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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Magnetresonanz
(MR)-Bildgebung, bei dem in zeitlicher Abfolge mehrere MR-Schichtbilder
an unterschiedlichen Positionen innerhalb eines zu untersuchenden
Körperbereiches
erfasst und dargestellt werden. Die Erfindung betrifft auch eine
MR-Anlage zur Durchführung
des Verfahrens.
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Die
Magnetresonanz-Tomographie ist eine bekannte Technik zur Gewinnung
von Bildern des Körperinneren
eines lebenden Untersuchungsobjekts. Zur Durchführung der Magnetresonanz-Tomographie erzeugt
ein Grundfeldmagnet ein statisches relativ homogenes Grundmagnetfeld.
Diesem Grundmagnetfeld werden während
der Aufnahme von MR-Schichtbildern schnell geschaltete Gradientenfelder überlagert,
die von sog. Gradientenspulen erzeugt werden. Mit Hochfrequenzsendeantennen
werden Hochfrequenzimpulse zur Auslösung von Magnetresonanzsignalen
in das Untersuchungsobjekt eingestrahlt. Die mit diesen Hochfrequenzimpulsen hervorgerufenen
Magnetresonanzsignale werden von Hochfrequenzempfangsantennen aufgenommen.
Die Magnetresonanzbilder des untersuchten Körperbereiches des Untersuchungsobjektes
werden auf Basis dieser mit den Empfangsantennen empfangenen Magnetresonanzsignale
erstellt. Jeder Bildpunkt im Magnetresonanzbild entspricht dabei
einem Intensitätswert
eines empfangenen Magnetresonanzsignals eines kleinen Körpervolumens.
Durch geeignete Ansteuerung der Gradientenspulen lassen sich MR-Schichtbilder
an unterschiedlichen Positionen und in unterschiedlicher angulärer Lage,
d. h. in unterschiedlicher Winkellage der erfassten Schicht zur
z-Achse der Magnetresonanzanlage,
erfassen.
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Ein
Teilgebiet der Magnetresonanz-Tomographie stellt die MR-Angiographie dar,
bei der Bilder des Gefäßsystems
des zu untersuchenden Körperbereiches
erfasst werden. Der erforderli che Bildkontrast kann durch Einbringen
eines Kontrastmittels in die darzustellenden Gefäße vor oder während der MR-Aufnahme erhöht werden.
Diese Technik ist auch unter dem Begriff ceMRA (contrast enhanced
magnetic resonance angiography) bekannt. Zur visuellen Darstellung
eines größeren Bereiches
eines zu erfassenden Gefäßsystems
wird häufig
die sog. MIP (Maximum Intensity Protection) eingesetzt. Alle erfassten MR-Schichtbilder des
Gefäßsystems
werden hierbei zu einem dreidimensionalen Datensatz zusammengefasst.
Durch diesen Datensatz wird eine Schar von parallelen Strahlen gelegt.
Entlang jedes einzelnen Strahls wird derjenige Punkt mit der höchsten Signalintensität gewählt. Aufgrund
der Tatsache, dass Blutgefäße mit hoher
Signalintensität
abgebildet werden, wird somit entlang jedes Strahls gerade ein Bildpunkt gewählt, der
zu einem Gefäß gehört. Dieser
Punkt wird nun am Ende des jeweiligen Strahls in die Projektionsebene,
die senkrecht zu den Strahlen liegt, eingetragen. Auf diese Weise
entsteht ein Projektionsbild des Gefäßsystems. Durch Änderung
der Richtung der Projektionsstrahlen werden unterschiedliche Gefäßprojektionen
berechnet. Werden diese Projektionen nacheinander auf einem Monitor dargestellt,
so entsteht beim Beobachter ein räumlicher Eindruck des Gefäßsystems.
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Eine
Anwendung der MR-Angiographie betrifft die MR-geführte Gefäßintervention,
bei der ein in ein Gefäß eines
Körperbereiches
eingeführtes
interventionelles Instrument durch gleichzeitige MR-Bildgebung verfolgt
wird. Das Instrument selbst, bspw. ein Führungsdraht, ein Stent und/oder
ein Ballonkatheter, kann über
den durch die Suszeptibilität
bedingten Artefakt im jeweiligen MR-Schichtbild identifiziert bzw.
erkannt werden. Diese Technik wird auch als „passive tracking" bezeichnet. Das
Instrument selbst, bspw. ein Führungsdraht,
ein Stent und/oder ein Ballonkatheter können auch als „aktive" Resonanzkreise,
als „aktive" Antennen oder „aktive" Spulen aufgebaut
sein, wobei die Identifzierung der Lage des Instrumentes in der
Schicht durch eine lokale Signalaufnahme bzw. durch eine Signalüberhöhung identifiziert
werden kann. Diese Technik wird auch als "aktives Tracking" bezeichnet.
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Bei
diesen Anwendungen muss der Bediener der MR-Anlage die Position
und Angulierung der zu erfassenden 2D-Schicht des MR-Schichtbildes manuell über eine
Graphik-Schnittstelle, die der MIP-Darstellung einer ceMRA überlagert
wird, eingeben. Die Kontrolle der korrekten Positionierung erfolgt
durch Ausführung
der bildgebenden Sequenz, d. h. durch Erfassung des MR-Schichtbildes
an der eingegebenen Position in der gewählten angulären Lage. Auf der Suche nach
dem interventionellen Instrument muss diese Prozedur für jeden
Punkt entlang des Gefäßes wiederholt
werden. Weiterhin wiederholt sich dieser Vorgang nach dem Auffinden
des interventionellen Instruments beim Vorschieben desselben im
Rahmen des jeweiligen minimalinvasiven Eingriffs. Die Suche und
die Verfolgung des interventionellen Werkzeugs sind extrem zeitaufwendig
im Vergleich zu einer konkurrierenden bildgebenden Technik, bei
der die Verfolgung des Instruments mittels konventioneller Röntgenstrahldurchleuchtung
erfolgt.
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Eine
vergleichbare Problematik ergibt sich in Fällen, in denen mittels MR-Bildgebung
ein in einen Körperkanal
eingebrachtes Objekt, bspw. ein Endoskop oder eine Sonde, verfolgt
werden soll.
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Die
DE 195 43 785 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Magnetresonanz-Bildgebung, bei dem mit einer MR-Anlage
eine MR-Aufnahme eines Körperbereiches
durchgeführt
wird. Bei der MR-Aufnahme wird durch den Verlauf eines Katheters
eine Trajektorie innerhalb des Körperbereichs
in einem Koordinatensystem vorgegeben, wobei an einzelnen Positionen
entlang der Trajektorie Schichtbilder innerhalb des Körperbereichs
erfasst werden.
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Die
Veröffentlichung „Techniken
der Magnetresonanz-Angiographie" von G. Laub et al.,
Electromedica 66 (1998), Heft 2, Seiten 62 bis 70 gibt einen Überblick über Projektionsverfahren
bei der MR-Angiographie-Bildgebung.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, ein Verfahren sowie eine Anlage zur Magnetresonanz-Bildgebung
anzugeben, die die vereinfachte Verfolgung eines in einen Körperkanal,
insbesondere ein Gefäß, eines
zu untersuchenden Körperbereiches
befindlichen Objektes ermöglichen.
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Die
Aufgabe wird mit dem Verfahren sowie der MR-Anlage gemäß den Patentansprüchen 1 bzw. 11
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sowie der MR-Anlage
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Beim
vorliegenden Verfahren wird mit einer MR-Anlage zunächst eine
MR-Aufnahme des zu untersuchenden Körperbereiches vorgenommen.
Diese MR-Aufnahme kann bspw. mittels der ceMRA-Technik zur Aufnahme eines Gefäßbaums und
anschließende
MIP-Darstellung
der dreidimensionalen Aufnahme, ggf. unter verschiedenen Perspektiven,
erfolgen. Anhand dieser MR-Aufnahme wird erfindungsgemäß eine Trajektorie
bzw. ein Pfad innerhalb des von der MR-Aufnahme umfassten Körperbereiches in
einem Koordinatensystem der MR-Anlage, d. h. einem mit dieser Anlage
fest verbundenen Koordinatensystem, vorgegeben. Als Trajektorie
wird hierbei anhand der MR-Aufnahme ein Verlauf in dem Körperkanal
bzw. dem Gefäß innerhalb
des zu untersuchenden Körperbereiches
gewählt,
innerhalb dessen das Objekt verfolgt werden soll. Diese Vorgabe
bzw. Vorplanung der Trajektorie kann bspw. durch Markieren einzelner
Punkte in der oder den jeweiligen perspektivischen oder dreidimensionalen
Darstellungen der MR-Aufnahme entlang des erwünschten Pfades oder auch durch
Markieren aller alternativ möglichen
aber unerwünschten
Pfade erfolgen. Unter einer Trajektorie ist in der vorliegenden
Patentanmeldung allgemein eine dreidimensionale Kurve im Koordinatensystem
der MR-Anlage zu verstehen. Bei Vorgabe einzelner Punkte kann diese
Trajektorie automatisch durch eine geradlinige Verbindung der Punkte
oder einen Fit einer Kurve durch diese Punkte berechnet werden.
Nach der Festlegung der Trajektorie werden MR-Schichtbilder des
zu untersuchenden Körperbereiches
an einzelnen vorgebbaren Positionen entlang der Trajektorie mit
einer angulären
Lage erfasst, die in einer für
jedes MR-Schichtbild vorgebbaren Perspektive aus der Trajektorie
unter der Maßgabe
berechnet wird, dass in jedem MR-Schichtbild ein maximaler Abschnitt
der Trajektorie enthalten ist. Die MR-Schichtbilder des zu untersuchenden
Körperbereiches
werden somit jeweils an den einzelnen vorgegebenen Positionen entlang
der Trajektorie je nach benutzervorgewählter Perspektive automatisch
relativ zum Patienten- oder Magnetkoordinatensystem anguliert, wobei
die se Angulierung unter der obigen Maßgabe in der jeweils vorgewählten Perspektive aus
der Trajektorie berechnet wird.
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Bei
dem Einsatz des vorliegenden Verfahrens befindet sich ein vorgebbarer
Bereich, insbesondere das Zentrum, des jeweiligen MR-Schichtbildes
immer in dem von der Trajektorie betroffenen Abschnitt, bspw. eines
Gefäßes. Über die
aus der Trajektorie berechnete Angulierung der erfassten Schicht
wird erreicht, dass jeweils ein möglichst großer Abschnitt der Trajektorie
bzw. des betroffenen Gefäßes oder
Körperkanals
im MR-Schichtbild
zu erkennen ist. Dies erleichtert das Auffinden und die Verfolgung
des Objekts. Die Berechnung der angulären Lage für jedes MR-Schichtbild kann
bspw. über die
Tangente an der jeweiligen Position entlang der Trajektorie bzw.
die Lage der entsprechenden Nachbarpunkte auf der Trajektorie berechnet
werden. Die Lage der jeweiligen Schicht wird daher jeweils dem Verlauf
der Trajektorie bzw. des Gefäßes angepasst. Die
Bedienperson der MR-Anlage muss somit lediglich die gewünschte Schichtposition
direkt oder über eine
entsprechende Position auf einer Achse des Koordinatensystems der
MR-Anlage angeben und erhält
jeweils das für
die Verfolgung des im Körper
befindlichen Objektes optimal ausgerichtete MR-Schichtbild. Selbstverständlich ist
nach wie vor eine manuelle Anpassung der angulären Lage oder Position des
Schichtbildes möglich.
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Die
Aufnahme jedes einzelnen MR-Schichtbildes kann durch manuelle Eingabe
gestartet werden. In einer Weiterbildung des vorliegenden Verfahrens
sowie der zugehörigen
Anlage ist es auch möglich,
der MR-Anlage die Schichtposition über eine messtechnische Erfassung
der Position des Objektes oder eines Teils des Objektes direkt zuzuführen. Der
Bediener muss dann lediglich die jeweilige Schichtaufnahme starten,
falls dies nicht automatisch in bestimmten Intervallen erfolgt.
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Für die Vorgabe
der Trajektorie ergeben sich mehrere Möglichkeiten. So kann bspw.
die MR-Aufnahme in dreidimensionaler Darstellung an einem Monitor
visualisiert werden, wobei der Bediener die Möglichkeit hat, sich über ein
entsprechendes Eingabegerät
durch die dreidimensionale Darstellung zu bewegen und an entsprechenden
Stellen Punkte der Trajektorie zu markieren. Der Bediener kann sich
die MR-Aufnahme auch in zumindest zwei unterschiedlichen Perspektiven
darstellen lassen, in denen er jeweils den projizierten Verlauf
der Trajektorie mit einzelnen Punkten markiert. Auch auf diese Weise
lässt sich
die dreidimensionale Trajektorie im Koordinatensystem der MR-Anlage
festlegen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, lediglich einen
Startpunkt der Trajektorie in einem dargestellten Körperkanal
oder Gefäß festzulegen
und den weiteren Verlauf des Körperkanals
bzw. Gefäßes, der
dem der Trajektorie entspricht, durch einen Bilderkennungsalgorithmus
ermitteln zu lassen. Entsprechende Algorithmen sind aus dem Stand
der Technik bekannt.
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Die
jeweilige Position für
das zu erfassende MR-Schichtbild wird vorzugsweise über die
z-Koordinate vorgegeben. Die z-Achse
verläuft
parallel zur Verschieberichtung der Patientenliege in einer MR-Anlage.
Diese z-Position ist aufgrund der räumlichen Vorgabe der Trajektorie
mit einer x- und y-Koordinate verknüpft, so dass die zugehörige Position
auf der Trajektorie durch Eingabe der z-Position festliegt. Bei
Einführung
eines Instrumentes in den untersuchten Körperbereich kann auch die eingeführte Länge des
Instrumentes erfasst und als Information eingegeben werden, aus
der dann die zugehörige
Position auf der Trajektorie für
die jeweilige MR-Schichtaufnahme berechnet werden kann. Die Erfassung
der eingeführten
Länge kann
selbstverständlich
auch automatisch über
eine messtechnische Einrichtung erfolgen, so dass der Bediener der
MR-Anlage lediglich noch den Start der MR-Schichtbildaufnahme auslösen muss.
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Die
MR-Anlage zur Durchführung
dieses Verfahrens besteht in bekannter Weise aus einer MR-Erfassungseinrichtung
mit den zugehörigen
Magneten und Spulen- bzw. Antennensystemen, einer Bilddarstellungseinrichtung,
einer Eingabeeinrichtung und einer Steuereinheit. Eine derartige
bekannte MR-Anlage ist gemäß der vorliegenden
Erfindung zusätzlich
mit einer Berechnungseinheit ausgestattet, die aus ein oder mehreren über die
Eingabeeinheit eingegebenen Daten eine Trajektorie im Koordinatensystem
der MR-Erfassungseinrichtung ermittelt und anhand einer eingegebenen
oder aus einer Eingabe ableitbaren Achsen-Position auf einer von drei orthogonalen
Achsen dieses Koordinatensystems eine Position und anguläre Lage
eines zu erstellenden MR-Schichtbildes auf der Trajektorie errechnet, bei
der ein maximaler Abschnitt der Trajektorie im MR-Schichtbild enthalten
ist. Die Position und anguläre
Lage wird von der Berechnungseinheit an die Steuereinheit zur Ansteuerung
der MR-Erfassungseinrichtung für
die Aufnahme des jeweiligen MR-Schichtbildes weitergeleitet. Durch
die Verknüpfung
der Trajektorie mit dem Koordinatensystem der MR-Erfassungseinrichtung und die Berechnung
der jeweiligen Schichtposition und Lage sowie die direkte Einspeisung
der errechneten Position und Lage in die Messsteuerung für die Position
und Lage der bildgebenden Sequenz wird eine deutlich vereinfachte
Verfolgung eines Objektes in einem Körperkanal oder Gefäß des untersuchten
Körperbereiches
ermöglicht. Bestehende
MR-Anlagen müssen
hierbei lediglich mit der Berechnungseinheit nachgerüstet werden.
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In
einer Weiterbildung dieser MR-Anlage ist zusätzlich eine Messeinrichtung
vorgesehen, die mit der Berechnungseinheit oder der Eingabeeinheit
verbunden ist und eine eingeführte
Länge eines
in den Körperbereich
eingeführten
Instrumentes misst und als Positionsinformation der Berechnungseinrichtung und/oder
Eingabeeinrichtung bereitstellt. Die Messeinrichtung kann als optische
oder mechanische Einrichtung, beispielsweise als Schiebewiderstand,
ausgebildet sein. Auf diese Weise ist die Angabe der Schichtposition,
an der das nächste
MR-Schichtbild erfasst
werden soll nicht mehr erforderlich, sondern wird automatisch von
der Messeinrichtung geliefert.
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Die
geeignete Angulierung der jeweiligen 2D-Schicht für das zu
erfassende MR-Schichtbild ist auch von der Perspektive abhängig, unter
der der Bediener der MR-Anlage den Körperbereich sehen will. Die
Angulierung der Schicht wird dabei jeweils auf die durch den Bediener
vorgegebene Perspektive abgestimmt. Die jeweilige Perspektive, bspw.
A-P oder lateral, kann vom Bediener vor jeder Aufnahme eines MR-Schichtbildes
eingegeben werden. Wird keine Eingabe gemacht, so wird die jeweils
vorher gewählte
Perspektive beibehalten.
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Das
vorliegende Verfahren sowie die zugehörige Anlage werden nachfolgend
anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Zeichnungen nochmals kurz erläutert. Hierbei
zeigen:
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1 ein Beispiel für den prinzipiellen
Aufbau einer Magnetresonanz-Tomographieanlage, mit der das vorliegende
Verfahren durchführbar
ist;
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2 schematisch ein Beispiel
für eine MR-Aufnahme
eines Gefäßbaums in
zwei unterschiedlichen Perspektiven;
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3 ein Beispiel für die Position
und Lage der 2D-Schicht
für die
Erfassung eines MR- Schichtbildes in den zwei Perspektiven der Figur;
und
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4 ein beispielhaftes Ablaufschema
des vorliegenden Verfahrens.
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1 zeigt schematisch ein
Schnittbild durch ein Magnetresonanz-Tomographiegerät, wie es
zur Durchführung
des vorliegenden Verfahrens eingesetzt werden kann. In der Figur
sind nur die wesentlichen Bauteile des Gerätes, ein Grundfeldmagnet 1,
ein Gradientenspulensystem 2 und eine Hochfrequenz-Sende- und Empfangsantenne 3 dargestellt.
Weiterhin ist ein Patient 4 auf einer Patientenliege 5 zu
erkennen, der das Untersuchungsobjekt darstellt. Bei der Messung
werden über
die Hochfrequenz-Sendeantenne 3 ein oder mehrere Hochfrequenzimpulse
zur Erzeugung von Magnetresonanz-Signalen in den Körper der
Person 4 eingestrahlt und die erzeugten Magnetresonanz-Signale erfasst und
in Form eines zweidimensionalen MR-Schichtbildes oder eines MIP-Bildes
dargestellt. Die Figur zeigt gestrichelt den Körperbereich 6 des Patienten,
in dem ein eingeführtes
Objekt, in den vorliegenden Beispielen ein Stent, während der
Einführung
mittels MR-Bildgebung verfolgt werden soll.
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In
der Figur sind weiterhin eine Steuereinrichtung 8 zur Ansteuerung
der MR-Erfassungseinrichtung für
die Durchführung
einer Bilderfassung sowie eine Bilddarstellungseinrichtung, im vorliegenden Fall
ein Monitor 7, zu erkennen. Über eine Eingabeeinrichtung 10,
in der Regel in Form einer Tastatur sowie eines mehrdimensionalen
Eingabegerätes, bspw.
eines Joysticks, werden Daten an eine Berechnungseinheit 9 weitergeleitet,
die die entsprechenden Berechnungen durchführt und an die Steuereinrichtung 8 weiterleitet.
Mit dem Bezugszeichen 11 ist eine Messeinrichtung bezeichnet,
die eine eingeführte
Länge eines
in den Körperbereich 6 eingeführten Objektes,
insbesondere eines Stents, misst und die Messwerte an die Berechnungseinheit 9,
ggf. über die
Eingabeeinrichtung 10, weiterleitet.
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Im
Folgenden soll das vorliegende Verfahren anhand eines Beispiels
zur MR-geführten
Stentplatzierung in einer stenosierten Beckenarterie nochmals kurz
erläutert
werden. Zunächst
wird mit der MR-Anlage eine Aufnahme des Gefäßbaums von oberhalb des Abgangs
der Renalarterie bis zur Punktionsstelle in der Leistengegend mit
Hilfe einer ceMRA-Technik durchgeführt. Diese MR-Aufnahme wird
dem Bediener der Anlage durch Projektion der maximalen Intensität in einer
MIP-Darstellung in A-P und lateraler Perspektive am Monitor 7 dargestellt.
Die Darstellung ist stark schematisiert in 2 zu erkennen, bei der die linke Seite
der A-P Perspektive und die rechte Seite der lateralen Perspektive
entspricht. In der Figur ist zur Vereinfachung lediglich der Verlauf
der stärkeren
Gefäße 12 zu
erkennen. Der Bediener markiert nun die gewünschte Trajektorie in den beiden Perspektiven.
Dies ist in der 2 durch
die Punkte 13 dargestellt, die vom Bediener über eine
entsprechende Eingabeeinrichtung 10, bspw. eine Maus, in der
jeweiligen Darstellung markiert werden. Durch die Punkte 13 in
der linken perspektivischen Darstellung werden die z- und x-Positionen,
durch die Punkte 13 in der rechten Darstellung die z- und
y-Positionen für
den gewünschten
Pfad des einzuführenden Katheters
festgelegt. Diese Festlegung erfolgt im mit der MR-Anlage fest verbundenen
Koordinatensystem, so dass der Verlauf der Trajektorie innerhalb
dieses Koordinatensystems feststeht.
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Anschließend wird
die Echtzeit-MR-Bildgebung gestartet. Ein Punkt der 2D-Schichtführung ist jeweils
durch die Trajektorie festgelegt. Die Angulierung der Schicht wird
durch die Lage der Nachbarpunkte auf der Trajektorie bestimmt. Der
Bediener bestimmt nun über
die z-Koordinate den Punkt 13a auf der Trajektorie, an
dem ein MR-Schichtbild erfasst und dargestellt werden soll. Die
z-Koordinate kann über
das Protokollmenü, über eine
Echtzeit fähige
graphische Schichtpositionierung, über ein mehrdimensionales Eingabegerät oder über einen
an der Patientenliege montierten Joystick bestimmt werden. Die Lage
und ein Winkel der Schicht sind über den
Verlauf der vorbestimmten Trajektorie vorgegeben. Der Bediener hat
den Freiheitsgrad der Perspektive, bspw. A-P oder lateral. Der Bediener
hat ferner die Möglichkeit
einer Feinkorrektur für
den Fall, dass der Patient sich nach der ceMRA-Aufnahme bewegt hat
oder für
den Fall, dass der eingebrachte Führungsdraht bzw. Katheter den
Gefäßverlauf
leicht verändert
hat.
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3 zeigt beispielhaft für eine mit
dem Pfeil angedeutete z-Position die trajektorienbestimmte x- und
y-Position sowie die trajektorienbestimmte Schichtangulierung. Im
linken Teil der Figur ist wiederum in der A-P-Pespektive der Gefäßbaum 12 mit den
Punkten 13 der Trajektorie zu erkennen. Durch Vorgabe der
z-Position wird an dieser Stelle eine 2D-Schicht 14 festgelegt,
die durch den zugeordneten Punkt 13a auf der Trajektorie
verläuft
und anhand der Nachbarpunkte derart anguliert ist, dass in dem MR-Schichtbild
dieser Schicht 14 ein möglichst
großer
Bereich des durch die Trajektorie festgelegten Gefäßes 12 zu
erkennen ist. Wählt
der Bediener diese Perspektive, so wird das MR-Schichtbild an dieser Position
und in dieser angulären
Lage erfasst und am Bildschirm dargestellt. Wählt der Bediener die laterale
Perspektive, wie sie im rechten Teil der Figur zu erkennen ist,
so wird die Schicht 14 in einer anderen Orientierung festgelegt,
bei der wiederum ein maximaler Anteil der Trajektorie in dem entsprechenden MR-Schichtbild zu erkennen
ist. Auf diese Weise erhält
der Bediener immer ein MR-Schichtbild in einer optimalen Darstellung,
in der ein möglichst
großer Abschnitt
des Gefäßes 12,
in dem der Katheter vorgeschoben wird, im Zentrum des Bildes bzw.
in einem vom Bediener definierbaren bevorzugten Bereich des aufgenommen
Bildes zu erkennen ist. Dies erleichtert die Verfolgung der Spitze
des Katheters in erheblicher Weise. Die einzelnen Verfahrensschritte können beispielhaft
nochmals dem Ablaufschema der 4 entnommen
werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
soll eine MR-geführte
Stentplatzierung in einer stenosierten Renalarterie durchgeführt werden.
Die im vorangehenden Ausführungsbeispiel
erläuterten
Schritte werden in gleicher Weise im vorliegenden Beispiel ausgeführt. Die
für die
Trajektorie maßgeblich
bestimmende Koordinate liegt nun jedoch in x-Richtung. Der Bediener
bestimmt jetzt den Punkt auf der Trajektorie über die x-Koordinate, an dem ein MR-Schichtbild
erfasst und dargestellt werden soll. Die x-Koordinate kann wiederum über das
Protokollmenü, über eine
echtzeitfähige
graphische Schichtpositionierung, über ein mehrdimensionales Eingabegerät oder über einen
an der Patientenliege montierten Joystick bestimmt werden. Lage
und ein Winkel der Schicht sind wiederum über den Verlauf der vorbestimmten
Trajektorie vorgegeben. Auch hier hat der Bediener wiederum den
Freiheitsgrad der Perspektive, bspw. A-P oder kraniocaudial. Für den Fall, dass
der Patient sich nach der ceMRA-Aufnahme bewegt hat oder für den Fall,
dass der eingebrachte Führungsgrad
bzw. der Katheter den Gefäßverlauf leicht
verändert
hat, hat der Bediener auch hier eine Eingabemöglichkeit zur Feinkorrektur
der Schichtpositionierung und Angulierung.