<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft einen Futterwagen, insbesondere für langfaseriges Silagegut, mit einem eine seitliche Austragsöffnung und eine Austragseinrichtung aufweisenden Laderaum, welche Aus- tragseinrichtung einen Kratzboden und wenigstens einen Zusatzförderer umfasst, wobei der Zusatz- förderer mit Abstand oberhalb des Kratzbodenbereichs angeordnet ist und vorzugsweise eine gegen- über dem flachen Kratzboden ansteigende Förderwirkung besitzt.
Solche Futterwagen sollen ein gleichmässiges, dosiertes Austragen des geladenen Gutes auf einer der Wagenseiten ermöglichen, um beispielsweise Futter direkt vom Wagen in die Tröge ab- leeren, das Gut gleichmässig am Boden ausbreiten oder zu ändern Zwecken kontinuierlich aus dem
Laderaum abgeben zu können. Wie aus den US-PS Nr. 3, 214, 051 und Nr. 2, 771, 203 hervorgeht, be- stehen dazu die Austragseinrichtungen bisher aus einem längsgerichteten Kratzboden und einem nachgeordneten Querförderer, wobei der Zusatzförderer das Ladegut grösstenteils vom Kratzboden aufnimmt und dem Querförderer übergibt, der es durch eine relativ schmale Austragsöffnung ab- werfen soll.
Abgesehen von der Notwendigkeit eines eigenen Querförderers erlauben diese be- kannten Austragseinrichtungen das klaglose Entladen von lockerem Ladegut, wie körniges Material oder gehäckseltes Gut, keinesfalls jedoch von klumpigem oder sich verfilzendem Gut, wie lang- faseriges, ungehäckseltes Silagegut. Dieses langfaserige Silagegut, beispielsweise Grassilage, lässt sich nämlich kaum zerteilen und wird vom Zusatzförderer über den Querförderer hinweg, der es nicht übernehmen kann, vorwärts und aufwärts geschoppt, bis es unkontrolliert über die
Bordwand abfällt, so dass ein ordnungsgemässer Austrag dieses Gutes unmöglich ist.
Es gibt auch schon einen Aufnahmebehälter mit Kratzboden für Halmgut, der zum dosierten
Weitergeben des Halmgutes eine vor der Austrittsöffnung angeordnete waagrechte Schneidvor- richtung und oberhalb dieser einen Hochförderer als Behälterbegrenzung aufweist, so dass die als Mähwerk ausgebildete Schneidvorrichtung das vom Kratzboden angelieferte Halmgut in be- stimmter Höhe durchschneidet, wodurch die untere Schicht ausgetragen werden kann und das ver- bleibende Gut oberhalb des Mähwerks vom Hochförderer wieder in den Laderaum zurücktranspor- tiert wird. Diese Austragseinrichtung ist allerdings auf Grund des Mähwerks und des Hochförderers ebenfalls recht aufwendig und eignet sich wieder nur für lockeres Halmgut, Grünfutter, Rüben- blatt od. dgl., das eben einem Schneidvorgang mittels Mähwerk zugänglich ist.
Fest verfilzte harte
Brocken von langfaserigem Silagegut können durch das Mähwerk nicht gelockert oder geteilt werden, so dass sich diese bekannte Austragseinrichtung nicht bei Futterwagen für Silagegut verwenden lässt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Futterwagen der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der mit vergleichsweise geringem Konstruktionsaufwand ein einwandfreies, dosiertes Austragen insbesondere auch von langfaserigem Silagegut erlaubt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass sich die Austragsöffnung im wesentlichen über die gesamte Länge der aus einer an sich bekannten aufschwenkbaren Bordwand od. dgl. bestehenden Laderaumseite erstreckt, dass Kratzboden und Zusatzförderer, in der Breite der Austrags- öffnung angepasst, unmittelbar zur Austragsöffnung hin fördern und dass der mit seinem aufnahmeseitigen Ende 20 bis 50 cm oberhalb des Kratzbodens liegende Zusatzförderer die Austragsöffnung der Höhe nach teilt. Wie Versuche gezeigt haben, wird durch diese Massnahmen auf überraschend wirkungsvolle Weise das Ladegut sozusagen schichtweise von jeweils einem Förderer erfasst und und dabei entsprechend zerteilt und in wunschgemäss zerkleinerter Form ausgetragen, was vor allem auch das dosierte, gleichmässige Entladen langfaserigen Silagegutes gewährleistet.
Die Schichthöhe des ausgetragenen Ladegutes, d. h. der Abstand zwischen Kratzboden und Zusatzförderer spielt eine wichtige Rolle, wobei die angegebene Grössenordnung zu einem funktionssicheren Betrieb führt. Vorteilhafterweise wird dieser Abstand einstellbar und auf die jeweilige Futterart od. dgl. anpassbar sein, um die besten Betriebsverhältnisse zu erreichen.
Der eigentlichen Ausgestaltung der Zusatzförderer und des Futterwagens selbst sind praktisch keine Grenzen gesetzt, der Futterwagen kann selbstfahrend, als Handwagen oder als Anhänger ausgebildet sein, es können bei umschaltbarem Kratzboden beide seitlichen Bordwände öffenbar und mit Zusatzförderern ausgestattet sein, die Zusatzförderer können eigene Antriebe aufweisen, ihr Antrieb kann von dem des Kratzbodens abgeleitet sein, es kann einen Handkurbelantrieb geben usw. Da der querliegende Kratzboden einen eigenen Querförderer erübrigt, bleibt ausserdem der Konstruktionsaufwand insgesamt gering und es ergibt sich trotz der gewünschten dosierenden Austragung des Ladegutes
<Desc/Clms Page number 2>
eine relativ einfache Bauweise.
Auf Grund der Funktionssicherheit von Dosier- und Austragseinrichtung besteht weiters die Möglichkeit, zwei Laderäume hintereinander zu reihen und jedem eine eigene Austragsöffnung zuzuordnen, wodurch beim Austragen ein Mischen verschiedener Ladegüter erreichbar ist und durch entsprechende Dosierung des Austrags sogar das Mischungsverhältnis gewählt werden kann.
Sollen grössere Mengen ausgetragen werden und gibt es Futterwagen entsprechend grossen Laderaums, können zwei oder mehr parallel übereinanderliegende Zusatzförderer über die Höhe der Austragsöffnung verteilt sein, deren gegenseitiger Abstand etwa dem Abstand des untersten vom Kratzboden entspricht. Die übereinanderliegenden Zusatzförderer bringen auch bei grösseren Gutmengen den gewünschten Austrags- und Dosiereffekt mit sich, da über die ganze Laderaumhöhe für das schichtmässige Erfassen des Ladeguts gesorgt ist und der ganze Gutstock im Laderaum gleichmässig zerteilt, weiterbefördert und ausgetragen werden kann, ohne Störungen befürchten zu müssen.
In einer zweckmässigen Weiterbildung der Erfindung ist die aufschwenkbare Bordwand bzw. zumindest der unterste bewegbare Teil der gegebenenfalls längsgeteilten Bordwand über Parallellenker aufgehängt. Auf Grund dieser Parallellenker bewegt sich die Bordwand beim Aufschwenken zu sich selbst parallel, so dass das ausgeförderte Ladegut beim Entladen nicht weit verstreut wird, sondern unmittelbar neben der Wagenseite, beispielsweise in einen Futtertrog, abfallen kann. Die Bordwand wird gleichzeitig als Leitvorrichtung für das ausgetragene Gut verwendet, wobei deren Aussenseite unverschmutzt bleibt. Durch Längsteilung der Bordwand können zwei unabhängig voneinander betätigbare Klappen geschaffen werden, die abgesehen von ihrer Funktion als Ausleitvorrichtung auch zur Begrenzung der Austragsöffnung herangezogen werden können.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch dargestellt, u. zw. zeigen Fig. l und Fig. 2 zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemässen Futterwagens jeweils im Querschnitt.
Ein selbstfahrender oder als Anhänger bzw. Handwagen ausgebildeter Futterwagen--1--
EMI2.1
dabei das geladene Gut durch die offene Bordwand austrägt. Um auch langfaseriges Silagegut, beispielsweise Grassilage, dosiert entladen zu können, ist dem Kratzboden --5-- auslaufseitig ein Zusatzförderer --6-- zugeordnet, der mit Abstand oberhalb des Kratzbodens --5-- liegt und sich der Breite nach über die von der aufgeschwenkten Bordwand--3 bzw. 3a, 3b-- freigegebene Öffnung erstreckt.
Als Zusatzförderer --6-- kann, wie in Fig. 1 angedeutet, ein Bandförderer --7-- eingesetzt sein, der Mitnehmer --8-- trägt und in Förderrichtung --9-- schräg aufwärts führt. Die Fördergeschwindigkeit dieses Zusatzförderers ist um ein Vielfaches, beispielsweise um das Fünf- bis Achtfache grösser als die des Kratzbodens --5--. Beim Austragen von Silagegut aus dem Laderaum --4-- werden Kratzboden --5-- und Bandförderer --7-- in Bewegung gesetzt, wodurch das vom Kratzboden --4-- angebrachte Gut vom Bandförderer --7-- erfasst und sozusagen schichtweise ausgetragen werden kann.
Das Gut wird durch die Wirkung des Zusatzförderer geteilt, es wird in einer unteren Schicht vom Kratzboden --5-- und in einer oberen Schicht vom Bandförderer --7-- in dosierter Menge ausgetragen.
Gemäss Fig. 2 kann der Zusatzförderer --6-- auch als Schwingförderer ausgebildet sein, der im wesentlichen aus einer Auflaufschiene--10--besteht. Diese Auflaufschiene --10-- ist über Pendelarme--11--abgestützt und greift an einem Exzentertrieb --12-- an, so dass diese Auflaufschiene --10-- in eine Vor- Zurück- und gleichzeitige Auf- Ab-Schwingung versetzt wird, wodurch auch mit dieser Auflaufschiene --10-- das vom Kratzboden --5-- angebrachte Gut geteilt, aufgeworfen und in einer unteren Schicht vom Kratzboden --5-- und in einer oberen Schicht von der Auflaufschiene --10-- weiterbefördert wird.
Dieses Zerteilen und sozusagen in zwei Ebenen wirkende Weiterfördern des Ladegutes ermöglicht ein gleichmässiges, dosiertes Austragen auch langfaserigen Silagegutes.
EMI2.2
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1