DE102004006066A1 - Blendenvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Eine erfindungsgemäße Blendenvorrichtung zur Verwendung in einem Mikroskop mit mindestens einem einstellbaren Beobachtungsparameter umfasst mindestens eine Aperturblende (50a, 50b) mit einstellbarer Apertur, d. h. mit einstellbarer Blendenöffnung. Die Aperturblende (50a, 50b) ist zum Empfangen eines eine einzustellende Apertur repräsentierenden Apertursignals ausgebildet. Darüber hinaus umfasst die erfindungsgemäße Blendenvorrichtung eine Steuereinheit (52) zum Ausgeben des Apertursignals an die Aperturblende (50a, 50b) in Abhängigkeit mindestens vom jeweils eingestellten Wert des Beobachtungsparameters des Mikroskops.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Blendenvorrichtung zur Verwendung in einem Mikroskop, insbesondere in einem Operationsmikroskop, mit einstell barem Vergrößerungsfaktor, ein Mikroskop, insbesondere ein Operationsmikroskop, mit einer Vorrichtung zum Einstellen des Vergrößerungsfaktors und einer erfindungsgemäßen Blendenvorrichtung sowie ein Verfahren zum Einstellen einer optischen Eigenschaft eines Mikroskops mit einstellbarem Vergrößerungsfaktor.
  • Mikroskope und insbesondere stereoskopische Operationsmikroskope, weisen im Strahlengang hinter dem Hauptobjektiv einen Vergrößerungswechsler auf, mit dem verschiedene Vergrößerungsfaktoren realisiert werden können. Das Ändern der Vergrößerung kann dann unter Beibehaltung des Okulars durch Ändern des Vergrößerungsfaktors mit Hilfe des Vergrößerungswechslers erfolgen, so dass ein Wechsel des Okulars zum Ändern der Vergrößerung nicht nötig ist. Als Vergrößerungswechsler kommen Zoomsysteme, auch pankratische Systeme oder Vario-Systeme genannt, oder Galileiwechsler zur Anwendung. Während ein Zoomsystem in der Regel eine gegeneinander zu verschiebende Linsenkombination aufweist, umfasst ein Galileiwechsler im Wesentlichen eine Anzahl verschiedener fest zueinander angeordneter Linsenkombinationen, die jeweils der Linsenkombination eines Galilei-Fernrohres entsprechen und wechselweise in den Mikroskopstrahlengang eingebracht werden können. Je nachdem, welche der Linsenkombinationen in den Mikroskopstrahlengang eingebracht ist, liegt dann ein anderer Vergrößerungsfaktor vor. Während ein Zoom-System ein stufenloses Einstellen des Vergrößerungsfaktors zulässt, ist mit einem Galileiwechsler lediglich ein stufenweises Einstellen des Vergrößerungsfaktors möglich.
  • Von besonderer Bedeutung für das Auflösungsvermögen, die Lichtstärke und die Schärfentiefe eines Mikroskops ist die Apertur. Die Apertur ist in der Regel durch die Öffnung einer Aperturblende festgelegt, welche bei Vorhandensein eines Vergrößerungswechslers diesem im Mikroskopstrahlengang nachgeschaltet ist.
  • Eine hohe Lichtstärke und ein hohes Auflösungsvermögen erfordern eine große Apertur, d.h. eine große Öffnung der Aperturblende, wohingegen eine große Schärfentiefe eine kleine Apertur, d.h. eine kleine Öffnung der Aperturblende, erfordert. Um die Schärfentiefe zu erhöhen, muss die Apertur verkleinert werden, was jedoch zu einem geringeren Auflösungsvermögen und zu einer geringeren Lichtstärke des Mikroskops führt. Soll andererseits die Lichtstärke bzw. das Auflösungsvermögen des Mikroskops erhöht werden, so ist die Apertur zu vergrößern, wodurch die Schärfentiefe des Mikroskops verringert wird. Eine hohe Lichtstärke und ein hohes Auflösungsvermögen sind daher mit einer geringen Schärfentiefe und umgekehrt verbunden.
  • Es ist möglich, eine Irisblende in den Strahlengang eines Mikroskops einzubringen. Bei einem stereoskopischen Operationsmikroskop wird eine sog. Doppelirisblende mit je einer Irisblende in den Teilstrahlengängen eingebracht. Diese Iris- bzw. Doppelirisblende kann mechanisch auf- und zugezogen werden, so dass die Apertur, welche durch die Blende zur Verfügung gestellt wird, eingestellt werden kann. Wenn die Apertur der Doppelirisblende, d.h. der Durchmesser der Öffnungen der Iris, eingestellt ist, so ist damit der Transmissionsverlauf eines Mikroskops, d.h. der Anteil der aus dem Mikroskop austretenden Strahlungsmenge bezogen auf die in das Mikroskop eintretende Strahlungsmenge als Funktion des Vergrößerungsfaktors, festgelegt. Mit dem Transmissionsverlauf sind auch der Lichtstärkeverlauf, der Auflösungsverlauf sowie der Schärfentiefenverlauf, d.h. die Lichtstärke, die Auflösung bzw. die Schärfentiefe als Funktion des jeweils gewählten Vergrößerungsfaktors, festgelegt.
  • Gegenüber diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Blendenvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die sich in vorteilhafter Weise in einem Mikroskop mit einem einstellbaren Mikroskopparameter einsetzen lässt.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Mikroskop zur Verfügung zu stellen.
  • Schließlich ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein vorteilhaftes Verfahren zum Einstellen einer optischen Eigenschaft eines Mikroskops mit einem einstellbaren Mikroskopparameter zur Verfügung zu stellen.
  • Die erste Aufgabe wird durch eine Blendenvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst, die zweite Aufgabe durch ein Mikroskop nach Anspruch 12 und die dritte Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 15. Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
  • Eine erfindungsgemäße Blendenvorrichtung zur Verwendung in einem Mikroskop mit mindestens einem einstellbaren Beobachtungsparameter umfasst mindestens eine Aperturblende mit einstellbarer Apertur, d.h. mit einstellbarer Blendenöffnung. Die Aperturblende ist zum Empfangen eines eine einzustellende Apertur repräsentierenden Apertursignals ausgebildet. Darüber hinaus umfasst die erfindungsgemäße Blendenvorrichtung eine Steuereinheit zum Ausgeben des Apertursignals an die Aperturblende in Abhängigkeit mindestens vom jeweils eingestellten Wert des Beobachtungsparameters. Als Beobachtungsparameter sind hierbei die Darstellung des beobachteten Objektausschnittes beeinflussende Parameter wie bspw. aber nicht ausschließlich der Vergrößerungsfaktor, der Arbeitsabstand des Mikroskops vom Beobachtungsobjekt oder die Helligkeit bzw. Intensität der Beleuchtung anzusehen.
  • Mit der erfindungsgemäßen Blendenvorrichtung kann die Apertur gemäß einer vorgegebenen Beziehung in Abhängigkeit vom gewählten Beobach tungsparameter eingestellt werden. Bspw. kann das Einstellen in Abhängigkeit vom Vergrößerungsfaktor erfolgen, so dass die Apertur bei einem Wechsel des Vergrößerungsfaktors automatisch gemäß der vorgegebenen Beziehung an den neu eingestellten Vergrößerungsfaktor angepasst wird. Im Gegensatz dazu erfolgt bei Mikroskopen nach Stand der Technik bei einem Wechsel des Vergrößerungsfaktors keine Anpassung der mittels der Irisblende- bzw. Doppelirisblende eingestellten Apertur.
  • Durch die Wahl einer geeigneten Beziehung für die Abhängigkeit der Apertur vom Beobachtungsparameter, bspw. vom Vergrößerungsfaktor, lassen sich mit Hilfe der erfindungsgemäßen Blendenvorrichtung individuelle Transmissionsverläufe realisieren, beispielsweise Transmissionsverläufe, die bei konstanter Helligkeit des Leuchtfeldes zu einer konstanten Helligkeit in der Austrittspupille führen. Aber auch Transmissionsverläufe, welche auf das Optimieren der Schärfentiefe ausgelegt sind, oder solche, die auf das Optimieren der Lichtstärke oder der Auflösung ausgelegt sind, lassen sich realisieren. Die Apertur muss dabei bei einem Wechsel bspw. des Vergrößerungsfaktors lediglich gemäß dem gewünschten Transmissionsverlauf an den eingestellten Vergrößerungsfaktor angepasst werden. So werden beispielsweise die Aperturen für die jeweiligen Vergrößerungsfaktoren bei einem lichtstärkeoptimierten Transmissionsverlauf größer ausfallen, als die Aperturen für die einzelnen Vergrößerungsfaktoren bei einem schärfentiefenoptimierten Transmissionsverlauf.
  • Der schärfentiefenoptimierte Transmissionsverlauf sowie der lichtstärkeoptimierte sind insbesondere bei Operationsmikroskopen für die Augeheilkunde (Ophthalmologie) von Bedeutung, da für die Vorderabschnittschirurgie ein schärfentiefenoptimierten Transmissionsverlauf vorteilhaft ist, wohingegen für die Hinterabschnittschirurgie ein lichtstärkeoptimierter Transmissionsverlauf Vorteile bringt. Mit der erfindungsgemäße Blendenvorrichtung ist es nunmehr möglich, mit demselben Operationsmikroskop je nach Bedarf einen schärfentiefenoptimierten Transmissionsverlauf oder einen auflösungs- bzw. lichtstärkenoptimierten Transmissionsverlauf zur Verfügung stellen.
  • Zudem lässt sich durch Verwenden einer geeigneten Beziehung bspw. zwischen der Apertur und dem gewählten Vergrößerungsfaktor der Transmissionsverlauf eines bestimmten optischen Geräts simulieren. In der Praxis zeigt sich nämlich, dass insbesondere bei Operationsmikroskopen viele Chirurgen aufgrund der jahrelangen Gewöhnung an einen bestimmten Transmissionsverlauf eine Optik mit einem anderen Transmissionsverlauf nicht ohne Weiteres akzeptieren, selbst wenn diese Optik objektiv besser sein sollte, und oft lieber mit einem alten Gerät weiterarbeiten. Der gewünschte Transmissionsverlauf kann dabei von Chirurg zu Chirurg unterschiedlich sein.
  • Die erfindungsgemäße Blendenvorrichtung umfasst vorteilhafterweise außerdem einen Detektor, welcher mit der Steuereinheit in Verbindung steht und den eingestellten Wert des Beobachtungsparameters detektiert. Den detektierten Wert des Beobachtungsparameters gibt er in Form eines den Wert repräsentierenden Parametersignals an die Steuereinheit aus.
  • Die Aperturblende kann insbesondere als Irisblende ausgebildet sein. Mittels eines elektrischen Antriebs lässt sich die Apertur einer derartigen Blende stufenlos zwischen einer minimalen Apertur und einer maximalen Apertur variieren.
  • In einer alternativen Ausgestaltung ist die Aperturblende als varüerbares Transmissionsdisplay ausgestaltet. Ein derartiges Display kann beispielsweise in Form eines LCD-Shutters (LCD: Liquid Crystal Display, Flüssigkristallanzeige) realisiert sein. Ein LCD-Shutter weist eine Vielzahl von Pixeln auf, die beispielsweise mit der Steuereinheit digital angesteuert werden können und sich je nach Steuersignal in einem lichtdurchlässigen oder lichtundurchlässigen Zustand befinden. In seiner Funktion als Aperturblende weist ein derartiger LCD-Shutter einen zentralen Bereich mit Pixeln im lichtdurchlässigen Zustand auf, wohingegen sich die peripheren Pixel im lichtundurchlässigen Zustand befinden. Die Größe des lichtdurchlässigen Bereichs wird in der erfindungsgemäßen Blendenvorrichtung mittels der Steuereinheit in Abhängigkeit vom gewählten Wert des Beobachtungsparameters variiert.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Blendenvorrichtung umfasst die Blendenvorrichtung einen von der Steuereinheit auszulesenden Speicher, in welchem mindestens eine Beziehung, die einer Anzahl von Werten des Beobachtungsparameters eine Anzahl Apertursignale zuordnet, gespeichert ist. Die Apertursignale können dabei bspw. in Form unterschiedlicher, vom eingestellten Wert des Beobachtungsparameters abhängiger Signalwerte, Signalpegel oder Signalpegelkombinationen vorliegen.
  • Die Steuereinheit kann dann durch einen einfachen Speicherzugriff für die detektierten Werte des Beobachtungsparameters die jeweiligen Apertursignale ermitteln und an die Aperturblende weiterleiten. Der von der Steuereinheit auszulesende Speicher kann dabei in die Steuereinheit selbst integriert sein und damit einen Teil der Steuereinheit darstellen oder eine selbständige Einheit sein, welche mit der Steuereinheit in Verbindung steht. Denkbar ist beispielsweise dass der Speicher ein zentraler Speicher für mehrere Blendenvorrichtungen ist, und bspw. über ein Netzwerk von den jeweiligen Steuereinheiten auszulesen ist.
  • Die Blendenvorrichtung kann außerdem eine mit dem Speicher und/oder der Steuereinheit in Verbindung stehende Eingabeeinheit zum Eingeben einer zu speichernden Beziehung, welche einer Anzahl von Werten des Beobachtungsparameters eine Anzahl Apertursignale zuordnet, ausgestattet sein. Das Eingeben einer neuen Beziehung ermöglicht es, das Mikroskop an neue Erfordernisse anzupassen, so dass das Mikroskop besonders flexibel einzusetzen ist.
  • Für den Einbau in ein stereoskopisches Mikroskop, insbesondere in ein stereoskopisches Operationsmikroskop, kann die erfindungsgemäße Blendenvorrichtung zwei Aperturblenden umfassen, welche jeweils das Apertursignal empfangen können. Beim Einbauen in das stereoskopische Mikroskop wird dann jeweils eine Blende einem stereoskopischen Teilstrahlengang zugeordnet.
  • Die erfindungsgemäße Blendenvorrichtung kann außerdem einen Schalter zum Ein- bzw. Ausschalten des Einstellens der Apertur in Abhängigkeit vom jeweils eingestellten Wert des Beobachtungsparameters umfassen. Wenn das Einstellen der Apertur in Abhängigkeit vom jeweils eingestellten Wert des Beobachtungsparameters ausgeschaltet, d.h. die Aperturblende ungesteuert ist, so ist die Apertur vorzugsweise maximal, d.h. die Blende ist vollständig geöffnet.
  • Ein erfindungsgemäßes Mikroskop umfasst eine Vorrichtung zum Einstellen eines Beobachtungsparameters, bspw. des Vergrößerungsfaktors, sowie eine erfindungsgemäße Blendenvorrichtung. Während bei Mikroskopen nach Stand der Technik die eingestellte Irisblendenöffnung bspw. für alle Vergrößerungsfaktoren konstant ist, bietet das erfindungsgemäße Mikroskop die Möglichkeit, die Apertur der Aperturblende derart an den jeweils gewählten Vergrößerungsfaktor anzupassen, dass individuelle Transmissionsverläufe realisierbar sind. Dadurch ist das erfindungsgemäße Mikroskop flexibler einsetzbar, als ein Mikroskop nach Stand der Technik. Durch entsprechende Wahl der Beziehung zwischen den Werten des Beobachtungsparameters und den zugeordneten Aperturen lassen sich bspw. auch Transmissionsverläufe anderer Mikroskope simulieren.
  • Im erfindungsgemäßen Mikroskop kann als Vorrichtung zum Einstellen des Beobachtungsparameters insbesondere ein Zoomsystem zum Einstellen des Vergrößerungsfaktors vorhanden sein.
  • Das erfindungsgemäße Mikroskop kann insbesondere als Stereomikroskop mit zwei stereoskopischen Teil-Beobachtungsstrahlengängen ausgestaltet sein und eine Blendenvorrichtung mit zwei Aperturblenden umfassen, wobei in jedem der Teil-Beobachtungsstrahlengänge des Stereomikroskops eine Aperturblende angeordnet ist. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere für Operationsmikroskope.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zum Einstellen einer optischen Eigenschaft eines Mikroskops mit einem einstellbaren Beobachtungsparameter umfasst die Schritte: Ermitteln des im Mikroskop eingestellten Wertes des Beobachtungsparameters und Einstellen der Apertur des Mikroskops in Abhängigkeit vom ermittelten Wert des Beobachtungsparameters. Das Einstellen in Abhängigkeit bspw. vom ermittelten Vergrößerungsfaktor ermöglicht es, unterschiedliche Transmissionsverläufe des Mikroskops einzustellen. Dadurch lassen sich optische Eigenschaften des Mikroskops wie bspw. die Schärfentiefe oder die Lichtstärke bzw. die Auflösung für verschiedene Vergrößerungen gezielt beeinflussen und einstellen.
  • Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Figur.
  • 1 zeigt ein mit einer erfindungsgemäßen Blendenvorrichtung ausgestattetes Operationsmikroskop in schematischer Darstellung.
  • Als ein Ausführungsbeispiel für die vorliegende Erfindung ist in 1 ein Operationsmikroskop mit einer erfindungsgemäßen Blendenvorrichtung schematisch dargestellt.
  • Das Operationsmikroskop umfasst eine dem Operationsgebiet 5, auch Operationssitus genannt, zuzuwendende Objektivoptik 10, eine Binokularoptik 12, welche eine erste Teiloptik 12a für einen ersten stereoskopischen Teilstrahlengang A und eine zweite Teiloptik 12b für einen zweiten stereoskopischen Teilstrahlengang B umfasst. Dem Objektiv 10 im Strahlengang nachgeschaltet und vor der Binokularoptik 12 angeordnet befindet sich ein Zoomsystem 14, mit welchem sich der Vergrößerungsfaktor des Mikroskops innerhalb eines bestimmten Bereiches, der in der Regel Vergrößerungsfaktoren zwischen 0,4 und 2,5 umfasst, stufenlos einstellen lässt. Zusammen mit der Objektivbrennweite und der Okularbrennweite bestimmt der Vergrößerungsfaktor die Vergrößerung des Mikroskops. Das Zoomsystem 14 umfasst dabei zwei Untersysteme 14a, 14b, die in den Teilstrahlengängen des Mikroskops angeordnet sind.
  • In jedem Teilstrahlengang A, B des Mikroskops ist zwischen dem entsprechenden Zoom-Teilsystem 14a bzw. 14b und der entsprechenden Binokular-Teiloptik 12a, 12b eine Aperturblende 50a, 50b mit einstellbarer Apertur angeordnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind diese Aperturblenden 50a, 50b als Irisblenden ausgestattet, welche mittels eines oder mehrerer elektrisch anzutreibenden Motors bzw. Motoren (nicht dargestellt) geöffnet und geschlossen werden können. Dabei ist eine stufenlose Einstellung der Apertur, d.h. der Blendenöffnung, zwischen einer maximalen Apertur und einer minimalen Apertur möglich. Die beiden Aperturblenden 50a, 50b bilden zusammen eine sog. Doppelirisblende.
  • Die Aperturblenden 50a, 50b stehen mit einem Mikroprozessor 52 in Verbindung, welcher als Steuereinheit zum Steuern der Blendenöffnung durch den Motor bzw. die Motoren fungiert. Der Mikroprozessor 52 steht darüber hinaus mit einem Detektor 54 in Verbindung, der zum Ermitteln des eingestellten Vergrößerungsfaktors, d.h. des Zoomfaktors, ausgestaltet ist. Der Detektor 54 gibt auf der Basis des ermittelten Zoomfaktors ein Signal an den Mikroprozessor 52 aus, welches den eingestellten Zoomfaktor repräsentiert.
  • Der Mikroprozessor 52 steht außerdem mit einem Speicher 56 in Verbindung, in welchem mindestens eine Beziehung zwischen einer Anzahl Vergrößerungsfaktoren und einer Anzahl Aperturen abgelegt ist. Die Beziehung weist dabei einem bestimmten Zoomfaktor eine bestimmte einzustellende Apertur zu. Im Speicher 56 können die Beziehungen zwischen den Vergrößerungsfaktoren und den einzustellenden Aperturen in Tabellenform abgespeichert sein. Alternativ ist es auch möglich, die Beziehung in Form einer Formel abzuspeichern, welche die einzustellende Apertur als Funktion des Vergrößerungsfaktors beschreibt.
  • Zwar ist der Speicher in 1 als vom Mikroprozessor 52 getrennte Einheit dargestellt, jedoch kann er auch in den Mikroprozessor 52 integriert sein.
  • Das Mikroskop kann außerdem eine Eingabeeinrichtung 58, bspw. eine Tastatur, ein Eye-Tracking-System oder ein Spracheingabesystem, umfassen, welche mit dem Speicher 56 und/oder dem Mikroprozessor 52 in Verbindung steht. Mit Hilfe der Eingabeeinrichtung 58 können einerseits neue Beziehungen zwischen Zoomfaktoren und einzustellenden Aperturen in den Speicher geschrieben werden. Andererseits kann, wenn im Speicher 56 verschiedene Beziehungen zwischen Zoomfaktoren und einzustellenden Aperturen gespeichert sind, die Eingabevorrichtung 58 als Auswahleinrichtung zum Auswählen einer dieser Beziehungen zum Anwenden auf die Apertur der Aperturblenden 50a, 50b dienen. In Abweichung zum Ausführungsbeispiel ist es auch möglich, eine von der Eingabeeinheit 58 getrennte Auswahleinrichtung, bspw. ein Tastenfeld, vorzusehen.
  • Je nach ausgewählter Beziehung zwischen Zoomfaktoren und Aperturblenden lassen sich unterschiedliche Transmissionsverläufe des Operationsmikroskops einstellen. Dies ermöglicht es beispielsweise, das Operationsmikroskop für die Vorderabschnittschirurgie auf einen schärfentiefenoptimierten Transmissionsverlauf einzustellen, wohingegen es für die Hinterabschnittschirurgie auf einen lichtstärken- und auflösungsoptimierten Transmissionsverlauf eingestellt werden kann. Falls beide Beziehungen, nämlich die für den schärfentiefenoptimierten Verlauf und die für den lichtstärke- bzw. auflösungsoptimierten Verlauf, bereits im Speicher 56 abgelegt sind, so genügt es, mit Hilfe der Eingabeeinrichtung 58 bzw. der gesonderten Auswahleinrichtung die geeignete Beziehung auszuwählen, um die Optimierung des Mikroskops vorzunehmen. Sollte eine dieser Beziehungen oder beide Beziehungen nicht im Speicher 56 abgelegt sein, so ermöglicht die Eingabevorrichtung auch eine Eingabe der benötigten Beziehung in den Speicher 56.
  • Außerdem ermöglicht es die Eingabevorrichtung 58 auch, Beziehungen in den Speicher zu schreiben, welche den Transmissionsverlauf eines anderen Operationsmikroskops simulieren. Dies kann z.B. wünschenswert sein, wenn ein operierender Arzt an ein anderes Operationsmikroskop gewöhnt ist, und die Operation gerne unter den Bedingungen, die das andere Operationsmikroskop zur Verfügung gestellt hätte, durchführen möchte.
  • Aufgrund der Möglichkeit, die Beziehung zwischen dem Vergrößerungsfaktor und der Apertur der Aperturblenden individuell zu programmieren, ist das Operationsmikroskop besonders flexibel einzusetzen.
  • Zwar finden im mit Bezug auf 1 dargestellten Operationsmikroskop Irisblenden als Aperturblenden mit einstellbarer Apertur Verwendung, jedoch können auch zu variierende Transmissionsdisplays als Aperturblenden mit einstellbarer Apertur zur Anwendung kommen. Als ein zu variierendes Transmissionsdisplay eignet sich beispielsweise ein Flüssigkristalldisplay (LCD Liquid Crystal Display). Ein derartiges Display weist eine pixelierte Struktur auf, wobei die Pixel individuell zwischen einem lichtdurchlässigen und lichtundurchlässigen Zustand hin- und hergeschaltet werden können. Mittels einer geeigneten Ansteuerung mit Hilfe des Mikroprozessors lässt sich so eine Vielzahl unterschiedlicher Aperturen realisieren. Insbesondere sind auch unterschiedliche geometrische Formen der Aperturen möglich. So können beispielsweise runde Aperturen, aber auch eckige Aperturen, beispielsweise viereckige Aperturen, realisiert werden. Die Flüssigkristalldisplays eignen sich insbesondere zum digitalen Ansteuern durch den Mikroprozessor.
  • Die erfindungsgemäße Blendenvorrichtung eignet sich insbesondere zur Verwendung mit einem Zoomsystem, also einem stufenlos einstellbaren Vergrößerungswechsler, sie ist aber auch zusammen mit einem Vergrößerungswechsler, welche lediglich ein stufenweises Einstellen des Vergrößerungsfaktors erlaubt, einzusetzen.
  • Die im Ausführungsbeispiel an einer Aperturblende einzustellende Apertur kann statt vom eingestellten Vergrößerungsfaktor auch von anderen Parametern abhängen. So ist es etwa möglich, dass die Steuereinheit das Apertursignal nicht in Abhängigkeit vom Vergrößerungsfaktor, sondern in Abhängigkeit bspw. von der Beleuchtungsstärke, mit der das Operationsfeld beleuchtet wird, oder vom Beobachtungsabstand ausgibt. Auch das Ausgeben des Apertursignals in Abhängigkeit von einer Kombination zweier oder mehrerer dieser Parameter ist möglich.

Claims (15)

  1. Blendenvorrichtung zur Verwendung in einem Mikroskop mit mindestens einem einstellbaren Beobachtungsparameter mit – mindestens einer Aperturblende (50a, 50b) mit einstellbarer Apertur, die zum Empfangen eines eine einzustellende Apertur repräsentierenden Apertursignals ausgebildet ist, und – einer Steuereinheit (52) zum Ausgeben des Apertursignals an die Aperturblende (50a, 50b) in Abhängigkeit mindestens vom jeweils eingestellten Wert des Beobachtungsparameters.
  2. Blendenvorrichtung nach Anspruch 1, bei der das Ausgeben des Apertursignals an die Aperturblende (50a, 50b) in Abhängigkeit vom Wert des Vergrößerungsfaktors und/oder des Arbeitsabstandes des Mikroskops vom Beobachtungsobjekt und/oder von der Helligkeit bzw. der Intensität der Beleuchtung als einzustellendem Beobachtungsparameter erfolgt.
  3. Blendenvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, welche außerdem einen mit der Steuereinheit (52) in Verbindung stehenden Detektor (54) zum Detektieren des eingestellten Wertes des Beobachtungsparameters und zum Ausgeben eines den detektierten Wert des Beobachtungsparameters repräsentierenden Parametersignals an die Steuereinheit (52) umfasst.
  4. Blendenvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3 mit einer Irisblende als Aperturblende (50a, 50b).
  5. Blendenvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3 mit einem zu variierenden Transmissionsdisplay als Aperturblende (50a, 50b).
  6. Blendenvorrichtung nach Anspruch 5 mit einem LCD-Shutter als zu variierendem Transmissionsdisplay.
  7. Blendenvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einem von der Steuereinheit (52) auszulesenden Speicher (56) zum Speichern mindestens einer Beziehung, welche einer Anzahl von Werten des Beobachtungsparameters eine Anzahl Apertursignale zuordnet.
  8. Blendenvorrichtung nach Anspruch 7 mit einer mit dem Speicher (56) und/oder der Steuereinheit (52) in Verbindung stehenden Eingabeeinrichtung (58) zum Eingeben einer zu speichernden Beziehung, welche einer Anzahl von Werten des Beobachtungsparameters eine Anzahl Apertursignale zuordnet.
  9. Blendenvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, bei dem der Speicher (56) zum Speichern mehrerer Beziehungen, welche jeweils einer Anzahl von Werten des Beobachtungsparameters eine Anzahl Apertursignale zuordnen, ausgestaltet ist, und die außerdem eine Auswahleinrichtung (58) zum Auswählen einer der Beziehungen umfasst.
  10. Blendenvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, welche zwei Aperturblenden (50a, 50b) mit einstellbarer Apertur umfasst, die jeweils zum Empfangen des Apertursignals ausgestaltet sind.
  11. Blendenvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, welche einen Schalter zum Ein- bzw. Ausschalten des Einstellens der Apertur in Abhängigkeit vom jeweils eingestellten Wert des Beobachtungsparameters umfasst.
  12. Mikroskop mit einer Vorrichtung (14) zum Einstellen des Wertes eines Beobachtungsparameters und einer Blendenvorrichtung (50a, 50b, 52) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
  13. Mikroskop nach Anspruch 12, bei dem die Vorrichtung zum Einstellen des Wertes eines Beobachtungsparameters als Zoomsystem (14) zum Einstellen des Vergrößerungsfaktors als einzustellendem Beobachtungsparameter ausgestaltet ist.
  14. Mikroskop nach Anspruch 12 oder 13, welches als Stereomikroskop mit zwei Beobachtungsstrahlengängen (A, B) ausgestaltet ist und eine Blendenvorrichtung (50a, 50b, 52) nach Anspruch 10 umfasst, wobei in jedem Beobachtungsstrahlengang (A, B) eine der Aperturblenden (50a, 50b) angeordnet ist.
  15. Verfahren zum Einstellen einer optischen Eigenschaft eines Mikroskops mit einstellbarem Beobachtungsparameter, mit den Schritten: – Ermitteln des im Mikroskop eingestellten Wertes des Beobachtungsparameters und – Einstellen der Apertur des Mikroskops in Abhängigkeit vom ermittelten Wert des Beobachtungsparameters.
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