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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Reibungskupplung, umfassend eine mit einem Antriebsorgan zur
gemeinsamen Drehung um eine Drehachse gekoppelte oder koppelbare
Gehäuseanordnung, eine
Anpressplatte, welche mit der Gehäuseanordnung zur Drehung um
die Drehachse und in Richtung der Drehachse bewegbar gekoppelt ist,
eine Kraftbeaufschlagungsanordnung, welche zur Erzeugung eines Einrückzustands
die Anpressplatte an einer ersten axialen Seite derselben beaufschlagt,
sowie eine mit der Gehäuseanordnung
zur Drehung um die Drehachse und in Richtung der Drehachse bewegbar gekoppelte
Reibscheibe, wobei die Reibscheibe einen ringartigen Reibbelagträger aufweist,
welchen die Anpressplatte im Einrückzustand an einer zweiten
axialen Seite derselben beaufschlagt.
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Die
US
5 904 234 offenbart eine derartige auch als Lamellenkupplung
bezeichnete Reibungskupplung. Diese Art von Kupplung wird in Anwendungsbereichen
eingesetzt, bei welchen sehr hohe Drehmomente zu übertragen
sind, da diese Kupplungen die Möglichkeit
bieten, durch das Bereitstellen mehrerer mit jeweiligen Reibflächen aneinander
anliegender Reibscheiben sowohl in Zuordnung zur Gehäuseanordnung
als auch in Zuordnung zu einer Nabe durch entsprechende Vergrößerung der
gesamt wirksamen Reibfläche
entsprechend große Drehmomente
zu übertragen.
Beispielsweise werden derartige Kupplungen im Rennsportbereich oder
bei Sportfahrzeugen eingesetzt.
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Um die bei derartigen Einsatzzwecken
zu übertragenden
Drehmomente bewältigen
zu können, ist
es weiterhin möglich,
an zumindest einem Teil der Reibscheiben spezielle Reibbeläge vorzusehen,
die in Verbindung mit dazu passenden Reibpartnern eine weitere Erhöhung der übertragbaren Drehmomente zur
Folge haben. Da die im Einrückzustand
durch die Anpressplatte direkt oder ggf. unter Zwischenlagerung
eines Zwischenelements beaufschlagte Reibscheibe, welche also in
einem Reibscheibenstapel der Anpressplatte am nächstliegenden positioniert ist,
nur an einer axialen Seite reibend wirksam wird, während sie
an der anderen axialen Seite beispielsweise direkt in Kontakt mit
der Anpressplatte steht oder tritt, wird vor allem auch zum Einsparen
von axialem Bauraum bei dieser Reibscheibe auf das Anbringen von
Reibbelagselementen an der der Anpressplatte zugewandten Seite verzichtet.
Es ergibt sich somit eine in axialer Richtung unsymmetrische Ausgestaltung
einer derartigen Reibscheibe, da nur an einer axialen Seite eines
ringartigen Reibbelagträgers
Reibbeläge
vorhanden sind.
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Während
in reibtechnischer Hinsicht bei einer derartigen Ausgestaltung grundsätzlich keine Probleme
bestehen, hat die angesprochene unsymmetrische Ausgestaltung dieser
Reibscheibe zur Folge, dass bei Durchführung von Ausrückvorgängen vor
allem bei höheren
Drehzahlen, also in einem Zustand, in welchem diese Reibscheibe
durch die Anpressplatte nicht oder im Wesentlichen nicht mehr beaufschlagt
ist, diese Reibscheibe dazu tendiert, sich zu verformen bzw. auszubauchen
oder eine schirmartige Konfiguration einzunehmen. Dies ist bedingt
durch die auf das wenigstens eine Reibbelagselement einwirkende
Fliehkraft. Diese Verformung der Reibscheibe wiederum hat jedoch
zur Folge, dass zumindest ein Teil des axialen Spiels, das bei Durchführung von
Ausrückvorgängen durch
eine mögliche
Axialverlagerung der Anpressplatte bereitgestellt wird, um auch
die einzelnen reibend miteinander wirksamen Reibscheiben voneinander
zu trennen, aufgebraucht wird durch die sich fliehkraftbedingt verformende
Reibscheibe. Dies wiederum hat zur Folge, dass für die Anpressplatte ein größerer Axialweg
zur Verfügung
gestellt werden muss, um die beim Ausrücken auftretende Vergrößerung der
axialen Baulänge
der Reibscheibe zu kompensieren, mit der Folge, dass auch die Ausrückvorgänge entsprechend
länger
dauern. Dies ist insbesondere beim Einsatz in Sportfahrzeugen ein
großer
Nachteil. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Reibungskupplung
vorzusehen, bei welcher die durch Fliehkraftbeaufschlagung einer
Reibscheibe induzierten Probleme vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch
eine Reibungskupplung, umfassend eine mit einem Antriebsorgan zur
gemeinsamen Drehung um eine Drehachse gekoppelte oder koppelbare
Gehäuseanordnung,
eine Anpressplatte, welche mit der Gehäuseanordnung zur Drehung um
die Drehachse und in Richtung der Drehachse bewegbar gekoppelt ist, eine
Kraftbeaufschlagungsanordnung, welche zur Erzeugung eines Einrückzustands
die Anpressplatte an einer ersten axialen Seite derselben beaufschlagt, sowie
eine mit der Gehäuseanordnung
zur Drehung um die Drehachse und in Richtung der Drehachse bewegbar
gekoppelte Reibscheibe, wobei die Reibscheibe einen ringartigen
Reibbelagträger
aufweist, welchen die Anpressplatte im Einrückzustand an einer zweiten
axialen Seite derselben beaufschlagt und welcher an seiner von der
Anpressplatte abgewandten axialen Seite wenigstens ein Reibbelagselement
trägt,
wobei die Reibscheibe mit der Anpressplatte gekoppelt ist, um eine
Bewegung der Reibscheibe in Richtung von der zweiten axialen Seite
der Anpressplatte weg wenigstens zu begrenzen.
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Da bei der erfindungsgemäßen Reibungskupplung
die an sich nicht symmetrisch ausgestaltete Reibscheibe gezüglich der
Anpressplatte abgestützt ist,
und zwar gegen Bewegung von dieser weg, kann eine durch Fliehkraftbeaufschlagung
induzierte Verformung dieser Reibscheibe nicht bzw, nur in einem zugelassenen
Ausmaß auftreten.
Da die Anpressplatte an sich ein vergleichsweise massives und im Allgemeinen
aus Stahl, Titan oder einem sonstigen Metall hergestelltes Bauteil
ist, kann diese die auf die Reibscheibe einwirkenden und ansonsten
deren Verformung induzierenden Kräfte abfangen, ohne dass dabei
die Gefahr besteht, dass auch im Bereich der Anpressplatte selbst
entsprechende Verformungen induziert werden.
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Bei einer erfindungsgemäßen Reibungskupplung
kann weiter vorzugsweise vorgesehen sein, dass die Anpressplatte
an ihrer zweiten axialen Seite eine Beaufschlagungsfläche aufweist,
welche in einem entspannten Zustand der Anpressplatte wenigstens
bereichsweise eine zur Drehachse nicht parallele Flächennormale
aufweist, vorzugsweise im Wesentlichen konisch ausgebildet ist.
Diese spezielle Ausgestaltung der Anpressplatte führt dazu,
dass zunächst
bei Durchführung
eines Einrückvorgangs
kein vollflächiger
Anlagekontakt zwischen der Anpressplatte und beispielsweise der
Reibscheibe oder einer dazwischen angeordneten Zwischenlagescheibe
o. dgl. erzeugt ist und dieser Kontakt erst allmählich mit zunehmender Spannung
der Anpressplatte auftritt. Es kann somit in die Anpressplatte die
Funktionalität einer
Belagsfederung, wie sie aus herkömmlichen Reibungskupplungen
bekannt ist, integriert werden. Um auch bei einer derartigen Ausgestaltung
der Anpressplatte die vorangehend beschriebene Abstützung der
Reibscheibe zu ermöglichen,
gleichwohl jedoch die erforderliche Verformbarkeit der Anpressplatte
selbst nicht zu beeinträchtigen,
wird vorgeschlagen, dass die Reibscheibe mit der Anpressplatte derart
gekoppelt ist, dass eine Relativbewegung zwischen diesen beiden
Baugruppen möglich
ist, bei welcher Relativbewegung die Anpressplatte sich zwischen
einem gespannten Zustand, in welchem die Form der Beaufschlagungsfläche an die
Form des dadurch beaufschlagten Organs, vorzugsweise Reibbelagträger, angepasst
ist, und dem entspannten Zustand verformt.
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Es sei hier darauf hingewiesen, dass
der entspannte Zustand der Anpressplatte ein Zustand sein kann,
in dem diese so weit entspannt ist, dass sie keine eigenen Vorspannkräfte mehr
aufweist. Gleichwohl kann der entspannte Zustand auch ein Zustand sein,
der dadurch erzeugt ist, dass durch das Wirksamwerden der Kopplung
zwischen Anpressplatte und Reibbelagträger eine weitergehende Entspannung
der Anpressplatte bei Durchführung
eines Ausrückvorgangs
nicht mehr möglich
ist. Die Axialkopplung zwischen der Anpressplatte und der Reibscheibe
kann dadurch erlangt werden, dass eine Mehrzahl von Kopplungsorganen
zur axialen Kopplung des Reibbelagträgers mit der Anpressplatte
vorgesehen ist. Dabei ist es dann zur vorangehend beschriebenen
Bewegbarkeit oder Verformbarkeit der Anpressplatte zwischen dem
entspannten und dem gespannten Zustand vorteilhaft, wenn die Kopplungsorgane mit
dem Reibbelagträger
fest verbunden sind und bezüglich
der Anpressplatte ein die Relativbewegung zulassendes Bewegungsspiel
aufweisen. Ferner kann weiter vorgesehen sein, dass im entspannten Zustand
der Anpressplatte die Kopplungsorgane in axialer Richtung an der
Anpressplatte abgestützt sind.
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Eine sehr einfach herzustellende,
gleichwohl jedoch stabil wirkende Ausgestaltungsform kann im Bereich
der Kopplungsorgane vorsehen, dass zumindest eines davon als Stufenniet
ausgebildet ist, welcher mit einem Abschnitt geringeren Durchmessers den
Reibbelagträger
durchsetzt und mit einem Abschnitt größeren Durchmessers die Anpressplatte durchsetzt,
wobei der Reibbelagträger
zwischen dem Abschnitt größeren Durchmessers
und einem an den Abschnitt geringeren Durchmessers anschließenden ersten
Nietkopf festgehalten ist und ein an den Abschnitt größeren Durchmessers
anschließender zweiter
Nietkopf an der ersten axialen Seite der Anpressplatte abgestützt oder
abstützbar
ist.
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Um mit einer erfindungsgemäßen Reibungskupplung
möglichst
große
Drehmomente übertragen zu
können,
wird weiter vorgeschlagen, dass eine Mehrzahl von mit der Gehäuseanordnung
zur Drehung um die Drehachse und in Richtung der Drehachse bewegbar
gekoppelten Reibscheiben vorgesehen ist, wobei zwischen jeweils
zwei mit der Gehäuseanordnung
gekoppelten Reibscheiben wenigstens eine mit einer Nabe zur gemeinsamen
Drehung um die Drehachse und in Richtung der Drehachse bewegbar
gekoppelte Reibscheibe angeordnet ist. Dabei kann weiter vorgesehen
sein, dass wenigstens eine mit der Gehäuseanordnung gekoppelte Reibscheibe
einen ringartigen Reibbelagträger
und an beiden axialen Seiten desselben festgelegt wenigstens ein
Reibbelagselement aufweist.
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Die bei der erfindungsgemäßen Reibungskupplung
eingesetzte Kraftbeaufschlagungsanordnung kann einen bezüglich der
Anpressplatte und der Gehäuseanordnung
sich abstützenden
Kraftspeicher, beispielsweise eine Membranfeder oder Tellerfeder,
umfassen.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit
Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben.
Es zeigt:
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1 eine
Längsschnittansicht
einer erfindungsgemäßen Reibungskupplung;
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2 eine
Axialansicht einer bei der Reibungskupplung der 1 eingesetzten Reibscheibe;
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3 eine
Schnittansicht der Reibscheibe der 2,
geschnitten längs
einer Linie III-III in 2;
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4 eine
Axialansicht des Zusammenbaus der Reibscheibe der 2 mit einer Anpressplatte der in 1 gezeigten Reibungskupplung;
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5 eine
Schnittansicht des in 4 gezeigten
Zusammenbaus, geschnitten längs
einer Linie V-V in 4;
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6 das
im Kreis VI der 5 dargestellte Detail
vergrößert.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Reibungskupplung
mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Die Reibungskupplung 10 umfasst
eine im Allgemeinen ringartig ausgebildete Gehäuseanordnung 12, welche
in einem axialen Endbereich einen Gehäusebodenbereich 14 mit
ringartiger Grundstruktur aufweist, der im dargestellten Beispiel
mit einem äußeren im
Wesentlichen zylindrischen Bereich 16 der Gehäuseanordnung 12 integral
ausgebildet ist.
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Es ist selbstverständlich,
dass der Bodenbereich 14 vom Bereich 16 auch separat
ausgebildet sein kann und mit diesem dann durch Schraubbolzen 18 fest
verbunden werden kann, die gleichzeitig auch zur Festlegung der
Gehäuseanordnung 12 an
einem in den Figuren nicht dargestellten Schwungrad dienen.
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In der Gehäuseanordnung 12 ist
eine mit ringartiger Formgebung ausgebildete Anpressplatte 20 vorgesehen.
Diese weist in ihrem radial äußeren Bereich
eine Mitnahmeformation 22 auf, die mit einer entsprechenden
Gegenmitnahmeformation 24 an dem zylindrischen Bereich 16 der
Gehäuseanordnung 12 in
Drehkopplungseingriff steht, so dass die Anpressplatte 20 zwar
mit der Gehäuseanordnung 12 im
Wesentlichen drehfest gekoppelt ist, sich bezüglich dieser jedoch in Richtung
einer Drehachse A verlagern kann. Ein als Membranfeder 26 ausgebildeter
Kraftspeicher stützt
sich in seinem radial äußeren Bereich
an der Gehäuseanordnung 12,
insbesondere einem Übergangsbereich
zwischen dem Bodenbereich 14 und dem im Wesentlichen zylindrischen Bereich 16,
ab und stützt
sich radial weiter innen an einem Schneidenbereich 28 der
Anpressplatte 20 ab. Ein nur schematisch angedeuteter Ausrückermechanismus 30 greift
zum Ausrücken
der Reibungskupplung 10 am radial inneren Endbereich der
Membranfeder 26 ziehend an.
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Die in der 1 dargestellte Reibungskupplung 10 weist
ferner drei Reibscheiben 32, 34, 36 auf, die
ebenso wie die Anpressplatte 20 über jeweilige Mitnahmeformationen 38, 40, 42 verfügen und
auf diese Art und Weise mit der Gegenmitnahmeformation 24 an
der Gehäuseanordnung 12 drehfest,
in Richtung der Drehachse bewegbar gekoppelt sind. Zwischen den
beiden Reibscheiben 32 und 34 liegt eine Reibscheibe 44.
Zwischen den beiden Reibscheiben 34 und 36 liegt
eine weitere Reibscheibe 46, wobei diese beiden Reibscheiben 44, 46 in
ihren radial inneren Bereichen eine jeweilige Mitnahmeformation 48 bzw. 50 aufweisen.
Im Bereich dieser Mitnahmeformationen 48, 50 sind
diese beiden Reibscheiben 44, 46 mit an einer
Nabe 52 vorgesehenen und im Wesentlichen sternartig nach
radial außen sich
erstreckenden Drehkopplungsarmen 54 in Drehmitnahmeeingriff.
Auf diese Art und Weise sind die Reibscheiben 44, 46 mit
der Nabe 52 im Wesentlichen drehfest, grundsätzlich aber
zumindest in einer axialen Richtung bezüglich dieser verlagerbar gekoppelt.
Ein sich radial innerhalb der Drehkopplungsarme 54 erstreckender
Axialsicherungsbereich 56 der Nabe 52 sorgt dafür, dass
diese in Achsrichtung bezüglich
der Reibscheiben 44, 46 gehalten ist. In ihrem Innenumfangsbereich
weist die Nabe 52 weiterhin eine Keilverzahnung 58 zur
drehfesten Ankopplung derselben an eine Abtriebswelle o. dgl. auf.
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Im Einrückzustand beaufschlagt die
Anpressplatte 20, bedingt durch die vermittels der Membranfeder 26 erzeugte
Einrückkraft,
die unmittelbar axial folgend auf diese angeordnete Reibscheibe 36, wobei
aufgrund der Tatsache, dass sowohl die Anpressplatte 20 als
auch diese Reibscheibe 36 mit der Gehäuseanordnung 12 drehfest
gekoppelt ist, zwischen diesen beiden Bauteilen keine Umfangsreibwirkung
erzeugt wird. Die Reibscheibe 36 wird gegen die mit der
Nabe 52 gekoppelte Reibscheibe 46 gepresst, welche
wiederum gegen die mit der Gehäuseanordnung 12 drehfest
gekoppelte Reibscheibe 34 gepresst wird. Diese wiederum
belastet die mit der Nabe 52 gekoppelte Reibscheibe 44.
Diese Reibscheibe 44 beaufschlagt die letzte mit der Gehäuseanordnung 12 gekoppelte
Reibscheibe 32, welche dann an dem nicht dargestellten
Schwungrad o. dgl. axial abgestützt
ist. Da auch zwischen diesem Schwungrad und der Reibscheibe 32 keine
Relativdrehung möglich
ist, ist auch hier, ähnlich
wie zwischen Anpressplatte 20 und Reibscheibe 36,
nur ein Axialanlagekontakt vorhanden.
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Bei der in 1 dargestellten Reibungskupplung 10 sind
die mit der Gehäuseanordnung 12 drehfest
gekoppelten Reibscheiben 32, 34, 36 so ausgestaltet,
dass sie jeweils einen ringartigen Reibbelagträger 60, 62, 64 aufweisen.
Jeder dieser Reibbelagträger 60, 62, 64,
in deren Bereich auch die Drehankopplung der jeweiligen Reibscheiben 32, 34, 36 an
die Gehäusean ordnung 12 erfolgt,
trägt an
seiner einer Reibscheibe 44, 46 der Nabe 52 zugewandten
Seite jeweils eine Mehrzahl von kreissegmentartig ausgebildeten
Reibbelagselementen 66, 68a, 68b und 70.
Man erkennt also hier, dass nur die Reibscheibe 34, der
an beiden axialen Seiten die Reibscheiben 44, 46 der
Nabe 52 gegenüber
liegen, an beiden axialen Seiten des Reibbelagträgers 62 auch Belagselemente 68a, 68b aufweist,
während
die beiden in den axialen Endbereichen liegenden Reibscheiben 32, 36,
die nur an einer axialen Seite reibend wirksam werden, nur an dieser
einen axialen Seite eine jeweilige Gruppe von Reibbelagselementen 66, 70 aufweisen.
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In den 2 und 3 ist die axial anschließend an
die Anpressplatte 20 positionierte Reibscheibe 36 dargestellt,
welche grundsätzlich
baugleich sein kann zur Reibscheibe 32 und bezüglich dieser
nur in umgekehrter Einbaulage in die Gehäuseanordnung 12 eingesetzt
wird. Man erkennt den ringartigen Reibbelagträger 64, der in seinem
radial äußeren Bereich Einkerbungen
oder Einsenkungen 72 aufweist, die die Mitnahmeformation 42 bilden
und somit die drehfeste Ankopplung dieser Reibscheibe 36 an
die Gehäuseanordnung 12 vorsehen.
An der von der Anpressplatte 20 abgewandten axialen Seite 74 sind
die einzelnen Reibbelagselemente 70 getragen. Diese können jeweils
einen aus speziellem Reibmaterial, beispielsweise Carbonmaterial
o. dgl., hergestellten Reibmaterialkörper 76 aufweisen,
der mit einem blechartigen Träger 78 durch
Verklebung o. dgl. fest verbunden ist. Diese Baugruppen 76, 78 sind
dann durch im dargestellten Beispiel im Bereich des Reibmaterialkörpers 76 liegende
und diesen sowie den Reibbelagträger 64 durchsetzende
Nietbolzen 80, 82 am Reibbelagträger 64 festgelegt.
Es sei hier darauf hingewiesen, dass diese Verbindung auch durch
Annieten des Trägerblechs 78 an
den Reibbelagträger 64 erfolgen
könnte.
Es wird auf diese Art und Weise eine ringartige Gruppierung der
Reibbelagselemente 70 hergestellt, die in Reibkontakt mit
der gegenüber liegenden
Reibscheibe 46 der Nabe 52 treten kann, wobei
auch diese Reibscheibe 46 dann aus für die gewünschten Reibeigenschaften optimiertem
Reibmaterial, beispielsweise ebenfalls Carbonmaterial oder Stahlmate rial
o. dgl., aufgebaut sein kann. Es sei darauf hingewiesen, dass selbstverständlich auch bei
der zentral angeordneten Reibscheibe 34 eine entsprechende
Anbringung der Reibbelagselemente 68a und 68b an
dem dort vorgesehenen Reibbelagträger 62 realisiert
sein kann.
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Man erkennt in der 3 weiter, dass der Reibbelagträger 64 an
seiner der Anpressplatte 20 zugewandten Seite eine im Wesentlichen
ebene, also zur Drehachse A im Wesentlichen orthogonale, ringartige
Oberfläche 84 aufweist.
Wie man der Detaildarstellung der 6 entnehmen
kann, liegt die Anpressplatte 20 dieser Oberfläche 84 mit
einer Beaufschlagungsfläche 86 gegenüber. Der
Aufbau der Anpressplatte 20 ist grundsätzlich derart, dass der Schneidenbereich 28 derselben
an einer ersten axialen Seite 88 ausgebildet ist, während die
soeben angesprochene Beaufschlagungsfläche 86 an einer zweiten
axialen Seite 90 der Anpressplatte 20 gebildet
ist. Man erkennt in der Detaildarstellung der 6, dass diese Beaufschlagungsfläche 86 bzw. die
Anpressplatte 20 so geformt ist, dass in einem beispielsweise
durch die Membranfeder 26 nicht belasteten, entspannten
Zustand der Anpressplatte 20 diese Beuafschlagungsfläche 86 nicht
eine der Formgebung der Oberfläche 84 entsprechende
ebene, zur Drehachse A orthogonale Orientierung aufweist, sondern
im dargestellten Beispiel leicht konisch geformt ist und somit eine
zur Drehachse A nicht parallele Flächennormale aufweist. Dabei
ist die Konizität
bzw. sich verjüngende
Struktur dieser Beaufschlagungsfläche 86 derart, dass
die Anpressplatte 20 mit ihrer Beaufschlagungsfläche 86 im
radial äußeren Bereich näher an der
Oberfläche 84 des
Reibbelagträgers 64 liegt,
als in ihrem radial inneren Bereich. Aus dieser Formgebung der beispielsweise
aus Stahl- oder Titanmaterial aufgebauten Anpressplatte 20 folgt,
dass bei Durchführung
von Einrückvorgängen die
Anpressplatte 20 den Reibbelagträger 64 zunächst radial
außen
belastet und dann, bedingt durch die Beaufschlagung der Membranfeder 26,
sich zunehmend verformt und spannt, bis sie auch im radial inneren Bereich
vollflächig
an der Oberfläche 84 anliegt
und somit die Formgebung der Beaufschlagungsfläche 86 sich der Formgebung
der Ober fläche 84 angepasst
hat. Wäre
beispielsweise auch diese Oberfläche 84 konisch
ausgebildet, so würde
auch dann die Anpressplatte 20 sich unter der Belastung
der Membranfeder 26 im Wesentlichen vollflächig an
den Reibbelagsträger 64 im
Bereich seiner Oberfläche 84 anlegen.
Dadurch wird in die Anpressplatte 20 eine elastische Funktion
bzw. eine Federungsfunktion integriert, die die Funktion einer Belagsfederung
bei herkömmlichen
Reibkupplungen bzw. Kupplungsscheiben übernimmt und einen stoßartigen
Momentenanstieg beim Einrücken
vermeiden hilft.
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Aufgrund der speziellen Ausgestaltung
der an die Anpressplatte 20 unmittelbar anschließenden Reibscheibe 36 mit
Reibbelagselementen 70 nur an einer axialen Seite besteht
bei dieser Reibscheibe 36 das grundsätzliche Problem, dass bei hohen
Drehzahlen und aufgrund der auf die Reibbelagselemente 70 einwirkenden
Fliehkräfte
diese die Tendenz hat, sich auszubauchen, und zwar in der Darstellung
der 3 so auszubauchen,
dass sie mit ihrem radial inneren Bereich sich nach links bewegt,
also in Richtung von der gegenüber
liegenden Beaufschlagungsfläche 86 der
Anpressplatte 20 weg. Dies wäre grundsätzlich dann problematisch,
wenn eine derartige Reibungskupplung bei hoher Drehzahl ausgerückt wird,
da dann die axiale Einspannkraft nicht mehr vorhanden oder nur noch
gemindert vorhanden ist und insofern diese Reibscheibe 36 mit
der dann stattfindenden Verformung denjenigen axialen Bauraum ausfüllen würde oder
zumindest einen Teil davon, der bei Durchführung von Ausrückvorgängen durch
die axiale Verlagerung der Anpressplatte vorhanden wäre. Da dies
jedoch die Kuppelcharakteristik beim Ausrücken der Kupplung beeinträchtigt,
ist bei der erfindungsgemäßen Reibungskupplung 10 diese
Reibscheibe 36 an die Anpressplatte 20 angekoppelt. Dies
wird im Folgenden mit Bezug auf die Detaildarstellung der 6 detailliert erläutert.
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Man erkennt in der Darstellung der 6 eines von mehreren, beispielsweise
6, in Umfangsrichtung aufeinander folgend vorgesehenen und in Form jeweiliger
Stufenniete 92 ausgebildeten Kopplungsorganen. Diese Stufenniete 92 weisen
einen Abschnitt 94 geringeren Durchmessers auf, welcher eine
zugehörige Öffnung 96 im
Reibbelagträger 64 durchsetzt.
Axial anschließend
an diesen Abschnitt 94 geringeren Durchmessers ist ein
Abschnitt 98 größeren Durchmessers
vorgesehen, und der Stufenniet 92 umfasst mit diesem Abschnitt
größeren Durchmessers
sowie einem ersten Nietkopf 100 den Reibbelagträger 64,
so dass der Stufenniet 92 am Reibbelagträger 64 fest
und im Wesentlichen ohne Bewegungsspiel geklemmt bzw. gehalten ist.
Grundsätzlich
wäre auch
eine Positionierung im Bereich der Reibbelagselemente 70 möglich.
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Der Abschnitt 98 größeren Durchmessers durchsetzt
eine zugehörige Öffnung 102 in
der Anpressplatte, wobei hier ein geringfügiges Bewegungsspiel vorhanden
ist. Auch an diesen Abschnitt 98 größeren Durchmessers schließt ein Nietkopf 104 an,
welcher die Anpressplatte 20 an ihrer ersten axialen Seite 88 hintergreift.
In 6 ist der vorangehend
bereits angesprochene entspannte Zustand der Anpressplatte 20 gezeigt,
in welchem vor allem im radial inneren Bereich die Beaufschlagungsfläche 86 einen
gewissen Axialabstand zur Oberfläche 84 des Reibbelagträgers 64 aufweist.
Die axiale Abmessung des Abschnitts 98 größeren Durchmessers
ist vorzugsweise so, dass in dem vollständig entspannten Zustand der
Anpressplatte 20 der Nietkopf 104 unter geringer
Last bzw. spielfrei an der ersten axialen Seite 88 der
Anpressplatte 20 anliegt. Auf diese Art und Weise ist eine
axiale Abstützung
der Reibscheibe 36 an der Anpressplatte 20 in
der Darstellung der 6 von
der Anpressplatte 20 bzw. der Beaufschlagungsfläche 86 derselben
weg vorgesehen. Auf die Reibscheibe 36 einwirkende Fliehkräfte können somit nicht
mehr dazu führen,
dass die Reibscheibe 36 sich in ihrem radial inneren Bereich
von der Anpressplatte 20 weg bewegt. Die Kupplung kann
somit definiert in einen Ausrückzustand
gebracht werden, auch bei sehr hohen Drehzahlen. Beim Einrücken der
Kupplung ermöglicht
das zwischen dem Stufenniet 92 im Bereich seines Abschnitts 98 größeren Durchmessers
und der Anpressplatte 20 im Bereich der Öffnung 102 vorgesehene
Bewegungsspiel die vorangehend angesprochene Verformung der Anpressplatte 20,
bis diese mit ihrer Beaufschlagsfläche 86 an der Oberfläche 84 der
Reibscheibe 36 anliegt. Da dies dann dem Einrückzustand
der Reibungskupplung 10 entspricht, in welchem Zustand
die Gefahr einer Ausbauchung der Reibscheibe 36 ohnehin
nicht vorhanden ist, hat auch die Tatsache, dass in diesem Zustand
der Nietkopf 104 entsprechend dem Verformungsweg der Anpressplatte 20 von
der axialen Seite 88 derselben abgehoben hat, keine nachteilhafte Auswirkung.
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Durch die vorangehend geschilderte
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Reibungskupplung, insbesondere
die axiale Ankopplung der auf die Anpressplatte 20 unmittelbar
folgenden Reibscheibe 36 an die Anpressplatte 20,
kann die Stabilität
der Anpressplatte 20 zur Übernahme einer Stützfunktion
für diese
Reibscheibe 36 genutzt werden, so dass beispielsweise auch
für den
Reibbelagträger 64 derselben
vergleichsweise dünnes
Blechmaterial o. dgl. genutzt werden kann. Vor allem beim Einsatz
einer Anpressplatte, die im entspannten Zustand leicht konisch ist,
also eine größere Axialabmessung
aufweist, als im gespannten Zustand, hat die erfindungsgemäße Kopplung
zwischen Reibscheibe und Anpressplatte zur Folge, dass selbst dann,
wenn Fliehkräfte
dazu führen
könnten,
durch die vorhandene Kopplung zwischen Reibscheibe und Anpressplatte auch
eine Verformung der Anpressplatte zu induzieren, diese Verformung
nur zur Folge hätte,
dass beim Übergang
in den Auskuppelzustand die Anpressplatte sich weniger stark entspannen
kann, so dass wiederum kein zusätzlicher
axialer Bauraumdurch eine fliehkraftbedingte Ausbauchung oder Verformung aufgebraucht
wird.
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In dem Fall, in dem die Anpressplatte 20 mit ihrer
Beaufschlagungsfläche
nicht konisch oder sich verjüngend
ausgebildet ist, sondern hier auch eine zur Drehachse im Wesentlichen
orthogonal liegende Oberfläche
bereitgestellt ist und insofern eine Verformung der Anpressplatte 20 bei
Ein- bzw. Ausrückvorgängen nicht
auftreten wird, ist es selbstverständlich, dass durch die der
Kopplung der Anpressplatte 20 mit der Reibscheibe 36 die nenden
Kopplungsorgane auch ein axial fester Zusammenhalt ohne jedwedem Bewegungsspiel
vorgesehen sein kann. Hier könnten dann
beispielsweise herkömmliche
Nietbolzen o. dgl. zur Kopplung dienen. Auch ist es selbstverständlich, dass
die Prinzipien der vorliegenden Erfindung Anwendung finden können, wenn
zwischen der Anpressplatte 20 und der unmittelbar folgenden
Reibscheibe 36 bzw. dem Reibbelagträger 64 derselben eine
Zwischenlagescheibe o. dgl. vorgesehen ist, die dann bedingt durch
den Einsatz der Kopplungsorgane bzw. Stufenniete 92 zwischen
der Anpressplatte 20 und der Reibscheibe 36 festgehalten
wäre.