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Die
Erfindung betrifft einen Kommunikationsserver zur Steuerung und Überwachung
von Endgeräten
gemäß des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1, ein Verfahren zur Steuerung und Überwachung von
Endgeräten
gemäß Patentanspruch
5 sowie eine Kombination aus einem Kommunikationsserver, einer Mehrzahl
von Kommunikationsknoten und Engeräten gemäß des Oberbegriffs des Patentanspruchs 6.
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Endgeräte in Kommunikationsanordnungen werden
häufig
durch Datenverarbeitungsgeräte (Computer)
gesteuert und/oder überwacht.
Dabei kann beispielsweise zum einen durch den Computer ein Rufaufbau
für das
Endgerät
(z.B. Telefon) initiiert werden ("Wahlhilfe"), oder zum anderen die Rufnummer eines
Anrufers nicht nur auf einer Anzeigevorrichtung des Endgerätes angezeigt,
sondern auch zu dem Computer übertragen
und dort angezeigt oder gespeichert werden. Eine solche Kombination
aus Datenverarbeitungsgerät
und Endgerät
wird auch als CTI-Lösung (CTI
= Computer-Telephony-Integration) bezeichnet. Wenn dabei das Datenverarbeitungsgerät direkt
mit dem Endgerät über eine
(eigene) Datenleitung verbunden ist, spricht man auch von einer "First-Party-CTI-Lösung".
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In
Kommunikationsanordnungen mit einer Vielzahl von Endgeräten und
einer Vielzahl von CTI-Lösungen
ist der Einsatz der First-Party-CTI-Lösungen wirtschaftlich nicht
sinnvoll, weil für
jede Kombination aus Datenverarbeitungsgerät und Endgerät (Computer
und Telefon) eine Datenleitung mit den entsprechenden Schnittstellen
zwischen diesen jeweiligen Geräten
vorgesehen werden muss. Hier bietet sich der Einsatz der sogenann ten "Third-Party-CTI-Lösungen" an, wobei an einem
Kommunikationsknoten (Telefonanlage), an dem die Endgeräte angeschlossen
sind, über
eine einzige Datenverbindung ein zentraler Kommunikationsserver,
der sogenannte CTI-Server, angeschlossen ist. Dabei macht man sich
zu nutze, dass die Computer in solchen Kommunikationsanordnungen
(häufig
Firmen-Kommunikationsnetzwerke) in der Regel an einem Datennetzwerk
angeschlossen sind und somit für
die Third-Party-CTI-Lösung
der Kommunikationsknoten lediglich eine Schnittstelle zu dem Datennetzwerk aufweisen
müssen.
Dabei kann der CTI-Server sogar durch eine entsprechende (zusätzliche)
Software auf einer ohnehin vorhandenen Computer-Hardware (beispielsweise
Netzwerkserver, Datenserver o.ä.) des
Datennetzwerkes gebildet werden.
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Bei
den Third-Party-CTI-Lösungen
ist auf dem Computer eines jeden Benutzers ein Anwendungsprogramm
("CTI-Anwendung") vorhanden, welches
zur Steuerung und/oder Überwachung
des Endgerätes
des Benutzers mit dem CTI-Server kommuniziert und dabei zu dem CTI-Server
jeweils die Rufnummer des Endgerätes
zusammen mit dem jeweiligen Befehl übermittelt. Diese Rufnummer
wird von dem CTI-Server dann in die entsprechenden Befehle übernommen,
die von diesem zu dem Kommunikationsknoten versendet werden.
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Die
Druckschrift „Standard
ECMA – 217 „Services
for Computer Supported Telecommunication Applications (CSDA) Phase
II" zeigt das CTI-Protokollmerkmal "Snap Shot Device
Service", mit dem es
möglich
ist, mittels eines entsprechenden Befehls ("Service Request") von einem Kommunikationsknoten den
Betriebszustand (z. B. „frei", „besetzt", etc.) eines Endgerätes abzurufen.
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In
Kommunikationsanordnungen mit einer sehr großen Anzahl von Endgeräten werden
häufig mehrere
Kommunikationsknoten (Telefonanlagen etc.) zugleich eingesetzt.
Gründe
dafür sind
beispielsweise die Verteilung der Netzlast auf verschiedene Kom munikationsknoten,
die Schaffung von Redundanzen für
den Störungsfall
oder aber auch geographische Besonderheiten, wenn nämlich die
Kommunikationsanordnung (das Firmennetzwerk) mehrere voneinander
getrennte Standorte umfasst. In solchen "verteilten" Kommunikationsanordnungen müssen nicht
zwangsläufig
eine der Anzahl der Kommunikationsknoten entsprechende Anzahl von CTI-Servern
angeordnet sein, sondern die Kommunikationsknoten können auch
an nur wenige oder auch nur an ei nen einzigen Kommunikationsserver (CTI-Server)
angeschlossen sein. Dieser "zentrale" Kommunikationsserver
weist dann jeweils eine Datenverbindung bzw. einen Kommunikationskanal (Datenkanal)
zu jedem der Kommunikationsknoten auf.
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Bei
den zuletzt erwähnten
Kommunikationsanordnungen mit mehreren Kommunikationsknoten und
wenigen oder einem zentralen Kommunikationsserver(n) hat sich als
nachteilig erwiesen, dass in dem zentralen Kommunikationsserver
anhand der übermittelten
Rufnummer entschieden werden muss, zu welchen der angeschlossenen
Kommunikationsknoten ein dem zu steuernden bzw. zu überwachenden
Endgerät
zugeordneter Befehl bzw. Anwendung versendet werden muss. Dabei
wird in dem zentralen Kommunikationsserver ein Verzeichnis (Datei,
Liste) geführt,
anhand dessen jeweils die Rufnummern der zu steuernden bzw. zu überwachenden
Endgeräte den
Kommunikationsknoten gegenübergestellt
sind, an denen die entsprechenden Endgeräte mit den Rufnummern angeschlossen
bzw. angemeldet sind. Von "Anmeldung" statt "Anschluss" spricht man dabei im
Zusammenhang mit den Sprachdatennetzwerken (VoIP-Netze; VoIP = Voice-over-Internet-Protocol).
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Aus
der Druckschrift
EP
1 246 440 A1 – Yoshizawa
et al. „Method
and Device for Call Center Operation" ist ein Kommunikationsserver zur Steuerung
von Verbindungen in einem sog. „Call-Center" bekannt. Dabei besteht
das Call-Center aus einer Mehrzahl von Kommunikationsknoten, wobei
an jedem dieser Kommunikationsknoten eine Vielzahl von Endgeräten angeschlossen
ist. Durch den Kommunikationsserver („Management Control Device") wird dabei gesteuert,
welche (eingehenden) Anrufe zu welchem Endgerät („Agenten") und damit zu welchem der Kommunikationsknoten
geleitet werden sollen. Die Zuordnung der Endgeräte zu der Vielzahl von Kommunikationsknoten
ist dabei in der Datenbasis des Kommunikationsservers, also beispielsweise in
Listen, gespeichert.
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Die
Listen müssen
regelmäßig manuell
gepflegt werden, wobei bei einem Umzug eines Endgerätes innerhalb
der Kommunikationsanordnung (z.B. des Firmennetzwerks) immer dann
diese Liste manuell geändert/gepflegt
werden muss, wenn bei dem Umzug das Endgerät unter Beibehaltung der bisherigen
(Durchwahl-)Rufnummer
an einem anderen der Kommunikationsknoten angeschlossen bzw. angemeldet
wird. Ebenso fällt
ein solcher manueller Administrationsvorgang auch dann an, wenn
Endgeräte oder
Rufnummern der Kommunikationsanordnung neu hinzugefügt bzw.
aus dieser entfernt werden. Ein Nachteil der manuellen Administration
liegt zum einen in dem Zeitverzug zwischen der Änderung der Netztopologie und
der Pflege der Listen ("CTI-Datenbanken") und zum anderen
in der Fehleranfälligkeit, die
in Folge von Irrtum oder sonstigen Daten-Inkonsistenten auftreten
können.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Administration
von Kommunikationsanordnungen mit Kommunikationsservern zu vereinfachen
und die Betriebssicherheit solcher Anordnungen zu erhöhen.
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Die
Aufgabe wird für
den Kommunikationsserver durch die Merkmale des Patentanspruchs
1, für
das Verfahren durch die Merkmale des Patentanspruchs 5 und für die Kombination
durch die Merkmale des Patentanspruchs 6 gelöst.
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Die
Lösung
sieht einen Kommunikationsserver zur Steuerung und Überwachung
von Endgeräten
anhand von den Endgeräten
zugeordneten Rufnummern vor, wobei jedes der Endgeräte an einem einer
Mehrzahl von Kommunikationsknoten angeschlossen ist, mit zumindest
einer Datenschnittstelle zum Anschluss der zumindest zwei Kommunikationsknoten,
und mit einer Datenbank, wobei in der Datenbank Zuordnungen darüber speicherbar
sind, welches der den Rufnummern zugeordneten Endgeräte an welchem
der zumindest zwei Kommunikationsknoten angeschlossen ist, wobei
der Kommunikationsserver zur Steuerung und Überwachung der Endgeräte anhand
der in der Datenbank gespeicherten Informationen zum Zugriff auf
jeweils denjenigen Kommunikationsknoten eingerichtet ist, an dem
das jeweilige Endgerät
angeschlossen ist. Dabei ist der Kommunikationsserver mit einer
Abfrageeinrichtung ausgestattet, welche zum Versenden jeweils einer eine
Rufnummer umfassenden Anfrage zu mehreren der Kommunikationsknoten
eingerichtet ist, wobei die Abfrageeinrichtung zum Empfang von Antwortnachrichten
eingerichtet ist, wobei die Antwortnachrichten jeweils eine Information
darüber
umfassen, ob an den antwortenden Kommunikationsknoten jeweils ein
Endgerät
mit dieser Rufnummer angeschlossen ist, wobei die Abfrageeinrichtung
anhand der empfangenen Informationen aus den Antwortnachrichten
zur Speicherung einer Zuordnung dieser Rufnummer zu demjenigen der
Kommunikationsknoten, an dem das der Rufnummer zugeordnete Endgerät angeschlossen
ist, in der Datenbank eingerichtet ist.
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Die
Lösung
sieht weiter ein Verfahren zur Steuerung und Überwachung von Endgeräten anhand
von den Endgeräten
zugeordneten Rufnummern durch einen Kommunikationsserver vor, wobei jedes
der Endgeräte
an einem einer Mehrzahl von Kommunikationsknoten angeschlossen ist,
wobei in einem ersten Schritt zu dem Kommunikationsserver eine erste
Steuerungsanweisung für
eines der Endgeräte übermittelt
wird, wobei die erste Steuerungsanweisung eine dem zu steuernden
Endgerät
zugeordnete Rufnummer umfasst, in einem zweiten Schritt von dem
Kommunikationsserver auf eine Datenbank zugegriffen wird, wobei
der Kommunikationsserver anhand der Rufnummer des zu steuernden
Endgerätes
aus der Datenbank eine eindeutige Bezeichnung und/oder eine Adressangabe über denjenigen
der Kommunikationsknoten abruft, an dem das betreffende Endgerät angeschlossen
ist, in einem dritten Schritt in den Fällen, in denen durch den Abruf
im zweiten Schritt keine eindeutige Bezeichnung und/oder Adressangabe
ermittelt werden konnte, von einer Abfrageeinrichtung dem Kommunikationsserver
jeweils eine Anfrage zu mehreren oder allen der Kommunikationsknoten
versendet wird, wobei diese Anfrage die Rufnummer des zu steuerndes Endgerätes umfasst,
wobei die Anfrage von demjenigen der Kommunikationsknoten mit einer
Antwortnachricht positiv beantwortet wird, an dem das zu steuernde
Endgerät
angeschlossen ist, und wobei durch den Kommunikationsserver anhand
der Antwortnachricht die Zuordnung der Rufnummer des zu steuernden
Endgerätes
zu einer eindeutigen Bezeichnung und/oder einer Adressangabe des
positiv antwortenden Kommunikationsknotens in die Datenbank eingespeichert
wird, und in einem vierten Schritt von dem Kommunikationsserver
anhand der im zweiten oder im dritten Schritt ermittelten Bezeichnung und/oder
Adressangabe und anhand der ersten Steuerungsanweisung eine zweite
Steuerungsanweisung mit der Rufnummer des zu steuernden Endgerätes zu dem
der ermittelten Bezeichnung und/oder Adressangabe entsprechenden
Kommunikationsknoten versendet wird.
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Die
Lösung
sieht weiter eine Kombination aus einem Kommunikationsserver gemäß einem
der Patentansprüche
1 bis 4, der Mehrzahl von Kommunikationsknoten und den an den Kommunikationsknoten
angeschlossenen Endgeräten
vor, bei der zwischen dem Kommunikationsserver und den Kommunikationsknoten
CTI-Verbindungen
geschaltet sind, an den Kommunikationsserver zumindest ein Datenverarbeitungsgerät mit einer
installierten CTI-Anwendung angeschlossen ist, wobei die CTI-Anwendung
zur Steuerung und/oder Überwachung
der Endgeräte
ausgebildet ist und derart eingerichtet ist, dass dieser zur Auswahl
des zu steuernden und/oder zu überwachenden
Endgerätes
zusammen mit einem Befehl zur Steuerung und/oder Überwachung
auch eine Rufnummer des betreffenden Endgerätes zu dem Kommunikationsserver übermittelt,
der zum Empfang und Auswertung des Befehls eingerichtet ist, wobei
der Kommunikationsserver zur Umsetzung des Befehls in eine über eine
der CTI-Verbindungen zu versendende Anfrage eingerichtet ist, wobei
der Kommunikationsserver zur Versendung der Anfrage über diejenige
der CTI-Verbindungen eingerichtet ist, welche den Kommunikationsserver
mit demjenigen der Kommunikationsknoten verbindet, an welchem das
zu steuernde und/oder zu überwachende
Endgerät
angeschlossen ist.
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Der
Kommunikationsserver ist durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche 2 – 4 vorteilhaft
weiter ausgestaltet. Die dabei beschriebenen Merkmale und Vorteile
gelten sinngemäß auch für das erfindungsgemäße Verfahren
und für
die erfindungsgemäße Kombination.
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Wenn
die Anfrage einen Befehl umfasst, der den jeweiligen Kommunikationsknoten
zur Wiedergabe des Betriebszustandes desjenigen Endgerätes auffordert,
welches in dem jeweiligen Kommunikationsknoten der mit der Anfrage
versendeten Rufnummer zugeordnet ist, kann durch den Kommunikationsserver
das Vorhandensein des betreffenden Endgerätes an dem entsprechenden Kommunikationsknoten
festgestellt werden, ohne eine direkte Steuerungsanweisung für das entsprechende
Endgerät
zu übermitteln.
Eine solche Anfrage ist beispielsweise durch das sogenannte "Snapshot-Monitoring" möglich, welches
durch eine Vielzahl Kommunikationsknoten (CTI-Schnittstellen) verschiedener
Hersteller unterstützt
wird. Dadurch ist ein Einsatz des erfindungsgemäßen Kommunikationsservers auch
in heterogenen Kommunikationsanordnungen, die durch Kommunikationsknoten
verschiedener Hersteller gebildet werden, möglich.
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Das
Versenden einer Reihe von Anfragen zu allen angeschlossenen Kommunikationsknoten
kann vermieden werden, wenn die Datenbank ein Verzeichnis mit allen
an den Kommunikationsserver angeschlossenen Kommunikationsknoten
und deren Amtskopfnummern ("Vorwahlnummern") aufweist. Dann
kann in vielen Fällen
allein durch das Auswerten der zur Steuerung und/oder Überwachung
zu den Kommunikationsservern gesendeten vollständigen ("kanonischen") Rufnummern der für das betroffene Endgerät "zuständige" Kommunikationsknoten
ausgewählt
werden, selbst wenn die ("nicht-vollständige" bzw. nicht dem kanonischen
Format entsprechende) Durchwahlnummer mehrfach in dem Kommunikationsnetzwerk
vergeben ist. Das ist besonders vorteilhaft möglich, wenn die verschiedenen
Kommunikationsknoten jeweils in Bereichen mit unterschiedlichen Amtskopfnummern
("Vorwahlnummern") angeordnet sind,
weil sich dann die Amtskopfnummern zwingend voneinander unterscheiden.
Dabei ist von Vorteil, wenn der Kommunikationsserver derart eingerichtet ist,
dass die Anfrage nur an solche der Kommunikationsknoten versendet
wird, bei denen die Rufnummer mit der Amtskopfnummer korreliert.
In solchen Fällen werden
unnötige
Anfragen verringert und somit die Netzlast in der gesamten Kommunikationsanordnung und
dem damit verbundenen Datennetzwerk wirkungsvoll verringert.
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Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Kommunikationsservers
werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Sie dienen gleichzeitig
der Erläuterung
von Ausführungsbeispielen
erfindungsgemäßer Verfahren
und Kombinationen.
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Dabei
zeigt die einzige Figur eine Anordnung (Kombination) aus einem Kommunikationsserver,
einem Computer, drei Kommunikationsknoten und drei Endgeräten.
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In
der 1 ist ein Kommunikationsserver KS ("CTI-Server") gezeigt, an dem
als Datenverarbeitungsgeräte
die Computer PC1, PC2 mit je einem CTI-Anwendungsprogramm A1, A2 über ein
Datennetzwerk LAN angeschlossen sind. Anstelle der Computer können selbstverständlich auch
andere Datenverarbeitungsgeräte,
Z.B. WLAN-Geräte, PDAs
o.ä. verwendet
werden. Der Kommunikationsserver KS ist über Datenschnittstellen und
die daran anknüpfenden
Datenleitungen CL1, CL2, CL3 ("CTI-Links") mit den Kommunikationsknoten
K1, K2, K3 verbunden. Während
es sich bei den Datenleitungen CL1, CL2, CL3 im vorliegenden Ausführungsbeispiel
jeweils um eine serielle Datenverbindung handelt, können der
Kommunikationsserver KS und die Kommunikationsknoten K1, K2, K3
ebenso an das Datennetzwerk LAN (oder ein weiteres Datennetzwerk)
angeschlossen sein; dann handelt es sich bei den Datenleitungen
CL1, CL2, CL3 um Verbindungskanäle,
die in dem Datennetzwerk LAN bestehen bzw. "geroutet" werden. In diesem Fall ist die Datenschnittstelle
des Kommunikationsservers KS zu den Kommunikationsknoten K1, K2,
K3 eine sog. LAN-Schnittstelle.
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Bei
den Kommunikationsknoten K1, K2, K3 handelt es sich um leitungsvermittelte
Kommunikationsanlagen (Telefonanlagen, Vermittlungssysteme, "TK-Anlagen"), an denen jeweils
leitungsvermittelte Endgeräte
(Telefone) angeschlossen sind. Hierbei sind in der 1 exemplarisch
die Endgeräte
EG1, EG2, EG3 gezeigt, wobei das Endgerät EG1 an dem Kommunikationsknoten
K1, das Endgerät
EG2 am Kommunikationsknoten K2 und das Endgerät EG3 am Kommunikationsknoten
K3 angeschlossen ist. Alternativ zu den hier gezeigten leistungsvermittelten Kommunikationsknoten
K1, K2, K3 und den daran angeschlossen Endgeräten EG1, EG2, EG3 können jedoch
einzelne oder alle gezeigten Kommunikationsknoten K1, K2, K3 als
paketvermittelnde Kommunikationsknoten (z.B. H.323-Gatekeeper, SIP-Proxyserver o.ä.) eines
Sprachdatennetzwerks (VoIP-Netzwerk; VoIP = Voice-over-Internet-Protocol)
ausgebildet sein. In diesem Fall sind dann auch einige oder alle
der Endgeräte
EG1, EG2, EG3 als "VoIP-Clients", also als Sprachdatenendgeräte ausgebildet.
Solche Clients können
entweder als sog. "IP-Telephone", als Multimedia-PC's oder als PC-emulierte
Telefone ("Softphones") aufgebaut sein und
neben dem Dienst "Sprache" auch andere Dienste,
z.B. Video, Chat, SMS, E-Mail etc., bieten.
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Der
Kommunikationsserver KS besteht im vorliegenden Fall aus einer Computer-Hardware (Server),
der durch eine auf dieser installierten und betriebenen Software
die Funktion eines zentralen CTI-Servers in der Kommunikationsanordnung übernimmt.
Zusätzlich
ist der Kommunikationsserver KS mit der Datenbank DB und einer Zusatzsoftware
ausgestattet, der sogenannten "CTI-Learner" Instanz CLI.
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Der
Kommunikationsserver KS kann zur Steuerung und/oder Überwachung
aller an den Kommunikationsknoten K1, K2, K3 angeschlossenen Endgeräte EG1,
EG2, EG3 eingesetzt werden. Selbstverständlich können in der Anordnung, beispielsweise
zur Lastverteilung oder Skalierung, auch mehrere Kommunikationsserver
KS betrieben werden.
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Die
Kommunikationsknoten K1, K2, K3 gehören zu dem privaten Kommunikationsnetzwerk
einer Firma, die die Kommunikationsknoten K1, K2 mit der Amtskopfnummer "089xxx" an einem ersten Standort
betreibt, während
der Kommunikationsknoten K3 an einem zweiten Standort mit der Amtskopfnummer "069yyy" betrieben wird.
Die Amtskopfnummer ist dabei aus der Vorwahlnummer des jeweiligen Ortsnetzes
(089 bzw. 069) und der Anlagenrufnummer ("xxx" bzw. "yyy") des jeweiligen
Standortes gebildet. Dabei können
die Durchwahlnummern der Endgeräte
EG1, EG2, EG3 in dem privaten Kommunikationsnetzwerk frei verteilt
werden; im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Durchwahlnummer "3501" dem Endgerät EG1, die "3502" dem Endgerät EG2 und
die "3503" dem Endgerät EG3 zugeordnet. Es
ist dabei auch mög lich,
dass ein- und dieselbe Durchwahlnummer an mehreren Standorten vergeben
ist; in diesen Fällen
sind die entsprechenden Endgeräte
nur anhand der vollständigen
("kanonischen") Rufnummer unterscheidbar.
Die an dem gemeinsamen Standort betriebenen Kommunikationsknoten
K1, K2 haben identische Anlagenrufnummern ("xxx").
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Die
Datenbank DB des Kommunikationsservers KS ist zur Speicherung von
Zuordnungen eingerichtet, aus denen hervorgeht, welches Endgerät, also
welche Durchwahlnummer, an welchen der Kommunikationsknoten K1,
K2, K3 angeschlossen bzw. angemeldet ist. Im hier betrachteten Ausführungsbeispiel
wird nun davon ausgegangen, dass in der Datenbank DB die Zuordnung
des Endgerätes EG2
mit der Rufnummer "089xxx3502" zu dem Kommunikationsknoten
K2, der über
die Datenverbindung CL2 an dem Kommunikationsserver KS angeschlossen
ist, bereits verzeichnet ist. Weiterhin sind in der Datenbank DB
die Kommunikationsknoten K1, K2, K3 mit den diesen zugeordneten
Amtskopfnummern "089xxx" bzw. "069yyy" eingetragen. Weitere Zuordnungen
sind bislang in der Datenbank DB nicht verzeichnet.
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Wenn
wie im vorliegenden Fall in der Datenbank DB zu der jeweiligen Durchwahlnummer
die zugeordnete Datenverbindung gespeichert ist, ist dabei als oder
mit der Bezeichnung der Datenverbindung eine Angabe über die
Schnittstelle des Kommunikationsservers KS gespeichert, an der diese
Datenverbindung angeschlossen ist. Alternativ kann, insbesondere
bei einem Anschluss der Kommunikationsknoten über ein lokales Datennetz,
anstelle der Bezeichnung die Netzwerkadresse (IP-Adresse, IP-Portnummer) des jeweiligen
Kommunikationsknotens zugeordnet und gespeichert werden.
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Das
Endgerät
EG1 und der Computer PC1 sind einem ersten Benutzer zugeordnet,
während das
Endgerät
EG2 und der Computer PC2 einem zweiten Benutzer zur Verfügung stehen.
Damit ist mittels der vorliegenden Konfiguration für jeden
Benutzer eine "Third-Party" CTI-Lösung gegeben.
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Nachfolgend
wird anhand der 1 erläutert, wie der zweite Benutzer
des Computers PC2 und des Endgerätes
EG2 durch Eingabe eines Befehls in seinen Computer PC2 bzw. an das
auf diesem ablaufende CTI-Anwendungsprogramm A2 das ihm zugeordnete
Endgerät
EG2 veranlasst, eine Kommunikationsverbindung zu dem Endgerät EG3 aufzubauen.
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Dazu
gibt der zweite Benutzer in ein Eingabefeld des CTI-Anwendungsprogramms
A2 die Rufnummer "069yyy3503" ein und betätigt eine
Schaltfläche
("Button") mit dem Befehl "wählen". Gesteuert durch das CTI-Anwendungsprogramm
A2 wird nun von dem Computer PC2 als Steuerungsanweisung eine Befehlsfolge
an den Kommunikationsserver KS versendet, wobei die Befehlsfolge
die Information enthält,
dass für
das Endgerät
mit der Rufnummer "089xxx3502" eine Kommunikationsverbindung
zu der Rufnummer "069yyy3503" aufgebaut werden soll.
Der Kommunikationsserver KS greift auf die Datenbank DB zu und ermittelt
anhand der Rufnummer "089xxx3502" den Kommunikationsknoten
K2, der über
die Datenverbindung CL2 an dem Kommunikationsserver KS angeschlossen
ist, als den der Rufnummer "089xxx3502" und damit dem Endgerät EG2 zugeordneten
Kommunikationsknoten. Demzufolge versendet der Kommunikationsserver
KS eine Befehlsfolge über
die Datenverbindung CL2 zu dem Kommunikationsknoten K2, welche die
Information umfasst, dass für
das Endgerät
mit der Rufnummer "3502", also das Endgerät EG2, ein
Ruf aufgebaut werden soll, und zwar zu der "externen" Rufnummer "069YYY3503". Nach Empfang der Befehlsfolge wird durch
den Kommunikationsknoten K2 das Endgerät EG2 in einen aktiven Betriebszustand
versetzt (beispielsweise durch Einschalten des Gerätelautsprechers
und Aktivierung der Freisprechfunktion), und die Wahl der Rufnummer
des Endgerätes
EG3 wird eingeleitet.
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Wegen
der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
zugelassenen mehrfachen Vergabe von Durchwahlnummern (beispielsweise
könnte
auch an dem Kommunikationsknoten K1 ein Endgerät die Durchwahlnummer "3502" benutzen) wird von
den CTI-Anwendungsprogrammen
A1, A2 stets die vollständige ("kanonische") Rufnummer zur Identifizierung
des zu steuernden Endgerätes
versendet. In verteilten Kommunikationsanordnungen, in denen jede
Durchwahlnummer nur einmal vorkommt, könnte alternativ nur die Durchwahlnummer
(z.B. "3502") versendet werden,
weil dann diese "verkürzte" Rufnummer zu einer eindeutigen
Zuordnung genügt.
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Im
Folgenden wird anhand der 1 der Aufbau
einer Kommunikationsverbindung von dem Endgerät EG1 zu dem Endgerät EG3 erläutert. Dabei ist
der Computer PC1 mit dem CTI-Anwendungsprogramm
A1 dem ersten Benutzer des Endgerätes EG 1 zugeordnet, d.h.,
dass der erste Benutzer den Aufbau der Kommunikationsverbindung
durch eine Eingabe an seinem Computer PC1 bzw. durch Bedienung des
CTI-Anwendungsprogramm A1 als Wahlhilfeprogramm initiiert.
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Der
("erste") Benutzer des Computers
PC1 gibt dazu in ein Eingabefeld der Benutzeroberfläche des
CTI-Anwendungsprogramms A1 die Rufnummer "069YYY3503" ein und betätigt danach eine Dialog-Schaltfläche ("Wähl-Button"), um den Wählbefehl auszuführen. Dadurch
wird von dem Computer PC1 zu dem Kommunikationsserver KS als Steuerungsanweisung
eine Befehlsfolge übermittelt,
die zum einen beschreibt, dass das Endgerät (Endgerät EG1) mit der Rufnummer "089xxx3501" gesteuert werden soll,
und dass zum anderen dieses Endgerät eine Kommunikationsverbindung
zu der Rufnummer "069yyy3503" aufbauen soll. Der
Kommunikationsserver KS greift nun auf die Datenbank DB zu, um zu ermitteln, über welche
der Datenverbindungen CL1, CL2, CL3 eine entsprechende Befehlsfolge
zur Einleitung des Rufes (Start der Kommunikationsverbindung) abgesetzt
werden kann. Da in der Datenbank DB kein entsprechender Eintrag
vorhanden ist, startet der Kommunikationsserver KS zur Ermittlung
des passenden "CTI-Links" für die übermittelte
Durchwahlrufnummer "3501" die als Abfrageeinrichtung verwendete
Instanz CLI. Die Instanz CLI versendet nun nacheinander über alle
die in der Datenbank DB verzeichneten "CTI-Links", also über die Datenverbindungen CL1,
CL2, CL3, jeweils als Anfrage einen Befehl zum "Snapshot-Monitoring", wobei dieser Befehl als Befehlsparameter
die Rufnummerinformation "089xxx3501" umfasst. Im vorliegenden
Beispiel wird dabei die Rufnummer im vollständigen Format übermittelt;
eine Verkürzung
auf die reine Durchwahlnummer "3501" ist aber alternativ
möglich,
wenn in ein- und demselben Kommunikationsknoten jede Durchwahlnummer
nur einmal vergeben wird.
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Die
Bedeutung dieses Befehls "Snapshot-Monitoring" ist, dass damit
der den Befehl empfangende Kommunikationsknoten K1, K2, K3 dazu
aufgefordert wird, den Betriebszustand (z.B. "frei", "besetzt", "umgeleitet zu ...", etc.) des Endgerätes, der
Komponente oder des Anschlusses (man spricht allgemein von "Device") mit der zugeordneten Rufnummer
(hier: "089xxx3501") durch eine Antwortnachricht
zu dem anfordernden Kommunikationsserver zu melden. Eine Besonderheit
dieses Befehls ist, dass in den Fällen, in denen die als Parameter übergebene
Durchwahlrufnummer in dem abgefragten Kommunikationssystem nicht
vergeben ist, als Antwortnachricht eine entsprechende Fehlermeldung
erzeugt und diese zu dem anfragenden Kommunikationsserver übermittelt
wird.
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Nachdem
alle drei Kommunikationsknoten K1, K2, K3 den beschriebenen Befehl "Snapshot-Monitoring
089xxx3501" empfangen
und verarbeitet haben, empfängt
die Instanz CLI des Kommunikationsservers KS von den Kommunikationsknoten
K2, K3 als Antwortnachricht eine entsprechende Fehlermeldung, während der
Kommunikationsknoten K1 mit der Zustandsinformation, z.B. "3501:frei", als Antwortnachricht
antwortet. Aufgrund dieser empfangenen Informationen wird in der
Datenbank DB ein neuer Eintrag erzeugt, der die Zuordnung der Rufnummer "089xxx3501" mit der Datenverbindung
CL1 und damit mit dem Kommunikationsknoten K1 beschreibt.
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Selbstverständlich kann
anstelle des beschriebenen Befehls "Snapshot-Monitoring" auch ein anderer, die Rufnummer "3501" bzw "089xxx3901" betreffender, Befehl
jeweils an die Kommunikationsknoten K1, K2, K3 versendet werden,
der dazu geeignet ist, im Falle des Nicht-Vorhandenseins der entsprechenden übermittelten
Rufnummer als Antwortnachricht eine Fehlermeldung zu erzeugen, bzw.
im Erfolgsfall als Antwortnachricht eine positive Rückmeldung
zu geben.
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Aufgrund
der Antwortnachricht (positive Rückmeldung)
des Kommunikationsknotens K1 versendet nun der Kommunikationsserver
KS eine neue Befehlsfolge über
die Datenverbindung CL1 zu dem Kommunikationsknoten K1, wobei diese
Befehlsfolge den "Wählbefehl" umfasst und dabei
als Befehlsargumente sowohl die Rufnummer "089xxx3501" des zu steuernden Endgerätes bzw.
Teilnehmeranschlusses, als auch – als weiteres Befehlsargument – die Rufnummer "069yyy3503" als Rufziel umfasst.
Nach Empfang dieses Befehls wird die Kommunikationsverbindung durch
den Kommunikationsknoten K1 wie gewünscht aufgebaut.
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Die
hier beschriebene CTI-Funktion "Wahlhilfe" stellt ein Beispiel
für eine
Steuerung eines Endgerätes
bzw. eines Kommunikationsknotens dar. In analoger Weise können auch Überwachungs-Funktionen
realisiert werden (man spricht dabei vom "Monitoring"); dann werden z.B. durch den Kommunikationsserver
KS als Steuerungsanweisungen Überwachungsaufträge an die
Kommunikationsknoten K1, K2, K3 gesendet (sog. "Setzen von Monitor-Punkten"), was in der Folge
zur Meldung von Zustandsinformationen bzw. Zustandsänderungen
von den Kommunikationsknoten zu den Computern führt. Auch hierbei wird der
jeweils zuständige
Kommunikationsknoten durch Zugriff auf die Datenbank DB bzw. durch
eine auf Anfragen gestützte
Suche der Instanz CLI ermittelt. Weiter beschränken sich die geschilderten
Steuerungs- und Überwachungsvorgänge nicht
auf Endgeräte,
sondern es können
vielmehr alle in Kommunikationsknoten verwalteten Einrichtungen
("Devices"), also auch Amtsleitungen,
Dienste, Gruppenfunktionen etc. anhand von Rufnummern oder anderen
Zugriffsadressen erreicht werden. Insbesondere in Sprachdatennetzen
findet die Adressierung darüber
hinaus (zumindest nicht nur) anhand von Rufnummer statt, sondern
auch anhand anderer Identifizierungsmerkmale, beispielsweis IP-Adressen und IP-Portnummern.
Auch solche Adressen sind in der Datenbank DB abbildbar und zur
Auswahl der Datenverbindung bzw. des "Datenkanals" ("CTI-Links") nutzbar.
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Falls
nach Zugriff auf die Datenbank DB der Zugriff auf den dabei ermittelten
Kommunikationsknoten nicht erfolgreich ist – beispielsweise nach einem
erfolgten "Umzug" eines Endgerätes innerhalb des
Kommunikationsnetzwerkes –,
wird der dabei als falsch identifizierte Datenbank-Eintrag (also
die gespeicherte Zuordnung) verworfen und durch erneuten Einsatz
der Instanz CLI neu bestimmt.
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In
einer besonderen Ausführungsform
können
die Zugriffe des Kommunikationsservers KS auf die Datenbank DB immer über die
Instanz CLI erfolgen. Dann hat die (nicht dargestellte) Steuerungstechnik
des Kommunikationsservers KS nur eine Schnittstelle zur Bestimmung
des "richtigen" CTI-Links. Außerdem lässt sich
dann die Instanz CLI derart einstellen, dass bei der Ausführung eines CTI-Zugriffs
eine aus der Datenbank DB abgerufene Zuordnung vor jeder Verwendung
zuerst überprüft wird
(beispielsweise durch ein "Snapshot-Monitoring"), um damit Fehlzugriffe
bei dem eigentlichen CTI-Vorgang zu verhindern. Bei einer vollständigen Entfernung
eines "angefragten" Endgerätes aus
der gesamten Kommunikationsanordnung wird dabei eine entsprechende
Fehlermeldung zu der anfragenden Anwendung versendet und dort für den Benutzer dargestellt.
Außerdem
erfolgt dann eine Korrektur der Datenbank DB bzw. eine Löschung der
in der Datenbank DB verzeichneten und nicht mehr gültigen Zuordnung.
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In
der Datenbank DB sind in einer besonderen Ausführungsform wie bereits geschildert
auch Zuordnungen der CTI-Links, also der Datenleitungen CL1, CL2,
CL3, zu den Amtskopfnummern der Kommunikationsknoten K1, K2, K3
gespeichert. Damit können
für die "Lernphase", also für das anhand
der obigen Beispiele geschilderte Ermitteln des "richtigen" CTI-Links, solche Kommunikationsknoten
ausgespart werden, deren Amtskopfnummern nicht in das Rufnummernformat
der übermittelten
Durchwahlnummer passen. Das gilt insbesondere dann, wenn von den
Anwendungen A1, A2 die Rufnummern der zu steuernden Endgeräte im sog. "internationalen" Format, also vollständig mit
Landes-, Ortsnetz-, Anlagen- und Durchwahlnummer (z.B. "+49 89 xxx 3901") übermittelt
werden.