DE102004013662A1 - Hauptbremszylinder mit integrierter Transportsicherung - Google Patents

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Abstract

Ein Hauptzylinder (10) für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage hat ein Gehäuse (12) mit einer darin ausgebildeten, einseitig offenen Bohrung (14), in der ein erster Druckkolben (16) und ein zweiter Druckkolben (18), abdichtend und längs einer Achse (A) verschiebbar geführt sind. Entgegen einer Betätigungsrichtung (X) wirkt auf den ersten Druckkolben (16) eine gefesselte erste Rückstellfeder (34) und auf den zweiten Druckkolben (18) eine zweite Rückstellfeder (52). Um zu verhindern, dass in einem Transport- oder Demontagezustand des Hauptzylinders (10) der erste Druckkolben (16) übermäßig aus der Bohrung (14) herausgedrückt wird, stützt sich der zweite Druckkolben (18) über ein Anschlagbauteil (66) entgegen der Betätigungsrichtung (X) formschlüssig in dem Gehäuse (12) des Hauptzylinders (10) ab.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Hauptzylinder für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage, der ein Gehäuse mit einer darin ausgebildeten, einseitig offenen Bohrung aufweist, in der ein erster Druckkolben und ein zweiter Druckkolben abdichtend und längs einer Achse des Hauptzylinders verschiebbar geführt sind. Entgegen einer Betätigungsrichtung wirkt auf den ersten Druckkolben eine gefesselte erste Rückstellfeder und auf den zweiten Druckkolben eine zweite Rückstellfeder. Der Begriff "gefesselt" bedeutet, dass die erste Rückstellfeder sich nicht frei, sondern nur bis auf ein bestimmtes Maß ausdehnen kann, welches von einer die Rückstellfeder fesselnden Fesselungsanordnung vorgegeben ist.
  • Hauptzylinder der genannten Art sind seit langem bekannt. Die beiden Druckkolben begrenzen in der Bohrung eine erste und eine zweite Druckkammer, die im betriebsfähigen Zustand des Hauptzylinders mit Hydraulikfluid gefüllt sind. Die erste Druckkammer steht üblicherweise mit einem ersten Bremskreis und die zweite Druckkammer mit einem zweiten Bremskreis einer Fahrzeugbremsanlage in Fluidverbindung. In jedem Bremskreis sind mehrere Radbremsen angeordnet. Bei einem Bremsvorgang wird der erste Druckkolben in die Bohrung des Hauptzylindergehäuses hinein verschoben, um in der ersten Druckkammer Hydraulikdruck zu erzeugen. Ein in der ersten Druckkammer entstehender Hydraulikdruck verschiebt auch den zweiten Druckkolben weiter in die Bohrung hinein, so dass sich in der zweiten Druckkammer ebenfalls Hydraulikdruck aufbaut. Der in den beiden Druckkammern erzeugte Hydraulikdruck wird über die an die Druckkammern angeschlossenen Bremskreise den entsprechenden Radbremsen zugeleitet. Nach Beendigung eines Bremsvorganges sorgt die von den beiden Rückstellfedern ausgeübte Kraft für eine Rückführung der Druckkolben in eine Ausgangs- bzw. Ruhestellung. Die genaue Funktion eines solchen Hauptzylinders ist Fachleuten auf diesem Gebiet wohlbekannt und braucht daher hier nicht näher erläutert zu werden.
  • Die bereits erwähnte Fesselungsanordnung der ersten Rückstellfeder dient zum Einstellen der relativen Position beider Druckkolben zueinander. Eine genaue Einstellung der relativen Position der beiden Druckkolben zueinander in der Ruhestellung ist wichtig, damit bei einem Bremsvorgang in beiden Druckkammern der Druckaufbau gleichzeitig stattfindet. Die Fesselungsanordnung begrenzt die Expansion der ersten Rückstellfeder und legt damit den in der Ruhestellung vorhandenen Abstand zwischen dem ersten Druckkolben und dem zweiten Druckkolben fest.
  • Wenn die Druckkolben die erwähnte Ruhestellung einnehmen, sind die Rückstellfedern nicht vollständig entspannt. Dies führt dann, wenn der Hauptzylinder nicht im Fahrzeug eingebaut ist, also beispielsweise während seines Transports zum Automobilhersteller oder auch bei einer zu Servicezwecken erfolgenden Demontage, dazu, dass die ungefesselte zweite Rückstellfeder den zweiten Druckkolben in der Bohrung entgegen der Betätigungsrichtung verschiebt. Diese Bewegung wird über die erste Rückstellfeder auf den ersten Druckkolben übertragen, der auf diese Weise im ungünstigsten Fall vollständig aus der Bohrung des Hauptzylindergehäuses herausfallen kann. Erschütterungen und Vibrationen während eines Transports unterstützen diesen unerwünschten Vorgang noch.
  • Zur Lösung dieses Problems ist die Verwendung einer Transportsicherung grundsätzlich bekannt. Herkömmliche Transportsicherungen haben allerdings den Nachteil, dass sie mehr oder weniger umständlich und damit zeitaufwändig entfernt werden müssen, bevor eine Montage des Hauptzylinders in ein Fahrzeug erfolgen kann. Bei einer zu Servicezwecken erfolgenden Demontage eines Hauptzylinders wird darüber hinaus mangels Vorhandensein keine Transportsicherung mehr verwendet.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Hauptzylinder anzugeben, bei dem es auch ohne Verwendung einer vor einer Montage des Hauptzylinders zu entfernenden Transportsicherung während eines Transports oder im Rahmen von Wartungsarbeiten nicht mehr zum beschriebenen Problem des Herausfallens eines Druckkolbens aus der Bohrung des Hauptzylindergehäuses kommt.
  • Gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe ausgehend von einem gattungsgemäßen Hauptzylinder erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass sich – in einem Transport- oder Demontagezustand des Hauptzylinders – der zweite Druckkolben über ein Anschlagbauteil entgegen der Betätigungsrichtung formschlüssig im Hauptzylindergehäuse abstützt. Auf diese Weise ist verhindert, dass die zweite, nicht gefesselte Rückstellfeder den zweiten Druckkolben – und damit auch den ersten Druckkolben – über ein konstruktiv festgelegtes Maß hinaus aus der Bohrung des Hauptzylindergehäuses schieben kann. Da die erfindungsgemäße Abstützung in dem Hauptzylindergehäuse vorgesehen ist und den Betrieb des Hauptzylinders nicht stört, entfällt eine wie auch immer geartete Demontage einer Transportsicherung vor einer Montage und/oder Inbetriebnahme des Hauptzylinders.
  • Vorzugsweise ist das Anschlagbauteil bezüglich der Bohrung des Hauptzylindergehäuses im Wesentlichen radial auswärts gerichtet. In konstruktiv vorteilhafter Weise ist zur Abstützung an dem Gehäuse ein Anschlag in der Bohrung vorhanden. Ein solcher Anschlag kann beispielsweise durch eine Durchmesserverringerung der Bohrung gebildet sein.
  • Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Hauptzylinders hat das Anschlagbauteil eine im Wesentlichen ringscheibenförmige Gestalt. Auf diese Weise wird die Abstützkraft auf einen größeren Bereich und vor allem in Umfangsrichtung verteilt.
  • Vorzugsweise besteht das Anschlagbauteil aus elastischem Material. Dies ermöglicht eine einfache Einführung des Anschlagbauteils in die Bohrung des Hauptzylindergehäuses und ein anschließendes Verrasten hinter z.B. einem in der Bohrung ausgebildeten Anschlag. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung hat ein solches aus elastischem Material bestehendes Anschlagbauteil mehrere radiale Vorsprünge, die in Umfangsrichtung verteilt angeordnet sind und die beim Einführen des Anschlagbauteils in die Bohrung hinter einem Anschlag in der Bohrung verrasten. Zwischen den radialen Vorsprüngen befinden sich fluiddurchlässige Freiräume, so dass in Betätigungsrichtung hinter dem Anschlagbauteil befindliche Abschnitte der Bohrung einfach entlüftet werden können.
  • Bei einem Hauptzylinder, bei dem zur Fesselung der ersten Rückstellfeder unter anderem eine Fesselungshülse mit einem dem zweiten Druckkolben benachbarten Fuß zum Einsatz kommt, ist das Anschlagbauteil vorzugsweise in einer Umfangsnut des Fußes der Fesselungshülse aufgenommen. Die Fesselungshülse ist dabei vorteilhaft aus einem Kunststoff hergestellt, z.B. durch Spritzgießen, und die das Anschlagbauteil aufnehmende Umfangsnut wird während des Spritzgießvorgangs erzeugt.
  • Bei einem Hauptzylinder, bei dem zur Fesselung der ersten Rückstellfeder unter anderem eine Fesselungshülse mit einem dem zweiten Druckkolben benachbarten, radial nach außen ragenden Flansch dient, ist das Anschlagbauteil vorzugsweise auf der Fesselungshülse angeordnet und wird von der ersten Rückstellfeder gegen den Flansch der Fesselungshülse gedrückt. Eine solche Fesselungshülse kann aus einem Kunststoffmaterial oder auch aus einem z.B. tiefgezogenen metallischen Blechteil bestehen. Bei einer Abwandlung dieses Ausführungsbeispiels ist zwischen dem Anschlagbauteil und dem ihm zugewandten Ende der ersten Rückstellfeder zusätzlich ein Klemmring angeordnet, an dem sich die erste Rückstellfeder abstützt. Der Klemmring bewirkt eine großflächigere und damit gleichmäßigere Abstützung der ersten Rückstellfeder am Anschlagbauteil. Die im Betrieb des Hauptzylinders auftretende Materialbelastung wird dadurch vorteilhaft reduziert.
  • Bei einem noch anderen Hauptzylinder, bei dem zur Fesselung der ersten Rückstellfeder unter anderem eine Fesselungshülse mit einem dem zweiten Druckkolben benachbarten Fuß dient, hat dieser Fuß eine hohlzylindrische Basis, in der mehrere Fenster zur Aufnahme des Anschlagbauteils ausgeformt sind, beispielsweise durch Verformen von Abschnitten der hohlzylindrischen Basis durch Umbiegen nach außen. Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht die Fesselungshülse vorzugsweise aus einem tiefgezogenen Blechteil.
  • Gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe ausgehend von einem gattungsgemäßen Hauptzylinder erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zur Fesselung der zweiten Rückstellfeder sich jedes Ende derselben an einem Spannteller abstützt, wobei die beiden Spannteller mittels eines sich durch die zweite Rückstellfeder erstreckenden Seiles zugfest miteinander verbunden sind. Eine solche Art der Fesselung der zweiten Rückstellfeder ist gewichtssparend und kann besonders kostengünstig hergestellt werden. Zur Befestigung des Seils an den Spanntellern weist jeder Spannteller vorzugsweise eine sich zur zweiten Rückstellfeder hin verjüngende Ausnehmung auf, durch die das Seil verläuft und in die ein Klemmelement passt, das am jeweiligen Ende des Seiles befestigt ist, beispielsweise durch Aufquetschen. Bei einer konstruktiv vorteilhaften Variante dieser Ausführungsform hat jeder Spannteller einen radialen, sich von der Ausnehmung bis zu seinem Außenrand erstreckenden Schlitz, der eine Durchführung des Seiles gestattet. Bei einer solchen Ausführungsform können somit die Klemmelemente zunächst am Seil befestigt werden und es kann dann das mit den Klemmelementen versehene Seil in die Spannteller eingehängt werden. Anstelle einer Verwendung von Klemmelementen ist es auch möglich, das Seil mit jedem Spannteller zu verlöten oder zu verkleben, um es am Spannteller zu befestigen.
  • Gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die eingangs genannte Aufgabe ausgehend von einem gattungsgemäßen Hauptzylinder erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der erste Druckkolben aus der Bohrung heraussteht und dass das aus der Bohrung herausstehende Ende des ersten Druckkolbens sich entgegen der Betätigungsrichtung an einem Rollbalg abstützt, der am Gehäuse des Hauptzylinders befestigt ist. Vorzugsweise ist dabei der Rollbalg in einer Um fangsnut auf der Außenseite des Gehäuses nahe dem offenen Ende der Bohrung festgelegt.
  • Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Hauptzylinders anhand der beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
  • 1 eine erste Ausführungsform im Längsschnitt, wobei unterhalb der Mittellängsachse der Hauptzylinder in herkömmlicher Bauweise, d.h. ohne eine erfindungsgemäß integrierte Transportsicherung, dargestellt ist,
  • 2 einen Ausschnitt aus 1 in vergrößertem Maßstab,
  • 3 ein in der ersten Ausführungsform Verwendung findendes elastisches Anschlagbauteil in Draufsicht,
  • 4 eine Detailansicht einer Abwandlung der ersten Ausführungsform,
  • 5 eine Detailansicht einer weiteren Abwandlung der ersten Ausführungsform,
  • 6 eine Detailansicht einer noch weiteren Abwandlung der ersten Ausführungsform,
  • 7 eine zweite Ausführungsform im Längsschnitt,
  • 8 ein Detail der zweiten Ausführungsform in vergrößerter Darstellung, und
  • 9 eine dritte Ausführungsform im Längsschnitt.
  • 1 zeigt im Längsschnitt eine erste Ausführungsform eines Hauptzylinders 10 für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage, der häufig auch als Hauptbremszylinder bezeichnet wird. Der Hauptzylinder 10 hat ein Gehäuse 12 mit einer darin längs einer Achse A verlaufenden Bohrung 14, die an ihrem in 1 rechten Ende offen ist.
  • In der Bohrung 14 des Hauptzylindergehäuses 12 sind ein erster Druckkolben 16 und, axial beabstandet vom ersten Druckkolben 16, ein zweiter Druckkolben 18 verschiebbar angeordnet. In Hinterschneidungen der Bohrung 14 angeordnete Dicht elemente 20 und 22 bzw. 24 und 26 sorgen für eine Abdichtung zwischen der Außenumfangsfläche des ersten Druckkolbens 16 bzw. des zweiten Druckkolbens 18 und der Bohrung 14.
  • Zwischen dem ersten Druckkolben 16 und dem zweiten Druckkolben 18 ist in der Bohrung 14 eine erste Druckkammer 28 begrenzt, die über einen nicht gezeigten Anschluss in Fluidverbindung mit einem ersten Bremskreis der Fahrzeugbremsanlage steht. Analog ist zwischen dem zweiten Druckkolben 18 und einem Boden 30 der Bohrung 14 eine zweite Druckkammer 32 begrenzt, die im betriebsbereiten Zustand des Hauptzylinders 10 über einen ebenfalls nicht gezeigten Anschluss in Fluidverbindung mit einem zweiten Bremskreis der Fahrzeugbremsanlage steht. Jedem Bremskreis sind bestimmte Radbremsen eines Fahrzeugs zugeordnet.
  • Eine erste Rückstellfeder 34 ist zwischen dem ersten Druckkolben 16 und dem zweiten Druckkolben 18 angeordnet und spannt den ersten Druckkolben 16 in die in 1 wiedergegebene Ruhelage oder Ausgangsstellung vor. Zur Einstellung eines definierten Abstandes zwischen dem ersten Druckkolben 16 und dem zweiten Druckkolben 18 ist die erste Rückstellfeder 34 mittels einer Fesselungsanordnung 36 gefesselt, d.h. die erste Rückstellfeder 34 kann sich nur auf ein durch die Fesselungsanordnung 36 begrenztes Maß axial ausdehnen. Eine weitere axiale Ausdehnung wird durch die Fesselungsanordnung 36 mechanisch blockiert.
  • Die Fesselungsanordnung 36 umfasst als Hauptbestandteile eine Fesselungshülse 38 und einen damit verbundenen Fesselungsstift 40. Die erste Rückstellfeder 34 ist außen auf der Fesselungshülse 38 geführt und stützt sich mit ihrem einen Ende an einem Fuß 42 der Fesselungshülse 38 ab. Der Fesselungsstift 40 ist axial verschieblich in der Fesselungshülse 38 angeordnet. Ein Kragen 44 an dem in der Fesselungshülse 38 befindlichen Ende des Fesselungsstifts 40 begrenzt im Zusammenwirken mit einem radial einwärts gewandten Ringflansch 46 der Fesselungshülse 38 den maximalen Auszug des Fesselungsstifts 40 aus der Fesselungshülse 38. Am gegenüberliegenden freien Ende des Fesselungsstifts 40 ist eine Stützscheibe 48 befestigt, an der sich das andere Ende der ersten Rückstellfeder 34 abstützt und die auf ihrer gegenüberliegenden Seite in Kontakt mit dem ersten Druckkolben 16 steht, um die Rückstellkraft der ersten Rückstellfeder 34 auf den ersten Druckkolben 16 zu übertragen.
  • Der zweite Druckkolben 18 greift mit einem mittig auf ihm angeordneten, kegelstumpfförmigen Vorsprung 50 in den Fuß 42 der Fesselungshülse 38 ein und zentriert so den in 1 linken Teil der Fesselungsanordnung 36.
  • Eine zweite Rückstellfeder 52 stützt sich, zentriert durch einen am Grund der Bohrung 14 vorhandenen weiteren kegelstumpfförmigen Vorsprung 54, am Boden 30 der Bohrung 14 ab und drückt mit ihrem gegenüberliegenden anderen Ende gegen die Innenseite des hohlzylindrischen zweiten Druckkolbens 18, um auf diesen eine Rückstellkraft zu übertragen und ihn in die in 1 dargestellte Ruhe- bzw. Ausgangsstellung vorzuspannen.
  • Der hier dargestellte Hauptzylinder 10 ist im Betriebszustand, d.h. in einem in ein Fahrzeug eingebauten Zustand, üblicherweise mit einem Bremskraftverstärker zu einer Baueinheit verbunden (nicht gezeigt). Ein Kraftabgabeglied (nicht dargestellt) des Bremskraftverstärkers greift dabei in eine Ausnehmung 56 des ersten Druckkolbens 16 ein, um die vom Bremskraftverstärker erzeugte Verstärkungskraft auf den ersten Druckkolben 16 zu übertragen. Des Weiteren steht der Hauptzylinder 10 im Betriebszustand in Fluidverbindung mit einem nicht dargestellten Vorratsbehälter für Hydraulikfluid, welches durch kreisringförmige Nachlaufkammern 58 und 60 sowie in den Druckkolben 16 und 18 ausgebildeten Perforationen 62, 64 in die erste Druckkammer 28 bzw. die zweite Druckkammer 32 gelangen kann. Der weitere genaue Aufbau und die Funktion eines solchen Hauptzylinders 10 sowie der mit ihm zusammenwirkenden Komponenten sind Fachleuten auf diesem Gebiet wohlbekannt und werden deshalb hier nur soweit beschrieben, wie es zum Verständnis der vorliegenden Erfindung notwendig ist.
  • Um zu verhindern, dass in dem in 1 gezeigten Zustand des Hauptzylinders 10, in dem kein Bremskraftverstärker mit dem Hauptzylinder 10 verbunden ist, der erste Druckkolben 16 durch die Wirkung der zweiten Rückstellfeder 52 zu weit aus der Bohrung 14 herausgedrückt wird, ist ein hier aus elastischem Material bestehendes, ringförmiges Anschlagbauteil 66 vorgesehen, das in dem in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel in einer außen am Fuß 42 der Fesselungshülse 38 ausgebildeten Umfangsnut 68 gehalten ist und sich bezüglich der Mittellängsachse A radial auswärts erstreckt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass zum besseren Vergleich mit dem Stand der Technik die 1 zweigeteilt ist, sie zeigt unterhalb der Mittellängsachse A einen herkömmlichen Hauptzylinder 10 ohne das Anschlagbauteil 66 und oberhalb der Mittellängsachse A eine erfindungsgemäße Ausführungsform mit dem Anschlagbauteil 66.
  • Der genaue Aufbau des Anschlagbauteils 66 geht besser aus 3 hervor. Aus 3 ist ersichtlich, dass das im Wesentlichen ringscheibenförmige Anschlagbauteil 66 im hier gezeigten Ausführungsbeispiel vier armähnliche radiale Vorsprünge 70 aufweist, die im eingebauten Zustand des Anschlagbauteils 66 mit einem Anschlag 72 zusammenwirken können, der durch eine kreisringförmige Hinterschneidung 74 in der Bohrung 14 des Hauptzylindergehäuses 12 gebildet ist. Die freien Enden der radialen Vorsprünge 70 werden in der in 1 wiedergegebenen Ruhestellung des Hauptzylinders 10 vom zweiten Druckkolben 18 gegen den Anschlag 72 gedrückt, d.h. der zweite Druckkolben 18 stützt sich entgegen einer Betätigungsrichtung X des Hauptzylinders 10 über das Anschlagbauteil 66 und den Anschlag 72 formschlüssig im Gehäuse 12 des Hauptzylinders 10 ab. In diesem Zustand wird die Kraft der zweiten Rückstellfeder 52 also in das Hauptzylindergehäuse 12 eingeleitet und kann deshalb den ersten Druckkolben 16 nicht mehr weiter aus der Bohrung 14 herausdrücken.
  • Die elastische Ausführung des Anschlagbauteils 66 ermöglicht es, den ersten Druckkolben 16 zusammen mit der Fesselungsanordnung 36 und darauf montiertem Anschlagbauteil 66 in die Bohrung 14 des Hauptzylindergehäuses 12 hinein zu schieben, bis die radialen Vorsprünge 70 hinter dem durch die Hinterschneidung 74 gebildeten Anschlag 72 verrasten. Am Außenumfang des Anschlagbauteils 66 sind zwischen den radialen Vorsprüngen 70 Ausnehmungen 76 vorhanden, die beim Einführen des Anschlagbauteils 66 in die Bohrung 14 ein Vorbeiströmen von Fluid und im eingebauten Zustand eine Entlüftung des in Betätigungsrichtung hinter dem Anschlagbauteil 66 gelegenen Teils der Bohrung 14 ermöglichen.
  • Im Betrieb des Hauptzylinders 10, d.h. wenn eine Eingangskraft FA auf den ersten Druckkolben 16 ausgeübt wird, um diesen in die Bohrung 14 hinein zu verschieben, löst sich das Anschlagbauteil 66 vom Anschlag 72. Zu einer Beeinträchtigung der Verschiebung der beiden Druckkolben 16 und 18 durch das Anschlagbauteil 66 kommt es nicht, da dessen maximale radiale Abmessung so gewählt ist, dass es im Betrieb des Hauptzylinders 10 zu keinem Kontakt des Anschlagbauteils 66 mit der Wandung der Bohrung 14 kommt.
  • 4 zeigt eine etwas abgewandelte Anbringung des Anschlagbauteils 66 an einer Fesselungshülse 38a. Die Fesselungshülse 38a hat an ihrem freien Ende einen radial nach außen vorspringenden Umfangsflansch 78, gegen den die erste Rückstellfeder 34 das Anschlagbauteil 66 presst. Die Funktion des Anschlagbauteils 66 ändert sich dadurch nicht.
  • 5 zeigt eine Anordnung des Anschlagbauteils 66 ähnlich 4, jedoch ist nun zusätzlich ein Klemmring 80 zwischen dem dem Anschlagbauteil 66 zugewandten Ende der ersten Rückstellfeder 34 und dem Anschlagbauteil 66 angeordnet. Der Klemmring 80 hat hier einen etwa L-förmigen Querschnitt und ist auf der Fesselungshülse 38a geführt. Durch den Klemmring 80 wird die Druckkraft der ersten Rückstellfeder 34 großflächiger und damit gleichmäßiger auf das Anschlagbauteil 66 verteilt, was dessen Lebensdauer verlängern hilft. Die Funktion des Anschlagbauteils 66 entspricht auch hier der zuvor bereits beschriebenen.
  • Eine noch andere Art der Anbringung des Anschlagbauteils 66 zeigt 6. Eine Fesselungshülse 38b hat einen Fuß 42 mit einer hohlzylindrischen Basis 82, in der mehrere Fenster 84 zur Aufnahme des Anschlagbauteils 66 ausgeformt sind, beispielsweise durch Umbiegen von Teilen der hohlzylindrischen Basis 82 nach außen. Durch einen solchen Verformungsvorgang bilden sich radial nach außen vorstehende Biegefortsätze 86, an denen sich das in den Fenstern 84 aufgenommene Anschlagbauteil 66 abstützen kann. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Fesselungshülse 38b vorzugsweise ein tiefgezogenes Blechteil. Eine Ausführung aus Kunststoff als Spritzgussteil ist ebenfalls möglich.
  • Die 7 und 8 zeigen einen Hauptzylinder 10a ähnlich dem Hauptzylinder 10 aus 1, jedoch ohne ein Anschlagbauteil 66. Stattdessen wird ein übermäßiges Herausdrücken des ersten Druckkolbens 16 durch eine Fesselung auch der zweiten Rückstellfeder 52 erreicht. Hierzu stützt sich jedes Ende der zweiten Rückstellfeder 52 an einem Spannteller 88, 90 ab und die beiden Spannteller 88, 90 sind mittels eines sich durch die zweite Rückstellfeder 52 erstreckenden Seiles 92 zugfest miteinander verbunden. Zur Befestigung des Seils 92 an den Spanntellern 88, 90 weist jeder Spannteller 88, 90 eine sich zur zweiten Rückstellfeder 52 hin verjüngende, hier mittig angeordnete Ausnehmung 94 auf, durch die das Seil 92 verläuft. Auf dem Seil 92 beispielsweise durch Aufquetschen befestigte, vorzugsweise komplementär zu den Ausnehmungen 84 geformte Klemmelemente 96 passen in die Ausnehmung 94 und erzeugen durch Formschluss die gewünschte zugfeste Verbindung. Zur einfacheren Montage kann jeder Spannteller 88, 90 einen hier nicht dargestellten, sich von der Ausnehmung 94 zum Außenrand des Spanntellers erstreckenden Schlitz aufweisen, durch den das Seil 92 eingeführt werden kann. Eine solche Ausführung gestattet es, die Klemmelemente 96 am Seil 92 zu befestigen und letzteres erst dann in die Spannteller 88, 90 einzuhängen.
  • 9 zeigt im Längsschnitt einen Hauptzylinder 10b ähnlich dem zuvor besprochenen Hauptzylinder 10a aus 7. Im Unterschied zu dem Hauptzylinder 10 und dem Hauptzylinder 10a weist der Hauptzylinder 10b weder ein Anschlagbauteil 66 noch eine gefesselte zweite Rückstellfeder 52 auf. Stattdessen stützt sich zur Lösung des geschilderten Problems der erste Druckkolben 16 entgegen der Betätigungsrichtung an einem Rollbalg 98 ab, der außen am Gehäuse 12 des Hauptzylinders 10 befestigt ist. Der aus elastischem Material bestehende Rollbalg 98 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel in einer Umfangsnut 100 auf der Außenseite des Gehäuses 12 nahe dem offenen Ende der Bohrung 14 festgelegt. Der im Betrieb des Hauptzylinders 10b durch den Rollbalg 98 entstehende zusätzliche Widerstand fällt nicht störend ins Gewicht.

Claims (16)

  1. Hauptzylinder (10) für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage, mit einem Gehäuse (12), einer darin ausgebildeten, einseitig offenen Bohrung (14), in der ein erster Druckkolben (16) und ein zweiter Druckkolben (18) abdichtend und längs einer Achse (A) verschiebbar geführt sind, einer entgegen einer Betätigungsrichtung (X) auf den ersten Druckkolben (16) wirkenden, gefesselten ersten Rückstellfeder (34) sowie einer entgegen der Betätigungsrichtung (X) auf den zweiten Druckkolben (18) wirkenden zweiten Rückstellfeder (52), dadurch gekennzeichnet, dass sich, in einem Transport- oder Demontagezustand des Hauptzylinders (10), der zweite Druckkolben (18) über ein Anschlagbauteil (66) entgegen der Betätigungsrichtung (X) formschlüssig in dem Gehäuse (12) abstützt.
  2. Hauptzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagbauteil (66) bezüglich der Bohrung (14) im Wesentlichen radial auswärts gerichtet ist.
  3. Hauptzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Abstützung an dem Gehäuse (12) ein Anschlag (72) in der Bohrung (14) vorhanden ist.
  4. Hauptzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagbauteil (66) eine im Wesentlichen ringscheibenförmige Gestalt hat.
  5. Hauptzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagbauteil (66) aus elastischem Material besteht.
  6. Hauptzylinder nach Anspruch 5 in Verbindung mit Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagbauteil (66) mehrere radiale Vorsprünge (70) aufweist, die beim Einführen des Anschlagbauteils (66) in die Bohrung (14) hinter dem Anschlag (72) verrasten.
  7. Hauptzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Fesselung der ersten Rückstellfeder (34) unter anderem eine Fesselungshülse (38) mit einem dem zweiten Druckkolben (18) benachbarten Fuß (42) dient, wobei das Anschlagbauteil (66) in einer Umfangsnut (68) des Fußes (42) aufgenommen ist.
  8. Hauptzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Fesselung der ersten Rückstellfeder (34) unter anderem eine Fesselungshülse (38a) mit einem dem zweiten Druckkolben (18) benachbarten, radial nach außen vorstehenden Flansch (78) dient, wobei das Anschlagbauteil (66) auf der Fesselungshülse (38a) angeordnet ist und von der ersten Rückstellfeder (34) gegen den Flansch (78) gedrückt wird.
  9. Hauptzylinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Anschlagbauteil (66) und dem ihm zugewandten Ende der ersten Rückstellfeder (34) ein Klemmring (80) angeordnet ist.
  10. Hauptzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Fesselung der ersten Rückstellfeder (34) unter anderem eine Fesselungshülse (38b) mit einem dem zweiten Druckkolben (18) benachbarten Fuß (42) dient, der eine hohlzylindrische Basis (82) aufweist, in der mehrere Fenster (84) zur Aufnahme des Anschlagbauteils (66) ausgeformt sind.
  11. Hauptzylinder (10a) für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage, mit einem Gehäuse (12), einer darin ausgebildeten, einseitig offenen Bohrung (14), in der ein erster Druckkolben (16) und ein zweiter Druckkolben (18) abdichtend und längs einer Achse (A) verschiebbar geführt sind, einer entgegen einer Betätigungsrichtung (X) auf den ersten Druckkolben (16) wirkenden, gefesselten ersten Rückstellfeder (34) sowie einer entgegen der Betätigungsrichtung (X) auf den zweiten Druckkolben (18) wirkenden zweiten Rückstellfeder (52), dadurch gekennzeichnet, dass zur Fesselung der zweiten Rückstellfeder (52) sich jedes Ende der zweiten Rückstellfeder (52) an einem Spannteller (88, 90) abstützt und die beiden Spannteller (88, 90) mittels eines sich durch die zweite Rückstellfeder (52) erstreckenden Seiles (92) zugfest miteinander verbunden sind.
  12. Hauptzylinder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Spannteller (88, 90) eine sich zur zweiten Rückstellfeder (52) hin verjüngende Ausnehmung (94) aufweist, durch die das Seil (92) verläuft, und dass an beiden Enden des Seiles (92) je ein in die Ausnehmung (94) passendes Klemmelement (96) befestigt ist.
  13. Hauptzylinder nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Spannteller (88, 90) einen radialen, sich von der Ausnehmung (94) bis zu seinem Außenrand erstreckenden Schlitz aufweist, der eine Durchführung des Seiles (92) gestattet.
  14. Hauptzylinder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (92) mit jedem Spannteller (88, 90) verlötet oder verklebt ist.
  15. Hauptzylinder (10b) für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage, mit einem Gehäuse (12), einer darin ausgebildeten, einseitig offenen Bohrung (14), in der ein erster Druckkolben (16) und ein zweiter Druckkolben (18) abdichtend und längs einer Achse (A) verschiebbar geführt sind, einer entgegen einer Betätigungsrichtung (X) auf den ersten Druckkolben (16) wirkenden, gefesselten ersten Rückstellfeder (34) sowie einer entgegen der Betätigungsrichtung (X) auf den zweiten Druckkolben (18) wirkenden zweiten Rückstellfeder (52), dadurch gekennzeichnet, dass der erste Druckkolben (16) aus der Bohrung (14) heraussteht und dass das aus der Bohrung (14) herausstehende Ende des ersten Druckkolbens (16) sich entgegen der Betätigungsrichtung an einem Rollbalg (98) abstützt, der am Gehäuse (12) des Hauptzylinders (10) befestigt ist.
  16. Hauptzylinder nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollbalg (98) in einer Umfangsnut (100) auf der Außenseite des Gehäuses (12) nahe dem offenen Ende der Bohrung (14) festgelegt ist.
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