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Die Erfindung betrifft einen Multimedia-Anschluss in einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 3 und einen Adapter gemäß Anspruch 4.
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Kraftfahrzeuge, wie insbesondere Pkw, enthalten im allgemeinen eine Audiowiedergabeanlage mit einem Steuergerät und mehreren links/rechts-symmetrisch verteilten Lautsprechern im Armaturenbrett, im Türholm, in den Türen oder anderen Teilen. Mit einer derartigen Einrichtung können empfangene Rundfunksendungen oder auch Signale von fest eingebauten Aufzeichnungsgeräten wie Kassettenrekordern oder CD-Spielern wiedergegeben werden.
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DE 199 39 433 A1 offenbart ein Autoradio mit einer abnehmbaren Bedieneinheit, zwischen welchen eine elektrische Schnittstelle einen reversiblen, elektrischen Kontakt zur Übertragung elektrischer Energie und Musiksignalen ermöglicht.
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Neben derartigen, fest eingebauten Wiedergabeeinrichtungen werden häufig im Kraftfahrzeug zusätzlich lose, also nicht fest eingebaute Wiedergabegeräte mit eigenem Akku betrieben, z. B. ein Kinder-CD-Spieler, ein MP3, eine Minidisc, ein kleiner Fernsehempfänger oder ein DVD-Spieler. Derartige Geräte haben wegen ihrer geringen Abmessung im Allgemeinen keine zufriedenstellende Ton- oder Bild-Wiedergabequalität, insbesondere wenn der Akku nicht mehr ausreichend geladen ist. Es besteht daher der Wunsch, die von diesen Geräten abgegebenen Audio- oder Videosignale über die festgebaute Wiedergabeeinrichtung im Kraftfahrzeug wiederzugeben, um deren höhere Wiedergabequalität für die Wiedergabe der Signale von dem losen Gerät auszunutzen.
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Hierzu ist es bekannt, in die üblicherweise vorgesehene Bordnetzbuchse für die Bordbetriebsspannung von im Allgemeinen 12 Volt einen HF-Adapter einzusetzen, der die Signale von dem losen Gerät über Hochfrequenz zu der festen Wiedergabeeinrichtung überträgt. Diese Lösung hat den Nachteil, dass kein Zugang mehr zu der Bordnetzbuchse für andere Geräte besteht und die Wiedergabequalität durch unvermeidbare HF-Verluste beeinträchtigt sein kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Lösung zu schaffen, mit der die Signale von dem losen Gerät ohne Qualitätseinbuße zu der festen Wiedergabeeinrichtung übertragen werden können und gleichzeitig das lose Gerät mit der Bordnetzspannung des Kraftfahrzeugs versorgt werden kann, ohne dass die anderen Möglichkeiten für den Zugriff zu der Bordbetriebsspannung beeinträchtigt werden.
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Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1, 3 und 4 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Multimedia-Wiedergabeeinrichtung in einem Kraftfahrzeug mit einem im Fahrzeug installierten ersten Wiedergabeteil und einem getrennt davon angeordneten zweiten Wiedergabeteil ist gekennzeichnet durch einen Multimedia-Anschluss, welcher eine Steckverbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Wiedergabeteil ermöglicht, dass über die Steckverbindung Signale und eine Betriebsspannung zwischen dem zweiten und dem ersten Wiedergabeteil austauschbar sind. So ist es einfach möglich, ein zweites Wiedergabeteil oder Wiedergabegerät mit dem ersten Wiedergabeteil zu verbinden, so dass z. B. die Verstärkereinheit ausgenutzt werden kann.
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Es wäre auch möglich eine Halterung für die zweite Wiedergabeeinheit vorzusehen, so dass diese auch eine Einheit bilden. Vorteilhaft ist, dass so ein Nachrüsten oder ein Ausnutzen eines Gerätes, was auch extern genutzt werden kann, einfach möglich ist. Das erste Wiedergabeteil kann eine Audioanlage sein, doch es ist auch möglich, dass ein Navigationssystem oder eine Informationseinheit ist. So wäre z. B. die Nutzung des Bildschirms des Navigationssystems durch ein so anschließbares DVD System als Bildinformationssystem möglich. Auch könnte man die Daten, die z. B. von dem Fahrzeug kommen, so auf eine tragbare Rechnereinheit bringen um z. B. persönliche Routen zu überarbeiten oder auch Bordcomputerinformationen zum weiteren Bearbeiten in diese Rechnereinheit zu übergeben.
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Durch den erfindungsgemäßen Multimedia-Anschluss und die durch ihn ermöglichte Steckverbindung ist es so möglich, externe Wiedergabeteile mit internen Wiedergabeteilen zu verbinden und gleichzeitig die Spannungsversorgung auszunutzen, so dass die externen Wiedergabeteile keine eigene Spannungsversorgung aufweisen müssen. Es ist aber auch möglich, über die externen Wiedergabeteile die internen Wiedergabeteile mit Spannung zu versorgen, wenn z. B. die Zündung ausgeschaltet ist und die Spannungsversorgung nicht gegeben ist, man jedoch den Bildschirm des Navigationsgeräte zum Ansehen einer abzuspielenden DVD nutzen möchte. In einem solchen Fall wird dann die Energieversorgung der zweiten Wiedergabeeinheit ausgenutzt.
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Ferner ist es möglich, mittels eines erfindungsgemäßen Adapters nur eine Steckverbindung zwischen dem losen Gerät und der festen Wiedergabeeinrichtung herzustellen, die nach dem Einstecken des erfindungsgemäßen Adapters beide Funktionen, nämlich die Versorgung des losen Geräts mit Betriebsspannung und die Übertragung der Audio- oder Videosignale zu der festen Wiedergabeeinrichtung ausübt. Dadurch, dass das lose Gerät immer die volle Betriebsspannung von dem Autoakku empfängt, ist die volle Wiedergabequalität für Audio oder Video gewährleistet. Zusätzlich kann ohne Beeinträchtigung der Signalübertragung im Bedarfsfall der Akku des losen Gerätes aufgeladen oder nachgeladen werden. Da die Signale direkt, also ohne Modulation, über ein Leitungssystem übertragen werden, werden Hochfrequenzverluste, die bei einer HF-Übertragung auftreten können, vermieden. Es kann auch erreicht werden, dass trotz des Anschlusses des losen Gerätes über den erfindungsgemäßen Adapter an das Bordnetz eine Bordnetzbuchse des Adapters zum Anschluss anderer Geräte verfügbar bleibt.
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Erfindungsgemäß umfasst der Multimedia-Anschluss eine mit dem Autoakku verbundene Bordnetzbuchse zum Anschluss von Geräten wie z. B. eines Zigarettenanzünders, einer Leuchte oder eines Ladegeräts. Bei der Erfindung ist an dem korrespondierenden Adapter parallel und radial versetzt zu einem mittigen Innenleiterkontaktstift ein zweiter Kontaktstift angeordnet, während an dem Multimedia-Anschluss eine entsprechende Aufnahme in Form einer Kontaktanordnung dafür vorgesehen ist. Dabei hat beispielsweise der Kontaktstift mehrere koaxiale, axial gegeneinander versetzte, elektrisch voneinander getrennte Kontaktbereiche, z. B. für Erde, linkes Tonsignal und rechtes Tonsignal für eine Stereowiedergabe.
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Dabei kann es vorteilhaft sein, an dem Multimedia-Anschluss und an dem Adapter eine Drehlagen-Führung zur Erleichterung des Einsteckvorgangs des Adapters in den Multimedia-Anschluss in der richtigen Drehlage vorzusehen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform enthält der Adapter an seinem dem Einsteckende in den Multimedia-Anschluss abgewandten Ende eine erste Buchse für die Entnahme der Bordnetzspannung und eine zweite Buchse für den Anschluss der zweiten Wiedergabeeinrichtung.
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Der Adapter kann an einem dem Multimedia-Anschluss gegenüberliegenden Ende eine erste Buchse zur Entnahme der Bordnetzspannung und eine zweite Buchse zur Zuführung des Signals von der zweiten Wiedergabeeinrichtung zu der ersten Wiedergabeeinrichtung aufweisen. Erfindungsgemäß ist der Multimedia-Anschluss zusätzlich zum Anschluss von Geräten wie eines Zigarettenanzünders, einer Leuchte oder eines Ladegeräts ausgebildet. Der Adapter kann auch mehrere Buchsen zur Entnahme der Bordnetzspannung aufweisen. Dann können trotz Belegung der Bordnetzbuchse durch die zweite lose Wiedergabeeinheit im Bedarfsfall weitere Geräte an das Bordnetz angeschlossen werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung erläutert. Darin zeigen
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1 in vereinfachter Form das Innere eines Pkw mit der erfindungsgemäßen Lösung,
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2 einen gemäß der Erfindung ausgebildeten Stecker für die Steckeinrichtung und
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3 einen Adapter für den Anschluss der Leitungen für Betriebsspannung und Signale an die Bordnetzbuchse.
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1 zeigt in vereinfachter Form das Innere eines Pkw mit einem Lenkrad 1, einem Armaturenbrett 2, einem Bedienfeld 3 und einem Vordersitz 4. Der Pkw enthält außerdem eine nicht näher dargestellte Stereo-Audiowiedergabeeinrichtung als erstes Wiedergabeteil mit mehreren über das Fahrzeuginnere verteilten Lautsprechern. Zusätzlich wird im Inneren des Pkw ein externes Wiedergabegerät 5 als zweites Wiedergabeteil lose betrieben, das einen eigenen Akku enthält. In 1 ist dieses Wiedergabegerät 5 als Kombination eines CD-Spielers und eines Kassettenrekorders dargestellt. Das Bedienfeld 3 enthält unter anderem einen erfindungsgemäß ausgestalteten Multimedia-Anschluss mit einer Bordnetzbuchse 6 zur Entnahme der Bordnetzspannung Ub von +12 Volt für ein im PKW oder in der Nähe des Pkw betriebenes Gerät. Der Multimedia-Anschluss ist über den in eine Öffnung in der Bordnetzbuchse 6 eingesteckten Stecker 7 eines erfindungsgemäßen Adapters und das Kabel 8 mit dem Wiedergabegerät 5 verbunden. Der Multimedia-Anschluss, der in den Multimedia-Anschluss eingesteckte Stecker des Adapters und das Kabel 8 sind so ausgebildet, dass die Bordnetzspannung Ub von +12 Volt über das Kabel 8 zu dem Wiedergabegerät 5 und gleichzeitig das Audiosignal (oder ein Videosignal) von dem Wiedergabegerät 5 zum Multimedia-Anschluss und von dort zu der nicht dargestellten, fest eingebauten Audio- oder Video-Wiedergabeeinrichtung übertragen werden kann.
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2 zeigt die Ausbildung des Steckers 7 in einer Draufsicht. Dargestellt sind der zentrale Kontaktstift 9 für die Übertragung der Betriebsspannung Ub, Erdungskontakte 10 am Umfang und eine Drehführung 11. Diese Teile des Steckers 7 sind die üblichen Bestandteile eines genormten Koaxialsteckers zum Anschluss eines internen Verbrauchers an die Spannung einer Bordnetzbuchse 6. Zusätzlich enthält der Stecker 7 parallel und radial versetzt zu dem mittigen Kontaktstift 9 einen weiteren Kontaktstift 12 mit drei axial aufeinander folgenden, voneinander isolierten Bereichen für das rechte Tonsignal R, das linke Tonsignal L und Erde für die Übertragung eines Stereotonsignals. Die Bordnetzbuchse 6 des erfindungsgemäßen Multimedia-Anschlusses ist entsprechend zur Aufnahme dieses zusätzlichen Kontaktstiftes 12 ausgebildet und mit der fest installierten Wiedergabeeinrichtung und dem Autoakku verbunden. Am anderen Ende enthält der Stecker 7 eine Buchse 14 für die Entnahme der Bordbetriebsspannung Ub von +12 Volt und eine weitere Buchse 13 für die Zuführung eines Audio- oder Videosignals. Innerhalb des Steckers 7 ist also die Buchse 14 mit dem Kontaktstift 9 und die Buchse 13 mit dem Kontaktstift 12 verbunden.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines gemäß 1, 2 arbeitenden Adapters 15. Am oberen Ende ist der Adapter 15 so ausgebildet wie am oberen Ende des Steckers 7 gem. 2. Am unteren, dem Multimedia-Anschluss im Betrieb gegenüberliegenden Ende enthält der Adapter 15 eine Buchse 13 mit einem Durchmesser von 3,5 mm für die Signalübertragung gemäß 2 sowie eine Buchse 14 mit einem Durchmesser von 2,1 mm zur Entnahme der Betriebsspannung Ub für ein loses Gerät mittels eines entsprechenden Koaxialsteckers ähnlich zu dem Kontaktstift 9 in 2. Der Adapter 15 kann auch mehrere Buchsen 14 zur Entnahme der Bordbetriebsspannung Ub aufweisen. Dann können auch bei Betrieb des Wiedergabegerätes 5 im Bedarfsfall weitere Verbraucher an das Bordnetz des Kraftfahrzeugs angeschlossen werden.
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Die Erfindung ist nicht auf Audiosignale beschränkt, sondern allgemein auf dem Multimediagebiet anwendbar, zum Beispiel für Videosignale zur Wiedergabe auf einem Display, Verkehrsinformationsdaten und dergleichen.