DE102004028002A1 - Verfahren zur Herstellung von hydrophilen Polymeren unter Verwendung eines rechnererzeugten Modells - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hydrophilen Polymeren unter Verwendung eines rechnererzeugten Modells Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zur Herstellung eines hydrophilen Polymers in einer Herstellvorrichtung, wobei ein rechnererzeugtes Modell, vorzugsweise ein künstliches neuronales Netzwerk, diese Herstellvorrichtung steuert, ein Vorhersageverfahren, Hygieneartikel und andere chemische Produkte, die ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes hydrophiles Polymer beinhalten, sowie die Verwendung eines erfindungsgemäßen Polymers in Hygieneartikeln und weiteren chemischen Produkten sowie die Verwendung eines rechnererzeugten Modells zur Bestimmung verschiedener Größen.

Description

  • Die Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zur Herstellung eines hydrophilen Polymers, ein Vorhersageverfahren, Hygieneartikel und andere chemische Produkte, die ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes hydrophiles Polymer beinhalten, sowie die Verwendung eines erfindungsgemäßen Polymers in Hygieneartikeln und weiteren chemischen Produkten sowie die Verwendung eines rechnererzeugten Modells zur Bestimmung verschiedener Größen. Weitere Einzelheiten hierzu ergeben sich aus dem Nachfolgenden.
  • Die Verwendung neuronaler Netzwerke bei der Herstellung von Massenpolymeren ist in DE 698 01 508 T2 beschrieben. Hier wird ein solches Netzwerk zur Steuerung der diskontinuierlichen Polymerisation von Polyvinylchlorid (PVC) in einem Reaktor beschrieben. Besonderer Schwerpunkt liegt auf der Temperaturentwicklung.
  • Bei PVC handelt es sich ein lineares Kettenpolymer einfacher Struktur, dessen Eigenschaften sich im wesentlichen durch die Kettenlänge und die Kettenlängenverteilung, folglich über die Menge an Initiator und Monomer – wie bei Kettenpolymeren üblich – nach dem „Wurzel-I-Gesetz" und dessen Weiterentwicklungen steuern lassen (Principles of Polymerization, Georg Odian, John Wiley & Sons, second Edition, 1981, S. 179 ff).
  • Im Gegensatz zu diesen Vergleichsweise einfachen Kettenpolymeren sind vernetzte Polymere wesentlich komplexere Systeme. Die Vorhersage der Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen den Edukten, den Polymerisations- und Aufarbei tungsbedingungen und den physikalischen und chemischen Eigenschaften ist wesentlich schwerer als bei einfachen Kettenpolymeren.
  • Einen weiterhin erhöhten Grad an Komplexität im Vergleich zu lediglich vernetzten Polymeren weisen allgemein vernetzte Polymere auf, deren Wiederholungseinheiten noch zusätzliche Funktionalitäten, wie ladungstragende funktionelle Gruppen, aufweisen.
  • Eine weitere Steigerung der Komplexität der Polymere kann dadurch erfolgen, dass ein im vorstehenden Abschnitt beschriebenes Material einer Weiterbehandlung wie durch Reaktion mit Additiven in zusätzlich in der Morphologie beispielsweise durch Ausbilden einer Kern-Schale-Struktur veredelt wird.
  • Von großem industriellen Interesse sind aus der Gruppe solch komplexer Polymere neben Ionenaustauscherharzen vor allem hydrophile Polymere, auch Superabsorber (SAP) genannt, wie unter anderem in Modern Superabsorbent Polymer Technology FL Buchholz, GT Graham, Wiley-VCH, 1998 beschrieben. Es handelt sich dabei bevorzugt um schwachvernetzte, teilneutralisierte Polyacrylate. Die Komplexität der hydrophilen Polymere wird noch dadurch erhöht, dass es sich bei ihnen nicht um reine Polymere, sondern um Zusammensetzungen aus einem Polymer und weiteren Stoffen handelt, die einen erheblichen Einfluss auf die Eigenschaften dieser Zusammensetzung haben. So kann durch ein Nachvernetzung beispielsweise ein Kern-Schale-Struktur erhalten werden. Damit kommt es oftmals nicht nur auf die Polymerisationsführung als solche an; Aufarbeitungs-, Veredelungs- und Konfektionierungsschritte haben ebenso erhebliche Bedeutung.
  • Diese im Gegensatz zu den hydrophoben Kettenpolymeren, vernetzten mit Wasser Gele bildenden hydrophilen Polymere werden in vielen Anwendungen eingesetzt, für die diese Polymere ein maßgeschneidertes Anforderungsprofil aufweisen müs sen. Wegen der Komplexität der Ursache-Wirkungs-Beziehungen bei hydrophilen Polymeren zwischen Edukten, Polymerisations-, Veredelungs-, Konfektionierungs- und Aufarbeitungsbedingungen einerseits und dem Eigenschaftsprofil dieser Polymere andererseits, ist eine Übertragung von einer ein gewünschtes Anforderungsprofil im Labormaßstab erfüllenden Rezeptur auf Technikums- oder gar Produktionsmaßstab nicht ohne weiteres möglich. Vielmehr sind in aller Regel eine Reihe von weiteren Technikums- und Laboruntersuchungen sowie sogenannter „Upscale-Versuchen" zu unternehmen, bis eine Rezeptur auch im Produktionsmaßstab ein hydrophiles Polymer ergibt, dass dem im Labormaßstab getroffenen Eigenschaftsprofil entspricht.
  • Allgemein besteht die erfindungsgemäße Aufgabe darin, zur Überwindung der sich aus dem Stand der Technik ergebenden Nachteile im Zusammenhang mit der Herstellung hydrophiler Polymere einen Beitrag zu leisten.
  • Eine weitere Aufgabe besteht darin, bei der Herstellung hydrophiler Polymere den Aufwand an Labor- und Technikumversuchen bei der Einführung einer neuen Rezeptur für ein bestimmtes Anforderungsprofil zu verringern.
  • Zudem liegt eine Aufgabe darin, Anforderungsprofile von hydrophilen Polymeren in einem größeren Maße direkt in der Produktion einzustellen, um so flexibler, kostengünstiger und schneller auf Kundenwünsche reagieren zu können. So können diese wiederum optimaler Hygieneartikel oder andere auf hydrophilen Polymeren basierende Produkte herstellen.
  • Ferner besteht eine erfindungsgemäße Aufgabe darin, eine wesentlich frühere Erkennung von Fehlproduktionen zu gewährleisten, um möglichst bevor das fehlerhafte Produkt entsteht, korrigierend eingreifen zu können oder eine automatische Gegensteuerung vorzusehen.
  • Einen Beitrag zur Lösung dieser Aufgaben leistet ein Verfahren zur Herstellung eines hydrophilen Polymers in einer Herstellvorrichtung, wobei ein rechnererzeugtes Modell, vorzugsweise ein künstliches neuronales Netzwerk, diese Herstellvorrichtung steuert.
  • Bei dem hydrophilen Polymer handelt es sich vorzugsweise um ein wasserabsorbierendes Polymer, welches vorzugsweise auf
    • (α1) 0,1 bis 99,999 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 98,99 Gew.-% und besonders bevorzugt 30 bis 98,95 Gew.-% polymerisierten, ethylenisch ungesättigten, säuregruppenhaltigen Monomeren oder deren Salze oder polymerisierten, ethylenisch ungesättigten, einen protonierten oder quarternierten Stickstoff beinhaltenden Monomerert, oder deren Mischungen, wobei mindestens ethylenisch ungesättigte, säuregruppenhaltige Monomere, vorzugsweise Acrylsäure, beinhaltende Mischungen besonders bevorzugt sind,
    • (α2) 0 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 60 Gew.-% und besonders bevorzugt 1 bis 40 Gew.-% polymerisierten, ethylenisch ungesättigten, mit (α1) copolymerisierbaren Monomeren,
    • (α3) 0,001 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 7 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,05 bis 5 Gew.-% eines oder mehrerer Vernetzer,
    • (α4) 0 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt 5 bis 10 Gew.-% wasserlöslichen Polymeren, sowie
    • (α5) 0 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 7 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,05 bis 5 Gew.-% eines oder mehrere Hilfsstoffe basiert, wobei die Summe der Gewichtsmengen (α1) bis (α5) 100 Gew.-% beträgt.
  • Die monoethylenisch ungesättigten, säuregruppenhaltigen Monomere (α1) können teilweise oder vollständig, bevorzugt teilweise neutralisiert sein. Vorzugsweise sind die monoethylenisch ungesättigten, säuregruppenhaltigen Monomere zu min destens 25 Mol%, besonders bevorzugt zu mindestens 50 Mol% und darüber hinaus bevorzugt zu 50-90 Mol% neutralisiert. Die Neutralisation der Monomere (α1) kann vor auch nach der Polymerisation erfolgen. Ferner kann die Neutralisation mit Alkalimetallhydroxiden, Erdalkalimetallhydroxiden, Ammoniak sowie Carbonaten und Bicarbonaten erfolgen. Daneben ist jede weitere Base denkbar, die mit der Säure ein wasserlösliches Salz bildet. Auch eine Mischneutralisation mit verschiedenen Basen ist denkbar. Bevorzugt ist die Neutralisation mit Ammoniak oder mit Alkalimetallhydroxiden, besonders bevorzugt mit Natriumhydroxid oder mit Ammoniak sowie darüber hinaus bevorzugt Natriumhydroxid.
  • Weitere, durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte wasserabsorbierende Polymere sind Polymere, in denen die freien Säuregruppen überwiegen, so dass dieses Polymer einen im sauren Bereich liegenden pH-Wert aufweist. Dieses saure wasserabsorbierende Polymer kann durch ein Polymer mit freien basischen Gruppen, vorzugsweise Amingruppen, das im Vergleich zu dem sauren Polymer basisch ist, mindestens teilweise neutralisiert werden. Diese Polymere werden in der Literatur als „Mixed-Bed Ion-Exchange Absorbent Polymers" (MBIEA-Polymere) bezeichnet und sind unter anderem in der WO 99/34843 offenbart. Die Offenbarung der WO 99/34843 wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt somit als Teil der Offenbarung. In der Regel stellen MBIEA-Polymere eine Zusammensetzung dar, die zum einen basische Polymere, die in der Lage sind, Anionen auszutauschen, und andererseits ein im Vergleich zu dem basischen Polymer saures Polymer, das in der Lage ist, Kationen auszutauschen, beinhalten. Das basische Polymer weist basische Gruppen auf und wird typischerweise durch die Polymerisation von Monomeren erhalten, die basische Gruppen oder Gruppen tragen, die in basische Gruppen umgewandelt werden können. Bei diesen Monomeren handelt es sich vor allen Dingen um solche, die primäre, sekundäre oder tertiäre Amine oder die entsprechenden Phosphine oder mindestens zwei der vorstehenden funktionellen Gruppen aufweisen. Zu dieser Gruppe von Monomeren gehören insbesondere Ethylenamin, Allylamin, Diallylamin, 4-Aminobuten, Alkylo xycycline, Vinylformamid, 5-Aminopenten, Carbodiimid, Formaldacin, Melamin und dergleichen, sowie deren sekundäre oder tertiäre Aminderivate.
  • Die Offenbarungen der DE 102 23 060 A1 insbesondere hinsichtlich der Monomere (α1) und (α2) und der Vernetzer (α3) werden hiermit als Referenz eingeführt und gelten somit als Teil der Offenbarung dieser Anmeldung.
  • Bevorzugte monoethylenisch ungesättigte, säuregruppenhaltige Monomere (α1) sind diejenigen, die in der DE 102 23 060 A1 als bevorzugte Monomere (α1) genannt werden, wobei Acrylsäure besonders bevorzugt ist.
  • Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass das durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte wasserabsorbierende Polymer, bezogen auf das Trockengewicht, zu mindestens 50 Gew.-%; vorzugsweise zu mindestens 70 Gew.-% und darüber hinaus bevorzugt zu mindestens 90 Gew.-% aus carboxylatgruppenhaltigen Monomeren besteht. Es ist erfindungsgemäß besonders bevorzugt, dass das durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte wasserabsorbierende Polymer zu mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 70 Gew.-% aus Acrylsäure besteht, die vorzugsweise zu mindestens 20 Mol-%, besonders bevorzugt zu mindestens 50 Mol-% neutralisiert ist.
  • Als monoethylenisch ungesättigte, mit (α1) copolymerisierbare Monomere (α2) sind diejenigen Monomere bevorzugt, die in der DE 102 23 060 A1 als bevorzugte Monomere (α2) genannt werden, wobei Acrylamid besonders bevorzugt ist.
  • Erfindungsgemäß bevorzugte Vernetzer (α3) sind Verbindungen, die mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Gruppen innerhalb eines Moleküls aufweisen (Vernetzerklasse I), Verbindungen, die mindestens zwei funktionelle Gruppen aufweisen, die mit funktionellen Gruppen der Monomeren (α1) oder (α2) in einer Kon densationsreaktion (=Kondensationsvernetzer), in einer Additionsreaktion oder in einer Ringöffnungsreaktion reagieren können (Vernetzerklasse II), Verbindungen, die mindestens eine ethylenisch ungesättigte Gruppe und mindestens eine funktionelle Gruppe, die mit funktionellen Gruppen der Monomeren (α1) oder (α2) in einer Kondensationsreaktion, in einer Additionsreaktion oder in einer Ringöffnungsreaktion reagieren kann (Vernetzerklasse III), aufweisen, oder polyvalente Metallkationen (Vernetzerklasse IV). Dabei wird durch die Verbindungen der Vernetzerklasse I eine Vernetzung der Polymere durch die radikalische Polymerisation der ethylenisch ungesättigten Gruppen des Vernetzermoleküls mit den monoethylenisch ungesättigten Monomeren (α1) oder (α2) erreicht, während bei den Verbindungen der Vernetzerklasse II und den polyvalenten Metallkationen der Vernetzerklasse IV eine Vernetzung der Polymere durch Kondensationsreaktion der funktionellen Gruppen (Vernetzerklasse II) bzw. durch elektrostatische Wechselwirkung des polyvalenten Metallkations (Vernetzerklasse IV) mit den funktionellen Gruppen der Monomere (α1) oder (α2) erreicht wird. Bei den Verbindungen der Vernetzerklasse III erfolgt dementsprechend eine Vernetzung des Polymers sowohl durch radikalische Polymerisation der ethylenisch ungesättigten Gruppe als auch durch Kondensationsreaktion zwischen der funktionellen Gruppe des Vernetzers und den funktionellen Gruppen der Monomeren (α1) oder (α2).
  • Bevorzugte Vernetzer (α3) sind all diejenigen. Verbindungen, die in der DE 102 23 060 A1 als Vernetzer (α3) der Vernetzerklassen I, II, III und IV genannt werden, wobei
    • – als Verbindungen der Vernetzerklasse I N,N'-Methylenbisacrylamid, Polyethylenglykoldi(meth)acrylate, Triallylmethylammoniumchlorid, Tetraallylammoniumchlorid sowie mit 9 Mol Ethylenoxid pro Mol Acrylsäure hergestelltes Allylnonaethylenglykolacrylat besonders bevorzugt sind, und
    • – und als Verbindungen der Vernetzerklasse IV Al2(SO4)3 und seine Hydrate besonders bevorzugt sind.
  • Bevorzugte, durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte wasserabsorbierende Polymere sind Polymere, welche durch Vernetzer der folgenden Vernetzerklassen bzw. Vernetzer der folgenden Kombinationen von Vernetzerklassen vernetzt sind: I, II, III, IV, I II, I III, I IV, I II III, I II IV, I III IV, II III IV, II IV oder III IV.
  • Weitere bevorzugte, durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte wasserabsorbierende Polymere sind Polymere, die durch einen beliebigen der in der DE 102 23 060 A1 offenbarten Vernetzer der Vernetzerklassen I vernetzt sind, wobei N,N'-Methylenbisacrylamid, Polyethylenglykoldi(meth)acrylate, Triallylmethylammoniumchlorid, Tetraallylammoniumchlorid sowie mit 9 Mol Ethylenoxid pro Mol Acrylsäure hergestelltes Allylnonaethylenglykolacrylat als Vernetzer der Vernetzerklasse I besonders bevorzugt sind.
  • Aus den vorgenannten Monomeren und Vernetzern lässt sich das wasserabsorbierende Polymer durch verschiedene Polymerisationsweisen herstellen. Beispielsweise sind in diesem Zusammenhang Massepolymerisation, die vorzugsweise in Knetreaktoren wie Extrudern oder durch Bandpolymerisation erfolgt, Lösungspolymerisation, Spraypolymerisation, inverse Emulsionspolymerisation und inverse Suspensionspolymerisation zu nennen. Bevorzugt wird die Lösungspolymerisation in Wasser als Lösungsmittel durchgeführt. Die Lösungspolymerisation kann kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen. Aus dem Stand der Technik ist ein breites Spektrum von Variationsmöglichkeiten hinsichtlich Reaktionsverhältnisse wie Temperaturen, Art und Menge der Initiatoren als auch der Reaktionslösung zu entnehmen. Typische Verfahren sind- in den folgenden Patentschriften beschrieben: US 4,286,082 , DE 27 06 135 , US 4,076,663 , DE 35 03 458 , DE 40 20 780 , DE 42 44 548 , DE 43 23 001 , DE 43 33 056 , DE 44 18 818 . Die Offenbarungen werden hiermit als Referenz eingeführt und gelten somit als Teil der Offenbarung.
  • Als Initiatoren zur Initiierung der Polymerisation können alle unter den Polymerisationsbedingungen Radikale bildende Initiatoren verwendet werden, die üblicherweise bei der Herstellung von Superabsorbern eingesetzt werden. Hierzu gehören thermische Katalysatoren, Redoxkatalysatoren und Photoinitiatoren, deren Aktivierung durch energiereiche Strahlung erfolgt. Die Polymerisationsinitiatoren können dabei in einer Lösung erfindungsgemäßer Monomere gelöst oder dispergiert enthalten sein. Bevorzugt ist der Einsatz wasserlöslicher Katalysatoren.
  • Als thermische Initiatoren kommen sämtliche dem Fachmann bekannte, unter Temperatureinwirkung in Radikale zerfallende Verbindungen in Betracht. Besonders bevorzugt sind dabei thermische Polymerisationsinitiatoren mit einer Halbwertszeit von weniger als 10 Sekunden, darüber hinaus bevorzugt von weniger als 5 Sekunden bei weniger als 180°C, darüber hinaus bevorzugt bei weniger als 140°C. Dabei sind Peroxide, Hydroperoxide, Wasserstoffperoxid, Persulfate sowie Azoverbindungen besonders bevorzugte thermische Polymerisationsinitiatoren. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, Mischungen verschiedener thermischer Polymerisationsinitiatoren zu verwenden. Unter diesen Mischungen sind die aus Wasserstoffperoxid und Natrium- oder Kaliumperoxodisulfat bevorzugt, die in jedem denkbaren Mengenverhältnis eingesetzt werden können. Geeignete organische Peroxide sind vorzugsweise Acetylacetonperoxid, Methylethylketonperoxid, Benzoylperoxid, Lauroylperoxid, Acetylperoxid, Capyrlperoxid, Isopropylperoxydicarbonat, 2-Ethylhexylperoxydicarbonat, t-Butylhydroperoxid, Cumolhydroperoxid, t-Amylperpivalat, t-Butylperpivalat, t-Butylperneohexonat, t-Butylisobutyrat, t-Butylper-2-ethylhexenoat, t-Butylperisononanoat, t-Butylpermaleat, t-Butylperbenzoat, t-Butyl-3,5,5-tri-methylhexanoat und Amylperneodekanoat. Weiterhin sind als thermische Polymerisationsinitiatoren bevorzugt: Azo-Verbindungen, wie Azobisisobutyronitrol, Azobisdimethylvaleronitril, 2,2'-Azobis-(2-amidinopropan)dihydrochlorid, Azo-bis-amidinopropan-dihydrochlord, 2,2'-Azobis-(N,N-dimethylen)isobutyramidin-dihydrochlorid, 2-(Carbamoylazo)-isobutyronitril und 4,4'-Azobis-(4-cyanovaleriansäure). Die genannten Verbindungen werden in üblichen Mengen eingesetzt, vorzugsweise in einem Bereich von 0,01 bis 5, bevorzugt von 0,1 bis 2 Mol-%, jeweils bezogen auf die Menge der zu polymerisierenden Monomere.
  • Die Redoxkatalysatoren enthalten als oxidische Komponente mindestens eine der oben angegebenen Perverbindungen und als reduzierende Komponente vorzugsweise Ascorbinsäue, Glukose, Sorbose, Manose, Ammonium- oder Alkalimetallhydrogensulfit, -sulfat, -thiosulfat, -hyposulfit oder -sulfid, Metallsalze, wie Eisen-II-ionen oder Silberionen oder Natriumhydroxymethylsulfoxylat. Vorzugsweise wird als reduzierende Komponente des Redoxkatalysators Ascorbinsäure oder Natriumpyrosulfit verwendet. Bezogen auf die bei der Polymerisation eingesetzte Menge an Monomeren wird 1 × 10–5 bis 1 Mol-% der reduzierenden Komponente des Redoxkatalysators und 1 × 10–5 bis 5 Mol-% der oxidierenden Komponente des Redoxkatalysators eingesetzt. Anstelle der oxidierenden Komponente des Redoxkatalysators, oder in Ergänzung zu diesem, können ein oder mehrere, vorzugsweise wasserlösliche, Azoverbindungen verwendet werden.
  • Wenn man die Polymerisation durch Einwirkung energiereicher Strahlung auslöst, verwendet man üblicherweise als Initiator sogenannte Photoinitiatoren. Hierbei kann es sich beispielsweise um sogenannte α-Spalter, H-abstrahierende Systeme oder auch um Azide handeln. Beispiele für solche Initiatoren sind Benzophenon-Derivate wie Michlers-Keton, Phenanthren-Derivate, Fluoren-Derivate, Anthrachinon-Derivate, Thioxanton-Derivate, Cumarin-Derivate, Benzoinether und deren Derivate, Azoverbindungen wie die oben genannten Radikalbildner, substituierte Hexaarylbisimidazole oder Acylphosphinoxide. Beispiele für Azide sind: 2- (N,N-Dimethylamino)-ethyl-4-azidocinnamat, 2-(N,N-Dimethylamino)-ethyl-4-azidonaphthylketon, 2-(N,N-Dimethylamino)-ethyl-4-azidobenzoat, 5-Azido-1-naphthyl-2'-(N,N-dimethylamino)ethylsulfon, N-(4-Sulfonylazidophenyl)maleinimid, N-Acetyl-4-sulfonylazidoanilin, 4-Sulfonylazidoanilin, 4-Azidoanilin, 4-Azidophenacylbromid, p-Azidobenzoesäure, 2,6-Bis(p-azidobenzyliden)cyclohexanon und 2,6-Bis-(p-azidobenzyliden)-4-methylcyclohexanon. Die Photoinitiatoren werden, falls sie eingesetzt werden, üblicherweise in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die zu polymerisierenden Monomeren angewendet.
  • Bevorzugt wird erfindungsgemäß ein Redoxsystem bestehend aus Wassersoffperoxid, Natriumperoxodisulfat und Ascorbinsäure als „Katalysator" oder „Redoxinitiatorstarter" eingesetzt. In der Regel wird die Polymerisation mit den Initiatoren in einem Temperaturbereich von 30 bis 90°C initiiert.
  • Die Polymerisationsreaktion kann durch einen Initiator oder durch mehrere, zusammenwirkende Initiatoren ausgelöst werden. Weiterhin kann die Polymerisation derart durchgeführt werden, dass man zunächst ein oder mehrere Redoxinitiatoren zusetzt. Im weiteren Polymerisationsverlauf werden dann zusätzlich thermische Initiatoren oder Photoinitiatoren appliziert, wobei im Falle von Photoninitiatoren die Polymerisationsreaktion dann durch die Einwirkung energiereicher Strahlung initiiert wird. Auch die umgekehrte Reihenfolge, also die anfängliche Initiierung der Reaktion mittels energiereicher Strahlung und Photoinitiatoren oder thermischen Initiatoren und eine im weiteren Polymerisationsverlauf erfolgende Initiierung der Polymerisation mittels eines oder mehrere Redoxinitiatoren ist denkbar.
  • Besonders bevorzugt im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines hydrophilen Polymers, vorzugsweise des auf den vorstehend genannten Monomeren basierenden wasserabsorbierenden Polymers ist die konti nuierliche Lösungspolymerisation, bei der eine Monomerlösung beinhaltend die vorstehend genannten Monomere kontinuierlich auf ein Polymerisationsband aufgebracht wird, wobei die Monomerlösung auf dem Polymerisationsband unter Bildung eines Polymergels polymerisiert, das Polymergel anschließend kontinuierlich in einer geeigneten Gelzerkleinerungsvorrichtung in Gelpartikel überführt wird und diese Gelpartikel dann vorzugsweise auf einem Trocknungsband getrocknet werden. Anschließend erfolgt optional ein weiteres Zermahlen und Absieben der getrockneten Gelpartikel sowie gegebenenfalls eine Oberflächenbehandlung, vorzugsweise eine Oberflächennachvernetzung, der so erhaltenen Gelpartikel.
  • Bei der auch als Nachvernetzung bezeichneten Oberflächenbehandlung wird das der getrocknete Gelpartikel mit einem mit den Carboxylgruppen des Polymers umsetzbaren Nachvernetzer, vorzugsweise als wässrige Lösung mit einer Konzentration im Bereich von 0,001 bis 50, vorzugsweise im Bereich von 0,01 bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Nachvernetzerlösung, mit einer Menge im Bereich von 0,0001 bis 20, vorzugsweise im Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das getrocknete Gelpartikel, umgesetzt. Als Nachvernetzer kommen die Verbindungen der Vernetzklasse III und IV oder deren Mischungen in Betracht, wobei Ethylencarbonat oder Aluminiumsulfat besonders bevorzugt sind. In diesem Zusammenhang wird auf DE 40 20 780 C1 verwiesen, deren Offenbarung einen Teil dieses Textes bildet. Hierunter sind Al-Verbindungen und Polyole, vorzugsweise Diole, oder Al-Verbindungen und Ethylencarbonat in Frage. In diesem Zusammenhang wird auf DE 199 09 653 A1 und DE 199 09 838 A1 als Teil dieser Offenbarung Bezug genommen.
  • Weiterhin ist es bevorzugt, dass das Steuern der Herstellvorrichtung unter Bestimmen mindestens eines Prozessparameters und über mindestens eine auf diesem mindestens einen Prozessparameter basierenden Verfahrensgröße erfolgt.
  • Als Prozessparameter kommen grundsätzlich alle physikalisch messbaren Zustandsgrößen, die mit dem Herstellungsverfahren in Beziehung stehen, in Betracht. Unter diesen Zustandsgrößen sind diejenigen bevorzugt, die während des Verfahrens Variationen unterliegen. Derartige Prozessparameter bildende Zustandsgrößen sind beispielsweise Temperaturen, Drücke, Fließgeschwindigkeiten, Konzentrationen, Feuchtigkeitsgehalt, elektrische Ströme, elektrische Widerstände, Dreh- und Fördergeschwindigkeiten oder mechanische Kräfte und Dichten, wobei Temperaturen, Konzentrationen, Feuchtigkeitsgehalt, Durchsatzmengen und mechanische Kräfte bevorzugt und Temperaturen und mechanische Kräfte darüber hinaus bevorzugt sind.
  • Im Gegensatz zu den Prozessparametern, die gemessene Größen darstellen, handelt es sich bei den Verfahrensgrößen um im Rahmen der Steuerung der Herstellvorrichtung aktiv eingestellte Größen. Diese Einstellung kann, sowohl mittelbar als auch unmittelbar erfolgen. Eine mittelbare Verfahrensgröße kann beispielsweise ein Steuersignal, das insbesondere elektronisch erfolgt, sein. Dieses Steuersignal kann beispielsweise eine Ventilöffnung und damit eine stärkere Zugabe eines bestimmten Stoffes bewirken. Diese erhöhte Stoffzugabe hat wiederum eine Auswirkung auf einen Prozessparamter, in diesem Fall eine bestimmte Konzentration eines bestimmten Stoffes, zur Folge. Ein anderes Beispiel einer Verfahrensgröße ist die Steigerung oder Senkung der Leistung eines Wärmebereiters. Die Änderung der Leistung hat eine Auswirkung auf die Temperatur als Prozessparameter zur Folge. Folglich sind Verfahrensgrößen beispielsweise Heiz- oder Kühlleistung, Zugabemengen, Transportgeschwindigkeiten wie sie insbesondere auf Förderbändern oder in Transportschnecken oder Extrudern eingestellt werden, Drehgeschwindigkeiten von Zerkleinerungswerkzeugen, insbesondere von Mühlen.
  • Die für das erfindungsgemäße Verfahren einsetzbare Vorrichtung beinhaltet, einen Eduktbereich, einen daran sich anschließenden Polymerisationsbereich sowie einen gleichfalls darauf folgenden ersten Konfektionierungsbereich. Hierauf kann ein Nachverletzungsbereich folgen, der ggf. einen weiteren Konfektionierungsbereich aufweist. In der so ausgebildeten Herstellvorrichtung lassen sich in den entsprechenden Bereichen aufeinander folgend mindestens folgende Schritte durchführen:
    • (a) ein Eduktschritt,
    • (b) ein Polymerisationsschritt,
    • (c) ein erster Konfektionierungsschritt,
    • (d) optional ein Nachvernetzungsschritt, und
    • (e) optional ein weiterer Konfektionierungsschritt.
  • Diese Schritte lassen sich wiederum in weitere Teilschritte zergliedern. So ist es insbesondere bei der Herstellung eines schwach vernetzten, zumindest auf 50 Gew.-% Acrylsäure basierenden, teilneutralisierten Polyacrylat als hydrophiles Polymer bevorzugt, dass zunächst eine Teilneutralisierung der Acrylsäure durch In-Kontakt-Bringen der Acrylsäure mit Natronlauge erfolgt. Auf diese Weise wird ein Neutralisationsgrad der Acrylsäure im Bereich von 30 bis 80, bevorzugt 50 bis 75 und besonders bevorzugt 60 bis 73 Mol-% eingestellt. Bei dieser Neutralisation ist es bevorzugt, die Temperatur als Prozessparameter zu bestimmen und im Fall einer Überschreitung dieser Temperatur entweder durch Variation der Zugabe oder durch geeignete Kühlung durch eine geeignete Verfahrensgröße regulierend einzugreifen. Hierzu ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Durchfluss an Wasser, Natronlauge und Acrylsäure als weitere Prozessparameter bestimmt werden. Die Prozessparameter des Neutralisationsgrads, der Acrylsäure-, Vernetzer- und Comonomerkonzentration können zum einen durch Rückrechnen der eingesetzten Mengen über deren Verhältnisse bestimmt werden. Zum anderen besteht die Mög lichkeit, das Verhältnis der verschiedenen vorgenannten Komponenten analytisch und damit absolut zu bestimmen. Ein weiterer Teilschritt des Eduktbereitungsschritt stellt die Einstellung der für die Polymerisation am besten geeigneten Temperatur in einem Kühlschritt ein. Hier stellt die Temperatur der Monomer-, Komonomer- und Vernetzermischung einen Prozessparameter dar. Die Kühl-, bzw. Heizleistung, die jeweils auf diese Mischung einwirkt, stellt wiederum eine Verfahrensgröße dar. Es ist allgemein bevorzugt, dass die Eduktmischung eine Temperatur von 1 bis 20, vorzugsweise 2 bis 15 und besonders bevorzugt von 3 bis 7°C besitzt, bevor sie der Polymerisation zugeführt wird. Ein weiterer Teilschritt des Eduktbereitungsschritts, der der Kühlung entweder vorgeschaltet oder nachgeordnet, vorzugsweise nachgeordnet, sein kann, ist ein Schritt, in dem der Sauerstoffgehalt der Eduktmischung verringert wird. Dieser auch als „Stripping" bezeichnete Schritt kann zudem auch der Aufgabe dienen, die Eduktmischung, vorzugsweise unmittelbar vor der Polymerisation, aufzuschäumen, so dass das bei der Polymerisation entstehende hydrophile Polymer eine Porosität oder gar schaumartige Struktur besitzt, wie u. a. in EP 0 827 753 A1 beschrieben ist und bei der ein Volumenverhältnis von 1,01 bis 5, bezogen auf das Eduktvolumen vor der Begasung, bevorzugt ist. Hierbei kann es vorteilhaft sein, der Eduktmischung eine oberflächenaktive Substanz beizumischen. Folglich kann es notwendig sein, dass im Zusammenhang mit dem Stripping der Gehalt an Sauerstoff oder verdrängendem Schutzgas, vorzugsweise Stickstoff, die Dichte des Eduktgemischs sowie die Konzentration eines oberflächenaktiven Mittels als Prozessparameter bestimmt werden, wobei die Messung der Sauerstoff- bzw. Schutzgaskonzentration besonders im Vordergrund steht. Im Zusammenhang mit dem Stripping bilden insbesondere die zugefügte Menge oder Durchfluss an Schutzgas und – im Fall der Bildung eines Schaums – die Menge an oberflächenaktivem Mittel – wichtige Verfahrensgrößen.
  • Auch der Polymerisationsschritt lässt sich in verschiedene Teilschritte untergliedern, die im einzelnen von der verwendeten Polymerisationsvorrichtung abhängig sein können. Hierbei kommen sowohl stationäre als auch kontinuierlich arbeitende Polymerisationsvorrichtungen in Betracht, wobei die kontinuierlich arbeitenden bevorzugt sind. Eine wichtige Gruppe von Prozessparametern bei einer kontinuierlich arbeitenden Polymerisationsvorrichtung stellen der Durchfluss an Eduktmischung und für den Fall, dass neben dem Initiator noch ein Katalysator verwendet wird, wie insbesondere bei redoxinitiierten Polymerisationen der Fall, der Durchfluss der Katalysatoren. Ein weiterer, mit diesen Prozessparametern verbundener Prozessparameter ist die Verweildauer der nach und nach durchpolymerisierenden Eduktmischung in der Polymerisationsvorrichtung. Als Verfahrensgröße kommen in diesem Fall Fördergeschwindigkeiten der Transportmittel in Betracht. Bei diesen Transportmitteln handelt es sich meist entweder um Polymerisationsbänder oder um Schnecken oder Förderrührer. Im Fall des Polymerisationsbandes stellt die Bandgeschwindigkeit eine Verfahrensgröße dar. Im Fall der Schnecken oder Förderrührer stellt die Drehgeschwindigkeit dieser Schnecken oder Förderrührer und falls die Schnecken- oder Förderrührerpaddel in ihrem Anstellwinkel variiert werden können, stellt dieses gleichfalls eine Verfahrensgröße dar. Weiterhin kann auch noch der Eintrag eines Polymerisationshilfsstoff vorteilhaft sein. In diesem Zusammenhang ist beispielsweise der Eintrag von weiteren Blähmitteln wie Carbonaten, vorzugsweise Natriumcarbonat, zu nennen, wobei dieses vorzugsweise als wässrige Lösung mit bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 50, vorzugsweise im Bereich von 1 bis 25 Gew.-% Blähmittel, jeweils bezogen auf die Blähmittellösung, erfolgt. Hierbei stellt die über Ventilstellungen zu bestimmende Menge der Blähmittellösung eine Verfahrensgröße dar, die über verschiedenen Prozessparameter, wie Dichte der Polymerisationslösung, Dichte oder Porosität des hydrophilen Polymers und andere, beeinflusst wird.
  • Der in dem ersten Konfektionierungsbereich vorgesehene erste Konfektionierungsschritt lässt sich gleichfalls in verschiedene Teilschritte zergliedern, wobei es sich vorzugsweise um einen Zerkleinerungs-, Trocknungs- und Mahlschritt handelt. Als Prozessparameter kommen im Zerkleinerungsschritt insbesondere die Austraglänge pro Zeit an Polymer aus der Polymerisationsförderrichtung sowie die Konsistenz der Polymers in Betracht. Die Konsistenz des Polymers kann zum einen durch geeignete mechanische Tests, beispielsweise durch Druckbelastungs- oder Zugdehnungstests direkt oder auch mittelbar über die Stromaufnahme der entsprechenden Zerkleinerungswerkzeuge festgestellt werden. Ein anderer Prozessparameter des Zerkleinerungsschritts kann die Kompressibilität des den Zerkleinerungsschritt verlassenden Polymers darstellen. Aufgrund der Tatsache, dass die Polymerisation in der Polymerisationsvorrichtung meist als Lösemittelpolymerisation in wässrigen Lösemitteln erfolgt, wird das hydrophile Polymer nach dem Polymerisationsschritt als Wasser beinhaltendes Hydrogel erhalten. Der Wassergehalt, der Grad der Zerkleinerung und auch die Temperatur des als ein Hydrogel vorliegenden Polymers kann einen Einfluss auf die Kompressibilität haben. Bevorzugt in dem Zerkleinerungsschritt eingestellte Verfahrensgrößen sind die Geschwindigkeiten der Zerkleinerungsvorrichtungen wie Kneter sowie ein darauf folgender Wolf und, sofern eine Homogenisierung des zerkleinerten Hydrogels vorgesehen ist, die Geschwindigkeit der Homogenisierungstrommel. Weiterhin kann die Temperatur des Hydrogels am Ende des Zerkleinerungsschrittes von Bedeutung sein. Dieses gilt insbesondere, wenn eine Nachinitiierung vorgesehen ist, die zur Verringerung des Restmonomerengehaits des Hydrogels vorteilhaft sein kann.
  • Auf die Zerkleinerung folgt die Trocknung. Diese kann in verschiedene Trockenzellen unterteilt sein. Als Prozessparameter der Trocknung sind zum einen der Wassergehalt und zum anderen die Temperatur des in die Trocknung eintretenden Hydrogels bevorzugt. Diese können zum einen für die Trocknung insgesamt und zusätzlich auch für die einzelnen Zellen in der Trocknung bestimmt werden. Ein weiterer Prozessparameter stellt die Temperatur in der Trocknung und, sofern mehrere Zellen vorhanden sind, in mindestens einigen, vorzugsweise jeder der Zellen, dar. Als bevorzugte Verfahrensgrößen des Trocknungsbereichs sind die Transportgeschwindigkeit und die mit den Temperaturen in der Trocknung bzw. in den Zellen der Trocknung im Zusammenhang stehende Heizleistung zu nennen. Für den Fall, dass ein Umlufttrockner verwendet wird, ist neben der Heizleistung auch die mit der Trocknung zur Verfügung gestellte Menge an Luft pro Zeit als Verfahrensgröße bevorzugt.
  • An die Trocknung schließt sich nunmehr als weiterer Teilschritt des ersten Konfektionierungsschritts die Mahlung an. Ein im Fall der Mahlung bevorzugter Prozessparameter ist die Konsistenz des nunmehr im wesentlichen wasserfreien hydrophilen Polymers. Dieser kann unmittelbar über mechanische Belastungsversuche wie Scherversuche oder Durchdringungsversuche bestimmt werden. Eine mittelbare Bestimmung der Konsistenz kann jedoch auch durch die Stromaufnahme des oder der Mahlwerkzeuge erfolgen. Neben der Temperatur der aus der Trocknung in die Mahlung übertretenden hydrophilen Polymere kann auch deren Restwassergehalt als Prozessparameter für die Mahlung bestimmt werden. Als Verfahrensgrößen kommen neben der Geschwindigkeit der in der Mahlung eingesetzten Mahlwerkzeuge auch deren Einstellung, insbesondere der zwischen zwei Mahlwerkzeugen eingestellte Mahlspalt, in Betracht. Weiterhin kann die Bewegungsfrequenz (meist Vibration) eines für eine möglichst gleichmäßige Beaufschlagung der Mühlen verantwortlicher Aufträger – auch „Hopper" genannt – für ein gutes Mahlergebnis vorteilhaft sein. Die eine Verfahrensgröße darstellende Frequenz dieses Hoppers liegt im Bereich von 1 bis 100 HZ. Für den Fall, dass in der Mahlung mehrere Mahlschritte hintereinander angeordnet sind, gelten die vorstehenden Prozessparameter und Verfahrensgrößen jeweils für jeden einzelnen dieser aufeinander folgenden Mahlschritte. In diesem Fall bildet insbesondere die Menge der Aufgabe von zu mahlenden hydrophilen Polymeren eine Prozessgröße.
  • Das in dem ersten Konfektionierungsschritt erhaltene hydrophile Polymerpulver kann optional einem Nachvernetzungsschritt unterzogen werden, der sich wiederum in eine Reihe von aufeinander folgenden Teilschritten untergliedert. Oftmals wird das hydrophile Polymerpulver zunächst in einem Vorproduktsilo zwischengelagert. In diesen werden als Prozessparameter die Temperatur und Feuchte des hydrophilen Polymerpulvers bestimmt. Weitere Prozessparameter des Nachvernetzungsschritts bilden der Durchsatz an hydrophilem Polymerpulver und an zur Nachvernetzungsreaktion eingesetzten Nachvernetzern. Die im Zusammenhang mit dem Nachvernetzungsschritt bevorzugten Verfahrensgrößen betreffen die Regelung der Dosierer für hydrophiles Polymerpulver, einen oder mehrere Nachvernetzer sowie die Drehzahl des Mischers. Ein weiterer bedeutender Prozessparameter des Nachvernetzungsschritts ist die Temperatur des Mischers. Für den Fall, dass der Mischer verschiedene unterschiedlich temperierte Mischsektionen aufweist, sind mindestens zwei, vorzugsweise sämtliche Temperaturen dieser Mischsektionen als Prozessparameter bevorzugt. Die mit der Temperatur in Verbindung stehende Verfahrensgröße ist die Heizleistung des Mischers bzw. der einzelnen Sektionen des Mischers. Diese Heizleistung kann beispielsweise durch mehr oder weniger starken Dampfeintrag in den durch Dampf temperierten Mischer bzw. in die durch Dampf temperierten Mischsektionen bereitgestellt werden. Ein weiterer Prozessparameter ist die Temperatur des hydrophilen Polymers nach dem Durchlaufen des Mischers.
  • Ein weiterer Prozessparameter nach Durchlaufen des Mischers kann die Feuchtigkeit des hydrophilen Polymers sein.
  • In dem ggf. vorgesehnen weiteren Konfektionierungsschritt kann das vorstehend erhaltene hydrophile Polymer noch mit weiteren Substanzen versetzt werden. Diese können der Staubbildung entgegenwirken, wie bei Polyethlenglycol als Staubverminderer der Fall. Andere typisch Hilfs- oder Konfektionierungsmittel sind zur Einstellung der für die Absorptionseigenschaften Wasser, zur Färbung oder Geruchsbindung Aktivkohle, Kohlenhydrate wie Stärke, Lignin, Si-Verbindungen, insbesondere Si-Oxide und grüner Tee-Extrakt.
  • Es ist weiterhin bevorzugt, dass auf Basis der wie vorstehend beschrieben gesammelten Prozessparameter die mindestens eine Verfahrensgröße durch das Rechner erzeugte Modell, vorzugsweise das künstliche neuronale Netzwerk, berechnet wird. In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, dass diese Berechnung auf mindestens 2, vorzugsweise mindestens 5, besonders bevorzugt mindestens 8 und darüber hinaus bevorzugt mindestens 10 Prozessparametern basiert. Ferner ist es bevorzugt, dass nicht nur eine Verfahrensgöße, sondern mindestens 2, bevorzugt mindestens 4 und besonders bevorzugt mindestens 10 Verfahrensgrößen auf diese Weise berechnet werden.
  • Außer dem künstlichen neuronalen Netzwerk oder in Verbindung mit diesem kann auch ein in der Literatur als „Fuzzy Logic" beschriebenes Modell erfindungsgemäß eingesetzt werden: Hierzu wird auf eine unter http://privat.sefarth.de/oiav/neuro-fuzzy-syteme.html veröffentliche Ausarbeitung zu einem Seminarvortrag von Babara und Olav Seyfarth zu Kooperative und hybride Neuro-Fuzzy-Systeme an dem Lehrstuhl vorn Prof. Dr. Karl Heinz Meisel vom 19. Juni 2000 und den Artikel Erfolgreiche Anwendung von Fuzzy Logik und Fuzzy Controle (Teil 2), Automatisierungstechnik 50, 511ff (2002) von Bern- Markus Pfeiffer et al. sowie 9. Neuronale Fuzzy Systeme unter http://www.iicm.edu/greif/nodell.html von Gerhard Reif verwiesen.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, dass dieses Verfahren, insbesondere der Polymerisationsschritt und darüber hinaus bevorzugt der Polymerisationsschritt und der erste Konfektionierungsschritt kontinuierlich verlaufen. Unter kontinuierlich wird erfindungsgemäß verstanden, dass das Herstellungsverfahren nicht portions- oder chargenweise, sondern fortlaufend geführt wird. Damit ist es bevorzugt, dass das erfindungsgemäße Verfahren in mindestens 2 Verfahrensschritte unterteilt ist. In jedem dieser mindestens 2 Verfahrensschritte wird bevorzugt jeweils mindestens ein Schrittparameter als Prozessparameter bestimmt.
  • Zudem ist es bevorzugt, dass der mindestens eine Schrittparameter mindestens eine Verfahrensgröße beeinflusst. Hierbei ist es bevorzugt, dass diese Verfahrensgröße in einem anderen Verfahrensschritt liegt als der, in dem der Schrittparameter bestimmt wurde. Besonders bevorzugt ist es, dass der mindestens eine Schrittparameter mindestens zwei Verfahrensgrößen beeinflusst, wobei mindestens eine dieser beiden Verfahrensgrößen in einem Verfahrensschritt liegt, der außerhalb des Verfahrensschritts liegt, in dem der Schrittparameter bestimmt wurde.
  • Weiterhin ist es in dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt, dass das Steuern durch einen mindestens einem Erfahrungsparameter zugeordneten Erfahrungsschatz erfolgt. Bei dem Erfahrungsparameter handelt es sich mindestens um eine, vorzugsweise mindestens zwei und darüber hinaus bevorzugt mindestens drei physikalische oder chemische Eigenschaften eines hydrophilen Polymers. Vorzugsweise werden die Erfahrungsparameter in dem erfindungsgemäßen Verfahren durch mindestens eine, vorzugsweise jede, der folgenden Eigenschaften charakterisiert:
  • P1
    Die Retention einer wässrigen Flüssigkeit (CRC),
    P2
    die Absorption einer wässrigen Flüssigkeit,
    P3
    die Absorption einer wässrigen Flüssigkeit gegen Druck,
    P4
    die Absorptionsgeschwindigkeit einer wässrigen Flüssigkeit,
    P5
    die Absorptionsgeschwindigkeit einer wässrigen Flüssigkeit gegen Druck,
    P6
    die Teilchengrößenverteilung,
    P7
    der Restmonomergehalt,
    P8
    die Saline-Fluss-Kapazität (SFC nach EP 0 752 892 B1 ),
    P9
    die Schüttdichte,
    P10
    den pH-Wert,
    P11
    die Fließfähigkeit, oder
    P12
    die Farbe (nach Hunter-Colour-Test).
  • Die Erfahrungsparameter, insbesondere die vorstehenden, können durch dem Fachmann allgemein geläufige Verfahren bestimmt werden. Insbesondere sind Bestimmungen durch sogenannte ERT-Methoden (EDANA Recommended Tests – EDANA: European Diper And Nonwoven Association) bevorzugt.
  • Grundsätzlich stellt jede der vorstehend genannten Eigenschaften für sich oder in Kombination eine Ausführungsform eines möglichen Erfahrungsparameters dar. Besonders bevorzugte Ausführungsformen von Eigenschaftskombinationen als Erfahrungsparameter stellen die nachfolgend als Buchstabenkombinationen dargestellten Kombinationen dar: P1 P2 P3 P4 P5 P6 P7, P1 P2, P1 P3, vorzugsweise P1P3 P4P5P6P7P8P9 und besonders bevorzugt P1P3P4P5.
  • Der Erfahrungsschatz wird durch einen Lernprozess gebildet, in dem über einen bestimmten Zeitraum Prozessparameter, Verfahrensgrößen und die bei Anwendung dieser Prozessparameter und Verfahrensgrößen aus der Herstellung resultierenden Erfahrungsparameter des jeweils erhaltenen hydrophilen Polymers bestimmt. Durch eine Reihe solcher Bestimmungen wird eine Datengesamtheit geschaffen, auf deren Basis das Rechner erzeugte Modell bzw. das neuronale Netz werk durch Training ausgebildet wird. Soll nun nach erfolgreicher Beendigung dieses Lernschritts ein bestimmtes hydrophiles Polymer mit bestimmten physikalischen oder chemischen Eigenschaften hergestellt werden, so werden diese physikalischen oder chemischen Eigenschaften als Soll-Erfahrungsparameter vorgegeben. Über das künstliche neuronale Netzwerk werden zunächst die dazu gehörenden Soll-Prozessparameter und Soll-Verfahrensgrößen bestimmt. Mit diesen wird mit der Herstellung dieses bestimmten hydrophilen Polymers begonnen. Durch die Bestimmung der Ist-Prozessparameter können mit Hilfe des künstlichen neuronalen Netzwerks die anfangs vorgegebenen Soll-Verfahrensgrößen ggf. modifiziert werden und die tatsächlichen Ist-Verfahrensgrößen an diese Soll-Verfahrensgrößen herangeführt werden. Eine weitere Möglichkeit zur Korrektur der Soll-Verfahrensgrößen bietet die Bestimmung der Ist-Verfahrensparameter an dem am Anfang des Herstellungsprozesses erhaltenen hydrophilen Polymer und deren Vergleich mit den Soll-Verfahrensparametern mittels des künstlichen neuronalen Netzwerkes. Auch dieser Abgleich hat Auswirkungen auf die Verfahrensgrößen allgemein und die Soll-Verfahrensgrößen im besonderen. Durch das vorstehend beschriebene iterative Vorgehen kann dank der Nutzung des künstlichen neuronalen Netzwerks die Herstellvorrichtung so gesteuert werden, dass die vorgegebenen Soll-Erfahrungsparameter nach einem vergleichsweise kurzen Zeitraum erreicht werden.
  • Folglich ist es in dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt, dass der Erfahrungsschatz durch das Rechner erzeugte Modell, vorzugsweise das künstliche neuronale Netzwerk, manifestiert wird. Diese Manifestierung kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass in einem geeigneten Rechner sich für neuronale Netzwerke typische Verschaltungen ausbilden. Damit ist es weiterhin bevorzugt, dass in dem erfindungsgemäßen Verfahren der Erfahrungsschatz durch einen Lernvorgang erhältlich ist.
  • Auf diese Weise lassen sich zum einen ausgehend von mindestens einem, vorzugsweise mindestens zwei und besonders bevorzugt mindestens sieben Erfahrungsparametern Prozessparameter und Verfahrensgrößen, besonders bevorzugt Verfahrensgrößen zum Betreiben, vorzugsweise zum Anfahren, einer Herstellvorrichtung für hydrophile Polymere vorhersagen. Weiterhin können ausgehend von mindestens einem, vorzugsweise mindestens zwei und besonders bevorzugt mindestens 10 Prozessparametern oder von mindestens einer, vorzugsweise mindestens zwei und besonders bevorzugt mindestens zehn Prozessgrößen oder beiden, Erfahrungsparameter und damit physikalische oder chemische Eigenschaften eines hydrophilen Polymers für eine bestimmte Vorrichtung zum Herstellen von hydrophilen Polymeren vorhersagt werden.
  • Weiterhin ist es bevorzugt, dass das erfindungsgemäße Verfahren ein künstliches neuronales Netzwerk mit mindestens einem ersten künstlichen Neuron und mindestens einem, vorzugsweise mindestens zwei und besonders bevorzugt mindestens vier auf das erste künstliche Neuron folgenden weiteren künstlichen Neuron beinhaltet. Weitere Einzelheiten hierzu ergeben sich aus 8. Neuronale Netze unter http://www.iicm.edu/greif/node10.html.
  • Es ist weiterhin in dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt, dass das in das erste künstliche Neuron eine Eingabe durch ein Eingangssignal erfolgt. Bei diesem Eingangssignal handelt es sich vorzugsweise mittelbar oder unmittelbar um einen Prozessparameter.
  • Zudem ist es in dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt, dass aus dem weiteren künstlichen Neuron eine Ausgabe durch ein Ausgangssignal erfolgt. Bei diesem handelt es sich vorzugsweise um ein elektrisches Signal, das mittelbar oder unmittelbar als Verfahrensgröße oder auf eine Verfahrensgröße wirkt. Es ist somit bevorzugt, dass der mindestens eine Prozessparameter mit mindestens ei nem Eingangssignal des ersten künstlichen Neurons korreliert. Weiterhin ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass die mindestens eine Verfahrensgröße mit mindestens einem Ausgangssignal des mindestens einem weiteren künstlichen Neurons korreliert.
  • Die Erfahrungsparameter korrelieren oftmals mit den Gewichten oder Gewichteten Summen der Aktivierungsfunktionen die sich in dem Rechner erzeugen Modell ausbilden.
  • Einen weiteren Beitrag zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgaben bietet ein Vorhersageverfahren zur Vorherbestimmung mindestens einer, vorzugsweise jeder, der folgenden Größen:
  • G1
    Eines G-Prozessparameters,
    G2
    einer G-Verfahrensgröße,
    G3
    eines G-Erfahrungsparameters,
    im Zusammenhang mit einem hydrophilen Polymer oder dessen Herstellung oder beiden, aufweisend die folgenden Schritte:
    • V1 Betreiben einer Herstellung eines hydrophilen Polymers, dabei
    • V2 bestimmen mindestens einer der V-Größen i) eines V-Prozessparameters, ii) einer V-Verfahrensgröße, iii) eines V-Erfahrungsparameters,
    • V3 Verarbeiten der mindestens einen V-Größe in einer Datenverarbeitungseinheit unter Ausbildung eines Erfahrungsschatzes in Form eines Rechner erzeugten Modells, vorzugsweise eines künstlichen neuronalen Netzwerks,
    • V4 Bereitstellen mindestens einer G-Größe basierend auf diesem Erfahrungsschatz.
  • Die Herstellung eines hydrophilen Polymers wird vorzugsweise in der Herstellungsvorrichtung durchgeführt, für die eine Vorherbestimmung einer G-Größe erfolgen soll. Dieses dient insbesondere dem Zweck, dass mit möglichst wenigen oder keinem Vorversuch in einer bestehenden Herstellvorrichtung, vorzugsweise einer Produktionsanlage, eine möglichst sichere Vorhersage erhalten werden kann. Bei der Bestimmung von verschiedenen V-Größen ist es ferner bevorzugt, dass die Herstellung in der Herstellvorrichtung unter verschiedenen Bedingungen erfolgt. Auf diese Weise lässt sich eine Datenmenge erhalten, die die Generierung eines künstlichen neuronalen Netzwerks erlaubt, das auch bei größeren Abweichungen zu zuverlässigen Vorhersagen führt.
  • In dem Schritt V2 ist es bevorzugt die Verschiedenen Größen in sogenannten Datensätzen zu ermitteln. Hierbei ist es bevorzugt, dass die Größen eines bestimmten hydrophilen Polymers über den Herstellungsablauf zeitlich aufgelöst aufgenommen werden. So weist der Datensatz für ein bestimmtes hydrophiles Polymer die Größen aus dem Eduktbereitungsschritt und die etwas später ebenfalls für dieses hydrophile Polymer aufgenommen Größen aus dem Polymerisationsschritt und die wiederum etwas später beim Durchlaufen des ersten Konfektionierungsschritt genau diesem hydrophilen Polymer entsprechenden Größen und den darauf folgenden Schritten auf. Damit kann ein Datensatz als die Summe aller Größen eines bestimmten Produkts entlang des durchlaufnen Herstellungsverfahren definiert werden. Es ist vorteilhaft mindestens 100 vorzugsweise mindestens 250 und besonders bevorzugt im Bereich von 300 bis 600 Datensätze in Schritt V2 zu sammeln, wobei sich die Qualität des Rechner erzeugten Modells mit der Menge der Datensätze allgemein verbessert. Weiterhin kann das Rechner erzeugte Modell durch eine gewichtete Auswahl von Datensätzen – in der Literatur allgemein als „Typicals" bezeichnet – verbessert werden.
  • Auf Basis der bestimmten V-Größen bildet sich in einem geeigneten Rechner durch Ausbildung geeigneter Verknüpfungen ein Rechner erzeugtes Modell, vorzugsweise ein neuronales Netzwerk. Dieser Vorgang kann auch während der Herstellung des hydrophilen Polymers immer wieder wiederholt werden, was zu einer ständigen Weiterentwicklung des Rechner erzeugten Modells bzw. des künstlichen neuronalen Netzwerks führt. Im allgemeinen steigt die Vorhersagefähigkeit des Rechner erzeugten Modells bzw. des künstlichen neuronalen Netzwerkes mit der Dauer bzw. Wiederholung der Lernschritte V1 bis V3, wobei sich die Steigerung von Wiederholung zu Wiederholung verringert. Die Bereitstellung der G-Größen basierend auf dem so erhaltenen Erfahrungsschatz erfolgt vorzugsweise dadurch, dass eine der G-Größen vorgegeben wird und die anderen G-Größen anhand des künstlichen neuronalen Netzwerkes bestimmt werden.
  • So kann es beispielsweise durchaus vorkommen, dass ein bestimmtes Anforderungsprofil eines hydrophilen Polymers durch bestimmte G-Erfahrungsparameter vorgegeben wird und nunmehr G-Verfahrensgrößen und G-Prozessparameter bestimmt werden. In einer anderen Spielart wird die eine Vorhersage für den Fall gesucht, in dem eine G-Verfahrensgröße variiert wird. Das künstliche neuronale Netzwerk liefert dann eine Vorhersage darüber, welche Auswirkungen die Veränderung der G-Verfahrensgröße auf die G-Prozessparameter und insbesondere auf die G-Erfahrungsparameter und damit das Eigenschaftsprofil des hydrophilen Polymers haben. Ferner ist es möglich, die Auswirkungen der Variation eines G-Prozessparameters auf G-Verfahrensgrößen oder G-Erfahrungsparameter oder beide durch das künstliche neuronale Netzwerk für eine bestimmte Herstellvorrichtung vorherzusagen. Folglich ist es in dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren bevorzugt, dass mindestens eine G-Größe zur Steuerung der Herstell vorrichtung beiträgt. Dieser Beitrag kann insbesondere darin liegen, dass für die Anfahrphase zu Beginn einer Herstellung eines hydrophilen Polymers in den verschiedenen Bereichen der Herstellvorrichtung Verfahrensgrößen entsprechend voreingestellt werden und somit die Anlaufphase bis zum Erreichen eines stabilen Zustands signifikant verkürzt werden kann.
  • Weiterhin betrifft die Erfindung Verbunde, Hygieneartikel, Fasern, Folien, Schäume, Formkörper, Bodenverbesserer, Flockungs-, Papier-, Textil-, Wasseraufbereitungs- oder Lederhilfsmittel, vorzugsweise Hygieneartikel, insbesondere Babywindeln, Damenbinden, Tampons und Inkontinenzartikel, besonders bevorzugt Babywindeln, beinhaltend ein hydrophiles Polymer, das durch das erfindungsgemäße Herstellverfahren erhältlich ist.
  • Zudem betrifft die Erfindung die Verwendung eines hydrophilen Polymers, das durch ein erfindungsgemäßes Herstellverfahren erhältlich ist, in Verbunden, Hygieneartikeln, Fasern, Folien, Schäumen, Formkörpern, Bodenverbesserern, Flockungs-, Papier-, Textil-, Wasseraufbereitungs- oder Lederhilfsmitteln, vorzugsweise in Hygieneartikeln, insbesondere in Babywindeln, Damenbinden, Tampons und Inkontinenzartikel, besonders bevorzugt in Babywindeln,.
  • Die Erfindung wird nun anhand nicht limitierender Beispiele erläutert: Nachfolgend zeigen erläuternd:
  • 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Herstellvorrichtung,
  • 2 eine schematische Darstellung eines Eduktbereichs,
  • 3a bis 3d schematische Darstellungen von Polymerisationsbereichen,
  • 4 eine schematische Darstellung eines ersten Konfektionsbereichs,
  • 5 eine schematische Darstellung eines Nachvernetzungsbereichs und eines weiteren Konfektionierungsbereichs.
  • In 1 weist eine Herstellungsvorrichtung 1 einen Rechner 2 auf, der vorzugsweise in einem Prozessleitstand der Herstellungsvorrichtung sich befindet. Dieser Rechner 2 ist mit den verschiedenen Bereichen der Herstellvorrichtung 1, wie einem Eduktbereich 3, einem Polymerisationsbereich 4, einem ersten Konfektionierungsbereich 5, einem Nachvernetzungsbereich 6 sowie einem weiteren Konfektionierungsbereich 7 über mindestens eine Prozessparameterleitung 8 und mindestens eine Verfahrensgrößenleitung 9 verbunden. Hierbei ist es bevorzugt, dass die einzelnen Bereiche und – sofern vorhanden – deren Untergliederungen jeweils für sich über eine Prozessparameterleitung 8 und eine Verfahrensgrößenleitung 9 mit dem Rechner 2 verbunden sind.
  • In dem in 2 abgebildeten Eduktbereich 3 münden eine über einen Wasserzuleitungsregler 10 geregelte Wasserzuleitung, eine über einen Natronlaugezuleitungsreger 11 geregelte Natronlaugezuleitung, eine über einen Acrylsäurezuleitungsregler 12 geregelte Acrylsäurezuleitung, eine über einen Vernetzungszuleitungsregler 13 geregelte Vernetzungszuleitung sowie eine über einen Comonomerzuleitungsregler 14 geregelte Comonomerzuleitung in einen Eduktmischer 15. Über die Regler 10, 11, 12, 13 und 14 können als Prozessgrößen die jeweiligen Mengen an Wasser, Natronlauge, Acrylsäure, Vernetzer und ggf. zugeführten Comonomer eingestellt werden. In den Reglern 10, 11, 12, 13 und 14 oder in dem Eduktmischer 15 oder in beiden können eine oder mehrere Sonden 16 angeordnet sein, mit denen die Zustände, insbesondere die Temperatur, als Prozessparameter der einzelnen dem Eduktmischer 15 zugeführten Eduktteile bestimmt werden. Neben der Temperatur kann obendrein durch einen in dem Eduktmischer 15 vorgesehenen Eduktteilflussmesser 17 oder in mehreren in den jeweiligen Reglern 10, 11, 12, 13 und 14 vorgesehenen Eduktteilflussmessern 17 die jeweils pro Zeiteinheit dem Eduktmischer 15 zugeführten Eduktteile bestimmt und auf diese Art und Weise auf die in dem Eduktmischer 15 und damit in der Eduktmischung vorliegenden Konzentrationsverhältnisse geschlossen werden. An den Eduktmischer 15 schließt sich eine Eduktkühlung 18 an. Diese weist einen weiteren Eduktsensor 16 auf, mit dem insbesondere die Temperatur der in die Eduktkühlung 18 einfließenden Eduktmischung als Prozessparameter bestimmt werden kann. Weiterhin weist die Eduktkühlung 18 einen Kühlmitteleintritt 19 und einen Kühlmittelaustritt 20 auf, wobei die Menge an Kühlmittel pro Zeit und die Temperatur des Kühlmittels als Verfahrensgrößen die Kühlleistung der Eduktkühlung 18 regeln. An die Eduktkühlung 18 schließt sich ein Gastauscher 21 an, der eine weitere Eduktsonde 16 aufweist, mit der zum einen die Temperatur der in dem Gasaustauscher 21 befindlichen Eduktmischung als Prozessparameter festgestellt werden kann. Weiterhin kann über den Eduktsensor 16 der Gasgehalt, insbesondere der Sauerstoffgehalt in der Eduktmischung als weiterer Prozessparameter bestimmt werden. Die Bestimmung des Gasblasenanteils über die Dichte der begasten Eduktmischung kann gleichfalls als weiterer Prozessparameter über den Eduktsensor 16 erfolgen. Über einen Schutzgasregler 22 kann die in den Gastauscher 21 eingebrachte Schutzgasmenge als Verfahrensgröße geregelt werden. Weiterhin kann über den Schutzgasregler 22, insbesondere über die Regelung des Gasauslasses, die in der Eduktmischung geforderte Schaumbildung eingestellt werden.
  • In 3a ist ein Polymerisationsbereich 4 in Form einer Muldenbandpolymerisationsvorrichtung abgebildet, die auf den Eduktbereich 3 folgt. Die aus dem Gastauscher 21 stammende Eduktmischung wird über den Edukteintrag 23 verfolgt über einen Eduktflussmesser 26 in einen Polymerisationsraum 24 eingetragen. Dieser muldenförmig durch ein Band ausgestaltete Polymerisationsraum 24 nimmt weiterhin über einen Katalysator- bzw. Hilfsmitteleintrag 25 verfolgt durch einen Katalysatorflussmesser 27 polymerisationsinitiierende und begleitende Katalysatoren und Hilfsmittel in die Eduktmischung auf. In dem Polymerisationsraum 24 erfolgt die Polymerisationsreaktion unter Ausbildung eines Polymers 28, das zum einen über die Bewegung des den Polymerisationsraum 24 bildenden Polymerisationsband 31 und zum anderen durch einen das entstandene Polymer 28 fördernde Polymerförderer 29 aus dem Polymerisationsraum 24 ausgetragen. Über ein oder mehrere über dem Polymerisationsraum 24 angeordneten Polymerisationssensoren 30 werden die Prozessparameter der Polymerisation, insbesondere Temperatur, und Durchsatz, bestimmt. Neben der Eduktmischungsmenge und der Menge an eingetragenen Katalysator- bzw. Hilfsmittel pro Zeiteinheit stellt die Geschwindigkeit des Polymerisationsbands 31 in die Bewegungsrichtung 35 wichtige Verfahrensgrößen des Polymerisationsschritts dar. Die Geschwindigkeit des Polymerisationsbands 31 wird über einen Antrieb 32 und eine dadurch über ein Getriebe 33 angetriebene Bandrolle 34, auf der das Polymerisationsband 31 anliegt, geregelt. Polymerisationsförderer 29, Polymerisationsband 31, Antrieb 32, Getriebe 33 sowie Bandrolle 34 werden durch eine Halterung 36 aufgenommen. Weitere Einzelheiten zu Ausgestaltung und Durchführung des Polymerisationsbereichs 4 mittels Bandpolymerisation ergeben sich u. a. aus DE 35 44 770 A1 , auf die hiermit als Teil der vorliegenden Offenbarung Bezug genommen wird.
  • Die 3b und 3c zeigen eine weitere Ausführungsform eines Polymerisationsbereichs 4 in Form eines Knetreaktors. Hierbei werden in an einem Gehäuse 39 ausgebildeten Edukteintrag 23, verfolgt über einen Eduktflussmesser 26 die Eduktmischung in einen durch das Gehäuse 39 begrenzten Polymerisationsraum 24 eingetragen. Genauso werden Katalysatoren bzw. Hilfsmittel über einen Hilfsmitteleintrag 25 verfolgt durch einen Katalysatorflussmesser 27 in den Polymerisati onsraum 24 eingetragen. Das Gehäuse 39 nimmt in dem Reaktionsraum 24 einen Rührer 37 auf. Außerdem weist der den Reaktionsraum 24 begrenzende untere Gehäusebereich eine Kühlung 38 auf. Unter dem Rührer 37 ist ein schneckenförmig ausgebildeter Polymerförderer 29 zum Austrag des Polymers 28 angeordnet. Die als Prozessparameter relevanten Zustände der als Knetreaktor ausgebildeten Polymerisationsvorrichtung wird durch einen oder mehrere über oder im Polymerisationsraum 24 angeordneten oder angeordnete Polymerisationssensoren bestimmt. Weitere Einzelheiten zu dem als Knetreaktor ausgebildeten Polymerisationsbereich 4 ergeben sich u. a. aus US 4,625,001 sowie EP 0 508 810 A1 , deren Inhalt jeweils einen Teil dieser Offenbarung bildet.
  • 3d zeigt einen als Mehrfachschneckenextruder ausgebildeten Polymerisationsbereich 4. In einem derartigen Reaktor werden Eduktmischung und Katalysator bzw. Hilfsmittel vergleichbar mit den 3a, 3b und 3c eingetragen, so dass auf die Ausführungen zu diesen Figuren hier Bezug genommen wird. In einem Gehäuse 39 werden zwei oder mehr Schnecken 40 aufgenommen, die sich entlang einer Längsachse des Gehäuses erstrecken und über einen Antrieb 42 bewegt werden. In einem Querschnitt entlang eines Bereichs der Querachse des Gehäuses umschließt das Gehäuse 39 die Schnecken 40 formschlüssig. Die Schnecken 40 weisen Schneckenpaddel 41 auf, die ineinander greifen und sowohl eine Knet- als auch eine Förderwirkung weg vom Edukteintrag 23 besitzen. An dem dem Ekukteintrag gegenüber liegenden Ende des Gehäuses ist ein als Schnecke ausgebildeter Polymerförderer 29 zum Austrag des Polymers 28 vorgesehen. Mit diesem Mehrfachschneckenreaktor lässt sich ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von hydrophilen Polymeren durchführen, wobei
    • α) wasserlösliche, monoethylenisch ungesättigte Monomere,
    • β) 0,001 bis 5 mol-% bezogen auf die Monomere (α), mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen enthaltende Monomere als Vernetzer und
    • γ) 0 bis 20 mol-% bezogen auf die Monomere (α) wasserunlösliche monoethylenisch ungesättigte Monomere in einer vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-%igen wässrigen Lösung in Gegenwart von Initiatoren bei Temperaturen im Bereich von 0 bis 140°C polymerisiert werden können, wobei die wässrige Lösung der Monomere zusammen mit dem Initiator und ggf. einem in Erdgas kontinuierlich einem Mischkneter mit mindestens zwei achsparallel rotierenden Wellen zugeführt wird, wobei sich auf den Wellen mehrere Knet- und Transportelemente befinden, die eine Förderung der am Anfang des Mischkneters zu gebenden Stoffe in axialer Richtung zum Ende des Mischers bewirken, wobei der Anteil der Wärmeabfuhr durch Verdampfung von Wasser aus dem Reaktionsgemisch mindestens 5 5 der Reaktionswärme und der Anteil der Wärmeabfuhr durch Produktaustrag mindestens 25 % der Reaktionswärme beträgt und die restliche Wärmeabfuhr über Kühlung der Reaktorwände erfolgt.
  • Die Wärmeabfuhren können über einen oder mehrere Polymerisationssensoren 30 bestimmt werden, die entweder im oder am Ende des Polymerisationsraums 24 angeordnet sind. Über diese Polymerisationssensoren 30 lassen sich geeignete Prozessparameter bestimmen. So kann die Wärmeabfuhr beispielsweise über Temperaturmessungen ermittelt werden. Als Verfahrensgrößen kommen neben der Schneckengeschwindigkeit, die über den Antrieb 42 eingestellt werden kann, auch die Stellung der Schneckenpaddel 41 in Betracht, von der deren Knet- und Transportleistung abhängig ist. Weitere Einzelheiten zu dieser Form des Mehrschneckenreaktors ergeben sich u. a. aus DE 199 55 861 A1 , deren Inhalt hiermit als Teil der vorliegenden Offenbarung gilt. Ferner können geeignete Mehrfachschneckenextruder durch die Firma List AG, Schweiz, kommerziell erhalten werden.
  • In 4 ist ein erster Konfektionierungsbereich 5 abgebildet, der sich an den Polymerisationsbereich 4 über einen Polymereintrag 43 anschließt. Der erste Konfektionierungsbereich weist verschiedene Unterbereiche auf, wobei es sich hierbei mindestens um einen Zerkleinerungsbereich 44, einen darauf folgenden Trocknungsbereich 45 sowie einen auf den Trocknungsbereich folgenden Mahlbereich 46 handelt. Der Zerkleinerungsbereich 44 weist wiederum mindestens einen Schneider 47 zum Zerteilen des Polymers 28, einen darauf folgenden Wolf 48 zum Zerreißen des zerkleinerten Polymers sowie ggf. einen Homogenisierer 49 auf, der vorzugsweise als Trommel ausgebildet ist und zur gleichmäßigen Verteilung der verschiedenen aus dem Wolf heraustretenden Hydrogelstücke führt. Der Zerkleinerungsbereich 44 weist mindestens einen Zerkleinerungssensor auf, über den die Prozessparameter des Zerkleinerungsbereichs, insbesondere die Temperatur, der Wassergehalt und ggf. die Kompressibilität des in dem Zerkleinerungsbereich befindlichen Hydrogels des hydrophilen Polymers oder diese Parameter bei dem den Zerkleinerungsbereich verlassenden Hydrogel bestimmt werden. Als Verfahrensgrößen des Zerkleinerungsbereichs 44 sind insbesondere die über den Schneider 47 und den Wolf 48 in das Hydrogel eingetragene Energie zu sehen. Folglich sind die Schneidleistung und die Wölfeleistung sowie die Drehgeschwindigkeit der Trommel bevorzugte Verfahrensgrößen des Zerkleinerungsschritts. Weitere Einzelheiten der Zerkleinerungsvorrichtung ergeben sich beispielsweise aus EP 0 827 443 A1 , deren Inhalt Teil der vorliegenden Offenbarung bildet. Der auf den Zerkleinerungsbereich 44 folgende Trocknungsbereich 45 ist vorzugsweise als Zonenumlufttrockner mit verschiedenen Zellen 52 ausgebildet. In diesem Trockner werden über ein Förderband 51, dessen Band sich in der Bewegungsrichtung 35 bewegt, das aus dem Zerkleinerungsbereich tretende Hydrogel des hydrophilen Polymers durch die einzelnen Zellen des Trockners geführt und im wesentlichen von Wasser durch Trocknen befreit. In dem Trockner, vorzugsweise in mindestens zwei, vorzugsweise in mindestens jeder der Zellen 52 kann jeweils ein Trockensensor 76 vorgesehen sein. Als Verfahrensgrößen des Trockenschritts sind insbesondere die Heizleistung des Trockners und die Bandgeschwindigkeit des Förderbands 51 zu nennen. Besonders geeignete Trockner sind in Modern Superabsorbent Polymer Technology FL Buchholz, AT Graham, Wiley-VCH, 1998, Seiten 87 ff. beschrieben. Auf den Trockenbereich 45 folgt der Mahlbereich 46, der mindestens eine, vorzugsweise mindestens zwei Mühlen, vorzugsweise eine Grobmühle 53 und eine Feinmühle 54 aufweist, die jeweils Mahlwerkzeuge 55 aufweisen, wobei immer zwei Mahlwerkzeuge 55 einen Mahlspalt 56 bilden. Der Mahlspalt 56 ist bei der Grobmühle 53 größer als bei der Feinmühle 54. Weiterhin weist der Mahlbereich 46 mindestens einen Mahlsensor 57 zur Bestimmung von Prozessparametern auf. Als Prozessparameter des Mahlschritts sind insbesondere der Feuchtigkeitsgehalt, die Temperatur sowie die Teilchen- oder Brockengröße des als getrocknetes hydrophiles Polymer in den Mahlbereich eintretenden Mahlguts zu nennen. Eine weitere Gruppe von Prozessparametern bilden die Eigenschaften des den Mahlbereich verlassenden Mahlguts. Als bevorzugte Verfahrensgrößen des Mahlbereichs 46 sind insbesondere die Geschwindigkeiten der Mahlwerkzeuge 55 und der Mahlspalt 56 der einzelnen Mühlen zu nennen. Weitere Einzelheiten zu dem Mahlschritt ergeben sich aus Modern Superabsorbent Polymer Technology FL Buchholz, AT Graham, Wiley-VCH, 1998, Seiten 93 ff. Das den Mahlbereich 46 über einen Mahlausgang 58 verlassende Mahlgut tritt über einen Mahleingang 59 in den Nachvernetzungsbereich 6 ein.
  • 5 zeigt zum einen den Nachvernetzungsbereich 6 und den darauf folgenden optional vorsehbaren weiteren Konfektionierungsbereich 7. Uber den Mahlguteintrag 59 wird das nunmehr als Pulver vorliegende teilchenförmige hydrophile Polymer zunächst in einem Speicher 60 zwischengelagert. Der Speicher 60 weist einen Speichersensor 61 auf, mit dem der Feuchtigkeitsgehalt, die Temperatur und ggf. die Teilchengrößen des in dem Speicher 60 befindlichen hydrophilen Polymers bevorzugt bestimmt werden können. Über einen als Verfahrensgröße gere gelten Ausflussregler 62 wird das hydrophile Polymer aus dem Speicher 60 in einen Additivmischer 65 eingetragen, in den weiterhin über einen Verfahrensgrößen-geregelten Additivausflussregler 64 ein in einem Additivtank 63 befindliches Additiv, in der Regel ein Nachvernetzer oder eine Mischung aus mehreren Nachvernetzern, gleichfalls in den Additivmischer 65 eingetragen. Der Additivmischer 65 weist weiterhin mindestens einen Additivmischersensor 66 zur Bestimmung von Prozessparametern des Mischers auf. Derartige Prozessparameter sind vorzugsweise die Temperatur und die Mischungsverhältnisse des hydrophilen Polymers und der Additive in dem Additivmischer 65. An den Additivmischer 65 schließt sich ein Trockner 67 an, der mindestens einen Trocknersensor 68 aufweist. Zur Funktionsweise des Trockners wird auf die Ausführungen zum Trockenbereich 45 verwiesen.
  • Der sich an den Nachvernetzungsbereich 6 anschließende weitere Konfektionierungsbereich 7 weist einen Hilfsstoffmischer 71 auf, in den das hydrophile Polymer eingetragen wird, und an den sich ein Reifer 73 anschließt. In den Hilfsstoffmischer 71 wird aus einem Hilfsstofftank 69 geregelt über einen Hilfsstoffaustragsregler mittels einer Verfahrensgröße mindestens ein, vorzugsweise mehr als zwei Hilfsstoffe eingetragen und nicht mit dem hydrophilen Polymer vermischt. Über den Hilfsstoffmischersensor 72 werden die Prozessparameter des Hilfsstoffmischers und der sich darin befindlichen Mischung aus Hilfsstoff und hydrophilem Polymer bestimmt. Hierbei handelt es sich insbesondere um den Feuchtigkeitsgehalt und die Temperatur dieser Mischung. Als Verfahrensgrößen des Hilfsstoffmischers sind insbesondere die Misch- bzw. Rührgeschwindigkeit der Rührwerkzeuge in dem Mischer zu nennen, die beispielsweise über die sogenannte Froudzahl ausgedrückt werden kann. Das in dem Hilfsstoffmischer 71 erhaltene Gemisch wird in dem Reifer 73, der vorzugsweise ebenso ein Mischer oder ein Trockner sein kann, einem Reifeprozess unterzogen, der durch mindestens einen Reifesensor 74 über entsprechende Prozessparameter, hier wiederum insbesondere die Feuchtigkeit insbesondere die Feuchtigkeit und die Temperatur, verfolgt werden kann. Bevorzugte Verfahrensgößen des Reifers 73 sind, sofern es sich um einen Mischer handelt, die Geschwindigkeit der Mischaggregate. Ist der Reifer 73 als Trockner ausgelegt, so gilt das Vorstehend für Trockner ausgeführte ebenso. Für den Fall, dass sowohl der Hilfsstoffmischer 71 als auch der Reifer 73 Mischaggegate aufweisen, ist eine bevorzugte Verfahrensgöße das Verhältnis der Mischgeschwindigkeiten der Rühr- bzw. Mischaggregate in dem Hilfsstoffmischer 71 und in dem Reifer 73. Nach Beendigung des weiteren Konfektionierungsschritts wird das so fertig gestellte hydrophile Polymer über den Produktaustrag 75 ausgetragen und in Silos oder andere Gebinde wie Container oder Bigpacks abgefüllt und abtransportiert. Weitere Einzelheiten zu dem weiteren Konfektionierungsschritt und insbesondere zu der Reifung ergeben sich aus WO 2004/037900 A1, deren Inhalt somit einen Teil dieser Offenbarung bildet.
  • BEISPIEL 1
  • In einer der vorstehend beschriebenen Herstellvorrichtung entsprechenden Technikumanlage mit einer Bandpolymerisation als Polymerisationsbereich wurden über einen Zeitraum von drei Monaten 450 Datensätze jeweils bestehend in einer Zeile aus einem Zeitstempel für das Durchlaufen der einzelnen Bereiche der Technikumanlage, gefolgt von Einzelwerten der nachfolgend aufgeführten Messstellen und dazu gehörenden analytisch bestimmten physikalischen und chemischen Eigenschaften des hydrophilen Polymers gesammelt und damit ein künstliches neuronales Netzwerk trainiert. Zum Training wurde das Computerprogramm Neuro Model 2.0 der Firma Adlan-Tec benutzt. Es wurde die automatische Benutzerführung als Modus gewählt. Die Vorhersagegenauigkeit bezogen auf den Wertebereich des Erfahrungsparameters als Ausgangsvariable betrug nach Abschluss des Trainings unter 10 %. Das so resultierende Modell eines künstlichen neuronalen Netzwerks war somit ausreichend genau, um beispielsweise den Erfahrungsparameter Zentrifuge-Retention (CRC) von hydrophilen Polymeren mit ausreichender Genauigkeit zu berechnen. Dieses Modell wurde mit der zentralen Steuerungseinheit der vorbeschriebenen Herstellungsvorrichtung im Technikumsmaßstab gekoppelt. In Abständen von 10 Minuten wurden Prozessparameter und Verfahrensgrößen aus dem Prozessleitsystem dem das künstliche neuronale Netzwerk beinhaltenden Rechner automatisch zugeführt und daraus der zu erwartende Erfahrungsparameter für den CRC mit 36,6 g/g berechnet. Eine analytische Überprüfung des CRC an dem nach diesen Verfahren durch die vorbeschriebene Herstellvorrichtung hergestellten hydrophilen Polymers ergab einen Wert von 36,2 g/g.
  • Aufgrund der Berechnung durch das künstliche neuronale Netzwerk konnten vorliegend in der Folgezeit der Aufwand für analytische Untersuchungen um 30 % im Vergleich zu einer, Produktion ohne die Verwendung eines künstlichen neuronalen Netzwerkes gesenkt werden. Gleichzeitig wurde die Eingriffsrate als Veränderungshäufigkeit einer Verfahrensgröße in das Herstellverfahren um mindestens 20 % verkleinert. Damit konnte die Zahl der durch das Betriebspersonal durchzuführen Verfahrensführungskorrekturen erheblich verringert werden.
  • BEISPIEL 2
  • In diesem Beispiel wurde analog zu Beispiel 1 vorgegangen, wobei die Abweichung zu Beispiel 1 darin bestand, dass das künstliche neuronale Netzwerk zur Simulierung einer geplanten Änderung eingesetzt wurde. Die Aufgabe war, ausgehend von einem CRC von 33,5 g/g einen CRC von 36 g/g möglichst ohne Über- und Unsteuern der Herstellvorrichtung einzustellen. Die Veränderung der Durchflussmenge für Vernetzer wurde zunächst in das neuronalen Netz eingegeben, bis dieses einen CRC von 36,0 g/g für einen so hergestellten Superabsorber berechnete. Anschließend wurde die mit dem simulierten CRC von 36,0 g/g verbundene Vernetzehrzugabe in der Herstellvorrichtung vorgenommen und ein Superabsorber demgemäss hergestellt. Eine analytische Überprüfung dieses Superabsorbers ergab nach Wirksamwerden der Vernetzermengenänderung eine CRC von 36,2 g/g. Damit wurde ohne Über- und Untersteuern eine schnelle Einstellung des gewünschten Werts erhalten.
  • Im folgenden sind die einzelnen Eingangs-Messstellen der Polymerproduktion aufgeführt.
  • 1
    Temperaturdifferenz über Kühler Neutralisationsstufe 1
    2
    Temperaturdifferenz über Kühler Neutralisationsstufe 2
    3
    Durchfluss Wasser
    4
    Durchfluss wässrige 30 % NaOH
    5
    Durchfluss Acrylsäure Neutralisationsstufe 1
    6
    Durchfluss Acrylsäure Neutralisationsstufe 2
    7
    Durchfluss Vernetzer (Polyethlenglycoldiacrylat)
    8
    Durchfluss Comonomer (EMPEG-750-Methacrylsäreester)
    9
    Temperatur Monomerentank
    10
    Temperatur Monomeren vor Polyband
    11
    Durchfluss N2 Polyband
    12
    Eintrag Monomeren auf Polyband
    13
    Eintrag Katalyse (Redoxinitiatorstater) auf Polyband
    19
    Eintrag Hilfsstoff (Natriumcarbonat) Polyband
    20
    Temperatur Anfang Polyband
    21
    Geschwindigkeit Polyband
    22
    Temperatur Ende Polyband
    23
    Stromaufnahme Kneter, Wolf, Trommel
    24
    Bandgeschwindigkeit im Bandtrockner
    25
    Unterdruck Wäscher für Luft aus Trockner
    26
    Eintrittstemperatur Wäscher
    27
    Temperatur Zuluft
    28
    Temperatur Zelle 2 von Trockner
    29
    Temperatur Zelle 5 von Trockner
    30
    Temperatur Zelle 7 von Trockner
    31
    Temperatur Zelle 11 von Trockner
    32
    Stromaufnahme Grobmühle
    33
    Stromaufnahme Feinmühle
    34
    Mahlspalt Feinmühle
    35
    Stellgröße Produktaufgabe Feinmühle Zuführvorrichtung (Vibrator)
    36
    Füllstand Vorproduktsilo
    37
    Temperatur Vorprodukt
    38
    Feuchte Vorprodukt
    39
    Durchsatz Vorprodukt
    40
    Durchsatz Additiv (Ethylencarbonat) I
    41
    Drehzahl Mischer
    42
    Temperatur Schaufeltrockner Sektion 1 – 4
    43
    Temperatur Schaufeltrockner Sektion 5 – 8
    44
    Dampfeintrittstemperatur Schaufeltrockner Sektion 1 – 4
    45
    Dampfeintrittstemperatur Schaufeltrockner Sektion 1 – 8
    46
    Dampfeintrittsdruck Schaufeltrockner Sektion 1 – 4
    47
    Dampfeintrittsdruck Schaufeltrockner Sektion 1 – 8
    48
    Produkttemperatur nach Nachvernetzung
    49
    Durchsatz zu Mischer Hilfsstoff (Polyethlenglycol 300)
    50
    Strommessung Mischer
  • 1
    Herstellvorrichtung
    2
    Rechner
    3
    Eduktbereich
    4
    Polymerisationsbereich
    5
    Erster Konfektionierungsbereich
    6
    Nachvernetzungsbereich
    7
    Weiter Konfektionierungsbereich
    8
    Prozessparameterleitung
    9
    Verfahrensgrößenleitung
    10
    Wasserzuleitungsregler
    11
    Natronlaugezuleitungsregler
    12
    Acrylsäurezuleitungsregler
    13
    Vernetzerzuleitungsregler
    14
    Comonomerzuleitungsregler
    15
    Eduktmischer
    16
    Eduktsonde
    17
    Eduktteilflußmesser
    18
    Eduktkühlung
    19
    Kühlmitteleintritt
    20
    Kühlmittelaustritt
    21
    Gastauscher
    22
    Schutzgasregler
    23
    Edukteintrag
    24
    Polymerisationsraum
    25
    Katalysator- bzw. Hilfsmitteleintrag
    26
    Eduktflußmesser
    27
    Katalysatorflußmesser
    28
    Polymer
    29
    Polymerförderer
    30
    Polymerisationssensor
    31
    Polymerisationsband
    32
    Antrieb
    33
    Getriebe
    34
    Bandrolle
    35
    Bewegungsrichtung
    36
    Halterung
    37
    Rührer
    38
    Kühlung
    39
    Gehäuse
    40
    Schnecken
    41
    Schneckenpaddel
    42
    Antrieb
    43
    Polymereintrag
    44
    Zerkleinerungsbereich
    45
    Trocknungsbereich
    46
    Mahlbereich
    47
    Schneider
    48
    Wolf
    49
    Homogenisiere
    50
    Zerkleinerungssensor
    51
    Förderband
    52
    Trockenzonen
    53
    Grobmühle
    54
    Feinmühle
    55
    Mahlwerkzeug
    56
    Mahlspalt
    57
    Mahlsensor
    58
    Mahlgutaustrag
    59
    Mahlguteintrag
    60
    Speicher
    61
    Speichersensor
    62
    Ausflussregler
    63
    Additivtank
    64
    Additivausflussregler
    65
    Additivmischer
    66
    Additivmischersensor
    67
    Trockner
    68
    Trocknersensor
    69
    Hilfsstofftank
    70
    Hilfsstoffausflussregler
    71
    Hilfsstoffmischer
    72
    Hilfsstoffmischersensor
    73
    Reifer
    74
    Reifersensor
    75
    Produktaustrag
    76
    Trocknersensor

Claims (23)

  1. Verfahren zur Herstellung eines hydrophilen Polymers in einer Herstellvorrichtung, wobei ein Rechner erzeugtes Modell, vorzugsweise ein künstliches neuronales Netzwerk, diese Herstellvorrichtung steuert.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Steuern unter Bestimmen mindestens eines Prozessparameter und über mindestens einer auf diesem mindestens einen Prozessparameter basierenden Verfahrensgröße erfolgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Rechner erzeugte Modell, vorzugsweise das künstliche neuronale Netzwerk, die mindestens einen Verfahrensgröße berechnet.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei dieses Verfahren kontinuierlich erfolgt.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren in mindestens zwei Verfahrensschritte unterteilt ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei in jedem der mindestens zwei Verfahrensschritte jeweils mindestens ein Schrittparameter als Prozessparameter bestimmt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei der mindestens eine Schrittparameter die mindestens eine Verfahrensgröße beeinflusst.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7 mit mindestens (a) einem Eduktbereitungsschritt, (b) einem Polymerisationsschritt, (c) einem ersten Konfektionierungsschritt, (d) optional einem Nachvernetzungsschritt, (e) optional einem weiteren Konfektionierungsschritt.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Steuern durch einen mindestens einem Erfahrungsparameter zugeordneten Erfahrungsschatz erfolgt.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei der mindestens eine Erfahrungsparameter mindestens eine physikalische oder chemische Eigenschaft eines hydrophilen Polymers ist.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei der Erfahrungsparameter mindestens eine der folgenden Eigenschaften charakterisiert: P1 die Retention einer wässrigen Flüssigkeit, P2 die Absorption einer wässrigen Flüssigkeit, P3 die Absorption einer wässrigen Flüssigkeit gegen Druck, P4 die Absorptionsgeschwindigkeit einer wässrigen Flüssigkeit, P5 die Absorptionsgeschwindigkeit einer wässrigen Flüssigkeit gegen Druck, P6 die Teilchengrößenverteilung, P7 der Restmonomergehalt, P8 die Saline-Fluss-Kapazität, P9 die Schüttdichte, P10 den pH-Wert, P11 die Fließfähigkeit, oder P12 die Farbe.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei der Erfahrungsschatz durch das Rechner erzeugte Modell, vorzugsweise durch das künstliche Neuronale Netzwerk, manifestiert wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei der Erfahrungsschatz durch einen Lernvorgang erhältlich ist.
  14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das künstliche neuronale Netzwerk mindestens ein erstes künstliches Neuron und mindestens ein auf das erste künstliche Neuron folgendes weiteres künstliches Neuron beinhaltet.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei in das erste künstliche Neuron eine Eingabe durch ein Eingangssignal erfolgt.
  16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, wobei aus dem weitern künstlichen Neuron eine Ausgabe durch ein Ausgangssignal erfolgt.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, wobei der mindestens eine Prozessparameter mit mindestens einem Eingangssignal des ersten künstlichen Neurons korreliert.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, wobei die mindestens eine Verfahrensgröße mit mindestens einem Ausgangssignal des mindestens einem weiteren künstlichen Neurons korreliert.
  19. Vorhersageverfahren zur Vorherbestimmung mindestens einer der folgenden G-Größen G1 eines G-Prozessparameters, G2 einer G-Verfahrensgröße, G3 eines G-Erfahrungsparameters, im Zusammenhang mit einem hydrophilen Polymer oder dessen Herstellung oder beiden, aufweisend die folgenden Schritte: V1 Betreiben einer Herstellung eines hydrophilen Polymers, dabei V2 Bestimmen mindestens einer der V-Größen i. eines V-Prozessparameters, ii. einer V-Verfahrensgröße, iii. eines V-Erfahrungsparameters, V3 Verarbeiten der mindestens einen V-Größe in einer Datenverarbeitungseinheit unter Ausbildung eines Erfahrungsschatzes in Form eines Rechner erzeugten Modells, vorzugsweise eines künstlichen neuronalen Netzwerks, V4 Bereitstellen mindestens einer G-Größe basierend auf diesem Erfahrungsschatz.
  20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, wobei mindestens eine G-Größe zur Steuerung der Herstellvorrichtung beiträgt.
  21. Verbunde, Hygieneartikel, Fasern, Folien, Schäume, Formkörper, Bodenverbesserer, Flockungs-, Papier-, Textil-, Wasseraufbereitungs- oder Lederhilfsmittel, beinhaltend ein hydrophiles Polymer, erhältlich durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18 oder 20.
  22. Verwendung eines hydrophilen Polymers, erhältlich durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18 oder 20 in Verbunden, Hygienearti keln, Fasern, Folien, Schäumen, Formkörpern, Bodenverbesserern, Flockungs-, Papier-, Textil-, Wasseraufbereitungs- oder Lederhilfsmitteln.
  23. Verwendung eines künstlichen neuronalen Netzwerks zur Bestimmung von Prozessgrößen mittels einer physikalische Eigenschaft eines hydrophilen Polymers oder einer ein hydrophiles Polymer und mindestens eine davon verschieden Komponente beinhaltenden Saugzusammensetzung.
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