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Die
vorliegende Erfindung betrifft Versorgungssysteme in Luftfahrzeugen.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung einen elektrochemischen
Reaktor zur Erzeugung von Energie, Wasserstoff, Sauerstoff und Klarwasser
aus Grauwasser, einem kohlenstoffhaltigen Brennstoff und Luft in
einem Luftfahrzeug oder Raumfahrzeug, ein Luftfahrzeug mit einem elektrochemischen
Reaktor sowie ein Verfahren zum Betreiben eines entsprechenden elektrochemischen
Reaktors.
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In
Luftfahrzeugen werden Versorgungssysteme zur Versorgung des Innenbordbereichs
mit Sauerstoff und Klarwasser und zur Versorgung entsprechender
elektrischer Verbraucher mit elektrischer Energie verwendet. Üblicherweise
werden hierbei die benötigten
Rohstoffe, wie Sauerstoff und Klar- oder Trinkwasser in entsprechenden
Behältern gespeichert,
die vor Beginn des Fluges beladen werden. Nachteilig sind hierbei
sowohl das hohe Gewicht der Vorratsbehälter als auch der teilweise
enorme Platzbedarf, der durch die großen Speichervolumina eingenommen
wird.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Versorgung
von Luftfahrzeugen mit Energie und Rohstoffen bereitzustellen.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 1 angegeben, wird die
obige Aufgabe mittels eines elektrochemischen Reaktors zur Erzeugung
von Energie, Wasserstoff, Sauerstoff und Klarwasser aus Grauwasser,
einem kohlenwasserstoffhaltigen Brennstoff und Luft in einem Luftfahrzeug
oder Raumfahrzeug gelöst.
Der elektrochemische Reaktor umfasst hierbei eine Brennstoffzellenanordnung,
im Folgenden SOFC Anordnung genannt, eine Elektrolysezellenanordnung, im
Folgenden SOSE Anordnung genannt, und eine Brennstoff-Prozessoranordnung,
im Folgenden FP Anordnung genannt.
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Vorteilhafterweise
wird hierdurch ein elektrochemischer Reaktor bereitgestellt, der
ein autonomes System zur Bordversorgung darstellt, so dass große Speichervolumina
und Gewicht zur Speicherung benötigter
Rohstoffe oder auch zur Erzeugung von Energie reduziert oder gar
vermieden werden können.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 2 angegeben, ist die von
der SOFC Anordnung erzeugte Prozesswärme hierbei in der SOSE Anordnung
für einen
Elektrolyseprozess und in der FP Anordnung für einen Reformingprozess nutzbar.
Weiterhin ist der vorgeschlagene elektrochemische Reaktor derart ausgeführt, dass
der in der SOSE Anordnung erzeugte Wasserstoff für eine zyklische Regeneration einzelner
SOFC-Anoden nutzbar ist, so dass vorteilhafterweise eine separate
Entschwefelungsanlage entfällt
und beliebig viele thermische Lastwechsel ohne Degradationsverluste
gefahren werden können.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 3 angegeben, umfasst der
elektrochemische Reaktor weiterhin eine Steuerungseinheit zur Steuerung
oder Regelung der im Reaktor ablaufenden Prozesse derart, dass die
durch die SOFC Anordnung erzeugte Energie der von der SOSE Anordnung
oder von der FP Anordnung oder vom Bordbetrieb benötigten Energie
entspricht, wobei der Lastbereich, in dem die Prozesse gefahren
werden, kontinuierlich ist und wobei die Prozesse insgesamt zumindest
einen Teil der für
den Bordbetrieb benötigten
elektrische Energie, den Sauerstoff und das Klarwasser liefern.
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Vorteilhaft
ermöglicht
dies beispielsweise, dass der Wärmehaushalt
der beiden Hochtemperatursysteme SOSE und SOFC stabilisiert wird,
so dass ein umfangreiches Nachregeln entfällt. Weiterhin ermöglicht eine
entsprechende Regelung der drei Anordnungen (SOFC, SOSE, FP), dass
zu jedem Zeitpunkt die für
den Bordbetrieb benötigte
Energie als auch der Sauerstoff und das Klarwasser bereitgestellt
wird und gleichzeitig kein Überschuss
produziert wird bzw. ein möglicher
Verlust auf geringem Niveau gehalten wird.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 4 angegeben, sind die SOFC
Anordnung, die SOSE Anordnung und die FP Anordnung in einer thermisch
isolierenden Umhausung angeordnet.
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Vorteilhafterweise
werden hierdurch Wärmeverluste
an die Umgebung wirksam vermieden, so dass eine maximale Ausnutzung
der vom Gesamtsystem erzeugten Energie möglich ist.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 5 angegeben, ist die SOSE
Anordnung oder die SOFC Anordnung zumindest teilweise aus sauerstoffionenleitenden
festen Elektrolyten aufgebaut.
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Hierdurch
wird auf vorteilhafte An und Weise zusätzliche Stabilität der beiden
Anordnungen erreicht. Weiterhin führt die Verwendung fester Elektrolyten
in den Zellen zu einer vereinfachten Herstellung und späteren Handhabung
der Zellen.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 6 angegeben, umfasst die
SOSE Anordnung eine erste SOSE-Zelle oder eine zweite SOSE-Zelle.
Weiterhin umfasst die SOFC Anordnung eine erste SOFC-Zelle oder
eine zweite SOFC-Zelle und die FP Anordnung eine erste FP-Zelle
oder eine zweite FP-Zelle. Zumindest zwei dieser Zellen sind hierbei
parallel oder in Reihe zueinander geschaltet.
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Vorteilhafterweise
wird durch diese Parallel- oder Reihenschaltung oder Parallel-Reihenschaltung verschiedener
Zellen eine erhöhte
Flexibilität
im Design des elektrochemischen Reaktors erzielt, wodurch verschiedenste
Konfigurationen, angepasst an die gewünschte Systemspezifikation,
ermöglicht
werden. Weiterhin erleichtert eine modulartige Schaltung verschiedener
Zellen oder Zellenanordnungen eine spätere Wartung bzw. den Austausch
defekter Einzelzellen.
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Gemäß einem
weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 7 angegeben, ist die
erste SOSE-Zelle mit zumindest einer dritten SOSE-Zelle als mehrzelliger Elektrolysezellenstack
oder die erste SOFC-Zelle mit zumindest einer dritten SOFC-Zelle
als mehrzelliger Brennstoffzellenstack ausgebildet.
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Vorteilhafterweise
führt dies
zu einer erhöhten
Flexibilität
bei der Assemblierung des Gesamtsystems, da die entsprechenden Stacks
bereits werkseitig entsprechend konfiguriert werden können.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 8 angegeben, ist der in
der SOSE Anordnung erzeugte Sauerstoff einer Kathode der SOFC Anordnung,
der Nutzung im Bordbetrieb, einer PEM-Brennstoffzelle (Polymer-Elektrolyt-Brennstoffzelle)
oder einem nachgeschalteten Verbrennungsprozess zuführbar.
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Durch
eine entsprechende Umverteilung des erzeugten Sauerstoffs durch
die Steuerungseinheit wird vorteilhafterweise die Versorgung der
entsprechenden Module (SOFC Anordnung, PEM-Brennstoffzelle, nachgeschaltetes
Verbrennungsmodul oder aber auch ein Bordbetriebsmodul) sichergestellt,
so dass ein weitgehend autarker Betrieb des elektrochemischen Reaktors
und eine stets ausreichende Produktion von Wasser, Sauerstoff, Wasserstoff
und elektrischer Energie gewährleistet
ist.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 9 angegeben, ist das in
der FP Anordnung erzeugte Kohlenmonoxyd einer Anode der SOSE Anordnung
zuführbar.
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Vorteilhafterweise
wird hierdurch eine Absenkung der SOSE-Zellspannung erreicht.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 10 angegeben, ist der
in der SOSE Anordnung erzeugte Wasserstoff einer Anode der SOFC Anordnung,
insbesondere zur Erhöhung
des Umsatzes in der SOFC Anordnung oder zur Regeneration der SOFC-Anode,
einer PEM-Brennstoffzelle oder einem nachgeschalteten Verbrennungsprozess
zuführbar.
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Neben
einer verfahrenstechnischen Optimierung der im Reaktor ablaufenden
Prozesse ist hierdurch insbesondere ein Abbau der durch schwefelhaltige
Fraktionen im Reformat ausgebildeten Degradationen der SOFC-Anode
mit Hilfe des Wasserstoffs gewährleistet.
Vorteilhafterweise wird der Wasserstoff innerhalb des elektrochemischen
Reaktors erzeugt, so dass eine systeminterne Entschwefelung der
SOFC-Anode durchführbar
ist und somit eine Entschwefelungseinheit bei der Brennstoffaufbereitung
des Brennstoffs in der FP Anordnung entfällt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften und beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, wie in Anspruch 11 angegeben, ist das in der SOFC Anordnung
erzeugte Wasser einer Kathode der SOSE Anordnung, der FP Anordnung
oder der Nutzung im Bordbetrieb zuführbar.
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Hierdurch
wird vorteilhafterweise vermieden, dass zusätzliches Wasser von externen
Wasserspeichern dem System zugeführt
werden muss.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 12 angegeben, sind durch
die Steuerungseinheit einzelne Zellen oder Verschaltungen von Zellen
in Abhängigkeit
vom Bordbedarf oder der im Reaktor ablaufenden Prozesse, insbesondere
auch der Regenerationsprozesse, steuer- oder regelbar.
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In
vorteilhafter Art und Weise wird hierdurch sichergestellt, dass
geringem Gesamtbedarf an Rohstoffen oder Energie eine entsprechende
leistungsbezogene Regelung des Reaktors erfolgt, so dass beispielsweise
einzelne Untereinheiten abgeschaltet werden können, um einem darauffolgenden
Regenerations- oder Reinigungsprozess unterworfen zu werden. Bei dem
Reinigungsprozess kann es sich beispielsweise um die Entschwefelung
einer SOFC-Anode handeln.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 13 angegeben, sind einzelne
Zellen oder Verschaltungen von Zellen nach Abschalten durch eine
Nachwärme einer
thermischen Speicherkapazität
oder die Zuführung
eines inerten Gases trockenbar.
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Vorteilhafterweise
ist für
diese Trocknung keine Zuführung
systemexterner Energie notwendig, da die thermische Speicherkapazität zum Beispiel Bestandteil
des elektrochemischen Reaktors ist.
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Gemäß einem
weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 14 angegeben, wird ein
Luftfahrzeug mit einem elektrochemischen Reaktor zur Erzeugung von Energie,
Wasserstoff, Sauerstoff und Klarwasser aus Grauwasser, einem kohlenwasserstoffhaltigen Brennstoff
und Luft bereitgestellt, umfassend eine Brennstoffzellenanordnung,
eine Elektrolysezellenanordnung und eine Brennstoff-Prozessoranordnung, wobei
die von der Brennstoffzellenanordnung erzeugte Prozesswärme in der
Elektrolysezellenanordnung für
einen Elektrolyseprozess und in der Brennstoff-Prozessoranordnung
für einen
Reformingprozess nutzbar ist und wobei der in der Elektrolysezellenanordnung
erzeugte Wasserstoff zur Regeneration einer Anode der Brennstoffzellenanordnung
nutzbar ist.
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Vorteilhafterweise
wird hierdurch ein Luftfahrzeug bereitgestellt, welches sich durch
eine verbesserte Versorgung mit Energie und Rohstoffen auszeichnet,
so dass große
Speichervolumina und Gewicht zur Speicherung benötigter Rohstoffe oder auch
zur Erzeugung von Energie reduziert oder gar vermieden werden können. Weiterhin
weist das Luftfahrzeug einen elektrochemischen Reaktor auf, welcher
derart ausgeführt
ist, dass der in der SOSE Anordnung erzeugte Wasserstoff für eine zyklische
Regeneration einzelner SOFC-Anoden nutzbar ist, so dass vorteilhafterweise
eine separate Entschwefelungsanlage entfällt und beliebig viele thermische Lastwechsel
ohne Degradationsverluste gefahren werden können.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 15 angegeben, wird ein Verfahren
zum Betreiben eines elektrochemischen Reaktors mit einer Brennstoffzellenanordnung,
einer Elektrolysezellenanordnung und einer Brennstoff-Prozessoranordnung
in einem Luftfahrzeug oder Raumfahrzeug angegeben, bei dem Energie,
Wasserstoff, Sauerstoff und Klarwasser aus Grauwasser, einem kohlenwasserstoffhaltigen Brennstoff
und Luft im elektrochemischen Reaktor erzeugt wird.
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Vorteilhafterweise
stellt dieses Ausführungsbeispiel
ein Verfahren bereit, durch das eine verbesserte Versorgung von
Luftfahrzeugen oder Raumfahrzeugen mit Energie, Wasserstoff, Sauerstoff
und Klarwasser gewährleistet
wird, so dass große
Speichervolumina und Gewicht zur Speicherung benötigter Rohstoffe oder auch
zur Erzeugung von Energie reduziert oder gar vermieden werden können.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 16 angegeben, wird die von
der Brennstoffzellenanordnung erzeugte Prozesswärme in der Elektrolysezellenanordnung
für einen
Elektrolyseprozess und in der Brennstoff-Prozessoranordnung für einen Reformingprozess genutzt,
wobei der in der Elektrolysezellenanordnung erzeugte Wasserstoff
zur Regeneration einer Anode der Brennstoffzellenanordnung genutzt
wird.
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Somit
ist durch das erfindungsgemäße Verfahren
der in der SOSE Anordnung erzeugte Wasserstoff für eine zyklische Regeneration
einzelner SOFC-Anoden nutzbar, so dass vorteilhafterweise eine separate
Entschwefelungsanlage entfällt
und beliebig viele thermische Lastwechsel ohne Degradationsverluste
gefahren werden können.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsbeispiele der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im
Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren bevorzugte Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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1 zeigt
eine schematische, verfahrenstechnische Darstellung eines elektrochemischen
Reaktors gemäß eines
Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung der im elektrochemischen Reaktor ablaufenden
elektrochemischen Prozesse und der entsprechenden Versorgungskreisläufe.
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3 zeigt
schematisch eine beispielhafte Anordnung mehrerer SOFC Zellen und
SOSE Zellen innerhalb eines elektrochemischen Reaktors.
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1 zeigt
eine schematische, verfahrenstechnische Darstellung eines elektrochemischen
Reaktors gemäß eines
Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung. Der elektrochemische Reaktor besteht
in seinen wesentlichen Bestandteilen aus einer Brennstoffzellenanordnung
(SOFC Anordnung) 23, einer Elektrolysezellenanordnung (SOSE
Anordnung) 21 und einer Brennstoff-Prozessoranordnung (FP
Anordnung) 6.
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Insbesondere
handelt es sich bei dem in 1 dargestellten
elektrochemischen Reaktor um einen modularen, integrierten elektrochemischen
Reaktor zur Erzeugung von elektrischer Energie, Wasserstoff, Sauerstoff
und Wasser für
die Nutzung in Luftfahrzeugen. Brennstoffzellenanordnungen, wie beispielsweise
eine Festoxid-Brennstoffzellenanordnung, können erfindungsgemäß neben
der Stromerzeugung auch zur Wassererzeugung verwendet werden. Elektrolysezellenanordnungen,
wie beispielsweise eine Festoxid-Elektrolysezelle, können in
der Ausführung
als „solid
oxyd steam electrolyser" Wasserstoff
und Sauerstoff erzeugen.
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SOFC
und SOSE sind bekannte technische Systeme. Bei geeigneter Kombination
dieser beiden Systeme ist es zusätzlich
möglich,
den von einem Brennstoff-Prozessor erzeugten Brennstoff prozesstechnisch
so auszunutzen, dass bei der Erzeugung von elektrischer Energie,
Wasserstoff, Sauerstoff und Wasser dem Bedarf nach ein kontinuierlicher
Lastbereich gefahren werden kann und somit der Wärmehaushalt der beiden Hochtemperatursysteme
SOSE und SOFC stabilisiert wird.
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Die
Gewinnung von Wasser und Sauerstoff ist insbesondere für die Luft-
und Raumfahrt von Bedeutung, da hier autonome Systeme zur Bordversorgung
benötigt
werden, um große
Speichervolumina und Gewichte zu vermeiden.
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Dem
Brennstoff-Prozessor 6 des erfindungsgemäßen elektrochemischen
Reaktors wird über eine
Mischereinheit 3 ein kohlenwasserstoffhaltiger Brennstoff,
wie beispielsweise Kerosin 1, und Wasser, bei dem es sich
beispielsweise um aufgereinigtes Grauwasser 5 handeln kann,
zugeführt.
Bevor Brennstoff 1 und Grauwasser 5 dem Brennstoff-Prozessor 6 zugeführt werden,
erfolgt eine Verdampfung des Brennstoffs 1 in Verdampfer 2 und
eine Verdampfung des aufgereinigten Grauwassers 5 in Wasserverdampfer 4.
Die für
die Verdampfung von Brennstoff 1 bzw. Grauwasser 5 benötigte Energie kann
beispielsweise über
das Kathodenabgas aus Kathode 21a der Elektrolysezellenanordnung
oder aus dem Anodenabgas der Anode 23a der Brennstoffzellenanordnung
stammen.
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In
der Mischeinheit 3 werden Brennstoffdampf und Grauwasserdampf
vermischt und dem Brennstoff-Prozessor 6 zugeführt. Im
FP 6 wird für die
nachfolgenden Prozesse aus dem kohlenwasserstoffhaltigen Brennstoff 1 und
dem Wasser 5 ein Reformatgas 7 erzeugt, das die
Hauptbestandteile Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Wasserdampf enthält.
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Im
Kondensator 8 erfolgt eine Abtrennung des Wassers der Wasserstoff-Wasserdampf-Kohlenmonoxyd-Gasmischung 7 und
das abgetrennte Wasser 9 wird in einem Behälter 43 zwischengespeichert oder
gepuffert und die restlichen Gase Wasserstoff und Kohlenmonoxid
werden einem nachgeschalteten Molekularsieb 11 zugeführt 10 und
dort getrennt.
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Das
abgetrennte Wasser 9 kann beispielsweise über eine
eigene Pumpe (nicht dargestellt in 1) dem Zwischenspeicher 43 zugeführt werden oder
aber auch über
Pumpe 42, welche auch für
das den Kondensatoren 29 und 36 entstammende Wasser
verwendet wird (die entsprechenden Leitungen sind in 1 nicht
dargestellt).
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Der
(ggf. schwefelhaltige) Wasserstoff 12 und das Kohlenmonoxyd 13 werden
nachfolgend in einem Heizgerät 14 in
voneinander getrennten Kammern erhitzt und sodann über Wasserstoffverdichter 18,
respektive Kohlenstoffmonoxidverdichter 17 verdichtet und
weitergeleitet.
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Der
verdichtete und evtl. schwefelhaltige Wasserstoff wird einer Anode 23a der
SOFC Anordnung 22 zugeführt.
Neben dem Wasserstoff aus dem FP 6 wird, wie im Folgenden
genauer dargelegt, die Anodenseite 23a der SOFC 23 mit
Wasserstoff aus der SOSE 21 versorgt. Die Aufteilung und
Erzeugung der Wasserstoffströme
für die
SOFC 23 wird durch den Bedarf an Wasserstoff, Sauerstoff,
Wasser und elektrischer Energie geregelt.
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Der
Sauerstoff für
die SOFC-Kathode 23b wird der atmosphärischen Luft oder der Kabinenluft 19 entnommen
und über
einen Kompressor 20 auf den Arbeitsdruck der SOFC 23 komprimiert.
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Die
Wasserstoff-Wasserdampf-Gasmischung im Anodenabgasstrom der SOFC 23 wird
in einem nachgeschalteten Kondensator 36 getrennt und der
abgetrennte Wasserstoff wird in einem Behälter 45 zwischengespeichert
oder gepuffert.
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Der
abgetrennte Wasserstoff 34 enthält typischerweise einen gewissen
Schwefelanteil und wird zur Speicherung im Puffer für schwefelhaltigen
Wasserstoff 45 durch Wasserstoffverdichter 44 verdichtet. Über Leitung 34 kann
der Wasserstoff beispielsweise einem nachgeschalteten Verbrennungsprozess
zugeführt
werden.
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Das
im Kondensator 36 abgetrennte Wasser wird über Wasserpumpe 42 dem
Wasserzwischenspeicher oder Wasserpuffer 43 zugeführt. Alternativ kann
das Wasser über
Wasserauslass 35 abgelassen werden, wie auch der abgetrennte
Wasserstoff über
Wasserstoffauslass 34 abgelassen werden kann.
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Die
Luft im Kathodenabgasstrom der SOFC 22 wird über Luftablass 27 abgelassen.
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Die
SOSE 21 wird auf der Kathodenseite 21a mit Wasserdampf 15,
der im Wasserdampfverdichter 16 entsprechend verdichtet
wurde, versorgt. Anodenseitig 21b wird die SOSE 21 mit
Kohlenmonoxid aus dem FP 6, welches im Kohlenstoffmonoxidverdichter 17 entsprechend
vorverdichtet wurde, versorgt. Der Wasserdampf für die kathodenseitige Versorgung
der SOSE 21 entstammt, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, dem Wasserbehälter 43 und somit
einem reaktorinternen Prozess. Hierfür ist beispielsweise Auslass 31 vorgesehen, über den
das Wasser aus Behälter 43 Wasserverdichter 16 in
Form von Wasserdampf zugeführt wird.
Alternativ kann das Wasser aus Behälter 43 auch über Auslass 35 Verdampfer 4 zugeführt werden,
wonach es dann an Wasserverdichter 16 weitergeleitet wird.
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In
der SOSE 21 werden aus dem Wasserdampf Wasserstoff und
Sauerstoff erzeugt. Erfindungsgemäß bewirkt die Oxidation des
Kohlenmonoxid mit dem auf der Anodenseite erzeugten Sauerstoff zu
Kohlendioxid eine Reduzierung der Zellspannung der SOSE 21.
Zusätzlichen
Wasserdampf kann die SOSE aus dem Verdampfer 4 für den FP 6 erhalten.
Den Elektrolysestrom bezieht die SOSE 21 aus der SOFC 23.
Die Aufteilung und Erzeugung der Wasserdampfströme für die SOSE 21 wird
durch den Bedarf an Wasserstoff, Sauerstoff, Wasser und elektrischer
Energie geregelt.
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Der
an der Anode 21b der SOSE 21 erzeugte Sauerstoff
und das Kohlendioxid werden über
Leitung 25 dem Molekularsieb 30 zugeleitet und
dort aufgetrennt. Der abgetrennte Sauerstoff wird über Sauerstoffverdichter 40 verdichtet
und einem Behälter 41 zur
Zwischenspeicherung oder Pufferung zugeführt. Alternativ kann der abgetrennte
Sauerstoff über
Sauerstoffablass 33 abgelassen werden.
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Das
im Molekularsieb 30 abgetrennte Kohlendioxid kann über Kohlenstoffdioxidauslass 32 abgelassen
werden.
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Das
kathodenseitig abgelassene Wasserstoff/Wasserdampf-Gemisch wird über Leitung 24 dem
Kondensator 29 zugeführt.
Der im Kondensator 29 abgetrennte reine Wasserstoff wird
in einem Behälter 39 zwischengespeichert
oder gepuffert, nachdem er von Wasserstoffverdichter 38 entsprechend verdichtet
wurde. Alternativ kann der vom Kondensator 29 abgegebene
Wasserstoff über
Wasserstoffauslass 28 abgelassen werden. Der im Wasserstoffzwischenspeicher 39 zwischengespeicherte
reine Wasserstoff kann nachfolgend, ebenso wie der direkt dem Kondensator 29 entstammende
reine Wasserstoff, durch Heizgerät 37 auf
eine entsprechende reaktionsfreudige Temperatur angeheizt werden
und sodann beispielsweise zur Erhöhung des Umsatzes der Anodenseite 23a der
SOFC 23 zugeführt
werden. Dies erfolgt beispielsweise über Leitung 12, Heizgerät 14 und
Wasserstoffverdichter 18.
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Alternativ
kann der reaktorintern erzeugte reine Wasserstoff einer nachgeschalteten PEM-Brennstoffzelle
(Polymer-Elektrolyt-Brennstoffzelle) oder einem nachgeschalteten
Verbrennungsprozess zugeführt
werden.
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Demnach
werden der erzeugte Sauerstoff und das erzeugte Wasser in Behältern 41, 43 zwischengespeichert
oder gepuffert und werden entweder im Gesamtprozess wieder genutzt
oder der Bordversorgung für
Wasser oder Sauerstoff zugeführt. Der
zwischengespeicherte bzw. gepufferte Wasserstoff (rein) kann entweder
der SOFC 23 wieder zugeführt werden oder in einem anderen
Brennstoffzellenprozess oder Verbrennungsprozess genutzt werden.
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Durch
eine räumliche
Integration von SOFC 23, SOSE 21 und FP 6 in
eine Einhausung wird die in der SOFC 23 freiwerdende Reaktionswärme als
zusätzliche
Prozesswärme
im SOSE- und im
FP-Prozess genutzt.
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Zu
beachten ist, dass das Wasser für
die Erzeugung von Wasserdampf in dem Verdampfer 4 für den FP 6 und
die SOSE 21 aufgereinigtes Grauwasser 5 aus dem
Bordbetrieb und/oder Wasser aus dem Zwischenspeicher oder Pufferspeicher 43 ist.
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Vorteilhafterweise
wird die Heizleistung für den
Wasserverdampfer 4 und den Kerosinverdampfer 2 dem
Kathodenabgas der SOSE 21 und dem Anodenabgas der SOFC 23 jeweils
vor den Kondensatoren 29, 36 entnommen.
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Weiterhin
sind, gemäß einem
Ausführungsbeipiel
der vorliegenden Erfindung, die Brennstoffzellen 23 und
Elektrolysezellen 21 mehrzellig als Brennstoffzellenstack
und Elektrolysezellenstack ausgeführt.
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Durch
die Integration der drei Reaktoren FP 6, SOSE 21 und
SOFC 23 in einer thermisch isolierenden Einhausung wird
die von der SOFC 23 erzeugte Prozesswärme in der SOSE 21 und
im FP 6 für
den Elektrolyse- respektive Reformingprozess genutzt. Hierdurch
werden bei Ablauf des Gesamtprozesses die Energieverluste, welche
z. B. durch zusätzliche
Wärmeübertragungseinheiten
entstehen, wirksam minimiert.
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Bei
dem Reformingprozess, der im FP abläuft, handelt es sich beispielsweise
um die Umwandlung von einem kohlenwasserstoffhaltigen Brennstoff (wie
zum Beispiel Kerosin) in ein Reformatgas, das als Hauptbestandteile
Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Wasserdampf enthält.
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Heutzutage
geliefertes Kerosin für
die zivile Luftfahrt enthält
z. B. ca. 300 ppm Schwefel und es ist bekannt, dass die Anode der
SOFC 23 durch Schwefel vergiftet werden kann. Um die an
der SOFC-Anode 23a durch schwefelhaltige Fraktionen im
Reformat ausgebildeten Degradationen abzubauen, wird erfindungsgemäß der in
der SOSE erzeugte oder der zwischengespeicherte bzw. gepufferte
Wasserstoff zur Regeneration der SOFC-Anode 23a zugeführt. Da
der Wasserstoffbedarf für
die Regeneration der durch Schwefel vergifteten SOFC-Anode 23a vom übrigen Bedarf
von Sauerstoff, Wasser, elektrischer Energie und Betriebszeit abhängt, wird
durch die Zwischenspeicherung oder Pufferung immer eine ausreichende
Menge Wasserstoff bereitgehalten. Durch diese An des Regenerationsverfahrens
kann eine Entschwefelungseinheit bei der Brennstoffaufbereitung
des Brennstoffs in FP 6 entfallen.
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Die
für den
Gesamtprozess notwendigen verfahrenstechnischen Einrichtungen sind
nach den allgemein bekannten technischen Regeln auszuführen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung sind mehrere Brennstoffzellenstacks oder
Elektrolysezellenstacks oder Brennstoff-Prozessoren in Parallel- oder Reihenschaltung
oder Parallel-Reihenschaltung integriert. Weiterhin ist es gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass Subsysteme bestehend
aus mehreren Brennstoffzellenstacks und Elektrolysezellenstacks
und Brennstoff-Prozessoranordnungen
in Parallel- oder Reihenschaltung oder Parallel-Reihenschaltung
zu einem Gesamtsystem oder Subsystem verschaltet werden. Ein einzelnes
Subsystem kann hierbei aus einem FP-SOSE-SOFC-System oder einem FP-SOFC-System
oder einem SOSE-SOFC-System oder einem FP-System oder SOFC-System
oder SOSE-System bestehen.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung der im elektrochemischen Reaktor ablaufenden
elektrochemischen Prozesse und der entsprechenden Versorgungskreisläufe. Im
elektrochemischen Reaktor werden ein kohlenwasserstoffhaltiger Brennstoff CxHy,
a Anteile Wasser, b Anteile Sauerstoff und c Anteile Stickstoff
zu d Anteile Klarwasser, e Anteile Sauerstoff, f Anteile reinem
Wasserstoff, g Anteile Kohlendioxyd, h Anteile Stickstoff und Energie
umgesetzt. Bei der Energie handelt es sich einerseits um thermische
Energie, die zur Verdampfung des kohlenwasserstoffhaltigen Brennstoffs
oder zur Verdampfung von dem prozesszugeführten Wasser oder aber auch
für einen
Elektrolyseprozess in der SOSE Anordnung oder einem Reformingprozess
in der FP Anordnung zugeführt
werden kann.
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Andererseits
handelt es sich bei der erzeugten Energie aber auch um in der SOFC
Anordnung erzeugten elektrischen Energie, welche einerseits für den Bordbetrieb 203 genutzt
werden kann oder aber auch der SOSE 21 über Stromzuführung 22 für den Elektrolysezellenprozess
zugeführt
werden kann (s. 1).
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Das
im Prozess erzeugte Wasser kann erfindungsgemäß einerseits dem Prozess erneut
zugeführt
werden 202 oder aber auch für die Nutzung im Bordbetrieb 204 Anwendung
finden.
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Der
im Prozess erzeugte Sauerstoff findet entweder für die Nutzung im Bordbetrieb
Anwendung 212 oder er wird einem nachgeschalteten Verbrennungsprozess 211 oder
einer PEM-Brennstoffzelle 210 zugeführt. Weiterhin kann der erzeugte
Sauerstoff der Erhöhung
des Umsatzes der SOFC 209 dienen.
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Der
erzeugte (reine) Wasserstoff wird beispielsweise zur Reinigung der
SOFC-Anode von Schwefel 205 verwendet. Durch diese Art
des Regenerationsverfahrens kann vorteilhafterweise eine Entschwefelungseinheit
bei der Brennstoffaufbereitung des Brennstoffs für den FP entfallen. Weiterhin kann
der erzeugte Wasserstoff zur Erhöhung
des Umsatzes der SOFC 206 verwendet werden oder aber auch
einem nachgeschalteten Verbrennungsprozess 208 oder einer
PEM-Brennstoffzelle 207 zugeführt werden.
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Das
als Zwischenprodukt im FP erzeugte Kohlenmonoxid ist erfindungsgemäß, nachdem
es durch Molekularsieb 11 (s. 1) abgetrennt
wurde, zur Absenkung der SOSE-Zellenspannung 213 verwendbar.
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3 zeigt
schematisch eine beispielhafte Anordnung mehrerer SOFC Zellen und
SOSE Zellen innerhalb eines erfindungsgemäßen elektrochemischen Reaktors.
Die Anordnung umfasst hierbei eine erste SOFC Zelle 301,
eine zweite SOFC Zelle 302, eine dritte SOFC Zelle 303 und
eine vierte SOFC Zelle 311. Erste und dritte SOFC Zellen 301, 303 sind hierbei
als Brennstoffzellenstack ausgebildet. Zweite und vierte SOFC Zellen 302, 311 sind über Leitungssystem 310 seriell
miteinander verschaltet und zusätzlich über Leitungssysteme 309 und 307 parallel mit
dem Brennstoffzellenstack 301, 303 verschaltet.
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Weiterhin
umfasst die Anordnung eine erste SOSE Zelle 304, eine zweite
SOSE Zelle 306 und eine dritte SOSE Zelle 305.
Erste und dritte SOSE Zellen 304, 305 sind hierbei über Leitungssystem 308 seriell
miteinander verbunden und mit der zweiten SOSE Zelle 306 über Leitungssysteme 309, 307 parallel
verschaltet. Weiterhin sind die SOSE Zellen 304, 305, 306 über die
Leitungssysteme 309, 307 mit den SOFC Zellen 301, 302, 303, 304 verbunden.
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Die
Erfindung beschränkt
sich in ihrer Ausführung
nicht auf die in den Figuren dargestellten beispielhaften Ausführungsformen.
Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten denkbar, welche von der
dargestellten Lösung
und dem erfindungsgemäßen Prinzip
auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungsformen
Gebrauch macht.
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Ergänzend ist
darauf hinzuweisen, dass „umfassend" keine anderen Elemente
oder Schritte ausschließt
und „eine" oder „ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis
auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen
oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden
können.
Bezugszeichen in den Ansprüchen
sind nicht als Einschränkungen anzusehen.