DE102004015990A1

DE102004015990A1 - Anordnung zur Befestigung von Vakuumdämmplatten an Häuserfassaden

Info

Publication number: DE102004015990A1
Application number: DE102004015990A
Authority: DE
Inventors: Walter Feilhauer; Roland Dr. Caps
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2003-06-27
Filing date: 2004-04-01
Publication date: 2005-01-13
Also published as: DE102004028227A1

Abstract

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung und ein zugehöriges Herstellungsverfahren für die Befestigung von Vakuumdämmplatten an Gebäudehüllen anzugeben, die eine stabile, sichere und dauerhafte Befestigung kostengünstig und mit wenig Arbeitsaufwand ermöglichen, wobei die Vakuumdämmplatten mindestens in die Baustoffklasse B2 einzuordnen sind. DOLLAR A Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe dadurch, dass eine Vakuumdämmplatte auf der Befestigungsseite und auf der dieser gegenüberliegenden Außenseite mit Glasfasergewebe, -vlies oder Polyestervlies versehen ist und dass die Anordnung an Häuserfassaden oder Dächern verwendet wird. DOLLAR A Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Befestigung einer Vakuumdämmplatte, die einen Kern mit einer luftdichten Umhüllung aufweist, an einer Häuserfassade und ein Verfahren zur Herstellung der Anordnung.

Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Befestigung einer Vakuumdämmplatte, die einen Kern mit einer luftdichten Umhüllung aufweist, an einer Häuserfassade und ein Verfahren zur Herstellung der Anordnung.
Zur Dämmung von Häuserfassaden, Dächern und ähnlichen Flächen von Gebäudehüllen, aber auch in Gebäuden an Wänden und Decken werden Vakuumdämmplatten wegen ihrer hervorragenden Dämmwerte bei geringem Volumen zukünftig eingesetzt. Beispielsweise weist eine 2 cm dicke Vakuumplatte den gleichen Dämmwert wie eine 20 cm dicke Styroporplatte auf. Nachteilig ist bei der Anbringung dieser Bauelemente, dass eine zerstörungsfreie Befestigung von Vakuumdämmplatten mit herkömmlichen Methoden nicht oder nur mit hohem Aufwand möglich ist. Da die Vakuumdämmplatten erheblich kostenaufwendiger als herkömmliche Dämmstoffe sind, wäre zur Senkung des Gesamtkostenaufwandes eine kostengünstige Befestigungsmethode wünschenswert.
Wünschenswert ist weiterhin ein Schutz vor Beschädigung während des Transports sowie der Lagerung und Verarbeitung auf der Baustelle, da die Hüllfolie sehr leicht durchstoßen werden kann, woraufhin Luft eintritt und die Vakuumdämmplatten ihre Dämmfunktion im wesentlichen verlieren.
Im Bereich des Bauwesens müssen Vakuumdämmplatten mindestens die Baustoffklasse B2 „normal entflammbar" erfüllen. Die Hüllfolien der Vakuumdämmplatten, die im wesentlichen aus metallisierten Polyester- und Polyethylenschichten besteht, ist jedoch leicht entflammbar, gehört also zur Baustoffklasse B3, und ist somit prinzipiell nicht auf einer Baustelle verwendbar.
Die Hüllfolie muss sehr spezielle Barriereeigenschaften gegenüber Luft und Wasserdampf aus der Umgebung aufweisen, um eine lange Lebensdauer der Vakuumdämmplatten zu ermöglichen. Sie kann nicht gleichzeitig hinsichtlich ihrer Brandeigenschaften verbessert werden. Daher ist man auf zusätzliche Maßnahmen angewiesen, um die genannten Anforderungen zu erfüllen. Es gibt die Möglichkeit, die Oberfläche mit brandschutzhemmenden Schichten auszurüsten, beispielsweise mit einem Brandschutzlack. Bisherige Verfahren waren aber zu aufwendig oder erfüllten notwendige Produkteigenschaften wie Haftzugfestigkeit nicht.
Aus einer Veröffentlichung des Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung im Internet ist als einfachste Befestigung von Vakuumdämmplatten an einer Hausfassade das Einklemmen zwischen Holzbalken bekannt.
Nachteilig sind dabei die Notwendigkeit einer sehr genau passenden Einfassungsstruktur und das ungünstigere Wärmeleitverhalten der Holzbalken. Zudem müssen die ungeschützten Dämmplatten beim Einbau mit besonderer Vorsicht behandelt werden und in zusätzlichen Arbeitsgängen mit separaten Platten oder Scheiben zum Schutz versehen werden.
Aus der DE 198 56 374 C1 ist ein in ein Feld einer Fassade oder einer Fensterwand einsetzbares Brüstungspaneel mit einer im eingesetzten Zustand zu der Außenseite zeigenden Außenwand und einem mit dieser Außenwand verbundenen, umlaufenden Profilrahmen, in dem eine Dämmschicht angeordnet ist, bekannt.
Nachteilig ist, dass ein Profilrahmen die isolierende Fläche durchbricht und somit große Wärmebrücken schafft. Für die Befestigung der Halterungen ist zusätzlicher Aufwand nötig.
In der DE 100 39 141 A1 wird ein Verankerungselement für wärmeisolierende Vakuumpaneele zur Befestigung zwischen zwei schützenden Scheiben, Platten oder Wänden beschrieben.
Von Nachteil ist hierbei die Schaffung von Spalten an den Grenzen zwischen den Vakuumdämmplatten, die den Effekt der Isolierung wesentlich verschlechtern. Die Verankerungselemente selbst bilden wiederum unerwünschte Wärmebrücken. Weiterhin ist für die Anbringung der Verankerungselemente und der Dämm- und Schutzplatten oder Scheiben in oder auf ihnen ein großer Aufwand nötig. Auch kommt es je nach Verwendung der Verankerungselemente zur Bildung von Spalten zwischen den Dämmplatten und den sie schützenden Scheiben, Platten oder Wänden, in denen es zur unerwünschten Kondensation kommen kann, was die Lebensdauer der Dämmplatten verringert.
Nach DE 100 58 566 C2 ist ein Verfahren zur Herstellung eines von einer gasdichten Folie umhüllten Wärmedämmkörpers bekannt. Insbesondere mit diesem Verfahren können Vakuumdämmplatten mit glatten Kanten und sorgfältig ausgeführten Eckbereichen hergestellt werden können.
Die DE 102 15 213 C1 beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung des Gasdruckes in evakuierten Dämmplatten, bei dem ein Sensor den Wärmestrom durch die Wandung einer Dämmplatte misst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung und ein zugehöriges Herstellungsverfahren für die Befestigung von Vakuumdämmplatten an Gebäudehüllen anzugeben, die eine stabile, sichere und dauerhafte Befestigung kostengünstig und mit wenig Arbeitsaufwand ermöglichen, wobei die Vakuumdämmplatten mindestens in die Baustoffklasse B2 einzuordnen sind.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer Anordnung, welche die in Ansprüchen 1 angegebenen Merkmale enthält, und einem Verfahren, welches die in Anspruch 11 angegebenen Merkmale enthält, gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Anordnung ist, dass durch eine flächige Einbettung zwischen der Befestigungs- und der Außenschicht eine hohe Festigkeit und eine optimale Lebensdauer erzielt wird. Weiterhin sind bei planem Abschließen bei aufeinanderstoßenden Platten keine die Isolierung beeinträchtigenden Wärmebrücken vorhanden. Die Anordnung ist robust, die Verarbeitung einfach. Die Vakuumdämmplatte ist vor mechanischen Beschädigungen geschützt, Durchstoßkräfte werden abgewehrt. Der Brandschutz nach Baustoffklasse B2 ist gewährleistet.
Bedeutsam ist die zerstörungsfreie Befestigung von Vakuumdämmplatten besonders bei Gebäuden mit Grenzbebauung und Skelettbauteilen, da die Anordnung nur eine maximale Dicke von 3 cm ergibt und nicht in den nachbarlichen Luftraum ragt.
Für die Verklebung mit dem Baukörper kann innen ein normaler und preisgünstiger Klebemörtel und an der Außenseite ein mehrlagiger Außenputz verwendet werden, so dass die Vakuumdämmplatten mechanisch geschützt sind und dem Gebäude ein normales Aussehen geben. Selbstverständlich können aber auch alle sonstigen klebefähigen Fassadenverkleidungen angebracht werden. Im Falle der Verwendung innerhalb von Gebäuden können die aufgebrachten Gewebe oder Vliese auch als Sichtseite dienen oder auch übertapeziert oder gestrichen werden. Eine zusätzliche Abdeckung durch Gipskartonplatten ist nicht notwendig. Außerdem können in allen Fällen auch zusätzliche, auch konventionelle Dämmschichten aufgebracht werden. Die erfindungsgemäß kaschierten Vakuumdämmplatten sind also universell im Baubereich einsetzbar.
Ist auch mindestens eine Schmalseite der Vakuumdämmplatte mit Glasfasergewebe, -vlies oder Polyestervlies versehen, so ist auch dort ein Schutz gegen Beschädigungen gegeben, insbesondere kann die Platte hochkant auch auf einen rauen Boden gestellt werden.
Dadurch, dass an Schmalseiten angeordnetes Glasfasergewebe, -vlies oder Polyestervlies einteilig mit dem Glasfasergewebe, -vlies oder Polyestervlies der Befestigungsseite und/oder dem der Außenseite ausgebildet sind, sind auch die Kanten der Platte vor Beschädigungen geschützt, wodurch sie beispielsweise auch an eine raue Wand gelehnt werden kann.
Ist zwischen mindestens einer Glasfasergewebe-, Glasfaservlies- oder Polyestervlies-Schicht und dem Kern ein weiteres Vlies angeordnet, so weist diese Anordnung eine sehr gute Haftzugfestigkeit auf des Gewebes oder Vlieses gegenüber der Hülle der Vakuumdämmplatte auf.
Dadurch, dass die Glasfasergewebe-, Glasfaservlies- oder Polyestervlies-Schicht an Stellen, an denen ein Sensor anlegbar ist, eine Ausnehmung aufweist, kann mit einem solchen Sensor die Qualität des Vakuums des Kerns möglichst genau bestimmt werden.
Die erfindungsgemäße Anordnung kann kostengünstig auch für vorgefertigte Fensterlaibungen und Skelettdämmungen verwendet werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Dazu zeigen
1 einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Anordnung einer Vakuumplatte
und
2 einen Querschnitt mehrerer fertig montierter, erfindungsgemäßer Anordnungen.
Die Vakuumdämmplatten verfügen über eine vakuumdichte Umhüllung des Kern aus einer Verbundfolie, die innen aus Polyethylen und außen aus Polyester besteht. Sie werden auf der Befestigungsseite beispielsweise mit einem mittelschweren Glasfasergewebe als Haftvermittler durch flammenhemmend eingestellte Harze oder Kleber laminiert. Auf die Außenseite wird beispielsweise ein schweres Glasfasergewebe als Haftvermittler laminiert.
1 zeigt in einem Querschnitt eine solche Anordnung einer Vakuumdämmplatte 1 mit verwendungsbereit aufgebrachter, wandseitiger Befestigungsschicht 2, bestehend aus einem mittelschweren Glasfasergewebe, einem Glasfaservlies oder einem Polyestervlies als Haftvermittler, und außenseitiger Schutzschicht 3, bestehend aus schweren Glasfasergewebe, einem Glasfaservlies oder einem Polyestervlies, vor dem Baukörper 4.
In 2 sind in einem Querschnitt mehrere aneinanderstoßende, erfindungsgemäße Anordnungen in fertiger Montage gezeigt. Sie sind mit üblichem Klebemörtel 5 am Baukörper 4 befestigt. Auf der Außenseite ist mehrlagiger Außenputz 6 aufgetragen. Die Platten stoßen ohne Zwischenräume plan aneinander, so dass eine optimale Wärmedämmung gegeben ist.
In einer bevorzugten Variante werden Vakuumdämmplatten allseitig mit Glasfasergewebe eines Flächengewichts von 200 g/m² in einem Heißklebeverfahren kaschiert, wobei als Klebeschicht ein 30 g/m² leichtes Polyolefinvlies verwendet wird. Andere Klebearten sind ebenfalls möglich.
Zum Kaschieren lässt man vorteilhafterweise am Rand der Platten eine gewisse Breite des Glasfasergewebes überstehen, vorzugsweise entsprechend der Dicke der Platte. In einem zusätzlichen Arbeitsgang werden die überstehenden Laschen über die jeweilige Kante geknickt und an den Schmalseiten der Platte in der beschriebenen Weise verklebt. Die umgelegten Laschen können dabei einen Teil der Kante bedecken, sich berühren oder auch überlappen. Entsprechende Einschnitte in das Glasfasergewebe sorgen dafür, dass auch die Eckenverklebung sorgfältig ausgeführt werden kann.
Vorzugsweise wird dabei entlang der Schmalseite eine Schicht gleichbleibender Dicke erzeugt, sodass an aufeinanderstoßenden Platten keine Lücken entstehen.
An Stellen auf der Fläche einer Vakuumdämmplatte, an denen ein Sensor zur Qualitätssicherung sitzt, sind die Glasfasergewebe vorzugsweise so ausgeschnitten, dass diese Stellen das Anlagen des Messkopfes zugänglich ist. Dies kann beispielsweise dreiseitig in U-Form erfolgen, so dass ein Stück des Glasfasergewebes aufgeklappt werden kann. Um ein Verkleben während des Kaschiervorganges zu unterbinden, wird an diesen Stellen beispielsweise zuvor ein Antihaftpapier untergelegt.

1: Vakuumdämmplatte
2: Befestigungsschicht
3: Außenschicht
4: Baukörper
5: Klebemörtel
6: Mehrlagiger Außenputz

Claims

Anordnung zur Befestigung einer Vakuumdämmplatte (1), die einen Kern mit einer luftdichten Umhüllung aufweist, an einer Häuserfassade (4), dadurch gekennzeichnet, dass eine Vakuumdämmplatte (1) auf der Befestigungsseite und auf der dieser gegenüberliegenden Außenseite mit Glasfasergewebe, -vlies oder Polyestervlies versehen ist.
Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumdämmplatten (1) auf der Befestigungsseite mit einem grobmaschigen Glasfasergewebe und auf der Außenseite mit einem dicht gewebten Glasfasergewebe als Haftvermittler versehen sind.
Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumdämmplatten (1) auf der Befestigungsseite mit einem mittelschweren Glasfasergewebe und auf der Außenseite mit einem schweren Glasfasergewebe als Haftvermittler versehen sind.
Anordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass auch mindestens eine Schmalseite der Vakuumdämmplatte (1) mit Glasfasergewebe, -vlies oder Polyestervlies versehen ist.
Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an Schmalseiten angeordnetes Glasfasergewebe, -vlies oder Polyestervlies einteilig mit dem Glasfasergewebe, -vlies oder Polyestervlies der Befestigungsseite und/oder dem der Außenseite ausgebildet sind.
Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen mindestens einer Glasfasergewebe-, Glasfaservlies- oder Polyestervlies-Schicht und dem Kern ein weiteres Vlies angeordnet ist.
Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Vlies aus Polyolefin besteht.
Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Vlies eine Stärke zwischen 20 g/m² und 40 g/m² aufweist.
Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfasergewebe-, Glasfaservlies- oder Polyestervlies-Schicht an Stellen, an denen ein Sensor anbringbar ist, eine Ausnehmung aufweist.
Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfasergewebe-, Glasfaservlies- oder Polyestervlies-Schicht eine Stärke zwischen 150 g/m² und 250 g/m² aufweist.
Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung an Häuserfassaden oder Dächern verwendet wird.
Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung für vorgefertigte Fensterlaibungen und Skelettdämmungen verwendet wird.
Verfahren zur Herstellung einer Vakuumdämmplatte (1), die einen Kern mit einer luftdichten Umhüllung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Befestigungsseite und an der Außenseite der Vakuumdämmplatte (1) Glasfasergewebe, -vlies oder Polyestervlies angebracht wird.
Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass auch an mindestens einer Schmalseite der Vakuumdämmplatte (1) Glasfasergewebe, -vlies oder Polyestervlies angebracht wird.
Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass an Schmalseiten überstehendes Glasfasergewebe, -vlies oder Polyestervlies an einer zugehörigen Seitenkante umgeknickt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stelle, an der ein Sensor anbringbar ist, im Glasfasergewebe, -vlies oder Polyestervlies ausgespart wird oder an diesen Stelle nicht verklebt, sondern zurückgeschlagen wird.