DE1018946B - Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie in Gaselementen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie in GaselementenInfo
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Description
Für die Erzeugung elektrischer Energie in einem Brenngaselement durch Vereinigung von Sauerstoff bzw. Luft
einerseits und Brenngasen wie Wasserstoff, Kohlenmonooxyd usw. andererseits ist die Verwendung von Gas-Diffusions-Elektroden
bekannt.
Erst durch die Anwendung katalytisch aktiver Gas-Diffusions-Elektroden
wurde es möglich, mit Brenngaselementen schon bei Raumtemperatur ausreichende Stromdichten zu erzeugen.
Werden zum Betrieb der Elektroden Gemische aus aktivierbaren und inerten Gasen, beispielsweise Luft,
statt reinen Sauerstoffes verwendet, so reichern sich während des Betriebes die inerten Bestandteile des Gasgemisches
in den Poren der Elektrode an. Diese Anreicherung führt zur Verminderung des Partialdruckes
der aktivierbaren Bestandteile des Gasgemisches. Dadurch bildet sich ein Gaspolster von inerten Gasen, das die
Heranführung des Reäktionsgases erschwert oder unter Umständen ganz verhindert und somit zur »Erstickung«
d3r Elektrode führt. ·
Um diesen -»Erstickungseffekt«· zu vermeiden, wurden
Gas-Diffusions-Elektroden vorgeschlagen, bei denen der elektrolytische Kontakt zwischen der Substanz, an die
die Gasteilchen bei der Ionisation ihre Ladung abgeben, und der metallischen Stromableitung ganz oder teilweise
durch metallisch leitende Körner bewirkt wird. Diese Körner umschließen ein aus der Elektrode herausführendes
Steigrohr, das durch ein vorzugsweise automatisch zu betätigendes Ventil abgeschlossen ist, aus dem die
sich in der Elektrode ansammelnden inerten Gase abgeblasen werden können. Die besonders weiten Poren
dieser Elektroden werden durch kontinuierlich hindurchströmendes Frischgas zusätzlich gespült.
Durch die vorliegende Erfindung soll dieser Erstikkungseffekt bei solchen Gas-Diffusions-Elektroden vermieden
werden, deren mittlerer Porenradius über dem Elektrodenquerschnitt veränderlich ist.
Bekanntlich werden diese Elektroden so in den Elektrolyt eingebracht, daß die Poren mit dem kleineren
Radius T1 dem Elektrolyt zugewandt sind und die Poren
mit dem größeren Radius r2 auf der dem Gas zugewandten
Seite der Elektrode liegen. Hat der Elektrolyt in den Poren mit dem Radius T1 einen kapillaren Druck Pk1 und
in den Poren mit dem Radius r2 einen solchen von PK%,
so muß der Betriebsdruck Pg der Gas-Diffusions-Elektrode
zwischen diesen beiden kapillaren Drücken liegen (Pk1
> Pg~> Pk2)- Gegen diesen Betriebsdruck dringt
der Elektrolyt im Mittel bis zu einer gewissen Tiefe δ in die Poren der Elektrode ein und verhindert dadurch ein
ungenutztes Ausströmen des Gases.
Fig. 1 stellt schematisch und vergrößert Poren dar, deren Radien sich, kontinuierlich größer werdend, über
dem Elektrodenquerschnitt verändern, Fig. 2 Poren, deren Radien sich, absatzweise größer werdend, wie z. B.
Verfahren zur Erzeugung elektrischer
Energie in Gaselementen
Energie in Gaselementen
Anmelder:
Ruhrchemie Aktiengesellschaft,
Oberhausen (RhId.)-Holten,
und Steinkohlen-Elektrizität
Aktiengesellschaft, Essen
Dr. Eduard Justi
und Dipl.-Phys. August Winsel, Braunschweig,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
bei der beschriebenen Nickelelektrode, verändern. Die Poren der Elektroden bilden sich jedoch bei den meisten
Herstellungsverfahren nicht in regelmäßigen, sondern sehr unterschiedlichen Formen aus, wie es in Fig. 3 beispielsweise,
schematisch und vergrößert gezeigt ist. In diesen Figuren ist jeweils der Ausschnitt der Elektrodenwandung
mit 1, der Elektrolyt mit 2 und der Gasraum mit 3 bezeichnet. Die Maßangabe δ stellt die Eindringtiefe
des Elektrolyts in die Poren der Elektrode dar.
Es wurde gefunden, daß die Erzeugung elektrischer Energie aus Gasen mit brennbaren Bestandteilen einerseits
und Sauerstoff bzw. Luft und/oder einem Halogen andererseits in Form einer Brennstoffkette und unter
Verwendung von Gas-Diffusions-Elektroden, vorzugsweise solchen, deren mittlerer Porendurchmesser über
dem Elektrodenquerschnitt veränderlich ist, unter Vermeidung des Erstickungseffektes möglich ist. Nach der
Erfindung wird hierbei nach dem Absinken der ständig, vorzugsweise mit einer Normalelektrode, kontrollierten
Potentiale der Gas-Diffusions-Elektroden auf einen bestimmten Mindestwert der Gasdruck in den Elektroden
von dem Betriebsdruck Pg auf einen Spüldruck Ps
erhöht, wodurch die in den Elektroden angesammelten inerten Gase in den Elektrolyt gespült werden, worauf
anschließend der Gasdruck in den Elektroden wieder auf den Betriebsdruck Pg gesenkt wird. Während der Spülphase
soll also in den Elektroden ein Spüldruck P5 von solcher Höhe eingestellt werden, daß dadurch der in den
Poren mit kleinerem Radius J1 herrschende Kapillardruck
Pk1 des Elektrolyts überwunden wird.
Durch die Überwindung des Kapillardrucks PKl wird
die Elektrode vollständig von dem Elektrolyt freige-
709' 759/170
blasen, und die in den Poren der Elektrode angereicherten inerten Gase werden in den Elektrolyt gespült. Das auf
die Spülung folgende Ansteigen des Elektrodenpotentials zeigt deutlich, daß dadurch die Erstickung der Elektrode
aufgehoben wird.
Hat sich das Potential der Elektrode nach einer gewissen Zeit genügend erholt, so kann die Spülung
beendet werden. Dazu wird der Gasdruck in der Elektrode wieder auf den vor der Spülung vorhandenen
Wert Pg eingestellt. Nun kann der Elektrolyt unter dem
Einfluß der Kapillarkräfte wieder bis zu einer Tiefe δ in die Poren der Elektrode eindringen und dadurch das
Hindurchströmen elektrochemisch ungenutzten Gases verhindern.
Nach einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens soll der Spülvorgang in den Elektroden über
einen vorzugsweise automatisch arbeitenden Regelmechanismus ausgelöst und von einer Vergleichselektrode
gesteuert werden.
Ein Beispiel eines automatisch arbeitenden Regelmechanismus
ist in Fig. 4 schematisch dargestellt. Den positiven Pol des Brenngaselementes 1 bildet die Sauerstoffelektrode
2 mit dem Sauerstoffgasraum 3 und den negativen Pol die Brenngaselektrode 4 mit dem Brenngasraum
5. Diese Elektroden begrenzen den Elektrolytraum 6, der den Elektrolyt aufnimmt. Der erforderliche
Sauerstoff wird durch die Rohrleitung? in den Sauerstoffgasraum 3 gedrückt. Über den Umstellhahn 8 kann
dem Brenngasraum 5 durch die Rohrleitung 9 entweder das Brenngas unter dem Betriebsdruck Pg aus der allgemeinen
Brenngasleitung 10 oder das Spülgas aus dem unter Spüldruck P8. stehenden Vorratsgefäß 11 mittels
Rohrleitung 12 zugeführt werden. Der erzeugte Strom wird über die Leitungen 13 und 14 dem Verbraucher
zugeführt.
Zwischen der in dem Elektrolytraum 6 angebrachten Vergleichselektrode 15 und der Brenngaselektrode 4 bildet
sich eine Testspannung aus, der eine konstante Gleichspannung des Gegenspannungserzeugers 16 entgegengeschaltet
ist. Besteht zwischen der Testspannung und der Gegenspannung eine Differenz, so wird diese Differenzspannung
in dem hochohmigen Gleichstromverstärker 17 verstärkt und steuert dann das gepolte Relais 18. Dieses
Relais 18 schaltet je nach Richtung der verstärkten Differenzspannung den Servomotor 19 in Links- oder
Rechtslauf ein, wodurch der Umstellhahn 8 entsprechend betätigt wird.
Sinkt also infolge einer Erstickung der mit dem Betriebsdruck betriebenen Brenngaselektrode die Testspannung
unter den Wert der Gegenspannung, so ändert der durch das gepolte Relais fließende Strom infolge der
Differenzspannung seine Richtung. Das Relais und dadurch auch die Antriebsspannung des Servomotors
werden umgepolt, der Servomotor ändert seine Drehrichtung und bringt den Umstellhahn in die eingezeichnete
Stellung, so daß jetzt die Brenngaselektrode unter dem Spüldruck arbeitet. Loiter dem gegenüber dem
Betriebsdruck erhöhten Spüldruck wird der Elektrolyt aus den Poren der Brenngaselektrode herausgedrückt,
das Inertgaspolster in den Elektrolyt gespült und Frischgas herangeführt. Dadurch wird die Erstickung der
Brenngaselektrode beseitigt, und ihr Potential steigt wieder an. Durch das ansteigende Potential wird die
Testspannung wieder größer als die Gegenspannung. Das Relais polt sich erneut um und ändert die Drehrichtung
des Servomotors. Der Umstellhahn wird wieder in Arbeitsstellung gedreht und dadurch die Brenngaselektrode
an die allgemeine, unter dem Betriebsdruck stehende Brenngasleitung angeschlossen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie aus Gasen mit brennbaren Bestandteilen einerseits
und Sauerstoff bzw. Luft und/oder einem Halogen andererseits, in Form einer Brennstoffkette und unter
Verwendung von Gas-Diffusions-Elektroden, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Absinken der ständig
kontrollierten Potentiale der Gas-Diffusions-Elektroden auf einen bestimmten Mindestwert der Gasdruck
in den Elektroden von einem Betriebsdruck P9 auf einen Spüldruck Ps erhöht wird, wodurch die in
den Elektroden angesammelten inerten Gase in den Elektrolyt gespült werden, worauf der Gasdruck in
den Elektroden wieder auf den Betriebsdruck P9 gesenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülvorgang in den Elektroden über
einen automatisch arbeitenden Regelmechanismus ausgelöst und von einer Vergleichselektrode gesteuert
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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