DE102004005382A1 - Verfahren zum Abfüllen eines Mediums - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abfüllen eines Mediums (1) in einen Behälter (2), wobei mindestens die Menge des Mediums (1) während des Abfüllens und/oder nach dem Abfüllen gemessen wird und wobei mindestens das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu im Verhältnis stehende Größe dem Behälter (2) zuordenbar abgelegt wird.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abfüllen eines Mediums in einen Behälter. Dabei handelt es sich beispielsweise um das Abfüllen von Mineralwasser in Flaschen, von Wandfarbe in Eimer oder um das Abfüllen von Mehl in Tüten. Allgemein handelt es sich besonders um Füll- und Schüttgüter.
- Üblicherweise werden Medien in größeren Chargen abgefüllt. Dabei wird für das einzelne Gebinde oder die einzelnen Behälter eine bestimmte abzufüllende Menge vorgegeben. Über Probeabfüllungen werden die Einstellungen an der Abfüllanlage so eingestellt, dass die vorgegebene Menge erreicht wird. Beispielsweise hat die Viskosität eines flüssigen Mediums Einflüsse auf das Abfüllen und die Viskosität wiederum hängt von der Temperatur ab. Anschließend wird eine Vielzahl von Behältern mit diesen Einstellungen abgefüllt. Ändern sich Parameter an der Anlage, wird es z.B. wärmer oder kälter, so können sich auch die Abfülleigenschaften des Mediums ändern und somit die Menge, die abgefüllt wird. Im allgemeinen wird also beim Abfüllen von Medien nicht die abgefüllte Menge bei jedem Behälter gemessen, sondern es wird davon ausgegangen, dass die Abfüllbedingungen konstant sind, und dass somit über eine gewisse Zeitdauer die vorgegebene Menge auch abgefüllt wird. Dies wird durch Stichproben in gewissen Grenzen überwacht. Diese Überlegung setzt sich darin fort, dass üblicherweise auf den Etiketten der Behälter nicht der Ist-Wert des Inhalts, sondern der Soll-Wert aufgedruckt ist. Dies ist auch ganz folgerichtig, da die „wahre" Menge nicht gemessen worden ist und sie sich somit nicht angeben lässt. Bei der Abfüllung von Medien an eichpflichtigen Anlagen, z.B. für den Zollverkehr, ist es bereits üblich, dass die Ist-Menge etikettiert oder auf einem sog. Urbeleg der Abfüllung vermerkt wird. Im täglichen Leben bestehen jedoch noch keine solche Bestrebungen. Gerade jedoch im Sinne des Verbraucherschutzes ist es mehr als sinnvoll, dass der Verbraucher auch wirklich weiß, wie viel einer Ware er erwirbt.
- Daher ist es Aufgabe der Erfindung, dass ein Medium derartig abgefüllt wird, dass die abgefüllte Menge bekannt ist.
- Die Erfindung löst die Aufgabe mit einem Verfahren zum Abfüllen eines Mediums in einen Behälter, wobei mindestens die Menge des Mediums während des Abfüllens und/oder nach dem Abfüllen gemessen wird, und wobei mindestens das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe dem Behälter zuordenbar abgelegt wird. Die Idee der Erfindung besteht also darin, dass die abgefüllte Menge gemessen wird und dass diese Mengenangabe so abgelegt wird, dass sie dem Behälter zuordenbar ist. Es wird also eine direkte Zuordnung zwischen dem Behälter und seinem Inhalt geschaffen. Vor allem wird nicht der Soll-Wert, sondern der Ist-Wert mit dem Behälter verbunden, z.B. aufgedruckt. Wird beispielsweise der Durchfluss gemessen, so ergibt sich über die Abfüllzeit das abgefüllte Volumen. Je nach Art der Messung ergibt sich also ggf. erst über weitere Größen das eigentlich Volumen. Daher also die Verknüpfung hergestellt zwischen dem Behälter und dem direkten Ergebnis der Messung und/oder einer dazu, d.h. zum Ergebnis der Messung im Verhältnis stehenden Größe, also weitgehend einer davon abhängigen Größe. Es kann auch der Fall auftreten, dass die Messgröße über die Zeit der Abfüllung nicht konstant ist, so dass für die Angabe der abgefüllten Menge quasi das Integral über diese Messgröße gebildet werden muss. Wird beispielsweise ein Medium abgefüllt, bei dem es sich um einen in einem Lösungsmittel gelösten Stoff handelt, so kann aus dem Lösungsverhältnis beispielsweise der Anteil des eigentlichen Stoffes angegeben und mit dem Behälter verknüpft werden. Es kann sich beispielsweise auch um den Vitamin-C-Anteil oder z.B. den Fettgehalt handeln. Je nach Art der Messung ist also ggf. der reine Messwert noch nicht aussagekräftig genug, so dass die Angabe einer vom Ergebnis der Messung abhängigen und mit dem Ergebnis berechneten Größe sinnvoller ist. Allgemein wird also entweder direkt der Messwert und/oder eine davon abhängige bzw. abgeleitete Größe, z.B. die Menge mit dem Behälter zuordenbar verbunden.
- Eine Ausgestaltung sieht vor, dass es sich bei dem Medium um ein Füll- oder Schüttgut handelt. Es handelt sich also besonders um Flüssigkeiten oder Schüttgüter wie z.B. Mehl, Zucker oder Gips. Also besonders Medien, die den Einzelverbraucher erreichen.
- Eine Ausgestaltung beinhaltet, dass das Medium gewogen wird. Bei der Wiegung würde dann wiederum das Gewicht des Behälters subtrahiert werden und die Differenz ist dann die vom Ergebnis der Messung abhängige Größe. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der Durchfluss und/oder der Druck des Mediums gemessen wird. Es werden also direkt Größen gemessen, die Aussage über die abgefüllte Menge geben können. Dies ist zum Teil während des Abfüllens möglich (Durchfluss, Druck, Gewicht), aber auch nach dem Abfüllen (Gewicht). Es kann jedoch auch das Medium indirekt gemessen werden, indem z.B. das Behältnis gemessen wird, aus dem heraus das Medium abgefüllt wird, indem also die Abnahme der Restmenge überwacht wird. Bei Druck und Durchfluss ist jedoch immer auch die Abfüllzeit wichtig, so dass sich erst aus der Verrechnung dieser Größen die eigentliche abgefüllte Menge als von der Messung abhängige Größe ergibt.
- Eine Ausgestaltung sieht vor, dass mindestens das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe abgespeichert wird. Es besteht also beispielsweise eine entsprechende Datenbank, in welcher die abgefüllten Mengen hinterlegt werden. Damit verbunden ist auch die Ausgestaltung, dass der Behälter mit einer Kennung verbunden wird, und dass das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe über die Kennung dem Behälter zuordenbar ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht also keinen direkten Zugriff auf die abgefüllte Menge, sondern nur dann, wenn Kennung und Zugriff zu dieser Datenbank gegeben sind. Dies ist also eine Ausgestaltung, die nicht direkt für den normalen Verbraucher umsetzbar ist, die jedoch durchaus für Händler Bedeutung hat.
- Eine Ausgestaltung sieht vor, dass mindestens das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe am Behälter aufgebracht wird. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass so direkt und unmittelbar abzulesen ist, wie viel des Mediums sich in dem Behälter befindet. Diese Information kann beispielsweise in direkt lesbaren Einheiten oder durch einen Barcode auf dem Behälter aufgedruckt werden. Eine Ausgestaltung beinhaltet, dass mindestens das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe verschlüsselt am Behälter aufgebracht wird. Der Inhalt wird also kodiert auf dem Behälter aufgebracht. Durch diese Ausgestaltung wissen z.B. Händler, die über den Code verfügen, welche Mengen sich in den Behältern befinden, ohne dass der Endverbraucher selbst Kenntnis darüber erhält. Somit kann beispielsweise verhindert werden, dass sich Kunden auf die Jagd nach der größten Menge begeben. Gleichzeitig kann so der Handel genauer mit den Erzeugern abrechnen. Eine damit verbundene Ausgestaltung beinhaltet, dass mindestens das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe auf einem Beschriftungsetikett des Behälters aufgebracht wird. In diesem Fall wird das Medium also während des Abfüllens gemessen und der gemessene Wert wird an eine Etikettiermaschine übertragen, die für jeden Behälter ein individuelles Etikett mit der Ist-Menge erzeugt. Dabei ist dann natürlich auch drauf zu achten, dass die Etikettierung zuverlässig durchgeführt wird, dass also jedes Etikett auf dem entsprechenden Behälter befestigt wird. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass mindestens das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe abgespeichert und auf dem Behälter aufgebracht wird. Die Daten werden also redundant mit dem Behälter verknüpft.
- Eine Ausgestaltung beinhaltet, dass eine Messgenauigkeit dem Behälter zuordenbar abgelegt wird. Je nach Ausgestaltung wird also der Messfehler des angewandten Messverfahrens abgespeichert oder er wird direkt auf dem Behälter angebracht. Somit wird also die Unsicherheit in Bezug auf die abgefüllte Menge, die üblicherweise durch die reine Angabe des Soll-Wertes gegeben ist, dadurch ersetzt, dass die Unsicherheit angegeben wird, die durch die verwendete Messmethode zustande kommt.
- Eine Ausgestaltung sieht vor, dass während des Abfüllens mindestens eine Abfüllbedingung gemessen und dem Behälter zuordenbar abgelegt wird. Wird beispielsweise die Temperatur gemessen und abgelegt, so können sich mehr Informationen über die Ware ergeben. Diese Ausgestaltung nimmt darauf Rücksicht, dass bestimmte Abfüllungen von den am Abfüllort bzw. in der Abfüllanlage herrschenden Bedingungen abhängig sind.
- Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden einzigen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
-
1 : eine schematische Darstellung einer Abfüllung eines Mediums unter Anwendung des erfinderischen Verfahrens. - In der
1 ist das Abfüllen eines Mediums1 – z.B. eine Flüssigkeit – in Behälter2 dargestellt. Das Medium1 gelangt aus dem Tank3 über die Leitung4 in die Behälter2 . Das Abfüllen geschieht meist über das Zeit-Druck-Verfahren. Es wird also ein Druck eingestellt und entsprechend der abzufüllenden Menge ist dann für eine entsprechende Zeitspanne ein Ventil geöffnet, so dass das Medium in die Behälter2 strömt. Allgemein werden also zu Beginn eines Abfüllprozesses optimale Einstellungen vorgenommen, so dass die Sollmenge abgefüllt werden sollte. Hierfür ist dann eine Regel/Steuereinheit – hier nicht dargestellt – erforderlich. Das Gelingen dieses Verfahrens setzt jedoch voraus, dass sich keine relevanten Bedingungen während des Abfüllens ändern. Ist beispielsweise die Temperatur nicht konstant, so kann sich die Viskosität des Mediums1 ändern und somit entspricht auch die abgefüllte Menge, d.h. die Ist-Menge nicht der Soll-Menge. Üblich ist daher, dass Stichproben genommen und gemessen werden. Bei Abweichungen wird dann ggf. reagiert und es werden die Einstellungen angepasst. Dies bedeutet jedoch auch, dass die vor der Stichprobe abgefüllten Behälter2 nicht richtig befüllt sind und so ggf. in den Handel gelangen. Daher sieht die Erfindung vor, dass während – hier dargestellt – oder nach – hier nicht dargestellt; dies wäre jedoch z.B. durch eine Wiegung nach dem Abfüllen zu realisieren – der Befüllung die abgefüllte Menge des Mediums1 gemessen wird. Hier dargestellt wird z.B. ein Durchflussmessgerät5 verwendet. Im in der Figur dargestellten Beispiel werden die Ergebnisse der Messungen redundant auf einem Datenspeicher11 abgelegt und sie werden über ein Etikettiergerät13 , das hier drahtlos über Sender/Empfänger12 mit dem Messgerät10 verbunden ist, auf ein Etikett14 gedruckt. Auf diesem Etikett14 können die Daten dann entweder direkt lesbar oder auch verschlüsselt aufgebracht werden. Die Daten sind dann z.B. direkt die Durchflussmenge oder z.B. das Volumen, das sich daraus mit den anderen Bedingungen wie z.B. der Abfüllzeit ergibt. Ändert sich der Durchfluss während des Abfüllens, so kann auch als vom Durchfluss – also von der Messgröße – abhängige oder mit ihr im Verhältnis stehende Größe die Menge als Integral angegeben und mit dem Behälter1 verbunden werden. Die durch die Messung gewonnenen Werte können weiterhin für die Regelung der Anlage verwendet werden. -
- 1
- Medium
- 2
- Behälter
- 3
- Tank
- 4
- Leitung
- 5
- Transportband
- 10
- Messgerät
- 11
- Datenspeicher
- 12
- Sender/Empfänger
- 13
- Etikettiergerät
- 14
- Etikett
Claims (11)
- Verfahren zum Abfüllen eines Mediums (
1 ) in einen Behälter (2 ), wobei mindestens die Menge des Mediums (1 ) während des Abfüllens und/oder nach dem Abfüllen gemessen wird, und wobei mindestens das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe dem Behälter (2 ) zuordenbar abgelegt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem Medium (
1 ) um ein Füll- oder Schüttgut handelt. - Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Medium (
1 ) gewogen wird. - Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Durchfluss und/oder der Druck des Mediums (
1 ) gemessen wird. - Verfahren nach Anspruch 1, wobei mindestens das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe abgespeichert wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, wobei der Behälter (
1 ) mit einer Kennung verbunden wird, und wobei das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe über die Kennung dem Behälter (2 ) zuordenbar ist. - Verfahren nach Anspruch 1, wobei mindestens das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe am Behälter (
2 ) aufgebracht wird. - Verfahren nach Anspruch 7, wobei mindestens das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe verschlüsselt am Behälter (
2 ) aufgebracht wird. - Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei mindestens das Ergebnis der Messung und/oder eine dazu in Verhältnis stehende Größe auf einem Beschriftungsetikett (
14 ) des Behälters (2 ) aufgebracht wird. - Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine Messgenauigkeit der Messung dem Behälter (
2 ) zuordenbar abgelegt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, wobei während des Abfüllens mindestens eine Abfüllbedingung gemessen und dem Behälter (
2 ) zuordenbar abgelegt wird.
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