DE1017758B - Fahrbarer Kran oder Bagger mit mehreren Motoren - Google Patents

Description

• Fahrbarer Kran oder Bagger mit mehreren Motoren Bei fahrbaren Kranen oder Baggern ist es üblich, sämtliche Arbeitsbewegungen durch einen gemeinsamen Antriebsmotor hervorzubringen. Hierzu wird meist ein Dieselmotor verwendet, der in dem nach rückwärts ausladenden Teil des Maschinenhauses untergebracht ist und als Gegengewicht dient. Die Verzweigung des Antriebes für die verschiedenen Arbeitsbewegungen erfolgt in einem Verzweigungsgetriebe, in welchem, und zwar regelmäßig über ein Stufengetriebe, die Geschwindigkeit verändert werden kann. Auch der Fahrantrieb wird über dieses Getriebe geführt. Die bekannte Ausführungsform hat den Nachteil, daß entweder die Fahrgeschwindigkeit begrenzt ist durch die Größe des Antriebsmotors, dessen Stärke regelmäßig nach den anderen vorkommenden Arbeitsbewegungen bemessen wird, oder daß man zum Erreichen einer hohen Fahrgeschwindigkeit einen entsprechend starken Motor wählt. Die Motorleistung kann im Arbeitsbetrieb nur zu einem kleinen Bruchteil, mit schlechtem Wirkungsgrad, ausgenutzt werden, was wiederum die Gefahr von Betriebsstörungen in sich birgt.
• Nach einem älteren Vorschlag hat man schon zwei Motoren vorgesehen, die unabhängig voneinander oder gemeinsam verschiedene Triebwerke antreiben können. Dort wird aber für jeden Antriebsmotor ein besonderer Hauptgetriebekasten mit einem Richtungswechselgetriebe und einem Stufenschaltgetriebe vorgesehen, und erst von diesen Getriebekästen kann eine Verbindung zu einem gemeinsamen Verzweigungsgetriebe hergestellt werden.
• Erfindungsgemäß sollen bei Antrieb eines Kranes oder Baggers durch zwei Motoren, die einzeln oder gemeinsam verschiedene Triebwerke antreiben können, die Gesamtanordnung vereinfacht und die Herstellung verbilligt werden. Hierzu läßt man beide parallel geschalteten Motoren über je eine ausrückbare oder Überholungskupplung unmittelbar auf eine gemeinsame Getriebeeinheit einwirken, und in dieser Einheit soll außer dem Verzweigungsgetriebe wenigstens ein Übersetzungsänderungsgetriebe untergebracht sein. Der Platzbedarf für eine solche Anordnung ist gering und unterscheidet sich von dem der herkömmlichen Einmotorenbauweise lediglich dadurch, daß an Stelle eines größeren Motors jetzt zwei kleinere untergebracht werden müssen. Darüber hinaus sind nur zwei zusätzliche Kupplungen erforderlich. Man erreicht hierbei schon mit geringen Mehrkosten den beachtlichen Vorteil, daß im Normalbetrieb wahlweise nur der eine oder andere der beiden kleineren Motoren zu laufen braucht, die Gesamtleistung aber jederzeit für jeden Zweck zur Verfügung steht. Wenn von leiden Motoren einer ausfallen sollte, so wird dadurch die Aktionsfähigkeit des Kranes nur insofern eingeschränkt, als die mögliche Fahrgeschwindigkeit auf der Straße herabgesetzt ist. Da man aber die Gesamtstärke beider Motoren größer als bei einem Einmotorenkran bemessen wird, ist auch mit einem Motor die mögliche Fahrgeschwindigkeit kaum verschieden von der erreichbaren Geschwindigkeit bei herkömmlichen Straßenkranen.
• In der Zeichnung, die eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise wiedergibt, sind in dem Kranbaus 2 eines fahrbaren Kranes zu beiden Seiten eines Gegengewichtskastens 5 zwei Motoren 1 und 4 angeordnet, die über Keilriementriebe 6, 7 und zwei schaltbare oder Überholungskupplungen 8, 9 auf einen Getriebekasten 3 treiben. Das Untersetzungsgetriebe und die Wechselkupplung sind mit dem Verzweigungsgetriebe im Kasten 3 angeordnet. Im vorliegenden Fall erfolgt der Eintrieb über eine gemeinsame Welle. Allerdings kann auch der Motor 4 an eine besondere Welle angeschaltet werden, wobei innerhalb des Getriebekastens für diese Welle die gleichen Kupplungsinöglicbkeiten vorgesehen sind. Insbesondere kann diese zweite Eintriebswelle gleichzeitig Abtriebswelle sein, z. B. für das Fahrwerk, wenn der Fahrabtrieb von diesem Motor abgeschaltet werden kann, ohne daß die Verbindung vorn Getriebe zum Motor unterbrochen wird. Bei jeder der drei geschilderten Ausführungsformen kann stets jeder Motor auf jeden Antrieb einwirken, und beide Motoren lassen sich gleichzeitig mit dem Fahrwerk, gegebenenfalls auch mit jedem anderen Antrieb verbinden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Fahrbarer Kran oder Bagger mit mehreren Motoren, die einzeln oder gemeinsam die verschiedenen Triebwerke antreiben, dadurch gekennzeichnet, daß beide parallel geschaltete Motoren (1, 4) über je eine ausrückbare oder Überholungskupplung( 8, 9) unmittelbar auf eine gemeinsame Getriebeeinheit einwirken, welche wenigstens ein Übersetzungsänderungsgetriebe und ein Verzweigungsgetriebe aufweist. Entgegengehaltene ältere Rechte: Deutsches Patent Nr. 953 110.