-
Die
Erfindung betrifft ein mehrschichtiges Entkopplungs-, Abdichtungs-
und Drainagesystem, insbesondere für die Verlegung keramischer
Beläge im
Dünnbettverfahren.
-
Keramische
Beläge
und insbesondere Fliesen werden heute üblicherweise im sogenannten Dünnbettverfahren
verlegt, bei dem die keramischen Beläge in eine dünne Kleberschicht
aus einem Fliesenmörtel
verlegt werden. Dieses im Innenbereich zufriedenstellende Verfahren
weist jedoch bei der Verarbeitung von keramischen Belägen im Außenbereich
insofern Probleme auf, als die Feuchtigkeitsbelastung und die Temperaturbelastung
derartiger Beläge
nicht selten zu schleichender Zerstörung der Fliesen bzw. deren
Verlegungsuntergründe
führt,
wodurch geringe Haltbarkeitszeiten derartiger Beläge nicht
zu vermeiden sind und für
die Sanierung hohe Kosten entstehen können.
-
Der
hauptsächliche
Problempunkt bei der Verarbeitung keramischer Beläge im Außenbereich besteht
in der nicht vermeidbaren Feuchtigkeitsbelastung der keramischen
Beläge,
die durch Regenwasser oder auch sich niederschlagende Feuchtig keit
aufgrund unterschiedlicher Temperaturen der Umgebung ergeben. Derartige
Feuchtigkeit dringt durch die keramischen Beläge und insbesondere durch die
Fugen in den Unterbau der keramischen Beläge ein und kann sich dort stauen.
Durch die Verarbeitung im Dünnbettverfahren
ist es quasi nicht vermeidbar, daß sich unterhalb der Fliesen
Hohlräume bilden,
die von dem wie vorstehend beschrieben eindringenden Wasser mit
der Zeit ausgefüllt
werden und damit zu einer ständigen
Feuchtigkeitsbelastung zum einen des keramischen Belages und zum
anderen das Untergrundes führen.
Durch die nicht vermeidbaren Hohlräume kann insbesondere in der
kalten Jahreszeit in den Hohlräumen
des Dünnbettmörtels gestautes
Wasser sich ausdehnen und zu einer Ablösung der keramischen Beläge führen. Ebenfalls kann
durch die Sonneneinstrahlung auf den im Außenbereich verlegten keramischen
Belägen
das in den Hohlräumen
sich stauende Wasser hohe Wasserdampfdrücke erzeugen und etwa bei glasierten Fliesen
zu Abplatzungen der Fliesen führen. Ähnliches
geschieht bei Frosttemperaturen, da sich die Poren innerhalb der
Fliesen durch die ständigen Feuchtigkeitsbelastung
mit Wasser füllen
und bei Frost ausdehnen. Hierdurch entstehen dort derartige Abplatzungen
an der keramischen Oberfläche.
Weiterhin kann das Stauwasser Kalke aus dem Fugenmörtel und
dem Dünnbettmörtel herauslösen, die
zu Ausblühungen
aus den Fugen führen
können.
Auch kann in den Hohlräumen
unterhalb der keramischen Beläge
der üblicherweise
als Kunststoffmörtel
verarbeitete Fliesenkleber angelöst
werden und dadurch seine Festigkeit verlieren. Auch ist durch die
sehr unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Untergrund,
Dünnbettmörtel und
keramischem Belag durch die im Außenbereich auftretenden sehr
hohen Temperaturdifferenzen zwischen hohen Temperaturen aufgrund
Sonneneinstrahlung und niedrigeren Temperaturen bei Frost das Rißverhalten
des keramischen Belages und des Untergrundes schwierig zu beherrschen.
-
Es
ist daher schon vielfach vorgeschlagen worden, derartige im Außenbereich
verlegte keramische Beläge
dadurch haltbarer verlegen zu können, daß das unvermeidlich
von der Oberseite des keramischen Verlages eindringende Wasser gezielt
aus dem Unterbau des keramischen Belages wieder abgeführt wird.
Grundidee aller dieser Lösungen
ist es, unterhalb des keramischen Belages gezielt Hohlräume in den
Unterbau einzubringen, die allerdings nicht geschlossen sind, sondern
eine Abführung
der eingedrungenen Feuchtigkeit über
entsprechende Kanäle
und im Gefälle
selbsttätig
herbeizuführen.
Hierdurch wird eine Bildung von Stauwasser vermieden und die unvermeidbaren
Hohlräume
unterhalb der keramischen Beläge
gezielt belüftet.
Das eindringende Wasser kann daher nur kurz innerhalb des keramischen
Belages bzw. in dessen Untergrund verbleiben und damit die vorstehend
genannten Schäden gar
nicht erst anrichten. Weiterhin dienen derartige Unterbauten keramischer
Beläge
auch dazu, daß eine
gezielte Entkopplung zwischen dem keramischen Belag und dem Unterbau
herbeigeführt
wird, da beispielsweise durch die unterschiedlichen Temperaturdehnungen
bzw. Elastizitäten
zwischen keramischem Belag und Untergrund häufig auch Belastungsrisse bzw.
Spannungsrisse auftreten können.
-
Eine
derartige Gestaltung eines Abdichtungs- und Drainagensystems ist
aus der
DE 100 60 751
C1 bekannt. Bei dieser Gestaltung wird ein Abdichtungs-
und Drainagensystem vorgeschlagen, das unterseitig eine Kunststoff-
oder Bitumenschicht aufweist, über
der eine erste Vliesschicht aus einem ersten hydrophoben Polymer,
darüber
eine Drainageschicht aus einem zweiten hydrophoben Polymer und wiederum
darüber
eine zweite Vliesschicht aus dem ersten hydrophoben Polymer angeordnet
sind. Dieser Schichtaufbau erlaubt zwar in gewissen Grenzen eine
Abführung
eingedrungener Feuchtigkeit aus dem Unterbau einer Fliesenschicht,
doch ist die mechanische Belastbarkeit eines derartigen Schichtaufbaus
nicht zufriedenstellend, da die Einbettung der obersten Vliesschicht
in den Fliesenmörtel
keine hinreichende Verankerungsfunktion bzw. Bewehrungsfunktion
erlaubt. Die Drainageschicht ist hierbei als eine gitterartige Schicht
ausgebildet, ohne das genaue Angaben zur Ausbildung der gitterartigen Schicht
gemacht werden. Weitere ähnliche
Systeme sind beispielsweise aus der
EP 0 386 324 A2 und der
DE 299 21 970 U1 bekannt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ausgehend von der
DE 100 60 751 C1 ,
ein mehrschichtiges Abdichtungs- und Drainagesystem derart weiterzubilden,
daß neben
einer Verbesserung der Drainagefunktion insbesondere auch eine Verbesserung
der mechanischen Belastbarkeit und der Verankerung an der Fliesenschicht
erreichbar ist.
-
Die
Lösung
der erfindungsgemäßen Aufgabe
ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruches 1. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die
Erfindung beschreibt ein mehrschichtiges Entkopplungs-, Abdichtungs-
und Drainagesystem, insbesondere für die Verlegung keramischer
Beläge
im Dünnbettverfahren,
aufweisend einen Schichtaufbau, aufgeführt von unten nach oben, mit einer
vorab getrennt aufgebrachten und/oder an der Drainageschicht festgelegten
feuchtigkeitsundurchlässigen
Abdichtungsschicht, einer aus einem ersten gitterartigen Strukturelement
gebildeten Drainageschicht mit zwischen Gitterstrukturen des gitterartigen
Strukturelementes gebildeten Drainagebereichen, einer flüssigkeitsdurchlässigen Vliesschicht,
einer aus einem zweiten gitterartigen Strukturelement gebildeten
Verankerungsschicht für
eine im Bereich der Oberseite des Abdichtungs- und Drainagesystems einzubringende,
bei der Verarbeitung plastische und danach aushärtende Verfüllmasse sowie einer an der
Verankerungsschicht zumindest abschnittsweise fest angeordneten
Armierungsschicht. Ein derartiger Schichtaufbau ermöglicht eine
wesentliche Verbesserung bekannter Entkopplungs-, Abdichtungs- und Drainagesysteme
dadurch, daß für jede Funktion
wie Verankerung und Bewehrung, Verhinderung von Durchtritt von Fugenmörtel in
den Drainagebereich, Drainage durchtretender Flüssigkeit und Entkopplung zum
Untergrund separate Schichten vorhanden sind, die in ihrer Zusammenstellung
sowie die Dimensionierung ein optimales Ergebnis erzielen. Hierbei
ist insbesondere durch die oberseitig angeordnete Verankerungsschicht
und die darüber
aufgelegte und damit befestigte Armierungsschicht dafür gesorgt,
daß ein
oberseitig eingebrachter Fugenmörtel
sich vollständig
mit dem Abdichtungs- und Drainagesystem verbindet und dabei dafür sorgt,
daß eine entsprechende
Belastbarkeit des Abdichtungs- und Drainagesystems erzielt wird.
Die zwischengelegte Vliesschicht, die flüssigkeitsdurchlässig ausgestaltet ist,
verhindert gleichzeitig ein Eindringen der Verfüllmasse wie etwa einem Fliesenkleber
in den Drainagebereich und sorgt dafür, daß die Drainagekanäle zu Abführung der
durch die Vliesschicht durchtretenden Flüssigkeit auf jeden Fall offen
bleiben. Die gitterartigen Strukturelemente erlauben hierbei einen besonders
einfachen Aufbau der im wesentlichen die Dicke des Abdichtungs-
und Drainagesystems bestimmenden Schichten Verankerungsschicht und Drainageschicht.
-
In
vorteilhafter Ausgestaltung kann das erste gitterartige Strukturelement
und das zweite gitterartige Strukturelement einen gleichen Aufbau
aufweisen. Hierdurch kann die Herstellung des Abdichtungs- und Drainagesystems
besonders einfach erfolgen.
-
Weiterhin
kann vorgesehen werden, daß das gitterartige
Strukturelement aus stabförmig
gitterartig zueinander angeordneten und aneinander an den Kreuzungspunkten
des Gitters festgelegten Einzelstäben gebildet ist. Ein derartiges
gitterartiges Strukturelement läßt sich
einfach aus gleichartig vorfertigbaren Einzelstäben herstellen und man kann
daher etwa kostengünstig
extrudierte Einzelstäbe
verarbeiten, die auf Trommeln aufgewickelt und für das Herstellen der gitterartigen
Strukturelemente jeweils zueinander positioniert werden. Damit ist
die Herstellung eines solchen gitterartigen Strukturelementes sehr
kostengünstig
und einfach. Anders als bei bekannten Abdichtungs- und Drainagesystem
müssen keine
aufwendigen Werkzeuge gefertigt werden, die zueinander abgewinkelte
oder sonstwie verformte Bereiche eine Drainageschicht herstellen.
Hierbei kann in weiterer Ausgestaltung dafür gesorgt werden, daß die Einzelstäbe des gitterartigen
Strukturelementes eine im wesentlichen rechteckige Querschnittsform
aufweisen. Insbesondere wenn die Einzelstäbe ungleichförmige Abmessungen
ihrer Kanten aufweisen, läßt sich
die Dicke der gitterartigen Strukturelemente einfach verändern und
an unterschiedliche Bedürfnisse
anpassen.
-
Von
besonderem Vorteil ist es, wenn die sich kreuzenden Einzelstäbe des gitterartigen
Strukturelementes so angeordnet sind, daß eine erste Schicht aus jeweils
gleich orientierten Einzelstäben
unterhalb einer zweiten Schicht aus dazu in einem Winkel angeordneten,
jeweils zueinander gleich orientierten Einzelstäben besteht. Somit entfällt bei
der Herstellung des gitterartigen Strukturelementes die Notwendigkeit,
die Einzelstäbe
wie bei textilen Geweben jeweils zueinander zu verschränken, was
die Herstellung weiter vereinfacht und zum anderen dafür sorgt, daß die gleichartigen
Schichten der unteren und der oberen Lage der Einzelstäbe zwischen
sich jeweils entsprechende Freiräume
bilden, die für
die Drainage genutzt werden können.
-
Es
ist weiterhin denkbar, daß die
gitterartige Struktur aus den Einzelstäben eine Rauten-, Rechteck-
oder Quadratform aufweist. Durch derartige Formen ist dafür gesorgt,
daß bei
einer Verarbeitung des Abdichtungs- und Drainagesystems am Einbauort die
sich bildenden Drainagekanäle
immer so angeordnet werden können,
daß die
Abfuhr von in die Drainageschicht eintretenden Wassers etwa durch das
Gefälle
an dem Verlegeort hinreichend gewährleistet ist.
-
Eine
weitere Vereinfachung der Herstellung der Drainageschicht läßt sich
erreichen, wenn die Einzelstäbe
der beiden Schichten miteinander im Kreuzungsbereich unter mechanischem
Druck verschweißt
sind. Etwa kann durch Aufheizen der durch Temperatureinfluß plastisch
verformbaren Einzelstäbe
dafür gesorgt
werden, daß im
Berührungsbereich der
Einzelstäbe
eine Erweichung und ein Verschweißen mit dem jeweils darunter
liegenden Einzelstab erfolgt und sich damit ein mattenartiger Verbund
der Einzelstäbe
ergibt.
-
Weiterhin
ist es denkbar, daß etwa
bei einem Verschweißen
der Einzelstäbe
die Einzelstäbe
des gitterartigen Strukturelementes zu mindestens an den Kreuzungspunkten
zueinander verkippte Kantenbereiche aufweisen, wodurch sich hinterschnittene
Abschnitte an den Einzelstäben
bilden. Durch das plastische Umformen der Einzelstäbe im Bereich
der Kreuzungspunkte durch Temperatureinfluß kommt es dazu, daß die Einzelstäbe durch
den mechanischen Druck ein wenig verformt werden und dadurch ihre Ausrichtung
abhängig
von der Lage des mit dem Einzelstab zu verbindenden anderen Einzelstabes
verändern.
Dies führt
dazu, daß sich
Hinterschneidungen bilden, die etwa für die Verankerung in der Verfüllmasse
von besonderem Vorteil sind. Die Verfüllmasse dringt aufgrund ihrer
Plastizität
bei der Verarbeitung in diese Hinterschneidungsbereiche ein und kann
nach dem Aushärten
sich wesentlich besser an der Verankerungsschicht durch die Hinterschnitte
der Einzelstäbe
festhalten.
-
Weiterhin
ist es in anderer Ausgestaltung denkbar, daß die Armierungsschicht auf
der Verankerungsschicht aufgeschweißt oder auch aufgeklebt ist. Hierdurch
kann die Armierungsschicht zum einen gut in die Verfüllmasse
eingebettet werden, zum anderen hängt sie fest an der Verankerungsschicht,
die ebenfalls mit der Verfüllmasse
ausgefüllt
wird. Damit ergibt sich ein besonders guter Verbund zwischen der
Verfüllmasse
und der Armierungsschicht bzw. der Verankerungsschicht. Es ist hierbei
denkbar, daß die
Armierungsschicht als ein gitterartiges Gewebe gebildet ist, vorzugsweise
als ein Glasfasergewebe, das zur sicheren Verankerung mit der oberseitig
des Abdichtungs- und Drainagesystems einzubringenden Verfüllmasse
dient.
-
Von
Vorteil für
die Verarbeitung größerer Flächen des
Abdichtungs- und Drainagesystems ist es, wenn die Armierungsschicht
sich zu mindestens in einzelnen Randbereichen des Abdichtungs- und Drainagesystems über die
anderen Schichten hin aus erstreckt, um einen Übergang zu anderen Abschnitten
des Abdichtungs- und Drainagesystems zu schaffen. Hierdurch kann
ein entsprechend überlappter
Anschluß an
den Rändern
etwa einzeln verarbeitbarer Bahnen erreicht werden, der keinerlei
Festigkeitsverlust an den Übergangsbereichen
zwischen benachbarten Bahnen mit sich bringt.
-
Weiterhin
ist es denkbar, daß das
Abdichtungs- und Drainagesystem lose auf einem Untergrund verlegbar
ist. Hierdurch wird eine vollständige Entkopplung
etwa eines aufgebrachten Fliesenbelages vom jeweiligen Untergrund
erreicht, der etwa bei stark unterschiedlichen Temperatur-Ausdehnungskoeffizienten
oder arbeitenden Untergründen
wie etwa Holzböden
notwendig ist.
-
In
einer anderen Ausgestaltung ist es denkbar, daß das Abdichtungs- und Drainagesystem
fest, vorzugsweise verklebt auf einem Untergrund verlegbar ist.
Hierdurch wird eine sichere Befestigung des Abdichtungs- und Drainagesystems
erreicht, wenn dies durch die Eigenschaften des Untergrundes zulässig und
sinnvoll ist.
-
Weiterhin
ist bei der Erfindung unterseitig der unteren Drainageschicht eine
Abdichtungsschicht an der Drainageschicht fest angeordnet, die feuchtigkeitsundurchlässig ausgebildet
ist. Hierdurch kann erreicht werden, daß gleichzeitig mit der Verlegung des
Abdichtungs- und Drainagesystems eine zusätzliche oder auch einfache
Abdichtung des Untergrundes erreicht werden kann, die sonst nur
durch zusätzlich
separat aufzubringende Dichtungsschichten erzielt werden kann. Damit
kann durch die Aufbringung des erfindungsgemäßen Abdichtungs- und Drainagesystems
der Untergrund auch dann unbehandelt bleiben, wenn besondere Dichtungseigenschaften
gefordert oder bauseits nicht vorhanden sind.
-
Denkbar
ist in einer weiteren Ausgestaltung, daß die Abdichtungsschicht mit
angrenzenden Abdichtungsschichten anderer Abschnitte des Abdichtungs-
und Drainagesystems selbstklebend verklebbar ist. Hierdurch können auch
größere Flächen abzudichtender
Untergründe
sicher und einfach in einem Arbeitsgang abgedichtet werden, ohne
daß die Abmessungen
etwa rollartig vorkonfektionierter Einheiten des Abdichtungs- und
Drainagesystems hier Einschränkungen
mit sich bringen würden.
Eine denkbare Ausgestaltung einer solchen verklebbaren Abdichtungsschicht
kann darin gesehen werden, wenn die selbstklebende Abdichtungsschicht
aus einer Bitu men-Kaltselbstklebebahn gebildet ist. Derartige Bitumen-Kaltselbstklebebahnen
sind handelsüblich
und sollen daher hier nicht weiter erörtert werden. Auch ist es denkbar,
daß die
Abdichtungsschicht aus einer Polymer-Abdichtungsschicht, insbesondere aus
einer Polyethylen-Abdichtungsschicht gebildet ist. Auch solche Polymer-Abdichtungsschichten
sind in vergleichbarer Ausgestaltung grundsätzlich bekannt. Von Vorteil
für die
Abdichtung auch größerer Flächen ist
es dabei, wenn die Abdichtungsschicht aus der Polymer-Abdichtungsschicht
sich zu mindestens in einzelnen Randbereichen des Abdichtungs- und
Drainagesystems über
die anderen Schichten hinaus erstreckt, um einen feuchtigkeitsundurchlässigen Übergangsbereich
zu anderen Abschnitten des Abdichtungs- und Drainagesystems zu schaffen.
Damit kann ebenfalls im Bereich der Überlappung ein feuchtigkeitsdichter
Anschluß an
benachbart verlegte Bahnen erreicht werden.
-
Hinsichtlich
der Abmessungen der einzelnen Schichten des Abdichtungs- und Drainagesystems ist
es denkbar, daß die
Dicke der Drainageschicht zwischen 2 und 6 Millimetern, die Dicke
der Verankerungsschicht zwischen 2 und 6 Millimetern und damit in
einer Ausgestaltung die Gesamtdicke der Verankerungs- und Drainageschicht
im wesentlichen zwischen 4 und 12 Millimetern beträgt. Hierdurch
trägt das
Abdichtungs- und Drainagesystem nicht wesentlich relativ zu einem
vorgegebenen Untergrund auf und kann auch bei räumlichen knappen Einbauverhältnissen
unproblematisch eingesetzt werden.
-
Von
Vorteil für
die Drainagewirkung ist es, wenn die flüssigkeitsdurchlässige Vliesschicht
einen kleinen Durchflußwiderstand
gegenüber
Durchtritt von Flüssigkeit
aufweist, gleichzeitig aber ein Durchtreten der plastisch in die
Verankerungsschicht eingebrachten, relativ zähen Verfüllmasse in die Drainageschicht
verhindert. Hierdurch kann eine gute Durchleitung der Flüssigkeit
durch die Vliesschicht erreicht werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß bei der
Verarbeitung der Verfüllmasse
diese in die Drainagebereiche eindringen und diese verstopfen kann.
-
Es
ist von wesentlichem Vorteil für
die Benutzungseigenschaften des erfindungsgemäßen Abdichtungs- und Drainagesystems,
wenn die Verankerungsschicht nach dem Einbringen der Verfüllmasse im
wesentlichen vollständig
mit der Verfüllmasse ausgefüllt ist
und die in die ausgehärtete
Verfüllmasse
eingebettete Armierungsschicht eine Versteifungs- und Bewehrungsfunktion
für die
Abtragung von oberhalb eingeleiteter mechanischer Belastungen erfüllt. Damit
wird die Lastabtragung über
wesentlich größere Schichtdicken
als bei bekannten Abdichtungs- und Drainagesystemen möglich, da
zusätzlich
noch die ganze Schichtdicke der Verankerungsschicht bei mechanischen
Belastungen mitträgt und
gleichzeitig durch die Armierungsschicht verstärkt ist.
-
Es
ist in einer weiteren Ausgestaltung denkbar, daß unterhalb der Drainageschicht
eine Dämmschicht,
insbesondere eine Dämmschicht
zum Schallschutz und insbesondere zum Trittschallschutz angeordnet
ist. Eine derartige Dämmschicht,
die beispielsweise aus einer Polymerschicht, insbesondere aus einer
Polyethylenschicht, oder auch aus einer Bitumenschicht oder sonstigen
zur Schalldämmung
geeigneten Materialien gebildet sein kann, ermöglicht eine auch schallmäßige Entkopplung
beispielsweise eine keramischen Belages von dem Untergrund, wodurch
etwa an dem keramischen Belag eingebrachte Trittschallgeräusche durch
die Dämmschicht
noch weiter vermindert und damit wesentlich verringert auf den Untergrund übertragen
werden können.
-
Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Entkopplungs-,
Abdichtungs- und Drainagesystems zeigt die Zeichnung.
-
Es
zeigen:
-
1 – einen
Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Entkopplungs-,
Abdichtungs- und Drainagesystem zur Erläuterung des Schichtaufbaus,
-
2 – eine Draufsicht
auf ein erfindungsgemäßes Entkopplungs-,
Abdichtungs- und Drainagesystem gemäß 1,
-
3 – Anordnung
von Überlappungsbereichen
für Armierungsschicht
und Abdichtungsschicht an einem erfindungsgemäßes Entkopplungs-, Abdichtungs-
und Drainagesystem gemäß 1.
-
In
der 1 ist in einer geschnittenen Seitenansicht der
Schichtaufbau eines erfindungsgemäßen mehrschichtigen Entkopplungs-,
Abdichtungs- und Drainagesystems 1 aufgezeigt, wobei in
der 2 eine geschnittene Draufsicht etwa in Höhe einer
Vliesschicht 6 zu erkennen ist und in der 3 eine
Draufsicht auf das Entkopplungs-, Abdichtungs- und Drainagesystem 1 geschnitten
entlang der Armie rungsschicht 5 dargestellt ist. Das Entkopplungs-, Abdichtungs-
und Drainagesystems 1 ist in der 1 im Einbauzustand
auf einem Untergrund 15, etwa einem Zementestrich oder
dergleichen dargestellt, wobei oberhalb des Entkopplungs-, Abdichtungs-
und Drainagesystems 1 ein Fliesenbelag aus Fliesen 10 zu
erkennen ist, der im Dünnbettverfahren
in einem Fliesenmörtel 12 verlegt
ist, wobei die Fugen 11 zwischen den einzelnen Fliesen 10 ebenfalls
mit dem Fliesenmörtel 12 ausgefüllt sind.
-
Das
erfindungsgemäße Entkopplungs-,
Abdichtungs- und Drainagesystem 1 besteht dabei aus einer
auf dem Untergrund 15 aufliegenden Abdichtungsschicht 4,
die beispielsweise aus einem Bitumen oder einen Polyethylen gebildet
ist und als Bahn bestimmter Breite verlegt werden kann. Die Abdichtungsschicht 4 kann
dabei mit dem Untergrund 15 verklebt sein, ebenfalls ist
es denkbar, zur Entkopplung von Untergrund 15 und Fliesenbelag
aus den Fliesen 10 die Abdichtungsschicht 4 auf
dem Untergrund 15 nur schwimmend aufzulegen. Derartige Verlegeverfahren
sind grundsätzlich
bekannt und sollen daher hier nicht weiter behandelt werden.
-
Oberhalb
dieser Abdichtungsschicht 4 ist eine Drainageschicht 3 aus
einer noch später
erläuterten
gitterartigen Struktur mit der Abdichtungsschicht 4 verbunden, über der
wiederum eine flüssigkeitsdurchlässige Vliesschicht 6 angeordnet
und mit der Drainageschicht 3 verbunden ist. Die Verbindung kann
beispielsweise durch Verkleben oder Verschweißen in grundsätzlich bekannter
Weise abhängig
von den verwendeten Materialien erfolgen.
-
Oberhalb
der Vliesschicht 6 ist eine mit der Vliesschicht 6 verbundene
Verankerungsschicht 2 zu erkennen, die ebenfalls eine gitterartige
Struktur ähnlich
wie die Abdichtungsschicht 4 aufweist. Diese Verankerungsschicht 2 ebenso
wie die mit ihr verbundene und oberhalb angeordnete Armierungsschicht 5 dient
zur Verankerung des Abdichtungs- und Drainagesystems 1 an
dem Fliesenmörtel 12 und
damit der Schicht aus den Fliesen 10. Die Armierungsschicht 5 kann
beispielsweise im grundsätzlich
bekannter Weise aus einem gitterartig angeordneten Glasfasergewebe
bestehen, das entsprechende Öffnungen
und freie Bereiche aufweist, damit der Fliesenmörtel 12 möglichst
tief in die Verankerungsschicht 2 eintreten kann. Die Verankerungsschicht 2 weist
dabei in noch näher
beschriebener Weise Aufnahmeräume 16 für den Fliesenmörtel 12 auf
und dient damit zur Verbesserung der Verankerung des Fliesenmörtels 12 an dem
mehrschichtigen Abdichtungs- und Drainagesystem 1.
-
Die
Festlegung der Fliesenschicht aus den Fliesen 10 erfolgt
hierbei dadurch, daß der
Fliesenmörtel 12 vor
dem Auflegen der Fliesen 10 oberseitig auf die Armierungsschicht 5 aufgebracht
und mit einer Kelle möglichst
tief durch die Öffnungen
der Armierungsschicht 5 in die Verankerungsschicht 2 hinein
gedrückt
wird. Der im plastischen Zustand verarbeitete Fliesenmörtel 12 füllt hierbei
die Aufnahmeräume 16 in
der Verankerungsschicht 2 weitgehend aus und umfließt dabei
die in noch näher
beschriebener Weise gebildeten Einzelstäbe 7, 8 der
Verankerungsschicht 2 nahezu vollständig. Nach dem Aushärten des
Fliesenmörtels 12 hat
sich ein sehr fester Verband zwischen der Verankerungsschicht 2,
der Armierungsschicht 5 und dem Fliesenmörtel 12 gebildet,
der zum einen die Fliesen 10 fest an dem Abdichtungs- und
Drainagesystem 1 verankert und zum anderen eine stabile,
plattenartigen Ausgestaltung der Verankerungsschicht 2 hervorruft.
Dadurch ist das Abdichtungs- und Drainagesystem 1 besonders gut
belastbar durch oberseitig der Fliesen 10 aufgebrachte
mechanische Belastungen.
-
Der
Fliesenmörtel 12,
der in die Aufnahmeräume 16 der
Verankerungsschicht 2 eindringt, wird durch die Vliesschicht 6 an
einem weiteren Eindringen in die darunter angeordnete Drainageschicht 3 gehindert,
da die Vliesschicht 6 eine gleichmäßige, gewebeartige Gestaltung
aufweist, die den relativ zähen
Fliesenmörtel 12 nicht
passieren läßt. Gleichwohl
ist die Vliesschicht 6 flüssigkeitsdurchlässig ausgestaltet,
so daß von
oberseitig der Fliesenschicht aus den Fliesen 10 in das
Abdichtungs- und Drainagesystem 1 eindringende Feuchtigkeit
in Form von Oberflächenwasser
durch die Vliesschicht 6 in die Drainageschicht 3 passieren
kann. Die Feuchtigkeit kann dadurch in das Abdichtungs- und Drainagesystem 1 eindringen,
daß etwa über die
Fugen 11 oder auch durch schmale Risse im Fugenmörtel 12 in den
Fugen 11 oder auch in den Fliesen 10 eindringende
Feuchtigkeit eintritt. Ebenfalls ist es denkbar, daß durch
Diffusionsvorgänge
derartige Feuchtigkeit unter die Fliesen 10 eindringen
kann. Diese Feuchtigkeit kann in herkömmlich aufgebauten Abdichtungssystemen
nicht entweichen und führt
zu Schäden
an den Fliesen 10 bzw. an dem Untergrund 15. Bei
der hier vorgestellten Konstruktion kann dieses Oberflächenwasser
durch die Verankerungsschicht 2 und durch die Vliesschicht 6 hindurch
passieren und in die Drainageschicht 3 eintreten, die durch
die gitterartige Struktur Drainagekanäle 13 aufweist, die
mit der Umgebung in offenem Kontakt stehen und durch die die Feuchtigkeit
wieder abfließen
bzw. verdunsten kann. Hierdurch kann es nicht zu stehendem Wasser
unterhalb der Fliesenschicht aus den Fliesen 10 kommen,
so das entsprechende Schäden
gar nicht erst auftreten können.
-
Die
gitterartige Struktur der Drainageschicht 3 und ebenfalls
der Verankerungsschicht 2 wird hierbei aus unter einem
Winkel zueinander angeordneten Einzelstäben 7, 8 gebildet,
die übereinander
angeordnet eine zweilagige Schichtanordnung bilden. Die Einzelstäbe 7, 8 weisen
jeweils einen etwa rechteckigen Querschnitt auf und sind an den
Kreuzungspunkten 9 etwa durch thermische Verfahren miteinander
verschweißt.
Hierdurch bildet sich auf einfachste Weise eine Übereinanderordnung von etwa parallelen
Scharen der Einzelstäbe 7,
die mit ebenfalls parallelen Scharen der Einzelstäbe 8,
die unter einem Winkel zu der Schar der Einzelstäbe 7 liegen, verbunden
sind. Zwischen den Einzelstäben 7 bzw. 8 bilden
sich durchgängige
Drainagekanäle 13 in
der Drainageschicht 3, die ein direktes Abfließen durchtretender
Flüssigkeit
und gleichzeitig eine Belüftung der
Verankerungsschicht 2 von unten sowie des Untergrundes 15 von
oben ermöglichen.
Hierdurch kann sich ein Stauwasser unterhalb der Fliesenschicht
aus den Fliesen 10 gar nicht erst bilden. In der Verankerungsschicht
wird zwischen den Einzelstäben 7, 8 jeweils
ein Aufnahmeraum für
den Fliesenmörtel 12 gebildet,
der ebenso wie die Drainagekanäle 13 durchgängig gestaltet
ist.
-
In
der Verankerungsschicht 2 hat die gitterartige Struktur
aus den Einzelstäben 7, 8 weiterhin
den Vorteil, daß im
Bereich der Kreuzungspunkte 9 beim Verschweißen der
Einzelstäbe 7, 8 sich
Bereiche an den Einzelstäben 7, 8 bilden,
die Hinterschnitte aufweisen und daher zu einer sehr starken Verklammerung
des in diese Bereiche eintretenden Fliesenmörtels 12 mit den Einzelstäben 7, 8 nach
dem Erhärten führen.
-
Wenn
größere Flächen verarbeitet
werden sollen, empfiehlt es sich, sowohl die Armierungsschicht 5 als
auch die Abdichtungsschicht 4 in Überlappungsbereichen 14, 14' soweit über die
Berandung der gitterartigen Drainageschicht 3 und der gitterartigen
Verankerungsschicht 2 hinüber ragen zu lassen, daß sie mit
benachbart anzuordnenden entsprechenden Schichten überlappend
etwa verklebt oder sonstwie an diesen dicht befestigt werden können.
-
Es
versteht sich von selbst, daß die
in den 2 und 3 aufgezeigte Anordnung der
Einzelstäbe 7, 8 nur
beispielhaft anzusehen ist und sich jegliche Art von geometrischen
Mustern aus solchen Einzelstäben 7, 8 bilden
lassen, die von Vorteil für
die Eigenschaften des hier genannten Abdichtungs- und Drainagesystems
ist.
-
- 1
- Abdichtungs-
und Drainagesystem
- 2
- Verankerungsschicht
- 3
- Drainageschicht
- 4
- Abdichtungsschicht
- 5
- Armierungsschicht
- 6
- Vliesschicht
- 7
- Einzelstab
- 8
- Einzelstab
- 9
- Kreuzungsbereich
- 10
- Fliese
- 11
- Fuge
- 12
- Fliesenmörtel
- 13
- Drainagekanal
- 14
- Überlappungsbereich
- 15
- Untergrund
- 16
- Aufnahmeräume