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Die
Erfindung betrifft eine Formsteinverlegevorrichtung mit einer Greifeinrichtung
zum Greifen einer Formsteinlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Zum
Verlegen von Formsteinen, beispielsweise Rechteck- oder Verbundsteinen,
werden bekannterweise Formsteinverlegevorrichtungen in der Form
von hydraulischen Verlegezangen verwendet, die an Trägergeräten wie
Radlader oder Bagger angebracht werden können. Mit Hilfe derartiger
Verlegezangen wird eine Lage Formsteine üblicherweise von einer Palette
abgenommen, indem die Formsteinlage von der Seite her von zwei Greifbacken
festgeklemmt wird, und vom Auslegearm des Trägergerätes an die gewünschte Stelle
des Verlegebodens gebracht, der üblicherweise
ein entsprechend vorbereiteter, planierter Splittboden ist.
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Aus
der
EP 0 947 632 A2 ist
weiterhin eine Formsteinverlegevorrichtung der eingangs genannten
Art bekannt, bei der die Formsteine auf der Palette vor dem Einklemmen
durch die Greifbacken mittels senkrecht zu diesen angeordneten,
gegenüberliegenden
Ausrichtbacken zusammengeschoben wer den. Hierzu wird ein Hydraulikzylinder
verwendet, der direkt an dem den Ausrichtbacken tragenden Schwenkarm
angreift, wodurch der Schwenkarm mit im Wesentlichen konstanter
Schwenkgeschwindigkeit von seiner Öffnungsstellung in die Eingriffstellung
verschwenkt wird, in der der Ausrichtbacken die Formsteinlage kontaktiert.
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Obwohl
diese bekannte Formsteinverlegevorrichtung im Vergleich zu anderen
Vorrichtungen dieser Art hinsichtlich Bedienungsfreundlichkeit und Verlegegeschwindigkeit
eine bedeutende Verbesserung darstellt, besteht auch bei dieser
Vorrichtung das Problem, dass einerseits eine hohe Schließ- und Öffnungsgeschwindigkeit
der Ausrichtbacken gewünscht
wird, andererseits in der Eingriffsstellung der Ausrichtbacken jedoch
eine hohe Kraft benötigt
wird, um die für
den Ausrichtvorgang eventuell erforderliche Verschiebung einzelner
Steinreihen bewerkstelligen zu können.
Das Verschieben einzelner Steinreihen erfordert insbesondere dann
eine hohe Kraft, wenn die Formsteine seitlich vorstehende Abstandshalter
tragen, so dass das Verschieben nur dann möglich ist, wenn sich die einzelnen
Formsteine quer zu ihrer Verschieberichtung bewegen. Weiterhin muss
eine hohe Schwenkkraft insbesondere auch dann aufgebracht werden,
wenn die Formsteine von einem Kreuzverband in einen Läuferverband
verschoben werden sollen. Hohe Schließ- und Öffnungsgeschwindigkeiten einerseits
und hohe Schwenkkräfte
andererseits sind jedoch Zielsetzungen, die bei den bekannten Vorrichtungen
nicht im gewünschten
Umfang gleichzeitig verwirklicht werden können.
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Der
Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Formsteinverlegevorrichtung
der eingangs genannten Art mit mindestens einem einen Backen aufweisenden
Schwenkarm zu schaffen, der außerhalb
der Eingriffsstellung zumindest über
einen Teil des Schwenkbereichs mit hoher Geschwindigkeit verschwenkt
und gleichzeitig in der Eingriffsstellung mit hoher Kraft gegen
die Formsteine geschwenkt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
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Bei
der erfindungsgemäßen Formsteinverlegevorrichtung
ist zwischen dem Hydraulikzylinder und dem Schwenkarm eine Schwenkhebeleinrichtung
zwischengeschaltet, die einen mit dem Hydraulikzylinder gekoppelten
Antriebshebel und einen gelenkig mit dem Antriebshebel verbundenen
Verbindungsstab aufweist. Der Antriebshebel ist schwenkbar am Halterahmen
befestigt, während
der Verbindungsstab gelenkig mit dem Schwenkarm verbunden ist. Weiterhin
sind der Antriebshebel und der Verbindungsstab derart angeordnet,
dass die Schwenkgeschwindigkeit des Schwenkarms außerhalb
der Eingriffsstellung zumindest über
den größeren Teil
des Schwenkbereichs größer ist
als in der Eingriffsstellung, während
die wirksame Schwenkkraft des Schwenkarms bei Annäherung an
die Eingriffsstellung zunimmt.
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Gemäß der Erfindung
greift somit der Hydraulikzylinder nicht direkt am Schwenkarm an,
sondern indirekt über
eine Schwenkhebeleinrichtung, mit der die Schwenkgeschwindigkeit
des Schwenkarms und seine Schwenkkraft in Abhängigkeit des Öffnungs-
bzw. Schließwinkels
des Schwenkarms variiert wird. Dies erfolgt in der Weise, dass aufgrund
der Kinematik der Schwenkhebeleinrichtung der Schwenkarm zumindest über den überwiegenden Teil
seines Schwenkbe reichs, vorzugsweise bis kurz vor der Eingriffsstellung,
sehr schnell verschwenkt wird, während
die Schwenkgeschwindigkeit in der Nähe der Eingriffsstellung und
insbesondere dann, wenn der Backen die Formsteine berührt, stark
reduziert wird. Die Schwenkkräfte,
welche der Schwenkarm aufbringen kann, verhalten sich umgekehrt. Dies
bedeutet relativ kleine Schwenkkräfte im Schwenkbereich außerhalb
der Eingriffsstellung und stark zunehmende Schwenkkräfte in der
Nähe der Eingriffsstellung
und insbesondere dann, wenn die Backen die Formsteine berühren und
ausrichten.
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Die
zu einer derartigen Steuerung der Schwenkgeschwindigkeiten und -kräfte vorgesehene Schwenkhebeleinrichtung
ist auf sehr einfache Weise und kostengünstig herstellbar. Darüber hinaus
ermöglicht
es die erfindungsgemäße Vorrichtung,
dass bereits mit relativ kleinen Pumpenleistungen und Hydraulikzylindern
die gewünschte
Arbeitsgeschwindigkeit und Schwenkkraft am Schwenkarm erzeugt werden
kann.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform ist
die Schwenkhebeleinrichtung derart ausgebildet, dass sich der Winkel
zwischen Antriebshebel und Verbindungsstab bei einer Bewegung des
Schwenkarms von der Öffnungsstellung
in die Eingriffsstellung mit zunehmender Annäherung an die Formsteine verkleinert.
Dies kann vorzugsweise dadurch erfolgen, dass das rahmenseitige
Gelenk des Antriebshebels zum rahmenseitigen Gelenk des Schwenkarms
einen bestimmten vertikalen Abstand aufweist, während die Antriebshebel eine
Länge aufweisen,
die größer als
der vertikale Abstand dieser Gelenke ist. Hierdurch ist es möglich, einerseits
die Schwenkgeschwindigkeit des Schwenkarms in der Nähe der Eingriffsstellung
bedeutend zu reduzieren und dadurch die Schwenkkraft entsprechend
zu erhöhen,
und andererseits die Richtung der Druckkraft, welche der Verbindungsstab
auf den Schwenkarm ausübt,
mit zunehmender Annäherung
des Backens an die Formsteine immer mehr in die Verschieberichtung
der Formsteine zu lenken, wodurch die für das Verschieben der Formsteine
wirksame Kraftkomponente nochmals erhöht wird.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform
ist der Verbindungsstab federnd ausgebildet, so dass seine wirksame
Länge in
Abhängigkeit
der Schwenkkraft variierbar ist. Dies hat gegenüber einem starren Verbindungsstab
den Vorteil, dass eine sehr hohe Schwenkkraft nicht nur an einem Punkt,
d.h. bei einem bestimmten Schwenkwinkel, vorhanden ist, sondern
dass sich, wenn der Backen an den Formsteinen anliegt und sich der
Schwenkwiderstand plötzlich
erhöht,
der Verbindungsstab verkürzt,
so dass der Hydraulikzylinder den Antriebshebel weiter schwenken
kann, ohne dass sich der Schwenkarm momentan entsprechend mitbewegt. Hierdurch
verkleinert sich der Winkel zwischen dem Antriebshebel und dem Verbindungsstab,
wodurch sich die auf die Formsteine wirkende Kraft entsprechend
erhöht.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform weist
der Verbindungsstab eine Wälzfläche auf,
die beim Verschwenken des Schwenkarms in die Eingriffsstellung am
Schwenkarm abwälzt,
so dass sich die Kopplungsstelle zwischen dem Verbindungsstab und
dem Schwenkarm in Abhängigkeit
der Schwenkstellung verschiebt. Auch hierdurch ist es möglich, beim
Auftreten eines erhöhten
Widerstands an den Backen die Schwenkhebeleinrichtung weiter so
zu bewegen, dass die auf die Formsteine wirkenden Kräfte erhöht werden.
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Es
ist auch möglich,
dass die Wälzfläche entlang
ihres Umfangs einen sich verändernden
Abstand zum Gelenk zwischen Verbindungsstab und Antriebshebel aufweist.
Entsprechend der Ausgestaltung der Wälzfläche lassen sich damit die Schwenkgeschwindigkeit
und Schwenkkräfte
an die jeweiligen Erfordernisse anpassen.
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Bevorzugt
umfasst der Verbindungsstab eine Mehrzahl von Teilstäben, die
gelenkig miteinander verbunden sind und gegenseitig nur über einen
begrenzten Schwenkbereich verschwenkbar sind. Hiedurch lässt sich
eine aufeinander folgende Schwenkbewegung der einzelnen Teilstäbe erzielen,
mit der ebenfalls eine Optimierung der Schwenkgeschwindigkeiten
und -kräfte
möglich
ist.
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Bevorzugt
ist der Schwenkarm ein einen Ausrichtbacken tragender Ausrichtarm.
Es ist jedoch auch ohne weiteres möglich, die erfindungsgemäße Ausgestaltung
an den die Formsteine klemmenden Greifarmen vorzusehen, falls diese
als Schwenkarme ausgebildet sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
eine schematische perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Formsteinverlegevorrichtung,
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2:
die bei der Formsteinverlegevorrichtung gemäß 1 verwendete
Ausrichteinrichtung in Alleinstellung,
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3 bis 5:
schematische Seitenansichten eines Schwenkarms der Vorrichtungen
der 1 und 2 in einer Öffnungsstellung, Zwischenstellung
bzw. Eingriffsstellung,
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6 und 7:
schematische Seitenansichten eines Schwenkarms mit einer alternativen Schwenkhebeleinrichtung
in einer Zwischenposition kurz vor der Eingriffsstellung bzw. in
der Eingriffsstellung,
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8 und 9:
schematische Seitenansichten eines Schwenkarms mit einer Schwenkhebeleinrichtung
gemäß einer
zweiten Ausführungsform in
einer Zwischenstellung nahe der Eingriffstellung bzw. in der Eingriffsstellung,
und
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10, 11:
schematische Seitenansichten eines Schwenkarms mit einer Schwenkhebeleinrichtung
gemäß einer
dritten Ausführungsform
in einer Zwischenstellung nahe der Eingriffsstellung bzw. in der
Eingriffsstellung.
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Aus 1 ist
eine Formsteinverlegevorrichtung mit einer hydraulisch betätigbaren
Greifeinrichtung 1 ersichtlich, die mittels Ketten 2 an
einer zentralen Halteplatte 3 aufgehängt ist. Die Halteplatte 3 ist
an einem unteren Teil 4a eines Drehmotors 4 befestigt,
dessen oberer Teil 4b an einem nur andeutungsweise dargestellten
Auslegearm 5 eines nicht dargestellten Trägergerätes, wie
beispielsweise Radladers oder Baggers, gelenkig befestigt ist.
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Der
Drehmotor 4 wird über
einen eigenen Hydraulikkreislauf betätigt. Hierfür erforderliche Hydraulikschläuche 6 erstrecken
sich vom Drehmotor 4 zum entsprechenden Hydraulikanschluss
am Auslegearm 5. Bei Betätigung des Drehmotors 4 dreht
sich dessen unterer Teil 4a um seine vertikale Mittelachse,
so dass die gesamte Greifeinrichtung 1 gedreht werden kann.
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Die
Greifeinrichtung 1 weist einen Halterahmen 7 auf,
der als Halte- und Abstützeinrichtung
für verschiedene,
nachfolgend noch näher
beschriebene Elemente dient. Der Halterahmen 7 ist an der
Halteplatte 3 über
die Ketten 2 aufgehängt.
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Die
Greifeinrichtung 1, die in der Draufsicht eine im Wesentlichen
rechteckige Kontur hat, weist ferner an Ihren beiden gegenüberliegenden
schmäleren
Seiten jeweils einen Schwenkarm 8 auf, an dessen freiem
Ende Ausrichtbacken 9 befestigt sind. Die Ausrichtbacken 9 dienen
zum Ausrichten von Formsteinen 30 vor dem eigentlichen
Festklemmen dieser Formsteine.
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An
den beiden gegenüberliegenden
langen Seiten der Greifeinrichtung 1, d.h. rechtwinklig
zu den Ausrichtbacken 9, sind zueinander parallele Greifbacken 10 angeordnet,
welche das eigentliche Festklemmen der Formsteinlage bewirken, wenn
die Formsteinlage beispielsweise von einer Palette zu einem Planum
bewegt werden soll.
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Von
den beiden Greifbacken 10 ist lediglich der in 1 eingezeichnete
vordere Greifbacken 10 mittels Schwenkhebel 11 am
Halterahmen 7 schwenkbar gelagert, so dass er mittels zwei
Hydraulikzylindern 12 zwischen der gezeichneten Eingriffsstellung
und einer angehobenen Öffnungsstellung verschwenkt
werden kann. Der hintere Greifbacken 10 ist dagegen als
feststehender Backen ausgebildet, der am Halterahmen 7 befestigt
ist.
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Die
Greifeinrichtung 1 weist ferner zwei Abstützräder 13 auf,
die beim Verlegevorgang auf bereits verlegte Formsteine aufgelegt
werden und auf dieser Seite der Greifeinrichtung 1 die
Höhe bestimmen,
bis zu der der hintere Greifbacken 10 abgesenkt werden
kann. Weiterhin kann die Greifeinrichtung 1 eine nicht
dargestellte Steinabdrückeinrichtung
aufweisen, mit der die Formsteinlage nach dem Öffnen der Greifbacken 10 auf
das Planum gedrückt werden
kann.
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Die
beiden gegenüberliegenden,
die Ausrichtbacken 9 tragenden Schwenkarme 8 sind
identisch aufgebaut und können
jeweils mittels eines Hydraulikzylinders 14 zwischen der
gezeichneten, nach innen geschwenkten Eingriffstellung, in der die
Ausrichtbacken 9 die Formsteine 30 berühren (siehe 5),
und einer angehobenen Öffnungsstellung, die
aus 3 ersichtlich ist, verschwenkt werden. Hierzu
ist der Hydraulikzylinder 14 an seinem hinteren, innenliegenden
Ende an hinteren Stützstreben 15 einer
Rahmenkonstruktion 16 abgestützt, die Teil des Halterahmens 7 ist,
d.h. fest mit den übrigen
Teilen des Halterahmens 7 verbunden ist. Die Kolbenstange 17 des
Hydraulikzylinders 14 ist an ihrem vorderen Ende an einer
Schwenkhebeleinrichtung 18 abgelenkt und wirkt über diese
Schwenkhebeleinrichtung 18 auf den Schwenkarm 8 ein,
um diesen zwischen seiner Öffnungsstellung
und Eingriffsstellung mit veränderbarer
Schwenkgeschwindigkeit und veränderbarer
Schwenkkraft zu verschwenken. Dies wird später noch näher erläutert.
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Die
Rahmenkonstruktion 16 weist zwei horizontale, parallel
zu den Greifbacken 10 verlaufende, zueinander beabstandete
Horizontalstreben 19 auf, die am vorderen, d.h. außenliegenden
Ende jeweils eine Vertikalstrebe 20 tragen. Die beiden
Vertikalstreben 20 sind an ihrem unteren Ende mit einer
Querstrebe 21 verbunden, so dass eine nach oben geöffnete,
U-förmige
Anordnung gebildet wird.
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Die
Schwenkarme 8 weisen jeweils zwei zueinander parallele,
zueinander beabstandete Armelemente 22 auf, die an ihrem
freien, äußeren Ende den
Ausrichtbacken 9 tragen und an ihren inneren Enden am oberen
Ende der Vertikalstreben 20 schwenkbar gelagert sind. Die
Schwenkachse ist mit 23 bezeichnet. Die beiden Armelemente 22 sind
weiterhin mit einer Querstrebe 39 verbunden, die in einem
mittleren Bereich zwischen den beiden Enden der Armelemente 22 angeordnet
ist.
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Die
Schwenkhebeleinrichtung 18 besteht aus einem Antriebshebel 24 und
einem Verbindungsstab 25, die an ihren benachbarten Enden
mittels eines Gelenks 26 gelenkig miteinander verbunden sind.
An seinem anderen, innenliegenden Ende ist der Antriebshebel 24 mittels
eines Gelenks 27 an der Querstrebe 21 der Rahmenkonstrukion 16 angelenkt. Das
außenliegende
Ende der Kolbenstange 17 ist mittels eines Gelenks 28 mit
dem Antriebshebel 24 gelenkig verbunden, wobei das Gelenk 28 in
einem mittleren Bereich zwischen den beiden Enden des Antriebshebels 24 liegt.
Der Verbin dungsstab 25 ist mittels eines endseitigen Gelenks 29 gelenkig
mit der Querstrebe 23 des Schwenkarms 8 verbunden.
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Die
gesamte Schwenkhebeleinrichtung 18 befindet sich mittig
zwischen den beiden Armelementen 22 des Schwenkarms 8.
Die Länge
des Antriebshebels 24 ist etwas größer als die Länge der
Vertikalstreben 20 und des Verbindungsstabs 25.
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Im
folgenden wird anhand der 3 bis 5 der
Schließvorgang
der Schwenkarme 8 näher erläutert.
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In 3 befindet
sich der Schwenkarm 8 in der vollständig angehobenen Öffnungsstellung.
In dieser Öffnungsstellung
ragt, mit Ausnahme der Greifbacken 10, die Rahmenkonstruktion 16 mit
ihren Vertikalstreben 20 und der Querstrebe 21 am
weitesten nach außen
vor, da der Schwenkarm 8 nach oben soweit zurückgeschwenkt
ist, dass die Ausrichtbacken 9 um ein Maß α hinter den
Vertikalstreben 20 zurückliegen.
Die Schwenkarme 8 sind damit sehr platzsparend untergebracht
und stehen nicht nach außen
vor. Weiterhin sind die Vertikalstreben 20 auch gegenüber der äußeren Kante
der zu ergreifenden Formsteinlage zurückversetzt. Die äußerste Steinreihe
dieser Formsteinlage ist in den 3 bis 5 durch
einen Formstein 30 symbolisiert. Zur äußeren Kante der Formsteinlage
ist der Ausrichtbacken 9 damit um ein Maß b zurückversetzt.
In der angehobenen Öffnungsstellung
besteht damit keine Behinderung durch nach außen vorstehende Schwenkarme 8.
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Wie
aus 3 ersichtlich, sind in der Öffnungsstellung der Antriebshebel 24 und
der Verbindungsstab 25 fast gestreckt, d.h. diese beiden
Teile schließen
miteinander einen Winkel ein, der nur geringfügig weniger als 180° beträgt.
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Bei
einem Verschwenken des Schwenkarmes 8 bewegen sich die
Gelenke 28 und 26 auf konzentrischen Kreisbahnen
um das Gelenk 27. Die Schwenkgeschwindigkeit (Umfangsgeschwindigkeit)
des Gelenks 26 ist dabei wesentlich höher als diejenige des Gelenks 28,
da das Gelenk 26 vom Gelenk 27 weiter beabstandet
ist als das Gelenk 28. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist das Gelenk 26 zweimal so weit vom Gelenk 27 beabstandet
als das Gelenk 28. Das Gelenk 29 und der Ausrichtbacken 9 bewegen
sich auf konzentrischen Kreisbahnen um das Gelenk 23. Die
Schwenkgeschwindigkeit des Ausrichtbackens 9 ist dabei
wiederum etwa zweimal so groß wie
die Schwenkgeschwindigkeit des Gelenks 29, da der Ausrichtbacken 9 vom
Gelenk 23 etwa zweimal so weit entfernt ist wie das Gelenk 29. Da
die Kreisbahn des Gelenks 29 nicht konzentrisch, sondern
versetzt zur Kreisbahn des Gelenks 26 ist, bleibt der Knickwinkel
zwischen dem Antriebshebel 24 und dem Verbindungsstab 25 nicht
konstant, sondern wird beim Verschwenken im Gegenuhrzeigersinn zunächst größer, bis
derjenige Teil des Schwenkarmes 8, an dem der Verbindungsstab 25 angelenkt ist,
senkrecht über
den Vertikalstreben 20 steht. Beim Weiterschwenken im Gegenuhrzeigersinn
in Richtung Eingriffsstellung, die in 5 dargestellt
ist, wird der Winkel α zwischen
dem Antriebshebel 24 und dem Verbindungsstab 25 kontinuierlich
kleiner, wie aus den 4 und 5 erkennbar
ist.
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Dies
bewirkt, dass sich die Schwenkgeschwindigkeit des Gelenks 29 und
damit die proportional höhere
Schwenkgeschwindigkeit des Ausrichtbackens 9 um das Gelenk 23 herum
beim Verschwenken ändert.
Ausgehend von der in 3 gezeigten Öffnungsstellung, steigt beim
gezeigten Ausführungsbeispiel
die Schwenkgeschwindigkeit des Ausrichbackens 9 bei konstanter
Ausfahrgeschwindigkeit der Kolbenstange 17 sehr schnell
an, bis die Maximalgeschwindigkeit bei einer Position erreicht wird,
bei welcher der äußere Abschnitt
des Schwenkarmes 8, an dem der Ausrichtbacken 9 befestigt
ist, in etwa eine horizontale Lage einnimmt. Diese horizontale Lage
liegt somit zwischen der Schwenkstellung von 3 und derjenigen
von 4. Bei einem weiteren Verschwenken im Gegenuhrzeigersinn
aus dieser horizontalen Position nimmt die Schwenkgeschwindigkeit
des Schwenkarms 8 kontinuierlich ab. In der Eingriffsstellung,
die in 5 gezeigt ist, ist die Schwenkgeschwindigkeit
des Schwenkarms 8 dagegen relativ klein. Die gezeigte Anordnung
kann ohne weiteres so ausgestaltet werden, dass die maximale Schwenkgeschwindigkeit
des Schwenkarms 8 im Bereich des Ausrichtbackens 9 das 10 bis
20fache der Ausfahrgeschwindigkeit der Kolbenstange 17 beträgt, während die
Schwenkgeschwindigkeit in der Eingriffsstellung bedeutend kleiner
als die Ausfahrgeschwindigkeit der Kolbenstange 17 sein
kann.
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Die
Schwenkkraft F (Druckkraft), die der Schwenkarm 8 im Bereich
des Ausrichtbackens 9 auf die Formsteine 30 aufbringen
kann, verhält
sich umgekehrt wie die Schwenkgeschwindigkeit und ist vom Winkel α zwischen
dem Antriebshebel 24 und dem Verbindungsstab 25 abhängig. Je
kleiner der Winkel α ist,
desto höher
ist die Schwenkkraft F.
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In
der in 4 gezeigten Stellung ist die Druckkraft F1, welche über den Verbindungsstab 25 auf
den Schwenkarm 8 aufgebracht wird, vom Formstein 30 weg
gerichtet und etwa senkrecht zur Schwenkkraft F. Bei einem weiteren Verschwenken des
Schwenkarms 8 verkleinert sich der Winkel α zunehmend,
was in Verbindung mit der Tatsache, dass auch der Antriebshebel 24 weiter
im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt wird, dazu führt, dass die Druckkraft F1 immer weiter in Richtung der Schwenkkraft
F wirkt, d.h. weiter horizontal ausgerichtet wird.
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Diese
Anordnung führt
in der Nähe
der Eingriffsstellung, die in 5 gezeigt
ist, zu einer starken Zunahme der Schwenkkraft F, so dass eine hohe Kraft
zum Ausrichten der Formsteine 30 zur Verfügung steht.
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Aus 5 ist
ableitbar, dass aufgrund der starren Ausbildung der Schwenkhebeleinrichtung 18 eine
sehr hohe Schwenkkraft F nur in einem sehr kleinen Schwenkbereich
zur Verfügung
steht. Da es zum Verschieben und Ausrichten einzelner Formsteinreihen
erforderlich sein kann, die Formsteine 30 über einen
weiteren Weg zu verschieben, ist es wünschenswert, wenn dem Schwenkarm 8 in
der Eingriffsstellung über
einen weiteren Schwenkbereich eine hohe Schwenkkraft F zur Verfügung stehen
würde.
Dies kann bei einer alternativen Ausführungsform, die in den 6 und 7 dargestellt
ist, dadurch erreicht werden, dass der Verbindungsstab 25 federnd,
beispielsweise als federnder Druckstab, ausgebildet ist und seine
Länge verringern
kann, wenn die Druckkraft F1 zunimmt.
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Die
Längenänderung
des Verbindungsstabs 25 ist aus einem Vergleich der 6 und 7 erkennbar,
wobei 6 eine Position des Schwenkarms 8 zeigt,
die kurz vor der Eingriffsstellung liegt, während 7 die Eingriffsstellung
zeigt. In 6 ist die Druckkraft F1 minimal, da am Ausrichtbacken 9 noch
keine Gegenkraft anliegt.
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Kommt
der Ausrichtbacken 9 dagegen, wie aus 7 ersichtlich,
zur Anlage an den Formsteinen 30, steigt die Gegenkraft
und damit die Druckkraft F1 stark an. Dadurch,
dass der Verbindungsstab 25 einfedern, d.h. sich verkürzen kann,
kann die Kolbenstange 17 den Antriebshebel 24 weiterschwenken, ohne
dass momentan der Schwenkhebel 8 entsprechend mitbewegt
wird. Hiedurch verringert sich der Winkel α zwischen dem Antriebshebel 24 und
dem Verbindungsstab 25 zusätzlich, wodurch die Druckkraft
F1 immer mehr in die horizontale Richtung
wirkt, so dass die Schwenkkraft F auf die Formsteine 30 erhöht wird.
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Aus
den 8 und 9 ist ein weiteres, alternatives
Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem der Druckstab 25 eine kreisbogenförmige Wälzfläche 31 aufweist,
die auf den Schwenkarm 8 drückt und auf diesem abwälzen kann,
wenn auf den Schwenkarm 8 eine Gegenkraft durch Anlage
an den Formsteinen 30 aufgebracht wird. Durch das Abwälzen der Wälzfläche 31 verschiebt
sich die Kopplungsstelle zwischen dem Verbindungsstab 25 und
dem Schwenkarm 8 in Abhängigkeit
der Schwenkstellung.
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Es
ist weiterhin ersichtlich, dass die Wälzfläche 31 entlang ihres
Umfangs einen sich verändernden
Abstand zum Gelenk 26 aufweist, wobei dieser Abstand von
dem in 8 gezeigten Kontakt- oder Koppelpunkt aus geringer
ist als von dem in 9 gezeigten Kontaktpunkt aus.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Wälzfläche 31 so
ausgebildet, dass am Schwenkarm 8 in seiner Eingriffsstellung eine
konstante Schwenkkraft F über
einen bestimmten Ausrichtweg, d.h. über einen bestimmten Schwenkwinkel,
zur Verfügung
steht. Der Verbindungsstab 25 kann somit auch exzentrisch
oder keilförmig
ausgebildet sein.
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Aus
den 10 und 11 ist
ein alternatives Ausführungsbeispiel
ersichtlich, bei dem der Verbindungsstab 25 aus mehreren,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
drei, Teilstäben 32, 33, 34 besteht.
Der Teilstab 32 ist über
das Gelenk 26 am Antriebshebel 24 angelenkt und
am anderen Ende mittels eines Gelenks 35 mit dem Teilstab 33 gelenkig verbunden.
Der Teilstab 33 ist wiederum mittels eines Gelenks 36 mit
dem nachfolgenden Teilstab 34 verbunden. Der Teilstab 34 ist
mittels eines Gelenks 37 mit dem Schwenkarm 8 gelenkig
verbunden.
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Wie
aus den 10 und 11 erkennbar, sind
die Teilstäbe 32, 33, 34 so
ausgebildet, dass sie Anschläge
tragen, so dass zwei benachbarte Teilstäbe jeweils nur über einen
begrenzten, relativ kleinen Schwenkbereich gegenseitig verschwenkt
werden können,
bis diese Anschläge
aneinander anliegen. Weiterhin können
sich die Gelenke 35, 36 nur in einer Richtung,
d.h. in 10 nach oben, vom Schwenkarm 8 abheben,
wogegen eine Bewegung dieser Gelenke 35, 36 in
die entgegengesetzte Richtung, d.h. nach unten, durch einen schematisch
eingezeichneten Anschlag 38 des Schwenkarms 8 verhindert
wird.
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In
der in 10 gezeigten Stellung, in der der
Schwenkarm 8 noch nicht seine Eingriffsstellung erreicht
hat, wirkt die Druckkraft F1 des Teilstabs 32 direkt auf
den Anschlag 38 des Schwenkhebels 8, wodurch der
Winkel α noch
relativ groß ist.
In der in 11 gezeigten Eingriffsstellung
liegen die Teilstäbe 32, 33, 34 dagegen
an den gegenseitigen Anschlägen
an, so dass bei einem Weiterschwenken des Antriebshebels 24 im
Gegenuhrzeigersinn die gesamte Kombination aus Teilstäben um das
Gelenk 37 herum schwenken kann und vom Anschlag 38 des Schwenkarms 8 ab hebt.
Hierdurch wird ebenfalls der Winkel α zwischen dem aus den einzelnen
Teilstäben bestehenden
Verbindungsstab 25 und dem Antriebshebel 24 verkleinert,
was die Kraft am Schwenkarm 8 entsprechend erhöht.
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Beim
Zurückschwenken
der Schwenkarme 8 von ihrer Eingriffsstellung in ihre Öffnungsstellung verhalten
sich Schwenkgeschwindigkeit und Schwenkkraft umgekehrt wie beim
beschriebenen Schwenkvorgang in die Eingriffsstellung.