-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
Erfindung befindet sich auf dem Gebiet des Brandschutzes und betrifft
ein Rohrschott mit einem um ein Rohr biegbaren Blechmantel, das
durch werkzeuglose Bearbeitung unterschiedlichen Rohrdurchmessern
und Abschottungsproblemen angepasst werden kann. Das Rohschott eignet
sich gleichermaßen
für die
Abschottung brennbarer Rohre sowie nichtbrennbarer Rohre mit brennbarer
Ummantelung.
-
Stand der
Technik
-
Durchdringen
Rohrleitungen brandschutztechnisch klassifizierte Wände und
Decken, so sind Vorkehrungen zu treffen, die eine Übertragung
von Feuer und Rauch über
diese Leitungen mindestens so lange verhindern, wie dies durch die
Klassifikation der Bauteile alleine gewährleistet ist. Dies ist insbesondere
dann von großer
Bedeutung, wenn es sich bei den Rohrleitungen um brennbare Leitungen
handelt oder zumindest Teile der Rohrleitung aus brennbaren Materialien
bestehen.
-
Abschottungen
für brennbare
Rohre sind seit langem bekannt. Wie in den Anmeldungen
DE 39 30 722 A1 ,
EP 0 486 299 A1 und
DE 43 25 757 A1 beschrieben
verwendet man üblicherweise
zur Lösung dieses
Problems Stahlblechteile die die Rohrleitungen im Bereich der Wand-/Deckendurchführung manschettenartig
umgeben und an deren innerem dem brennbaren Rohr zugewandten Umfang
Quellmittel angeordnet sind. Im Brandfall dehnt sich das Quellmittel
unter Entfaltung hohen Drucks aus; da es durch den Stahlblechmantel
daran gehindert wird, radial von der Rohrleitung weg zu quellen,
wird die Volumenausdehnung gerichtet dazu verwendet, den Rohrquerschnitt
des abbrennenden Rohrs zu verschließen.
-
Auch
Abschottungen für
nichtbrennbare Rohre mit brennbaren Ummantelungen sind bekannt. Dieses
Problem stellt sich immer dann, wenn nichtbrennbare Rohre z.B. aus
Stahl oder Kupfer aus Gründen
des Wärme-,
Schall- oder auch Korrosionsschutzes mit brennbaren Schichten aus
Schaumstoffen, Folien, Dämmschichten,
etc. überzogen
sind. An sich werden die gleichen Problemlösungen hierfür angewandt,
wobei die Quellwirkung des Quellmittels in diesen Fällen jedoch
durch Art, Menge oder auch Anordnung so zu wählen ist, dass zwar das Volumen der
abbrennenden Ummantelung sofort durch das Quellmittel ersetzt wird,
andererseits aber der Druck zwischen dem nichtbrennbaren Rohr und
der äußeren Begrenzung
für das
Quellmittel nicht so hoch werden kann, dass es zu unerwünschten
Beschädigungen
kommt.
-
In
den Anmeldungen
DE
39 30 722 A1 ,
EP
0 486 299 A1 und
DE
43 25 757 A1 werden verschiedene Rohrschotts beschrieben,
mit denen sich eine Vielzahl brennbarer Rohre unterschiedlicher
Durchmesser und Wanddicken zuverlässig abschotten lassen. Die
DE-39 30 722 A1 offenbart halbschalenförmige Rohrschotts, die in der
Regel im Bereich der Rohrdurchdringung die Rohre umgeben und auf
die Bauteile aufgesetzt und mechanisch an diesen fixiert werden.
In den Anmeldungen
EP
0 486 299 A1 und
DE
43 25 757 A1 werden um das Rohr biegbare Rohrschotts beschrieben,
die im Durchdringungsbereich des Rohrs entweder auf das Bauteil
aufgesetzt oder aber ganz oder teilweise im Bauteil versenkt werden.
Die Montagemöglichkeit
des teilweisen Versenkens des Rohrschotts ist dann von Vorteil,
wenn der Raum zwischen Rohr und Bauteil noch nicht geschlossen ist.
-
Alle
Rohrschotts haben jedoch den Nachteil, dass zur Abschottung stets
eine zum Rohr passende Ausführung
benötigt
wird. Hieraus ergibt sich sowohl ein logistisches Problem bei der
Vielzahl der Rohrdurchmesser als auch ein praktisches Problem, da häufig der
genaue Durchmesser des abzuschottenden Rohrs erst dann ermittelt
werden kann, wenn die Voraussetzungen zur Montage der Abschottung
geschaffen sind. Dieser Nachteil wird überwunden durch ebenfalls bereits
bekannte Rohrschotts, die aus langen Blechstreifen mit zugeordnetem
Quellmittel bestehen, welche unmittelbar vor der Montage passend
zum jeweiligen Rohr abgelängt
werden.
-
Zur
Abschottung nichtbrennbarer Rohre mit brennbaren Ummantelungen können ähnliche
Rohrschotts eingesetzt werden, deren Quellmitteleinsätze jedoch
unterschiedlich sind. Hieraus folgt, dass Rohrschotts, die zur Abschottung
brennbarer Rohre geeignet sind, nicht für die Abschottung nichtbrennbarer
Rohre mit brennbaren Ummantelungen geeignet sind und umgekehrt.
Für solche
Problemstellungen wird häufig
ein Spalt zwischen Bauteil und brennbarer Ummantelung angeordnet,
welcher ganz oder teilweise mit pastösen oder vorgeformten festen Quellmitteln
geschlossen wird.
-
Rohrschotts,
die gleichzeitig für
die Montagetechnik, bei der sie auf das Bauteil aufgesetzt werden
der ganz oder teilweise im Bauteil versenkt werden vorgesehen sind,
besitzen einen wirtschaftlichen Nachteil. Da zur unmittelbaren Expansionsreaktion im
Brandfall nur die Quellmittellmenge zur Verfügung steht, die nicht durch
das Bauteil von der entstehenden Wärme abgeschirmt ist, ist bei
solchen Rohrschotts im Falle ihrer auf das Bauteil aufgesetzten Montage
zu viel Quellmittel für
die Aufgabe zur Verfügung
gestellt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Rohrschott zur Verfügung zu
stellen, das sowohl für
brennbare Rohre als auch für
nichtbrennbare Rohre mit brennbarer Ummantelung in unterschiedlichen
Größen geeignet
ist, kostengünstig
hergestellt werden kann und eine schnelle und einfache Montage ermöglicht.
-
Beschreibung
der Erfindung
-
Gegenstand
der Erfindung ist ein Rohrschott mit einem um ein Rohr biegbaren
Blechmantel und einem an seiner Innenseite angeordneten Quellmittel,
das im Brandfall das Rohr und/oder einen Bauteildurchbruch zu verschließen vermag,
dadurch gekennzeichnet, dass der Blechmantel Längs- und Quereinprägungen trägt, um das
Blech durch Abknicken ablängen
zu können.
-
Für das erfindungsgemäße Rohrschott
werden Metallblechteile eingesetzt, die entlang ihrer Längsachse
mindestens eine Längseinprägung (1 (1))
und quer dazu Quereinprägungen
(1 (2)) besitzen, die ein rasches, werkzeugfreies
Trennen des Metallblechs und damit eine einfache Anpassung auf die
jeweilige Detail-Problemlösung
ermöglichen
(1, 6). Die Einprägungen können auf der Innen- und/oder
Außenseite
vorzugsweise jedoch nur auf der Außenseite ausgebildet sein – wobei sich
die Begriffe „Innen" und „Außen" auf die Seiten des
später
gebogenen Rohrschotts beziehen.
-
Durch
das Abknicken des Blechs entlang der Quereinprägungen wird der für den jeweiligen
Rohrdurchmesser benötigte
Rohrschottumfang gebildet, durch das Abknicken entlang der Längseinprägungen wird
hingegen die für
die jeweilige Abschottungsaufgabe erforderliche Quellmittelmenge
definiert.
-
Auf
diese Weise ermöglicht
das erfindungsgemäße Rohrschott
eine schnelle und einfache Anpassung an unterschiedliche Rohrdurchmesser
und Einbausituationen. Zusätzlich
ist es durch die einfache Anpassung der Quellmittelmenge mit diesem Rohrschott
möglich,
sowohl brennbare Rohre als auch nichtbrennbare Rohre mit brennbaren
Ummantelungen abzuschotten.
-
Dadurch,
dass das Rohrschott mindestens eine Längseinprägung enthält (6, 7),
ist es möglich,
dass aus einer Einbaumanschette mindestens zwei Aufbaumanschetten
hergestellt wer den können,
die dann bei Aufsetzmontage zur Abschottung brennbarer Rohre oder
bei weiterer Verkleinerung durch weiteres Abknicken entlang einer
Längseinprägung zur
Abschottung nichtbrennbarer Rohre mit brennbaren Ummantelungen verwendet
werden können.
-
Gegebenenfalls
ist es zur Fixierung des Quellmittels und zur Richtung der Quellreaktion
von Vorteil, das Blech entlang seiner Längskanten um 90° abzukanten
(2 (3)). In diesem Fall muss das abgekantete
Blech eingeschnitten werden, damit das Blechteil um die abzuschottenden
Rohrleitungen gebogen werden kann.
-
Um
eine Verbindung der Rohrschottenden beispielsweise durch eine Verschraubung
dieser Enden über
abgekantete Laschen, durch einzuhängende Verbindungshaken ((5), 4)
und deren Verschraubung (5) oder durch Laschen-/Ösen-Verbindungen
zu vereinfachen, enthält
jede Aufbaumanschette des Rohrschotts in einer besonderen Ausführungsform
auf der Außenseite
Laschen resp. Ösen (7; 5 (7)),
die ein Einhängen
von Befestigungsmitteln wie beispielsweise Befestigungshaken ermöglichen.
-
Das
in das Rohrschott integrierte Quellmittel besitzt Längs- und
Querrippen, die an zu den Längs- und
Quereinprägungen
des Blechs korrespondierenden Stellen liegen. Die rippenartigen
Einprägungen, die
mit der Lage der Einprägungen
im Blech korrespondieren ermöglichen
eine rasche und werkzeugfreie Trennung des gesamten Verbunds (3 (4)). Vorzugsweise
sind bei größeren Quellmitteldicken zusätzliche
Querrippen anzuordnen, um die Biegbarkeit um die Rohre zu gewährleisten
(6 und 8).
-
Das
Quellmittel kann sowohl mechanisch mit dem Blech verbunden werden
als auch aufgeklebt sein. Bevorzugt ist das Quellmittel weich und
flexibel um die Biegbarkeit des Blechs nicht zu beeinträchtigen.
Wie in der deutschen Patentanmeldung
DE 4325
757 ausgeführt,
sollten auch bei der vorliegenden Erfindung bedingt durch die Aussparungen
auf Höhe
der Einprägungen
einzelne Quellmittelbereiche vorliegen.
-
Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Quellmittel bekannt, insbesondere
in Folien-, Pasten- und Pulverform. Wird wie in der deutschen Anmeldung
DE 39 30 722 A1 bevorzugt,
ein Quellmittel eingesetzt, das in trockener, vorzugsweise stückiger Form
in vorgeformten Körpern
vorliegt, so ist darauf zu achten, dass die Teilchengröße und die
Form der Körper
die Flexibilität
gewährleistet,
die zum Biegen des Rohrschotts benötigt wird. Besonders geeignete Quellmittel
bestehen aus Mischungen auf Basis von Blähgraphit. Die Quellmittelzusammensetzung
enthält
vorzugsweise mindestens ein wärmewirksames, bei
hohen Temperaturen beständiges
Quellmittel, insbesondere Blähgraphit,
ggf. in Kombination mit mindestens einem bei niederer Temperatur
ansprechenden Quellmittel, sowie eine Bindemittelmischung aus wärmewirksamen
Bindemitteln, die gemäß
DE 39 30 722 A1 bei
unterschiedlichen Temperaturen ansprechen.
-
Eine
bevorzugte Quellmittelzusammensetzung enthält 5 bis 40 Gew.%, insbesondere
20 bis 30 Gew.% mindestens eines bei höheren Temperaturen ansprechenden
Quellmittels, 0 bis 30 Gew.%, insbesondere 10 bis 25 Gew.% mindestens
eines bei niedrigeren Temperaturen ansprechenden Quellmittels, 30
bis 90 Gew.%, insbesondere 50 bis 70 Gew.% einer bei abgestuften
Temperaturen ansprechenden Bindemittelmischung und 0 bis 2 Gew.%
eines hydrophobierenden Zusatzes, insbesondere hydrophobe Kieselsäure.
-
Das
bei hoher Temperatur beständige
Quellmittel kann anstelle von Blähgraphit
zusätzlich
noch Vermiculit und/oder Perlit enthalten. Blähgraphit ist als einziger Bestandteil
jedoch bevorzugt. Das bei niedriger Temperatur ansprechende Quellmittel
dient vorzugsweise dazu, schon bei Schwelbränden, die in der Regel bei
mäßig hohen
Temperaturen ablaufen, ein Aufblähen
der Quellmittelmischung zu erreichen, wenn dies erwünscht ist.
Eine geeignete, bei niedriger Temperatur ansprechende Quellmittelmischung kann
in an sich bekannter Weise Phosphate, organische Stickstoff-Verbindungen
und Kohlenhydrate enthalten.
-
Gewerbliche
Anwendbarkeit
-
Die
erfindungsgemäßen Rohrschotts
können auf
einfache Weise sogar durch werkzeuglose Bearbeitung unterschiedlichen
Rohrdurchmessern abgepasst werden. Dabei bezeichnet man das Abteilen
eines passenden Stückes
des erfindungsgemäßen Rohrschotts
als Ablängen.
Die einfache Anpassung an unterschiedliche Rohrdurchmesser und Einbausituationen
sowie die Anpassung der Quellmittelmenge an das jeweilige Problem
ermöglicht
die Verwendung zur Abschottung brennbarer Rohre und nichtbrennbarer
Rohre mit brennbaren Ummantelungen und den Einsatz in der Einbau-
und Aufbaumontage.
-
Die
Anpassung an das jeweils praktische Problem gliedert sich in folgende
Teilprozesse:
Der Umfang des Rohrschotts wird durch abknicken der
passenden Querrippe/Blecheinprägung
dem Umfang der abzuschottenden Rohrleitung angepasst.
-
Zur
Abschottung eines brennbaren Rohres, an dem das Rohrschott mittels
Einbaumontage befestigt werden soll, wird das Rohrschott zunächst ohne
weiteren Bearbeitungsschritt am Rohr positioniert und dann zusammen
mit dem Rohr so mit mineralischem Mörtel oder Beton eingegossen,
dass ein Teil. z.B. die Hälfte
des Rohrschotts herausragt.
-
Die
Verbindung der Rohrschottenden kann durch eine Verschraubung dieser
Enden über
abgekantete Laschen, durch einzuhängende Verbindungshaken ((5), 4)
und deren Verschraubung (5) oder durch Laschen-/Ösen-Verbindungen geschaffen
werden.
-
Zur
Abschottung eines brennbaren Rohres, an dem das Rohrschotts mittels
Aufsetzmontage befestigt werden soll, wird das Rohrschott entlang
der Längsachse
abgeknickt. Man erhält
hierdurch zwei gleiche Aufsetzrohrschotts, mit denen sich nun bei Anwendung
der Aufsetzmontagetechnik zwei Rohre abschotten lassen. Zur Befestigung
der Manschette am Bauteil können
Befestigungshaken (5) gemäß 4 verwendet
werden. Sofern erforderlich, können
diese Befestigungshaken auch in Querschlitze des Blechmantels eingehakt
werden.
-
Zur
Abschottung eines nichtbrennbaren Rohres mit brennbarer Ummantelung
wird in Abhängigkeit
von der Ummantelungsdicke das Blechteil wiederum entlang der Längsachse
so geknickt, dass das benötigte,
entsprechend breite Rohrschott entsteht. Es lassen sich durch dieses
Verfahren aus einem Rohrschott für
brennbare Rohre mindestens zwei Rohrschotts für nichtbrennbare Rohre mit brennbarer
Ummantelung erzeugen. An diesen Rohrleitungen kann das Rohrschott
mit Hilfe der gleichen Techniken wie bei brennbaren Rohren befestigt werden.