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Es
ist bekannt, daß durch
die Kopplung von hydrophilen Polymeren an Wirkstoffe, die parenteral
appliziert werden, d.h. unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes verabreicht
werden, deren Nebenwirkungen reduziert werden können. Insbesondere können durch
die Vergrößerung des
Molekulargewichts dieser Wirkstoffe renale Nebenwirkungen reduziert
oder sogar vermieden werden, wenn die Molekülgröße der Kopplungsprodukte über der
Ausschlussgrenze der Niere, die wie ein Filter wirkt, liegt (Nierenschwelle).
Die Molekülgröße des Konjugates
wird dabei durch das passend ausgewählte Molekulargewicht des zu
konjugierenden Polymers eingestellt.
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Wirkstoffkonjugate
mit hydrophilen Oligomeren- oder Polymeren können auch die Antigenizität von therapeutischen
Proteinen herabsetzen und so die diesbezüglichen Nebenwirkungen reduzieren
oder vermeiden.
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Schließlich lassen
sich durch die Konjugation von Wirksubstanzen mit Oligomeren oder
Polymeren, die hydrophil sind, die pharmakokinetischen Halbwertszeiten,
d.h. die Verweilzeiten der Kopplungsprodukte im Serum von Patienten,
erheblich verlängern
und so die Therapieintervalle der parenteralen Applikation erheblich
ausdehnen. Oligomere oder Polymere Verbindungen, die zur Kopplung
geeignet sind, sind vor allem Polyethylenglykole [Herman, S., et.
al., Poly(Ethylene Glycol) with Reactive Endgroups: I. Modification
of Proteins, Journal of Bioactive and Compatible Polymers, 10. (1995)
145–187]
oder auch Stärkederivate
bzw. Dextrane, die nach entsprechender Aktivierung an Wirkstoffe
gekoppelt werden. Dabei können
an sich bekannte chemische Verfahren zum Einsatz kommen, die schon
aus der Technik der Immobilisierung von Liganden an Festphasen bekannt
sind, oder aus der Chemie der Proteinkopplung bzw. Vernetzung. Entsprechende
Verfahren sind beschrieben in G.T. Hermanson et. al., Immobilized
Affinity Ligand Techniques, Academic Press Inc. (1992) bzw. in S.S.
Wong, Chemistry of Protein Conjugation and Cross-Linking, CRC Press
LLC (1993) und C.P. Stowell et. al., Neoglycoproteins, the preparation
and application of synthetic Glycoproteins, In: Advances in Carbohydrate
Chemistry and Biochemistry, Vol. 37 (1980), 225–281.
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Insbesondere
zu der Technik der Kopplung von Polyethylenglykol an pharmazeutische
Wirkstoffe gibt es ein umfangreiches Literaturverzeichnis.
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Während Polyethylenglykole
nicht im Körper
ohne weiteres metabolisierbar sind, sind Stärkederivate durch die körpereigene
Serum-α-Amylase
abbaubar.
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Durch
geeignete Substitution, z.B. mit Hydroxyethylgruppen kann dieser
Abbau gezielt verzögert
werden und eine maßgeschneiderte
Kinetik der parenteral applizierbaren Wirkstoffkonjugate erreicht
werden [K. Sommermeyer et. al., Krankenhauspharmazie, 8. Jahrg.
Nr. 8, (1987)].
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Nachteilig
an der Derivatisierung mit Hydroxyethylstärke ist jedoch, daß bekanntlich
sogenannte Speicherfraktionen existieren [P. Lawin, et. al., Hydroxyethylstärke, Eine
aktuelle Übersicht,
Georg Thieme Verlag (1989)] die aufgrund der regionalen hohen Substitutionsgrade
an bestimmten Stellen der Kohlenhydratkette keinen vollständigen Abbau
durch die Körperenzyme
mehr zulassen.
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In
DE 102 17 994 A1 werden
hyperverzweigte Polysaccharide zur Kopplung an Wirkstoffe beschrieben,
die vollständig
im Körper
abbaubar sind und deren Abbau durch die Körperenzyme gleichzeitig gezielt steuerbar
ist.
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Die
dort zitierten Verfahren zur Herstellung solcher Verbindungen sind
relativ aufwändig
und demzufolge teuer.
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So
beschreibt
EP 13 694
32 A2 die Herstellung von an sich geeigneten, hochverzweigten
Polysaccharid-Fraktionen mit Molekulargewichten ≥ 30.000 Dalton und Verzweigungsgraden ≥ 10 mol-%.
Bei der Herstellung werden mindestens zwei enzymatische Syntheseschritte
beschrieben die komplementär
sind.
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Der
erste Schritt besteht in der Erhöhung
des Verzweigungsgrades von geeigneten Polysaccharid-Fraktionen wie
Stärke
durch Umsetzung mit Verzweigungsenzymen.
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Zur
weiteren Erhöhung
des Verzweigungsgrades wird dann in einem zweiten Schritt eine weitere
enzymatische Nachbehandlung mit einem Enzym durchgeführt. Als
hierbei geeignete Enzyme werden α-Amylase, β-Amylase
oder Anhydroglucosidase eingesetzt.
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Das
beschriebene Verfahren in
EP
13 694 32 A2 ist relativ aufwendig und teuer, insbesondere
durch den Einsatz der kommerziell derzeit nicht erhältlichen
Verzweigungsenzyme. Es bestand daher die Aufgabe, kostengünstige Herstellverfahren
für hyperverzweigte
Stärkefraktionen
zu finden, insbesondere für
solche Fraktionen mit Molekulargewichten zwischen 5.000 und 30.000
Dalton, die überwiegend
interessant sind für die
Kopplung an pharmazeutische Wirkstoffe.
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Überraschenderweise
haben wir nun gefunden, daß durch
saure Hydrolyse abgebautes Amylopektin aus verschiedenen pflanzlichen
Quellen, wie z. B. Wachsmaisstärke
oder Tapiokastärke
bis zu einem Molekulargewicht von ≤ 60.000
Dalton eine Anreicherung an α-1,6-glycosidischen
Verzweigungsbindungen erfolgt, die beträchtlich ist.
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So
ergibt sich z. B. der Verzweigungsgrad einer durch saure Hydrolyse
abgebauten Wachsmaisstärke bis
auf das Molekulargewicht von 42.000 Dalton auf ca. 7 mol-%. Der
Ausgangsverzweigungsgrad der eingesetzten Wachsmaisstärke betrug
hingegen nur 4 mol-%.
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Die
Bestimmung der Verzweigungsgrade erfolgte durch 1H
NMR Spektroskopie.
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Bei
dem hydrolytischen Abbau mit Säure
der gleichen Wachsmaisstärke
auf ein Molekulargewicht von 10.000 Dalton wurde eine Erhöhung des
Verzweigungsgrades sogar auf 10 mol-% gemessen.
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Beim
säurehydrolytischen
Abbau einer nativen Tapiokastärke
wurde ebenfalls ein Verzweigungsgrad von 10 mol-% einer 10.000 Dalton
Abbaustärke
gemessen.
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Überraschenderweise
führt der
Abbau von Wachsmaisstärke
mit α-Amylase
anstatt durch Säurehydrolyse
gemäß PCT/EP
02/08 757 nicht zu einer signifikant stärkeren Anreicherung des Verzweigungsgrades, wie
das Beispiel aus o.g. Schrift belegt. So wird bei einem Molekulargewicht
Mw von 8.000 Dalton ein Verzweigungsgrad von 11 mol-% erreicht.
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Der
enzymatische Abbauschritt der Ausgangswachsmaisstärke durch α-Amylase
liefert deshalb gegenüber
dem säurehydrolytischen
Abbau keinen Vorteil, so daß der
letztere besonders bevorzugt ist.
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Die
hydrolytisch hergestellten niedermolekularen Abbaufraktionen können nun
weiter selektiv abgereichert werden an α-1,4-glycosidischen Anhydroglucoseeinheiten
durch eine weitere Behandlung mit β-Amylase, wobei die entsprechenden β-Grenzdextrine
entstehen.
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Beim
Abbau mit β-Amylase
werden selektiv Maltoseeinheiten in den äußeren, nicht reduzierten Kettenenden
abgespalten, ohne daß α-1,6 glycosidische
Verzweigungen gelöst
werden. Der Abbau geht dabei bei den äußeren Kettenenden bis auf etwa
zwei Glucoseeinheiten vor dem ersten auftretenden Verzweigungspunkt.
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So
kann aus der oben angeführten
säurehydrolytisch
hergestellten Wachsmaisstärke-Fraktion mit einem
Molekulargewicht von 42.000 Dalton durch die Behandlung mit β-Amylase
ein Verzweigungsgrad von 14 mol-% erreicht werden. Gleichzeitig
reduziert sich das Molekulargewicht auf 27.000 Dalton.
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Wie
Beispiel 2 zeigt, wird dieses hochverzweigte Polysaccharid nur verzögert durch α-Amylase
abgebaut und ist deshalb geeignet zur Kopplung an pharmazeutische
Wirkstoffe im Gegensatz zu Polysacchariden mit einem Verzweigungsgrad < 10 %, da letztere
durch die Serum-α-Amylase
innerhalb kürzester
Zeit abgebaut würden
und somit die entsprechenden Kopplungsprodukte mit pharmazeutischen
Wirkstoffen pharmakokinetisch nicht sinnvoll wären.
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Bei
der durch Säurehydrolyse
hergestellten Amylopektin-Fraktionen vom Molekulargewicht 10.000 Dalton
und einem Verzweigungsgrad von 10 mol-% wird durch den β-Amylase-Abbau
ein Produkt mit einem Molekulargewicht von 7.000 Dalton und einem
Verzweigungsgrad von 15 mol-% erreicht (Beispiel 4).
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Beim β-Amylase-Abbau
einer aus Tapiokastärke
durch Säurehydrolyse
hergestellten Fraktion mit dem Molekulargewicht 10.000 Dalton und
einem Verzweigungsgrad von 10 mol-% wird sogar ein Verzweigungsgrad von
16 mol-% bei einem Molekulargewicht von 5.000 Dalton erreicht (Beispiel
6).
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Aus
diesen, in den Beispielen beschriebenen Fakten folgt, daß hochverzweigte
Polysaccharid-Fraktionen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden
können
mit Molekulargewichten ≤ 30.000
Dalton und Verzweigungsgraden bis zu 16 mol-%, die geeignet sind
zur Kopplung an pharmazeutische Wirkstoffe, da sie durch α-Amylase
entsprechend langsam abgebaut werden.
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Sofern
der säurehydrolytische
oder α-Amylase-Abbau
noch weiter getrieben wird, sind sogar noch höhere Verzweigungsgrade möglich, allerdings
nur für
Molekulargewichtsfraktionen die unterhalb von 5.000 Dalton liegen.
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α- und β-Amylase
sind kommerziell erhältliche,
kostengünstige
Enzyme. Aufgrund der einfach durchzuführenden Säurehydrolyse bzw. des α- oder β-amylolytischen
Abbaus sowie der Reinigungsstufen über Ultrafiltration mit passenden
Membranen, die ausgewählt
sind entsprechend dem zu erreichenden Molekulargewicht des Endproduktes,
ist das erfindungsgemäße Verfahren
einfach und kostengünstig.
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PCT
WO 02/08 0979 A2, PCT/EP 02/06 764, PCT Wo 03/07 04088 A2, PCT WO
03/07 4087 A1, PCT/EP 03/13 622, DPA – 102 54 745.9 sowie PCT/EP
04/00 488 beschreiben Verfahren zur Kopplung von Hydroxyethylstärken an
pharmazeutische Wirkstoffe, insbesondere therapeutische Proteine.
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Die
dort genannten Reaktionen sind vollständig auf die vorliegende Erfindung übertragbar,
wie auch die Beispiele 11 und 12 zeigen.
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Ebenso
sind die in den genannten Schriften genannten Wirkstoffe vorteilhafter
mit den erfindungsgemäßen, vollständig abbaubaren
hochverzweigten Polysacchariden zu konjugieren anstatt mit den dort
genannte Hydroxyalkylstärke-Fraktionen.
Letztere weisen den Nachteil der nicht vollständigen Metabolisierung auf
infolge der Einführung
von Hydroxyalkylgruppen in das Polysaccharidmolekül.
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Beispiel 1
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Herstellung einer Wachsmaisstärke Abbaufraktion < 60.000 Dalton durch
Säurehydrolyse.
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55
g dünnkochende
Wachsmaisstärke
werden in 1000 ml entionisiertem Wasser suspendiert und die Suspension
unter Rückfluß zum sieden
gebracht. Dabei löst
sich die Wachsmaisstärke
vollständig
auf. Nach dem Lösen
wird der pH-Wert mit 1N HCl auf einen pH-Wert von 2,0 gebracht und
der Ansatz eine Stunde im Rückfluß erhitzt.
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Nach
dem Abkühlen
wird gegen entionisiertes Wasser mit einer Membran vom nominellen
cut off von 5 kD ultrafiltriert und dabei niedermolekulare Abbauprodukte
und die Salzsäure
entfernt.
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Die
gereinigte Substanz wird durch Gefriertrocknung isoliert.
Die
Ausbeute beträgt
60 %.
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Die
Charakterisierung der Substanz ergab ein Molekulargewicht Mw von
42.000 Dalton (über
HPGPC) sowie einen Verzweigungsgrad von 7 mol-% (über 1H NMR).
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Beispiel 2
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Herstellung des β-Grenzdextrins
aus der Stärke-Abbaufraktion
nach Beispiel 1
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10
g der Wachsmaisstärke-Abbaufraktion
aus Beispiel 1 werden in 1000 ml 0,15 molarem Acetatpuffer pH 4,2
gelöst
und mit 10 Einheiten/ml β-Amylase
(Fa. Sigma; β-Amylase
Type I-B from sweet
potato, Art.-Nr. A7005) versetzt.
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Der
Ansatz wird bei 25 °C über 12 Stunden
ausreagieren gelassen. Danach erfolgt die Inaktivierung des Enzyms
durch Erhitzen des Ansatzes auf 100 °C für 10 Minuten.
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Nach
dem Abkühlen
wird zur Entfernung des Enzyms der Ansatz mit ca. 2 Gew% Aktivkohle
(bezogen auf das Substrat) zugegeben und abfiltriert. Nach Ultrafiltration
zur Entfernung der Maltose und des Puffers wird bei einer Membran
mit einem nominellen cut oft von 1 kD das ß-Genzdextrin durch Gefriertrocknung
isoliert.
Ausbeute: 60 %.
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Die
Charakterisierung ergab einen Verzweigungsgrad von 14 mol-% (über 1H NMR) sowie ein Mittleres Molekulargewicht
mW von 28.000 Dalton.
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Beispiel 3
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Herstellung einer Wachsmaisstärke-Abbaufraktion
durch Säurehydrolyse
mit einem Molekulargewicht ≤ 15
kD.
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Die
Durchführung
erfolgt analog Beispie 1, wobei die Hydrolysezeit auf ca. 4 Stunden
verlängert
wird. Der genaue Endpunkt der Hydrolyse wird durch Inprozess-HPGPC
festgelegt. Die Ultrafiltrations-Reinigung erfolgt über eine
Membran mit einem nominellen cut off von 1 kD.
Die Ausbeute
betrug 25 %.
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Die
Charakterisierung der Substanz ergab ein Mw von 10.000 Dalton sowie
einen Verzweigungsgrad von 10,3 mol-% (über 1H
NMR).
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Beispiel 4
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Herstellung eines β-Genzdextrins
aus der Abbaufraktion nach Beispiel 3.
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Die
Herstellung erfolgt analog Beispiel 2.
Die Ausbeute betrug
60 %.
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Die
Charakterisierung der Substanz ergab einen Verzweigungsgrad von
15 mol-% (über 1H NMR) sowie ein mittleres Molekulargewicht
Mw von 7.000 Dalton.
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Beispiel 5
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Herstellung einer Tapioka-Abbaustärke durch
Säurehydrolyse
mit einem Molekulargewicht < 15.000
Dalton.
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55
g native Tapioka-Stärke
werden in 1000 ml entionisiertem Wasser in der Hitze unter Rückfluß verkleistert.
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Danach
werden 11 ml 1N HCl zur Einstellung eines pH-Wertes von ca. 1,9
zugegeben. Nach ca. 30 Minuten wird das Gel dünnflüssig und der Ansatz anschließend 7 Stunden
unter Rückfluß erhitzt.
Nach Abkühlen
wird von Niederschlag und Trübung
abfiltriert und gegen entionisiertes Wasser ultrafiltriert mit einer
Membran des nominellen cut off's
von 1.000 Dalton.
Die Ausbeute war 24,4 %.
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Die
Charakterisierung der Substanz ergab einen Verzweigungsgrad von
9,6 mol-% (über 1H NMR) sowie ein Molekulargewicht Mw von
10.000 Dalton.
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Beispiel 6
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Herstellung eines Grenzdextrins
aus der Substanz nach Beispiel 5
-
Die
Herstellung erfolgt analog Beispiel 2.
Die Ausbeute betrug
55 %, was einem Grenzdextrin von 45 % entspricht.
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Der
gemessene Verzweigungsgrad (über 1H NMR) betrug 16 mol-%, das Molekulargewicht
Mw 5.000 Dalton (über
HPGPC).
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Beispiel 7
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α-Amylase-Abbau
der hochverzweigten Polysaccharid-Fraktion aus Beispiel 2.
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Die
Wachsmaisstärke-Abbaufraktion
aus Beispiel 2 wird in isotonem Phosphatpuffer pH 7,2 zu 1 % aufgelöst. Die
Lösung
wird auf 37,0 °C
gebracht und 0,5 I.E./ml α-Amylase
aus Schweinepancreas (Fa. Roche; AS, Art.-Nr. 102 814) zugegeben.
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Nach
jeweils 1 und 3 Stunden werden Proben entnommen, das Enzym durch
Hitze inaktiviert und das Molekulargewicht der verbleibenden höhermolekularen
Fraktion durch HPGPC bestimmt.
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Es
wurden folgende Werte gemessen:
Ausgangs-Molekulargewicht
(0 Stunden-Wert): | 28.000
Dalton |
Molekulargewicht
nach 1 Stunde: | 11.000
Dalton |
Molekulargewicht
nach 3 Stunden: | 7.000
Dalton |
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Beispiel 8
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α-Amylase-Abbau
der hochverzweigten Polysaccharid-Fraktion aus Beispiel 4.
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Der
in vitro α-Amylase-Abbau-Versuch
erfolgt wie in Beispiel 7.
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Es
ergaben sich folgende Molekulargewichte:
Ausgangs-Molekulargewicht
(0 Stunden-Wert): | 7.000
Dalton |
Molekulargewicht
nach 1 Stunde: | 5.500
Dalton |
Molekulargewicht
nach 3 Stunden: | 4.600
Dalton |
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Beispiel 9
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In
vitro Abbau-Versuch mit α-Amylase
eines handelsüblichen
Plasmaexpanders (Hydroxyethylstärke 130/0,4 – im Handel
als "Voluven").
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Der
Versuch wurde analog Beispiel 7 durchgeführt.
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Die
gemessenen Molekulargewichte Mw betrugen:
Ausgangs-Molekulargewicht
(0 Stunden-Wert): | 140.200
Dalton |
Molekulargewicht
nach 1 Stunde: | 54.700
Dalton |
Molekulargewicht
nach 3 Stunden: | 33.700
Dalton |
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Die
Abbaugeschwindigkeit des handelsüblichen
Plasmaexpanders auf Hydroxyethylstärke ist dem Versuch zufolge
vergleichbar mit der Abbaugeschwindigkeit der hochverzweigten Poly
saccharid-Fraktionen aus den Beispielen 7 und 8, wobei infolge des
höheren
Verzweigungsgrades die Substanz aus Beispiel 8 etwas langsamer abgebaut
wird als die aus Beispiel 7.
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Beispiel 10
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Oxidation
der hochverzweigten Abbaustärke
aus Beispiel 4 an der reduzierenden Endgruppe zur Aldonsäure.
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Aus
der nach Beispiel 4 hergestellten hochverzweigten Abbau-Stärke-Fraktion
wird eine 25 %-ige Lösung
in entionisiertem Wasser hergestellt.
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Zur
Lösung
wird ein 3,5-facher molarer Überschuß (bezogen
auf die reduzierende Endgruppe) einer 0,05 molaren Iodlösung portionsweise
langsam zugegeben und jeweils mit 0,1N NaOH (3-fach molare Menge bezogen
auf Iod) portionsweise entfernt.
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Nach
der Zugabe wird über
Nacht bei Raumtemperatur weiter reagieren lassen und die Lösung anschließend dialysiert
mit einer Membran des nominellen cut off's 1 kD, wobei der pH-Wert kontrolliert
wird.
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Nach
Erreichen eines pH-Wertes von ca. 6 im Dialysat und Überprüfung auf
Iodidfreiheit durch Zusetzen von Natriumiodat und Ansäuern wird
der Ansatz mit 0,1N HCl auf pH 2,5 eingestellt und solange weiter dialysiert
bis das Ultrafiltrat pH 5 aufweist. Das Produkt wird durch Gefriertrocknung
isoliert.
Ausbeute: 80 % der Theorie
Oxidationsgrad < 90 % (bestimmt über die
reduzierende Endgruppe).
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Beispiel 11
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Umsatz
der Aldonsäure
aus Beispiel 10 mit bovinem Serumalbumin (BSA).
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66
mg Aldonsäure
aus Beispiel 10 werden in 0,5 ml DMF (trocken) gelöst und mit
3,4 mg NN'-Disuccinimidylcarbonat
versetzt und 2 Stunden bei Raumtemperatur ausreagieren gelassen.
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0,5
ml einer 1%-igen BSA-Lösung
werden mit 180 ml einer 1 molaren Bicarbonatlösung versetzt und anschließend 2 Portionen
von jeweils 100 μl
der aktivierten Aldonsäure
tropfenweise der BSA-Lösung
zugefügt und
jeweils eine halbe Stunde ausreagieren gelassen.
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Danach
wird der Ansatz mit Salzsäure
auf pH 7,4 eingestellt.
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Die
Untersuchung der Reaktionslösung
mittels HPGPC ergab eine Ausbeute an Kopplungsprodukt von > 95 % des eingesetzten
BSA's.