DE1019866B

DE1019866B - Anordnung des Schmierstoffkuehlers eines mit einem die Arbeitsluft foerdernden Geblaese versehenen Strahltriebwerkes

Info

Publication number: DE1019866B
Application number: DEB36413D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hermann Hagen; Hans Rosskopf
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1940-06-24
Filing date: 1940-06-24
Publication date: 1957-11-21

Description

Anordnung des Schmierstoffkühlers eines mit einem die Arbeitsluft fördernden Gebläse versehenen Strahltriebwerkes Die Erfindung befaßt sich mit der Aufgabe, den Schmiersto$-kühler eines mit einem die Arbeitsluft fördernden Gebläse versehenen Strahltriebwerkes günstig anzuordnen.
Es würde naheliegen, den Schmierstoffkühler bei Strahltriebwerken ähnlich wie bei anderen- Motoren vorzusehen und ihn entweder im Flügel des Flugzeuges oder am Außenmantel des Triebwerkes unterzubringen. Dies hätte jedoch den Nachteil, daß die Wirkung des Kühlers am Stand immer praktisch gleich Null wäre, selbst bei Vollast des Triebwerkes. Die sich hieraus ergebenden Unzuträglichkeiten könnte man beheben, wenn, wie es bei Brennkraftmaschinen bekannt ist, zur Kühlung des Schmiermittels zusätzlich ein Gebläse vorgesehen wird, welches die Kühlluft durch die Kühleinrichtung hindurchdrückt.
Durch die Erfindung wird eine Anordnung des Schmierstoffkühlers eines mit einem die Arbeitsluft fördernden Gebläse versehenen Strahltriebwerkes in Vorschlag gebracht, bei dem dieses Gebläse unter Fortfall eines besonderen Kühlgebläses gleichzeitig zur Kühlung des Schmierstoffes dient in der Weise, daß der Schmierstoffkühler in seine Ansaugleitung gelegt ist, so daß die ihn durchströmende Kühlluft ganz oder teilweise ,die Arbeitsluft des Strahltriebwerkes ist. Hierbei ist es zweckmäßig, den Kühler in an sich bekannter Weise so auszubilden, daß während des Fluges ,der Staudruck im Kühler auftritt und die Wärmeabgabe des Schmierstoffes an das kühlende Medium bei diesem Druck erfolgt.
Die dem Schmiermittel beim Durchfließen des Kühlers entzogenen Wärmemengen bewirken eine Temperatur- und damit eine Druckerhöhung derjenigen Luftmenge, die den Schmierstoffkühler durchströmt. Läßt man nun die Luft bei Austritt aus dem Schmierstoffkühler sich entspannen, so kühlt sie sich wieder, beispielsweise bis auf die Eintrittstemperatur, ab; die ihr vom Schmierstoff übertragene Wärmeenergie hat sich in Geschwindigkeitsenergie umgesetzt. Es ist also auf diese Weise möglich, eine verlustlose Kühlung zu erreichen, da die im Kühler auftretenden Reibungsverluste durch die gewonnene Geschwindigkeitsenergie gedeckt werden können.
Damit eine noch wirksam.ereKühlung erreicht wird, ist es von Vorteil, diejenigen Flächen des Schmierstoffkühlers, die nicht als Kühlluftein- bzw. -austritt dienen, ganz oder teilweise derart mit dem Schmi.erstofftank zu umschließen, daß letzterer als Oberflächenkühler dient Zur Beseitigung der Vereisungsgefahr an besonders gefährdeten Stellen des Schmierstofftanks oder auch des Schmierstofflcühlers hat es sich als vorteilhaft erwiesen, .den Schmierstoff im Tank so zu führen, daß die gefährdeten Stellen stets von heißem Schmierstoff umspült werden. Bei Verwendung von verstellbaren Kühlluftein- bzw. -austrittsorganen läßt sich eine Regelung der durch den Kühler hindurchströmenden Luftmenge erreichen.
Zweckmäßigerweise soll weiterhin der Kühlluftaustritt innerhalb der die Schmierstoffkühlungseinrichtung umgebenden Eintrittshaube für die Gebläseluft liegen, so daß eine Auffrischung der Grenzschicht erfolgen kann. Es hat sich hierbei als vorteilhaft erwiesen, daß der aus dem Kühler kommende Luftstrom tangential in die Haubenströmung eingeführt wird. Ebenfalls hat sich herausgestellt, daß die Reibungsverluste dann möglichst klein gehalten werden, wenn vor dem Schmierstoffkühler ein Luftführungskanal vorgesehen ist, der sich zur Eintrittsfläche des Schmierstoffkühlers hin diffusorartig erweitert.
Die Erfindung ist durch mehrere Ausführungsbeispiele in den Abbildungen schematisch dargestellt.
In Abb. 1 bedeutet a. den vorderen Teil der Eintrittshaube für die Geb:läseluft des Triebwerkes. Ein Teil der in Pfeilrichtung einströmenden Luft durchströmt den Schmierstoffkühler b und wird nach dessen Verlassen durch die Kanäle c in die Haubenströmung tangential eingeführt. Der Schmierstoffkühler b ist von dem Schmierstofftank d an den Mantelflächen vollständig umschlossen, während die Stirnflächen den ungehinderten Ein- und Austritt der Kühlluft gestatten. Die in der Abbildung nicht dargestellte Führung des Schmiermittels im Tank verläuft so, daß die durch Vereisung gefährdeten Kanten e des Schmierstofftanks von heißem Schmierstoff dauernd bestrichen werden. Der den Schmierstoffkühler umschließende Schmierstofftank ist an seinem vorderen Ende so ausgebildet, daß der Luftführungskanal fsich zur vorderen Stirnfläche des Schmierstoffkühlers hin erweitert.
Die Abb. 2 und 3 zeigen eine andere Ausführung des Erfindungsgegenstandes. Auf der oberen Seite der Eintrittshaube a ist die Blechverkleidung g vorgesehen. Zwischen dieser und der Eintrittshaube wird der Schmierstoff durch Rohrleitungen lt dem Schmierstoffkühler b zugeführt. Nachdem der Schmierstoff seine Wärme an die den Kühler durchströmende Luft größtenteils abgegeben hat, fließt er in den Öltank d, den er bei i wieder verläßt, um den einzelnen Schmierstoffstellen des Triebwerkes erneut zugeführt zu werden.
Die in den Schmierstoffküh;ler in Pfeilrichtung einströmende Kühlluftmenge wird durch die verstellbare Klappe k geregelt. Ebenfalls kann eine Regelung der Luftmenge dadurch erfolgen, daß die am Ende des Schmierstoffkühlers angebrachten Leitbleche drehbar angeordnet werden. Zur Führung der aus diesem austretenden Luft sind an dem Tragrohr in die Führungsbleche n angebracht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Anordnung des Schmierstoffkühlers eines mit einem die Arbeitsluft fördernden Gebläse versehenen Strahltriebwerkes, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Gebläse unter Fortfall eines besonderen Kühlgebläses gleichzeitig zur Kühlung des Schmierstoffes dient in der Weise, daß der Schmierstoffkühler in seine Ansaugleitung gelegt ist, so daß die ihn durchströmende Kühlluft ganz oder teilweise die Arbeitsluft des Strahltriebwerkes ist.
2. Anordnung des Schmierstoffkühlers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen Flächen des Schmierstoffkühlers, die nicht als Kühlluftein- bzw. -austritt dienen, derart ganz oder teilweise von dem Schmierstofftank umschlossen werden, daß letzterer als Oberflächenkühler dient.
3. Anordnung des Schmierstoffkühlers nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühllufteintritts- und/oder -austrittsöffnungen regelbar angeordnet sind.
4. Anordnung des Schmiersto$7;ühlers nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem Schmierstoffkühler austretende Luftstrom tangential in die Haubenströmung eingeführt ist.
5. Anordnung des Schmierstoffkühlers nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kühllufteintritt in das Triebwerk und dem Eintritt in den Schmierstoffkühler ein sich diffusorartig erweiternder Luftführungskanal (f) vorgesehen ist.