DE1019016B - Kontaktpaar fuer elektrische Kontaktgabe bei praktisch leistungslosen Schaltvorgaengen - Google Patents

Kontaktpaar fuer elektrische Kontaktgabe bei praktisch leistungslosen Schaltvorgaengen

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DE1019016B
DE1019016B DES39919A DES0039919A DE1019016B DE 1019016 B DE1019016 B DE 1019016B DE S39919 A DES39919 A DE S39919A DE S0039919 A DES0039919 A DE S0039919A DE 1019016 B DE1019016 B DE 1019016B
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DE
Germany
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contact
nickel
tin
pair
event
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Application number
DES39919A
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English (en)
Inventor
Dr Phil Bruno Thiede
Dr Phil Heinz Gruess
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Siemens AG
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Siemens AG
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Publication date
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H1/00Contacts
    • H01H1/02Contacts characterised by the material thereof
    • H01H1/021Composite material

Description

  • Kontaktpaar für elektrische Kontaktgabe bei praktisch leistungslosen Schaltvorgängen Die Erfindung betrifft Kontaktpaare für elektrische Kontaktgabe bei praktisch leistungslosen Schaltvorgängen, z. B. Kontaktbuchsen und -stecker, Schalter, Verbindungslaschen und ähnliche Bauelemente, insbesondere der Fernmeldetechnik.
  • Um auch bei sehr geringen Kontaktspannungen von wenigen Millivolt oder Bruchteilen von Millivolt den Übergangswiderstand derartiger Kontakteinrichtungen möglichst klein zu halten, hat man bisher als Werkstoff für die die Kontaktgabe bewirkenden Kontaktelemente vorzugsweise Silber oder andere Edelmetalle verwendet. Hierbei hat man z. B. die betreffenden Edelmetalle auf den Kontaktträger als Niete oder als Überzüge galvanisch oder mittels Plattieren aufgebracht. Von diesen Edelmetallen ist Silber trotz seines kleinen Übergangswiderstandes im unkorridierten Zustand wegen der in Industrieluft einsetzenden Silbersulfidbildung besonders in den Fällen, in denen bei Stromlosigkeit oder unter kleiner Last geschaltet wird, praktisch ungeeignet. Die unedleren und daher wirtschaftlich zu bevorzugenden galvanisch aufgebrachten Oberflächen aus Kupfer, Bronze oder Messing leiden in noch größerem Maße als Silber unter der Unbeständigkeit gegen Atmosphärilien. Kontaktgebende Teile, deren galvanische Überzüge aus diesen Materialien bestehen, zeigen daher im Laufe der Zeit eine erhöhte Störanfälligkeit durch Auftreten von Übergangswiderständen.
  • In vielen Fällen, bei denen es auf besonders kleine Übergangswiderstände ankommt, hat man sich daher trotz der sehr hohen Preise genötigt gesehen, Edelmetalle, wie Rhodium, Palladium und Gold, zu verwenden. Hierdurch wird zwar ein sehr geringer Übergangswiderstand und eine ausreichende Korrosionsfestigkeit erzielt; man muß aber andere Nachteile in Kauf nehmen. So ist die Verwendung von Gold oder Palladium wegen ihrer geringen Härte und des damit verbundenen hohen Abriebes völlig unbefriedigend, weil bei häufigem Schalten die infolge des hohen Preises nur dünnen, auf den Kontaktträger aufgebrachten Überzüge dieser Edelmetalle sehr bald mechanisch abgetragen werden, so daß sich dann der Übergangswiderstand entsprechend den unedlen Eigenschaften des als Kontaktträger dienenden Grundrnaterials erhöht.
  • Bei Verwendung von Palladium und Rhodium bereitet es Schwierigkeiten, galvanisch aufgebrachte Oberflächen aus diesen Metallen mit Lötverbindungen zu versehen, so daß man gezwungen ist, die kontaktgebenden Teile mit zwei verschiedenen Oberflächen zu versehen, nämlich an den eigentlichen Kontaktstellen mit Palladium oder Rhodium und an den Stellen, an denen die Zuleitungsdrähte angelötet werden sollen, mit einem lötbaren Metall, beispielsweise Zinn. Eine wirtschaftliche Fertigung von kontaktgebenden Teilen aus Palladium und Rhodium ist daher nicht möglich; denn die verschiedene galvanische Behandlung der Oberflächen setzt sowohl die Anwendung von mindestens zwei verschiedenen Galvanikbädern als auch die Abdeckung der betreffenden Teile voraus, welche mit der anderen Oberfläche versehen werden sollen, so daß das wirtschaftlich besonders günstige Galvaniktrommelverfahren, bei welchem die Teile nicht einzeln kontaktiert zu werden brauchen, von vornherein ausscheidet.
  • Durch die vorliegende Erfindung werden nun Kontaktpaare für die elektrische Kontaktgabe bei praktisch leistungslosen Schaltvorgängen sowohl in ihren Eigenschaften wie auch in wirtschaftlicher und fertigungstechnischer Hinsicht wesentlich verbessert. Dies geschieht dadurch, daß erfindungsgemäß die die Kontaktgabe bewirkenden Kontaktoberflächen aus einer Nickel-Zinn-Legierung mit einem Nickelgehalt von ungefähr 20 bis 40 Gewichtsprozent und einem Zinngehalt von ungefähr 80 bis 60 Gewichtsprozent bestehen und galvanisch auf einem nicht aus Eisen bestehenden Kontaktträger aufgebracht sind.
  • Von früheren Untersuchungen her ist es bekannt, daß derartige Nickel-Zinn-Legierungen sehr hart und spröde sind. Gegen die Verwendung solcher Nickel-Zinn-Legierungen für elektrische Kontaktelemente bestand jedoch eine Abneigung, da man infolge ihres relativ niedrigen Schmelzpunktes eine Schmelzbrückenbildung und damit ein Verschweißen der sich berührenden Kontaktelemente befürchtet hat. Die erfindungsgemäß zusammengesetzte Nickel-Zinn-Legierung zeigt aber, daß sie trotz ihres relativ niedrigen Schmelzpunktes als Kontaktwerkstore bei praktisch leistungslosen Schaltvorgängen, d. h. in Kontakteinrichtungen, die bei Stromlosigkeit oder unter praktisch kleiner Last geöffnet werden, mit großem Vorteil verwendet werden kann. Gegenüber den bisher für oft betätigte, auf Abrieb beanspruchte elektrische Kontakte verwandten harten und spröden Stoffen, wie z. B. Wolfram und Molybdän, weist die erfindungsgemäß vorgeschlagene Legierung vor allem den Vorteil auf, daß es sich bei ihr um einen billigen, galvanisch abscheidbaren Werkstoff handelt, der bei kleinem Übergangswiderstand abrieb- und korrosionsfest ist. Außerdem läßt sich diese Legierung auch in dickeren Schichten ohne störende Rauhigkeit galvanisch auf die Kontaktträger aufbringen, was bei den bisher benutzten Werkstoffen ohne Zwischenpolieren überhaupt nicht möglich gewesen ist. Die Nickel-Zinn-Überzüge gemäß der Erfindung lassen sich mittels des Galvaniktrommelverfahrens aufbringen, so daß die auf diese Weise galvanisierten kontaktgebenden Teile sowohl in der Herstellung als auch bezüglich der Werkstoffkosten wesentlich billiger als bei der Verwendung von beispielsweise Rhodium sind.
  • Als Kontaktträger können beispielsweise Buntmetalle oder deren Legierungen, aber auch Edelstähle verwendet werden. Diese Metalle eignen sich im Gegensatz zu üblichem Eisen hinsichtlich ihrer Korrosionsfestigkeit als Kontaktträger, haben jedoch ohne den erfindungsgemäß zusammengesetzten Überzug eine ungenügende Anlaufbeständigkeit bzw. hohe Übergangswiderstände. Weiterhin hat sich gezeigt, daß besonders günstige elektrische und mechanische Eigenschaften dann erzielt werden, wenn der Kontaktträger aus gegebenenfalls verchromtem und/oder versilbertem Kupfer besteht. Es hat sich nämlich gezeigt, daß selbst so schwefelwasserstoffempfindliche Grundmetalle wie z. B. Kupfer oder Silber bei Nickel-Zinn-Überzügen von bereits 10 #x Stärke im Laufe der Korrosionsbeanspruchung keinerlei erhöhte Übergangswiderstände aufweisen. Dieses ist offenbar darauf zurückzuführen, daß im Gegensatz zu der Rostwirkung feuchter Atmosphäre auf Eisen der Korrosionsangriff durch Schwefelwasserstoff auf die genannten Grundmetalle nicht elektrochemischer Natur ist und sich daher auf der korrosionsfesten Oberfläche der Nickel-Zinn-Schicht nicht auswirkt.
  • Besonders vorteilhaft ist die Verwendung einer Nickel-Zinn-Legierung, bei welcher die Anteile der enthaltenen Nickel- und Zinnatome gleich groß sind da die Legierung in dieser Zusammensetzung eine außerordentliche Härte und Abriebfestigkeit und bezüglich ihrer Korrosions- und Anlaufbeständigkeit weitgehend den Charakter eines Edelmetalls besitzt. Auch während einer längeren Zeitdauer wird daher ein so ausgebildetes Kontaktelement nicht durch die üblichen, besonders in Industrieluft vorhandenen Korrosionsmittel, wie z. B. H2 S, C O2, in Verbindung mit Wasserkondensat angegriffen. Aus der hohen Anlaufbeständigkeit folgt, daß der Übergangswiderstand, der infolge des edlen Charakters der Legierung nach der Erfindung einen sehr geringen Wert, etwa in der Größenordnung des Übergangswiderstandes von Rhodium, hat, konstant bleibt. Außerdem wird das erfindungsgemäß ausgebildete Kontaktelement wegen seiner auflerordentlichen Härte, welche etwa der eines Kontaktelementes aus Iridium entspricht, auch bei sehr holten Betriebsschaltzahlen mechanisch nicht abgenutzt.
  • Ein weiterer Vorteil des Kontaktelementes gemäß der Erfindung besteht darin, daß es sich mit gewöhnlichen Weichloten löten läßt und daß es diese Eigenschaft der Lötfähigkeit auch nach langem Lagern in korrosiver Atmosphäre beibehält.
  • Erfindungsgemäß ausgebildete Kontaktelemente weisen also gegenüber den bisher bekannten Kontaktelementen erhebliche Vorzüge auf. Sie lassen sich für alle diejenigen Kontakteinrichtungen verwenden, die bei Stromlosigkeit oder unter praktisch kleiner Last geöffnet werden. Außer den eingangs angeführten Beispielen sei noch besonders auf die Verwendung bei Hochspannungstrennschaltern hingewiesen.

Claims (4)

  1. PATENT ANSPRt'c:liE: 1. Kontaktpaar für elektrische Kontaktgabe bei praktisch leistungslosen Schaltvorgängen, dadurch gekennzeichnet, daß die die Kontaktgabe bewirkenden Oberflächen aus einer Nickel-Zinn-Legierung mit einem Nickelgehalt von ungefähr 20 bis 40 Gewichtsprozent und einem Zinngehalt von ungefähr 80 bis 60 Gewichtsprozent bestehen und galvanisch auf einem nicht aus Eisen bestehenden Kontaktträger aufgebracht sind.
  2. 2. Kontaktpaar nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine derartige Zusammensetzung der Nickel-Zinn-Legierung, daß die Anteile an Nickel-und Zinnatomen gleich groß sind.
  3. 3. Kontaktpaar nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktträger aus Kupfer besteht.
  4. 4. Kontaktträger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktträger verchromt und/oder versilbert ist.
DES39919A 1954-07-07 1954-07-07 Kontaktpaar fuer elektrische Kontaktgabe bei praktisch leistungslosen Schaltvorgaengen Pending DE1019016B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1224938B (de) * 1962-10-13 1966-09-15 Asea Ab Korrosions- und anlaufbestaendiger UEberzug aus einer Zinnlegierung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1224938B (de) * 1962-10-13 1966-09-15 Asea Ab Korrosions- und anlaufbestaendiger UEberzug aus einer Zinnlegierung

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