-
Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Leerlaufsteuerung einer Brennkraftmaschine und insbesondere
auf die Steuerung der Luftzufuhr zum Motor während des Leerlaufs.
-
Um das Motordrehmoment bei hohen
Motordrehzahlen zu verbessern, wurden Fahrzeugbrennkraftmaschinen
entwickelt, die ein größeres Luftansaugvolumen
für einen
gegebenen Motorhubraum aufweisen. Gleichzeitig wurden Motorzubehörteile und
andere nebengeordnete Verbrauchereinheiten der Kraftfahrzeuge konstant
verbessert und in einigen Fällen
von einer mechanischen Ansteuerung auf eine elektronische Ansteuerung
umgestellt. Dadurch wird die auf den Motor wirkende Leerlauflast
und damit die minimale erwünschte Motordrehzahl
verringert.
-
Es ist somit sehr wichtig, dass der
Motor schnell auf jede plötzliche
Erhöhung
der Motorlast bei Leerlaufdrehzahlen reagiert, zum Beispiel aufgrund
einer plötzlichen
Erhöhung
des Wechselstromgeneratorbedarfs oder des Servolenkungsbedarfs,
um ein Absterben des Motors zu verhindern. Jedoch reduzieren sowohl ein
großes
Ansaugrohrvolumen/Motorhubraumverhältnis als auch eine niedrige
Leerlaufdrehzahl die Drehzahl in Abhängigkeit von Einlassluftstromveränderungen.
-
Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ein Lufteinlasssystem für ein Kraftfahrzeug anzugeben,
das diese Nachteile beseitigt.
-
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
-
Entsprechend der Erfindung wird ein
Kraftfahrzeug angegeben, umfassend: eine Brennkraftmaschine, eine
Lufteinlassleitung zum Ansaugen des Motors, ein Lufteinlassventil,
das in der Lufteinlassleitung zur Steuerung des durch die Lufteinlassleitung
zum Motor strömenden
Luftstroms positioniert ist, ein Ventilaktuator zum Öffnen und
Schließen
des Lufteinlassventils, wenigstens eine vom Motor angetriebene nebengeordnete Verbrauchereinheit,
wenigstens ein Motorsensor, einschließlich eines Motordrehzahlsensors
und eine Motorsteuereinheit, die wirksam mit dem Ventilaktuator,
der nebengeordneten Verbrauchereinheiten) und dem Motordrehzahlsensor
verbunden ist, um den Motorbetrieb zu steuern, wobei die Motorsteuereinheit
vorgesehen ist, um während
des Motorleerlaufs:
- (a) den Betrieb der nebengeordneten
Verbrauchereinheiten) zu überwachen
und den Motorbedarf wenigstens teilweise in Abhängigkeit vom Betrieb der nebengeordneten
Verbrauchereinheiten) zu berechnen;
- (b) die Motorleerlaufdrehzahl zu überwachen und zu bestimmen,
ob der erwartete Motorbedarf bei der Motordrehzahl erfüllt werden
kann;
- (c) und wenn der Motorbedarf den bei dieser Motorleerlaufdrehzahl
verfügbaren
Motorbedarf überschreitet, einen
gewünschten Öffnungsgrad
des Lufteinlassventils zu bestimmen, um den erwartete Motorbedarf
zu erfüllen;
wobei,
wenn der Motorbedarf den bei dieser Motorleerlaufdrehzahl verfügbaren Motorbedarf überschreitet,
die Motorsteuereinheit vorgesehen ist, um das Lufteinlassventil
auf eine Position zu öffnen,
bei der der stabile Luftstrom den zu Erfüllung des erwarteten Motorbedarfs
erforderlichen Luftstrom überschreiten
würde,
und um einen exponentiellen Abklingfaktor zu berechnen und dann
das Lufteinlassventil entsprechend dem Abklingfaktor auf eine erwünschte Öffnungsposition
zu schließen,
sodass die Geschwindigkeit, mit der die Motorsteuereinheit das Lufteinlassventil
schließt,
in Proportion mit der überwachten
Motordrehzahl variiert.
-
Die Erfindung ermöglicht, das Lufteinlassventil
so zu betreiben, dass der dem Motor zuströmende Luftstrom schneller erhöht wird,
als wenn das Lufteinlassventil nur auf die aus dem erwünschten
stabilen Luftstrom resultierende Position bewegt werden würde. Der
zusätzliche
Motorbedarf bzw. -leistung kann somit schneller vom Motor befriedigt
werden.
-
Nebengeordnete Verbrauchereinheiten
können
auf verschiedene Art und Weise angetrieben werden, so lange, wie
diese Verbrauchereinheiten letztlich den Motor mit einer Last beaufschlagen.
Beispielsweise können
nebengeordnete Verbrauchereinheiten direkt vom Motor angetrieben
werden, zum Beispiel mechanisch über
einen von der Kurbelwelle des Motors angetriebenen Riemen oder zum
Beispiel indirekt elektrisch über eine
Batterie, die durch einen vom Motor angetriebenen Wechselstromgenerator
geladen wird.
-
Die Erfindung ist sowohl bei funkengezündeten Motoren,
insbesondere direkten oder indirekten Einspritzmotoren, als auch
bei selbstzündenden
Motoren einsetzbar.
-
Gemäß der Erfindung wird auch ein
Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug
angegeben, das Fahrzeug umfasst: ein Lufteinlassleitung und ein
Lufteinlassventil, das in der Lufteinlassleitung positioniert ist,
einen Ventilaktuator, wenigstens eine nebengeordnete Verbrauchereinheit,
wenigstens einen Motorsensor einschließlich eines Mo tordrehzahlsensor
und eine Motorsteuereinheit, die wirksam mit dem Ventilaktuator,
der nebengeordneten Verbrauchereinheiten) und dem Motordrehzahlsensor
verbunden ist, das Verfahren umfasst die Schritte:
- i) Ansaugen des Motors über
die Lufteinlassleitung während
der Motor bei Leerlaufdrehzahlen läuft;
- ii) Verwendung des Lufteinlassventils zur Steuerung des Luftstroms
zum Motor durch die Lufteinlassleitung;
- iii) Verwendung des Ventilaktuators zur Steuerung des Motoransaugens
durch Öffnen
und Schließen
des Lufteinlassventils;
- iv) Antreiben der nebengeordneten Verbrauchereinheit(en), entweder
direkt oder indirekt durch den Motor;
- v) Verwendung der Motorsteuereinheit zur Überwachung der nebengeordneten
Verbrauchereinheiten) und zur Berechnung eines Motorbedarfs wenigstens
teilweise in Abhängigkeit
vom Betrieb der nebengeordneten Verbrauchereinheit(en);
- vi) Verwendung der Motorsteuereinheit zur Überwachung der Motorleerlaufdrehzahl
und zur Bestimmung, ob der erwartete Motorbedarf von der Motordrehzahl
erfüllt
werden kann;
- vii) wenn der Motorbedarf den bei dieser Motorleerlaufdrehzahl
verfügbaren
Motorbedarf überschreitet,
verwenden der Motorsteuereinheit zur Bestimmung eines erwünschten Öffnungsgrades
des Lufteinlassventils, um den erwarteten Motorbedarf zu erfüllen; und
- viii) wenn der Motorbedarf den bei dieser Motorleerlaufdrehzahl
verfügbaren
Motorbedarf überschreitet, verwenden
der Motorsteuereinheit zum Öffnen
des Lufteinlassventils auf eine Position, bei der der stabile Luftstrom,
der zur Erfüllung
des entsprechenden Motorbedarfs notwendig wäre, überschritten wird und dann
zum Schließen
das Lufteinlassventil auf den erwünschten Öffnungsgrad; und
- ix) die Motorkontrolleinheit berechnet einen exponentiellen
Abklingfaktor und schließt
dann in Schritt viii) das Lufteinlassventil entsprechend dem Abklingfaktor,
sodass die Geschwindigkeit, mit der die Motorsteu ereinheit das Lufteinlassventil
schließt,
in Proportion zu der überwachten
Motordrehzahl variiert.
-
Während
des Schritts viii) kann das Lufteinlassventil dann progressiv geschlossen
werden, bis die verfügbare
Motorleistung mit der erwünschten
Motorleistung übereinstimmt.
-
Das Schließen des Lufteinlassventils
entsprechend dem exponentiellen Abklingfaktors ist nützlich,
da der natürliche
Dämpfungseffekt
bei Luftstromveränderungen
durch die Lufteinlassleitung bei hohen Luftströmungsgeschwindigkeiten niedriger
sein wird und somit auch bei höheren
Motordrehzahlen.
-
Aus denselben Gründen kann es auch wünschenswert
sein, wenn der Grad, auf den die Motorsteuereinheit das Lufteinlassventil
anfänglich öffnet invers
zu der überwachten
Motordrehzahl variiert. Das Lufteinlassventil muss deshalb bei hohen
Luftströmungsgeschwindigkeiten
und Motordrehzahlen weniger geöffnet werden,
um eine schnelle und optimale Erhöhung im Luftstrom auf dem gewünschten
Level zu erreichen.
-
Es ist insbesondere hilfreich, wenn
der Luftstrom temporär
den zur Erfüllung
des erwarteten Motorbedarfs erforderlichen Luftstrom übersteigen
kann. Dadurch erreicht man eine schnellere Anfangssteigung im Luftströmungsvolumen
auf den gewünschten
Level.
-
Jedoch kann dies auch dazu führen, dass
auch die Motorleistung zeitweise den Bedarf überschreitet, der zur Erfüllung des
Bedarfs der nebengeordneten Verbrauchereinheiten des Motors erforderlich
ist. Darum umfasst das Verfahren, wenn der Motor ein funkengezündeter Motor
ist, die Schritte:
- – Verwendung der Motorsteuereinheit
zur Auslösung
einer Zündung
mit Motorfunken bei einem gewünschten
Motorzündwinkel;
und
- – Verwendung
der Motorsteuereinheit zur Stabilisierung der Motorleistung während der
Periode, wenn die Luftströmung
zeitweise überschießt, durch
Variieren des Motorzündwinkels.
-
Alternativ oder zusätzlich kann
die Motorsteuereinheit auch ein temporäres Überschießen der Motordrehzahl durch
temporäres
Reduzieren der eingespritzten Kraftstoffmenge oder durch zeitliches
Abstimmen der Zündzeitpunkte
kompensieren.
-
Somit kann die Motorleistung reduziert
werden, unter die, die anderenfalls vorherrschen würde, wenn der
Motorzündwinkel
während
der Periode des überschießenden Luftstroms
nicht variiert werden würde.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand
von Beispielen mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
-
1 eine
schematische Teildarstellung eines Kraftfahrzeugs gemäß der Erfindung
mit einer Brennkraftmaschine mit einem Lufteinlassventil, das von
einer Motorsteuereinheit wenigstens teilweise in Abhängigkeit
von der Verwendung einer nebengeordneten Verbrauchereinheiten) gesteuert
wird;
-
2 ein
Diagramm des Massenluftstroms gegenüber der Zeit für einen
Motor nach 1, indem
dargestellt wird, wie eine schrittweise Veränderung in der Luftventilposition
zu einem graduellen Anstieg des Massenluftstroms auf einen höheren eingeschwungenen
Zustand führt;
-
3 + 4 ein Diagramm von Luftmassenströmungen gegenüber der
Zeit, ähnlich
zu dem in der 2, jedoch
zeigen sie, wie die Motorsteuereinheit die Luftventilposition steuert,
um die Zeit zu verkürzen,
die für den
Massenluftstrom erforderlich ist, um einen höheren eingeschwungenen Zustand
zu erreichen;
-
5 zeigt
ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens entsprechend der Erfindung zur
Steuerung einer Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug.
-
1 zeigt
Teile eines Kraftfahrzeugs 1, beispielsweise ein Auto mit
einem Motor 2. In diesem Beispiel ist der Motor 2 als
funkengezündeter
Motor ausgebildet, obwohl die Erfindung in ihrem breitesten Schutzbereich
auch auf Kompressionszündungsmotoren
(selbstzündende)
anwendbar ist. Der Motor 2 weist eine Anzahl von Zylindern 4 auf,
wobei jedem eine Zündkerze 3 zugeordnet
ist, die oberhalb des Kurbelwellengehäuses 6 angeordnet
sind. Der Motor 2 weist auch ein Lufteinlasssystem 5 auf,
das den Zylindern 4 über
den Lufteinlassverteiler 10 Frischluft 8 zuführt. Den
Zylindern 4 wird über
Kraftstoffeinspritzdüsen 12 Kraftstoff 11 zugeführt. Die
Kraftstoffeinspritzung kann entweder als Direkteinspritzung oder
indirekte Einspritzung ausgebildet sein. Jede Kraftstoffeinspritzdüse 12 wird über ein
elektronisches Kraftstoffeinspritzsteuersignal (EFI) gesteuert,
das über
eine Signalleitung 9 von einer mikroprozessorbasierten
Motorsteuereinheit (ECU) 15 empfangen wird. Ähnlich wird
jede Zündkerze 3 durch
Steuerung eines elektronischen Zündsignals
(EI), das von der ECU 15 über eine Zündsteuer-Signaleinheit 13 gesendet
wird, aktiviert.
-
Es wird darauf hingewiesen, dass,
obwohl die ECU 15 als einzelne Systemeinheit ausgebildet
ist, sie auch aus einer Anzahl von diskreten Systemen gebildet werden
kann, beispielsweise ein Motor-Managementsystem, ein elektronisches
Zündsystem,
ein Klimasteuerungssystem etc.
-
Der Motor 2 weist auch einen
Abgaskrümmer 14 auf, über den
die Abgase 16 die Zylinder 4 verlassen.
-
Die Frischluft 8 erreicht
den Lufteinlassverteiler 10 über eine Lufteinlasslei tung 18,
innerhalb derer eine Lufteinlass-Ventilbaugruppe 20 angeordnet
ist. Die Baugruppe umfasst ein Butterflyventil 21, das
von einem elektrischen Motor 22 durch den Empfang eines
elektronischen Drosselklappensteuerungssignals (ET) angesteuert
wird, das über
eine Steuersignalleitung 23 von der ECU 15 empfangen
wird. Die Drosselklappen- oder Ventilbaugruppe 20 umfasst
auch einen Drosselklappen-Positionssensor 30, der die Drosselklappenposition
(TP) zur ECU 15 über
die Signalleitung 24 übermittelt.
-
Zusätzlich zum Drosselklappen-Positionssignal
(TP) empfängt
die ECU 15 auch eine Anzahl anderer Signale vom Motor 2 über entsprechende
Signalleitung 24 bis 27, die verschiedene Motorbetriebsparameter anzeigen.
Unter diesen sind: ein Luftmassenströmungssignal (MAF) von einem
Luftmassenströmungssensor 31 in
der Lufteinlassleitung 10 hinter der Drosselklappen-Ventilbaugruppe 20;
ein Motordrehzahlsignal (RPM) vom Motordrehzahlsensor 32;
und ein Motortemperatursignal (T) von einem Motor in Temperatursensor 33. Die
ECU 15 überwacht
auch die Spannung (V) eines elektrischen Systems des Fahrzeugs mir
einer Batterie 40 und einem Wechselstromgenerator (A) 41 über eine
mit der Batterie 40 verbundene Leitung 28. Die
ECU 15 verwendet dann die Sensoren 30–33,
um den Betrieb des Motors, sowohl während des Leerlaufs als auch während des
aktiven Betriebs des Fahrzeugs 1 zu überwachen.
-
Die ECU 15 steuert den Motorbetrieb
einschließlich
der Leerlaufdrehzahl über
das Kraftstoff-Einspritzsignal (EFI), das über die Steuersignalleitung 9 gesendet
wird und das Drosselklappen-Positionssignal (TP), das über die
Steuersignalleitung 23 gesendet wird.
-
In dem Beispiel gemäß 1 weist das Kraftfahrzeug 1 eine
Anzahl von nebengeordneten Verbrauchereinheiten auf, die direkt
von dem Motor angetrieben werden. Diese umfassen den Wechselstromgenerator 41 und
einen Kompressor (A/C) 42 der Klimaanlage, wobei jeder
von diesen über
einen Riemenscheibe und eine Riemenanordnung 35, 36 angetrieben
wird und ein hydraulisch angetriebenes Servolenkungssystem (PS) 43.
Das Kraftfahrzeug weist auch eine Anzahl von nebengeordneten Verbrauchereinheiten
auf, die indirekt über
das elektrische Fahrzeugsystem 40, 41 angetrieben
werden, beispielsweise elektrisch beheizbare Fenster (W) 44.
-
Der Wechselstromgenerator wird den
Motor automatisch mit einer zusätzlichen
Last beaufschlagen, wenn die Batterie 40 geladen wird und
die Batterie wird dies an einem Spannungsabfall der elektrischen
Systemspannung (V) erkennen. Alternativ kann die ECU 15 den
Gesamtstrom überwachen,
der von der Batterie 40 gezogen wird oder von dem Wechselstromgenerator 41 direkt
ein Signal empfangen, das die Last des Wechselstromgenerators 41 anzeigt.
Der Kompressor 42 der Klimaanlage, die Servolenkung 43 und
das elektrisch beheizte Fenster 44 unterliegen der Steuerung
des Fahrers. Somit empfängt
die ECU 15 von diesen nebengeordneten Geräten 42 bis 44 Verbrauchereinheiten-Signale
(CU1, CU2 und CU3) über
entsprechende Signalleitungen 46 bis 48, die die
Verwendung dieser nebengeordneten Verbrauchereinheiten anzeigen.
-
Wenn eine von diesen nebengeordneten
Verbrauchereinheiten 41 bis 44 aktiviert wird,
wird der Motor mit einer zusätzlichen
Last beaufschlagt. Aus Gründen
einer guten Kraftstoffeffizienz und eines geringen Geräuschs wird
die Motorleerlaufdrehzahl normalerweise so niedrig wie möglich eingestellt,
jedoch besteht dabei das Risiko, dass der Motor abgewürgt wird,
wenn der Motor die erhöhte
Motorleistung, die von den zusätzlichen
Einheiten 41 bis 44 erfordert wird, nicht liefern
kann.
-
2 zeigt
eine grafische Darstellung der Performance eines bekannten Motoransaugsystems
für einen
Motor, ähnlich
dem von 1, mit einer
Zweilitermotor und 6 Liter Luftvolumen im Ansaugverteiler und einer
Luft einlassleitung hinter dem Einlassventil 21. Die durchgehende
Linie 50 zeigt die Drosselklappenposition gegenüber der
Zeit in Sekunden (s) und die zwei gestrichelten Linien 51 und 52 zeigen
entsprechend den Luftmassenstrom in Gramm pro Sekunde (g/s) gegenüber der
Zeit in Sekunden (s) bei 650 min–1 und
2000 min–1.
In diesem Beispiel erfordert der anfängliche Motorbedarf einen Luftmassenstrom
von 0,75 g/s und dies wird bei einer konstanten Drosselklappenposition
erfüllt.
Bei 0,15 Sekunden tritt eine plötzliche
Erhöhung
des geforderten Motorbedarfs und somit eine sprungartige Erhöhung der
Drosselklappenposition auf. Jedoch tritt dort aufgrund des Dämpfungseffekts
des Luftvolumens innerhalb der Lufteinlassleitung 18 und
des Lufteinlassverteilers 10, eine Zeitverzögerung auf,
bevor der Luftmassenstrom einen gewünschten Level von 2,25 Gramm/Sekunde
erreicht.
-
Die in 2 gezeigte
Sprungantwort ist typisch für
den angeforderten Luftstrom, der zum Ausgleich der Last aufgrund
des mechanisch angetriebenen Kompressors 42 der Klimaanlage
erforderlich ist. Anhand der gestrichelten Linie 51 kann
man erkennen, dass der Kompressor 42 der Klimaanlage zur
Bereitstellung einer sanften Leerlaufdrehzahl ungefähr 1,1 Sekunden
bei 6500 Umdrehungen warten muss, bevor er anlaufen kann. Während dieser
Zeit wird die Motordrehzahl und somit die verfügbare Leistung und das Drehmoment erhöht, um den
erwarteten Bedarf oder die Anforderung zu erfüllen. Selbst bei 2000 min–1,
wie mit der gestrichelten Linie 52 dargestellt, liegt die
Verzögerung
noch etwa bei 0,5 Sekunden. Motorlasten, beispielsweise des Servolenkungssystems 43,
können
nicht verzögert
werden, da die Zeit zwischen Anforderung der Last und einer Bereitstellung
eines ausreichenden Luftmassenstroms so kurz wie möglich sein
sollte.
-
3 und 4 zeigen entsprechend die
Verbesserung, die durch die Erfindung bei 6500 min–1 und
2000 min–1 entsprechend
erreicht werden. Für
den Vergleich zeigt auch jede der entsprechenden Darstellung die Drosselklappenposition 50 und
den Luftmassenstrom 51, 52 gemäß 2.
-
Die durchgängige Linie 60 in 3 zeigt die Drosselklappenposition,
wobei die Motorsteuereinheit 15 vorgesehen ist, um zuerst
eine maximale Drosselklappenposition 65 zu berechnen und
dann das Lufteinlassventil 21 in Richtung dieser Position 65 zu öffnen. In 3 ist die maximale Drosselklappenposition 65 nahezu voll
geöffnet
und würde
bei einer Beibehaltung zu einem stabilen Luftstrom führen, der
die erforderliche Menge zur Erfüllung
des erwarteten Motorbedarfs stark überschreiten würde. Die
ECU 15 berechnet dann einen exponentiellen Abklingfaktor
und wendet diesen auf die Drosselklappenposition an, um das Lufteinlassventil 21 in
Richtung diese gewünschten Öffnungsgrades
zu schließen,
der einem stabilen Luftstrom von 2,25 Gramm/Sekunde entspricht.
-
In 3 sind
zwei alternative Möglichkeiten
für das
Schließen
des Drosselklappenventils 21 gezeigt. Nachdem die Drosselklappe
bei Punkt 65 maximal geöffnet
war, kann die Drosselklappe mit einer relativ hoher Geschwindigkeit,
wie mit der gestrichelten Linie 60' dargestellt, geschlossen werden
oder mit einer langsameren Geschwindigkeit, wie mit der Strich-Punkt-Linie 60'' dargestellt. Im ersten Fall der
Linie 60' erreicht
der Luftmassenstrom 61' schnell
den gewünschten
Wert von 2,25 g/s nach etwa 0,2 s. Im letzteren Fall (Linie 60'') erreicht der Luftmassenstrom 61'' den gewünschten Wert noch schneller
nach etwa 0,08 Sekunden, jedoch wird dieser Wert zuerst überschritten,
bevor er sich bei 2,25 g/s einschwingt, nachdem sich die Drosselklappen vollständig zurück in die
gewünschte
Position bewegt hat. Im letzteren Fall wird die ECU 15 vorzugsweise
verwendet, um ein entsprechendes Überschwingen der Motorleistung
zu kompensieren, beispielsweise durch das Verschieben der Zeit der
Zünd- oder
Einspritzzeitpunkte in den Zylindern 4.
-
4 zeigt
eine ähnliche
Darstellung wie 3, jedoch
für eine
Motordrehzahl von 2000 min–1. Da hier eine geringere
Dämpfung
im Luftvolumen hinter dem Drosselklappenventil 21 bei höheren Motordrehzahlen
herrscht, muss die Drosselklappe nicht so weit über den gewünschten Punkt bewegt werden,
wie bei niedrigeren Motordrehzahlen. Hier liegt die maximale Drosselklappenöffnung 75 in
der Mitte zwischen vollständig geöffnet und
geschlossen. Die Drosselklappenposition kehrt dann schneller als
in 3 zurück, entweder
mit einer Abklingrate 70',
die einen Luftmassenstrom 71' ermöglicht,
um den gewünschten
Wert sanft, ohne Überschießen innerhalb
von 0,13 Sekunden zu erreichen, oder schneller mit einer Abklingrate 70'' in etwa 0,5 Sekunden, jedoch mit
etwas Überschwingen
des Luftmassenstroms. Auch hier kann die ECU 15 das Überschwingen
der Motorleistung kompensieren.
-
Wie aus dem Vergleich der 3 und 4 hergeleitet werden kann, variieren
die berechneten Abklingraten 60', 60''; 70', 70'' in Proportion mit der überwachten
Motordrehzahl und die maximale Drosselklappenöffnung 65, 75 variiert
invers mit der überwachten
Motordrehzahl.
-
Die maximale Drosselklappenposition
und die Abklingraten können
von der ECU 15 auf verschiedene Arten berechnet werden,
um einen schnellen und relativ sanften Anstieg und Übergang
des Luftmassenstroms in Richtung des gewünschten Levels zu erreichen.
-
In diesem Beispiel wird dies durch
ein erstes Hinzufügen
eines abgeleiteten Terms mit einer exponentiellen Abklingen basierend
auf der Ansaug-/Einlassfüllzeitkonstante
erreicht.
-
Die Berechnung basiert auf
wobei: K
D eine
abgeleitete Verstärkung
ist,
T ist die Algorithmusperiode und
τ ist eine abgeleitete Abklingzeitkonstante.
-
Gleichung (1) wird durch Ersetzen
von
in der analogen gefilterten
Transformation
erhalten.
-
Die ECU verwendet die Gleichung (1)
in Verbindung mit dem Standardlast-Ausstoßluftstrom. Die abgeleitete
Zeitkonstante wird auf den frühesten
stabilen Punkt gesetzt. In diesem Beispiel hat die ECU eine Berechnungszykluszeit
von 30 ms und somit wird die Zeitkonstante 33% höher gesetzt, bei 40 ms. Um
eine Beschädigung
am Ventilaktuator 22 für
das Lufteinlassventil 21 durch das Übersteuern zu verhindern, kann
diese Zeitkonstante mit einer entsprechenden Reduktion der Verstärkung verringert
werden.
-
Die Ansaugfüllung ist eine Funktion der
Motordrehzahl und der Last. Somit ist, um die Regelung in einem
stabilen Betriebsbereich zu halten, die abgeleitete Verstärkung auch
als eine Funktion der Motordrehzahl und der Last ausgebildet, wodurch
die natürliche
Dämpfung/Frequenzeigenschaften
des Luftverteilers 10/Lufteinlassleitung 10, 18 ausgebeutet
wird.
-
Dadurch ist es möglich, eine Antwort, wie in
den 3 und 4 gezeigt, zu erhalten, in
der der kombinierte Einlassluftstrom eine verbesserte Sprungantwort
von etwa 1,1 Sekunden auf 0,5 Sekunden für eine Leerlaufdrehzahl bei
650 min–1 aufweist.
Es wird erkannt, dass dies äquivalent
zur Standardlast-Ausstoßsprungantwort
bei etwa 2200 min–1 ist, wie in 2 dargestellt.
-
Der oben beschriebene Prozess ist
in 5 zusammengefasst,
die ein Ablaufdiagramm 80 zeigt. In Schritt 81 steuert
die ECU 15 den Motorbetrieb bei einer Leerlaufdrehzahl
und bestimmt die Motorausgangsleistung. Die ECU 15 überwacht
in Schritt 82 die Verwendung von zusätzlichen Verbrauchereinheiten
und berechnet eine erwartete Motoranforderung. Die ECU 15 testet
in Schritt 83, ob die erwartete Motoranforderung von der
aktuellen Motorleistung bedient werden kann. Wenn dies der Fall
ist, wird in Schritt 84 keine Aktion unternommen und die
ECU 15 setzt die Steuerung des Motorbetriebs fort, wie
zuvor.
-
Wenn die Motoranforderung oder der
Motorbedarf jedoch nicht von der erwarteten Anforderung in Schritt 85 erfüllt werden
kann, bestimmt die ECU 15 in Schritt 86 die maximale
erforderliche Öffnung
des Drosselklappenventils und die Abklingrate auf eine gewünschte Drosselklappen-Ventilöffnung,
sodass die Motorausgangsleistung den neuen stabilen Motorbedarf
erfüllen
wird. Die ECU 15 aktiviert dann in Schritt 87 das Einlassventil 21 entsprechend
und stellt auch optional den Motorzündwinkel und/oder die Motorkraftstoffzufuhr ein,
um ein jegliches Überschwingen
der Motorleistung zu kompensieren. Dann setzt die ECU 15 in
Schritt 88 die Steuerung des Motorbetriebs wie zuvor fort.
-
Die Erfindung stellt eine Anzahl
von Vorteilen bereit, insbesondere eine verbesserten Leerlaufperformance,
wenn nebengeordnete Verbrauchereinheiten dem Motor einen Leistungsbedarf
beaufschlagen und eine Erhöhung
der Motorleistung und somit der Motordrehzahl und des Drehmoments
erfordern. Da der Luftmassenstrom schneller reagiert, ist es möglich, niedrigere
Leerlaufdrehzahlen zu verwenden, als es zuvor. Gleichzeitig stellt
die Erfindung eine verbesserte Kompensation für Lastsprungveränderung
bereit, die durch zusätzliche
Verbrauchereinheiten hervorgerufen werden. Darüber hinaus wird ein stabiler
Luftmassenstrom schneller erreicht, es können größere Verstärkungen von jeder Regelung
der Drosselklappenposition verwendet werden, wodurch weiter eine
stabile Leerlaufmotordrehzahlregelung verbessert wird. Insbesondere
wurde eine Verbesserung von 50 Prozent für Systeme erkannt, die eine
Vorwärtsregelungsantwort
des Drosselklappenventils verwenden.