DE10160320A1 - Selbstauflösendes Laminat - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein mindestens zweilagiges Laminat, das als eine erste Lage mindestens eine Polymerschicht oder ein Vlies und als eine zweite Lage einen Klebstoff aufweist, wobei die Polymerschicht oder das Vlies mindestens ein Polymer enthält, das unter Einfluß energiereicher Strahlung oder unter dem Einfluß von Feuchtigkeit in einem Zeitraum von 1 Minute bis 100 Tagen derart zersetzt, daß die Polymerschicht oder das Vlies mindestens 10 Gew.-% seiner ursprünglichen Zugfestigkeit verliert, sowie die Verwendung eines derartigen Laminats.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine mindestens zweilagiges Laminat, das als eine erste
Lage mindestens eine Polymerschicht und als eine zweite Lage einen Klebstoff aufweist,
wobei die Polymerschicht mindestens ein Polymeres enthält, das unter Einfluß
energiereicher Strahlung oder unter dem Einfluß von Feuchtigkeit in einem Zeitraum von 1
Minute bis 100 Tagen derart zersetzt, daß die Polymerschicht mindestens 10 Gew.-% ihrer
ursprünglichen Zugfestigkeit verliert, sowie die Verwendung eines derartigen Laminats.
Die Befestigung oder der Schutz von Materialien durch selbstklebende Bänder oder Folien
nimmt aufgrund der einfachen Anwendung derartiger Schutz- oder
Befestigungsmaterialien sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich immer
mehr zu. Häufig werden durch Klebeverbindungen traditionelle, mechanische
Befestigungsmittel immer weiter in den Hintergrund gedrängt. Häufig stellt jedoch die
Permanenz derartiger Klebeverbindungen und der Verbleib der verklebten Materialien auf
dem zu verklebenden Substrat ein Problem dar.
So ist die Anwendung von Klebebändern oder -folien im Außenbereich beispielsweise
häufig deshalb nachteilig, weil Klebebänder in der Regel auch unter Außenbedingungen im
Freien eine äußerst lange Lebensdauer aufweisen. Werden derartige Klebebänder
beispielsweise bei der Befestigung von Pflanzen, insbesondere von Pflanzensetzlingen,
angewandt, so müssen diese Klebebänder in der Regel nach einem bestimmten Zeitraum,
beispielsweise nach dem anwachsen der Setzlinge, wieder entfernt werden, da derartige
Klebebänder in der Regel nach einer bestimmten Bewitterungsdauer unschön aussehen und
häufig aufgrund eines teilweisen oder vollständigen Verlusts ihrer Klebkraft den
angestrebten Zweck nicht mehr erfüllen.
Ein ähnlicher Befund gilt auch für im Außenbereich angewandte Klebefolien. Derartige
Folien müssen in der Regel ebenfalls nach Gebrauch vom Anwender wieder entfernt
werden, da üblicherweise keine vollständige Zersetzung innerhalb eines angestrebten
Zeitraums erfolgt.
Andererseits besteht jedoch ein Bedürfnis nach derartigen Materialien, insbesondere zum
Einsatz im Garten- oder Agrarbereich. Häufig müssen hier beispielsweise
Pflanzensetzlinge für einen definierten Zeitraum an einer Stütze befestigt werden, wobei
nach Ablauf dieses Zeitraums, beispielsweise nach dem Anwachsen des Pflanzensetzlings,
eine konventionelle Befestigung wieder per Hand gelöst werden muß.
Darüber hinaus werden insbesondere im Agrarbereich häufig Folien eingesetzt, um Samen
vor Verwehung oder Vogelfraß zu schützen. Die Entfernung derartiger Folien bereitet
häufig Schwierigkeiten.
Die EP-A 0 699 586 beschreibt ein Herstellungsverfahren für Schmelzklebstoffblöcke.
Hierbei wird geschmolzener Schmelzklebstoff in eine aus einem Polymerfilm bestehende
Tasche eingebracht, wobei zumindest Teile des Polymerfilms wasserlöslich sind. Ein
mindestens zweilagiges Laminat wird in der Druckschrift nicht beschrieben.
Die EP-A 0 608 801 beschreibt mehrschichtige Filmtaschen, wie sie zur Verpackung von
Materialien eingesetzt werden können. Hierbei wird ein mehrschichtiges Folienmaterial
beschrieben, das an den Außenseiten jeweils einen wasserlöslichen und einen
wasserunlöslichen Film aufweist, wobei beide Filme durch eine Klebstoffschicht
miteinander verbunden sind. Die aus derartigen Verbundmaterialien hergestellten Taschen
können beispielsweise mit festen oder flüssigen, nichtwäßrigen Verbindungen gefüllt
werden. Die äußere, nicht wasserlösliche Folie läßt sich zusammen mit der
Klebstoffschicht von der wasserlöslichen Folie abziehen, wobei der verbleibende
wasserlösliche Folienbeutel nach Einbringen in Wasser den Beutelinhalt freigibt. Ein
mindestens zweilagiges Laminat, das als eine erste äußere Lage mindestens eine
Polymerschicht und als eine zweite äußere Lage einen Klebstoff aufweist, wird in der
Druckschrift nicht beschrieben.
Die WO 99/59808 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Papierverbunden und
befeuchtungsklebrigen Materialien. Beschrieben wird beispielsweise ein Verfahren zur
Herstellung mindestens zweilagiger Papierverbunde, bei dem ein wasserlöslicher
Schmelzklebstoff auf eine erste Papierlage aufgetragen und mindestens eine zweite
Papierlage auf der Klebstoffseite der ersten Papierlage aufkaschiert wird, wobei die
Löslichkeit des Schmelzklebstoffs in Wasser bei 20°C mindestens 3 Gew.-% beträgt. Ein
mindestens zweilagiges Laminat wird in der genannten Druckschrift nicht beschrieben.
Es bestand daher ein Bedürfris nach Laminaten, welche die oben genannten Aufgaben
lösen können. Insbesondere bestand ein Bedürfnis nach Laminaten, die einen möglichst
eng definierten Verfallszeitpunkt bei Bewitterung im Außenbereich aufweisen, wobei das
Laminat möglichst vollständig zerfallen bzw. sich möglichst vollständig in wasserlösliche
Bestandteile umwandeln soll.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, derartige Laminate zur
Verfügung zu stellen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein mindestens zweilagiges Laminat, die
als eine erste Lage mindestens eine frei tragende Polymerschicht oder ein Vlies und als
eine zweite Lage einen Klebstoff aufweist, wobei die frei tragende Polymerschicht
mindestens ein Polymeres enthält, das unter Einfluß energiereicher Strahlung oder unter
dem Einfluß von Feuchtigkeit in einem Zeitraum von 1 Minute bis 100 Tagen derart
zersetzt, daß die frei tagende Polymerschicht mindestens etwa 10 Gew.-% ihrer
ursprünglichen Zugfestigkeit verliert.
Unter einer "Polymerschicht" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine frei
tragende Schicht verstanden, die mindestens ein Polymeres enthält. Es kann sich bei einer
derartigen Schicht beispielsweise um eine durchgehende Schicht eines Polymeren oder
eines Gemischs aus zwei oder mehr Polymeren handeln.
Unter einem "Vlies" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine beispielsweise
wasser- und luftdurchlässige Schicht von Polymerfasern verstanden, wie sie üblicherweise
in dem Fachmann bekannten Vliesstoffen vorliegt.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann ein
erfindungsgemäßes Laminat daher beispielsweise eine Polymerschicht im Sinne einer
Folie, die vollflächig sein kann oder Unterbrechungen, beispielsweise in Form von
Löchern oder Schlitzen aufweisen kann, oder eine Vliesschicht, oder beides, aufweisen.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist eine in
einem erfindungsgemäßen Laminat enthaltene frei tragende Polymerschicht oder ein
entsprechendes Vlies oder ein Gemisch aus zwei oder mehr derartiger Lagen unter Einfluß
energiereicher Strahlung oder unter dem Einfluß von Feuchtigkeit in einem Zeitraum von 1
Minute bis 100 Tagen eine Zugfestigkeit auf, die soweit reduziert ist, daß die Halte- oder
Schutzfunktion des Laminats nicht mehr gegeben ist, mindestens aber um etwa 10%.
Vorzugsweise verringert sich die Zugfestigkeit des Laminats im angegebenen Zeitraum um
mindestens etwa 10%, vorzugsweise mindestens etwa 20, 30, 40, 50, 60, 70, 80 oder 90%,
je nach den an die Anwendung des Laminats gestellten Anforderungen.
So kann ein erfindungsgemäßes Laminat, das ausschließlich zur Abdeckung oder zur
Fixierung ohne großen Kraftaufwand eingesetzt wird, bereits anfänglich eine derart
geringe Zugfestigkeit aufweisen, daß bereits eine Verringerung der Zugfestigkeit um etwa
10% ausreicht, um die Schutz- oder Haltefunktion des Laminats aufzuheben.
Der Verlust der Zugfestigkeit wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung entweder durch
Verringerung des Molekulargewichts des in der Polymerschicht oder im Vlies enthaltenen
Polymeren, durch Veränderung der Zusammensetzung der Polymerschicht oder des
Vlieses oder durch teilweisen oder vollständigen Substanzverlust an in der Polymerschicht
oder im Vlies enthaltenen Polymeren oder durch eine Kombination aus zwei oder mehr der
genannten Eigenschaften verursacht.
Wenn ein erfindungsgemäßes Laminat als Polymerschicht ein Vlies enthält, so kann neben
den oben genannten Mechanismen der Abbau der Zugfestigkeit beispielsweise durch einen
Verlust der durch Verschlingung von Polymerfasern bedingten Kohäsion des Vlieses oder,
im Falle von Vliesen, deren Fasern durch Verklebung aneinander gehalten werden, durch
Verlust der Adhäsion oder Kohäsion des verwendeten Klebstoffs, bedingt sein.
Wenn zum Abbau des in der Polymerschicht oder im Vlies enthaltenen Polymeren
beispielsweise energiereiche Strahlung ausreicht, so wird durch die energiereiche
Strahlung das Polymerrückgrat eines in der Polymerschicht oder im Vlies enthaltenen,
durch energiereiche Strahlung zersetzbaren Polymeren oder eines Gemischs aus zwei oder
mehr solcher Polymeren an einer oder mehreren Stellen derart gespalten, daß daraus eine
Molekulargewichtsverringerung resultiert, welche die Zugfestigkeit der Polymerschicht
oder des Vlieses so weit verringert, daß die ursprüngliche Halte- oder Schutzfunktion nicht
mehr gegeben ist. Der Molekulargewichtsabbau kann dabei beispielsweise an nur einer
Stelle im Polymerrückgrat stattfinden, vorzugsweise werden jedoch mehrere Stellen im
Polymerrückgrat gespalten.
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt die
Spaltung des Polymeren derart, daß wasserlösliche oder zumindest in Wasser selbst
dispergierbare Bruchstücke entstehen. Diese Bruchstücke werden anschließend bei
natürlicher oder künstlicher Bewässerung weggespült.
Wenn die Polymerschicht oder ein Vlies eines erfindungsgemäßen Laminats ein
wasserlösliches Polymeres oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Polymeren
enthält, so erfolgt eine Vernngerung der Zugfestigkeit beispielsweise durch Quellung des
Polymeren, wodurch die Kohäsion innerhalb der Polymermoleküle verringert wird. Ein
weiterer Grund für den Verlust der Zugfestigkeit kann zumindest teilweiser Materialverlust
der Polymerschicht oder des Vlieses infolge Auflösung und Wegspülen einzelner
Polymermoleküle sein, wobei der dadurch verursachte Materialverlust innerhalb der
Polymerschicht oder innerhalb des Vlieses die Zugfestigkeit unter einen gewünschten Wert
vernngert. Beide Effekte können im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch gleichzeitig
auftreten.
Der Verlust der Zugfestigkeit kann beispielsweise dadurch verfolgt werden, daß die
Zersetzung oder Auflösung der Polymerschicht oder des Vlieses beobachtet wird. So ist es
im Rahmen der vorliegenden Erfndung bevorzugt, wenn ein mindestens 10%iger Verlust
der Zugfestigkeit bei einer Auflösung oder Zersetzung von mindestens etwa 10 Gew.-%
oder mindestens etwa 20 Gew.-% des unter dem Einfluß energiereicher Strahlung oder bei
Feuchtigkeitseinwirkung zersetzbaren oder sich auflösenden Polymeren oder eines
Gemischs aus zwei oder mehr solcher Polymeren erfolgt. Vorzugsweise liegt der
angegebene Wert bei mindestens etwa 30, 40, 50, 60, 70 oder etwa 80 Gew.-%.
Ein Polymeres gilt im Rahmen der vorliegenden Erfindung dann als "zu mindestens 10%
gelöst oder zersetzt", wenn nach einem definierten Zeitraum nur noch 90 Gew.-% des
entsprechenden Polymeren als frei tragender Film oder als frei tragendes Vlies erhalten
sind.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält die
mindestens eine Polymerschicht oder eine entsprechende Vliesschicht eines
erfindungsgemäßen Laminats mindestens ein Polymeres, das sich unter dem Einfluß
energiereicher Strahlung oder bei Feuchtigkeitseinwirkung innerhalb des oben
angegebenen Zeitraums derart zersetzt oder auflöst, daß das Laminat keine frei tragenden
Eigenschaften mehr aufweist.
Ein erfindungsgemäßes Laminat weist im Rahmen der vorliegenden Erfindung mindestens
zwei Lagen auf. Als eine erste äußere Lage weist das Laminat mindestens eine oben
definierte Polymerschicht oder ein Vlies und als eine zweite äußere Lage einen Klebstoff
auf. Erfindungsgemäße Laminate können im Rahmen der vorliegenden Erfindung
beispielsweise aus nur zwei Lagen bestehen, wobei eine Lage eine Polymerschicht oder ein
Vlies und eine Lage eine Klebstoffschicht ist. Es ist jedoch im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ebenso möglich, daß ein erfindungsgemäßes Laminat drei oder mehr Lagen
aufweist, wobei sich beispielsweise mehrere Polymerschicht- und/oder Vlieslagen und
mehrere Klebstofflagen abwechseln können.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist eine
erfindungsgemäßes Laminat beispielsweise zwei, drei, vier, fünf oder sechs, insbesondere
zwei oder vier Lagen auf.
Wenn ein erfindungsgemäßes Laminat mehr als zwei Lagen aufweist, so sind im Rahmen
einer bevorzugten Ausführungsform alle Lagen, die aus einer Polymerschicht oder einem
Vlies oder beidem bestehen derart zusammengesetzt, daß das gesamte Laminat unter
Einfluß energiereicher Strahlung oder unter dem Einfluß von Feuchtigkeit in einem
Zeitraum von 1 Minute bis 100 Tagen mindestens etwa 10 Gew.-% ihrer ursprünglichen
Zugfestigkeit verliert.
Um die Festigkeit des erfindungsgemäßen Laminats zu gewährleisten, muß mindestens
eine Polymerschicht oder mindestens ein Vlies eine im wesentlichen geschlossene
Topologie aufweisen. Die Polymerschicht oder das Vlies muß dabei nicht
notwendigerweise völlig geschlossen sein. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ebenso vorgesehen, daß ein erfindungsgemäßes Laminat eine Polymerschicht oder ein
Vlies aufweist, die Schlitze, Löcher oder sonstige Aussparungen aufweist.
Eine zweite oder weitere Lage innerhalb des erfindungsgemäßen Laminats muß die
durchgehende Lage nicht vollständig bedecken. Es ist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ausreichend, wenn eine zweite oder weitere Lage nur Teile der durchgängigen
Lage bedeckt. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß auf eine durchgehende
Polymerschicht oder ein Vlies ein Klebstoff aufgebracht wird, der die Polymerschicht oder
das Vlies nur in bestimmten Bereichen, beispielsweise innerhalb bestimmter Streifen,
Quadrate, Kreise oder ähnlichen geometrischen Bereichen, bedeckt.
Eine erfindungsgemäßes Laminat weist im Rahmen der vorliegenden Erfindung im
unzersetzten oder ungelösten Zustand beispielsweise eine Zugfestigkeit von mindestens
etwa 0,1 N/mm2 auf. Je nach Anwendung können erfindungsgemäße Laminate
Zugfestigkeiten von bis zu etwa 100 N/mm2 aufweisen, beispielsweise etwa 0,5 bis etwa
50 oder etwa 1 bis etwa 30 oder etwa 5 bis etwa 15 N/mm2.
Mindestens eine Polymerschicht oder ein Vlies des erfindungsgemäßen Laminats enthält
im Rahmen der vorliegenden Erfindung mindestens ein durch energiereiche Strahlung
zersetzbares oder wasserlösliches Polymeres.
Der Anteil derartiger Polymere in der Polymerschicht oder im Vlies ist mindestens so
hoch, daß nach einem höchstens etwa 90 Gew.-%igen Abbau eines solchen Polymeren,
vorzugsweise jedoch bei einem darunterliegenden Wert, beispielsweise bei einem
höchstens etwa 70 Gew.-%igen oder höchstens etwa 50 Gew.-%igen Abbau eine
Veränderung der Polymerschicht oder des Vlieses dahingehend gegeben ist, daß der
Zusammenhalt des Laminats wenigstens weitgehend abgebaut ist, das heißt, daß das
Laminat mindestens 10% seiner ursprünglichen Zugfestigkeit verloren hat oder nicht mehr
selbsttragend ist.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt der
Anteil derartiger Polymeren in der Polymerschicht oder im Vlies oder, sofern das Laminat
mehr als eine Polymerschicht oder ein Vlies aufweist, in den Polymer- und/oder
Vliesschichten, jeweils mindestens etwa 70 Gew.-%, vorzugsweise jedoch mehr,
beispielsweise mindestens etwa 80, 90 oder 95 Gew.-%, im Rahmen einer besonders
bevorzugten Ausführungsform beträgt der Anteil derartiger Polymere in der
Polymerschicht oder der Vliesschicht oder den Polymerschichten oder den Vliesschichten
etwa 100 Gew.-%.
Als durch energiereiche Strahlung abbaubare Polymere eignen sich beispielsweise
Polymere, die innerhalb des Polymerrückgrats mindestens eine funktionelle Gruppe
aufweisen, welche durch energiereiche Strahlung gespalten werden kann, das heißt, daß
durch energiereiche Strahlung eine Bindungsspaltung und damit ein Abbau des
Polymerrückgrats bewirkt wird.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
enthält eine Polymerschicht oder eine Vliesschicht mindestens ein wasserlösliches
Polymeres. Geeignete wasserlösliche Polymere sind beispielsweise Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrrolidon, Stärke, Cellulose, Fructanderivate wie Inulin (Poly-β-2,1-Fructose,
die am reduzierenden Ende mit 1-Glucosyl terminiert ist) sowie Polymere auf Basis von
natürlichen oder künstlichen Polyaminosäuren.
Die oben genannten wasserlöslichen Polymeren weisen im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eine Wasserlöslichkeit auf, die zwischen etwa 0,1 und etwa 50 g/l liegt.
Die Einstellung der Wasserlöslichkeit für die obengenannten Polymere ist dem Fachmann
prinzipiell bekannt. So kann beispielsweise, wenn als wasserlösliches Polymeres
Polyvinylalkohol eingesetzt wird, durch eine geeignete Wahl des Verseifungsgrades des
Polyvinylalkohols eine Wasserlöslichkeit eingestellt werden, die im obengenannten
Bereich liegt. Bei den weiteren, obengenannten wasserlöslichen Polymeren läßt sich die
Wasserlöslichkeit beispielsweise durch Copolymerisation von wasserlöslichen und
nichtwasserlöslichen Monomeren einstellen. Im Rahmen einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht die Polymerschicht aus einem
wasserlöslichen Polyvinylalkohol. Als Polymerschicht geeignet sind beispielsweise
teilweise verseifte Polyvinylacetatfilme sowie Polyvinylalkoholfilme, die gegebenenfalls
mit Maleinsäure oder Itaconsäure modifiziert sein können. Die Polyvinylacetatfihne
weisen vorzugsweise einen Verseifungsgrad von etwa 70 bis etwa 98 Mol-% und einen
Polymerisationsgrad von etwa 500 bis etwa 3.000 auf.
Wenn ein erfindungsgemäßes Laminat eine Vliesschicht aufweist, so kann die Auflösung
oder Zersetzung der Vliesschicht beispielsweise dadurch zustande kommen, daß die
einzelnen Fasern in der Vliesschicht einem der oben beschriebenen Auflösungs- oder
Zersetzungsvorgänge unterworfen werden. Wenn eine entsprechende Vliesschicht ihren
Zusammenhalt durch Verklebung der einzelnen Vliesfasern erhält, so kann ein
entsprechender Verlust der Zugfestigkeit beispielsweise auch dadurch erfolgen, daß sich
der für den Zusammenhalt der Vliesschicht verantwortliche Klebstoff auflöst oder zersetzt.
Wenn besonders lange Zeitspannen bis zu einer Auflösung der Polymerschicht oder des
Vlieses gewünscht werden, so können gegebenenfalls auch Polyvinylacetatfilme oder
entsprechende Vliese aus Polyvinylacetat mit einem Verseifungsgrad von weniger als 70
Mol-%, beispielsweise 60 oder 50 Mol-%, eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit zur
Beeinflussung der Zugfestigkeit eines erfindungsgemäßen Laminats im Hinblick auf ein
Auflösen des Laminats in Wasser oder unter Feuchtigkeitseinfluß besteht in der Wahl eines
Polyvinylacetats mit geeignetem Polymerisationsgrad. So weisen üblicherweise
teilverseifte Polyvinylacetatfilme mit einem Polymerisationsgrad von 700 oder weniger,
beispielsweise 600, 500 oder 400, eine geringere Zugfestigkeit auf, als ein Film mit einem
entsprechend höheren Polymerisationsgrad. So lassen sich durch geeignete Wahl der
Materialien Filme oder Vliese erzeugen, deren Wasserlöslichkeit an die gewünschten
Bedingungen angepaßt werden kann.
Wird beispielsweise ein Polyvinylacetatfillm mit einem niedrigen Verseifungsgrad,
beispielsweise 70 oder 75 Mol-%, und einem Polymerisationsgrad von 2.500 oder mehr,
beispielsweise 3.000 oder mehr, als Polymerschicht eingesetzt, so werden im Hinblick auf
die Auflösung eines derartigen Films unter Wassereinfluß Zeitspannen erreicht, die einen
Zeitraum von 100 Tagen überschreiten können.
Ebenfalls zum Aufbau einer Polymerschicht oder eines Vlieses im Rahmen des
erfindungsgemäßen Laminats geeignet sind wasserlösliche, polymere Polycarboxylate oder
Polysulfonate, beispielsweise Polyacrylate, Polymethacrylate oder Polystyrolsulfonate, die
zur Erzielung geeigneter Eigenschaften mit weiteren Monomeren copolymerisiert und
gegebenenfalls mit üblichen Weichmachern vermischt sein können.
Die Dicke der Polymerschicht oder der zwei oder mehr Polymerschichten in einem
erfindungsgemäßen Laminat beträgt im Rahmen der vorliegenden Erfindung etwa 5 µm bis
etwa 1 mm, beispielsweise etwa 50 bis etwa 500 µm oder etwa 100 bis etwa 300 µm. Wenn
besonders kurze oder besonders lange Zeiträume zur Auflösung des Polymerfilms unter
Einfluß von Wasser oder Feuchtigkeit gewünscht werden, so können diese Werte
gegebenenfalls unter- oder überschritten werden.
Ein entsprechendes Vlies kann eine Dicke aufweisen, die über die oben genannten Werte
hinausgeht, beispielsweise etwa 1 bis etwa 20 mm oder etwa 2 bis etwa 10 mm.
Eine erfindungsgemäßes Laminat enthält als eine erste äußere Lage mindestens eine
Polymerschicht oder ein Vlies, welche die obengenannten Bedingungen erfüllt.
Gegebenenfalls kann ein erfindungsgemäßes, mindestens zweilagiges Laminat jedoch noch
eine oder mehrere weitere Polymerschichten oder Vliesschichten enthalten, wobei die
Polymerschichten oder Vliesschichten zur bereits genannten, ersten äußeren Lage identisch
sein können oder von dieser abweichen können.
So kann zum Beispiel durch Hintereinanderschalten von zwei oder mehr Polymerschichten
oder Vliesschichten, die im Sinne des obengesagten durch energiereiche Strahlung oder
durch Feuchtigkeit zersetzbar sind, eine gestaffelte Verringerung der Zugfestigkeit des
Laminats erreicht werden.
Zwei oder mehr derartige Polymerschichten oder Vliesschichten können beispielsweise
durch eine zwischen zwei derartigen Lagen liegende Klebstoffschicht verbunden sein,
wobei ein derartiger Klebstoff ebenfalls durch energiereiche Strahlung oder Feuchtigkeit
zersetzbar sein kann, dies jedoch nicht sein muß.
Eine erfindungsgemäßes Laminat weist als mindestens eine zweite äußere Lage einen
Klebstoff auf.
Als Klebstoffe eignen sich grundsätzlich alle Klebstofftypen, sofern ein Anbringen des
erfindungsgemäßen Laminats mittels eines derartigen Klebstofftyps möglich ist. Geeignet
sind beispielsweise Haftklebstoffe, befeuchtungsklebrige Klebstoffe oder
Schmelzklebstoffe, die beispielsweise durch eine Erwärmung des Laminats auf eine
bestimmte Temperatur, die im wesentlichen der Schmelz- oder Erweichungstemperatur des
Schmelzklebstoffs entsprechen sollte, aktiviert wird.
Als Klebstoffe eignen sich beispielsweise Polyurethanklebstoffe, Klebstoffe auf
Kautschukbasis, Amidharze, Vinylharze oder Acrylharze, Klebstoffe auf Cellulose- oder
Stärkebasis oder Klebstoffe auf Polyesterbasis.
Wenn ein erfindungsgemäßes Laminat als Klebstoff einen befeuchtungsklebrigen
Klebstoff aufweist, so sollte ein derartiger Klebstoff so beschaffen sein, daß Adhäsion und
Cohäsion des Klebstoffs nach Befeuchtung und Aufbringen des Laminats auf das
gewünschte Substrat unter Feuchtigkeitseinfluß zumindest so lange nicht verlorengehen,
bis die Polymerschicht oder die Vliesschicht im Laminat so weit aufgelöst ist, daß sie ihre
Funktion verliert.
Wenn ein erfindungsgemäßes Laminat im Rahmen der vorliegenden Erfindung als
Klebstoff einen Schmelzklebstoff aufweist, so sollte ein derartiger Schmelzklebstoff eine
Schmelztemperatur aufweisen, die unterhalb der Zersetzungstemperatur des Laminats liegt.
Im Rahmen einer entsprechenden Anwendung kann dann das mit einem derartigen
Schmelzklebstoff beschichtete Laminat erwärmt werden und anschließend, je nach
beabsichtigter Verwendung des Laminats, mit einem entsprechenden Substrat versehen
werden bzw. auf ein Substrat aufgetragen werden. Eine derartige Erwärmung kann
beispielsweise durch entsprechende Aggregate, beispielsweise durch Walzen, oder vom
Endanwender selbst, beispielsweise durch ein Heißluftgebläse, erfolgen.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist ein
erfindungsgemäßes Laminat jedoch als Klebstoff einen Haftklebstoff auf. Geeignet sind
hierbei beispielsweise Haftklebstoffe auf Basis von Kautschuklatices oder
Vinylacetatcopolymeren, insbesondere Vinylacetatcopolymeren mit Ethylen. Derartige
geeignete Klebstoffe sind dem Fachmann bekannt.
Ebenfalls geeignet sind Schmelzhaftklebstoffe, die aus der Schmelze auf eine
entsprechende Polymerschicht aufgetragen werden und nach der Erstarrung eine feste
Klebstoffläche mit haftklebrigen Eigenschaften aufweisen. Besonders geeignete
Haftklebstoffe sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Haftklebstoffe auf Basis von
Acryl- oder Methacryl-Emulsionspolymeren, die mit entsprechenden Tackifiem
abgemischt wurden. Derartige Haftklebstoffe basieren auf Polymeren, die mindestens 35
Gew.-% eines Alkylacrylats mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette und eine
Menge von bis zu 5 Gew.-% weiteren ungesättigten Carbonsäuren mit 3 bis 5 C-Atomen
aufweisen.
Besonders geeignet sind beispielsweise haftklebrige Polymere, die etwa 35 bis 60 Gew.-%
eines Alkylacrylats oder mehrerer Alkylacrylate mit 4 bis 8 C-Atomen in der Alkylgruppe
aufweisen. Vorzugsweise liegt der gesamte Anteil an Alkylacrylat im Polymeren oder der
Mischung von zwei oder mehr Alkylacrylaten im Polymeren bei etwa 40 bis etwa 50
Gew.-% der gesamten, zur Herstellung des Polymeren eingesetzten Monomeren. Geeignete
Alkylacrylate sind beispielsweise n-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat oder Isooctylacrylat,
wobei 2-Ethylhexylacrylat bevorzugt ist.
Als zweite Monomerkomponente zur Herstellung der Acrylpolymeren wird vorzugsweise
ein Vinylester oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Vinylestern in einer Menge von etwa
15 bis etwa 35 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 20 bis etwa 25 Gew.-% eingesetzt.
Derartige Vinylester enthalten etwa 2 bis etwa 16 C-Atome in der Alkylgruppe des Esters.
Geeignete Vinylester sind beispielsweise Vinylacetat, Vinylbutyrat, Vinylpropionat,
Vinylisobutyrat, Vinylvalerat oder Vinylversatat oder Gemische aus zwei oder mehr
davon. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
enthält ein entsprechendes Polymeres Vinylacetat.
Als dritte Komponente kann ein geeignetes Acrylpolymeres einen Diester, eine
Dicarbonsäure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr derartiger Diester enthalten,
beispielsweise in einer Menge von etwa 20 bis etwa 40 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der zur Herstellung des Polymeren eingesetzten Monomeren. Jede
Estergruppe eines geeigneten Diesters weist unabhängig voneinander etwa 6 bis etwa 16
C-Atome, vorzugsweise etwa 6 bis etwa 12 C-Atome auf. Geeignete Diester sind
beispielsweise Di-(2-ethylhexyl)maleat, Di-(2-ethylhexyl)fumarat und deren Gemische.
Als weitere Komponente kann ein geeignetes Acrylpolymeres, beispielsweise eine
ungesättigte Carbonsäure mit etwa 3 bis etwa 5 C-Atomen in einer Menge von bis zu etwa
5 Gew.-%, bezogen auf die gesamten, zur Polymerherstellung eingesetzten Monomere
aufweisen. Als ungesättigte Carbonsäuren eignen sich beispielsweise Acrylsäure,
Methacrylsäure oder Itaconsäure. Im Rah nen einer bevorzugten Ausführungsform enthält
ein entsprechendes Polymeres Acrylsäure oder Methacrylsäure oder deren Gemisch.
Als Haftklebstoff geeignete Polymere können beispielsweise durch
Emulsionspolymerisation in Gegenwart eines Tensids hergestellt werden. Entsprechende
Verfahren zur Emulsionspolymerisation sind dem Fachmann bekannt.
Ein im Rahmen der vorliegenden Erfindung zum Einsatz in einem Haftklebstoff geeignetes
Polymeres enthält beispielsweise etwa 46 bis etwa 50 Gew.-% 2-Ethylhexylacrylat, etwa
20 bis etwa 22 Gew.-% Vinylacetat, etwa 28 bis etwa 30 Gew.-% Di-(2-ethylhexyl)maleat,
etwa 0,5 bis 1,5 Gew.-% Acrylsäure und etwa 0,5 bis etwa 1,5 Gew. -% Methacrylsäure.
Derartige Acrylpolymere werden üblicherweise in Form von Emulsionen mit einem
Feststoffgehalt von etwa 55 bis etwa 60 Gew.-% und einem pH-Wert von etwa 3 bis etwa
4 zur Verfügung gestellt.
Die Monomerbestandteile eines geeigneten Acrylpolymeren können beispielsweise derart
eingestellt werden, daß der Haftklebstoff eine Glasübergangstemperatur von weniger als
etwa -30°C, vorzugsweise weniger als etwa -35°C aufweist. Dies gewährleistet eine
ausgewogene Kombination von Hafteigenschaften bei normalen Temperaturen und
niedrigeren Temperaturen.
Die Herstellung entsprechender Polymere ist beispielsweise in der EP-B 0 618 974
beschrieben, deren Haftklebstoffe betreffender Offenbarungsgehalt als Bestandteil der
Offenbarung des vorliegenden Textes angesehen wird.
Ebenfalls geeignet sind beispielsweise Haftklebstoffe, wie sie in der WO 96/06897
beschrieben werden, deren Haftklebstoffe betreffender Offenbarungsanteil als Bestandteil
der Offenbarung des vorliegenden Textes angesehen wird.
Die erfindungsgemäßen Laminate lassen sich insbesondere im Außenbereich bei der
Pflanzenanzucht einsetzen, wobei das Laminat im Rahmen eines definierten Zeitraums,
beispielsweise durch Einwirkung von Niederschlägen, Luftfeuchtigkeit oder durch
künstliche Bewässerung zersetzt wird und damit seine Halteeigenschaften verliert.
Besonders geeignet ist ein erfindungsgemäßes Laminat, beispielsweise zur flächigen
Aufbringen von Pflanzensamen auf einen Nähruntergrund, beispielsweise Erde oder ein
künstliches Nährsubstrat, wobei die Pflanzensamen derart am erfindungsgemäßen Laminat
festgehalten werden, daß ein Verrücken der Pflanzensamen und damit ein ungleichmäßiges
Keimen verhindert wird.
Hierzu wird beispielsweise ein erfindungsgemäßes Laminat auf seiner klebrigen Seite mit
Pflanzensamen in der gewünschten Dichte beaufschlagt. Das Laminat kann anschließend
beispielsweise gerollt oder in sonstiger Weise lagerfähig gehalten werden. Zur Anwendung
eines derartig mit Pflanzensamen bestückten Laminats wird das Laminat entfaltet oder
aufgerollt und anschließend auf einen entsprechenden Nähruntergrund aufgebracht. Ein
derartiges Laminat weist vorzugsweise beispielsweise Schlitze oder Löcher auf, so daß
natürlicher oder künstlicher Niederschlag in Form von Bewässerung das Laminat
durchdringen kann. Auf derartige Schlitze oder Löcher kann beispielsweise auch dann
verzichtet werden, wenn das Laminat ausschließlich eine oder mehrere Vliesschichten und
eine oder mehrere Klebstoffschichten aufweist.
Nach einer bestimmten Zeit, vorzugsweise nach einem Zeitraum, der dem Keimzeitraum
der Pflanzensamen auf einem entsprechenden Nähruntergrund entspricht, hat sich das
Laminat so weit zersetzt, daß die zwischenzeitlich gekeimten und damit im
Nähruntergrund stabilisierten Pflanzensamen frei wachsen können.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit für ein erfindungsgemäßes Laminat in Bandform
liegt in der Befestigung von Pflanzensetzlingen, beispielsweise an Haltestöcken, Zäunen
und dergleichen Befestigungselementen. Ein in Bandform vorliegendes,
erfindungsgemäßes Laminat kann beispielsweise dazu eingesetzt werden,
Pflanzensetzlinge nach dem Einbringen in den Nähruntergrund an einer Aufzuchthilfe,
beispielsweise einem Stock oder einem Gitterrost, zu befestigen, um ein Umkippen des
noch nicht angewachsenen Setzlings zu verhindern oder ein gerades Wachstum zu fördern.
Auch hier wird die Auflösungszeit des Laminats entsprechend eingestellt, so daß die
Haltefunktion des Laminats nach einem ausreichenden Anwachsen des Setzlings endet.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit besteht beispielsweise in der Befestigung von
Kletterpflanzen an entsprechenden Halteorganen. Häufig vergeht ein bestimmter Zeitraum,
bis eine frisch gesetzte Kletterpflanze ausreichend fest mit dem von der Pflanze zu
benutzenden Klettersubstrat verbunden ist. Auch hier ist eine temporäre mechanische
Verbindung der Kletterpflanze mit dem Substrat häufig hilfreich. Ein in Bandform
vorliegendes erfindungsgemäßes Laminat kann hier für eine derartige Verbindung
eingesetzt werden, wobei das Laminat sich durch natürliche Niederschläge oder künstliche
Bewässerung nach einem Zeitraum auflöst, der für eine Verbindung zwischen
Kletterpflanze und dem von der Kletterpflanze zu benutzenden Substrat ausreicht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch ein Verfahren zur Anzucht von
Pflanzensamen oder Pflanzensetzlingen, bei dem Pflanzensamen oder ein Pflanzensetzling
an einem erfindungsgemäßen Laminat befestigt wird.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines
erfindungsgemäßen Laminat zur temporären Fixierung von Gegenständen oder Pflanzen
im Außenbereich.
Es wird ein Laminat aus zwei Schichten hergestellt. Eine Schicht ist ein 50 µm
dicker Film aus Polyvinylacetat mit einem Verseifungsgrad von 75 Mol-% und
einem Polymerisationsgrad von 3000. Die andere Schicht ist ein Haftklebstoff auf
der Basis von Polyacrylat aus 60 Gew.-% Acrylat mit 4 Kohlenstoffatomen in der
Alkylgruppe.
Unter Einfluß von Feuchtigkeit verliert dieses Laminat in einem Zeitraum von
100 Tagen seine Zugfestigkeit um mindestens 60%.
Claims (8)
1. Mindestens zweilagiges Laminat, das als eine erste Lage mindestens eine
Polymerschicht oder ein Vlies und als eine zweite Lage einen Klebstoff
aufweist, wobei die Polymerschicht oder das Vlies mindestens ein Polymeres
enthält, das unter Einfluß energiereicher Strahlung oder unter dem Einfluß von
Feuchtigkeit in einem Zeitraum von 1 Minute bis 100 Tagen derart zersetzt, daß
die Polymerschicht oder das Vlies mindestens 10% seiner ursprünglichen
Zugfestigkeit verliert.
2. Laminat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff seine
Klebrigkeit erst nach der Zersetzung der Polymerschicht oder des Vlieses
verliert.
3. Laminat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zersetzung
des Polymeren durch Feuchtigkeit erfolgt.
4. Laminat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Klebstoff ein Haftklebstoff ist.
5. Laminat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polymerschicht oder das Vlies mindestens ein wasserlösliches Polymeres
enthält.
6. Laminat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polymerschicht oder das Vlies mindestens ein Polymeres ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Stärke, Cellulose,
Fructanderivaten sowie Polymeren auf Basis von natürlichen oder künstlichen
Polyaminosäuren enthält.
7. Verfahren zur Anzucht von Pflanzensamen oder Pflanzensetzlingen, bei dem
ein Pflanzensamen oder ein Pflanzensetzling an einem Laminat gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 6 befestigt wird.
8. Verwendung eines Laminats nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur temporären
Fixierung von Gegenständen oder Pflanzen im Außenbereich.
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- 2001-12-08 AU AU2002217096A patent/AU2002217096A1/en not_active Abandoned
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AU2002217096A1 (en) | 2002-07-01 |
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