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Die
Erfindung betrifft Elemente mit strukturierter Oberfläche, bei
denen auf einer Oberfläche
eines Substrates eine Schicht aus amorphem Kohlenstoff ausgebildet
ist sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren für solche
Elemente.
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Durch
eine nanoskalige Strukturierung bei einer solchen Oberfläche, die
aus im Wesentlichen amorphem Kohlenstoff gebildet ist, können die
erfindungsgemäßen Elemente
vielfältig
eingesetzt werden. So können
diese beispielsweise als Langzeitspeicher für digital oder analog auslesbare
Informationen dienen und einen Langzeitspeicher für hochkomprimierte
Informationen zur Verfügung
stellen. Ein erfindungsgemäßes Element
kann aber auch als nanostrukturiertes Schaltkreiselement ausgebildet sein
oder es ist auch für
optische Anwendungen geeignet. Außerdem besteht die Möglich keit,
ein solches Element als Werkzeug oder für die Herstellung von Werkzeugen
einzusetzen, mit denen durch Prägung
oder anderweitige Abformung Gegenstände mit entsprechend nanostrukturierter
Oberfläche
hergestellt werden können.
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Herkömmliche
Lösungen
bei denen auf bestimmten Oberflächen
Strukturierungen im Nanometerbereich ausgebildet worden sind, weisen
häufig wegen
der eingesetzten Werkstoffe Defizite auf, so dass die Herstellungskosten
bei diesen extrem miniaturisierten Strukturen entsprechend erhöht sind.
Andere üblicherweise
eingesetzte Werkstoffe erreichen keine ausreichende Langzeitstabilität, da ihre
mechanischen, chemischen, elektrischen und elektromagnetischen Eigenschaften
Grenzen setzen.
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Bei
Anwendung solcher nanostrukturierten Elemente für die Speicherung von Informationen
sind Grenzen bezüglich
der Speicherkapazität
je Flächeneinheit
solcher Elemente zu verzeichnen, da ausschließlich eine digitale Speicherung
möglich
ist.
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Es
hat sich aber gezeigt, dass amorpher Kohlenstoff, der häufig auch
als diamantähnlicher Kohlenstoff
bezeichnet wird, insbesondere wegen seiner mechanischen und chemischen
Eigenschaften gute Voraussetzungen aufweist.
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So
wurde in
DE 197 33
520 C2 ein Verfahren zur Nanostrukturierung von amorphen
Kohlenstoffschichten beschrieben. Dabei soll mittels einer elektrisch
leitfähigen
oder halbleitenden Sonde durch eine chemische Reaktion von Kohlenstoff
diese bereichsweis entfernt werden, um die jeweilige Oberfläche solcher
amorphen Kohlenstoffschichten mit einer entsprechen den Nanostrukturierung
versehen zu können.
Diese kann dann für
die Speicherung digitaler oder analoger Informationen genutzt werden.
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Mit
dieser bekannten Lösung
kann zwar eine sehr kleine Auflösung
erreicht werden. Es sind aber Grenzen bezüglich der erreichbaren Speicherkapazität pro Flächeneinheit
gesetzt. Außerdem
bestehen Defizite bezüglich
der Möglichkeiten
für das
Auslesen der so gespeicherten Informationen.
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Außer einem
Einsatz als Speicher von Informationen sind keine weiteren Applikationen
möglich.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung eine Lösung vorzuschlagen, mit der
Elemente zur Verfügung gestellt
werden können,
die eine erhöhte
Speicherkapazität
für Informationen
erreichen und/oder in extrem miniaturisierter Form vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
erschließen
können.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe, mit einem Element, das die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist,
gelöst.
Ein solches Element kann gemäß Patentanspruch
25 hergestellt werden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungsformen und Weiterbildungen der Erfindung können mit
den in den untergeordneten Ansprüchen
bezeichneten Merkmalen erreicht werden.
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Die
erfindungsgemäßen Elemente
mit einer strukturierten Oberfläche
sind dabei so ausgebildet, dass auf einer Oberfläche eines Substrates eine Schicht
aus amorphem Kohlenstoff ausgebildet worden ist. In dieser Schicht
sind durch eine lokale Modifikation nanoskalige Bereiche ausgebildet
und definiert angeord net, die gegenüber der eigentlichen nicht
modifizierten amorphen Kohlenstoffschicht eine erhöhte elektrische
Leitfähigkeit
und/oder Schichtdicke aufweisen.
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Bevorzugt
sollte eine Schicht aus amorphem Kohlenstoff ausgebildet worden
sein, die eine homogene Zusammensetzung aufweist, was bedeutet, dass
der Anteil an Verunreinigungen klein gehalten wird. Hierfür können an
sich bekannte Beschichtungstechniken im Vakuum eingesetzt werden.
Bei Anwendung der besonders effektiven Vakuumbogenbeschichtung sollten,
zur Vermeidung der so genannten Droplet-Bildung geeignete Filter
eingesetzt werden.
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Ganz
besonders vorteilhaft sollten die Schichten auf der Oberfläche des
Substrates aus tetragonal gebundenem Kohlenstoff (ta-C) gebildet sein.
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Die
zur Ausbildung der erfindungsgemäß in der
amorphen Kohlenstoffschicht ausgebildeten Bereiche durchzuführende lokale
Modifikation kann durch einen definierten, relativ geringen Energieeintrag
erreicht werden, so dass sich in den jeweiligen Bereichen eine Phasenumwandlung
vollzieht und diese Bereiche dann im Nachgang zumindest überwiegend
aus graphitischer sp2-Phase
von Kohlenstoff gebildet sind. Infolge dieser Phasenumwandlung wird
eine Erhöhung
der elektrischen Leitfähigkeit
und mit einer Verringerung der physikalischen Dichte einhergehenden
Volumenvergrößerung auch eine
Erhöhung
der Schichtdicke in den entsprechend modifizierten Bereichen der
amorphen Kohlenstoffschicht erreicht.
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Bei
der erfindungsgemäßen Elementen
können
so beide sich verändernden
Parameter an den modifizierten Bereichen allein oder in Kombination ausgenutzt
werden.
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So
kann die sich entsprechend verändernde Oberflächentopographie
in nanoskaliger Form für das
Speichern und Auslesen von Informationen in digitaler oder auch
in analoger Form ausgenutzt werden, wie auch die sich verändernde
elektrische Leitfähigkeit.
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Die
elektrische Leitfähigkeit
der modifizierten Bereiche ist dabei mindestens um einen Faktor
10 größer, als
die Leitfähigkeit
der eigentlichen amorphen Kohlenstoffschicht. Es bestehen aber auch Möglichkeiten,
durch entsprechende Einflussnahme/Modulation bei der Modifizierung
an erfindungsgemäß vorhandenen
Bereichen entsprechend variable elektrische Leitfähigkeiten
und jeweilige Schichtdickenerhöhungen
gezielt einzustellen.
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So
kann in Bereichen auch eine um einen Faktor von 1000 und mehr erhöhte elektrische
Leitfähigkeit
gegenüber
dem eigentlichen amorphen Kohlenstoff eingestellt werden.
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Auch
durch variable Einstellung von unterschiedlichen Schichtdicken an
Bereichen, die an/in einer Schicht aus amorphem Kohlenstoff durch
Modifizierung ausgebildet worden sind, kann die dritte nunmehr zur
Verfügung
stehende Dimension zusätzlich
genutzt werden.
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Neben
diesen Parametern können
auch weitere physikalische Eigenschaften, wie z.B. die Austrittsarbeit
für Elektronenemission
und Sekundärelektronen-Charakteristik durch
eine bereichsweise Modifizierung verändert und die sich dadurch
verändernden
physikalischen Parameter ausgenutzt werden.
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Als
Substrat können
solche aus unterschiedlichsten Werkstoffen eingesetzt werden. In
bestimmten Fällen sind
aber elektrisch leitende oder halbleitende Substrate, bzw. mit solchen
Schichten an ihren jeweiligen Oberflächen versehenen Substrate zu
bevorzugen, so dass beispielsweise an solche Substrate oder Schichten
ein Potential angelegt werden kann, um dies beispielsweise für die Ausbildung
der erfindungsgemäß gewünschten
Bereiche ausnutzen zu können,
oder diesen Effekt beim Einsatz erfindungsgemäßer Elemente zum Auslesen von
Informationen oder als Schaltkreiselement zusätzlich ausnutzen zu können.
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Bei
einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung besteht aber auch die
Möglichkeit,
die infolge der Modifikation ausgebildeten Bereiche aus graphitischer
sp2-Phase zu entfernen. Dies kann dann unter dem Aspekt einer gegebenenfalls
gewünschten
weiter erhöhten
elektrischen Leitfähigkeit an
den Bereichen, wie auch einer gegebenenfalls gewünschten erhöhten mechanischen Festigkeit und/oder
chemischen Beständigkeit
der Fall sein. Die Entfernung der graphitischen sp2-Phase von Kohlenstoff
kann relativ einfach mittels an sich bekannter trocken- oder auch
nasschemischen Ätzverfahren durchgeführt werden,
da die übrige
aus amorphem Kohlenstoff gebildete Schicht gegenüber diesen Verfahren deutlich
beständiger
ist.
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Die
Bereiche, aus denen vorab die graphitische sp2-Phase entfernt worden ist, können dann
mit einem geeigneten Metall ausgefüllt werden, das dann die gewünschten
elektrischen und mechanischen Eigenschaften aufweisen kann. Die
Ausbildung einer Metallschicht/Metallisierung kann beispielsweise
durch eine galvanische Abscheidung elektrochemisch bzw. auch stromlos
erfolgen.
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Es
besteht aber auch die Möglichkeit
geeignete Schichten unmittelbar auf die Oberfläche der Bereiche, die aus graphitischer
sp2-Phase von Kohlenstoff gebildet sind, abzuscheiden.
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Eine
auf der Oberfläche
von Substraten ausgebildete Schicht aus amorphem Kohlenstoff sollte eine
möglichst
konstante Schichtdicke aufweisen, die im Bereich zwischen 1 nm bis
hin zu 1000 nm liegt, wobei für
viele Anwendungen relativ kleine Schichtdicken zu bevorzugen sind,
die ≤ 50
nm betragen. Der sp3-Anteil innerhalb der Schicht aus amorphem Kohlenstoff
sollte oberhalb 30 %, möglichst
jedoch darüber
liegen.
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Die
in der Schicht des amorphen Kohlenstoffs lokal definiert angeordnet
ausgebildeten Bereiche sollten eine Breite, einen Durchmesser oder
eine maximale Flächendiagonale
durch einen Querschnitt eines Bereiches zwischen 1 nm bis maximal
100 nm aufweisen.
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Die
Bereiche können
in Form von Punkten ausgebildet sein, die bevorzugt, wenn sie als
Träger von
Informationen dienen sollen, diskret zueinander angeordnet sind,
so dass eine eindeutige Trennung einzelner punktförmiger Bereiche
detektiert werden kann.
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So
kann jeder einzelne punktförmig
ausgebildete Bereich für
eine auslesbare digitale oder analoge Information genutzt werden.
Als analoger Informationsträger
kann so beispielsweise jeder einzelne punktförmige Bereich quasi ein Pixel
einer Bilddarstellung sein.
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Die
erfindungsgemäß in einer
amorphen Kohlenstoffschicht ausgebildeten Bereiche können aber
auch linienförmig
ausgebildet sein, so dass ein entsprechender Linienzug infolge seiner
gegenüber dem
amorphen Kohlenstoff veränderten
elektrischen und gegebenenfalls auch optischen Eigenschaften genutzt
werden kann. Solche linienförmigen
Bereiche können
dementsprechend elektrisch leitende oder halbleitende Verbindungen
für eine
nanoskalige Schaltung bilden.
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Insbesondere
in diesem Fall kann es vorteilhaft sein, dass solche Bereiche teilweise
oder vollständig über die
gesamte Schichtdicke der amorphen Kohlenstoffschicht bis auf die
eigentliche Substratoberfläche
oder eine auf dieser Oberfläche
ausgebildete Schicht geführt
sind, die dann vorteilhaft ebenfalls elektrisch leitend sein sollte
oder halbleitende Eigenschaften aufweisen sollte.
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Insbesondere
für den
Fall, dass die erfindungsgemäßen Bereiche
elektrisch leitende oder halbleitende Strukturen bilden sollen,
kann ein Mehrschichtaufbau an einem erfindungsgemäßen Element
vorteilhaft sein.
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So
kann aus einer amorphen Kohlenstoffschicht, in der erfindungsgemäße Bereiche
ausgebildet worden sind, eine weitere Schicht aus amorphem Kohlenstoff
als Deckschicht ausgebildet worden sein. Eine solche zusätzliche
Schicht aus amorphem Kohlenstoff kann dann wiederum mit in lokal
definierter Anordnung ausgebildeten Bereichen versehen werden oder
ohne solche Bereiche eine quasi Isolier- oder Schutzschicht darstellen.
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Sind
mehrere Schichten aus amorphem Kohlenstoff übereinander ausgebildet, in
denen erfindungsgemäße Bereiche
vorhanden sind, können
diese dann wieder lokal gezielt elektrisch leitend bzw. halbleitend
miteinander verbunden sein.
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In
mehreren Ebenen, also in übereinander ausgebildeten
Schichten aus amorphem Kohlenstoff ausgebildete Bereiche können aber
auch beispielsweise beim Auslesen von Informationen selektiv berücksichtigt
werden, ähnlich
wie dies bei herkömmlichen
DVD's auf optischem
Wege durchgeführt
wird. Das Auslesen der so mit den in unterschiedlichen Ebenen angeordneten
Bereichen gespeicherten Informationen kann dann aber auch nicht
optisch durchgeführt
werden.
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Insbesondere
in Fällen,
in denen erfindungsgemäße Elemente
als Informationsspeicherelemente genutzt werden, ist es vorteilhaft,
die jeweiligen Informationen repräsentierenden Bereiche in einer
bestimmten bevorzugten Anordnung in der jeweiligen Kohlenstoffschicht
auszubilden. Dadurch lässt
sich der Ausleseprozess von Informationen vereinfachen und verkürzen.
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So
kann eine entsprechende Anordnung von Bereichen unter Berücksichtigung
eines vorgegebenen Rasters positioniert sein, wobei je nach geometrischer
Gestaltung des jeweiligen Elementes beispielsweise ein kartesisches
oder polares Koordinatensystem ein solches Raster vorgeben kann.
In einigen Fällen
kann ein solches Raster dann auch durch entsprechende Oberflächenstrukturierung
des jeweiligen Substrates und/oder der Schicht aus amorphem Kohlenstoff
auf einem Element ausgebildet sein.
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Insbesondere
bei einer rotationssymmetrischen Außenkontur eines mit einer amorphen
Kohlenstoffschicht versehenen Substrates kann es günstig sein,
die Bereiche auf konzentrischen Kreisen oder mindestens einer spiralförmigen Spur
anzuordnen.
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Bei
einer Anordnung von Bereichen als Informations träger auf konzentrischen Kreisen
kann dann ein zeitgleiches Auslesen von Informationen mit mehreren
Detektoren, die jeweiligen konzentrischen Kreisen zugeordnet sind,
erfolgen. So kann also ähnlich
verfahren werden, wie dies beim Auslesen von Informationen bei herkömmlichen
Festplattensystemen mit entsprechend modifizierten Detektoren/Leseköpfen der
Fall ist.
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Wie
bereits angedeutet, kann die zur Ausbildung von erfindungsgemäßen Bereichen
in amorphen Kohlenstoffschichten durchzuführende Modifizierung durch
einen gezielten Energieeintrag erfolgen, wobei dies sowohl in Luft,
wie auch zur Vermeidung unerwünschter
chemischer Reaktionen und zur eigentlich ausschließlich gewünschten
Umwandlung in graphitische sp2-Phase von Kohlenstoff in den Bereichen
im Vakuum, bevorzugt Hochvakuum oder einer geeigneten Schutzgasatmosphäre erfolgen
soll, so dass keine Entfernung oder chemische Reaktion von Kohlenstoff
zu verzeichnen ist.
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Da
die erfindungsgemäßen Bereiche
Abmessungen im nanoskaligen Bereich aufweisen sollen, ist die für die Phasenumwandlung
erforderliche Energie/Leistung sehr klein und die erforderlichen Zeiträume liegen
bei maximal einer ms und auch darunter.
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Der
Energieeintrag soll erfindungsgemäß mit einem fein fokussierten
Energiestrahl, der auf kleiner als 100 nm fokussiert ist, erfolgen.
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Die
Positionierung des jeweiligen Energiestrahles kann bevorzugt mit
einem mindestens zweidimensional manipulierbaren Mikrohandhabungssystem
durchgeführt
werden, mit dem eigentlich jeder Punkt der jeweiligen Oberfläche eines
erfindungsgemäßen Elementes überstrichen
werden kann.
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Als
Energiestrahl kann beispielsweise ein entsprechend fein fokussierter
Elektronenstrahl eingesetzt werden.
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Die
Ausbildung eines geeigneten Energiestrahls kann aber auch zwischen
einer Spitze eines Mikrohandhabungssystems und der Schicht bzw. Substrat
ausgebildet werden, wobei zwischen der Spitze und Schicht eine Potentialdifferenz
vorhanden ist und möglichst
auch keine unmittelbare Berührung der
Spitze mit der Schicht aus amorphem Kohlenstoff erfolgt.
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Bei
der Ausbildung von Bereichen in einer amorphem Kohlenstoffschicht
kann die Energie/Leistung des Energiestrahls ortsaufgelöst moduliert
werden, um beispielsweise die bereits erwähnten lokal differenzierten
unterschiedlichen elektrischen Leitfähigkeiten und Schichtdicken
von Bereichen beeinflussen zu können.
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Wie
bereits mehrfach angedeutet, kann bei der Herstellung erfindungsgemäßer Elemente
eine gezielte Einflussnahme auf die jeweilige Applikation genommen
werden, so dass auch mit der nanoskaligen Strukturierung zusätzlich nachfolgend
vorteilhaft nutzbare Effekte ausgenutzt werden können.
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So
besteht die Möglichkeit,
die mit der erfindungsgemäßen lokal
gezielt und auch differenziert erreichbare Phasenumwandlung innerhalb
der amorphen Kohlenstoffschicht neben der jeweiligen definierten
Position des Bereiches auch die Dimensionierung und Gestalt von
Bereichen, in denen eine Phasenumwandlung in graphitischen sp2-gebundenen
Kohlenstoff zu erreichen. Es lassen sich dann die an/in den Bereichen veränderten
optischen Eigenschaften, wie beispielsweise Absorption, Reflektivität sowie
ein veränderter
Brechungsindex ausnutzen.
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Infolge
der Phasenumwandlung des amorphen Kohlenstoffs in Bereichen kann
aber auch die elektrische Leitfähigkeit
in relativ weiten Grenzen variiert werden, so dass beispielsweise
für den
Fall, dass Bereiche als elektrische Leiter einer Schaltung konzipiert
worden sind, z.B. der ohmsche Widerstand eines solchen elektrischen
Leiters einstellbar ist.
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Insbesondere
bei punktförmig
ausgebildeten Bereichen können
unterschiedliche elektrische Leitfähigkeiten analog zu unterschiedlichen
Schichtdicken zusätzliche
Informationen darstellen, die mit entsprechend geeigneten Detektoren
auch gleichzeitig ausgelesen werden, so dass eine Erhöhung der Speicherkapazität je Fläche auch
dadurch erreichbar ist.
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So
kann beispielsweise eine Beeinflussung eines über die jeweiligen Bereiche
zu einem Detektor gelangenden Feldemissionsstromes ein auslesbares Signal
mit entsprechend erhöhtem
Informationsgehalt sein.
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Sowohl
die elektrischen, wie auch die optischen Eigenschaften von durch
Strukturierung innerhalb amorpher Kohlenstoffschichten ausgebildeter Bereiche
kann auch durch entsprechend lokalisiert auf Oberflächen und
gegebenenfalls auch nach Entfernung graphitischer sp2-Phase von
Kohlenstoff in Bereichen aufgebrachten Schichten erreicht werden. Wobei
hier metallische Überzüge zu bevorzugen sind.
Das Aufbringen von zusätzlichen
Schichten auf bzw. in Bereiche kann dabei mit an sich bekannten Dünnschichtverfahren
im Vakuum erfolgen, wobei dies mit Hilfe von zusätzlichen Masken und gegebenenfalls
nachfolgender teilweiser Entfernung des jeweiligen Schichtwerkstoffes
von Oberflächenbereichen,
bei denen die amorphe Kohlenstoffschicht nicht modifiziert, also
keine Phasenumwandlung durchgeführt
worden ist, erfolgen kann.
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Insbesondere
Metallschichten können
aber auch galvanisch lokal gezielt aufgebracht werden, wobei auch
hier die erhöhte
elektrische Leitfähigkeit der
aus graphitischem Kohlenstoff gebildeten Bereiche ausgenutzt werden
kann.
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Eine
solche elektrochemische Ausbildung von Schichten in Bereichen kann
aber auch günstig durchgeführt werden,
wenn die graphitische sp2-Phase aus Bereichen entfernt worden ist
und die eigentliche amorphe Kohlenstoffschicht dann auf einem elektrisch
leitenden Substrat oder einer auf der Oberfläche des Substrates zwischen
Substrat und amorpher Kohlenstoffschicht elektrisch leitenden Zwischenschicht
ausgebildet worden ist.
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Dabei
müssen
nicht alle Bereiche eines Substrates mit einer solchen Beschichtung
versehen werden bzw. es müssen
nicht aus allen Bereichen der überwiegend
sp2-gebundende graphitische
Kohlenstoff entfernt werden, was beispielsweise bei einem Ätzverfahren
mit einer lokal differenziert aufgebrachten Schutzschicht, die bestimmte
Oberflächen von
Bereichen abdeckt und vor dem Ätzmedium schützen kann,
erreichbar ist.
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An
erfindungsgemäßen Elementen
kann eine Speicherdichte oberhalb 5 Tb/cm2 erreicht
werden, so dass beispielsweise 1010 Bilder
im Passbildformat mit jeweils 300·300 Pixeln auf einer Fläche von
120·120 mm
gespeichert werden können
und jedes einzelne Bild einen Flächenbedarf
von 1,2·1,2 μm hat.
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Auf
erfindungsgemäßen Elementen
gespeicherte Informationen können
extrem lange gespeichert werden, ohne dass Informationsverluste
zu verzeichnen sind, wobei dies ein wesentlicher Unterschied zu
herkömmlichen
Magnetspeichersystemen darstellt. Bezüglich der erhöhten Langzeitstabilität wirken
sich auch die hierfür
günstigen
mechanischen und chemischen Eigenschaften des amorphen Kohlenstoffs
vorteilhaft aus.
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So
kann beispielsweise auf nahezu beliebigen Substraten eine relativ
dünne Schicht,
beispielsweise von 20 nm aus amorphem, bevorzugt tetragonal gebundenem
Kohlenstoff (ta-c) beispielsweise mit Verfahren und Vorrichtungen,
wie sie in
DD 280 338 und
DE 196 21 855 A1 beschrieben
sind, abgeschieden werden. Die amorphe Kohlenstoffschicht kann dabei
einen E-Modul von 600 GPa aufweisen. Der spezifische elektrische
Widerstand liegt bei ca. 10
4 Ω·cm.
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Bei
der Modifizierung, die zur Ausbildung lokal differenzierter Bereiche
einer solchen amorphen Kohlenstoffschicht führen soll, sollte berücksichtigt werden,
dass die hierfür
erforderliche Phasenumwandlung, ohne chemische Reaktionen und Verluste bei
Temperaturen von ca. 1000 °C
erfolgt, wobei innerhalb von amorphem Kohlenstoff eine relativ hohe Wärmeleitfähigkeit
berücksichtigt
werden muss, um die nanoskalige Ausbildung der Bereiche einhalten zu
können.
So beträgt
die Wärmediffusionszeit
innerhalb der amorphen Kohlenstoffschicht ca. 1 ns für eine Länge von
ca. 100 nm.
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Wird
die Modifizierung durch Elektronenbeschuss durchgeführt, können elektronische
Effekte für
die Phasenumwandlung des Kohlenstoffs ursächlich sein, so dass dann die
Phasenumwandlung auch bei deutlich tieferen Temperaturen erreicht
werden kann.
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So
konnten erfindungsgemäße Elemente
mit einer, wie vorab beschriebenen Schicht aus amorphem Kohlenstoff
in einem Rastertunnelmikroskop unter Hochvakuumbedingungen mittels
einer STM-Spitze lokal definiert modifiziert werden, um die nanoskaligen
Bereiche ausbilden zu können.
Dabei wurden zwischen der STM-Spitze und Substrat bzw. amorpher
Kohlenstoffschicht eine elektrische Potentialdifferenz von 10 V
eingestellt, wobei Substrat bzw. Kohlenstoffschicht als Anode geschaltet
waren.
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Der
Abstand zwischen STM-Spitze und Oberfläche der amorphen Kohlenstoffschicht
wurde so eingestellt, dass ein elektrischer Strom von 1 nA floss.
Bereits mit dieser geringen Energie kann die zur Ausbildung von
Bereichen führende
Phasenumwandlung in graphitischen Kohlenstoff erreicht werden.
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Durch
eine Modulation der Potentialdifferenz zwischen STM-Spitze und Oberfläche der
amorphen Kohlenstoffschicht, des jeweiligen dazwischen fließenden elektrischen
Stromes und/oder des Abstandes zwischen STM-Spitze und Oberfläche der amorphen Kohlenstoffschicht
kann eine gezielte Einflussnahme bei der Phasenumwandlung in graphitischen sp2-gebundenen
Kohlenstoff, wie auch über
eine Modulation der in die amorphe Kohlenstoffschicht injizierten
Leistung genommen werden, so dass eine Variation der jeweiligen
Schichtdickenerhöhungen, der
Breite bzw. Durchmesser von so ausgebildeten Bereichen und dementsprechend
der elektrischen Leitfähigkeit
erreicht werden kann.
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Das
Auslesen der so vorab an bestimmten Positionskoordinaten des jeweiligen
Substrates ausgebildeten Bereiche kann dann beispielsweise wieder
mit einer oder mehreren STM-Spitzen eines Rastertunnelmikroskops
als Informationen erfolgen.
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Sowohl
beim Einbringen der Informationen, also bei der lokal gezielten
Ausbildung von Bereichen, wie auch beim Auslesen der entsprechend
lokal gespeicherten Informationen können das jeweilige Substrat
und ein für
das Auslesen geeigneter Detektor, wie beispielsweise eine STM-Spitze
relativ zueinander bewegt werden, so dass ein definiertes ortsaufgelöstes Speichern
und Auslesen von Informationen möglich
ist. Die Relativbewegung kann dabei beispielsweise durch Rotation
eines Substrates um eine Achse und eine entsprechende Auslenkbewegung
eines Detektors in radialer Richtung in Bezug zur Rotationsachse
erfolgen.
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Die
Ausbildung von lokal definiert angeordneten, durch Phasenumwandlung
in graphitisch gebundene sp2-Phase
kann aber auch mittels einer Feldemissionsspitze als Detektor erfolgen,
wenn eine solche Feldemissionsspitze relativ in Bezug zur Oberfläche des
Elementes bewegt wird und sich dabei der detektierte Feldemissionsstrom
in definierter Form verändert,
und der entsprechend detektierte Feldemissionsstrom die an der jeweiligen
Position mittels eines dort entsprechend ausgebildeten Bereiches,
die jeweilige Information repräsentiert
und dabei eine ortsaufgelöste
Auslesung von Informationen so möglich
ist.
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Das
lokal differenzierte Ausbilden von Bereichen innerhalb amorpher
Kohlenstoffschichten auf Substraten kann aber auch mittels eines
sehr fein fokussierten Elektronenstrahls erfolgen, der auch zum Auslesen
der entsprechend bei der Ausbildung der Bereiche gespeicherten Informationen
eingesetzt werden kann.
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Auch
dies kann in einem herkömmlichen Rasterelektronenmikroskop
durchgeführt
werden. Dabei kann eine für
eine Elektronenstrahllithographie geeignete programmierbare Strahlsteuerung
eingesetzt werden. Es wird ein Elektronenstrahl mit 2 keV Energie
und 1 nA Strahlstromstärke
betrieben und mit einem Fußpunkt
entlang eines vorgebbaren Punkt- und/oder Linienmusters über die
Oberfläche der
Schicht aus amorphem Kohlenstoff geführt, wobei über die Energie/Leistung eine
lokal differenzierte Einflussnahme für die zur Ausbildung der gewünschten
Bereiche führenden
Phasenumwandlung in der Kohlenstoffschicht erreichen zu können.
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Auch
hier besteht die Möglichkeit,
ein so hergestelltes Element mit den entsprechend gespeicherten
Informationen in einem Rasterelektronenmikroskop für das Auslesen
der gespeicherten Informationen einzusetzen, wobei die Auswertung
dann nach entsprechender Positionierung durch Aufnahme mit kurzer
Abbildungszeit erfolgen sollte. Ein solches Vorgehen sollte bevorzugt
werden, um einen zusätzlichen
gegebenenfalls zu weiteren Phasenumwandlungen führenden Energieeintrag beim
Auslesen der Informationen zu vermeiden.