventilverschlussglied 16 durch Blechformteile
gebildet sind. Die Ringnuten 41, 42 können durch
gerollte Sicken gebildet sein. Ansonsten gilt die obige Beschreibung unter
Zugrundelegung gleicher Bezugszeichen entsprechend.
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7 veranschaulicht
das Flussleitstück 31 mit
Signalgeber 34, der hier als elektronischer Signalgeber
ausgebildet ist. Das Flussleitstück 31 weist
zur Aufnahme des Signalgebers 34 eine Bohrung 46 auf, die
mehrfach abgestuft, konisch oder anderweitig ausgebildet sein kann.
In der Bohrung 46 sitzt eine Sensorspule 47, der
ein gesondertes Flussleitstück, beispielsweise
ein Ferritkern 48, zugeordnet sein kann. Der Sensorspule 47 ist des
Weiteren eine elektronische Auswerteschaltung 49 zugeordnet,
die an die Anschlussleitungen der Sensorspule 47 angeschlossen
ist. Die Auswerteschaltung 49 beaufschlagt die Sensorspule 47 beispielsweise
dauernd oder periodisch mit Wechselspannung und misst die Bedämpfung der
Sensorspule 47. Nähert
sich der Anker 26 mit seiner Stirnseite an nimmt die Bedämpfung zu.
Die Auswerteschaltung 49 vergleicht die gemessene Dämpfung mit
einem Schwellwert und gibt an ihren Ausgangsanschlüssen 51 ein
entsprechendes Schaltsignal ab sobald die Annäherung des Ankers 26 einen
Grenzwert unterschreitet. Die Bohrung 46 ist mit einer
elektrisch isolierenden. Vergussmasse 52 ausgefüllt, die
die Gasdichtigkeit des Flussleitstücks 31 sicher stellt.
Außerdem
kann über
die Ausgangsanschlüsse 51 ein
Abgleich der Schaltung auf einen gewünschten Schaltpunkt erfolgen,
wenn dies erforderlich ist.
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Ein
Ventil 1 für
gasförmige
Medien weist einen einzigen Magnetantrieb 2 und zwei diesem
zugeordnete Ventilverschlussglieder 14, 16 auf.
Diese öffnen
bei einer Ansteuerung des Magnetantriebs 2 kurz aufeinander
folgend. Ein Signalgeber 34 ist darauf abgestimmt, ein
Signal zwischen dem Öffnungszeitpunkt
des ersten Ventilverschlussglieds 14 und dem zweiten Ventilverschlussglied 16 abzugeben. Dies
gilt sowohl beim Öffnen
als auch beim Schließen
des Ventils 1.