DE102004004899A1 - Tandem-Transfervorrichtung - Google Patents

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Abstract

Es wird eine Tandem-Transportvorrichtung zum Transportieren von Werkstücken durch eine Pressenstraße oder Transferpresse vorgeschlagen, die als gegenläufige Gelenkarmvorrichtung in einer vereinfachten und platzsparenden Bauart mit einem konstruktiv einfachen und kostengünstigen Antrieb ausgebildet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Tandem-Transfervorrichtung zum Transportieren von Werkstücken aus einer Bearbeitungsstation in die nachfolgende Bearbeitungsstation einer Pressenstrasse, Transferpresse, Simulator oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
  • Erfordert die Herstellung eines Werkstückes mehrere Stanz- und Umformvorgänge, so können zur wirtschaftlichen Fertigung der erforderlichen Einzeloperationen in einer Pressenstrasse, Transferpresse oder Großteilstufenpresse durchgeführt werden. Derartige Anlagen sind in der Regel mit Transportvorrichtungen zum automatischen Werkstücktransport versehen. Diese Transportvorrichtungen besitzen entweder eigene Antriebe oder werden vom Pressenantrieb betätigt.
  • In jüngster Zeit lässt sich ein Trend, weg von den vom Pressenantrieb betätigten und hin zu den eigen angetriebenen Transportvorrichtungen, erkennen. Die Vorteile der eigen angetriebenen Transportvorrichtungen sind geringere Herstellkosten, höhere Flexibilität, sowie eine höhere Dynamik durch eine deutlich geringere zu bewegende Masse.
  • Eine solche Anordnung ist in der DE 100 42 991 A1 offenbart. Jeder Bearbeitungsstufe ist ein Paar von den anderen unabhängigen, frei programmierbaren Transfereinheiten zugeordnet. Diese Transfereinheiten sind als Gelenkarme ausgebildet und sind an den Ständern befestigt. Über Antriebe, die sich in Wirkverbindung mit Bewegungsübertragungsmittel befinden, wird der Teiletransport ausgeführt. Die Bauform dieser Transfereinheiten zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass bereits bei einem geringen Freiraum zwischen einem Ober- und Unterwerkzeug das Ein- und Austragen von Teilen ermöglicht wird.
  • Bei Pressenstrassen bzw. Transferpressen sind bei großflächigen Teilen große Stufenabstände erforderlich. Diese können bis zu 8 m und mehr betragen. Um solche Distanzen zu überbrücken, reichen zur Erzielung wirtschaftlicher Taktzeiten Transfersysteme, wie sie oben beschrieben sind, nicht mehr aus.
  • Die DE 197 16 039 nimmt sich dieses Problems an und bietet eine Lösung, bei der die Transportbewegungen der Werkstücke zwischen zwei Bearbeitungsstufen von zwei statt von einer Transporteinheit erfolgt. Die beiden Transporteinheiten werden auf einem gemeinsamen Träger längsverschiebbar geführt. Durch einen gegenläufigen Betrieb kann somit nahezu eine Takthalbierung des Werkstücktransports erzielt werden.
  • Auch in der Auslegeschrift 24 39 032 ist eine Anordnung offenbart, bei der zwischen zwei Bearbeitungsstationen, zwei Transfereinheiten gegenläufig betrieben werden. Sowohl die in der DE 197 16 039 C2 , als auch die in der Auslegeschrift 24 39 032 beschriebenen Vorrichtungen haben den Nachteil, dass sie eine unzureichende Freigängigkeit zum Oberwerkzeug haben und zwischen Ständern und Werkzeug ein hoher Platzbedarf erforderlich ist. Zusätzlich ist der bauliche Aufwand hoch und die getrennten Antriebe teuer.
  • In der Offenlegungsschrift DE 38 17 117 wurde das Prinzip der gegenläufigen Transfereinheiten zwischen zwei Bearbeitungsstufen ebenfalls aufgegriffen und durch die Verwendung von Robotern weiterentwickelt. Unter anderem sind dort zwei Knickarmroboter offenbart, die in gegenläufigem Betrieb den Werkstücktransport zwischen 2 Pressen ausführen. Insbesondere in 3 und 4 ist eine Transfervorrichtung zu sehen, bei der die beiden Roboter auf getrennten Trägerplattformen derart befestigt sind, dass ein Roboter stehend und der andere hängend angeordnet ist. Der Nachteil dieser Vorrichtung ist, dass für jeden Roboter ein separater Längsträger zur Aufnahme der Trägerplattformen erforderlich ist. Dies hat hohe Fertigungs- und Montagekosten zur Folge. Außerdem ist durch die vorgeschlagene Anordnung die Zugänglichkeit der Anlage stark eingeschränkt.
  • Ein weiterer Nachteil dieser Ausführung ist, dass jeder der beiden Roboter separat gesteuert und angetrieben werden muss.
  • Aufgabe und Vorteil der Erfindung
  • Hier setzt die Erfindung ein und hat sich die Aufgabe gestellt eine gegenläufige Gelenkarmtransportvorrichtung zwischen zwei Bearbeitungsstufen einer Presse oder zwischen zwei Pressen in einer vereinfachten Bauart und platzsparenden Form vorzuschlagen. Ebenso soll der Antrieb dieser Transportvorrichtung konstruktiv einfach und kostengünstig ausgeführt werden.
  • Die Aufgabe wird ausgehend von einer Tandem-Transfervorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruch 1, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruch 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Tandem-Transfervorrichtung angegeben.
  • Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, den Aufbau und den Antrieb der bekannten Tandem-Transfervorrichtung so zu modifizieren, dass sowohl eine gute Freigängigkeit zum Oberwerkzeug beim Ein- und Austragen der Teile, als auch ein einfacher und kostengünstiger Aufbau gewährleistet ist.
  • Erreicht wird dies durch die Verwendung von 2 bekannten Gelenkarmtransfereinheiten, die auf einem gemeinsamen Träger längsverschiebbar in Pressendurchlaufrichtung, geführt werden. Die Bewegung der einzelnen Gelenkarme, d.h. das Verschwenken der Gelenkarmteile zueinander, sowie die Änderung der Teileorientierung während des Teiletransports erfolgen gemäß der noch nicht vorveröffentlichten Anmeldung DE 103 52 983 sowie der DE 100 42 991 A1 mit den dort beschriebenen Freiheitsgraden.
  • Zusätzlich zu den Bewegungen des Gelenkarmes, wird im Tandembetrieb eine Horizontalbewegung der einzelnen Gelenkarmvorrichtungen als Ganzes in und gegen die Pressendurchlaufrichtung benötigt. Dieses wird durch mindestens einen Antrieb, der über ein gemeinsames Bewegungsübertragungsmittel beide Gelenkarmvorrichtungen antreibt, erreicht. Die Bewegung kann beispielsweise durch einen Zahnriemen, eine Kette, Kugelrollspindel, oder auch durch zwei Zahnstangen übertragen werden. Aus Gründen der Funktionssicherheit können auch zwei Antriebe verwendet werden, sodass bei Ausfall eines Motors die Tandem-Transfervorrichtung mit Hilfe des zweiten Motors aus einem möglichen Kollisionsbereich gefahren werden kann.
  • Der Antrieb, die Bewegungsübertragungsmittel, sowie die Position der Gelenkarmvorrichtung sind so angeordnet, dass die beiden Gelenkarmvorrichtungen eine gegenläufige Horizontalbewegung ausführen. Durch Verschwenken der Gelenkarmteile und des Werkstücks kann während der gegenläufigen Horizontalbewegung eine Kollision der beiden Gelenkarmvorrichtungen sicher vermieden werden.
  • Eine weitere konstruktive Ausgestaltung der vorgeschlagenen Tandem-Transfervorrichtung ist, dass jedem der beiden Gelenkarmvorrichtungen mindestens ein Antrieb und ein Bewegungsübertragungsmittel zugeordnet werden. Dadurch wäre es möglich die Horizontalbewegung der Gelenkarmvorrichtungen entlang dem gemeinsamen Träger unabhängig voneinander zu steuern. Zur Anpassung an unterschiedliche Werkzeughöhen kann die vorgeschlagene Tandem-Transfervorrichtung optional mit einer Rüstachse ausgeführt werden. Mit dieser Rüstachse können sowohl die Gelenkarmvorrichtungen als auch der Träger mit den Antrieben in vertikaler Richtung verfahren werden. Da bei dieser Bewegung keine hohe Dynamik erforderlich ist, kann der Antrieb und die Hubeinrichtung entsprechend kleiner dimensioniert werden. Der Hubantrieb ist dabei ortsfest am Ständer befestigt.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels mit der Darstellung in einer Prinzipskizze.
  • Die 1 zeigt: Teilansicht von 2 Pressen mit einer Tandem-Transfervorichtung
  • Beschreibung des Ausführungsbeispiels
  • In 1 sind von einer Pressenstrasse 1 in vereinfachter Form Teilansichten der Umformbereiche der Pressen 2 und 3 dargestellt. Erkennbar sind der Schiebetisch 4, der Stößel 5 sowie das Oberwerkzeug 8 und das Unterwerkzeug 9. An den Pressenständern 6, 7 ist die Tandem-Transfervorrichtung 10 befestigt.
  • Die Tandem-Transfervorrichtungen 10 sind jeweils paarweise und spiegelbildlich gegenüberliegend an den Pressenständern angeordnet. Verbunden sind die Vorrichtungen 10 durch eine Quertraverse 27, auf der die Werkstückhaltemittel 28 befestigt sind.
  • Den eigentlichen Transport der Werkstücke 15 führen die beiden Gelenkarmvorrichtungen 11 durch, die gemeinsam durch einen Zahnriemen 30 von einem ortsfesten, regelbaren Motor 31 angetrieben werden. Die Gelenkarmvorrichtungen 11 sind derart am oberen und unteren Gurt des Zahnriemens 30 befestigt, dass sie eine gegenläufige Bewegung in horizontaler Richtung ausführen. Zur Umlenkung des Zahnriemens 30 dienen die Zahnriemenscheiben 32 die im Träger 12 gelagert sind. Ebenfalls gelagert und geführt sind im bzw. auf dem Träger 12 die Gelenkarmvorrichtungen 11, wodurch in vorteilhafter Weise eine sehr kompakte Bauform erreicht wird.
  • Die Gelenkarmvorrichtung 11 besteht aus den Gelenkarmteilen 13 und 14. Zum Antrieb des Gelenkarmteils 13 sind zwei Antreibe 17 vorgesehen, auf denen die Zahnräder 18 befestigt sind, die in Wirkverbindung mit Zahnrad 19 stehen. Zwei Antriebe bieten in diesem Fall den Vorteil der kleineren Bauform und insbesondere einer größeren Sicherheit, d. h. bei einem Ausfall eines Antriebs wird die Transportvorrichtung durch den zweiten Antrieb aus dem Bereich des Werkzeuges ausschwenkt und eine Kollision vermieden.
  • Der Antrieb 20 treibt über eine Räderkette 2125 den Gelenkarmteil 14 an. Der Schwenkwinkel 33 zwischen den beiden Gelenkarmteilen 13, 14 kann dabei 180° und mehr betragen. Die nahezu Vertikalbewegung am Beginn und Ende des Ein- bzw. Austragvorgangs wird durch eine entsprechende Regelung der Schwenkwinkel 16 und 33 sowie der horizontalen Bewegung der beiden Gelenkarmvorrichtungen 11 zueinander ermöglicht. Diese Vertikalbewegung ist insbesondere für das Aufnehmen und Ablegen von tief ausgeformten Werkstücken günstig.
  • Der Antrieb 29 wirkt derart auf die Quertraverse 27, dass diese in oder gegen die Transportvorrichtung schwenkbar ist, zur Lageveränderung während dem Werkstücktransport. Diese Lageveränderung ist zum Einlegen in das Werkzeug 9 und zur Vermeidung einer Kollision im gegenläufigen Betrieb der Gelenkarmvorrichtung 11 erforderlich.
  • Werden zwei Werkstücke gemeinsam durch eine Quertraverse 27 transportiert, so ist Antrieb 26 zum auseinander fahren der Werkstückhaltemittel 28 vorgesehen. Die Gelenkarmvorrichtungen 11 können jeweils unabhängig voneinander programmiert werden, um eine optimale Freigängigkeit zum Oberwerkzeug 8 beim Ein- bzw. Austragen der Werkstücke 15 zu erreichen, und um eine Kollision der Werkstücke 15 in gegenläufigem Betrieb sicher zu verhindern.
  • Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfasst auch alle fachmännischen Ausgestaltungen im Rahmen des geltenden Anspruches 1.
  • 1
    Pressenstrasse
    2
    Presse
    3
    Presse
    4
    Schiebetisch
    5
    Stößel
    6
    Pressenständer
    7
    Pressenständer
    8
    Oberwerkzeug
    9
    Unterwerkzeug
    10
    Tandem-
    Transfervorrichtung
    11
    Gelenkarmvorrichtung
    12
    Träger
    13
    Gelenkarmteil
    14
    Gelenkarmteil
    15
    Werkstück
    16
    Schwenkwinkel
    17
    Antrieb
    18
    Zahnrad
    19
    Zahnrad
    20
    Antrieb
    21
    Zahnrad
    22
    Zahnrad
    23
    Zahnrad
    24
    Zahnrad
    25
    Zahnrad
    26
    Antrieb
    27
    Quertraverse
    28
    Werkstückhaltemittel
    29
    Antrieb
    30
    Zahnriemen
    31
    Antrieb
    32
    Zahnriemenscheibe
    33
    Schwenkwinkel

Claims (12)

  1. Vorrichtung zum Transportieren von Werkstücken in einer Pressenstrasse, Großteil-Stufenpresse, einem Simulator oder dergleichen, wobei jeder Bearbeitungsstufe wenigstens zwei, das Werkstück transportierende, Gelenkarmvorrichtungen aufweist und diese an einem gemeinsamen Träger längsverschiebbar in und gegen die Pressendurchlaufrichtung geführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkarmvorrichtungen (11) von mindestens einem gemeinsamen Antrieb (31) mittels einem gemeinsamen Bewegungsübertragungsmittel (30) verfahrbar sind.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsübertragungsmittel (30) derart ausführbar sind, dass gegenläufige horizontale Bewegungsrichtungen der Gelenkarmvorrichtungen (11) fahrbar sind.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewegungsübertragungsmittel (30) ein Zahnriementrieb (30, 32) ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkbewegungen der Gelenkarmvorrichtungen (11) während der gegenläufigen Horizontalbewegung regelbar sind.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (31) für die gegenläufige Bewegung der Gelenkarmvorrichtungen (11) ortsfest an dem Träger (12) befestigt ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Gelenkarmvorrichtung (11) ein separater Antrieb (31) ortsfest am Träger (12) befestigt ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkarmteil (13) der Gelenkarmvorrichtung (2) eine Schwenkbewegung durchführt und der Schwenkwinkel (16) in seinem Betrag regelbar ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkarmteil (14) der Gelenkarmvorrichtung (11) eine Schwenkbewegung mit einem in seinem Betrag regelbaren Schwenkwinkel (33) ausführt und dieser Schwenkwinkel (33) größer als der Schwenkwinkel (16) des Gelenkarmteils (13) ist.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein regelbarer Antrieb (17) mit Zahnräder (18, 19) zum Antrieb des Gelenkarmteils (13) vorgesehen ist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein regelbarer Antrieb (20) mit Zahnräder (21 bis 25) zum Antrieb des Gelenkarmteils (14) vorgesehen ist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein regelbarer Antrieb (26) zum Verschwenken einer Quertraverse (27) mit Werkstückhaltemittel (28) dient.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein regelbarer Antrieb (29) zur Lageveränderung der Werkstückhaltemittel (28) dient.
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