DE10200086A1 - Streustoffbehälter mit Streustoffklumpenzerkleinerer - Google Patents
Streustoffbehälter mit StreustoffklumpenzerkleinererInfo
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Abstract
Ein Streustoffbehälter 1, insbesondere für ein Winterfahrzeug, umfassend eine Streustoffaustragöffnung (3), einen Streustoff-Förderer (4) mit Förderrichtung zur Streustoffaustragöffnung (3) und einen Streustoffklumpenzerkleinerer in Form eines oder mehr als eines Rührstabs, der in der Nähe der Auslassöffnung im Förderbereich des Streustoff-Förderers vertikal angeordnet ist. Der Rührstab (5) besitzt mehrere Rührer in Gestalt radial abstehender Winkelbleche (6).
Description
- Die Erfindung betrifft einen Streustoffbehälter, der eine Streustoffaustragöffnung, einen Streustoff-Förderer mit Förderrichtung zur Streustoffaustragöffnung und einen Streustoffklumpenzerkleinerer nahe der Auslaßöffnung im Förderbereich des Streustoff-Förderers besitzt. Derartige Streustoffbehälter sind beispielsweise als Aufsatz von Winterdienstfahrzeugen zum Aufnehmen und kontrollierten Ausbringen von Streusalz auf eine Fahrbahnoberfläche bekannt.
- Die Streustoffbehälter haben üblicherweise einen konkaven Querschnitt, damit der Streustoff durch Schwerkraftwirkung zum Behältergrund sinkt. Dort wird er mittels dem Streustoff-Förderer zur Streustoffaustragöffnung und durch diese hindurch aus dem Streustoffbehälter hinausgefördert. Der Streustoffbehälter und der Behältergrund besitzen üblicherweise eine Längserstreckung in Fahrtrichtung des Streufahrzeugs. Als Streustoff-Förderer bietet sich daher die Verwendung eines entgegen der Fahrtrichtung umlaufenden Bandes am Behältergrund an, um das von den schrägen Wänden des Streustoffbehälters nachrutschende Streugut durch die Austragöffnung aus dem Behälter hinauszubefördern.
- Ein grundsätzliches Problem ergibt sich, wenn das Streugut aufgrund ungünstiger Lagerbedingungen verklumpt. Dann ist ein gleichmäßiger Austrag des Streuguts nicht immer gewährleistet. Dieses Problem ergibt sich beispielsweise bei Streusalz, wenn das Salz während der Lagerung zunächst feucht wird und anschließend wieder trocknet. Das Phänomen des Zusammenklumpens der Salzkörner ist insbesondere bei der Verwendung von Siedesalz festzustellen, welches bei einem Feuchtigkeitsgrad von mehr als 1% zum Verkleben neigt, und verstärkt sich bei Temperaturen von weniger als -3°C. Bisweilen sind die Klumpen so groß, dass sie bei Streumaschinen mit Bandfördersystem nicht durch die Dosieröffnung am Austritt des Behälters passen. Bei Schneckenfördersystemen ist dieses System weniger gravierend, da die Förderschnecken auch eine Zerkleinerungsfunktion übernehmen. Bei Förderbändern kann das Verklumpen des Salzes sogar dazu führen, dass der Salzteppich auf dem Förderband unterbrochen wird, so dass die Dosierungsgenauigkeit entsprechend verfälscht und die Streumaschine letztendlich zeitweise wesentlich weniger streut als vorgesehen.
- Um diesem Problem zu begegnen, ist es bekannt, einen Streustoffklumpenzerkleinerer nahe der Austragöffnung im Förderbereich des Streustoff-Förderers anzuordnen, der das auszutragende Streugut nach Art eines Rührstabs aufrührt und sich horizontal und quer zum Transportband erstreckt. Dabei wird verklumptes Streugut unmittelbar vor der Austragöffnung zerkleinert, so dass es durch die Austragöffnung hindurchpaßt.
- Als nachteilhaft hat sich jedoch herausgestellt, dass das verklumpte Streugut lediglich in Scheiben geschnitten und nicht vollständig zerkleinert wird. Im ungünstigsten Fall kann es daher trotz des Zerkleinerers zu einem Verstopfen der Austragöffnung kommen. Aber selbst im günstigeren Fall verbleiben doch zumindest einige größere Klumpen, so dass der Streustoffaustrag nicht so gleichmäßig ist, wie es für eine zuverlässige Streuung zur Verhinderung der Glatteisbildung notwendig wäre.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Streustoffbehälter, sowie ein Winterdienstfahrzeug mit einem solchen Streustoffbehälter zur Verfügung zu stellen, bei dem der auszutragende Streustoff im Falle seines Verklumpens zuverlässig zerkleinert wird, um einen gleichmäßigen Streustoffaustrag zu erzielen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Streustoffbehälter und ein Winterdienstfahrzeug mit einem solchen Streustoffbehälter gemäß dem Anspruch 1 gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
- Erfindungsgemäß ist der Streustoffklumpenzerkleinerer als vertikaler, senkrecht zur Förderrichtung ausgerichteter Rührstab mit mindestens einem in den Förderbereich des Streustoffförderers ragenden Rührer ausgestattet. Es hat sich gezeigt, dass ein derart angeordneter Rührstab verklumptes Streugut wesentlich zuverlässiger zerkleinert, als dies mit einem herkömmlichen, horizontal und quer zum Förderband ausgerichteten Rührstab der Fall ist. Statt eines einzelnen Rührstabs können auch mehrere Rührstäbe eingesetzt werden, um die Effektivität zu erhöhen.
- Vorzugsweise ist der Antrieb des Rührstabs mit dem Antrieb des Förderbands permanent gekoppelt, damit unabhängig von der Fördergeschwindigkeit eine gleichmäßige Zerkleinerung des Streuguts sichergestellt ist. Das heißt, der Antriebsmotor des Rührstabs ist im Rücklauf des Bandantriebs angeschlossen. Die Größe des Hydraulikmotors ist so ausgewählt, daß die Drehzahl des Rührstabs ein Vielfaches der Antriebsrolle des Förderbandes beträgt. Der Rührstab selbst ist vorzugsweise an der senkrechten Rückwand des Behälters montiert.
- Die Rührer des Rührstabs stehen vorzugsweise radial vom Rührstab ab, können aber auch in Umfangsrichtung und/oder in Achsrichtung des Rührstabs geneigt sein. Die Rührer können als Winkelbleche mit unterschiedlichen Knickwinkeln ausgebildet sein, so dass verklumptes Streugut im Falle von radial vom Rührstab abstehenden Rührern einerseits horizontal durchschnitten und andererseits entlang einer Kreisbahn schräg oder vertikal durchschnitten wird. Die schräg oder vertikal ausgerichtete, kreisförmige Schneidbahn in Kombination mit der translatorischen Vorwärtsbewegung des auf dem Förderband transportierten Salzstocks führt zu besonders guten Zerkleinerungsergebnissen. Die Rührer sind über die Länge und den Umfang des Rührstabs verteilt, und können unterschiedliche Längen besitzen. Dadurch wird sichergestellt, daß alle Bereiche des Streuguts im Rührbereich liegen, erfaßt und zerkleinert werden. Darüber hinaus können die Winkelbleche einerseits nach oben und andererseits nach unten abgewinkelt sein oder beispielsweise so geschlitzt sein, dass der eine Teil des Blechs nach oben und der andere Teil nach unten abgewinkelt sind.
- Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der begleitenden Zeichnungen erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1 Schematisch ein Streufahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Streustoffbehälter;
- Fig. 2 den Streustoffbehälter aus Fig. 1 von oben; und
- Fig. 3a und 3b zwei Ausführungsformen eines Rührstabs.
- Fig. 1 zeigt schematisch vereinfacht einen Streustoffbehälter 1 auf einer Ladefläche 2 eines Winterdienstfahrzeugs. Am Grund des Streustoffbehälters 1 befindet sich ein entgegen der Fahrtrichtung des Streufahrzeugs transportierendes Förderband 4, welches Streugut aus dem Streustoffbehälter 1 zur Austragöffnung 3 und durch diese Austragöffnung 3 hindurch bis zu einem Trichter 8 transportiert, durch den hindurch das Streugut auf einen sich drehenden Streuteller 7 fällt, der es in radialer Richtung abwirft. Fahrzeuggeschwindigkeit, Förderbandtransportgeschwindigkeit und Streutellerdrehzahl sind aufeinander abgestimmt, um unabhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit eine optimale Streubreite und Streudichte zu erzielen. Als weitere Einflußgröße kann beispielsweise auch der Öffnungsquerschnitt der Austragöffnung 3 variierbar sein.
- Fig. 2 zeigt den Streustoffbehälter 1 aus Fig. 1 in Draufsicht. Die Behälterwände 9 des Streustoffbehälters 1 sind zum Förderband 4 am Grund des Streustoffbehälters 1 hin geneigt und man erkennt, dass das die Behälterwände 9 hinabrutschende Streugut von dem Förderband 4 durch die Austragöffnung 3 hindurch aus dem Streustoffbehälter 1 herausbefördert wird.
- In unmittelbarer Nähe zur Austragsöffnung 3 und in Transportrichtung des Förderbands 4 vor dieser Austragsöffnung 3 ist ein Rührstab 5 mit vertikaler Drehachse positioniert. Am unteren, dem Förderband 4 nächstgelegenen Ende des Rührstabs 5 besitzt der Rührstab 5 Rührer 6 in Form von an den Rührstab 5 angeschweißten und von diesem in radialer Richtung abstehenden Winkelblechen.
- In Fig. 1 ist der Rührstab 5 mit dem Rührer 6 in Seitenansicht zu sehen. In Fig. 2 sieht man den Rührstab 5 dagegen in. Axialrichtung von oben. Mehrere Rührer 6 sind am unteren Ende des Rührstabs 5 in Längsrichtung und Umfangsrichtung unregelmäßig verteilt angeordnet und besitzen unterschiedliche Längen.
- Sie sind teilweise nach oben und teilweise nach unten abgewinkelt. In Fig. 3a und 3b sind zwei alternative Ausgestaltungen des unteren Abschnitts des Rührstabs 5 mit den Rührern 6 vergrößert dargestellt. Während in Fig. 3a alle Rührer 6 als Winkelbleche mit 90° Knickwinkel ausgebildet sind, besitzen die Rührer 6 in Fig. 3b unterschiedliche Knickwinkel, so daß der abgewinkelte Teil der Rührer in diesem Falle alle parallel zur Drehachse des Rührstabs ausgerichtet sind. Bezugsziffern 1 Streustoffbehälter
2 Ladefläche
3 (Streustoff-)Austragöffnung
4 Streustoff-Förderer
5 Streustoffklumpenzerkleinerer, Rührstab
6 Rührer
7 Streuteller
8 Trichter
9 Behälterwand
Claims (10)
1. Streustoffbehälter umfassend eine Streustoffaustragöffnung (3), einen
Streustoff-Förderer (4) mit einer Förderrichtung zur Streustoffaustragöffnung (3)
und einen nahe der Streustoffaustragöffnung (3), im Förderbereich des Streustoff-
Förderers (4) angeordneten Streustoffklumpenzerkleinerer (5), dadurch
gekennzeichnet, dass der Streustoffklumperzerkleinerer einen oder mehr als einen
vertikal ausgerichteten Rührstab mit mindestens einem in den Förderbereich des
Streustoffförderers (4) ragenden Rührer (6) umfaßt.
2. Streustoffbehälter nach Anspruch 1, wobei der Streustoff-Förderer ein
umlaufendes Transportband ist.
3. Streustoffbehälter nach Anspruch 2, wobei der Rührstab (5) und das
Transportband (4) antriebsmäßig miteinander gekoppelt sind.
4. Streustoffbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der mindestens
eine Rührer (6) vom Rührstab (5) radial nach außen absteht.
5. Streustoffbehälter nach Anspruch 4, wobei der mindestens eine Rührer (6)
ein Winkelblech umfaßt.
6. Streustoffbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei mehrere
Rührer (6) über den Umfang und einen Längenabschnitt des Rührstabs (5) verteilt
sind.
7. Streustoffbehälter nach einem der Ansprüche 4 bis 6 mit mehreren Rührern
(6), die sich in ihrer Länge unterscheiden.
8. Streustoffbehälter nach einem der Ansprüche 5 bis 7 mit mehreren Rührern
(6), die in entgegengesetzter Richtung abgewinkelt sind.
9. Streustoffbehälter nach einem der Ansprüche 5 bis 8 mit mehreren
Rührern, von denen mindestens zwei unterschiedliche Knickwinkel besitzen.
10. Winterdienstfahrzeug, umfassend einen Streustoffbehälter nach einem der
Ansprüche 1 bis 9.
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