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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufnehmen von Druckprodukten
beim Fördern
auf einen Stapel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei
Bogendruckmaschinen ist es bekannt, die während dem Entfernen eines vollständigen Stapels
anfallenden Bogen zeitweise mit Tragelementen aufzunehmen. Damit
kann eine Bogendruckmaschine ohne Unterbrechung arbeiten. Als Tragelemente werden
Stäbe,
kettenförmige
oder teleskopartige Glieder verwendet. Die Tragelemente sind an
einer gemeinsamen Traverse in paralleler Anordnung befestigt.
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Weiterhin
ist es bekannt, zur Entnahme von Probebogen während des laufenden Betriebes
einer Druckmaschine zu einem geeigneten Zeitpunkt Bogenfänger über einen
Stapel in einem Ausleger einzufahren. Die Bogenfänger enthalten an einer Traverse
befestigte Tragelemente, die zeitweise aus Greifern herabfallende
Bogen aufnehmen, so dass von Hand ein Bogen entnommen werden kann.
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In
DE 195 07 370 C2 ist
ein Ausleger für
Bogen aus einer Druckmaschine beschrieben, bei dem sowohl Tragelemente
für die
Aufnahme eines Hilfsstapels als auch Tragelemente eines Bogenfängers unabhängig voneinander über einen
Stapel eingefahren werden können.
Die Bogenfänger
sind horizontal und vertikal positionierbar. Gemäß einer Ausführungsform
können
die Tragelements des Bogenfängers
so verschwenkt werden, dass ihre vorderen Enden einen möglichst
geringen Abstand zur Oberfläche
des Stapels aufweisen. Dadurch bilden die auf den Tragelementen
des Bogenfängers
liegenden Bogen einen sehr flachen Winkel zur Stapeloberfläche, so
dass die Tragelemente für
die Aufnahme des Hilfsstapels ohne Probleme zwischen den Hauptstapel und
die durch den Bogenfänger
aufgehaltenen Bogen geschoben werden können.
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Die
Oberfläche
der auf einen Stapel geförderten
Bogen weicht von einer Ebene ab. Die Oberfläche des oben liegenden Bogens
weist eine Krümmung
auf, die von unterschiedlichen Parametern abhängt. Als Beispielparameter
seien die Verteilung der Farbschichtdicke in einem Druckbild, die
Einstellung von Blas- und Saugluftvorrichtungen, der Einsatz von Keilen
unter und im Stapel und der Grad der Entrollung der Bogen genannt.
Durch die gekrümmte
Oberfläche
des Stapels ergibt sich an der oberen Stapelvorderkante eine von
einer Geraden abweichende Kurve. Diese Abweichungen von einer Geraden
sind hinderlich beim Einführen
von Tragelementen eines Bogenfängers
zur Probebogenentnahme. Bei Systemen, bei denen die Bogen aus Greifern
fallengelassen werden, ist es von Vorteil, die Tragelemente möglichst
nahe an der Stapeloberkante über
dem Stapel einzuführen
und nahezu abgelegte Bogen zu separieren. Weil bei den bekannten
Bogenfängern die
Tragelemente gemeinsam an einer Traverse befestigt sind und parallel
zueinander in einer Ebene liegen, ist es wegen der Krümmung der
Stapeloberkante nicht möglich,
alle Tragelemente in einem geringen Abstand zur Stapeloberfläche einzuführen. Um
eine Kollision mit dem Stapel zu verhindern, ist ein Sicherheitsabstand
der Tragelemente von der höchsten Ausprägung der
Stapeloberfläche
erforderlich. Dies erzwingt ein zu hohes Einfahren der Tragelemente über dem
Stapel. Im laufenden Betrieb einer Bogendruckmaschine kontaktieren
in diesem Fall die nachfolgenden Bogen zu früh einen schon liegenden Bogen
und verursachen Kratzer im Druckbild. Des weiteren ergibt sich eine Änderung
der Fallhöhe
der Bogen, die insbesondere bei hohen Druckgeschwindigkeiten zu
einem labilen Ablageverhalten führen
kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Aufnehmen von Druckprodukten
beim Fördern
auf einen Stapel zu entwickeln, die eine Anpassung der Höhe von Tragelementen
an die Stapelgeometrie ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale nach
Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Dadurch,
dass die Tragelemente in ihrer Höhe über den
Stapel beweglich und fixierbar sind, können sie vorzugsweise einzeln
auf einen festen Abstand zur Stapeloberfläche positioniert werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform
werden die Tragelemente eines Bogenfängers einer Bogendruckmaschine
in der Höhe
zweier auf einem Stapel herabfallende Bogen eingefahren und stützen sich
mit dem Eigengewicht in einer druckfreien Zone an der Vorderkante
des obenliegenden Bogens ab, wobei jeweils ein Distanzelement an
einem Tragelement den Abstand zur Stapeloberfläche vorgibt. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
kann die Höhenlage der
einzelnen Tragelemente mittels Sensoren und einer Positionssteuerung
eingestellt werden. Der Abstand der Tragelemente kann am besten
der Kontur der Stapeloberfläche
folgen, wenn jedes Tragelement einzeln höhenpositionierbar ist. Bei
geringen Genauigkeitsanforderungen können auch Gruppen von zwei
oder mehreren Tragelementen zusammen positioniert werden. Es ist
möglich,
die Tragelemente beim Zurückfahren
aus dem Stapelbereich in eine gemeinsame höhenmäßige Ausgangslage zu bringen.
Die Erfindung ist sowohl bei Bogendruckmaschinen als auch bei sonstigen
Maschinen anwendbar, bei denen Druckprodukte bearbeitet oder inspiziert
werden und auf einem Stapel gefördert
werden. Der Begriff Druckprodukt umfasst einzelne Bogen oder Falzprodukte
oder sonstige stapelbare Produkte der grafischen Industrie.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden,
es zeigen:
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1: ein Schema einer Bogendruckmaschine
mit einem Bogenfänger,
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2: ein Tragelement eines
Bogenfängers in
einer über
einen Stapel eingefahrenen Position,
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3: das Tragelement nach 2 mit auf dem Stapel aufgesetztem
Distanzelement,
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4: mehrere Tragelemente
in Einfahrposition nach 2 und
Fangposition nach 3,
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5: ein Schema eines Bogenfängers mit Linearführung für eine horizontale
Bewegung,
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6: ein Schema für ein Stellsystem
eines Tragelementes mit vertikaler Bewegungskomponente, und
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7: ein Schema mit einer
Klemmvorrichtung eines Tragelementes bei der vertikalen Positionierung.
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1 zeigt das letzte Druckwerk 1 und
einen Ausleger 2 einer Bogendruckmaschine in Reihenbauweise.
Das Druckwerk 1 enthält
ein Farbwerk 3 und ein Feuchtwerk 4 zum Einfärben einer
Druckform 5, welche auf einem Druckformzylinder 6 befestigt
ist. Von der Druckform 5 wird Druckfarbe auf einen elastischen
Aufzug 7 übertragen,
der auf einem Übertragungszylinder 8 befestigt
ist. Vom Übertragungszylinder 8 wird
die Farbe auf einen Bogen 9 übertragen, der in Greifern 10 auf
einem Druckzylinder 11 gehalten ist. Zur Zuführung der
Bogen 9 zum Druckzylinder 11 dienen Transporttrommeln 12, 13.
Zur Abfuhr der Bogen 9 vom Druckzylinder 11 dient
ein Kettengreifersystem 14 mit Greifern 15 an
Greiferreihen. Die Ketten des Kettengreifersystems 14 sind über Umlenkrollen 16, 17 geführt. Die
Zylinder im Druckwerk 1 und die Umlenkrolle 16 sind
mit einem gemeinsamen Zahnräderzug
verbunden. Zum Antrieb der Druckmaschine dient ein Elektromotor 18,
der über ein
Getriebe 19 an die Transporttrommel 11 gekoppelt
ist. Mittels des Kettengreifersystems 14 werden die fertig
bedruckten Bogen entlang eines Entrollers 20 und Führungselementen 21 über einen
Stapel 22 gefördert.
Der Stapel 22 ist auf einem Stapelbrett 23 erzeugt,
welches auf einem Stapeltisch 24 liegt. Der Stapeltisch 24 wird
mit einer Positioniereinrichtung in dem Maße abgesenkt, wie auf der Oberseite
des Stapels 22 Bogen 9 abgelegt werden. Die Bogen 9 sind im
Kettengreifersystem 14 an ihren Vorderkanten gehalten. Über dem
Stapel 22 werden die Greifer 15 geöffnet, so
dass ein Bogen 9 im freien Fall unterstützt von einer Blasluftvorrichtung 25 in
Richtung des Stapels 22 fällt. Zum Zeitpunkt des Öffnens der
Greifer 15 besitzt der jeweils abzulegende Bogen 9 in
Förderrichtung 26 noch
eine Geschwindigkeit, die mit einer Bremsvorrichtung 27 so
weit verringert wird, dass der Bogen 9 noch bis zu einem
Anschlag 28 gleitet. Zur Entnahme eines Probebogens mit
Hilfe eines Bogenfängers 29 kann
der Anschlag in Richtung des Pfeiles 30 verschwenkt werden.
Der Bogenfänger 29 besteht
aus einer Vielzahl von Tragelementen 31, die an einem Halter 32 befestigt
sind. Der Halter 32 ist mit einem Motor 33 und
einem Getriebe 34 in horizontaler 35 und vertikaler
Richtung 36 positionierbar.
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Wenn
in der nachstehenden Beschreibung bereits eingeführte Bezugszeichen verwendet
werden, dann handelt es sich um Elemente mit äquivalenter Funktion.
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In 2 ist eine Situation dargestellt,
bei der ein Bogen 9.1 gerade auf der Oberfläche 37 des
Stapels 22 landet, während
ein zweiter Bogen 9.2 folgt. Die Bahn 38 der Vorderkanten 39 eines
Bogens 9.1, 9.2 ist gestrichelt eingezeichnet.
In dem Freiraum zwischen dem ersten 9.1 und dem zweiten
Bogen 9.2 werden die Tragelemente 31 des Bogenfängers 29 in horizontaler
Richtung 35 mittels des Motors 33 und des Getriebes 34 eingefahren.
Die vorderen Enden 40 der Tragelemente 31 durchstoßen sicher
die gekrümmte
Ebene, welche die Vorderkanten 39 eines Bogens 9.2 beim
Fördern
entlang der Bahn 38 aufspannt. Nach dem horizontalen Einfahren
der Tragelemente 31 besitzen die Enden 40 noch
ein einheitliches Höhenniveau über der
Oberfläche 37.
Gleichzeitig mit oder nach dem horizontalen Einfahren werden die
Tragelemente 31, wie in 3 dargestellt,
in vertikaler Richtung auf den Stapel 22 abgesenkt. An der
Unterseite der Tragelemente 31 befinden sich einheitlich
in Abmessung und Lage jeweils ein Abstandshalter 41. Der
Abstandshalter 41 liegt auf einem druckfreien Bereich 42 der
Breite b auf dem obersten Bogen 9.1 des Stapels 22 auf.
Jeweils zwischen der Unterseite eines Tragelementes 31 und der
Oberfläche 37 des
Stapels 22 bildet sich ein geringer Freiraum 43 mit
einer Höhe
h aus, die im wesentlichen der Höhe
des Abstandhalters 41 entspricht. Der Bogen 9.2 ist
auf der Oberseite der Tragelemente 31 gefangen und kann
nach dem Wegschwenken des Anschlages 28 von Hand für eine Bogeninspektion
entnommen werden.
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In 4 ist eine Vorderansicht
auf den Stapel 22 mit Blick entgegen der Förderrichtung 26 dargestellt.
Es ist zu erkennen, dass die Oberfläche 37 des Stapels 22 nicht
eben ausgebildet ist. Um der Unebenheit etwas entgegen zu wirken,
sind seitlich im Stapel 22 Keile 44, 45 eingebracht.
In 4 sind die zwei Phasen
für das
Positionieren der Tragelemente 31 dargestellt. In der ersten
Phase werden die Tragelemente 31 gemeinsam horizontal über die Oberfläche 37 des
Stapels 22 eingefahren. Die Tragelemente 31 besitzen
eine einheitliche Höhenlage entlang
einer Geraden 46. In der zweiten Phase werden die Tragelemente 31 einzeln
um unterschiedliche Beträge
in Richtung der Oberfläche 37 positioniert.
Die Tragelemente 31 sind dann entlang einer Linie angeordnet,
die der Kontur der oben liegenden vorderen Stapelkante entspricht.
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Die 5–7 zeigen
näher,
wie ein Tragelement 31 in horizontaler 35 und
vertikaler 36 Richtung positioniert wird. Wie in 5 dargestellt, ist jedes Tragelement 31 als
zweiarmiger Hebel ausgebildet, wobei das Schwenklager 47 an
dem Halter 32 befestigt ist.
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Zur
Vertikalverschiebung in horizontaler Richtung 35 ist eine
Linearführung 48 vorgesehen, wobei
an dem Halter 32 ein nicht weiter dargestelltes Stellelement
angreift. Der dem Stapel 22 zugewandte Arm 49 des
Hebels stellt das eigentliche Tragelement 31 dar. An dem
vom Stapel 22 abgewandten Arm 50 des Hebels ist
ein Arbeitszylinder 51 gelenkig angekoppelt, der mit einer
Ventilsteuerung 52 verbunden ist. Die Ventilsteuerung 52 kann
von einer Steuereinrichtung ein Steuersignal sA zugeführt werden.
Am Ende des Armes 50 ist eine sektorartige Scheibe 53 befestigt,
die Bestandteil einer Klemmvorrichtung ist. Die Klemmvorrichtung
besteht aus einem u-förmigen
Halter 54, der die Scheibe 53 umgreift. Weiterhin
enthält
die Klemmvorrichtung ein Druckstück 55 und
einen Arbeitszylinder 56 mit einer Ventilsteuerung 57.
Die Ventilsteuerung 57 kann von besagter Steuereinrichtung
ein Steuersignal sB zugeführt werden.
Am Ende des Kolbens des Arbeitszylinders 56 sitzt ein Klemmelement 58,
welches bei Betätigung
des Arbeitszylinders 56 die Scheibe 53 gegen das
Druckstück 55 presst.
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Beim
horizontalen Einfahren des Tragelementes 31 über den
Stapel 22 ist der Arbeitszylinder 56 betätigt, so
dass das Tragelement 31 beim Verschieben in Richtung 35,
wie in 5 gezeigt, horizontal
gehalten bleibt. Nach Beendigung des horizontalen Vorschubs über den
Stapel 22 wird der Arbeitszylinder 56 in die entgegengesetzte
Richtung betätigt,
so dass das Klemmelement 58 die Scheibe 53 freigibt.
Bei Betätigung
des Arbeitszylinders 51 wird das Tragelement 31,
wie in 6 dargestellt,
um das Schwenklager 47 gedreht, bis der Abstandhalter am
Arm 49 im nichtbedruckten Bereich 42 auf den obenliegenden
Bogen 9 auf der Oberfläche 37 des Stapels 22 aufliegt.
In dieser Fangposition für
einen Probebogen kann das Tragelement 31 fixiert werden, indem
durch Betätigung
des Arbeitszylinders 56 die Scheibe 53 in der
Klemmvorrichtung festgeklemmt wird.
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Um
die Tragelemente 31 wieder aus der Fangposition in die
Bereitschaftsposition zurückzuführen, werden
an allen Tragelementen 31 die Scheiben 31 freigegeben
und die Arbeitszylinder 51 betätigt. Die Kolben der Arbeitszylinder 51 werden
betätigt,
um die Tragelemente 31 wieder in eine horizontale Position
zu bringen. Anschließend
werden die Tragelemente 31 gemeinsam in horizontaler Richtung
in die Bereitschaftsposition gefahren, so dass die Tragelemente 31 nicht
mehr über
dem Stapel 22 liegen.
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- 1
- Druckwerk
- 2
- Ausleger
- 3
- Farbwerk
- 4
- Feuchtwerk
- 5
- Druckform
- 6
- Druckzylinder
- 7
- Aufzug
- 8
- Übertragungszylinder
- 9,
9.1, 9.2
- Bogen
- 10
- Greifer
- 11
- Druckzylinder
- 12,
13
- Transporttrommel
- 14
- Kettengreifersystem
- 15
- Greifer
- 16,
17
- Umlenkrolle
- 18
- Motor
- 19
- Getriebe
- 20
- Entroller
- 21
- Führungselement
- 22
- Stapel
- 23
- Stapelbrett
- 24
- Stapeltisch
- 25
- Blasluftvorrichtung
- 26
- Förderrichtung
- 27
- Bremsvorrichtung
- 28
- Anschlag
- 29
- Bogenfänger
- 30
- Pfeil
- 31
- Tragelement
- 32
- Halter
- 33
- Motor
- 34
- Getriebe
- 35,
36
- Richtung
- 37
- Oberfläche
- 38
- Bahn
- 39
- Vorderkante
- 40
- Ende
- 41
- Abstandhalter
- 42
- Bereich
- 43
- Freiraum
- 44,
45
- Keil
- 46
- Gerade
- 47
- Schwenklager
- 48
- Linearführung
- 49,
50
- Arm
- 51
- Arbeitszylinder
- 52
- Ventilsteuerung
- 53
- Scheibe
- 54
- Halter
- 55
- Druckstück
- 56
- Arbeitszylinder
- 57
- Ventilsteuerung
- 58
- Klemmelement