DE102004012867A1

DE102004012867A1 - Scheibenwischer für die Scheibenwischeranlage an einem Fahrzeug

Info

Publication number: DE102004012867A1
Application number: DE200410012867
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Ostrowski
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2004-03-16
Filing date: 2004-03-16
Publication date: 2005-10-06
Anticipated expiration: 2024-03-17
Also published as: DE102004012867B4

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Scheibenwischer für eine Scheibenwischeranlage an einem Fahrzeug, der aus einem pendelnd angetriebenen Wischerarm und einem vermittels einer Anschlussvorrichtung mit diesem verbundenen Wischerblatt mit einem an diesem angeordneten Spoiler gebildet ist. Sie löst die Aufgabe, einen derartigen Scheibenwischer so zu gestalten, dass mit diesem die Bildung eines den Fahrersichtbereich beeinträchtigenden Wasserschleiers verhindert, dieser zumindest jedoch erheblich reduziert wird. Dazu ist das Wischerblatt (6, 6.1, 6.2, 6.3) wenigstens im Bereich der Anschlussvorrichtung (5) zwischen der der Luftströmung zugewandten Vorderseite und der der Luftströmung abgewandten Rückseite mit Luftströmungsöffnungen (10, 13, 17) versehen.

Description

Die Erfindung betrifft einen Scheibenwischer für die Scheibenwischeranlage an einem Fahrzeug, insbesondere einen Frontscheibenwischer mit einem bügellosen Wischerblatt.
Scheibenwischer mit einem bügellosen Wischerblatt, das an einem pendelnd angetriebenen Wischerarm angeschlossen ist, sind bekannt. Das Wischerblatt weist üblicherweise ein federelastisches Tragelement auf, an dem eine gummielastische Wischerleiste mit einer scheibenseitig ausgebildeten Wischlippe angeordnet ist, die auf der dieser abgewandten Seite mit einem Windleitprofil, einem sog. Spoiler, versehen oder mit einem solchen verbunden ist. Das Tragelement des Wischerblattes ist dabei vorgebogen, wobei die Biegung stärker als die Wölbung der Scheibe ist, und liegt somit im durch den Wischerarm unbelasteten Zustand nur mit seinen beiden Enden an der Scheibe an. Der Spoiler bewirkt, dass das Wischerblatt im durch den Wischerarm belasteten und somit an die Scheibe gedrückten Zustand bei Anströmung durch den Fahrtwind während des Wischvorganges mit einer erhöhten Anpresskraft gegen die Scheibe gedrückt wird. Am Wischerblatt entsteht auf der der Luftströmung abgewandten Rückseite des Scheibenwischers, insbesondere bei dessen Wischbewegung von der oberen in die untere Bewegungsumkehrstellung und bei höheren Fahrgeschwindigkeiten, einen Unterdruck, der durch den Spoiler noch verstärkt wird.
Die beim Fahren entstehende Luftströmung wird durch die auch nach den Seiten zu gewölbte Frontscheibe in Richtung der A-Säulen geleitet und folgt dabei auf der Fahrerseite im Wesentlichen der Bewegungsrichtung des Scheibenwischers. Der fahrerseitige Scheibenwischer hat im Bereich vor der A-Säule seine obere Bewegungsumkehrstellung, im wesentlichen parallel zur A-Säule, bis zu der dieser das im Wischfeld auf der Scheibe befindliche Wasser verdrängt und insbesondere in seinem anschlussvorrichtungsnahen, mittleren Bereich vor sich her treibt. Dieses Wasser und auch die ohnehin im Bereich zwischen der Umkehrstellung und der A-Säule auf der Frontscheibe befindlichen Regentropfen werden jedoch durch die Luftströmung nicht vollständig weggetrieben, so dass dieser Bereich von Regenwasser – und ggf. auch von Scheibenwaschflüssigkeit – benetzt bleibt. Der von der oberen Umkehrstellung zurückbewegte Scheibenwischer zieht nun infolge des vorstehend erwähnten rückwärtigen Unterdrucks beim Beginn seiner Abwärtsbewegung wischerblattnahes Wasser aus dem genannten Bereich mit, insbesondere bei hohen Fahrgeschwindigkeiten, wodurch ein Wasserschleier im Fahrersichtbereich auf der Frontscheibe entsteht, der die Sicht behindern kann.
Aus der FR 2 632 897 und der DE 101 30 381 A1 sind Wischvorrichtungen, insbesondere für Scheiben von Kraftfahrzeugen, mit einem pendelnd angetriebenen und mit einem angelenkten Wischerblatt versehenen Wischerarm bekannt, der von einen U-förmigen Profilteil gebildet ist. Im Querschnitt weist dieser Wischerarm einen als Spoiler ausgebildeten und in Vorwärtsrichtung des Fahrzeugs weisenden Vorderschenkel und einen rückwärtigen Hinterschenkel auf und ist mit mindestens einer Luftströmungsöffnung versehen. Diese mindestens eine Luftströmungsöffnung soll verhindern, dass Auftriebskräfte bei höheren Fahrgeschwindigkeiten entstehen, die der Auflagekraft entgegenwirken, mit der das am Wischerarm befestigte Wischerblatt auf die Scheibe gedrückt wird. Beim Gegenstand nach der DE 101 30 381 A1 ist die Luftströmungsöffnung zusätzlich mit mindestens einem Luftleitelement versehen oder gekoppelt, um einen optimierten Strömungsverlauf des Fahrtwindes, vorzugsweise entlang der Breite des Wischerarmes, zu erzeugen, der einerseits effektiv die Auflagekraft des Wischerarmes bei hohen Fahrgeschwindigkeiten verstärkt und gleichzeitig störende Windgeräusche eliminiert. Von einem Wasserschleier und von einem Einfluss auf einen solchen ist in diesen Dokumenten nichts ausgeführt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Scheibenwischer für die Scheibenwischeranlage an einem Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu gestalten, dass mit diesem die Bildung eines den Fahrersichtbereich beeinträchtigenden Wasserschleiers verhindert, dieser zumindest jedoch erheblich reduziert wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Scheibenwischer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Die Erfindung besteht darin, dass bei einem Scheibenwischer, der in bekannter Weise aus einem pendelnd angetriebenen Wischerarm und einem vermittels einer Anschlussvorrichtung mit diesem verbundenen Wischerblatt mit einem an diesem angeordneten oder ausgebildeten Spoiler gebildet ist, das Wischerblatt im Bereich der Anschlussvorrichtung zwischen der der Luftströmung zugewandten Vorderseite und der der Luftströmung abgewandten Rückseite mit Luftströmungsöffnungen versehen ist. Diese sorgen für einen Druckausgleich, zumindest jedoch für eine erhebliche Reduzierung der Druckdifferenz zwischen der Vorder- und der Rückseite des Wischerblattes und dienen damit einer Verhinderung, zumindest jedoch der der Reduzierung eines entstehenden Unterdruckes an der Rückseite desselben. Durch den fehlenden oder nur geringfügigen Unterdruck wird die Bildung eines den Fahrersichtbereich beeinträchtigenden Wasserschleiers beim Beginn der Abwärtsbewegung des Scheibenwischers von dessen oberen Bewegungsumkehrpunkt vermieden bzw. im Wesentlichen unterbunden.
Die Luftströmungsöffnungen können vorteilhaft im Spoiler ausgebildet sein, weil dieser einen größeren nutzbaren Querschnitt für derartige Öffnungen aufweist und weil damit auch vermieden wird, dass auf der Scheibe befindliches Wasser beim Wischvorgang in die Luftströmungsöffnungen gelangen und deren Wirkung vermindern kann, wie das bei wischlippenseitig in die Wischleiste eingebrachten Luftströmungsöffnungen der Fall wäre. Zweckmäßig ist es auch, diese Öffnungen beidseits der Anschlussvorrichtung am Wischerblatt anzuordnen, da der Unterdruck in derem Bereich gegenüber den sich zu den Enden des Wischerblattes erstreckenden benachbarten Bereichen erhöht ist und der Wasserschleier eine maximale Ausdehnung im Bereich der Anschlussvorrichtung hat, die nahezu symmetrisch zu den Endbereichen des Wischerblattes abfällt. Eine einseitige Anordnung von Luftströmungsöffnungen, bezogen auf die Anschlussvorrichtung, würde dieses Maximum weniger reduzieren, sondern vielmehr die Symmetrie der Ausbildung des Wasserschleiers beeinträchtigen und zu einer im wesentlichen nur einseitigen Verringerung desselben führen.
Die Luftströmungsöffnungen können dabei Löcher, vor allem Löcher mit einem gleichbleibendem Querschnitt, insbesondere mit einem Langloch-Querschnitt zur Erhöhung des Luftdurchsatzes je Loch und zur Reduzierung der Anzahl der Löcher, sein. Derartige Löcher sind technologisch einfacher im Spoiler anzuordnen oder einzubringen als Löcher mit einem sich veränderndem Querschnitt, beispielsweise trichterförmige Löcher. Anstelle von Löchern können auch nach der der Wischlippe abgewandten Seite offene Ausnehmungen am Wischerblatt ausgebildet sein, oder der Spoiler weist beidseits der Anschlussvorrichtung einen freigeschnittenen Bereich auf, der sich direkt an diese anschließt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
1: eine Frontansicht von der Frontscheibe eines Fahrzeugs,
2: ein am Wischerarm eines Scheibenwischers angeordnetes Wischerblatt mit Freischnitten,
3: eine Seite des Wischerblattes, vergrößert,
4: einen Ausschnitt eines Wischerblattes mit Löchern beidseits der Anschlussvorrichtung in einer Seitenansicht,
5: den Ausschnitt in der Draufsicht,
6: ein Luftströmungsprofil an diesem Wischerblatt bei Anlage des Scheibenwischers an der Frontscheibe des Fahrzeugs im Fahrbetrieb,
7: einen Ausschnitt eines Wischerblattes mit Ausnehmungen beidseits der Anschlussvorrichtung in einer Seitenansicht,
8: diesen Ausschnitt in der Draufsicht und
9: ein Luftströmungsprofil an diesem Wischerblatt bei Anlage des Scheibenwischers an der Frontscheibe des Fahrzeugs im Fahrbetrieb.
1 zeigt eine an der Frontscheibe 1 eines Kraftfahrzeugs angeordnete Gleichlauf-Scheibenwischeranlage mit einem auf der Fahrerseite angeordneten Scheibenwischer 2 und einem auf der Beifahrerseite angeordneten Scheibenwischer 3, die jeweils aus einem pendelnd angetriebenen Wischerarm 4 und einem vermittels einer Anschlussvorrichtung 5 mit diesem verbundenen bügellosen Wischerblatt 6, einem sog. Flachbalken-Wischerblatt, gebildet sind. Der Scheibenwischer 2 überstreicht während des Betreibens der Scheibenwischeranlage ein Wischfeld I und der Scheibenwischer 3 ein Wischfeld II. Beim Fahren entsteht eine Luftströmung, die über die Frontscheibe 1 und infolge deren Krümmung und der aerodynamischen Gestaltung des Fahrzeugs auch zu den und über die beiden A-Säulen 7 geleitet wird, insbesondere bei höheren Fahrgeschwindigkeiten, was durch die strichpunktierten Linien mit den Pfeilen angedeutet ist. In der nach der fahrerseitigen A-Säule 7 zu abgelenkten Luftströmung bewegt sich der fahrerseitige Scheibenwischer 2, dessen obere Bewegungsumkehrstellung nahe dieser A-Säule 7 liegt. Beim Abwärtsbewegen des Scheibenwischers 2 aus der oberen Bewegungsumkehrstellung in Richtung der unteren Bewegungsumkehrstellung entsteht auf der Rückseite desselben ein erhöhter Unterdruck, der durch einen am Wischerblatt 6 angeordneten Spoiler noch verstärkt wird und durch den auf der Frontscheibe 1 im Bereich zwischen der fahrerseitigen A-Säule 7 und der Bewegungsumkehrstellung auf der Frontscheibe 1 befindliches Wasser mit- und nachgezogen und ein Wasserschleier WS erzeugt wird.
Die 2 und 3 zeigen ein am Wischerarm 4 über die nicht weiter dargestellte Anschlussvorrichtung 5 angeordnetes Wischerblatt 6.1 mit einer Wischlippe 8 und einem angeformten Spoiler 9. Dieser ist beidseits der Anschlussvorrichtung 5 freigeschnitten, derart, dass jeweils ein breiterer Freischnitt 10 (in 3 gestrichelt verdeutlicht) als Luftströmungsöffnung gebildet ist. Die freigeschnittenen anschlussvorrichtungsseitigen Enden des Spoilers 9 sind zur Stabilisierung ihrer vorbestimmten Ausrichtung am Wischerblatt 6.1 durch Aufsteckteile 11, die im wesentlichen bekannten Endkappen entsprechen, befestigt. Bei Befestigung ist erforderlich, damit der Spoiler 9 in seinen anschlussvorrichtungsseitigen Endbereichen bei höheren Fahrgeschwindigkeiten nicht durch die Luftströmung deformiert wird. Die Freischnitte 10 führen dazu, dass der vorstehend beschriebene Wasserschleier WS nicht gebildet wird bzw. unmittelbar nach Beginn der Abwärtsbewegung des Scheibenwischers 2 abreißt.
In den 4 bis 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines umströmungsoptimierten Scheibenwischers gezeigt. Bei diesem ist ein am Wischerblatt 6.2 angeformter Spoiler 12, der von der Anschlussvorrichtung 5 übergriffen wird, in den an diese angrenzenden Bereichen mit Löchern 13 als Luftströmungsöffnungen versehen, die einen Langloch-Querschnitt aufweisen. Der durch diese Löcher 13 geleitete Luftstrom 14 (6) trifft bei der Abwärtsbewegung des Scheibenwischers in geringem Abstand zur Wischlippe 15 auf der Rückseite des Wischerblattes 6.2 auf die Frontscheibe 1, verzögert in der Anfangsphase der Abwärtsbewegung die Ausbildung eines größeren Unterdruckes im mittleren Bereich des Wischerblattes 6.2 und reduziert die Menge mitgezogenen Wassers erheblich und somit die Ausbildung eines störenden Wasserschleiers WS.
Eine weitere Ausführung ist in den 7 bis 9 gezeigt. Bei diesem Wischerblatt 6.3 mit angeformtem Spoiler 16 sind anstelle von Löchern im Abstand voneinander ausgebildete Ausnehmungen 17 als Luftströmungsöffnungen angeordnet. Die Höhe der Ausnehmungen 17 ist dabei geringer als die der durch die Aufsteckteile 11 stabilisierten Freischnitte 10 (2 und 3), damit die Deformation der an diese (17) grenzenden und nicht stabilisierten Spoilerbereiche durch die Luftströmung bei höheren Fahrgeschwindigkeiten nicht zu groß wird. Das mit diesen Ausnehmungen erzeugte Luftströmungsprofil ist in 9 verdeutlicht und entspricht prinzipiell dem der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen.

1: Frontscheibe
2: Scheibenwischer
3: Scheibenwischer
4: Wischerarm
5: Anschlussvorrichtung
6: Wischerblatt
6.1: Wischerblatt
6.2: Wischerblatt
6.3: Wischerblatt
7: A-Säule
8: Wischlippe
9: Spoiler
10: Freischnitt
11: Aufsteckteil
12: Spoiler
13: Loch
14: Luftstrom
15: Wischlippe
16: Spoiler
17: Ausnehmung
I: Wischfeld
II: Wischfeld
WS: Wasserschleier

Claims

Scheibenwischer für die Scheibenwischeranlage an einem Fahrzeug, gebildet aus einem pendelnd angetriebenen Wischerarm und einem vermittels einer Anschlussvorrichtung mit diesem verbundenen Wischerblatt mit einem an diesem angeordneten Spoiler, dadurch gekennzeichnet, dass das Wischerblatt (6, 6.1, 6.2, 6.3) wenigstens im Bereich der Anschlussvorrichtung (5) zwischen der der Luftströmung zugewandten Vorderseite und der der Luftströmung abgewandten Rückseite mit Luftströmungsöffnungen (10, 13, 17) versehen ist.
Scheibenwischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftströmungsöffnungen (10, 13, 17) im Spoiler (9, 12, 16) ausgebildet sind.
Scheibenwischer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftströmungsöffnungen (10, 13, 17) beidseits der Anschlussvorrichtung (5) ausgebildet sind.
Scheibenwischer nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftströmungsöffnungen Löcher (13) mit einem gleichbleibendem Langloch-Querschnitt sind.
Scheibenwischer nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftströmungsöffnungen durch einen an die Anschlussvorrichtung grenzenden Freischnitt (10) im Spoiler (9) gebildet sind.
Scheibenwischer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das anschlussvorrichtungsseitige Ende des freigeschnittenen Spoilers (9) durch ein Aufsteckteil (11) abgeschlossen ist.
Scheibenwischer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftströmungsöffnungen mehrere im Abstand voneinander ausgebildete Ausnehmungen (17) sind.