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Die
Erfindung betrifft ein Bremsventil, insbesonders für hydraulische
Betätigungsanordnungen für bewegbare
Teile an Fahrzeugen, bestehend aus zumindest einem Ventil und einer
Drossel, die strömungstechnisch
gesehen parallel geschaltet sind, sowie eine hydraulische Betätigungsanordnung,
insbesonders für
bewegbare Teile an Fahrzeugen, mit zumindest einem Arbeitszylinder,
der während
zumindest eines Arbeitshubes einen Übergang zwischen zumindest
zwei Druckniveaus, beispielsweise einen Übergang zwischen einer Druck- und einer Zugphase,
durchläuft,
und einer Versorgungseinheit inklusive Tank für das Hydraulikmedium.
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Bei
vielen Arten und Anwendungsgebieten von hydraulischen Betätigungsanordnungen
ist es erwünscht
oder notwendig, daß eine
anfangs schnelle Bewegung anschließend verlangsamt wird. Beispielsweise
soll bei Verdecksystemen von Fahrzeugen mit Faltverdeck oder beweglichen
Festdächern der
Beginn des Öffnungs-
oder Schließvorganges schnell
erfolgen. Kurz vor dem Erreichen der vollständig geöffneten oder vollständig geschlossenen Stellung,
in welcher die Verdeckabschnitte aufeinander und in ihrem Aufbewahrungsabteil
zu liegen kommen oder in der sie an der Karosserie verriegelt werden
sollen, muß jedoch
die zuerst schnelle Bewegung verlangsamt werden, um eine Beschädigung der
an- oder aufeinander zu liegen kommenden Teile zu vermeiden.
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Bei
vielen Betätigungsanordnungen,
insbesonders bei Verdecksystemen, müssen andererseits oder zusätzlich zu
den obigen Überlegungen
durch die Kinematik der Verdecke bedingte Übergänge von der Druck- in die Zugphase
der Arbeitszylinder, in welchen sich beispielsweise die Gewichtskräfte und Betätigungskräfte durch
die Arbeitszylinder addieren, aufgefangen werden. Auch in diesem
Fall muß der
in die ursprüngliche
Bewegungsrichtung wirkenden Betätigungskraft
entgegengewirkt werden, vorzugsweise durch Drosselung des Abströmens des
nicht druckbeaufschlagten Arbeitsraumes des Arbeitszylinders.
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Für derartige
Zwecke wurden Endlagendämpfungssysteme
entwickelt, die in die Arbeitszylinder integriert sind und bei Erreichen
bestimmter Positionen durch den Kolben des Arbeitszylinders entweder
die Zufuhr von Arbeitsfluid in den druckbeaufschlagten Arbeits raum
oder das Abströmen
des Arbeitsfluids aus dem gegenüberliegenden
Arbeitsraum drosselt. Diese Systeme, bei welchen der Startpunkt
der Dämpfung
im Zylinder selbst definiert ist, sind aber aufwendig, erhöhen die
Baugröße und das Gewicht
der Arbeitszylinder. Insbesonders bei den in Verdecksystemen bei
Fahrzeugen integrierten Arbeitszylindern wirken sich diese Nachteile
besonders gravierend aus. Ein weiterer Nachteil ist auch die Tatsache,
daß diese
herkömmlichen
Endlagendämpfungen
wegabhängig
arbeiten und daher nur bei niedrigsten Toleranzen im System ordnungsgemäß arbeiten.
Je mehr Bauteile allerdings miteinander verbunden werden, desto
mehr Einzeltoleranzen addieren sich und so können einige Millimeter Toleranz
am Arbeitszylinder für
den Beginn der Wirksamkeit der Endlagendämpfung Unterschiede von etlichen
Zentimetern am Ende der Bauteilkette, beispielsweise dem dem Arbeitszylinder
entfernt liegenden Vorderende des Verdecks, ergeben, welcher Unterschied über rechtzeitiges
Bremsen oder aber Beschädigung der
Bauteile entscheidet.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher ein Bremsventil der
eingangs angegebenen Art, welches in ein System mit herkömmlichen
Arbeitszylindern eingesetzt werden kann und druck- anstelle von
wegabhängig
den Startpunkt des Beginns der Drosselung des Durchflusses durch
eine Leitung, insbesonders von einem Arbeitsraum dieser Arbeitszylinder
zurück
zum Tank oder zum Druckversorgungssystem, ein- oder ausschaltet.
Eine weitere Aufgabe bestand darin, eine hydraulische Betätigungsanordnung
derart zu verbessern, daß allein
abhängig
vom Druckniveau auf einer Seite eines Arbeitszylinders das Abströmen der
gegenüberliegenden
Seite erleichtert bzw. freigegeben oder aber gedrosselt werden kann.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe ist das Bremsventil erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass das Ventil in Öffnungsrichtung mit einem vom
Druck des Arbeitsfluids an Ventil oder Drossel prinzipiell unabhängigen Steuerdruck
beaufschlagbar ist und die ablaufende Seite des Bremsventils in dessen
Schließstellung über die
Drossel geführt
ist. Mit einem derartigen Ventil kann unabhängig vom Weg bzw. Arbeitshub
diverser fluidisch betätigter Bauteile
eine rein druckabhängige
Dämpfung
bzw. Änderung
in der Bewegungscharakte ristik erzielt werden, bei welcher allfällige baulich
bedingte Toleranzen im Verlauf des Arbeitshubes nicht zum Tragen
kommen, sondern rein das durch die Resultierende aus Betätigungskräften und
durch die Kinematik bedingten wechselnden Kräften, beispielsweise Übergängen von
Druck- und Zugphase oder umgekehrt, definierte Druckniveau im System.
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Vorteilhafterweise
ist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, dass das Ventil ein kombiniertes druckgesteuertes Ventil
ist.
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Um
eine gute Dichtwirkung sowie eine rasche Freigabe eines großen Durchströmquerschnittes
zu ermöglichen,
weist das Schließelement
des kombinierten druckgesteuerten Ventils einen kegelförmigen,
mit einer kreisförmigen
Sitzkante zusammenwirkenden Abschnitt auf.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass das Schließelement
mittels einer Schließfeder
auf die Sitzkante hin mit der Schließkraft beaufschlagt ist.
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Um
den Druckpunkt für
das Umschalten des Bremsventils genau einstellen bzw. an die gegebenen
Verhältnisse
anpassen zu können,
ist vorteilhafterweise die Länge
der Schließfeder
und damit der Schaltpunkt des kombinierten druckgesteuerten Ventils über ein
Einstellelement veränderbar.
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Für die einfache
konstruktive Ausführung
der Druckbeaufschlagung des Schließelementes mit dem Steuerdruck
ist vorgesehen, dass das Schließelement
einen sich an den kegelförmigen
Abschnitt anschließenden
zweiten Abschnitt aufweist, welcher sich über die Fluidleitung des zu
begrenzenden Drucks hinaus erstreckt und durch den Steuerdruck beaufschlagbar
ist.
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Vorteilhafterweise
ist dabei vorgesehen, dass der Steuerdruck auf einen Steuerkolben
einwirkt, welcher dadurch im wesentlichen parallel zum Schließelement
frei verschiebbar ist und dieses Schließelement, vorzugsweise dessen
zweiten Abschnitt, bei anliegendem Steuerdruck mit einer der Kraft
der Schließfeder
entgegengesetzten Kraft in Öffnungsrichtung
beaufschlagt.
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Vorzugsweise
kann gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Ventils strömungstechnisch gesehen parallel
zum kombinierten druckgesteuerten Ventil ein Rückschlagventil mit gleicher Öffnungsrichtung
vorgesehen sein.
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Das
Schließelement
des Rückschlagventils ist
dabei, abgesehen von eventueller geringer Federbeaufschlagung zur
Gewährleistung
einer definierten Grundstellung, im wesentlichen frei beweglich.
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Gemäß einer
zweiten vorteilhaften Ausführungsform
ist vorgesehen, dass das Schließelement des
kombinierten druckgesteuerten Ventils durch eine Kugel gebildet
ist, die mit einer kreisförmigen Sitzkante
zusammenwirkt.
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Vorzugsweise
wirkt wiederum der Steuerdruck auf einen Steuerkolben ein, der mit
einer Verlängerung
versehen ist, welche durch die von der Sitzkante gebildete Dichtkontur
hindurch auf das Schließelement
einwirkt.
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Um
das Druckniveau für
die Öffnung
des Rückschlagventils
zu definierten ist in dieser Ausführungsform vorgesehen, dass
der Steuerkolben durch ein vorzugsweise einstellbares Federelement
mit einer Kraft in Schließrichtung
des Rückschlagventils beaufschlagt
ist.
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Um
auch bei nicht wirkendem Steuerkolben eine definierte Grundstellung
des kombinierten druckgesteuerten Ventils zu gewährleisten, ist das Schließelement
des kombinierten druckgesteuerten Ventils mittels eines Federelementes
in Schließrichtung
beaufschlagt.
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Die
Drossel zur Umgehung des geschlossenen kombinierten druckgesteuerten
Ventils kann in einfacher konstruktiver Art dadurch gebildet sein, dass
das kombinierte druckgesteuerte Ventil selbst in genau definierter
Weise undicht ausgeführt
ist und die Undichtigkeit die Drossel darstellt.
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Dazu
ist vorteilhafterweise in der Sitzkante des kombinierten druckgesteuerten
Ventils zumindest eine Ausnehmung eingearbeitet, welche die definierte
Undichtigkeit des Ventils darstellt.
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Für eine hydraulische
Betätigungsanordnung
der eingangs angegebenen Art wird die gestellt Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass einer der Arbeitsräume
des Arbeits zylinders über
eine Leitung mit dem kombinierten druckgesteuerten Ventil eines
externen Bremsventils gemäß einem
der vorhergehenden Absätze
mit der Versorgungseinheit verbunden ist. Damit werden baulich aufwendige
und größere Arbeitszylinder
mit Endlagendämpfung
vermieden, und zusätzlich
wird der Vorteil einer nicht wegabhängig sondern allein druckabhängig einsetzenden
Dämpfung
der Bewegung der Arbeitszylinder mit nur einem zusätzlichen
hydraulischen Element außerhalb
der Arbeitszylinders selbst erreicht. Bei Anordnungen mit mehreren
parallelen Zylindern wird ebenfalls nur ein einziges erfindungsgemäßes Bremsventil
für alle
Zylinder benötigt.
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Vorteilhafterweise
wird dabei vorgesehen, dass der Druck des Arbeitsraumes jener Seite,
welche nicht mit dem kombinierten druckgesteuerten Ventil des externen
Bremsventils verbunden ist, als Steuerdruck am Bremsventil anliegt.
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In
der nachfolgenden Beschreibung soll die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen
bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert werden.
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Dabei
zeigt die 1 ein Bremsventil
in einer ersten Ausführungsform
mit separatem kombinierten druckgesteuerten Ventil, Rückschlagventil und
Drossel, 2 ist eine
andere Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Bremsventils
mit einem kombinierten druckgesteuerten Ventil mit integrierter Drosselstelle,
und 3 ist ein hydraulischer
Schaltplan einer einfachen Betätigungsanordnung
mit druckabhängiger
Endlagendämpfung
durch ein erfindungsgemäßes externes
Bremsventil.
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In
einem Ventilgehäuse 1 ist
eine Bohrung 2 ausgearbeitet, in welcher durch eine Verengung
eine Sitzkante 3 eines Dichtsitzes für ein kombiniertes druckgesteuertes
Ventil ausgebildet ist. Ein Schließelement 4 mit kegelförmigem Dichtabschnitt 4a wird mittels
einer Schließfeder 5 auf
den Dichtsitz 3 hin mit einer Kraft beaufschlagt. Dabei
ist diese Schließkraft mittels
einer Einstellschraube 6, welche auch gleichzeitig die
Bohrung 2 im Ventilgehäuse 1 dichtend
verschließt,
veränderbar.
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Vom
kegelförmigen
Abschnitt 4a des Schließelementes 4 geht
ein weiterer Abschnitt 4b aus, welcher sich über die
Passage 7 vom Druckanschluß P2 zum Dichtsitz 3 hinaus
er streckt. Dieser weitere Abschnitt 4b wirkt mit einem
Steuerkolben 8 zusammen, welcher in einem Bohrungsabschnitt
frei beweglich ist und im Zuge seines Arbeitshubes das Schließelement 4 in Öffnungsrichtung
mit einer Kraft beaufschlagt und auch vom Dichtsitz 3 abheben kann.
Mittel der Dichtung 8a des Steuerkolbens 8 ist die
Bohrung 2 mit dem Schließelement 4 gegen eine Passage 9 abgedichtet,
die sich im Ventilgehäuse 1 zwischen
zumindest einem weiteren Druckanschluß P1 und einem vierten Anschluß A erstreckt.
Eine Verschlußschraube 10 schließt die Bohrung 2 im
Ventilgehäuse 1 auf
der Seite des Steuerkolbens 8 dichtend ab.
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Parallel,
zumindest im strömungstechnischen
Sinn, zu diesem kombinierten druckgesteuerten Ventil aus den oben
erläuterten
Komponenten 3–7 verlaufen
zwischen dem ersten Druckanschluß P2 und dem Anschluß B auf
der Öffnungsseite
des Schließelementes 4 zwei
weitere Passagen 11, 12. In einer Passage 11 befindet
sich eine Drossel 13, beispielsweise durch eine Düse oder
eine Kaskadenschaltung von Düsen
gebildet, über
welche das Arbeitsfluid gedrosselt am geschlossenen gesteuerten Druckbegrenzungsventil 3–7 vorbeiströmen kann. Die
zweite Passage 12 beinhaltet ein Rückschlagventil, das in gleichem
Sinn wie das gesteuerte Druckbegrenzungsventil 3–7 öffnet. Das
mit dem Dichtsitz 12a zusammenwirkende Schließelement 14 dieses
Rückschlagventils
kann allenfalls in drucklosem Zustand mittels eines Federelementes
(nicht dargestellt) in einer definierten Grundstellung gehalten
werden.
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Je
nach dem in der Passage 9, welche auch eine von nur einem
Steueranschluß ausgehende Steuerleitung
sein könnte,
herrschenden Druck und damit der Stellung des Steuerkolbens 8 gegen
die Kraft der Schließfeder 5 des
Schließelementes 4 des kombinierten
druckgesteuerten Ventils 3–7 wird
das Schließelement 4 in
Offenstellung gehalten oder bleibt es geschlossen und kann in beiden
Richtungen nur durch die Passage 11 mit der Drossel 13 umgangen
werden, in Öffnungsrichtung
des Rückschlagventils 12a, 14 in
der zweiten Passage 12 auch durch diese zweite Passage 12.
Wenn also über
den Druckanschluß P2
Arbeitsfluid in den schmalen Abschnitt 2a der Bohrung 2 einströmt, wird
das Ar beitsfluid über
die Passage 12 und anschließend den weiteren Anschluß B auf
der Öffnungsseite
des Schließelementes 4 aus
dem Ventilgehäuse 1 unbeeinflußt abfließen.
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Arbeitsfluid
hingegen, das in entgegengesetzter Richtung über den Anschluß B in das
Ventil gelangt, wird je nach dem Druckniveau in der Passage 9 entweder
sehr stark gedrosselt über
die Passage 11 und den Anschluß P2 oder – bei einem Steuerdruck, der
einer Kraft größer als
jener der Schließfeder 5 entspricht – über das
nun durch den Steuerkolben 8 geöffnete kombinierte druckgesteuerte
Ventil 3–7 weitestgehend
unbeeinflußt
abfließen.
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Eine
andere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Bremsventils
ist in 2 dargestellt. Wieder
ist in einem Ventilgehäuse 1 eine
Bohrung 2 ausgearbeitet. In dieser Bohrung 2 ist
nun wieder eine Verengung definiert, welche durch einen ringförmigen Körper 18 gebildet
ist. Mit der inneren Umfangskante des ringförmigen Körpers 18 als Dichtsitz 3 wirkt
nun als Schließelement
eines kombinierten druckgesteuerten Ventils anderer Bauart eine
Kugel 15 zusammen, die allenfalls von einer (nicht dargestellten)
Feder auf den Körper 18 hin
und damit in eine definierte Grundstellung beaufschlagt sein kann. Auf
der dem Schließelement 15 abgewandten
Seite des Dichtsitzes 3 führt ein Druckanschluß P2 ins
Ventilgehäuse 1 und
auf der Seite des Schließelementes 15 ist
ein weitere Anschluß B
vorgesehen. Auf der dem Körper 18 abgewandten
Seite des Schließelementes 15 ist
die Bohrung 2 mittels eines Verschlußkörpers 16 dichtend
verschlossen.
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Auf
der dem Schließelement 15 gegenüberliegenden
Seite des Körpers 18 ist
im Ventilgehäuse 1 wieder
eine Passage 9 von einem oder mehreren Anschlüssen P1,
A zu einem Abschnitt der Bohrung 2 vorgesehen, in welchem
Abschnitt wieder ein vom Druck in der Passage 9 beaufschlagter
Steuerkolben 8 geführt
ist, der die Bohrung 2 mittels der Dichtung 8a gegen
die Passage 9 abdichtet. Die dem Druck in der Passage 9 entgegenwirkende
Kraft wird im Ausführungsbeispiel
der 2 durch die Rückstellfeder 17 ausgeübt, welche
zwischen dem ringförmigen Körper 18 und
dem Steuerkolben 8 eingespannt ist. Durch Anpassung der
Länge und
damit Vorspannung der Rückstellfeder 17 kann
auch hier das Druckniveau eingestellt werden, bei welchem der Steuerkolben 8 das
kombinierte druckge steuerte Ventil 3, 18, 15 zur
ungehinderten Durchströmung
von der Seite des Schließelementes 15 her,
also von Anschluß B
zu Anschluß P2, öffnet. Dieses Öffnen wird durch
Abheben des Schließelementes 15 vom
Dichtsitz 3 mittels der Verlängerung 8b des Steuerkolbens 8 bewirkt,
welche Verlängerung 8b durch
die zentrale Öffnung
des ringförmigen
Körpers 18,
d.h. durch den Dichtsitz 3, hindurch ragt. Die Längenveränderung der
Rückstellfeder 17 kann
beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der ringförmige Körper 18 ein Außengewinde
aufweist und in einem Innengewinde in der Bohrung 2 in
Längsrichtung
des Ventils justierbar gehalten ist.
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Um
bei einem Druckniveau in der Passage 9 unterhalb des durch
die Rückstellfeder 17 definierten Öffnungsdruckes
des kombinierten druckgesteuerten Ventils 3, 18, 15 ein
gedrosseltes Abfließen
des Arbeitsfluids vom Anschluß B
zum Anschluß P2
zu ermöglichen,
ist das Ventil 3, 18, 15 selbst mit einer
genau definierten Undichtigkeit versehen. Diese Undichtigkeit wird
durch zumindest eine Bohrung, vorteilhafterweise aber zumindest
eine Ausnehmung oder Kerbe 3a im Dichtsitz 3 gebildet.
Letztere Variante hat den Vorteil, dass allfällige Verunreinigungen zwischen
Kugel 15 und Kerbe 3a bei jedem Öffnungsvorgang
des kombinierten druckgesteuerten Ventils 3, 18, 15 ausgespült werden,
und sie kann auch anstelle der separaten Drossel 13 für das gesteuerte
kombinierte druckgesteuerte Ventil 3–7 der Ausführungsform
der 1 zur Anwendung
kommen.
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Eine
vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemäßen Bremsventils wie oben beschrieben
sind hydraulische Betätigungsanordnungen
mit Arbeitszylindern, bei welchen im Falle von deutlichen Übergängen im
Druckniveau der Versorgung einer Seite dieser Arbeitszylinder die
Ausströmcharakteristik
aus dem gegenüberliegenden
Arbeitsraum beeinflußt werden
soll. Ein Beispiel dafür
soll im Zusammenhang mit 3 erläutert werden,
anhand eines hydraulischen Schaltplans für etwa einen bewegbaren Teil
an einem Fahrzeug. Dies könnte
eine Tür,
Heck- oder Motorraumklappe oder auch ein Teil eines Verdecksystems
eines Cabriolets oder Fahrzeuges mit beweglichem Festdach sein.
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Ein
Arbeitszylinderpaar 20 wird von einer Versorgungseinheit 21 mit
Arbeitsfluid beaufschlagt, welche entweder über die Druckleitung 21a oder
die Druckleitung 21b zu den Arbeitszylindern 20 gelangt und
durch die Rücklaufleitung 21c in
den Tank 21d der Versorgungseinheit 21. Ein schaltbares
Umschaltventil 22 dient, in Zusammenarbeit mit dem Wechselventil 23,
zur wahlweisen Druckbeaufschlagung bzw. Freigabe der Druckentlastung
der stangenseitigen Arbeitsräume
der Arbeitszylinder 20. Über das Wechselventil 24 und
das manuell betätigbare
Ventil 25 kann eine Notbetätigung der Arbeitszylinder 20 freigegeben
werden.
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In
der Druckleitung 21a zu den kolbenseitigen Arbeitsräumen der
Arbeitszylinder 20 ist nun ein Bremsventil 26 eingesetzt,
welches in einer der oben beispielhaft angeführten Bauweisen ausgeführt sein kann.
Dabei wird der Steuerdruck in der Passage 9 für den Steuerkolben 8 über eine
die Steuerleitung 27 zugeführt, welche Steuerleitung von
der Druckleitung 28 ausgeht, welche Druckleitung 28 das
Umschaltventil 22 mit den stangenseitigen Arbeitsräumen der Arbeitszylinder 20 verbindet.
Am Druckanschluß P2 des
Bremsventils 26 ist die Druckleitung 21a der Versorgungseinheit 21 angeschlossen,
während
der Anschluß B
mit den kolbenseitigen Arbeitsräumen
der Arbeitszylinder 20 verbunden ist.
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Bei
Druckbeaufschlagung der Leitung 21a wird das Bremsventil
in Öffnungsrichtung
der darin integrierten kombinierten druckgesteuerten Ventile bzw.
vorhandener Rückschlagventile
vom Arbeitsfluid beaufschlagt, so dass keinerlei Behinderung der Druckbeaufschlagung
und des Ausfahrens der Arbeitszylinder 20 gegeben ist.
Zum Einfahren der Arbeitszylinder 20 erfolgt die Druckbeaufschlagung
der kolbenseitigen Arbeitsräume
der Arbeitszylinder über die
Leitung 21b und ein Umschalten des Umschaltventils 22,
so dass in der Leitung 28 Druck aufgebaut wird. Dieser
hohe Druck liegt über
die Steuerleitung 27 auch am Bremsventil 26 an
und schaltet das darin integrierte schaltbare kombinierte druckgesteuerte Ventil 3–7 oder 3, 18, 15 in
Offenstellung. Damit kann der Druck der kolbenseitigen Arbeitsräume der
Arbeitszylinder 20 weitestgehend ungehindert abgebaut werden,
das Arbeitsfluid wird über
die Leitung 21c zum Tank 21d abgeleitet und die
Arbeitszylinder 20 fahren schnell ein.
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Bei
einem Übergang
im Druckniveau, d.h. einem deutlichen Druckabfall in der Leitung 28,
während
des Einfahrens der Arbeitszylinder 20, was beispielsweise
bei einem durch die Kinematik der hydraulischen Betätigungsanordnung
bedingten Übergang
von der Druck- in eine Zugphase der Arbeitszylinder 20 geschehen
kann, fällt
auch der Steuerdruck des Bremsventils 26 in der Leitung 27 entsprechend ab.
Dessen Steuerkolben 8 wird unter dem Einfluß der Schließfeder 5 oder
der Rückstellfeder 17 in
seine Grundstellung zurückgedrückt und
das schaltbare kombinierte druckgesteuerte Ventil 3–7 bzw. 3, 18, 15 geht
aus der Offenstellung in die Schließstellung über, letzteres aufgrund des
weiter am Anschluß B anliegenden
Drucks des Arbeitsfluids aus dem kolbenseitigen Arbeitsräumen der
Arbeitszylinder 20. In dieser Stellung des Bremsventils 26 kann
das Arbeitsfluid lediglich gedrosselt abgeleitet werden, was eine
deutliche Dämpfung
bzw. Verlangsamung der weiteren Einfahrbewegung der Arbeitszylinder 20 bewirkt.
Unabhängig
vom während
der Einfahrbewegung zurückgelegten
Arbeitshub der Arbeitszylinder 20, und auch unabhängig von
allenfalls aufgrund von Toleranzen unterschiedlichen zurückgelegten
Arbeitshüben
bei mehreren parallel wirkenden Arbeitszylindern 20, wird
allein druckabhängig
die Verlangsamung bzw. Dämpfung
der Einfahrbewegung bewirkt. Auch bei einander überlagernden, schlimmstenfalls
addierten Toleranzen ganzer Ketten von Bauteilen von hydraulischen
Betätigungsanordnungen, etwa
aller Arbeitszylinder, Gelenksysteme, etc. bei Verdecksystemen von
Fahrzeugen von Faltverdecken, erfolgt diese Umschaltung in die gedämpfte Bewegung
immer am durch die Kinematik vorgegebenen, druckdefinierten Übergang
zwischen Druck- und Zugphase der Arbeitszylinder 20, nicht
an einem vordefinierten Punkt eines Arbeitshubes, welcher in Abhängigkeit
von den Toleranzen mehr oder weniger stark variieren kann.