DE1017331B

DE1017331B - Haarpflegemittel

Info

Publication number: DE1017331B
Application number: DEW16772A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hans Freytag
Original assignee: Wella GmbH
Current assignee: Procter and Gamble Deutschland GmbH
Priority date: 1955-05-26
Filing date: 1955-05-26
Publication date: 1957-10-10

Description

Haarpflegemittel Zahlreiche Wege zur Herstellung von Haarpffegemitteln wurden bisher empfohlen, um das Haar zu pflegen und einen Schutz gegen Erkrankungen des Haarbodens und des Haares zu erzielen. Die meisten derzeit bekannten Mittel üben, wie die Erfahrung zeigt, jedoch nur Scheinwirkungen insofern aus, als sie fast immer in Verbindung mit einer Massage, sei es mit den Fingern, sei es durch geeignete Geräte, angewendet werden und die so verursachte bessere Durchblutung des Hautgewebes allein schon die allgemeine Besserung der Haarerkrankungen herbeiführt, oder es werden durch die üblichen Mittel lediglich optische Effekte, z. B. Geschmeidigkeit und Glanz erzielt, ohne daß j-edoch hiermit eine vor Haarkrankheiten schützende Pflege verbunden ist.
Zur Herstellung solcher Mittel benutzte man bisher die unterschiedlichsten Stoffe. Manche von ihnen sind chemisch keineswegs immer so definiert, daß deren Empfehlung zugleich eine allgemeine Lehre darbieten würde. Oft handelt es sich z.R. um Extrakte von Hilkräutern, die mit anderen organischen Lösungsmitteln, z.B. dem physiologisch wegen seiner hautirritierenden Wirkung nicht unbedenklichen Petroläther, pflanzliche oder ätherischen Ölen, versetzt werden. Solche organische Lösungsmittel bewirken -auf das Haar gebracht - eine zu starke Entfettung des Haares und üben außerdem auf der Haut gewisse, wenn auch nicht zu starke Reize aus, die zur Steigerung des Hautstoffwechsels mehr oder weniger beitragen können.
Als Zusatz zu Haarpflegemitteln wurden schon im Sinne einer Reiztherapie Nikotinsäure oder deren Salze sowie Nikotinsäureester empfohlen. die Wirkung eines derartigen Mittels kann aber nur einseitig zugunsten der Haut sein, insofern es eine Hyperamie der damit in Berührung kommenden Hautgewebe verursacht, ohne daß eine spezifischere Wirkung für das Haar selbst möglich wäre, obwohl eine derartige Wirkung bei den sogenannten p.p.-Faktoren (pellagrapräventiv), der Nikotinsäure, Nikotinsäureamid.
Vitamin B6 (Adermin) und der Pantothensäure zu erwarten ist, aber mit Ausnahme der Pantothensäure bisher nicht nachgewiesen werden konnte.
Auch war es bekannt, daß man Haarpflegemitteln neben anderen Komponenten z.R. Pantothensäure zusetzt.
Es wurde nun gefunden, daß man ein Haarpflegemittel, welches sowohl vorhandenes Haar pflegt als auch eine Förderung des Haarwuchses bewirkt, erhält, wenn man es aus Tnosit und p-Aminobenzoesäure, in reinstem Isopropylalkohol gelöst und mit Wasser verdünnt, aufbaut und mit einem Zusatz von Formamid und einem geringen Zusatz eines hyperamisierend wirkenden Stoffes z.B. Nikotinsäure, die sich mit den anderen Komponenten nicht umsetzt, versieht, wobei insbesondere durch den Zusatz von Formamid ein tieferes Eindringen der pflegenden Komponenten in das Haar erreicht wird und diese nicht nur an der Haaroberfläche haftenblieiben. Hierdurch würde allenfalls ein optischer Effekt erzielt werden.
Es ist bekannt, z. B. in kosmetischen Zubereitungen, Formamid, vorzugsweise als Glyoerinersatz, zu verwenden, wie dies in der deutschen Patentschrift 765 671 empfohlen wird, oder es als Keimtötungsmittel zu benutzen (vgl. deutsche Patentschrift 743 310). Formamid allein übt auf die vorbeugende Haarpflege keinen Einfluß aus. Gemeinsam mit Inosit und p-Aminobenzoesäure angewandt, konnten aber die obenerwähnten Behandlungserfolge erzielt werden.
Die Wirkung der Kombination Inosit und p-Aminobenzoesäure mit Formamid und Nikotinsäure, den Haarausfall zu hemmen, geht über die Summe der kaum beachtlichen oder überhaupt nicht nachweisbaren Wirkung der einzelnen Komponenten überraschenderweise weit hinaus. Wasser und Alkohole stören nicht, hingegen wirken Pettstoffe in Form von Emulsionen oder andieren Dispersionen beträchtlich hemmend, wahrscheinlich infolge Beeinflussung osmotischer Vorgänge an Haar und Kopfhaut.
Beispiel Folgende Komponenten werden zu einer Lösung verarbeitet: 0,250 Gewichtsteile Inosit 0,250 " p-Aminobenzoesäure 5,000 ,, Formamid 40, " reinster Isopropylalkohol oder 96 volumprozentiger unvergällter Äthylalkohol aufgefüllt auf 100,000 Volumteile mit destilliertem Wasser.
In 100 ml Lösung werden anschließend 0,200 g Nikotinsäure gelöst.
Das Mittel ist in dunklen Flaschen aufzubewahren, da die p-Aminobenzoesäure sich im Tageslicht in wäßrigalkoholischer Lösung etwas bräunt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Haarpflegemittel, gekennzeichnet durch eine alkoholische Lösung von Meso-Inosit und p-Aminobenzoesäure mit einem Zusatz von Form- amid und einer geringen Menge eines hyperämisierenden Stoffes. vorzugsweise Nikotinsäure.

In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Patenschrift nr. 835 038 ; »Seifen. Ölf, Fett,e Wachse«, 1952, S. 235 bis 238 ; 1953, S. 232, 307, 308 ; II. J a n i s t y n , «Riechstoffe, Seifen, Kosmetika«, 1950, Bd. I, S. 64.