DE1017822B - Osmometer - Google Patents

Osmometer

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DE1017822B
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DE
Germany
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membrane
pressure
container
valve slide
solvent
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Pending
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DEN9514A
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English (en)
Inventor
David Stuart Rowe
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National Research Development Corp UK
Original Assignee
National Research Development Corp UK
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    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N13/00Investigating surface or boundary effects, e.g. wetting power; Investigating diffusion effects; Analysing materials by determining surface, boundary, or diffusion effects
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Description

DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf die Messung des osmotischen Druckes wäßriger kolloidaler Lösungen. Der osmotische Druck läßt sich mittels eines Osmometers als das Äquivalent desjenigen hydrostatischen Druckes messen, den man auf die kolloidale Lösung aufbringen muß, um zu verhindern, daß das Lösungsmittel eine als halbdurchlässig bezeichnete Membran durchdringt, die von dem Lösungsmittel, jedoch nicht von dem gelösten Stoff durchdrungen werden kann.
Es sind bereits Osmometer bekannt, bei welchen in einem Klotz oder Körper eine Kammer für die zu untersuchende kolloidale Lösung vorgesehen ist, die von einer zwischen dem Körper und einer starren Deckplatte eingeklemmten halbdurchlässigen Membran abgedeckt wird. In den Deckel ist ein aufrecht stehender, teilweise mit Quecksilber gefüllter Behälter eingesetzt, der gegen die halbdurchlässige Membran offen ist. Die kolloidale Lösung kann von der Seite her in die Kammer eingebracht werden. Außerdem sind Mittel vorgesehen, um einen einstellbaren Druck auf die Lösung aufzubringen, um die Kolloide in der Kammer bzw. in einem sich an die Kammer anschließenden Flüssigkeitsraum gegen die mit Quecksilber überschichtete Membran zu pressen. Die Messung folgt durch Ablesung des Druckes sowie des Flüssigkeitsstandes der Lösung in einer an die Kammer angeschlossenen Kapillare.
Es ist auch bereits eine andere Anordnung bekannt, bei der zur Vermeidung einer Verunreinigung der Meßkapillare diese in eine auf der einen Membranseite liegende, das Ultrafiltrat enthaltende Kammer mündet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Instrument der beschriebenen Art zu schaffen, mittels dessen sich der osmotische Druck schneller und bequemer als mit den bekannten Geräten und trotzdem mit erheblicher Genauigkeit messen läßt.
Ein Osmometer nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß in der Deckplatte zwei im Abstand voneinander angeordnete, aufrecht stehende Behälter vorgesehen sind, von denen der eine zur Aufnahme der kolloidalen Lösung bestimmt ist und mit seinem offenen oberen Ende an Mittel zum Aufbringen eines Druckes mit einer entsprechenden Druckanzeigevorrichtung anschließbar ist. Mit seinem unteren Ende steht dieser Behälter mit der einen Seite der zwischen Deckel und Körper eingeklemmten halbdurchlässigen Membran in Verbindung. Der andere der beiden Behälter dient zur Aufnahme des Lösungsmittels und ist an seinem oberen Ende gegenüber der Atmosphäre offen. Er steht über eine Zapfeinrichtung mit dem Raum bzw. der Kammer auf der dem Behälter für die kolloidale Lösung entgegengesetzten Seite der Membran in Verbindung. Dieser Raum wird auf einem
Anmelder:
National Research Development
Corporation, London
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.- Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. von Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 24. September 1953
David Stuart Rowe, Knowle, Warwickshire
(Großbritannien),
ist als Erfinder genannt worden
Teil seiner Wandfläche von einer dünnen Metallmembran begrenzt, die mit dem beweglichen Teil eines mechanisch-elektrischen Übertragers verbunden ist.
Wenn man die kolloidale Lösung bzw. das Lösungsmittel in die zugehörigen Behälter füllt und mittels der Druckquelle einen Druck auf die kolloidale Lösung aufbringt, so bewirkt jeder überschüssige Durchtritt von Lösungsmittel durch die Membran in einer Richtung gegenüber dem Durchtritt in der entgegengesetzten Richtung nach dem Schließen des Ventils eine Änderung des Lösungsmittelvolumens in der durch die zweite Membran verschlossenen Kammer und somit eine Ausbiegung der zweiten (undurchlässigen Metall-) Membran. Der osmotische Druck der Lösung läßt sich an den Druckanzeigemitteln ablesen, wenn man den auf die kolloidale Lösung wirkenden Druck so eingestellt hat, daß beim Schließen des Ventils keine Änderung des Volumens der Membrankammer eintritt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der an Hand schematischer Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels vorgenommenen näheren Erläuterung der Erfindung hervor.
Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Osmometers, bei dem die Wärmeisolation entfernt ist;
Fig. 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie 2-2 in Fig.l;
Fig. 3 ist ein waagerechter Schnitt längs der Linie 3-3 in Fig. 2;
Fig. 4 zeigt einen teilweise als Ansicht gezeichneten Querschnitt längs der Linie 4-4 in Fig. 3;
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stanztes Loch in den »Lösungsmittel «-Behälter, während das untere Ende des Kanals durch einen herausnehmbaren Stopfen 56 verschlossen ist. Man kann diesen Stopfen entfernen, um den Kanal 23 zu 5 reinigen, wenn Fremdkörper aus dem »Lösungsmittel«- Behälter 11 in den Kanal gelangt sind. Unmittelbar oberhalb des oberen Endes des Stopfens 56 führt ein Längskanal 24 zu einem Querkanal 25, der sich dutrch die Wandung einer kanalförmigen Ventilfühirungs-
Kanal 28 verläuft von der Membrankammer 21 zu der Ventilführungsbahn 26 und bildet dort eine zweite Steueröffnung 29.
Die Ventilführungsbahn 26 erstreckt sich über die ganze Länge der Seitenfläche des Klotzes 14, und in ihr gleitet ein Ventilschieber 30 aus nichtrostendem Stahl, der genau in die Führungsbahn eingeschliffen und eingeläppt ist, und zwar insbesondere auf der die
Fig. 5 ist ein Teil eines Schnittes längs der Linie5-5
in Fig. 3;
Fig. 6 und 7 zeigen die Oberseite bzw. die Unterseite eines Membranunterstützungsteils;
Fig. 8 ist ein Schnitt längs der Linie 8-8 in Fig. 6;
Fig. 9 zeigt eine in Verbindung mit dem Osmometer
benutzte Schaltung.
Gemäß den Fig. 1 und 2 sind ein rohrförmiger Glasbehälter 10 für die kolloidale Lösung und ein ähnlicher Behälter 11 für das Lösungsmittel auf eine ge- ίο bahn 26 erstreckt und in der Wandung eine Steuereignete Länge und mit abdichtender Wirkung in eine öffnung 27 bildet. Ein zu dem Kanal 25 paralleler kräftige Deckplatte 12 aus nichtrostendem Stahl eingesetzt, und diese Deckplatte ist mit einem massiven
Klotz oder Körper 14, der ebenfalls aus nichtrostendem Stahl besteht, durch geeignete Mittel, z. B. die 15
Schrauben 13, lösbar verbunden.
Zwischen den gegenüberliegenden Flächen der Deckplatte 12 und des Klotzes 14 ist eine halbdurchlässige
Membran 15 eingeklemmt. Die Innenräume der rohrförmigen Behälter 10 und 11 setzen sich in Bohrungen 20 öffnungen 27 und 29 verschließenden Seite, der sich in dem Deckel 12 fort, an deren Ende die halbdurch- jedoch durch eine der beiden Schraubenspindeln 31 lässige Membran frei liegt. In dem Körper 14 befindet unbehindert längs der Führungsbahn 26 verschieben sich unterhalb der Mündungsbohrung für den »Lö- läßt. Die Schraubenspindeln 31 sind mit Spitzen versungs«-Behälter 10, der in die Deckplatte 12 eingesetzt sehen, so daß sie an den ebenen Stirnflächen des ist, eine Ausnehmung geringer Tiefe zur Aufnahme 25 Ventilschiebers 30 angreifen und den Schieber längs einer kugelechalenförmigen Membranunterstützung 16 der Führung bewegen können, ohne daß der Schieber aus rostfreiem Stahl. von seiner Sitz- oder Auflagefläche abgehoben wird.
Bei einem Ausführungsbeispiel besitzen die beiden Gemäß Fig. 5 sind die Ecken der Ventilführung Glasrohre 10 und 11 einen Durchmesser von 1,7 cm, hinterschnitten, um einen Spielraum für die Kanten während der Durchmesser des Membranträgers 1,6 cm 30 des Schiebers zu schaffen. Um den Ventilschieber in beträgt, so daß letzterer im wesentlichen die ganze Berührung mit seiner Auflagefläche zu halten, ist in Fläche der öffnung des Behälters 10 für die Lösung einer Nut 33 auf der Innenseite eines an dem Klotz einnimmt. Bei dieser Ausführung hat sich für Mem- mittels Schrauben befestigten Schieberdeckels 34 eine branen aus Nitrozellulose eine Wölbungshöhe des Druckleiste 32 aus geschichtetem Kunststoff vorge-Membranträger von 1,4 mm als zweckmäßig erwiesen. 35 sehen. Eine Druckeinstellschraube 35, die in der Mitte Der gewölbte Träger verhindert ein Flattern der zwischen den öffnungen 27 und 29 in dem Schieber-Membran bei niedrigen Drücken und ein Bersten bei deckel 34 vorgesehen ist, ermöglicht es, die Druckhohen Drücken. Bei einer zu großen Wölbungshöhe leiste 32 auf den Schieber 30 zu oder von ihm weg zu des Trägers wird die Halbdurchlässigkeit der Mem- bewegen, um den Anpreßdruck zwischen der Leiste bran beeinträchtigt. Gemäß den Fig. 6 bis 8 sind an 40 und dem Schieber und damit auch zwischen dem der gewölbten Fläche des Membranträgers in geringen Schieber und dessen Anlagefläche zu verändern. Abständen angeordnete Rippen vorgesehen, um eine Um die öffnungen 27 und 29 miteinander verbinden
große Fläche der Membran jeweils gegenüber den zu können, so daß der Inhalt des »Lösungsmittel«- Kanälen oder Rillen 17 zwischen den. Rippen anzu- Behälters 11 zur Unterseite der halbdurchlässigen ordnen. Um diese Kanäle oder Rillen 17 miteinander 45 Membran auf dem Membranträger 16 gelangt, besitzt zu verbinden, sind die sich schneidenden, in Durch- der Ventilschieber 30 einen Kanal 36, dessen an der messerrichtung verlaufenden Nuten 18 vorgesehen, die Anlagefläche des Schiebers mündende Enden den sich über die Umfangsfläche fortsetzen und mit den gleichen Abstand aufweisen wie die öffnungen 27 und sich schneidenden, diametral verlaufenden Nuten 19 29. Bringt man den Schieber in eine Lage, bei der an der Unterseite des Membranträgers in Verbindung 50 sich die Enden des Kanals 36 mit den öffnungen 27 stehen. Der Klotz 14 weist einen Kanal 20 auf, dessen und 29 decken, stehen somit diese öffnungen in der oberes Ende gleichachsig mit der Ausnehmung für gewünschten Weise miteinander in Verbindung. Diese den Membranträger ist und in diese Ausnehmung Ventil- bzw. Schieberkonstruktion ermöglicht ein sehr mündet, so daß der Kanal über die Nuten 18 und 19 schnelles Absperren der Verbindung beim Schließen, mit den Rillen 17 in Verbindung steht. Am unteren 55 und das Schließen des Schiebers verursacht in der Ende mündet der Kanal 20 in das engere Ende eines Membrankammer eine Druckänderung von weniger kegelstumpf förmigen Raumes, der eine Kammer 21 als 0,2 mm Wassersäule.
für die zweite Membran bzw. eine Trennwand bildet. Auf der der Trennfläche des Klotzes 14 gegenüber-
Die untere Öffnung der Kammer 21 ist durch eine liegenden Seite ist mittels Schrauben eine Tafel bzw. Membran 42 aus Messingfolie verschlossen, deren 60 ein Klotz 37 aus geschichtetem Kunststoff befestigt, Dicke bei dem hier behandelten Ausführungsbeispiel der eine starre Halterung 38 für eine mechanisch-elekannähernd 0,05 mm (002 inch) beträgt. Die Messing- ironische Übertragerröhre 39 (Type Nr. 5734 der folie ist mit Rhodium plattiert, und sie wird durch Radio Corporation of America) trägt. Die Kunststoffeine Gewindebuchse 22 aus Phosphorbronze, die in platte 37 trägt dazu bei, den Klotz 14 gegenüber der eine Gewindebohrung des Klotzes 14 eingeschraubt 65 sich während des Betriebes erwärmenden Übertragerist, in ihrer Lage gehalten. röhre 39 thermisch zu isolieren.
Unterhalb des »LösungsmitteU-Behälters 11 er- Die Übertragerröhre 39 umfaßt einen Mantel, der
streckt sich durch den Klotz 14 ein mit dem Behälter an einem Ende mit einem Kontaktsockel versehen und gleichachsiger Kanal 23. Am oberen Ende mündet am anderen Ende durch eine Membran verschlossen dieser Kanal 23 durch ein in die Membran 15 ekige- 70 ist, an der die Anode der Röhre beweglich angebracht
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ist. Zum Bewegen der Anode dient ein Finger 40, in den die festzustellende Bewegung eingeleitet wird. Selbst sehr kleine Auslenkungen des Fingere 40 verursachen eine Änderung des Widerstandes zwischen der Anode und der Kathode der Röhre, und diese Änderungen lassen sich leicht mit Hilfe eines, empfindlichen Galvanometers ermitteln, das in einer weiter unten beschriebenen Brückenschaltung vorgesehen ist. Die Achse des Röhrenmantels ist parallel zur Unterseite des Klotzes 14 angeordnet. Der Finger 40 erstreckt sich über die Öffnung der Klemmbuchse 22 für die Membran 42. Eine mit der Mitte der Membran 42 starr verbundene leichte, jedoch steife Stange 41 erstreckt sich durch eine öffnung in dem Kunststoffklotz 37, und diese Stange ist mit dem Finger40 durch ein kurzes Federstahlblatt 43 verbunden, welches die erforderliche geringfügige Winkelbewegung zwischen der Stange 41 und dem Finger 40 bei einer Auslenkung der Membran 42 zuläßt.
Gemäß. Fig. 9 bilden die Anode und die Kathode der Übertragerröhre 39 einen Zweig einer Wheatstoneschen Brücke. Die übrigen Zweige umfassen jeweils die festen Widerstände 44 und 45 bzw. den veränderbaren Widerstand 46, der einen Abgleichzweig bildet; die Verbindungsstellen der Zweige sind mit 47, 48, 49 und 50 bezeichnet. Die Verbindungsstellen 49 und 47 liegen jeweils am positiven bzw. negativen Pol einer Hochspannungs-Gleichstromquelle. Die Verbindungsstellen 48 und 50 sind über ein empfindliches Galvanometer G verbunden, und der Punkt 48 ist geerdet. Das Heizelement der Übertragerröhre wird von einer Stromquelle 51 über einen veränderbaren Widerstand 52 gespeist. Ein Voltmeter V ist vorgesehen, um die Potentialdifferenz an dem Heizelement anzuzeigen, die konstant gehalten werden muß, um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten.
Vorzugsweise wird das Osmometer auf einem Gestell (nicht dargestellt) durch an dem Klotz 14 angreifende Bolzen oder Schrauben unterstützt. Um das Instrument thermisch zu isolieren, ist der Klotz 14 von einer Abschirmung 53 aus geschichtetem Kunststoff umgeben, die auch die Übertragerröhre 39 einschließt. Ferner besitzt die Abschirmung Gewiindebohrungen für die Schraubenspindeln 31. Die Abschirmung 53 ist an dem Klotz 14 befestigt, und die Seitenflächen der Kunststoffplatte 37 sind gegenüber denjenigen des Klotzes zurückverlegt, um eine Berührung mit der Abschirmung bzw. Isolation und die Meßgenauigkeit beeinträchtigende Störungen zu vermeiden. Ein isolierender Deckel 54 paßt lose über die 5" Deckplatte 12, von der er erforderlichenfalls leicht abgehoben werden kann.
Der Klotz 14 besitzt ferner einen Kanal 55, der sich durch die Kunststoffplatte 37 bis zu einem Punkt in der Nähe des Membranträgers 16 erstreckt; dieser Kanal nimmt ein Thermoelement 58 auf, das die Temperatur des Inhalts des »Lösungs«-Behälters 10 anzeigt.
Wie in Fig. 1 durch strichpunktierte Linien angedeutet, kann man den »Lösungs «-Behälter 10 durch ein Rohr 57 mit einer Druckquelle und Druckanzeigemitteln (nicht dargestellt) verbinden.
Zum Gebrauch des Gerätes füllt man die Membrankammer 21 und die Kanäle in dem Klotz 14 z. B. mittels einer Pasteur-Pipette mit einem Lösungsmittel. Dann legt man die halbdurchlässige Membran 15 über den Membranträger 16 und die Trennfläche des Klotzes 14. An der Mündung des Kanals 23 wird in die Membran ein Loch gestanzt. Nunmehr legt man die Deckplatte 12 auf und verschraubt sie fest mit dem Klotz
14. Anfangs bringt man ein Lösungsmittel in den »Lösuiigs«-Behälter 10. Eine Menge von 2 cm3 genügt, um einen Spiegel oberhalb des Klotzes 14 zu erzeugen. Ferner bringt man in den »Lösungsmittel«- Behälter 11 so viel von dem Lösungsmittel ein, daß die Flüssigkeit ebenso hoch steht wie in dem »LösungSK-Beliälter 10. Auf diese Weise wird der von der Höhe der »Lösungs«-Säule herrührende hydrostatische Druck auf die Membran kompensiert. Nimmt man an, daß die Lösung und das Lösungsmittel eine ähnliche Oberflächenspannung aufweisen, werden die Wirkungen der Oberflächenspannung durch die im wesentlichen gleich großen Durchmesser der Behälter ebenfalls ausgeglichen.
Um den Gleichgewichtszustand herzustellen, sieht man eine Wartezeit vor,, deren Dauer sich nach der Art der verwendeten Membran richtet und daher starken Unterschieden unterliegt. Wenn sich das Osmometer im Gleichgewicht befindet, darf sich die Ablenkung des Galvanometers nicht ändern, wenn man den Schieber 30 bewegt, um die öffnung 29 zu schließen.
Dann entfernt man das Lösungsmittel aus dem »Lösungs«-Behälter und ersetzt es bis zur gleichen Höhe durch eine kolloidale Lösung, deren Temperatur die gleiche ist wie die mit Hilfe des Thermoelements 58 gemessene Temperatur der Flüssigkeit in dem »Lösungs«-Behälter. Die Druckleitung 57 wird an das obere Ende des »Lösungs«-Behälter 10 angeschlossen.
Die Messung des osmotischen Druckes kann nach einem »Null«-Verfahren erfolgen, bei dem man den auf den »Lösungs«-Behälter 10 wirkenden Druck variiert, bis sich beim Schließen der öffnung 29 durch den Schieber 30 keine Änderung der Ablenkung des Galvanometers G mehr zeigt. Das große Wärmespeicherungsvermögen des Klotzes 14 trägt dazu bei, die Temperatur während der eigentlichen Messung konstant zu halten. Um sogar noch genauere Messungen durchzuführen, kann man den Klotz in ein Wasserbad eintauchen, dessen Temperatur durch einen Thermostaten geregelt wird. Wird der Schieber geschlossen, bevor das Druckgleichgewicht erreicht ist, bewirkt das Durchtreten von Lösungsmittel durch die Membran eine allmähliche Steigerung oder Verminderung des in der Membrankammer 21 enthaltenen Lösungsmittelvolumens. Dies führt zu einer entsprechenden fortschreitenden Ausbiegung der Membran 42, wodurch bewirkt wird, daß die Anzeige des Galvanometers bei einer Volumenzunahme in der einen Richtung und bei einer Volumenabnahme in der entgegengesetzten Richtung kriecht. Man öffnet dann den Schieber erneut, verkleinert oder vergrößert den Druck entsprechend und führt eine neue Messung durch. Dieses Verfahren wiederholt man, bis sich keine Bewegung, mehr feststellen läßt. In diesem Falle ist der aufgebrachte Druck gleich dem osmotischen Druck der Lösung.
Ein alternatives Verfahren zum Schätzen des osmotischen Druckes von Kolloiden besteht darin, daß man die Druckänderung in der Membrankammer für einen gegebenen Druck und eine bestimmte Zeit ermittelt, während welcher der Schieber geschlossen ist, indem man den Unterschied zwischen den Galvanometerablenkungen unmittelbar vor und nach dem erneuten Öffnen des Schiebers nach Ablauf derjenigen Zeit bestimmt, während welcher der Schieber geschlossen war. Führt man dieses Verfahren für eine Reihe von Drücken oberhalb und unterhalb des osmotischen Druckes durch und trägt man den Druck über den in der oben erläuterten Weise erhaltenen Unter-
schieden der Galavanometerablenkungen auf, erhält " man eine lineare Beziehung zwischen dem Druck und der Galvanometerablenkung. Aus dem so erhaltenen Schaubild läßt sich dann der dem osmotischen Druck des Kolloids entsprechende Druck für die Galvanometerablenkung Null entnehmen.
Hat man den osmotischen Druck einer Lösung bestimmt, kann man die Lösung entfernen und durch andere kolloidale Lösungen ersetzen, die in der beschriebenen Weise auf die gleiche Temperatur ge- ίο bracht werden.
Da die Membrankammer 21 und der bei geschlossenem Schieber mit ihr verbundene Kanal in dem sehr starren Klotz aus nichtrostendem Stahl vorgesehen sind, kann die aus Messingfolie bestehende Membran ein Durchtreten von Flüssigkeit durch die Membran 15 mit hoher Empfindlichkeit anzeigen. Durch die Verwendung von nichtrostendem Stahl werden Korrosionserscheinungen vermieden.
An Stelle der Übertragerröhre 39 kann ein Übertragerkondensator oder ein Übertragertransformator verwendet werden, wobei zur Unterbringung die Bohrung der die Membran aus Messingfolie festhaltenden Gewindebuchse aus Phosphorbronze dienen kann.
Das erfmdungsgemäße Osmometer ist von einfacher Konstruktion, und seine Herstellung ist nicht kostspielig; es erlaubt eine schnellere, bequemere und erheblich genauere Messung des osmotischen Druckes kolloidaler Lösungen als die bisher gebräuchlichen Vorrichtungen und Verfahren. Bei genügender Sorgfalt und unter Verwendung geeigneter halbdurchlässiger Membranen läßt sich eine Genauigkeit von + 0,5 mm Wassersäule erreichen. Brauchbare Membranen wurden von Wells im »American Journal of Physiology«, 1932, Bd. 101, S. 409, beschrieben.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Osmometer mit einer starren Deckplatte und einem Körper, die fest, jedoch lösbar miteinander verbunden sind und zwischen sich eine halbdurchlässige Membran einklemmen, die eine kolloidale Lösung, deren osmotischer Druck gemessen werden soll, von ihrem Lösungsmittel trennt, einem aufrecht stehenden rohrförmigen, an der Deckplatte befestigten Behälter und Mitteln für das Aufbringen eines Druckes auf die kolloidale Lösung, um einen Durchgang des Lösungsmittels durch die Membran zu verhindern, sowie einem innerhalb des starren Körpers angeordneten, gegenüber der einen Seite der halbdurchlässigen Membran offenen Raum, dadurch gekennzeichnet, daß in der Deckplatte (12) zwei im Abstand voneinander angeordnete, aufrecht stehende rohrförmige Behälter (1O, 11) vorgesehen sind, wobei der eine Behälter (10), der zum Aufnehmen der kolloidalen Lösung bestimmt ist, mit seinem offenen oberen Ende an die Mittel für das Aufbringen eines Druckes und an die Druckanzeigevorrichtung anschließbar ist und an seinem unteren Ende gegenüber der einen Seite der halbdurchlässigen, zwischen dem Körper (14) und der Deckplatte (12) eingeklemmten Membran (15) offen ist und der andere, das Lösungsmittel aufnehmende Behälter (11) an seinem oberen offenen Ende dem Druck der Umgebungsluft ausgesetzt ist, daß der Behälter (11) für das Lösungsmittel über eine Zapfeinrichtung (30) mit dem Raum (21) verbunden ist und daß der Raum (21) nach der dem Behälter (10) für die kolloidale Lösung gegenüberliegenden Seite der Membran (15) offen ist und als Teil seiner Wandfläche eine Membran (42) aus dünner Metallfolie einschließt, die mit dem bewegliches Teil eines mechanisch-elektrischen Übertragers verbunden ist.
2. Osmometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des unteren Endes des Behälters (10) für die Lösung ein gewölbter Membranträger (16) vorgesehen ist, dessen Oberfläche Rippen oder Rillen (17) aufweist, über die ein großer Teil der Fläche der den Membranträger (16) berührenden Membran (15) mit der Membrankammer (21) verbunden ist.
3. Osmometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Membranträger (16) als herausnehmbares Einsatzstück in einer Aus- i nehmung in der Trennfläche zwischen dem Körper (14) und der Deckplatte (12) ausgeführt ist, wobei der gewölbte Teil des Membranträgers etwas über diese Trennfläche hinausragt.
4. Osmometer nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen oder Kanäle (17) zwischen den Rippen des Membranträgers (16) durch sich schneidende, in Durchmesserrichttmg verlaufende Nuten (18) miteinander verbunden sind, welche sich über die Umfangskante 'des Membranträgers hinweg fortsetzen und in diametrale Nuten (19) an der Unterseite des Membranträgers (16) übergehen, welche sich an.'^tler Mündung einer von der Ausnehmung zu der Membrankammer (21) führenden Bohrung schneiden.
5. Osmometer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Membrankammer (21) bzw. dem »Lösungsmittels-Behälter (11) verbundene Kanäle (28 bzw. 23,24/25) zu Mündungen (29 bzw. 27) in einer Anlagefläche (26) für einen einen durchgehenden Kanal (36) aufweisenden Ventilschieber (30) führen, der die Mündungen der Kanäle (29 bzw. 27) bei einer Stellung des Ventilschiebers miteinander verbindet und bei einer anderen Stellung die Verbins|jtmg zwischen den Mündungen unterbricht und verschließt.
6. Osmometer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilschieber (30) in einer kanalförmigen Gleitbahn angeordnet ist, deren Basis die Anlagefläche (26) bildet, gegen welche der Ventilschieber durch eine gegenüber eiern Ventilschieber einstellbare Druckleiste (32) sä'gedrückt wird, daß der Anpreßdruck zwischen «er Druckleiste (32) und dem Ventilschieber (30) und somit auch zwischen dem Ventilschieber (30) und dessen Anlagefläche (26) veränderbar ist.
7. Osmometer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilschieber (30) durch mit Spitzen versehene Schraubenspindeln (31) bewegbar ist, welche an den ebenen Stirnflächen des Ventilschiebers angreifen und diesen längs der Führung bewegen, ohne daß der Ventilschieber von seiner Anlagefläche abgehoben wird.
In Betracht gezogene Druckschriften: F. Kohlrausch, »Praktische Physik«, 1943, S. 247/248;
deutsche Patentschriften Nr. 669 342, 419 311.
Bd. I,
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
© 709 756/366 10.57
DEN9514A 1953-09-24 1954-09-23 Osmometer Pending DE1017822B (de)

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