DE4342314C2 - Verfahren zur Erzeugung von Strukturen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von StrukturenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von tiefen Strukturen in
einer Probe, insbesondere sollen Mikrometer, Nanometer- und Subnanometer-Strukturen
in einer Festkörperoberfläche hergestellt werden.
Zum Herstellen feiner Strukturen werden die optische Lithographie und die
Elektronenstrahllithographie eingesetzt. Bei der optischen und bei Elek
tronenstrahllithographie muß die Probe beschichtet und maskiert werden.
Der Strukturübertrag in die Probe findet dann in mehreren chemischen und
physikalischen Prozeßschritten statt. Hierbei ist eine Schädigung des Pro
benmaterials nicht immer auszuschließen. Minimale Strukturabmessungen lie
gen bei der Elektronenstrahllithographie zur Zeit in der Größenordnung von
20 nm.
Ein anderes Verfahren zur Erzeugung von Strukturen ist beschrieben in DE
36 31 383 A1. Hierbei handelt es sich um ein mikromechanisches Verfahren,
bei dem mit einer Spitze in eine Maskenschicht die gewünschten Maskenöff
nungen mechanisch eingekratzt werden.
Mit dem Rastertunnelmikroskop (RTM) wurden bereits Strukturen im Nanome
terbereich erzeugt. Dies erfolgte durch Bearbeiten einer zusätzlich aufge
brachten Oberflächenschicht, die anschließend als Maske für einen Struk
turübertrag mittels Ätztechnik in die Probe dient, vgl. EP 0 397 073 A2.
Diese Maske kann auch zum ortsselektiven Bedampfen mit einem weiteren Ma
terial dienen, vgl. EP 0 397 073 A2 und J. Vac. Sci. Technol. B9 (2),
Mar./Apr. 1991, p. 1384. In einer MOCVD-Atmosphäre (MOCVD = Metal Organic
Chemical Vapour Deposition) kann mit dem RTM auch eine leiterbahnförmige
Struktur auf die Probenoberfläche deponiert werden, siehe ebenfalls EP 0
397 073 A2. Ebenfalls mit dem RTM können kleinste Strukturen auf der Pro
benoberfläche modifiziert werden, vgl. EP 0 519 269 A1 und EP 0 527 379
A1. Beispielsweise in dem in der letztgenannten Druckschrift beschriebenen
Verfahren wird nur die oberste Atomlage deformiert, und zwar ohne Entfer
nung von Probenmaterial.
In EP 0 376 045 A2 ist die veredelnde Nachbehandlung feiner Strukturen in
Form von Abscheidung einzelner Atome bzw. Moleküle aus der Gasphase auf
die Struktur und von gezieltem Bearbeiten einzelner Atome und Moleküle mit
einer feinen Spitze beschrieben. Das Verschieben von Atomen auf einer Pro
benoberfläche mit dem RTM wurde beschrieben in EP 0 427 443 A2. Die Bear
beitung der Probe mit dem RTM betrifft bei den hier genannten Verfahren
immer nur die obersten Atomlagen der Probe bzw. der Maskierungsschicht.
In dem üblichen Abbildungsmodus eines Rastertunnelmikroskops wird bei ei
ner gewählten, konstanten Tunnelspannung zwischen Probe und Spitze die
Probenoberfläche berührungsfrei rasterartig abgetastet. Hierbei wird ent
weder die Spitzenhöhe konstant gehalten und der zwischen Probe und Spitze
fließende Tunnelstrom zur Oberflächenabbildung verwendet, oder der Tunnel
strom, und damit der Abstand zwischen Spitze und Probe, wird über einen
Regelkreis konstant gehalten, wobei die Stellgröße der Regelung zur Ober
flächenabbildung verwendet wird. Im Abbildungsmodus werden die Tunnelpara
meter, in wesentlichen die Tunnelspannung U, der Tunnelstrom I, der Ab
stand zwischen Probe und Spitze und die Rastergeschwindigkeit, so gewählt,
daß die Probe durch die Messung nicht nachhaltig beeinflußt wird.
Aus DE-Z: W. König, K. Waßenhofen "Bahnerosion als Alternative" in: Indu
strieanzeiger 90/1991, S. 22-24 ist es bekannt, Strukturen in einer Probe
zu erzeugen, wobei Strukturen mit ortsselektiver Solltiefe mittels Funken
erosion eingebracht werden. Dabei werden eine Elektrode und eine Probe
lateral und transversal gegeneinander bewegt. Im Grundsatz ist es auch be
kannt, Halbleiterbauelemente mittels Funkenerosion herzustellen, wobei oh
ne Maskierungstechnik und nachfolgendem Strukturübertrag in einem Prozeß
schritt Strukturen mit minimalen Strukturabmessungen direkt in eine Probe
eingebracht werden; es wird hierzu verwiesen auf DE-Z: U. Boor: "Funkene
rosives Abtragen: Verfahren und Dielektrika", in: VDI-Z 133 (1991) Nr. 2 -
Februar, S. 68-71; US-Z: R. Elwood: "PRODUCTION MICROMACHINING OF SUPER
HARD MATERIALS", in EDM-Digest März/April 1992, Heft 2, S. 6E-IOE; DE 26
33 942 A1; EP 0 483 867 A2; und DE 37 04 733 A1. Ein Einsatz der Funken
erosion im Ultrahochvakuum ist nicht möglich. Das gilt auch für das in dem
US-Buch: Research Disclosure: "Data Storage System" (in Research Disclosu
re September 1987, Nummer 281) beschriebene Verfahren, das es ermöglichen
soll, mittels der Spitze eines Rastertunnelmikroskops funkenerosiv Infor
mationen auf die Oberfläche einer Datenträgerbeschichtung zu schreiben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein im Ultrahochvakuum eingesetztes
Verfahren eingangs genannter Art zu schaffen, welches es erlaubt,
ohne Maskierungstechnik und nachfolgendem Strukturübertrag in einem Pro
zeßschritt tiefe Strukturen, mit minimalen Strukturabmessungen im Subnano
meterbereich, direkt in eine Probe einzubringen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Un
teransprüchen beschrieben.
Erfindungsgemäß werden eine vorzugsweise mit einer nadelförmigen Spitze
ausgestattete Sonde und die zu strukturierende Probe berührungsfrei gegen
einander lateral sowie transversal bewegt und die zwischen Sonde und Pro
be angelegten Strom-/Spannungsparameter bzw. der Abstand zwischen Sonde
und Probe bzw. die Geschwindigkeit der Relativbewegung von Sonde und Probe
moduliert. Durch diese Modulation können am Ort der Sonde gezielt Proben
material abgetragen, tiefe Strukturen in die Probe eingebracht und für den
Fall, daß die Probe aus einem beschichteten Substrat besteht, das Substrat
teilweise freigelegt werden. Dieses Verfahren ist insbesondere mit einem
entsprechend ausgelegten Rastertunnelmikroskop (RTM) automatisiert durch
führbar.
Gemäß weiterer Erfindung können tiefe Strukturen in einer Probe dadurch hergestellt werden,
daß - beispielsweise rasterartig, gegebenenfalls wiederholt - entweder die komplette zu struktu
rierende Probenfläche bearbeitet wird, oder nacheinander einzelne, beliebige geformte Bereiche
der zu strukturierenden Probenfläche bearbeitet werden oder nacheinander einzelne Bereiche
minimaler aufzulösender Größe jeweils bis zu der gewünschten Tiefe bearbeitet werden oder die
Sonde auf eine feste Tiefe eingestellt und seitlich bewegt wird, während an der Seite der Sonden
spitze der Abtrag stattfindet oder die Bearbeitungsvarianten kombiniert werden, so daß
insgesamt innerhalb der erreichbaren Auflösung für jeden Ort der Probe eine frei zu wählende
Ablationstiefe erreicht wird.
Anhand von Anwendungsbeispielen werden weitere Einzelheiten der Erfindung erläutert.
In einer besonderen Ausgestaltung wird das erfindungsgemäße Verfahren mit einem Raster
tunnelmikroskop (RTM) durchgeführt, dessen Tunnelspitze als lokale Sonde fungiert (Abb. 1).
Dabei werden die Sonde (10) und die zu strukturierende Probe (11) berührungsfrei gegeneinan
der lateral (12) und transversal (13) bewegt und die zwischen Sonde und Probe angelegten
Strom- (14)/Spannungsparameter (15) bzw. der Abstand zwischen Sonde und Probe bzw. die
Geschwindigkeit der Relativbewegung von Sonde und Probe moduliert. Je nach Abstand und
Spannung zwischen Sonde und Probe ist der Strom (14) ein Tunnel- oder ein Feldemissions
strom. Das RTM erlaubt es, die Oberfläche vor, nach und insbesondere während der Struk
turierung abzubilden, so daß eine interaktive oder automatische Kontrolle und Dokumentation
des Strukturiervorgangs möglich ist.
Ein weiterer Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß während der Abbil
dung der Probenoberfläche die Tunnelparameter, im folgenden auch Ablationsparameter genannt,
so moduliert werden, daß am Ort der Spitze selektiv Probenmaterial abgetragen wird und eine
Strukturierung der Probe erfolgt. Diese Modulation kann erfolgen, indem man jedem auflösbaren
Punkt des zu strukturierenden Probenbereichs einen Ablationsparametersatz, der die
Ablationsstärke bestimmt, zuordnet.
Während der Strukturierung kann an jedem Punkt ein Vergleich zwischen erreichter Abla
tionstiefe und gewünschter Solltiefe erfolgen, so daß bei Erreichen der Solltiefe an einem Punkt
der Ablationsparametersatz dieses Punkts so verändert werden kann, daß dort keine weitere
Ablation mehr erfolgt. Diese ortsspezifische Solltiefe wird einer Strukturiervorlage entnommen,
die z. B. in Form eines Bitmaps (digitalisiertes Bild), einer Vektorgraphik oder eines zu berech
nenden Funktionensatzes vorliegt. Die Strukturiervorlage kann ein beliebiges digitalisiertes Bild
sein, z. B. ein Photo, eine REM-Aufnahme, ein Text und insbesondere eine RTM-Aufhahme.
Dies eröffnet die Möglichkeit, Oberflächenstrukturen nachzubehandeln (Abb. 2), indem zunächst
ein Abbild (17) der Oberflächenstruktur (16) aufgenommen wird, dieses dann bildverarbeitenden
Schritten unterworfen wird (18) und als Strukturiervorlage für eine Nachbehandlung der aufge
nommenen Oberflächenstruktur dient (19). Entsprechend ist es so möglich, Oberflächenstruk
turen, gegebenenfalls umskaliert, auf eine neue Oberfläche zu kopieren.
Das Einbringen der Struktur in die Probe kann auf unterschiedliche Weise erfolgen.
- i) Ein Verfahren ist, daß die komplette zu strukturierende Probenfläche, gegebenenfalls wiederholt, bearbeitet wird (Abb. 3a, Probe im Querschnitt abgebildet). Dabei wird die Sonde zum Beispiel rasterartig relativ zur Probe bewegt (21) und gleichzeitig werden die Ablations parameter moduliert. Gemäß der Modulation der Ablationsparameter wird auf der gesamten zu strukturierenden Probenfläche ortsselektiv Probenmaterial abgetragen (22). Ist nach einmaliger Bearbeitung der gesamten zu strukturierenden Probenfläche die ortsspezifische Solltiefe noch nicht überall erreicht, so wird dieser Vorgang wiederholt (23).
- ii) Ein weiteres Verfahren ist, daß nacheinander einzelne, beliebig geformte Bereiche der zu strukturierenden Probenfläche nach i) bearbeitet werden. In Abb. 3b wird zuerst der Bereich 30 bis auf seine gewünschte Solltiefe abgetragen. Dann bewegt man die Sonde in den Bereich 31 und bearbeitet diesen bis zur gewünschten Solltiefe. Nach Bearbeitung des letzten Bereichs 32 ist die Strukturierung abgeschlossen.
- iii) Ein weiteres Verfahren ist, daß nacheinander einzelne Bereiche minimal aufzulösender Größe bis zur Solltiefe bearbeitet werden (Abb. 3c). Bei diesem Verfahren verharrt die Sonde lateral über einem dieser Bereiche und senkt sich bei fortschreitender Ablation ab, bis die Solltiefe erreicht ist (40). Danach wird der ′nächste Bereich bearbeitet (41). Nach Bearbeitung des letzten Bereichs 42 ist die Strukturierung abgeschlossen.
- iv) Ein weiteres Verfahren ist, daß an einem Ort Material der Probe abgetragen wird, bis die Sonde eine bestimmte Tiefe erreicht hat, die nicht notwendigerweise die Solltiefe ist, und dann die Sonde in dieser Tiefe seitlich bewegt wird, so daß die Ablation nicht unter, sondern seitlich von der Sonde stattfindet (Abb. 3d).
- v) Weitere Verfahren ergeben sich durch sinnvolle Kombinationen der Verfahren i) bis iv).
Jedes dieser Verfahren ermöglicht es, innerhalb der durch die Sonde und das Probenmaterial
gegebenen Auflösung für jeden Ort der zu strukturierenden Probefläche eine frei wählbare Abla
tionstiefe zu erreichen.
Ist der transversale Bewegungsbereich (13) der Sonde größer als die Dicke der Probe, so ist
es möglich, die Ablation der Probe nach den oben genannten Verfahren so lange fortzuführen, bis
die Probe stellenweise durchbohrt wird (Abb. 4). Damit kann die erzeugte Probenstruktur zum
Beispiel als Maske, durch die Teilchen oder Wellen transmittieren können, dienen.
Proben, die aus Schichten unterschiedlichen Materials bestehen, können so strukturiert wer
den, daß obere Schichten an bestimmten Orten vollständig abgetragen werden und so darunter
liegende Schichten anderen Materials freigelegt werden (Abb. 5). So lassen sich zum Beispiel
mechanische, optische, elektronische, oder quantenmechanische Bauelemente, Speicher und
Sensoren, oder Kombinationen daraus, herstellen. Bei Strukturgrößen im Nanometer- und
Subnanometerbereich können Einheiten zur Erzeugung lokalisierter Elektronen hergestellt
werden. Besteht das Probenmaterial unter anderem aus Hochtemperatursupraleitern, so lassen
sich unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens supraleitende Bauelemente und
Sensoren wie zum Beispiel SQUID′s (Superconducting Quantum Interferrence Device), Ein-Elektron
Tunnelkontakte, Supraleiter-Isolator-Supraleiter (S-I-S) Kontakte, Supraleiter-Normalleiter-Supraleiter
(S-N-S) Kontakte, Josephson-Bauelemente, Bolometer, Schalter und Speicher
elemente herstellen.
Ein Beispiel für die erfolgte Strukturierung eines Supraleiterfilms nach dem erfindungsge
mäßen Verfahren ist die Erzeugung von rechteckigen Löchern in einem 50 nm dicken
YBa₂Cu₃O₇-x-Film auf einem isolierenden SrTiO₃-Substrat mit einem RTM. Als Sonde wurde
eine gerissene Pt/Ir-Spitze verwendet, die Strukturierung erfolgte an Luft bei Raumtemperatur.
In Abb. 6 (Bildgröße 600×600 nm²) ist ein 600 nm langes, 150 nm breites und 50 nm tiefes Loch,
das bis auf das Substrat herunterreicht, dargestellt. Die Ablation von Probenmaterial erfolgte bei
einer Tunnelspannung von 1 V, einem Tunnelstrom von 10 nA, einer Rastergeschwindigkeit von
10 µm/s, der Abstand zwischen Probe und Sonde wurde entsprechend geregelt. Bis zum Errei
chen der Solltiefe wurde das abzutragende Gebiet 300mal abgerastert. Die ablationsfreie Auf
nahme der erzeugten Struktur erfolgte bei einer Tunnelspannung von 1,0 V, einem Tunnelstrom
von 200 pA und einer Rastergeschwindigkeit von 0,5 µm/s. Ahnliche Strukturen wurden durch
Erhöhung der Tunnelspannung und auch durch Verringerung der Geschwindigkeit der Relativ
bewegung von Sonde und Probe erzeugt. Ebensolche Strukturen wurden in Bi₂Sr₂Ca₁Cu₂O8+y-Einkristallen
erzeugt.
Ein weiteres Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Erzeugung von
ferngeordneten Probenstrukturen, die zum Beispiel als Beugungsgitter, entweder in Strahlungs
transmission oder in Strahlungsreflexion, wirken, insbesondere in der Anwendung mit fein
fokussierten Lasern oder Halbleiterlasern, oder als Linsen für Röntgenstrahlung, z. B. Fresnel
linsen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Dickenbestimmung
der Probe, oder einzelner Schichten der Probe mit einer Auflösung im atomaren Bereich (Abb.
7). Hierzu wird an einer Stelle Probenmaterial abgetragen, bis entweder eine tieferliegende
Schicht anderen Materials erreicht wird (80, 81), oder die Probe durchbohrt ist (82). Die Mate
rialgrenzen werden dabei zum Beispiel durch Beobachtung von Änderungen der Ablations
parameter bestimmt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gezielten Erzeugung von Mikrometer-, Nanometer-
und Subnanometer-Strukturen auf einer Festkörperoberfläche, bei dem eine Sonde und die zu
strukturierende Probe gegeneinander lateral und transversal bewegt werden. Durch gezielte
Modulation der zwischen Sonde und Probe angelegten Strom- /Spannungsparameter bzw. des
Abstands zwischen Sonde und Probe wird erfindungsgemäß eine ortsselektive Ablation der Probe
erzielt. Mit diesem Verfahren ist es ohne Maskierungstechnik und nachfolgenden Strukturüber
trag möglich, in einem Prozeßschritt tiefe Strukturen in die Probe einzubringen und so ein gege
benenfalls unter der Probe befindliches Substrat teilweise freizulegen, oder die Probe zu durch
bohren. Vor, nach und insbesondere während der Strukturierung kann die Probenoberfläche mit
der gleichen Sonde abgebildet werden, so daß eine interaktive oder automatische Kontrolle und
Dokumentation der Strukturierung möglich ist. Mit diesem Verfahren kann man vorhandene
Oberflächenstrukturen nachbehandeln und kopieren. Anwendungsbeispiel ist die Erzeugung,
Nachbehandlung und das Kopieren von Nanometerstrukturen in Filmen auf isolierendem Substrat
zur Herstellung von Leiterbahnen, Bauelementen und Sensoren. Dieses Verfahren ist insbeson
dere mit einem entsprechend ausgelegten Rastertunnelmikroskop automatisiert durchführbar.
Claims (13)
1. Verfahren zur Erzeugung von tiefen Strukturen in einer Probe,
dadurch gekennzeichnet,
daß die tiefen Strukturen mit dem Tunnelstrom eines Rastertunnelmikros
kops durch Ablation von Probenmaterial mit ortsselektiver Tiefe in die
Probe eingebracht werden, und zwar durch gezielte Modulation der zwischen
der Tunnel spitze und der zu strukturierenden Probe angelegten Tunnelspan
nung und/oder des fließenden Tunnelstroms und/oder des Abstands von Tun
nelspitze und Probe und/oder durch Variation der Geschwindigkeit der Re
lativbewegung von Tunnelspitze und Probe.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß daß während der Strukturierung an jedem minimal aufzulösenden Punkt
ein Vergleich zwischen erreichter Ablationstiefe und gewünschter Solltie
fe erfolgt, so daß eine Abbruchbedingung des Strukturiervorgangs für je
den Punkt zur Verfügung steht, wobei die ortsspezifische Solltiefe einer
Strukturiervorlage entnommen wird.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß daß eine Strukturiervorlage in Form eines Bitmaps, insbesondere als
digitalisiertes Bild eines Photos, einer REM-Aufnahme (REM=Rasterelektro
nenmikroskop), eines Textes bzw. einer RTM-Aufnahme (RTM=Rastertunnelmi
kroskop) oder in Form einer Vektorgraphik oder in Form eines zu berech
nenden Funktionensatzes eingesetzt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung eines Oberflächenstrukturbildes als Strukturiervorlage
die Strukturiervorlage bildverarbeitenden Schritten unterworfen und dann
dazu verwendet wird, die gleiche Oberfläche nachzubehandeln, oder - gege
benenfalls umskaliert - auf eine neue Oberfläche zu kopieren.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablation an einem oder mehreren Probenorten bis hin zum Durchboh
ren der Probe erfolgt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine aus verschiedenen, schichtartig angeordneten Materialien beste
hende Probe so bearbeitet wird, daß die Strukturierung der oberen Schicht
oder Schichten zur teilweisen Freilegung der jeweils darunter befindli
chen Schicht oder Schichten führt.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Strukturierung der Probe elektronische, quantenmechanische,
optische, röntgenoptische oder mechanische Bauelemente mit Strukturgrößen
im Submikrometerbereich oder Kombinationen daraus, hergestellt werden.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Probenmaterial unter anderem Hochtemperatursupraleiter eingesetzt
werden, so daß durch die Strukturierung der Probe supraleitende Bauele
mente und/oder Sensoren mit Strukturgrößen im Submikrometerbereich wie
z. B. SQUIDs, Ein-Elektron Tunnelkontakte, S-I-S Kontakte, S-N-S Kontakte,
Josephson-Bauelemente, Bolometer, Schalter und Speicher hergestellt wer
den.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Probenstruktur mit Einheiten zur Erzeugung lokalisierter Elek
tronen, z. B. für Speicher und Sensoren, hergestellt wird.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strukturierung zur Datenspeicherung verwendet wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Probenstruktur mit Strukturgrößen im Submikrometerbereich mit
einer Fernordnung, die z. B. als Beugungsgitter, entweder in Strahlungs
transmission oder in Strahlungsreflexion, insbesondere in der Anwendung
mit feinfokussierten Lasern, Halbleiterlasern, oder als Linsen für die
Röntgenstrahlung, z. B. Fresnellinsen, erzeugt wird.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet
daß die erzeugte Probenstruktur eine Maske mit Strukturgrößen im Submi
krometerbereich in Form von Löchern oder Vertiefungen, durch die Teilchen
und/oder Wellen transmittieren können, bildet.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12,
gekennzeichnet durch
die Verwendung zur Dickenbestimmung der Probe, oder einzelner Schichten
der Probe mit bis zu atomarer Auflösung.
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