DE1019346B - Schaltung zum Weiterleiten von gespeicherten Informationen durch Impulse - Google Patents
Schaltung zum Weiterleiten von gespeicherten Informationen durch ImpulseInfo
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Description
Bei Schaltungen zum Weiterleiten von Informationen durch Impulse unter Verwendung mehrerer
magnetischer Speicher treten Rückübertragungsimpulse und bei der Entnahme aus dem Speicher Impulse
auf, die den einwandfreien Betrieb der Schaltung stören und daher die Verwendbarkeit derartiger
Speicher einschränken. Diese den bisherigen bekannten magnetischen Speichern anhaftenden Mangel sind bei
den Schaltungen gemäß der Erfindung beseitigt.
Ein magnetischer, binärer Speicher besteht im wesentlichen aus einem Transformator mit einem
Kern, dessen Material einen hohen remanenten Magnetismus und eine geringe Koerzitivkraft aufweist. Ein
solcher Kern kann bei seiner Magnetisierung in der einen Richtung zur Speicherung einer binären »1« und
bei seiner Magnetisierung in der anderen Richtung zur Speicherung einer binären »0« dienen. Ein ideales
Kernmaterial müßte eine rechteckige Hysteresisschleife aufweisen. Wenn der binäre Speicher sich in
seinem »O«-Zustand befindet und eine »1« in ihm gespeichert
werden soll, wird ein Einfuhrimpuls auf die Primärwicklung des Transformators gegeben, wodurch
der Kraftlinienfluß im Kern umgekehrt wird. Wenn diese gespeicherte »1« aus dem Speicher entnommen
werden soll, wird durch einen an die Entnahmewicklung des Transformators angelegten Impuls
der magnetische Fluß wiederum umgekehrt. Durch diese Änderung des Kraftflusses im Kern wird ein
Ausgangsimpuls in der Sekundärwicklung, der Ausgangswicklung, des Transformators induziert. Wenn
vor dem Anlegen des Entnahmeimpulses eine »0« in dem Transformator gespeichert ist, so tritt keine
Änderung des Kraftflusses im Kern ein, und somit wird kein Ausgangsimpuls erzeugt.
Derartige binäre Speicher werden vielfach in aufeinanderfolgenden
Stufen angeordnet, und z\var kann jede Stufe aus einem Speicher oder aus einer Kombination
von Speichern bestehen, die eine bestimmte Ausgangsspannung liefern. Je zwei benachbarte Stufen
sind durch einen Kopplungskreis miteinander verbunden. Eine Änderung des Zustandes in dem einen
Speicher kann eine Änderung des Zustandes in der folgenden Stufe hervorrufen. Als einfaches Beispiel
sei eine Weiterleitspeicherschaltung angeführt. Die einzelnen Stufen dieser Schaltung sollen sich in dem
binären »O«-Zustand befinden. Zum Einführen einer binären »1« in eine beliebige Stufe wird ein Einführimpuls
an die Primärwicklung des Speichers dieser Stufe gelegt, der darauf den Magnetfluß im Kern
dieses Speichers umkehrt. Zur Entnahme dieser nun gespeicherten »1« wird ein Entnahmeimpuls auf die
Entnahmewicklung dieses Speichers gegeben, wodurch der Kraftfluß im Kern wiederum umgekehrt wird und
somit dieser Speicher in seinen ursprünglichen, den Schaltung zum Weiterleiten
von gespeicherten Informationen
durch Impulse
Anmelder:
IBM Deutschland
Internationale Büro-Maschinen
Gesellschaft m. b. H.r Sindelfingen (Württ), Böblinger Allee 49
Beanspruchte Priorität: V. St. v. Amerika vom 29. Mai 1952
Munro King Haynes, Poughkeepsie, N. Y. (V. St. A.), ist als Erfinder genannt worden
»O«-Zustand zurückgeschaltet wird. Der Impuls, der nun in der Ausgangswicklung dieses Speichers bei
seinem Umschalten von dem binären »1 «-Zustand in seinen binären »O«-Zustand erzeugt wird, gelangt als
Weiterleitimpuls an die Eingangswicklung des binären Speichers der folgenden Stufe, wodurch dieser
Speicher von seinem »O«-Zustand in seinen »!«-Zustand
umgeschaltet wird.
Die einen Kopplungskreis speisende Stufe kann aus mehreren einzelnen Speichern aufgebaut sein, durch
die geprüft wird, ob die dieser Stufe zugeführten Impulse einer bestimmten, z. B. vorher festgelegten
Bedingung entsprechen. So können diese Speicher als »Und «-Stromkreis geschaltet sein, so daß mehrere
oder alle Speicher einer Stufe wirksam werden müssen, damit der nächsten Stufe eine Eingangsspannung
zugeführt wird. Es sind Mittel vorgesehen, durch die festgestellt wird, ob die gemeinsame Ausgangsspannung
mehrerer binärer Speicher einer Stufe den Anforderungen genügt, um zur nächsten Stufe weitergeleitet
zu werden. Diese Prüfmittel sind in die Kopplungskreise zwischen zwei Stufen eingebaut. Durch sie
werden die normalen Impulse weitergeleitet und die Störimpulse, die den gestellten Anforderungen nicht
genügen, unterdrückt.
Diese Störimpulse können aus verschiedenen Gründen entstehen. Wenn z. B. aus einer beliebigen
Stufe außer der ersten Stufe eine gespeicherte »1« entnommen werden soll, wird ein Rückübertragungsimpuls
in der Einführwicklung des Speichers, in dem die »1« gespeichert gewesen ist, induziert. Dieser
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Störimpuls sucht eine falsche »1« in die vorhergehende
Stufe einzuführen und muß daher in fast allen Fällen unterdrückt werden. Ein weiterer Störimpuls kann dadurch
auftreten, daß infolge des Kernmaterials, das praktisch nie eine genau rechteckförmige Hysteresisschleife
aufweist, eine kleine magnetische Flußänderung entsteht, wenn der Kern von seinem negativen
stabilen Zustand beim Anlegen eines Entnahmeimpulses an einen eine »0« enthaltenden Speicher in
seinen negativen Sättigungszustand übergeht. Dieser bei der Entnahme einer »0« auftretende Störimpuls ist
zwar kleiner als der Weiterleitimpuls, der bei dem Umschalten des Speichers vom »1 «-Zustand in den
»O«-Zustand erzeugt wird; er kann jedoch genügen, um eine falsche »1« in die nächste Stufe einzuführen.
Außerdem treten Störimpulse bei kombinierten Speicherkreisen auf, wenn die bei derartigen Speicherkreisen
gestellten Bedingungen nicht erfüllt worden sind. Diese schädlichen Ausgangsspannungen müssen
unterdrückt werden.
- Dazu wurde bereits die Maßnahme bekannt, in der Koppelschaltung zwischen zwei Stufen Richtleiter
vorzusehen, welche die gewünschte Impulsübertragungsrichtung freigeben, Impulse in Gegenrichtung
aber sperren und vernichten. Der hierbei auftretende Energieverlust muß von der Schaltimpulsquelle
aufgebracht werden.
Die Erfindung befaßt sich unter Vermeidung dieses Nachteils mit der Unterdrückung aller dieser oben angeführten
Störimpulse. Um dieses Ziel zu erreichen, sind je zwei aufeinanderfolgende magnetische Speicherstufen
durch eine Schaltung mit einem von einer oder mehreren Schwellwert-Vorspannungsquellen vorgespannten
richtungsempfindlichen Schaltelement gekoppelt, die eine Spannung nur weiterleitet, wenn der
beim Wechsel des Zustands der vorhergehenden Stufe von einem vorgegebenen ersten in einen vorgegebenen
zweiten Speicherzustand entstehende Impuls den Schwellwert der Kopplungsschaltung überschreitet
und als Informationsimpuls mit die Einführmindestspannung der zweiten Stufe übersteigender Amplitude
die Kopplungsschaltung durchläuft. Dieser Kopplungslcreis kann einen vorgespannten Gleichrichter oder
Transistor enthalten. Diese Schaltelemente weisen einen Schwellwert auf, dessen Größe 10 einstellbar ist,
daß nur Ausgangsamplituden, die diesen Schwellwert überschreiten, weitergeleitet werden und eine Eingangsspannung
der nächsten Stufe zuführen. Die feste Vorspannung für den Gleichrichter oder den Transistor
wird von einer Spannungsquelle, insbesondere von einer Batterie, zuverlässig geliefert, die nur sehr
gering belastet ist und daher auch für mehrere Stufen die Vorspannung liefern kann. Die Schaltung liegt auf
oder fast auf Erdpotential. Da die Streukapazität dieser Stromquelle sehr gering gehalten werden kann,
ist mit der Schaltung gemäß der Erfindung eine große Arbeitsgeschwindigkeit zu erzielen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen im einzelnen näher beschrieben.
Fig. 1 stellt die Schaltung eines zweistufigen, magnetischen binären Speichers mit einem Kopplungsstromkreis
mit vorgespannter Diode gemäß der Erfindung dar;
Fig. 2 zeigt verschiedene Spannungsimpulse, die beim Betrieb der beschriebenen Stromkreise verwendet
werden;
Fig. 3 ist ein Diagramm, das die ideale und die im praktischen Betrieb auftretende Hysteresisschleife
des in einem magnetischen binären Speicher verwendeten Kernmaterials zeigt; Fig. 4 ist das Schaltbild eines Weiterleitspeichers
mit magnetischen binären Speichern gemäß der Erfindung ;
Fig. 5 zeigt das Schaltbild eines »Und«-Stromkreises
mit magnetischen binären Speichern gemäß der Erfindung;
Fig. 6 ist das Schaltbild einer anderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes;
Fig. 7 stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dar, in der ein Halbleiterverstärker als Impulssiebschaltung
verwendet wird.
Der Ausdruck »binär« ist in seinem weitgefaßten Sinne zu verstehen; durch ihn soll ein Schalten
zwischen zwei stabilen Zuständen eines Speichers zum Ausdruck gebracht werden. Die Erfindung soll jedoch
durch Verwendung dieses Ausdrucks nicht lediglich auf Systeme zur Behandlung binärverschlüsselter Angaben
beschränkt werden.
Fig. 1 zeigt die Schaltung für einen zweistufigen magnetischen binären Speicher mit einem Diodenkopplungskreis,
der einen normalen Übertragungsimpuls durchläßt und alle anderen Impulse, die über
die beiden Stufen zu laufen suchen, sperrt. Die erste Speicherstufe 10 weist einen binären Transformator
auf, dessen Kern 11 aus einem ferromagnetische!! Material besteht, das eine im wesentlichen rechteckförmige
Hysteresisschleife hat. Die ideale Magnetisierungskurve für ein solches Kernmaterial ist durch
die ausgezogenen Linien in Fig. 3 dargestellt, welche die magnetische Induktion B in Abhängigkeit von der
Magnetisierungskraft H darstellt. Es sei zunächst angenommen, daß der Kern 11 auf dieser Kennlinie
arbeitet. Im Ruhezustand der Speicherstufe 10 entspricht die dann herrschende magnetische Polarität
des Kerns 11 der gespeicherten »0«. In der idealisierten Hysteresisschleife in Fig. 3 besteht dieser Zustand
des Kerns 11 bei dem negativen Arbeitspunkt 12.
Zur Speicherung einer binären »1« in der ersten Stufe wird ein Einführungsimpuls auf die Eingangsklemme 13 gegeben, der die Primärwicklung 16 auf
dem Kern 11 erregt. Die Amplitude des Einführungsimpulses ist so hoch zu wählen, daß die Magnetisierungskraft
H (vgl. Fig. 3), in positiver Richtung über den Wert der geringsten Koerzitivkraft (+Hl), die
zum Umkehren des magnetischen Flusses im Kern 11 erforderlich ist, ansteigt. Beim Zuführen einer Kern-Magnetisierungskraft
über die Wicklung 16 verändert sich die Induktion B des Kerns von dem negativen
Arbeitspunkt 12 zu dem positiven Sättigungspunkt 15. Wenn der Einführungsimpuls sinkt, kehrt der magnetische
Zustand des Kerns 11 auf den positiven Arbeitspunkt 16 zurück. Die magnetische Polarität des Kerns
11 entspricht jetzt einer gespeicherten binären »1« in dem Transformator 10.
Zur Entnahme einer in der ersten Stufe 10 gespeicherten binären »1« muß der magnetische Kraftlinienfluß
im Kern umgekehrt werden. Dies erfolgt durch Anlegen eines Entnahmeimpulses an die Klemmen
17, wodurch die Entnahmewicklung 18 auf dem Kern 11 erregt wird und ein magnetisches, negativ
gerichtetes Feld aufgebaut wird. Wenn die magnetische Kraft in der negativen Richtung die minimale
Koerzitivkraft Hl, die zu einer Flußumkehrung benötigt wird, übersteigt, geht die magnetische Induktion
von dem positiven Arbeitspunkt 16 auf den negativen Sättigungspunkt 20 über und kehrt danach zu
dem negativen Arbeitspunkt 12 zurück, wenn der Entnahmeimpuls aufhört.
Der binäre Transformator 10 besitzt eine sekundäre Wicklung 21, die in Reihe mit einer Diode, z. B. mit
einer Germaniumdiode 22, einer Spannungsquelle E, z. B. der Batterie 23, und der Einführwicklung 25 der
magnetischen binären Speicherstufe 26 geschaltet ist. Die Hauptaufgabe dieses Schaltungsteiles ist, einen '
eine binäre »1« darstellenden Impuls in die zweite Speicherstufe 26 einzuführen, wenn der erste Speicher
10 gelöscht wird und somit die gespeicherte »1« von der ersten zu der zweiten Stufe weiterzuleiten. Durch
diese Schaltung kann daher ein normaler Impuls stets von der Wicklung 21 zur Wicklung 25 übertragen
werden, wenn die erste Speicherstufe von ihrem binären »1 «-Zustand in ihren binären />O«-Zustand
zurückgeschaltet wird.
Bei dem Umschalten des Speichers 10 von seinem »O«-Zustand in seinen »1 «-Zustand wird in der Sekundärwicklung
21 ebenfalls ein Spannungsimpuls induziert; jedoch ist die Polarität dieses Impulses derartig,
daß die Diode 22 den Strom sperrt. Wenn die Speicherstufe 10 gelöscht wird, indem sie von ihrem
»!«-Zustand wieder in ihren »0«~Zustand gelangt, ist die in der Wicklung 21 induzierte Spannung derart
gepolt, daß das obere Ende der Wicklung 21 positiv ist. was durch den Punkt in der Fig. 1 angedeutet ist.
Daher wird dieser Spannungsimpuls, der sogenannte »Normalübertragungs«-Impuls, nicht von der Diode
22 gesperrt.
Die Punkte, die sich in den Schaltbildern jeweils an einem Ende jeder Wicklung befinden, zeigen an, daß
diese Enden der Wicklungen während des Einführens einer binären »1« eine negative Polarität und während
der Entnahme einer binären »1« eine positive Polarität aufweisen.
Gemäß der Erfindung dient die z. B. von der Batterie 23 gelieferte Spannung als Vorspannung für
die Diode 22 und ist somit eine feste und betriebssichere Schwellspannung, die jeder Übertragungsimpuls um einen bestimmten Betrag überschreiten
muß, damit ein beachtlicher Strom durch die Wicklung 25 der zweiten Speicherstufe 26 fließen kann.
Das eingezeichnete Batteriesymbol soll eine beliebige Quelle für eine stetige Vorspannung mit vernachlässigbarem
innerem Widerstand darstellen; sie ist eine feste Spannungsquelle zum Unterschied von einer
bekannten pulsierenden Spannungsquelle mit einem Scheinwiderstand, durch den ein Stromimpuls zum
Erzeugen eines erwünschten Spannungsabfalls geschickt wird. Die Spannungsquelle 23 ist im Betrieb
praktisch unbelastet.
Nach Fig. 2 hat der Spannungsimpuls V, der in der
Wicklung 21 induziert wird, wenn der Speicher 10 von »1« auf »0« zurückgeschaltet wird, einen so
hohen Wert, daß die Gegenspannung E der Batterie
23 überwunden wird, wodurch ein Strom durch die Wicklung 25 des Speichers 26 fließt. Die Differenz
zwischen der Spannung V und der Gegenspannung E genügt, um den Mindestwert der Spannung Vl zu
überschreiten, der zum Einführen einer binären »1« in den Speicher 26 benötigt wird.
Wenn die in der zweiten Stufe 26 gespeicherte binäre »1« entnommen werden soll, wird ein Entnahmeimpuls
an die Klemmen 27 gelegt, um die zweite Stufe zu löschen. Hierdurch wird die Entnahmewicklung·
28 erregt. Infolge dieser Erregung wird der magnetische Kraftlinienfluß in dem Kern 29 umgekehrt,
und dadurch wird ein Ausgangsimpuls in der Sekundärwicklung 30 der Speicherstufe 26 induziert.
Gleichzeitig wird hierdurch die Speicherstufe 26 in ihren »O«-Zustand zurückgeschaltet.
Durch das Rückschalten der Speicherstufe 26 in ihren »O«-Zustand wird ein Spannungsimpuls V2 in
die Einführwicklung 25 infolge der Flußumkehrung im Kern 29 rückübertragen. Die Polarität dieses Impulses,
die durch den Punkt unten an der Wicklung 25 angedeutet ist, ist dieselbe wie die eines normalen
Übertragungsimpulses. Da dieser Impuls infolgedessen durch die Diode 22 nicht gesperrt wird, sucht er einen
Strom durch die Ausgangswicklung 21 der ersten Speicherstufe 10 zu erzeugen. Nach Fig. 2 hat dieser
Rückübertragungsimpuls V2 eine Größe, die genügen würde, um den magnetischen Kraftlinienfluß in dem
Kern 11 der ersten Speicherstufe 10 beträchtlich zu ändern, wenn ihm nicht die Gegenspannung E der
Batterie 23 entgegenwirken würde. Die bezüglichen Größen des Rückübertragungsimpulses V2 und der
Gegenspannung E sind nun so gewählt, daß ein Umkehren des Magnetflusses in dem Kern 11 durch die
Spannung V2 und somit auch eine Rückübertragung zur ersten Stufe von der binären »1«, die aus der
zweiten Stufe entnommen wird, verhindert werden.
Außer der Sperrwirkung hat die Batterie 23 noch eine andere Aufgabe zu erfüllen. Nach Fig. 3 weist
die im Betrieb wirklich durchlaufene Hysteresisschleife des in den Speicherstufen verwendeten Kernmaterials
keine vollkommen rechteckige Form auf, sondern gleicht mehr der gestrichelten Kurve. Der normale
Ruhewert der Magnetflußdichte B würde also in Wirklichkeit nicht dem negativen Sättigungswert, d. h. dem
Punkt 12, entsprechen, sondern geringer sein, wie der Punkt 32 zeigt. Wenn nun ein Entnahmeimpuls an den
Speicher 10 gelegt wird, während in diesem schon eine binäre »0« gespeichert ist, dürfte keine Ausgangsspannung in der ersten Stufe entstehen. Da sich jedoch der
Kern 11 nicht in einem völlig gesättigten Zustand befindet, tritt durch das Anlegen eines Entnahmeimpulses
an die Wicklung 18 eine leichte Flußänderung auf, die durch die Differenz Y in Fig. 3 angedeutet ist.
Hierdurch wird in der Sekundärwicklung 21 ein »Entnahme-Null«-Impuls V5 erzeugt, der die gleiche
Polarität hat wie ein normaler Übertragungsimpuls. Die Größe dieses Impulses VZ kann so sein, daß durch
ihn, wenn keine Gegenspannung vorhanden wäre, die falsche Einführung einer binären »1« in den zweiten
Speicher 26 erfolgen würde. Durch die dem Impuls V3 entgegenwirkende Spannung E wird jedoch eine solche
falsche Einführung verhindert.
Außer den erwähnten Vorzügen wird durch die feste Spannungsquelle 23 ein Betrieb der Schaltung bei
oder nahe bei Erdpotential ermöglicht, wodurch bei leicht durchzuführender Isolierung ein sicherer Betrieb
gewährleistet ist. Ferner ist die von der Spannungsquelle 23 in die Schaltung eingeführte Streukapazität
vernachlässigbar klein, so daß die Arbeitsgeschwindigkeit der Schaltung nicht nachteilig beeinflußt
wird.
Ein weiterer Vorteil der in allen Figuren dargestellten Schaltungen ist der, daß die Kopplungskreise zwischen den Stufen elektrisch von den Entnahmewicklungen
isoliert sind. Infolgedessen finden keine unerwünschten Kopplungen zwischen den Kopplungskreisen
und den Entnahmekreisen statt.
Der verwendete Ausdruck »Wicklung« bedeutet nicht unbedingt mehrere Drahtwindungen. Er kann
sich genauso gut auf eine einzige Drahtwindung beziehen, wie sie z. B. entsteht, wenn ein Leiter durch
einen Ringkern hindurchgeht. Es ist üblich, die Leiter durch solche Kerne hindurchzuführen, damit nicht
jeder Kern einzeln bewickelt zu werden braucht.
Fig. 4 zeigt, wie ein Weiterschal tspeicher gernäß der
Erfindung aufgebaut sein kann. Nur vier Stufen des Speichers sind dargestellt, obwohl die Schaltung auch
noch weitere Stufen enthalten kann, ohne daß die
Stromkreise wesentlich geändert zu werden brauchen. Jede "Stufe besteht aus einem Speicher 35 mit einer
Einführwicklung 36, einer Sekundärwicklung 37 und einer Entnahmewicklung 38.4 bzw. 38B1 je nachdem,
ob es sich um eine Stufe mit einer ungeraden oder einer geraden Stellenzahl handelt. Zwischen je zwei
benachbarten Stufen befindet sich ein Kopplungskreis, der aus der Ausgangswicklung 37 der niederen Stufe,
der Einführwicklung 36 der höheren Stufe, der Diode 39 und der allen Stufen gemeinsamen Batterie 40
besteht.
Wenn nun eine binäre »1« in der ersten Stufe gespeichert worden ist und diese gespeicherte »1« von
Stufe zu Stufe weitergeschaltet werden soll, so wird zunächst ein Entnahmeimpuls an die Klemmen A und
somit an alle Entnahmewicklungen Z%A angelegt. Da
die erste Stufe im vorliegenden Falle die einzige Stufe ist, in der eine »1« gespeichert ist, übt nur die Wicklung
38^4 dieser Stufe eine Wirkung aus. Die »1«
wird daher von der ersten zur zweiten Stufe übertragen. Zum Weiterleiten der »1« von der zweiten zur
dritten Stufe wird jetzt ein Entnahmeimpuls auf die Klemmen B und somit auf alle Entnahmewicklungen
385 gegeben. Die Wicklung 385 in der zweiten Stuf ^
ist die einzige, die wirksam ist, und durch sie wird die gespeicherte »1« von der zweiten Stufe zur dritten
Stufe übertragen. Zum Weiterleiten der binären »1« durch die Schaltung werden also Entnahmeimpulse
abwechselnd an die Klemmen A und B gelegt. Rückübertragungen
werden durch die Batterie40 verhindert. Wie bei der Schaltung nach Fig. 1 ist die Batterie 40
praktisch unbelastet und kann einer großen Anzahl von Kopplungskreisen dienen, ohne daß irgendwelche
unerwünschten Kopplungen zwischen den Schaltungen infolge des geringen inneren Widerstandes der Batterie
auftreten können.
Jede beliebige Impulsfolge kann in dem Speicher nach Fig. 4 gespeichert und übertragen werden, wenn
die binären Einsen nicht in benachbarte Stufen des Geräts eingeführt werden.
Fig. 5 und 6 zeigen, wie die Ausgänge mehrerer wahlweise betätigter magnetischer binärer Elemente
in einer einzigen Stufe kombiniert werden können und wie die kombinierten Ausgangsimpulse nach einer vorherbestimmten
Norm erzielt oder unterdrückt werden können.
Fig. 5 zeigt einen »Und«-Stromkreis, in dem die erste Stufe mehrere Speicherelemente, z. B. 45 und 46,
enthält, von denen jedes einen binären »1«- oder einen binären »O«-Zustand beim Auftreten bzw. beim Nichtauftreten
von Einführimpulsen annehmen kann, die an die Wicklungen 47 bzw. 48 dieser Speicherelemente
angelegt werden. Soll ein Weiterleiten von der ersten zur zweiten Stufe erfolgen, so werden den Entnahmewicklungen
49 und 50 gleichzeitig Impulse zugeführt, wodurch die vorher im »1 «-Zustand befindlichen
Speicherelemente in den »O«-Zustand umgeschaltet werden. Weiterleitimpulse werden in den Sekundärwicklungen
51 und 52 derjenigen Speicherelemente induziert, in denen durch den Entnahmeimpuls der
magnetische Fluß umgekehrt wird. Das heißt, es wird durch den Entnahmeimpuls eine Ausgangsspannung
erzeugt, wenn vorher eine binäre »1« in dem betreffenden Element gespeichert worden ist, jedoch wird bei
vorheriger Speicherung einer »0« im wesentlichen keine Ausgangsspannung auftreten.
Die in den Sekundärwicklungen 51 und 52 induzierten Ausgangsspannungen werden addiert, und
zwar in der Schaltung, die aus der Reihenschaltung des Gleichrichters 54, z. B. einer Diode, der Einführwicklung
55 des Speichers 56 der zweiten Stufe und der Batterie 58 besteht. Die Spannungsquelle 58 liefert
eine dauernd gleichbleibende Spannung zuverlässiger Größe. Die Spannung E ist so hoch gewählt, daß sie
nur überwunden werden kann, wenn die kombinierte Ausgangsspannung der Speicherelemente 45 und 46
einen bestimmten Schwellwert übersteigt. Dieser Fall tritt nur auf, wenn beide Speicherelemente 45 und 45
ίο in der ersten Stufe gleichzeitig von ihren »1 «-Zuständen
in ihre »O«-Zustände umgeschaltet werden.
Die durch die Größe der Gegenspannung E eingestellte Schwelle liegt jedoch so hoch, daß die kombinierte
Ausgangsspannung der Speicherelemente 45, 46 usw.
der ersten Stufe gesperrt wird, wenn sich vor der Entnahme eine oder mehrere dieser Speicherelemente in
dem »O«-Zustand befunden haben.
Nach Fig. 2 weist der kombinierte Weiterleitimpuls, der in der Schaltung nach Fig. 5 auftritt, die Größe
VA auf, wenn alle Speicherelemente vor Anlegen des Entnahmeimpulses in dem »!«-Zustand gewesen sind.
Er hat die geringere Größe VS, wenn sich eine oder mehrere der Speicherelemente im »O«-Zustand befunden
haben. Die Ausgangsspannung V5 genügt nicht, um den Kraftlinienfluß im Kern des zweiten
Speicherelementes 56 umzukehren. Sie wird daher unterdrückt, während ein Übertragungsimpuls von der
Größe Vk weitergeleitet wird. Die in der Fig. 5 gezeigte
Schaltung ist also besonders brauchbar, wenn das gleichzeitige Auftreten von Schaltzuständen oder
Spannungen festgestellt werden soll.
Die Schaltung nach Fig. 5 besitzt außerdem die anderen, bei den bereits beschriebenen Schaltungen
erwähnten Vorteile. Wenn die Entnahmewicklung 60 des zweiten Speichers 56 Impulse empfängt, wird eine
Rückübertragungsspannung in der Einführwicklung 55 induziert, die jedoch unterhalb des durch die Vorspannung
E bedingten Schwellwertes liegt. Daher kann sie nicht auf die Speicherelemente 45 und 46 in
der ersten Stufe zurückwirken. Desgleichen sind durch geringe Flußänderungen in den Kernen der Speicherelemente
45 und 46 ausgelöste Störimpulse aus dem gleichen Grunde unwirksam.
Fig. 6 stellt eine »Und-Odere-Schaltung mit zwei
»Oder«-Zweigen, die in Reihe mit »Und-Oder«-Schaltelementen
liegen, dar. In diesem Falle sind die magnetischen binären Elemente 65 und 66 so angeordnet,
daß ihre Ausgangswicklungen 67 und 68 in Reihe gegeneinandergeschaltet sind. Außerdem liegen diese
Wicklungen 67 und 68 in Reihe mit zwei Parallelzweigen einer Schaltung, die die Ausgangswicklungen
69 bzw. 70 der magnetischen binären Elemente 71 und 72 enthalten. In diesen Parallelzweigen sind die
Dioden 73 bzw. 74 in Reihe mit den Wicklungen 69 bzw. 70 geschaltet. Die feste Spannungsquelle 75
liefert die Gegenspannung E für die Dioden 73 und 74. R1 und i?0 stellen Einführungs- bzw. Entnahmewicklungen
dar.
Die Schaltung nach Fig. 6 arbeitet so, daß beim Speichern einer binären »1« in jedem der Elemente 65,
66, 71 und 72 die in den Wicklungen 67, 69 und 70 während des Anlegens eines Entnahmeimpulses induzierten
Spannungen der Vorspannung E entgegengesetzt gerichtet sind, während die in dieser Zeit in
der Wicklung 68 induzierte Spannung den Dioden 73 und 74 entgegenwirkt. Der in der Wicklung 68 während
der Entnahme einer binären »1« aus dem Speicher 66 induzierte Spannungsimpuls hält die kombinierte
Ausgangsspannung des Netzwerks auf einem Wert unterhalb des durch die Größe der Vorspan-
nung E bedingten Schwellwertes. Daher kann ein Impuls nur weitergeleitet werden, wenn eine binäre
»0« in dem Element 66 gespeichert ist und wenn außerdem binäre Einsen in dem Element 65 und in
einem der Elemente 71 und 72 oder in beiden gespeichert sind.
In Fig. 7 ist eine Angabenspeicher- und Weiterleitschaltung, die einer der vorstehenden Ausführungen
ähnlich ist, dargestellt, nur wird in diesem Falle der Schwellwert für die Übertragungsimpulse
durch einen Germaniumtransistor 80 oder einen anderen Halbleiterverstärker erreicht, dessen Steuerelektrode
81 durch die Spannungsquelle 82 vorgespannt ist. Die Elektrode 81 und die Grundelektrode
83 des Transistors 80 liegen in Reihe mit der Ausgangswicklung 84 des magnetischen binären
Speichers 85 der ersten Stufe. Die erste Stufe muß außerdem eine Kombination von Elementen, wie sie
z. B. in der Fig. 5 oder 6 dargestellt sind, enthalten. Die in der Wicklung 84 während der Entnahme einer
binären »1« aus dem Element 85 induzierte Spannung übersteigt die Vorspannung E der Quelle 82
und erhöht das Potential der Steuerelektrode 81 gegenüber der Grundelektrode 83 bis zu einem Pegel,
bei dem die Leitfähigkeit zwischen der Elektrode 83 und der Kollektorelektrode 86 des Transistors 80
einsetzt. Die Leitung für den Kollektorkreis wird während der Entnahme aus der Spannungsquelle 87
entnommen. Während zum Betrieb dieser Schaltung bei der Entnahme eine geringe Energiemenge erforderlich
ist, gestattet sie jedoch, daß die erste Stufe mit sehr wenig Energie wegen der durch den Transistor
80 erzielten Verstärkung betrieben werden kann, wodurch der Vorteil des geringen Energieverbrauchs,
der die vorher beschriebenen Ausführungen der Eriindung auszeichnet, ebenfalls auftritt.
Während der Entnahme einer im Speicher 30 der zweiten Stufe gespeicherten binären »1« wird ein
Rückübertragungsimpuls in der Einführwicklung 91 dieses Elementes induziert. Die Wicklung 91 liegt
im Kollektorstromkreis des Transistors 80. Jedoch kann der Rückübertragungsimpuls keinen Strom
durch diesen Stromkreis wegen der von der Batterie 82 an die Steuerelektrode 81 angelegten negativen
Vorspannung hervorrufen. Der Transistor 80 hat wie die oben beschriebenen vorgespannten Dioden die
Wirkung, »Entnahme-Null«-Impulse und andere Störimpulse im Kopplungskreis zu unterdrücken. Ferner
können auch Elektronenröhren verwendet werden, wenn Energieverbrauch und Kosten keine wichtige
Rolle spielen. Von größerer Wichtigkeit ist jedoch, daß der Kopplungskreis eine feste und zuverlässige
Schwellenspannung zum Unterdrücken der Impulse aufweist, die nicht die richtige Größe haben.
55
Claims (11)
1. Schaltung zum Weiterleiten von gespeicherten Informationen durch Impulse mit mehreren
hintereinandergeschalteten Stufen, von denen jede wenigstens ein bistabiles magnetisches Speicherelement
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplung zweier aufeinanderfolgender Stufen
über eine oder mehrere Schwellwert-Vorspannungsquellen und ein durch diese vorgespanntes
Halbleiterelement erfolgt bei solcher Wahl des Schwellwertes, daß nur der beim Umschalten der
ersten Stufe von einem vorgegebenen ersten in einen vorgegebenen zweiten Speicherzustand entstehende
Impuls den Schwell wert des Kopplungskreises überschreitet und als Informationsimpuls
mit die Einführmindestspannung der zweiten Stufe übersteigender Amplitude den Koppelkreis
durchläuft.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halbleiterelement ein Halbleiterverstärker ist.
3. Schaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Speicherstufe
mehrere Speicherelemente aufweist und ein Inifo-rmationisübertragungsimpuls über den Kopplungskreis
nur weitergeleitet wird, wenn die Amplitude des kombinierten Impulses, der beim Umschaltern der einzelnen· Speicherelemente in
dem Kopplungskreis entsteht, den Schwell wert
überschreitet.
4. Schaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwellwert einstellbar ist.
5. Schaltung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherelemente
als »Und«-Stromkreis geschaltet sind und über den Kopplungskreis ein Impuls nur weitergeleitet
wird, wenn alle Speicherelemente gleichzeitig vom einem vorgegebenen aktiven »1«- in
einen vorgegebenen inaktiven »0«-Zustand: übergehen.
6. Schaltung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherelemente
als »Und.-Oder«-Stromkreis geschaltet sind und ein Impuls von dem Kopplungskreis nur
durchgelassen wird, wenn eine vorher bestimmte Kombination von Schaltzustänidem der Speicherelemente
auftritt.
7. Schaltung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherelemente
als »Oder«-Stramkreis .geschaltet sind.
8. Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Speicherstufe eine Einführwicklunig, eine Entnahmewicklung und eine Weiterleitwicklung, die
im Kopplungkreis liegt, enthält und daß durch den Kopplungskreis die störenden Rückübertragungsimpulse
unterdrückt werden., die in der Einführwicklung einer Speicherstufe bei deren
Umschalten von einem vorgegebenen aktiven»! <~ in einen vorgegebenen inaktiven »O«-Zustand induziert
werden.
9. Schaltung nach den Ansprüchen 1 bis S,
dadurch gekennzeichnet, daß ein sogenannter falscher Entnahmeimpuls, der beim Anlegen
eines Entnahmeimpulses an eine im inaktiven Zustand befindliche Speicherstufe entsteht, durch
den Kopplungskreis unterdrückt wird.
10. Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in
den Kopplungskreisen verwendeten Halbleiterelemente Gleichrichter oder Transistoren sind
und durch konstante Spannungsquellen mit geringer Streukapazität vorgespannt werden.
11. Schaltung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannungsquelle die Vorspannung für mehrere Kopplungskreise liefert.
In Betracht gezogene Druckschriften: Electronics, Januar 1951, S. 109, 110;
Proceedings of the I. R. E., April 1951, S. 401 bis 407.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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