-
Die
Erfindung betrifft eine Fördertrommel
der Tabak verarbeitenden Industrie für Zigaretten, Filterstücke und
von deren Komponenten mit auf dem Umfang in Reihen angeordneten
und mit Unterdruck beaufschlagbaren Saugbohrungen, wobei an wenigstens
einer Saugbohrung einer Reihe der Unterdruck über einen Saugkanal mittels
eines Steuerelements abschaltbar ist.
-
Unter
dem Begriff „Komponenten" von Zigaretten und
Filterstäben
werden im Sinne der Erfindung Abschnitte von Papier und dergleichen
flächigem
und/oder bahnförmigem
Material verstanden, z.B. Abschnitte und/oder Bahnen von Zigarettenpapier,
Filterpapier oder Belagpapier zum Verbinden von Tabakstöcken mit
Filterstopfen.
-
Das
Fördern
der vorgenannten Gegenstände
während
der Herstellung von Zigaretten, Filtern für Zigaretten, Hülsen aus
Zigaretten- oder
Filterpapier sowie Filterzigaretten wird bei modernen Produkti onsmaschinen
der Tabak verarbeitenden Industrie im Allgemeinen mittels Fördertrommeln
durchgeführt, deren
Mantelflächen
zum Fördern
von stabförmigen Gegenständen (Zigaretten,
Filterstäben
oder Filterstopfen, Filterzigaretten) mit Nuten zum Aufnehmen der
Gegenstände
bzw. zum Fördern
von blattförmigen
und/oder bahnförmigen
Gegenständen
(Belagpapierabschnitte und/oder -bahnen) im Wesentlichen glatt sind.
-
Während der
Förderung
werden diese Gegenstände
von Saugluft an den Fördertrommeln
gehalten, die an entsprechenden Kanälen, meist Bohrungen, anliegt.
Diese Kanäle
sind allgemein in Reihen angeordnet, deren Längen den maximalen Abmessungen
der zu transportierenden Gegenstände quer
zur Transportrichtung entsprechen. Werden daher Gegenstände mit
kleineren Abmessungen gefördert,
so bleiben die äußeren Saugluftkanäle einer Reihe
zwangläufig
frei, so dass dort die Saugluft frei strömt. Diese Luftströmung ist
unerwünscht
wegen der Gefahr der Verschmutzung der Saugkanäle, der Geräuschentwicklung bzw. einem
möglichen
Zusammenbruch des Vakuums unerwünscht.
-
Daher
werden bei Formatumstellungen an Produktionsmaschinen der Tabak
verarbeitenden Industrie ungenutzte Saugluftkanäle der Fördertrommel entweder verschlossen,
was arbeitsaufwendig ist, oder Trommeln mit anderen Abmessungen
der Saugluftkanäle
eingesetzt, was ebenfalls arbeitsaufwendig und teuer ist.
-
Aus
der Patentschrift DE-C-100 12 743 ist eine Transportwalze, insbesondere
zum Führen
von schmalen Papierbahnen in einer Zigarettenmaschine, beschrieben,
bei der zum Wechseln der Papierbahnbreite in Kanälen in ihren Drehstellungen
veränderbare
Buchsen angeordnet sind, die in jeder Drehstellung eine vorbestimmte
Anzahl von sich auf der Transportwalzenoberfläche befindlichen Bohrungsmündungen
freigeben.
-
Darüber hinaus
ist aus DE-A-39 28 273 eine Fördervorrichtung
bzw. Fördertrommel
offenbart, die zum Verändern
der wirksamen Länge
von Saugluftkanalreihen quer zur Förderrichtung ein umschaltbares
Steuermittel für
die Saugluft aufweist.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Fördertrommel
bereit zu stellen, bei der eine schnelle Anpassung an unterschiedliche
Längen
bzw. Breiten der mittels der Fördertrommel
zu transportierenden Artikel möglich
ist.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Fördertrommel
der Tabak verarbeitenden Industrie für Zigaretten, Filterstücke und
von deren Komponenten mit auf dem Umfang in Reihen angeordneten
und mit Unterdruck beaufschlagbaren Saugbohrungen, wobei an wenigstens
einer Saugbohrung einer Reihe der Unterdruck über einen Saugkanal mittels
eines Steuerelements abschaltbar ist, die dadurch weitergebildet
wird, dass ein Teilstück
des Saugkanals im Steuerelement ausgebildet ist, wobei der Unterdruck mittels
einer Verschwenkbewegung des Steuerelements an der wenigstens einen
Saugbohrung über den
Saugkanal abschaltbar oder einschaltbar ist.
-
Die
Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass der Unterdruck an einer
Saug- bzw. Haltebohrung der Fördertrommel
dadurch unterbrochen bzw. abgeschaltet wird, dass das Steuerelement
beweglich bzw. verschwenkbar ausgebildet ist und einen Teilkanal
des Saugkanals aufweist. Hierdurch kann der Teilkanal im Steuerelement
in Durchlassstellung gebracht werden, so dass an der Saugbohrung
ein Unterdruck angelegt ist. In Sperrstellung des Steuerelements
ist der Unterdruck an der Saugbohrung abgeschaltet. Hierdurch ergibt sich
eine Art Ventilfunktion bzw. Schaltfunktion des schwenkbaren Steuerelements.
An den anderen Saugbohrungen, die ohne Unterbrechung bzw. ohne Steuerelement,
d.h. direkt mit dem Saugkanal verbunden sind, liegt ein Unterdruck
an.
-
Bei
einer Transporttrommel, bei der an den schaltbaren Saugbohrungen
kein Unterdruck anliegt, werden beispielsweise Belagpapierblättchen und -bahnen
mit einer geringeren Breite transportiert. Bei einem Wechsel der
Belagpapierbreite wird an der Transporttrommel das Steuerelement
verschwenkt, so dass an den Saugbohrungen ein Unterdruck anliegt
und somit eine größere Breite
des Belagpapiers transportiert wird. Hierzu werden insbesondere
die äußeren Saugbohrungen
einer Reihe an Saugbohrungen mit Unterdruck beaufschlagt.
-
Außerdem ist
es von Vorteil, wenn Teilstücke mehrerer
Saugkanäle
im Steuerelement ausgebildet sind, so dass bei Verschwenkung des
Steuerelements der Unterdruck an mehreren Saugbohrungen, die im
gleichen Umfangskreis der Förderwalze
bzw. -trommel angeordnet sind, gleichzeitig ein- oder abgeschaltet
werden kann. Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin,
dass ein zentrales Steuerelement mit einer Betätigung sämtliche Saugbohrungen eines
Umfangskreises der Förderwalze
oder -trommel gleichzeitig ein- oder abschalten kann.
-
Bevorzugterweise
ist der Unterdruck an mehreren Saugbohrungen, insbesondere einer
Reihe, mittels des Steuerelements abschaltbar oder einschaltbar.
Beispielsweise wird der Unterdruck mittels einer Verschwenkbewegung
des Steuerelements an den außen
liegenden Saugbohrungen einer Reihe von Saugbohrungen zeitgleich
eingeschaltet oder abgeschaltet.
-
Insbesondere
ist der Unterdruck an wenigstens einer Saugbohrung jeder Reihe mittels
des einen bzw. eines gemeinsamen Steuerelements abschaltbar oder
einschaltbar ist.
-
Bevorzugterweise
ist das Steuerelement scheibenförmig
und/oder ringförmig
ausgebildet.
-
Insbesondere
ist das Steuerelement koaxial zur Drehachse der Fördertrommel
verschwenkbar.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
das Steuerelement zwischen zwei Endpositionen verschwenkbar, wobei
in einer Endposition des Steuerelements der Unterdruck an den Saugbohrungen abgeschaltet
ist. Nach einer Drehbewegung des Steuerelements aus dieser Endposition
zur anderen Drehendposition ist der Unterdruck an den entsprechenden,
insbesondere äußeren, Saugbohrungen eingeschaltet.
-
Bevorzugterweise
ist die Fördertrommel
als Belagpapierwalze ausgebildet, um geschnittene Belagpapierstreifen
und/oder ungeschnittene Belagpapierbahnen zu transportieren. Bei
einem Formatwechsel werden Belagpapierstreifen mit einer anderen
Breite mittels der Walze gefördert,
wobei entsprechend der Umstellung der Unterdruck an den schaltbaren
Saugbohrungen ein- oder abgeschaltet wird.
-
Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
schematischen Zeichnungen exemplarisch beschrieben, auf die im Übrigen bezüglich der
Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich verwiesen
wird. Es zeigen:
-
1 einen
Querschnitt durch eine Belagpapierwalze in einer Öffnungsstellung
eines Steuerelements, wobei lediglich nur eine Hälfte der symmetrisch aufgebauten
Belagpapierwalze dargestellt ist;
-
2 eine
Stirnseitenansicht gem. der Schnittlinie II-II in 1;
-
3 die
Belagpapierwalze gem. 1, wobei das Steuerelement in
Sperrstellung geschaltet ist und
-
4 eine
Stirnseitenansicht gem. der Schnittlinie IV-IV in 3.
-
In
den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente
bzw. entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so
dass von einer entsprechenden erneuten Vorstellung abgesehen wird.
-
1 zeigt
einen Querschnitt durch eine (halbe) Belagpapierwalze 10.
Die Belagpapierwalze 10 weist auf der Oberfläche des
Umfangs Saugbohrungen 15 auf, die in Reihen angeordnet
sind, wobei die Reihe bzw. die Reihen der Saugbohrungen 15 im Wesentlichen
parallel zur Drehachse 18 der Belagpapierwalze 10 verlaufen.
Die Saugbohrungen 15 sind direkt mit einem Saugkanal 16 verbunden,
der mit Unterdruck beaufschlagt ist.
-
Die
Reihe der Saugbohrungen 15 ist an beiden Enden von äußeren Saugbohrungen 25 begrenzt,
die über
Saugkanäle 26 mit
dem zentralen Saugkanal 16 verbunden ist. Die Saugkanäle 26 haben
in dieser Schnittdarstellung einen L-förmigen Verlauf, wobei das vertikale Teilstück der Saugkanäle 26 in
einem als Verstellring ausgebildeten Steuerelement 27 eingebracht
oder ausgebildet ist. Das Steuerelement 27 ist auf beiden
Seiten der Belagpapierwalze 10 ausgebildet. Das vertikale
Teilstück
des Saugkanals 26 für
die Saugbohrungen 25 bildet eine Art Verbindungskanal zwischen
dem horizontalen Saugkanal 16 und dem horizontalen Teil
des Saugkanals 26.
-
Das
rechte Steuerelement 27 auf der Maschinen abgewandten Seite
der Belagpapierwalze 10 ist mit einem Steuerring 28 verbunden,
in dem die Versorgungsleitungen für die Saugluft beispielsweise angeordnet
sind.
-
Das
Steuerelement 27 ist vorzugsweise als verdrehbare Scheibe
ausgebildet, wobei das Steuerelement 27 durch zwei Rastpositionen
beispielsweise über
Stift-Langloch-Paarungen begrenzt ist.
-
Bei
der in 1 gezeigten Belagpapierwalze 10 ist es
möglich,
mittels den mit Unterdruck beaufschlagten Saugbohrungen 25 Belagpapier
beispielsweise mit einer Breite von 64 mm zu transportieren.
-
In 2 ist
eine Ansicht gem. der in 1 eingezeichneten Schnittlinie
II-II gezeigt. Es ist zu erkennen, dass die Saugkanäle 16 über die
Saugkanäle 26 mit
den Saugbohrungen 25 wirkverbunden sind. In diesem Fall
ist das Steuerelement 27 in der Durchlassstellung positioniert.
-
In 3 ist
die (hälftige)
Belagpapierwalze 10 aus 1 im Querschnitt
dargestellt, wobei nach einer Verstellung des Steuerelements 27 die
Saugkanäle 26 und
der Saugkanal 16 nicht miteinander wirkverbunden sind.
Dementsprechend liegt an den äußeren Saugbohrungen 25 kein
Unterdruck an, so dass lediglich die Saug bohrungen 15 mit
einem Haltevakuum über
dem Saugkanal 16 mit Unterdruck beaufschlagt sind. Da das
Haltevakuum an den Saugbohrungen 25 abgeschaltet ist, kann
mittels der Belagpapierwalze 10 gem. 3 ein
Belagpapier mit einer geringeren Breite als in 1 gefördert werden. Die
dazu benötigte
Einstellung an beiden Seiten der Belagpapierwalze 10 kann
mit einer einzigen Verschwenkung des zentralen Steuerelements 27 erfolgen.
-
In 4 ist
eine Seitenansicht gem. der in 3 eingezeichneten
Schnittlinie IV-IV. dargestellt. Aufgrund der Verschwenk- bzw. Drehbewegung
des ringförmigen
Steuerelements 27 um die Rotationsachse 18 ist
die Verbindung zwischen den Saugkanälen 16 und den Saugbohrungen 25 unterbrochen. Durch
die Verschiebung des Verstellrings 27 sind die horizontalen
Bereiche der Saugbohrungen 26 durch den Verstellring 27 verdeckt.
-
Infolge
der Verdrehung des Steuerelements 27 werden sämtliche
horizontal liegenden Bereiche der Saugkanäle 26 von der Unterdruckquelle
abgetrennt, so dass lediglich die (inneren) Saugbohrungen 15 mit
Unterdruck beaufschlagt sind.
-
- 10
- Belagpapierwalze
- 15
- Saugbohrung
- 16
- Saugkanal
- 18
- Drehachse
- 25
- Saugbohrung
- 26
- Saugkanal
- 27
- Steuerelement
- 28
- Steuerring