Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher, ein Expansionsverfahren zur Verfügung zu stellen, das – vorzugsweise
ausgehend von durch Blutentnahme erhaltenen multipotenten Stammzellen – eine ausreichend
Expansionsrate liefert und ohne großen technischen oder zeitlichen
Aufwand durchführbar
ist.
b) Hämatopoetische Zellreihe
Seit Beginn der neunziger Jahre werden
Patienten, die an einem bösartigen
Tumor erkrankt sind, in zunehmendem Maße mit einer Hochdosischemotherapie
behandelt. Da die wesentliche Nebenwirkung in einer langanhaltenden
Knochenmarkaplasie besteht, wird diese Therapie in Verbindung mit
einer autologen Transplantation von hämatopoetischen Progenitorzellen
durchgeführt.
Für die
Gewinnung einer ausreichenden Anzahl an hämatopoetischen Progenitorzellen
ist entweder die Durchführung
einer großvolumigen
Knochenmarkentnahme in Vollnarkose oder die Durchführung von
ein bis drei Leukapheresen notwendig.
Es kann vorkommen, daß die Stammzellreserve
eines Patienten nicht ausreicht, um eine für die Transplantation benötigte Menge
an Progenitorzellen aus dem Knochenmark oder dem peripherem Blut
zu erhalten. In den vergangenen zehn Jahren haben sich zahlreiche
Arbeitsgruppen mit der Entwicklung von Kulturbedingungen beschäftigt, die
eine ex vivo Expansion von hämatopoetischen
Progenitorzellen ermöglichen
(Berenson et al., Blood 77, 1717 – 1722, 1991; Brandt et al.,
Blood 79, 634 – 641,
1992; Haylock et al., Blood 80, 1405 – 1412, 1992; Brugger et al.,
Blood 81, 2579 – 2584,
1993; Sato et al., Blood 82, 3600 – 3609, 1993; Rice et al.,
Exp. Hematol. 23, 303 – 308,
1995; Alcorn et al., J. Clin. Oncol. 14, 1839 – 1847, 1996; Peters et al.,
Blood 87, 30 – 37;
1996, Yonemura et al., Blood 89, 1915 – 1921, 1997; Reiffers et al.,
Lancet 354, 1092 – 1093, 1999,
McNiece et al., Blood 96, 3001 – 3007;
2000). Durch eine der Transplantation vorgeschalteten Expansionskultur
der Progenitorzellen könnte
die Menge des Knochenmarkaspirates oder des Leukapheresates auf ein
Minimum reduziert werden. Für
Patienten mit eingeschränkter
Stammzellreserve könnte
ein ausreichendes Progenitorzell-Transplantat
hergestellt werden. Ferner erhofft man sich von der Transplantation
ex vivo expandierter Progenitorzellen eine schnellere Rekonstitution
der Hämatopoese.
Bis heute konnte jedoch keine der
oben genannten Arbeitsgruppen Kulturbedingungen vorstellen, die eine
ex vivo Expansion der „wirklichen" hämatopoetischen
Stammzelle bewirken. Vielmehr führen
die bisher entwickelten Kulturbedingungen zu einer frühzeitigen
Differenzierung der Stammzellen und somit zu einer ex vivo Expansion
von determinierten Progenitorzellen, die ihre Stammzelleigenschaften
verloren haben. Diese Zellen sind für eine Transplantation nicht
geeignet, da sie im Anschluß an
eine myeloablative Chemotherapie keine dauerhafte Hämatopoese
regenerieren können
(Shih et al., J. Hematother. Stem Cell Res. 9, 621 – 628, 2000,
McNiece et al., Exp. Hematol. 29, 3 – 11, 2001).
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren zu entwickeln, dessen
Kulturbedingungen eine ex vivo Expansion von transplantablen hämatopoetischen
Stammzellen ermöglichen.
c) Mesenchymale Zellreihe
Im Bereich der mesenchymalen Zellreihe
wurde von Reyes et al. (Blond 96, 2615-2625, 2001) ein ex vivo-Expansionsverfahren
beschrieben, bei dem CD45/Glycophorin-A-negative mononukleäre Knochenmarkzellen
in Gegenwart von EGF und PDGF-BB kultiviert werden. Ein Nachteil
dieses Verfahrens besteht jedoch – wie bereits bei dem von Quirici
et al. (s.o.) für
die endotheliale Zellreihe beschriebenen Verfahren – darin, daß die eingesetzten
mononukleären
Knochenmarkzellen nur einen Anteil von 0,1 bis 0,5 der Knochenmarkzellen
ausmachen. Damit verbunden sind somit zusätzliche Aufreinigungs- und
Anreicherungsstufen. Ferner ist zu bedenken, daß die CD45-/GlyA–1 Zellen
nur eine sehr geringe Proliferationsrate aufweisen. So beträgt die Zellverdopplungsrate
46-60 Stunden. Wenn man von einer Entnahme von 100 ml Knochenmark
ausgeht, erhält
man 1 × 108 mononukleäre Blutzellen, davon sind 0,1-0,5%
CD45–/GlyA–,
d.h. 1-5 × 105 CD45–/GlyA– Zellen.
Nach 14 Tagen in Kultur erhält
man somit nur 6,4 × 106 bis 3,2 × 107 Stammzellen.
Aus diesen Gründen ist
das Expansionsverfahren nach Reyes et al., insbesondere für den klinischen
Einsatz, nur von geringer praktischer Bedeutung.
Die vorliegende Erfindung:
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu vermeiden
und ein Expansionsverfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem sich
bei der Expansion deutlich höhere Zellzahlen
erreichen lassen, als es bislang im Stand der Technik der Fall ist.
Insbesondere soll ein Verfahren zur Verfügung gestellt werden, mit dem
sich gezielt Progenitorzellen und reife Zellen verschiedener Zellreihen (hämatopoetische,
endotheliale und mesenchymale Zellreihen) auf verschiedenen Differenzierungsstufen
gleichermaßen
vermehren lassen. Das Verfahren soll ohne großen technischen oder zeitlichen
Aufwand durchführbar
sein und vorzugsweise von multipotenten Stammzellen ausgehen, die
durch einfache Blutentnahme zugänglich
sind, wobei embryonale Stammzellen mit Rucksicht auf das Embrionenschlutzgesetz
ausgenommen sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
Verfahren zur Expansion multipotenter Stammzellen gelöst, bei
dem man multipotente Stammzellen in Gegenwart von Flt3-Ligand und
mindestens einem Wachstumsfaktor aus der Gruppe bestehend aus SCF,
SCGF, VEGF, bFGF, Insulin, NGF und TGF-β kultiviert. In jedem Fall kann
wahlweise zusätzlich
IGF-1 und/oder EGF verwendet werden.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform
wird eine der folgenden Kombinationen gewählt:
- a)
Flt3-Ligand und VEGF,
- b) Flt3-Ligand, SCGF und VEGF,
- c) Flt3-Ligand und EGF,
- d) Flt3-Ligand, EGF und bFGF,
- e) die unter a) bis d) genannten Wachstumsfaktoren in Kombination
mit IGF-1 und/oder EGF.
Überraschenderweise
läßt sich
durch Verwendung der vorgenannten Wachstumsfaktoren eine Vermehrung
der eingesetzten Zellzahlen um mehr als das Hundertfache erreichen,
wobei zum Beispiel ausgehend von nur 50 ml Leukaphereseprodukt nach
14-tägiger
Kultur bereits 1 × 109 bis 1 × 1010 multipotente Stammzellen erhalten werden.
Die Expansion läßt sich
somit in deutlich größerem Ausmaß durchführen als
im Stand der Technik. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß auf Quellen
für Stammzellen
zurückgeriffen
werden kann, die, wie z.B. Blut, auf einfache Weise erhältlich sind.
Unerwarteterweise führt
die Verwendung von Flt3-Ligand, bei dem es sich um einen hämatopoetischen
Wachstumsfaktor handelt, in Kombination mit den genannten Wachstumsfaktoren
zu keiner vorzeitigen Ausdifferenzierung der Stammzellen, auch nicht
in Richtung der hämatopoetischen
Zellreihe. Dies hat den besonderen Vorteil, daß man die multipotenten Stammzellen
nach der Expansion in einer sich anschließenden Differenzierungsphase
ausreifen lassen kann. Gleichzeitig ermöglicht die erfindungsgemäße Trennung
von Expansion und Differenzierung in vorteilhafter Weise, daß man die
noch multipotenten Stammzellen gentechnisch verändern kann. Das heißt, es ist
möglich,
die Stammzellen, während
sie stark proliferieren, mit Vektoren zu transfizieren, die bevorzugt
für natürlicherweise
in diesen Zellen nicht exprimierte Proteine oder Polypeptide kodierende
Nukleinsäuresequenzen
enthalten.
Da es sich gezeigt hat, daß die Verwendung
von Flt3-Ligand in Gegenwart von VEGF und bFGF die Ausdifferenzierung
begünstigt,
sollte diese Kombination vermieden werden, wenn ausschließlich eine
Expansion multipotenter Stammzellen verfolgt wird, d.h. ohne oder
ohne wesentliche Ausdifferenzierung. Die Ausdifferenzierung der
expandierten multipotenten Stammzellen kann erfindungsgemäß vielmehr
in dem sich anschließenden
zweiten Schritt erfolgen, mit dem gezielt eine Ausdifferenzierung
in eine der drei Zellreihen (endothelial, hämatopoetisch und mesenchymal)
vorgenommen werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist somit
ferner ein zweiphasiges Verfahren (Zwei-Phasen-Kultursystem), bei
dem man multipotente Stammzellen expandiert und zur Erzeugung von
humanen Progenitorzellen und reifen Zellen der hämatopoetischen, endothelialen
und mesenchymalen Zellreihe entwickelt. Das bereits zuvor genannte
erfindungsgemäße Expansionsverfahren
entspricht Phase I des zweiphasigen Verfahrens. Im folgenden wird
daher zur Vereinfachung auf Phase I verwiesen, wobei die Ausführungen
gleichermaßen
für das Expansionsverfahren
(d.h. ohne nachfolgende Differenzierungsphase) gelten.
Die Erfindung betrifft somit ferner
ein Verfahren zur in vitro (ex vivo) Expansion und Differenzierung multipotenter
Stammzellen, bei dem man
- a) in einer ersten
Phase zur Expansion multipotenter Stammzellen das erfindungsgemäße Expansionsverfahren
(d.h. in Gegenwart von Flt3-Ligand und mindestens einem Wachstumsfaktor
aus der Gruppe bestehend aus SCF, SCGF, VEGF, bFGF, Insulin, NGF
und TGF-β (jeweils
gegebenenfalls in Kombination mit IGF-1 und/oder EGF) durchführt und
man
- b) die expandierten Zellen in einer zweiten Phase differenziert,
wobei man die Zellen
(i) zur (Induktion der) hämatopoetischen
Differenzierung in Gegenwart mindestens eines Wachstumsfaktors aus
der Gruppe bestehend aus G-CSF,
GM-CSF, M-CSF, IL-3, IL-6, IL-11, TPO und EPO kultiviert, wahlweise
in Kombination mit mindestens einem Wachstumsfaktor aus der Gruppe
bestehend aus IL-1, SCF und SCGF,
(ii) zur (Induktion der)
endothelialen Differenzierung in Gegenwart mindestens eines Wachstumsfaktors
aus der Gruppe bestehend aus VEGF, aFGF, bFGF, ECGS, AP-1, AP-2,
NGF, CEACAM, Pleiotrophin, Angiogenin, P1GF, und HGF kultiviert,
wahlweise in Kombination mit mindestens einem Wachstumsfaktor aus der
Gruppe bestehend aus LIF, EGF, IGF-1, PDGF, PDECGF, TGFα, TGFβ, TNFα, Oestrogen,
Proliferin, IL-3, G-CSF, GM-CSF, EPO SCF und SCGF,
(iii) zur
(Induktion der) mesenchymalen Differenzierung in Gegenwart mindestens
eines Wachstumsfaktors aus der Gruppe bestehend aus PDGF-BB, TGF-ß und BMP-4
kultiviert, wahlweise in Kombination mit mindestens einem Wachstumsfaktor
aus der Gruppe bestehend aus EGF, aFGF, bFGF, IGF-1, SCF und SCGF,
(iv)
zur (Induktion der) neuronalen Differenzierung in Gegenwart mindestens
eines Wachstumsfaktors aus der Gruppe bestehend aus NGF, CNTF, GDNF
und BDNF kultiviert, wahlweise, in Kombination mit mindestens einem
Wachstumsfaktor aus der Gruppe bestehend aus EGF, bFGF, IGF-1, IL-1b,
Il-6, Il-11, LIF,
Flt3 Ligand, SCF und BMP-4, oder
(v) zur (Induktion der) hepatozytären Differenzierung
in Gegenwart von HGF kultiviert, wahlweise in Kombination mit mindestens
einem Wachstumsfaktor aus der Gruppe bestehend aus EGF, IGF-1, Insulin,
HCG, KG F, TNF-α,
Flt3 Ligand, SCF und SCGF.
Zur Durchführung der Expansion (entsprechend
der ersten Phase des zweistufigen Verfahrens) ist die Verwendung
von Flt3-Ligand
in folgenden Kombinationen bevorzugt:
- a) Flt3-Ligand
und VEGF,
- b) Flt3-Ligand, SCGF und VEGF,
- c) Flt3-Ligand und EGF,
- d) Flt3-Ligand, EGF und bFGF,
- e) die unter a) bis d) genannten Wachstumsfaktoren in Kombination
mit IGF-1 und/oder EGF.
In der zweiten Phase wird gemäß einer
besonderen Ausführungsform
- (i) zur hämatopoetischen
Differenzierung eine Kombination aus SCF, IL-3, IL-6, G-CSF, GM-CSF
und EPO verwendet oder
- (ii) zur endothelialen Differenzierung eine Kombination aus
SCGF und VEGF verwendet,
- (iii) zur mesenchymalen Differenzierung eine Kombination aus
EGF, PDGF-BB, IGF-1, bFGF und BMP-4 verwendet,
- (iv) zur neuronalen Differenzierung eine Kombination aus BDNF,
GDNF, EGF und bFGF verwendet oder man
- (v) zur hepatozytären
Differenzierung eine Kombination aus Flt3 Ligand, SCF, HGF und TGF-β verwendet.
Das Verfahren kann auf besonders
einfache Weise zusätzlich
für eine
Gentransfektion der Stammzellen genutzt werden, ohne daß es zu
einer Behinderung der Zellexpansion kommt. Die gentransfizierten Stammzellen
können
analog den genetisch nicht veränderten
Stammzellen in die hämatopoetische,
endotheliale und mesenchymale Zellreihe differenzieren.
Bei der Gentransfektion wird eine
für ein
in den Zellen natürlicherweise
nicht exprimiertes Protein oder Polypeptid kodierende Nukleinsäuresequenz
(nachfolgend als „Fremdgen" bezeichnet) eingeführt.
Die multipotenten Stammzellen können aus
mobilisiertem oder unmobilisiertem autologem peripherem Blut oder
Knochenmark des Patienten oder aus Nabelschnurvenenblut gewonnen
werden wobei embryonale Stammzellen mit Rücklicht auf das Embryonenschutzgesetz
ausgenommen sind. Die Mobilisierungstherapie kann aus einer subkutan
oder intravenösen
Injektion von Wachstumsfaktoren wie G-CSF, GM-CSF oder SCF und/oder
aus einer intravenösen
oder oralen Applikation von Zytostatika bestehen. Die Gewinnung
der multipotenten Stammzellen aus G-CSF mobilisierten peripherem
Blut (frisch gewonnenes oder gefrorenes Leukaphereseprodukte) stellt
eine besondere Ausführungsform
der Erfindung dar. Die multipotenten Stammzellen können in
der mononukleären
Zellfraktion gewonnen werden. Durch Verwendung von Antikörpern, die spezielle
Antigene auf multipotenten Stammzellen erkennen, können die
multipotenten Stammzellen isoliert werden. Folgende Antikörper können zum
Einsatz kommen: Anti-CD7 MoAb, Anti-CD31 MoAb (PECAM-1), Anti-CD34
MoAb, Anti-CD54 (ICAM-1) MoAb, Anti-CD90 (Thy-1) MoAb, Anti-CD114 (G-CSF-R) MoAb,
Anti-CD116 (GM-CSF-R) MoAb, Anti-CD117 (c-kit) MoAb, Anti-CDwl23
(IL-3R α Chain)
MoAb, Anti-CD127 (IL-7R) MoAb, Anti-AC133 MoAb, Anti-CD135 (Flk3/Flk2)
MoAb, Anti-CD140b (PDGF-Rβ)
MoAb, Anti-CD144 (VE-Cadherin) MoAb, Anti-CD164 MoAb, Anti-CD172a
MoAb, Anti-CD173 MoAb, Anti-CD174 MoAb, Anti-CD175 MoAb, Anti-CD176
MoAb, Anti-CD184 (CXCR4) MoAb, Anti-CD201 (Endothelial cell Protein
C receptor) MoAb, Anti-CD202b (Tie-2/Tek) MoAb, Anti-CD224 MoAb,
Anti-CD227 (MUC-1) MoAb, Anti-CD228 MoAb, Anti-CD243 (MDR-1) MoAb,
Anti-EGF-R MoAb,
Anti-FGF-R MoAb, Anti-P1H12 MoAb, Anti-KDR MoAb, Anti-EN4 MoAb,
Anti-BENE MoAb. Alternativ zu Antikörpern können auch Lektine, wie zum
Beispiel Ulex europaeus agglutinin-1 für die Selektion der multipotenten
Stammzellen verwendet werden. Ferner können die multipotenten Stammzellen
mittels Depletion erhalten werden. Hierfür kann der MoAb CD45 verwendet
werden. Die multipotenten Stammzellen können grundsätzlich in folgenden Zellpopulationen
gewonnen werden: AC133+ CD34+,
AC133+ CD34–,
AC133– CD34–.
Empfohlen wird die Selektion der Gesamtpopulation AC133-positiver
Stamm- und Progenitorzellen.
Die einzelnen Phasen des erfindungsgemäßen Kultursystems
werden nachfolgend näher
erläutert:
Phase I des Kultursystems:
Expansionsphase
Im Anschluß an die Gewinnung der multipotenten
Stammzellen werden diese Zellen in Suspensionskulturen ex vivo expandiert.
Als Basalmedium kann IMDM, MEM, DMEM, X-Vivo10, RPMI, M-199 Medium, EGM-2
verwendet werden. Das Basalmedium kann mit fötalem Kälberserum, Pferdeserum oder
humanem Serum supplementiert werden. Alternativ können die
multipotenten Stammzellen serumfrei expandiert werden. Für die Expansionsphase
können
die oben genannten (vorzugsweise rekombinanten) humanen Wachstumsfaktoren
verwendet werden. Das Medium kann ferner mit Hydrocortison supplementiert
werden. Die ex vivo Expansion der multipotenten Stammzellen in IMDM
+ 10% FBS + 10% Pferdeserum + 10–6 mol/1
Hydrocortison + SCGF + Flt3-Ligand + VEGF stellt eine erfindungsgemäß bevorzugte
Ausführungsform
dar. SCGF kann problemlos gegen SCF ausgetauscht werden.
Während
der Expansionsphase kann den multipotenten Stammzellen genetisches
Material übertragen
werden. Bei dem genetischen Material, welches den ex vivo expandierten
multipotenten Stammzellen übertragen
wird, kann es sich um Gene handeln, die für eine Vielzahl von Proteinen
kodieren. Diese Gene umfassen solche, die für fluoreszierende Proteine,
wie zum Beispiel GFP, kodieren. Ferner umfassen diese Gene auch
solche, die für
verschiedene Hormone, Wachstumsfaktoren, Enzyme, Zytokine, Rezeptoren
und Anti-Tumor-Substanzen kodieren. Die Gene können außerdem für ein Produkt kodieren, welches
die Expression eines anderen Genproduktes reguliert, oder Gene,
die einen oder mehrere Schritte eines biologischen Reaktionsablaufes
blockieren. Zusätzlich
können
die Gene für
ein Toxin kodieren, welches mit einem Polypeptid, z. B. einem Rezeptor-Liganden,
fusioniert ist, oder mit einem Antikörper, der das Toxin an die
Zielzelle bindet. Entsprechend kann das Gen für ein therapeutisches Protein
kodieren, welches mit einem „targeting"-Polypeptid fusioniert,
um auf diese Weise einen therapeutischen Effekt auf ein erkranktes
Organ oder Gewebe zu übertragen.
Die Nukleinsäuren werden mit einer Methode
in die ex vivo expandierten multipotenten Stammzellen eingebracht,
die deren Aufnahme und Expression in den Stammzellen gewährleistet.
Diese Methoden können Vektoren,
Liposomen, nackte DNA, Elektroporation, u.s.w. umfassen.
Phase II des Kultursystems:
Differenzierungsphase
In Suspensionskulturen können die
multipotenten Stammzellen direkt nach Isolation oder nach vorheriger
ex vivo Expansion, genetisch nativ oder verändert, in die hämatopoetische,
endotheliale oder mesenchymale Zellreihe differenziert werden. Als
Basalmedium können
folgende Medien verwendet werden: IMDM, MEM, RPMI, M-199, X-Vivo10,
EGM-2, Williams Medium E, SATO Medium, DMEM oder DMEM-F12. Das Basalmedium
kann mit fötalem
Kälberserum,
Pferdeserum oder humanen Serum supplementiert werden. Alternativ
können
serumfreie Kulturbedingungen verwendet werden.
Um eine hämatopoetische Differenzierung
zu induzieren, werden folgende (vorzugsweise rekombinante) humane
Wachstumsfaktoren zugesetzt: G-CSF, GM-CSF, M-CSF, IL-3, IL-6, IL-11,
TPO und/oder EPO. Zusätzlich
können
ein oder mehrere der folgenden (vorzugsweise rekombinanten) humanen
Wachstumsfaktoren verwendet werden: IL-1, SCF und SCGF. Die Verwendung
von SCF, IL-3, IL-6, G-CSF und TPO in Kombination mit EPO stellt
eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar.
Die Induktion der Differenzierung
der multipotenten Stammzellen in die endotheliale Zellreihe, das heißt in Endothelprogenitorzellen
und in reife Endothelzellen, wird durch Verwendung folgender (vorzugsweise rekombinanter)
humaner Wachstumsfaktoren erreicht: VEGF, bFGF und/oder ECGS. Zusätzlich können ein oder
mehrere der folgenden (vorzugsweise rekombinanten) humanen Wachstumsfaktoren
verwendet werden: AP-1,
AP-2, LIF, EGF, IGF-1, NGF, CEACAM, HGF, SCF und SCGF. Die Verwendung
von SCF, VEGF, bFGF, IGF-1, EGF, LIF plus AP-1 stellt eine erfindungsgemäß bevorzugte
Ausführungsform
dar.
Um eine mesenchymale Differenzierung
zu induzieren, werden folgende (vorzugsweise rekombinante) humane
Wachstumsfaktoren zugesetzt: PDGF-BB, TGF-β und/oder BMP-4. Zusätzlich können. ein
oder mehrere der folgenden (vorzugsweise rekombinanten) humanen
Wachstumsfaktoren verwendet werden: EGF, aFGF, bFGF, IGF-1, SCF
und SCGF. Die Verwendung von EGF, PDGF-BB, IGF-1 und bFGF in Kombination mit
BMP-4 stellt eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.
Die Induktion der Differenzierung
der multipotenten Stammzellen in die neuronale Zellreihe, das heißt in neuronale
Progenitorzellen und in reife neuronale Zellen, wird durch Verwendung
folgender (vorzugsweise rekombinanter) humaner Wachstumsfaktoren
erreicht: NGF, CNTF, GDNF und/oder BDNF. Zusätzlich können ein oder mehrere der folgenden
(vorzugsweise rekombinanten) humanen Wachstumsfaktoren verwendet
werden: EGF, bFGF, IGF-1, IL-1b, Il-6, Il-11, LIF, Flt3 Ligand,
SCF und BMP-4. Die Verwendung von BDNF, GDNF, EGF plus bFGF stellt
eine erfindungsgemäß bevorzugte
Ausführungsform
dar.
Um eine hepatozytäre Differenzierung zu induzieren,
wird der (vorzugsweise rekombinante) humane Wachstumsfaktor HGF
zugesetzt. Zusätzlich
können
ein oder mehrere der folgenden (vorzugsweise rekombinanten) humanen
Wachstumsfaktoren verwendet werden: EGF, IGF-1, Insulin, HCG, KG
F, TNF-α,
Flt3 Ligand, SCF und SCGF. Die Verwendung von Flt3 Ligand, SCF,
HGF plus TGF-β stellt
eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar.
Um das Entwicklungsstadium der Zellen
in Kultur zu charakterisieren, ist es erforderlich, die Differenzierungsphase,
die etwa 10 bis 14 Tage dauert, in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Es bietet sich beispielsweise
eine funktionelle Prüfung
der Zellen in der Kultur an, beispielsweise in Form eines Kolonie-Assays. Bei
Differenzierung der multipotenten Stanmmzellen in die endotheliale
Zellreihe verlieren die EPCs z.B. mit zunehmender Differenzierung
die Fähigkeit,
Blutzell-Kolonien zu bilden. Durch Entnahme von Zellproben in Phase
II kann so in regelmäßigen Abständen von
beispielsweise 1 bis 3 Tagen überprüft werden,
ob und in wieweit sich die Fähigkeit
der Zellen zur Bildung von Kolonien der jeweils nicht gewünschten
Zellreihe verändert.
Sobald die Zellen nur noch Kolonien der gewünschten Zellreihe bilden, hat
die Differenzierungsphase das Stadium erreicht, in dem nur Progenitorzellen
dieser Zellreihe vorliegen. Die Zellen können entweder für weitere
Anwendungen entnommen bzw. isoliert werden oder zu reifen Zellen
der gewünschten
Zellreihe ausdifferenzieren.
Zusätzlich oder anstelle des Kolonie-Assays
können
die Zellen in Phase II mittels Immunzytochemie geprüft werden,
um die Ausbildung bestimmter Oberflächenstrukturen auf den Zellen
während
der Differenzierungsphase zu überprüfen. Die
Ergebnisse des funktionellen Assays lassen sich in vorteilhafter
Weise mit denjenigen der immunzytochemischen Analysen abgleichen,
um herauszufinden, welche Oberflächenstrukturen ausgebildet
sein müssen,
wenn Progenitorzellen der gewünschten
Zellreihe vorliegen, d.h. die Zellen noch nicht ausgereift sind
aber dennoch bereits die Eigenschaft zur Kolonie-Bildung der jeweils
anderen Zellreihen verloren haben.
Die auf die oben beschriebene Weise
isolierten Progenitorzellen müssen
entweder sofort in der gewünschten
Weise verwendet, d.h. für
in der geplanten Anwendung eingesetzt werden oder eingefroren werden.
Für Endothelprogenitorzellen
hat sich ein aus DMSO, IMDM und HSA bestehendes Medium (vorzugsweise
40% IMDM + 50% H5A + 10% DMSO) als vorteilhaft erwiesen.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht den
Einsatz von ex vivo expandierten multipotenten Stammzellen sowie
von hämatopoetischen,
endothelialen und mesenchymalen Progenitorzellen und reifen Zellen
für die Diagnostik,
Prophylaxe und Therapie kardiovaskulärer und bösartiger Erkrankungen. Ferner
können
die ex vivo expandierten multipotenten Stammzellen, Endothelprogenitorzellen
und reifen Endothelzellen für
die Beschichtung von Oberflächen
verwendet werden. Die ex vivo expandierten multipotenten Stammzellen
sowie die endothelialen und mesenchymalen Progenitorzellen und reifen
Zellen können
auch beim Tissue Engineering von Organen und Geweben eingesetzt
werden.
Nachfolgend werden exemplarisch einige
Anwendungsbeispiele für
die in vitro expandierten und differenzierten Zellen angegeben,
wobei die genannten Verwendungen nur die Verwendungsmöglichkeiten
der bei der Expansion und/oder Differenzierung multipotenter Stammzellen
gemäß der vorliegenden
Erfindung verdeutlichen sollen, ohne die Erfindung darauf zu beschränken.
Anwendung I: Transplantation
von multipotenten Stammzellen für
hämatopoetische
Differenzierung in vivo
Die ex vivo expandierten multipotenten
Stammzellen können
für die
allogene oder autologe Transplantation bei Patienten, die wegen
einer bösartigen
Erkrankung mit einer myeloablativen Chemotherapie behandelt werden,
eingesetzt werden, um die Hämatopoese
zu regenerieren. Dabei wird den Patienten zunächst der Wachstumsfaktor G-CSF
verabreicht, um eine Mobilisierung der Knochenmarkstammzellen in
das periphere Blut zu bewirken. Anstelle von Leukapheresen kann
bei den Patienten eine normale Blutentnahme erfolgen. Aus dem peripheren
Blut werden dann die Stammzellen isoliert und durch eine ex vivo
Expansion die für
eine Transplantation benötigte
Menge an Stammzellen generiert. Für die Patienten können somit
Belastungen und Risiken, die mit der Durchführung von Leukapheresen verbunden
sind, vermieden werden. Das Transplantat kann zum einen ausschließlich aus
ex vivo expandierten multipotenten Stammzellen bestehen. Alternativ
kann ein Transplantat verwendet werden, das aus expandierten Stammzellen
und Endothelprogenitorzellen besteht. Durch den zusätzlichen
Einsatz der Endothelprogenitorzellen kann die Rekonstition der Knochenmarkfunktion der
Patienten beschleunigt werden.
Anwendung II: Transplantation
von genetisch veränderten
Stamm- und Progenitorzellen
Da es sich beim erfindungsgemäßen Expansionsverfahren
bzw. bei Phase I des zweistufigen Verfahrens um eine Phase handelt,
in der die multipotenten Stammzellen stark proliferieren, kann in
vorteilhafter Weise auch eine gleichzeitige Gentransfektion vorgenommen
werden. Entsprechende Verfahren zur Gentransfektion mittels Vektoren,
Liposomen, nackter DNA oder durch Elektroporation sind dem Fachmann
gut bekannt (siehe „Referenzen"). In diesem Zusammenhang
kann es von Vorteil sein, zur Gentransfektion einen Vektor zu verwenden,
der eine von außen
induzierbare Expression des Fremdgens, d.h. des natürlicherweise
in den Zellen nicht exprimierten Gens, erlaubt, wie z.B. das sogenannte „Tet-on-System", bestehend aus einem
Transactivator Construct und einem Responder Construct (vgl. Gossen
M., Bujard H. Proc. Natl. Acad. Sci. 89, 5547-5551, 1992; Gossen
et al., Science 268, 1766-1769, 1995; Puttin et al., Am. J. Physiol.
Renal Physiol. 281, F1164-72, 2001).
Die ex vivo expandierten Stammzellen
und die Endothelprogenitorzellen können somit vor der Transplantation
genetisch verändert
und für
diagnostische und therapeutische Anwendungen bei malignen Tumoren und
Leukämien
verwendet werden. Zum Beispiel können
die ex vivo expandierten multipotenten Stammzellen und Endothelprogenitorzellen
derart genetisch verändert
werden, daß sie
Angiogenese inhibieren. Dies kann z. B. durch Einbringen eines Gens,
welches für
eine angiogeneseinhibitorische Substanz kodiert, erreicht werden.
Die angiogeneseinhibitorischen Substanzen umfassen z.B. Endostatin
oder Angiostatin, sowie Antikörper oder
Antisense-Nukleinsäuren gegen
angiogene Zytokine, wie z. B. VEGF. Eine weitere mögliche Anwendung ist
die Gentherapie von angeborenen Erkrankungen, wie zum Beispiel die
Hämophilie
A und B (vgl. Mannuci PM, Tuddenham EG. N. Engl. J. Med. 344, 1773 – 1779,2001;
Emilien et al., Clin. Lab. Haematol. 22, 313 – 322, 2000), die Gaucher-Krankheit
(vgl. Barranger et al., Baillieres Clin. Haematol. 10, 765 – 768, 1997),
Glykogen-Speicherkrankheiten
(Typ I – III)
(vgl. Elpeleg ON. J. Pediatr. Endocrinol. Metab. 12, 363 – 379, 1999), Mukopolysaccharid-Speicherkrankheiten
(Typ I – VII)
(vgl. Caillaud C, Poenaru L. Biomed. Pharmacother. 54, 505 – 512, 2000),
Niemann-Pick-Krankheit (vgl. Millat et al., Am. J. Hum. Genet. 69,
1013 – 1021,
2001; Miranda et al., Gene Ther. 7, 1768 – 1776, 2001), Morbus Hirschsprung
(vgl. Amiel et al., J. Med. Genet. 38, 729 – 739, 2001), Fanconi Anämie (vgl.
Yamashita T. Int. J. Hematol. 74, 33 – 41, 2001), Chediak-Higashi-Syndrom (vgl.
Ward et al., Traffic 1, 816 – 822,
2000), Thalassämie
(vgl. Weatherhall DJ. Nat. Rev. Genet. 2, 245 – 255, 2001), Sichelzellanämie (vgl.
Chui DH, Dover GJ. Curr. Opin. Pediatr. 13, 22 – 27, 2001) u.s.w..
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
geeignete Methoden zur Gentransfektion sind in den im Abschnitt „Referenzen" zitierten Publikationen
beschrieben, wobei diese Verfahren nur beispielhaft genannt, jedoch
nicht auf diese Methoden beschränkt
sind.
Anwendung III: Diagnostik
von Metastasen und ischämischen
Erkrankungen
- III a.) Diagnostik von Metastasen
Als eine spezielle
Anwendung in der Onkologie können
die ex vivo expandierten multipotenten Stammzellen und/oder die
Endothelprogenitorzellen mit 18F-Fluorodeoxyglukose (18F-FDG)
oder mit 111Indium radioaktiv markiert und
Patienten intravenös
verabreicht werden, um Metastasen darzustellen. Die verabreichten
Zellen werden im Tumorgewebe angereichert (vgl. de Bont et al.,
Cancer Research 61, 7654 – 7659,
2001), wodurch sich die Metastasen mit diagnostischen Routineverfahren,
wie der Positronen Emissions Tomographie (PET, für die Detektion 18F-FDG
markierter Zellen) beziehungsweise der einfachen Szintigraphie (für die Detektion 111Indium-markierter Zellen) darstellen lassen.
- III b.) Diagnostik von ischämischen
Läsionen
Die
radioaktive Markierung von ex vivo expandierten multipotenten Stammzellen
und/oder die Endothelprogenitorzellen mit 18F-Fluorodeoxyglukose
(18F-FDG) oder mit 111Indium
kann ebenfalls für
die Diagnostik von ischämischen
Erkrankungen verwendet werden. Nach intravenöser Verabreichung wandern die
markierten Zellen via Zirkulation in ischämische Gebiete des Orgasmus,
um dort an der Blutgefäßneubildung
teilzunehmen (vgl. Übersicht
von Masuda et al., Hum. Cell 13, 153 – 160, 2000). Auf diese Weise
lassen sich auch klinisch symptomlose Minderdurchblutungen erfassen.
Die Darstellung der markierten Zellen erfolgt analog zum oben genannten
Verfahren mittels PET bzw. einer Szintigraphie.
Anwendung IV: Blutgefäßneubildung
in vivo
Die ex vivo expandierten multipotenten
Stammzellen sowie die Endothelprogenitorzellen und reifen Endothelzellen
können
ferner für
die Therapie von Erkrankungen, die eine verminderte Gefäßversorgung
beinhalten, verwendet werden. Zum Beispiel können die ex vivo expandierten
multipotenten Stammzellen, die Endothelprogenitorzellen oder die
reifen Endothelzellen direkt in ein Organ- bzw. Gefäßsystem
eingebracht werden, um dort die Bildung neuer Blutgefäße zu induzieren.
Die verminderte Gefäßversorgung
kann auf einer ischämischen
Erkrankung oder einer Autoimmun-Erkrankung beruhen. Betroffene Gewebe
können
Muskel, Gehirn, Nieren, Lunge umfassen. Bei den ischämischen
Geweben kann es sich speziell um eine Myokardischämie, ischämische Kardiomypopathie,
renale Ischämie,
pulmonale Ischämie
oder um eine Ischämie
der Extremitäten
handeln. Die ex vivo expandierten Stammzellen sowie die Endothelprogenitorzellen
können
vor dem Einbringen in das erkrankte Organ bzw. Gefäß genetisch
verändert
werden, um den therapeutischen Effekt zu erhöhen. Zum Beispiel können die
ex vivo expandierten Stammzellen und Endothelprogenitorzellen mit einem
Gen transfiziert werden, das für
eine vasodilatatorische Substanz kodiert.
Anwendung V: Reendothelialisierung
von Gefäßen
Als spezielle Anwendung in der Kardiologie
können
sowohl die ex vivo expandierten Stammzellen als auch die Endothelprogenitorzellen
und die reifen Endothelzellen für
die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen der Koronararterien
verwendet werden. Zum Beispiel können
die multipotenten Stammzellen oder die Endothelprogenitorzellen
im Anschluß an
eine Angioplastie oder Rotablation direkt intrakoronar appliziert
werden, um eine Reendothelialisierung der verletzten Koronarabschnitte
zu beschleunigen und dadurch einer Restenose vorzubeugen. Diese
Anwendung kann auch auf die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen
von Arterien anderer Lokalisationen, wie zum Beispiel Gefäße der Extremitäten, übertragen
werden, in dem die expandierten Stammzellen, die Endothelprogenitorzellen
oder die reifen Endothelzellen direkt in das betroffene Gefäß injiziert
werden.
Anwendung VI: Beschichtung
von koronaren Stents
Ferner können die durch Differenzierung
der multipotenten Stammzellen gewonnenen Endothelprogenitorzellen
und reifen Endothelzellen für
die Beschichtung von Koronarstents, die im Anschluß an eine
Angioplastie oder Rotablation implantiert werden, verwendet werden,
um einer Restenose vorzubeugen. Hierbei können die Endothelprogenitorzellen
oder die reifen Endothelzellen entweder direkt auf die Stentoberfläche oder
auf Matrix-beschichtete Stents aufgebracht werden.
Verschiedene Stentoberflächen können verwendet
werden: Keramik, PTFE, Gold, Titan, u.s.w.. Die Matrix kann zum
Beipiel aus Fibronectin, Collagen, Heparin, Gelatin, Fibrin, Silikon,
Phosphorylcholin oder Matrigel bestehen. Die Nlatrix kann zusätzlich mit
Antikörpern,
die endothelzellspezifische oder progenitorzellspezifische Oberflächenantigene
binden, gekoppelt sein. Folgende Antikörper können zum Einsatz kommen: Anti-CD7
MoAb, Anti-CD31-MoAb, Anti-CD34 MoAb, Anti-CD54 (ICAM-1) MoAb, Anti-CD62e
MoAb (E-Selectin), Anti-CD90 (Thy-1) MoAb, Anti-CD106 MoAb (VCAM-1),
Anti-CD114 (G-CSF-R) MoAb, Anti-CD116 (GM-CSF-R) MoAb, Anti-CD117
(c-kit) MoAb, Anti-CDwl23
(IL-3R a Chain) MoAb, Anti-CD127 (IL-7R) MoAb, Anti-AC133 MoAb, Anti-CD135
(Flk3/Flk2) MoAb, Anti-CD140b (PDGF-Rβ) MoAb, Anti-CD144 (VE-Cadherin) MoAb,
Anti-CD164 MoAb, Anti-CD172a
MoAb, Anti-CD173 MoAb, Anti-CD174 MoAb, Anti-CD175 MoAb, Anti-CD176
MoAb, Anti-CD184 (CXCR4) MoAb, Anti-CD201 (Endothelial cell Protein
C receptor) MoAb, Anti-CD202b (Tie-2/Tek) MoAb, Anti-CD224 MoAb, Anti-CD227
(MUC-1) MoAb, Anti-CD228
MoAb, Anti-CD243 (MDR-1) MoAb, Anti-EGF-R MoAb, Anti-FGF-R MoAb, Anti-P1H12
MoAb, Anti-KDR MoAb, Anti-BENE MoAb sowie Antikörper gegen Lektine. Die Endothelprogenitorzellen
können
für die
Beschichtung genetisch unverändert
oder gentransfiziert eingesetzt werden. Für die Transfektion können Gene,
die für
eine vasodilatatorische Substanz, wie zum Beispiel die NO-Synthase,
kodieren oder Gene, die für
eine antithrombotische Substanz, wie zum Beipiel Antithrombin III,
kodieren, verwendet werden.
Anwendung VII: Beschichtung
von Gefäßklappen
Eine weitere Verwendung der in Kultur
gewonnenen Endothelprogenitorzellen und reifen Endothelzellen stellt
die Beschichtung von biomechanischen Gefäßklappen des Herzens dar, um
einer Thrombosierung von implantierten Gefäßklappen vorzubeugen.
Gemäß den beiden vorgenannten Anwendungsbeispielen
betrifft die Erfindung ferner Verfahren zur Beschichtung von implantierbarer
Materialien, insbesondere koronarer Stents und Gefäßklappen,
bei denen man das erfindungsgemäße zweistufige
Expansions-/Differenzierungsverfahren durchführt und man bei endothelialer
Differenzierung während
der Phase II und/oder am Ende der Phase II (je nachdem, ob eine
Beschichtung mit EPCs und/oder reifen ECs gewünscht ist) das zu implantierende
Material, das vorzugsweise mit Fibronectin beschichtet ist, in das
Kulturmedium überführt, in
dem die Differenzierung der Zellen erfolgt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung können
die Stammzellen in Phase I gentransfiziert werden, so daß die Beschichtung
mit gentransfizierten EPCs und/oder ECs erfolgt.
Anwendung VIII: Tissue
Engineering von Organen
Ein mögliches Einsatzgebiet für die ex
vivo expandierten multipotenten Stammzellen sowie für die endothelialen
und mesenchymalen Progenitorzellen ist das Tissue Engineering. Die
ex vivo expandierten multipotenten Stammzellen können genutzt werden, um in
vitro organspezifisches Gewebe, wie zum Beispiel Gehirn-, Leber-,
Herz-, Knorpel-, Knochen-, Retina-, Muskeloder Bindegewebe, herzustellen.
Hierzu werden die Stammzellen in speziellen Basalmedien kultiviert.
Für die
Generierung neuronaler Zellen können
zum Beispiel die Medien SATO Medium oder DMEM-F12 verwendet werden.
Für die
Herstellung von Leberzellen können Medien
wie zum Beispiel Williams Medium E verwendet werden. Die Kulturen
können
Serumzusätze
enthalten. Alternativ können
serumfreie Kultursysteme verwendet werden.
Für
die Induktion der neuronalen Differenzierung können die multipotenten Stammzellen
in Gegenwart mindestens eines Wachstumsfaktors aus der Gruppe bestehend
aus NGF, Ciliary Neurotrophic Factor (CNTF), GDNF und BDNF sowie
wahlweise in Kombination mit mindestens einem Wachstumsfaktor aus
der Gruppe bestehend aus EGF, bFGF, IGF-1, IL-1b, IL-6, IL-11, LIF,
Flt3 Ligand, SCF und SCGF kultiviert werden.
Für
das Tissue Engineering von Leberzellen können die multipotenten Stammzellen
in Gegenwart von HGF sowie wahlweise in Kombination mit mindestens
einem Wachstumsfaktor aus der Gruppe bestehend aus EGF, IGF-1, Insulin,
HCC, Keratinocyte Growth Factor, TNF-α, TGF-β, F1t3 Ligand, SCF und SCGF
kultiviert werden.
In Zusammenhang mit dem Tissue Engineering
von Organen und Geweben können
die folgenden Methoden zum Einsatz kommen: Leber (vgl. Torok et
al., Dig. Sμrg.
18, 196 – 203,
2001), Gehirn (vgl. Woerly S. Neurosurg. Rev. 23, 59 – 77, 2000;
Tresco PA. Prog. Brain Res. 128, 349 – 363, 2001) , Herz (vgl. Mann
BK, West JL. Anat. Rec. 263, 367 – 371, 2001), Knorpel (vgl.
Laurencin et al., Annu. Rev. Biomed. Eng. 1, 19 – 46, 1999; Lu et al., Clin.
Orthop. 391, 5251 – 270;
Gao et al., Tissue Eng. 7, 363 – 371,
2001), Knochen (vgl. Doll et al., Crit. Rev. Eukaryot. Gene Expr.
11, 173 – 198,
2001; Gao et al., Tissue Eng. 7, 363 – 371, 2001) , Retina (vgl.
Lu et al., Biomaterials 22, 3345 – 55, 2001), Muskelgewebe (vgl.
Polinkovic et al., Crit. Rev. Eukaryot. Gene Expr. 11, 121 – 129, 2001),
Bindegewebe (vgl. Pieper et al., Biomaterials 21, 1689 – 1699,
2001), Haut (Houzelstein et al., Development 127, 2155 – 64, 2000;
Ng et al., Tissue Eng. 7, 441 – 455,
2001), Niere (vgl. Amiel et al., World J. Urol. 18, 71 – 79, 2000;
Poulson et al., J. Pathol. 195, 229 -235, 2001). Bei der Etablierund der
Gefäßversorgung
in durch Tissue Engineering hergestellten Organen kann die Methode
von Kaihara et al. (Tissue Eng. 6, 105 – 117, 2000) zum Einsatz kommen.
Zur Erzeugung künstlicher Gewebe, insbesondere
von Gehirn-, Leber-, Nieren-, Herz-, Knochen-, Retina-, Muskel-
oder Bindegewebe oder Haut, kann man eine Matrix bereitstellen,
die man mit den erfindungsgemäß expandierten
multipotenten Stammzellen, Progenitorzellen und/oder ausdifferenzierten
Zellen in Kontakt bringt. Das heißt, daß man diese Matrix in ein geeignetes
Gefäß überführt und
mit dem zellhaltigen Kulturmedium (vor oder während der Differenzierung der
expandierten multipotenten Stammzellen) überschichtet. Unter dem Begriff „Matrix" wird in diesem Zusammenhang
jedes geeignete Trägermaterial
verstanden, an das sich die Zellen anlagern oder anheften können, um
den entsprechenden Zellverbund, d.h. das künstliche Gewebe, zu bilden.
Die Matrix bzw. das Trägermaterial
liegt vorzugsweise bereits in einer für die spätere Anwendung gewünschten
dreidimensionalen Form vor. Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der Erfindung wird als Matrix Rinderperikardgewebe verwendet, das
mit Collagen vernetzt, dezellularisiert und photofixiert ist (CardioFixTM, Sulzer Medica, Zürich, Schweiz).
Anwendung IX: Tissue Engineering
von Blutgefäßen
Die ex vivo expandierten multipotenten
Stammzellen sowie die Endothelprogenitorzellen und reifen Endothelzellen
können
außerdem
für die
in vitro Herstellung von Blutgefäßen verwendet
werden. Die in vitro generierten Blutgefäße können als vaskuläre Transplantate
bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit oder peripheren arteriellen
Gefäßverschlüssen implantiert
werden und stellen eine Alternative zur Bypass-Operation und zur Implantation von künstlichen
Gefäßprothesen
dar.
Hinsichtlich des Verfahrens zur Erzeugung
künstlicher
Blutqefäße wird
zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Ausführungen zur Erzeugung künstlicher
Gewebe, insbesondere bezüglich
der eingesetzten „Matrix", verwiesen. Die
Matrix ist vorzugsweise bereits zylinderförmig vorgeformt.
Anwendung X: Blutgefäßneubildung
in Organ- und Gewebetransplantaten
Die ex vivo expandierten multipotenten
Stammzellen sowie die Endothelprogenitorzellen können ferner verwendet werden,
um die Gefäßversorgung
von Hauttranspantaten zu verbessern bzw. zu gewährleisten. Die Hauttransplantate
können
Mesh-grafts oder durch Tissue-Engineering hergestellte Hauttransplantate
umfassen.
Außerdem können die ex vivo expandierten
multipotenten Stammzellen und die Endothelprogenitorzellen verwendet
werden, um eine Gefäßversorgung
von Organen oder Geweben, die durch Tissue Engineering herstellt
wurden, zu gewährleisten.
Die Organe oder Gewebe können
z.B. Leber, Niere oder Knorpel umfassen. Durch Verwendung autologer
multipotenter Stammzellen oder autologer Endothelprogenitorzellen können Gefäßsysteme
individuell für
den Patienten hergestellt werden, um möglicherweise einer Wirt-gegen-Transplantat-Reaktion
(Transplantatabstoßung)
vorzubeugen.
Im Hinblick auf die vorgenannten
Verwendungen ist somit ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
bei dem man das erfindungsgemäße Verfahren
zur Expansion multipotenter Stammzellen durchführt. Sofern zusätzlich oder
anstelle der Stammzellen Progenitorzellen (z.B. Endothelprogenitorzellen)
und/oder ausgereifte Zellen (z.B. reife Endothelzellen) verwendet
werden sollen, kann sich erfindungsgemäß noch die Differenzierungsphase
anschließen,
so daß man
zur Herstellung der pharmazeutischen Zusammensetzung das zweistufige
Expansions-/Differenzierungsverfahren durchführt, wobei man die Zellen je
nach dem gewünschten
Differenzierungsgrad während
und/oder am Ende der Phase II isoliert. Die jeweils erhaltenen Zellen
können
direkt zur Therapie eingesetzt werden, vorzugsweise durch Aufnahme
in 0,9 %iger Kochsalzlösung,
oder, soweit erforderlich, anderweitig für die jeweilige Verabreichung
aufbereitet. Dies schließt
gegebenenfalls auch die radioaktive Markierung der Zellen ein.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung kann die pharmazeutische Zusammensetzung eine Mischung
aus expandierten multipotenten Stammzellen und Endothelprogenitorzellen
enthalten. Das Verfahren zur Herstellung der pharmazeutischen Zusammensetzung
schließt
daher gegebenenfalls die Durchführung
des erfindungsgemäßen Expansions-/Differenzierungsverfahrens
(also Phase I und II) ein, wobei Zellen, die in Phase I erhalten
werden, mit in Phase II isolierten EPCs kombiniert werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann das Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung ferner eine Gentransfektion, d.h. das Einbringen
von Fremdgenen in die multipotenten Stammzellen, einschließen, wobei
die Gentransfektion im Rahmen des Expansionsverfahrens erfolgt (bzw.
beim zweistufigen Verfahren während
der Expansionsphase, Phase I). Sofern man die genetisch veränderten
multipotenten Stammzellen weiter ausdifferenziert, kann auch eine
pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt werden, die sowohl
gentransfizierte Stammzellen als auch gentransfizierte Progenitorzellen
enthält.
Erfindungsgemäß schließt der Begriff „pharmazeutische
Zusammensetzung" sowohl
Präparate
für die therapeutische
Anwendung als auch Mittel für
diagnostische Zwecke ein.
Die Erfindung betrifft ferner die
Verwendung der durch das erfindungsgemäße Expansionsverfahren und
der durch das erfindungsgemäße zweistufige
Expansions-/Differenzierungsverfahren erhaltenen Zellen (d.h. der
multipotenten Stammzellen, Progenitorzellen und ausgereiften Zellen)
zur Erzeugung künstlicher
Organge und Gewebe, insbesondere von Gehirn-, Leber-, Nieren-, Herz-,
Knorpel-, Knochen-, Retina-, Muskel- oder Bindegewebe oder Haut.
Gegenstand der Erfindung sind ferner
die unter Verwendung der erfindungsgemäß erzeugten (bzw. die unter
Verwendung der durch ein erfindungsgemäßes Verfahren erhältlichen)
expandierten multipotenten Stammzellen, Progenitorzellen und/oder
reifen Zellen hergestellten pharmazeutischen Zusammensetzungen, implantierbaren
Materialien sowie künstlichen
Organe und Gewebe, insbesondere einschließlich der Blutgefäße.
Vorteile der
Erfindung
Die vorliegende Erfindung beschreibt
ein Kultursystem, daß eine
ex vivo Expansion von multipotenten humanen Stammzellen ermöglicht.
Im Vergleich zu bisher beschriebenen Kultursystemen hat die vorliegende Erfindung
den Vorteil, daß es
während
der Expansionsphase zu keiner bzw. zu keiner wesentlichen Differenzierung
der Stammzellen kommt. Dadurch behalten die Stammzellen ihre regeneratorische
Kapazität
und können
für autologe
oder allogene Transplantationen bei Patienten bösartigen Erkrankungen zum Einsatz
kommen. Ferner können
sie für
das Tissue Engineering verwendet werden. Die Erfindung zeichnet
sich außerdem dadurch
aus, dass die multipotenten Stammzellen unter den entwickelten Kulturbedingungen
gentransfiziert werden können.
Hierdurch ergeben sich neue Ansätze
für Diagnostik
und Therapie kardiovaskulärer
und bösartiger
Erkrankungen. Schließlich
ermöglicht
die Erfindung, dass in dem Kultursystem Endothelprogenitorzellen
um das Hundertfache vermehrt werden können und damit Zellzahlen erreicht
werden, wie sie für
klinische Anwendungen notwendig sind. Dabei hat das Kultursystem
den Vorteil, dass sowohl die multipotenten Stammzellen als auch
die Endothelprogenitorzellen ohne großen apparativen Aufwand hergestellt
werden können.
Wichtige Anwendungen der erfindungsgemäß expandierten
und/oder differenzierten Stammzellen werden nachfolgend beispielhaft
zusammengefaßt:
- – Transplantation
mit ex vivo expandierten multipotenten Stammzellen
- – Transplantation
mit ex vivo expandierten multipotenten Stammzellen + Endothelprogenitorzellen
- – Transplantation
mit genetisch veränderten
multipotenten Stammzellen mit folgendem Transgen:
- – Angiogenes
inhibierendes Gen
- – Blutgefäßneubildung
förderndes
Gen
- – Transplantation
mit genetisch veränderten
multipotenten Stammzellen zur Therapie von angeborenen Erkrankungen
- – Diagnostik
von Metastasen
- – Diagnostik
von Ischämien
- – Blutgefäßneubildung
in vivo
- – Reendothelialisierung
von Gefäßen in vivo
- – Tissue
Engineering von Gehirn-, Leber-, Niere, Herz-, Knorpel-, Knochen-,
Retina-, Muskel- oder Bindegewebe oder von Haut
- – Erzeugung
künstlicher
Blutgefäße
- – Gefäßversorgung
von Hauttransplantaten
- – Gefäßversorgung
von künstlich
(durch Tissue Engineering) hergestellten Organen und Geweben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand
von Beispielen beschrieben.
Beispiele
Die oben und in den nachfolgenden
Beispielen genannten Substanzen, Wachstumsfaktoren und Antikörper sind
entweder kommerziell erhältlich,
oder sie können
nach bekannten Methoden hergestellt bzw. erhalten werden. Eine Übersicht über die
relevanten Publikationen ist im Anhang unter „Referenzen" angegeben.
Beispiel 1
Probenvorbereitung:
Für
dieses Beispiel wurde ein kryokonserviertes Leukaphereseprodukt
eines Patienten verwendet, der aufgrund einer bösartigen Erkrankung für eine Hochdosischemotherapie
mit autologer Stammzelltransplantation vorgesehen war. Es können aber
auch frische Leukaphereseprodukte oder G-CSF mobilisiertes, unpheresiertes
Blut verarbeitet werden. Die kryokonservierte Probe wurde in einem
ersten Schritt bei 37°C
im Wasserbad aufgetaut und in einen Puffer, bestehend aus PBS, 0,5%
HSA und 0,6% ACD-A überführt. Die
Probe wurde dann für
15 Minuten bei 900 rpm und 4°C
zentrifugiert. Das erhaltene Zellpellet wurde in PBS + 5% HSA resuspendiert.
Anschließend
wurde dieser PB5-Lösung
DNAse (100U/ml) zugegeben und die Probe für 30 Minuten auf einem automatischen
Mischer inkubiert.
Frische Leukaphereseprodukte und
peripheres, unpheresiertes Blut können direkt der Dichte-Gradient-Zentrifugation
zugeführt
werden.
Immunmagnetische AC133-Selektion:
Mittels Dichte-Gradient-Zentrifugation über Fikoll-Hypaque
wurde die mononukleäre
Zellfraktion (MNC) des Leukaphereseproduktes gewonnen. Dafür wurde
die Probe für
20 Minuten bei 2000 rpm und 4°C zentrifugiert.
Anschließend
wurde die Probe zweimal für
10 Minuten bei 1200 rpm in PBS + 0,5% HSA + DNAse (100 U/ml) gewaschen.
Die MNC wurden dann in PBS + 0,5 %HSA resuspendiert, mit AC133-konjugierten
Microbeads (AC133 Isolation Kit, Miltenyi Biotec, Bergisch-Gladbach)
für 30
Minuten bei 4°C
inkubiert und in PBS + 0,5% HSA für 10 Minuten bei 1200 rpm gewaschen.
Die AC133-Selektion wurde dann am autoMACS (Miltenyi Biotec; Software-Programm
Posseldx) durchgeführt.
Im Anschluß an
jede Selektion wurde der Reinheitsgrad mittels FACS-Analyse ermittelt.
Suspensionskulturen:
Die frisch isolierten RC133+ Zellen wurden in Fibronektinbeschichteten
24 Lochplatten bei einer Zelldichte von 2 × 106 Zellen/ml
in IMDM + 10% FKS + 10% Pferdeserum + 10% mol/l Hydrocortison kultiviert.
Für die
Expansion der AC133+ Zellen wurden dem Medium
folgende rekombinante humane Wachstumsfaktoren zugegeben: SCGF (100
ng/ml; TEBU, Frankfurt), Flt3 Ligand (50 ng/ml; TEBU) und VEGF (50
ng/ml;TEBU) und die Zellen für
14 Tage bei 37°C
in 5% CO2 inkubiert. Für die Differenzierung der Stammzellen
wurde das Medium mit SCGF (100 ng/ml) und VEGF (50 ng/ml) supplementiert
und die Zellen für
14 Tage kultiviert. Zusätzliches
Füttern
der Kulturen wurde in Abhängigkeit
von der Proliferation der Zellen durchgeführt. Dabei wurde der Überstand
vorsichtig abpipettiert und durch frisches Medium ersetzt. Im Überstand
enthaltene proliferierende Zellen wurden gezählt, auf eine Zelldichte von
2 × 106 Zellen/ml eingestellt und in frische Wells
der Lochplatte eingebracht.
Colony Assays:
Frisch isolierte RC133+ Zellen
sowie Zellen, die für
8 und 14 Tage expandiert wurden, wurden mit einer Zelldichte von
1 × 103 bis 5 × 106 in semisolides Medium eingebracht, das
aus 0,9% Methylcellulose in IMDM, 30% FKS, 1% Kälberserumalbumin, 10–
4 mol/L Mercaptoethanol und 2 mmol/L L-Glutamin
bestand (komplettes Medium von Cell Systems, St. Katharinen). In
parallelen Ansätzen
wurden die Kulturen entweder mit einer Kombination von hämatopoetischen
Wachstumsfaktoren, bestehend aus SCF (50 ng/ml), IL-3 (20 ng/ml),
IL-6 (20 ng/ml), G-CSF (20 ng/ml), GM-C5F (20 ng/ml) und Erythropoetin
(3 U/ml; komplettes Medium von Cell Systems), oder mit der Kombination
von SCGF (100 ng/ml, TEBU) und VEGF (50 ng/ml, TEBU) stimuliert.
Alle Kulturen wurden in vierfacher Ausfertigung durchgeführt, bei
37°C in
5% CO2 inkubiert und nach 14 Tagen am Inversionsmikroskop
ausgewertet.
Immunfärbung
Frisch isolierte AC133+ Zellen
und kultivierte Zellen wurden in einer Zytozentrifuge bei 500 rpm
für 5 Minuten
auf Objektträger
zentrifugiert. Die Zytospins wurden für mindestens 24 Stunden luftgetrocknet
und dann mittels Immunfluoreszenz gefärbt. Folgende primäre unkonjugierte
und konjugierte Antikörper
wurden verwendet: Anti-KDR-MoAb (Sigma), Anti-Ulex Europaeus Agglutinin-1
MoAb, Anti-EN4 (Cell Systems), Anti-CD31-PE (Pharmingen, Hamburg),
VE-Cadherin-PE (Pharmingen) und Anti-vWF-FITC. Als sekundärer Antikörper wurden
Anti-Maus FITC-konjugierte Immunglobuline verwendet. Die Zytospins
wurden zunächst
in 10% FKS/PBS gewaschen, um unspezifische Bindungsstellen zu blocken.
Dann wurden die Zytospins für
60 Minuten bei Raumtemperatur mit dem primären Antikörper inkubiert. Die Zytospins,
die mit einem unkonjugierten Primärantikörper inkubiert wurden, wurden anschließend für 30 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Danach wurden die Zytospins für 15 Minuten
bei –20°C mit 5%
Eisessig/Ethanol fixiert.
Durchflußzytometrie:
Die frisch isolierten AC133+ Zellen wurden zunächst mit einem hämolytischen
Puffer (0,155 mol/L NH4C1, 0,012 mol/L NaHCO3, 0,1 mmol/L EDTA, pH 7,2) inkubiert, um
Erythrozyten zu lysieren. Zellen, die bereits kultiviert wurden,
wurden direkt der Antikörper-Inkubation
zugeführt.
Jeweils 5 × 105 Zellen wurden mit den folgenden Antikörpern inkubiert:
PE-anti-AC133 MoAb, FITC-anti-CD34 MoAb, PE-anti-CD33 MoAb, FITC-anti-CD105
MoAb, PE-anti-CD14 MoAb, FITC-anti-CD45 MoAb, PE-anti-VE-Cadherin MoAb, FITC-anti-vWF
MoAb, PE-anti-CD31 MoAb, PE-antic-kit MoAb, FITC-anti-CD90 MoAb
und PE-anti-CD7 MoAb. Alle Inkubationen wurden für 15 Minuten bei 4°C durchgeführt. Dann
wurden die Zellen in 0,1% BSA/PBS gewaschen. Die Messungen wurden
als Einfarben- und Zweifarben-Analysen am FACS SCAN Durchflußzytometer (Becton
Dickinson) und dem Software-Programm
Cell Quest durchgeführt.
Jede Analyse schloß mindestens 5000
Zählereignisse
ein. Bei jeder Messung wurde eine Isotypen-Kontrolle (γ1γ2a, Parmingen)
mitgeführt.
Synthese der cDNA und
Reverse Transcription-Polymerase Chain Reaction (RT-PCR):
Frisch isolierte AC133+ Zellen
sowie kultivierte Zellen wurden zweimal in PBS gewaschen und für 5 Minuten
bei 1200 rpm und Raumtemperatur zentrifugiert. Die Isolierung der
RNA wurde mittels einer Mini-Säule
(Rneasy Kit, Quiagen, Hilden) entsprechend der Anleitung des Herstellers
durchgeführt.
Ein Mikrogramm der isolierten RNA wurde für die cDNA-Synthese eingesetzt.
Die cDNA-Synthese erfolgte unter Verwendung von Avian Myeloblastosis
virus (AMV) Reverse Transcriptase und Oligo dT als Primer.
Verschiedene Aliquots der cDNA wurden
mittels spezifischer Primer für
KDR, Tie-2/Tek, VE-Cadherin und vWF sowie für Aktin als Positivkontrolle
amplifiziert. Für
KDR, Tie-2/Tek, Ve-Cadherin
und vWF wurden zwei Durchgänge
und für
Aktin wird ein Durchgang mit 35 Zyklen der PCR in einem programmierbaren
Thermoblock bei 94°C
für 1,5
Minuten, bei 60°C
für 3 Minuten
und bei 72°C
für 4 Minuten
durchgeführt.
Die PCR-Produkte wurden auf 1%-igem Agarose-Gel aufgetrennt, mit
Ethidiumbromid gefärbt
und im W-Licht dargestellt. Die Primer-Sequenzen waren wie folgt: äußerer KDR
Sense Primer 5'-GTCAAGGGAAAGACTACGTTGG-3 ', äußerer KDR
Antisense Primer 5'-AGCAGTCCAGCATGGTCTG-3 ', innerer KDR Sense
Primer 5'-CAGCTTCCAAGTGGCTAAGG-3 ', innerer KDR Antisense
Primer 5'-TCAAAAATTGTTTCTGGGGC-3 ', äußerer Tie-2/Tek
Sense Primer 5'-TGGACCTGTGAGACGTTC-3 ', äußerer Tie-2/Tek
Antisense Primer 5'-CTCTAAATTTGACCTGGCAACC-3 ', innerer Tie-2/Tek
Sense Primer 5'-AGGCCAACAGCACAGTCAG-3 ', innerer Tie-2/Tek
Antisense Primer 5'-GAATGTCACTAAGGGTCCAAGG-3 ', äußerer VE-Cadherin
Sense Primer 5'-TAGCATTGGATACTCCATCCG-3 ', äußerer VE-Cadherin
Antisense Primer 5'-ATGACCACGGGTAGGAAGTG-3', innerer VE-Cadherin
Sense Primer 5'-TTCCGAGTCACAAAAAAGGG-3 ', innerer VE-Cadherin
Antisense Primer 5'-TATCGTGATTATCCGTGAGGG-3 ', äußerer vWF
Sense Primer 5'-CTGCAAGGTCAATGAGAGRGAGG-3 ', äußerer vWF
Antisense Primer 5'-GAGAGCAGCAGGAGCACTG-3 ', innerer vWF Sense
Primer 5'-TGAGGAGCCTGRGTGCAAC-3 ', innerer vWF Antisense
Primer 5'-TGGAGTACATGGCTTTGCTG'. Die spezifischen
Primer für
KDR, Tie-2/Tek, VE-Cadherin, vWF und Aktin erkennen kodierende Sequenzen.
Die Größe der PCR-Produkte
war wie folgt: für
das äußere KDR
Primerpaar 591 bp, für
das innere KDR Primerpaar 213 bp, für das äußere Tie-2/Tek Primerpaar 624
bp, für
das innere Tie-2/Tek Primerpaar 323 bp, für das äußere VE-Cadherin Primerpaar
462 bp, für
das innere VE-Cadherin Primerpaar 340 bp, für das äußere vWF Primerpaar 312 bp,
für das
innere vWF Primerpaar 128 bp. Um Kreuzkontamination zu vermeiden,
wurden die einzelnen Arbeitsschritte der PCR-Reaktion und Gel-Elektrophorese in
verschiedenen Räumen
unter Verwendung von verschiedenen Pipetten durchgeführt. Entsprechend
waren mitgeführte
Kontrollreaktionen stets negativ.
Ergebnisse von Beispiel
1:
Charakterisierung der
frisch isolierten AC133+ Zellpopulation
Die durchflußzytometrischen Analysen ergaben
einen Reinheitsgrad von 99,94%. Die Gesamtpopulation der AC133+ Zellen coexprimierte die Oberflächenantigene
CD34, CD45, CD33 und CD31. 42,3 der AC133+ Zellen
coexprimierten CD90 (thy-1), einen Oberflächenmarker, der nur auf sehr
unreifen Stammzellen exprimiert wird. CD7 und c-kit, ebenfalls Macker
für unreife
Stammzellen, wurden von 15,23 und 6,86 der AC133+ Zellen
exprimiert. Die Endothelzellmarker vWF und VE-Cadherin waren nur
auf 1,43 und 0,36 der Zellen nachweisbar.
Proliferation und Differenzierung
der AC133+ Zeller in Suspensionskultur:
Die AC133+ Zellen
wurden zunächst
für 14
Tage unter dem Einfluß von
Flt3 Ligand, SCGF und VEGF expandiert. Bereits wenige Stunden nach
Beginn der Kultur wurden die Zellen adhärent. Während der ersten vier Kulturtage
formten die Zellen einen Monolayer aus kleinen runden Zellen. Dabei
nahm die Zelldichte von Tag zu Tag deutlich zu. Am Tag 5 der Kulturperiode
fand sich dann eine nicht-adhärente
Zellschicht von kleinen runden Zellen, die sich oberhalb der adhärenten Zellschicht
gebildet hatte. Die nicht-adhärente
Zellschicht wurde vorsichtig abpipettiert, gezählt und frische Löcher der
Lochplatte eingebracht. Dieser Vorgang konnte nun wiederholt werden,
die Zellen proliferierten kontinuierlich. Am Tag 14 der Kulturperiode
wurde eine Vermehrung der Zellen um das 100-fache erreicht. Die Morphologie änderte sich
während
der gesamten Zeit nur wenig. Am Tag 14 hatten die Zellen einen größeren Durchmesser
und wiesen eine „cobble-stone" Morphologie auf.
Ab Tag 14 wurden die Zellen in ein Medium überführt, das die Wachstumsfaktoren
SCGF und VEGF enthielt. Innerhalb von drei bis vier Tagen ließ die Proliferation
deutlich nach, und die Zellen wiesen erste morphologische Differenzierungsmerkmale
auf, wie sie für
Endothelzellen typisch ist. Es fanden sich zunächst kleine längliche
Zellen, die sehr flach wuchsen. Nach 14-tägiger Kultur in dem Differenzierungsmedium
bestand die Zellpopulation überwiegend
aus großen
spindelförmigen
Zellen mit typischer Endothelzell-Morphologie.
Clonogenes Potential der
frisch isolierten AC133+ Zellen und der Zellen in Kultur:
Die frisch isolierten AC133+ Zellen und Zellen, die für 14 Tage
expandiert wurden, wurden in semisolides Medium eingebracht, das
entweder hämatopoetische
Wachstumsfaktoren zwecks Stimulation von hämatopoetischen Kolonien oder
die Zytokine SCGF und VEGF zwecks Induktion von endothelialen Kolonien
enthielt. Wie die Tabelle 1 zeigt, wiesen die Zellen, die bereits
für 14
Tage in Suspensionskulturen expandiert worden waren, immer noch
clonogenes Potential auf. Im Vergleich zu frisch isolierten RC133+ Zellen waren diese Zellen zwar nicht mehr
in der Lage, BFU-E und CFU-E zu bilden, dafür hatten sie eine höhere Kapazität, endotheliale
Kolonien zu bilden.
Tabelle 1: Clonogenes Potential der
frisch isolierten AC133+ Zellen und der kultivierten Zellen. Abkürzungen:
BFU-E = burst-forming unit erythrocyte; CFU-E = colony-forming unit
erythrocyte; CFU-GEMM = colony-forming unit granulocyteerythrocyte-macrophage-megakaryocyte;
CFU-GM = colony-forming unit granulocyte-macrophage; CFU-G = colony-forming
unit granulocyte; CFU-M = colony-forming unit macrophage; CFU-EC
= colony-forming unit endothelial cell.
Identifizierung der Endothelzellen:
Um Zellen der endothelialen Zellreihe
zu identifizieren, wurde die Expression der Endothelzellmarker CD31,
vWF, VE-Cadherin, Ulex europaeus agglutinin-1, Tie-2/Tek und KDR
mittels Immunfärbung
und RT-PCR untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 und Tabelle
3 dargestellt.
Tabelle
2: Prozentzahlen positiver Zellen für CD31, vWF, VE-Cadherin und Ulex
europaeus agglutinin-1 mittels Immunfluoreszenzfärbung.
Tabelle
3: Genexpressionsanalyse der frisch isolierten AC133
+ Zellen
und der kultivierten Zellen mittels RT-PCR.
Beispiel 2
In vivo Studien mit gentransfizierten
AC133+ Zellen
In diesem Beispiel wurden die AC133+ Zellen zunächst für 4 Tage bei einer Zelldichte
von 2 × 106 Zellen/ml in IMDM + 10% FKS + 10% Pferdeserum
+ 10–6 mol/l
Hydrocortison + Flt3 Ligand (50 ng/ml) + SCGF (100 ng/ml) + VEGF
(50 ng/ml) kultiviert. Am Tag 5, 6 und 7 der Kulturperiode wurden
die AC133 + Zellen mit dem retroviralen Vector SF11αEGFPrev,
der für
das enhanced Green Fluorescence Protein kodiert, transfiziert. Dazu
wurden zunächst
6-Lochplatten mit dem rekombinanten Fibronectin-Fragment CH296 (RN, vgl. z.B. R. Kapur
et al., Blood 97 (2001) 1975-81; Takara, Otsu, Japan) beschichtet.
Anschließend
wurden 2,5 ml/Loch des retroviralen Überstandes, der zuvor in Kulturen
der Zellreihe PG13 gewonnen wurde, für 30 Minuten bei 1000g und
4°C auf
die RN-beschichteten Lochplatten zentrifugiert. Um die Lochplatten
maximal mit retroviralen Partikeln zu beladen, wurde der Zentrifugationsvorgang
viermal wiederholt. Dann wurden die AC133+ Zellen
in die RN-beschichteten
und mit Viruspartikeln beladenen Lochplatten eingebracht und bei
einer Zelldichte von 2 x 106 Zellen/ml in
dem oben beschriebenen Kulturmedium über Nacht inkubiert. Der Transfektionsvorgang
in den nächsten
4 aufeinanderfolgenden Tagen wiederholt. Dabei wurde jeweils zu
Beginn der Transfektion eine frische 6-Lochplatte mit RN beschichtet
und mittels 5 Zentrifugationsschritten, wie oben beschrieben, mit
retroviralen Partikeln beladen, und die Transfektion über Nacht
durchgeführt.
Auf diese Weise wurde eine Transduktionseffizienz von 70 ° erreicht.
Die transfizierten Zellen wurden dann in frischen Fibronectin-beschichteten
6-Lochplatten, die
nicht mit viralen Partikeln beladen waren, für weitere 48 Stunden in dem oben
genannten Medium unter dem Einfluß von Flt3 Ligand, SCGF und
VEGF kultiviert. Am Tag 9 der Kulturperiode wurden die Zellen trypsiniert,
gewaschen, in 100 μL
PBS/1 × 106 Zellen resuspendiert und SCID Mäusen subkutan
injiziert. Dabei wurden drei verschiedene Versuchsgruppen mit jeweils
zehn Mäusen
gebildet. In der Gruppe I wurde pro Maus eine Suspension von 1 × 106 gentransfizierten Zellen plus 1 × 106 Zellen der Lungenkarzinomzelllinie A549
injiziert. Die Versuchstiere der Gruppe II erhielten ausschließlich 1 × 106 gentransfizierte Zellen, während in
der Gruppe III ausschließlich
1 × 106 A549-Zellen
subkutan appliziert wurden. Vier Wochen nach der Injektion wurden
Tumorgröße und -aufbau
aller Versuchstiere analysiert.
Subkutane Tumoren fanden sich bei
allen Mäusen
der Gruppe I und der Gruppe III, während keines der Tiere in Gruppe
II einen subkutanen Tumor ausgebildet hatte. Die größten Tumoren
waren bei den Mäusen der
Gruppe I nachweisbar. Hier lag der Tumordurchmesser durchschnittlich
305 über
dem der Tumoren in Gruppe III. In Gefrierschnittpräparaten
wiesen ferner die Tumoren der Gruppe I eine höhere Gefäßdichte als die der Gruppe
III auf. Mittels Fluoreszenzmikroskop wurde der Gehalt der Tumoren
an EGFP-exprimierenden Zellen untersucht. In den Tumoren der Gruppe
I konnten dabei grünfluoresziierende
Zellen in den Gefäßen nachgewiesen
werden.
Beispiel 3
In vitro Differenzierung
von Leberzellen aus AC133+ Zellen
In diesem Beispiel wurden die AC133+ Zellen bei einer Zelldichte von 2 × 106 Zellen/ml in Williams Medium E + 10% FKS
+ 10% Pferdeserum + 5 × 10–
6 mol/L Hydrocortison + Flt3 Ligand (50 ng/ml)
+ SCF (100 ng/ml) + HGF (50 ng/ml) + TGF-β (10 ng/ml) in Collagen-beschichteten
Lochplatten kultiviert. Nach 14 Tagen wurden die Zellen trypsiniert
und immunzytochemisch analysiert. Hierbei waren 70% der Zellen positiv
für den Hepatozytenmarker
OCH1E5 (DAKO). 20 exprimierten den biliären Zellmarker Zytokeratin-19
(CK-19 (DAKO).
Beispiel 4
In vitro Differenzierung
von neuronalen Zellen aus RC133+ Zellen
In diesem Beispiel wurden die AC133+ Zellen bei einer Zelldichte von 2 × 106 Zellen/ml in DMEM/F-12 (1 : 1) + 5 × 10–3 mol/L
Hepes Puffer + 0,6% Glukose + 3 × 10–3 mol/L
Natriumbikarbonat + 2 × 10–3 mol/L
Glutamin + 25 μg/ml
Insulin + 100 μg/ml
Transferrin + 50 ng/ml BDNF + 50 ng/ml GDNF + EGF (20 ng/ml) + bFGF (20
ng/ml) in unbeschichteten Lochplatten kultiviert. Nach 14 Tagen
wurden die Zellen immunzytochemisch analysiert. Hierbei waren 62%
der Zellen positiv für
den Marker Glial Fibrillary Acidic Protein (GFAP; Incstar, Stillwater,
MN, USA), 7% der Zellen exprimierte das Microtubule-Associated Protein-2
(MAP-2; Boehringer Mannheim), und 3% der Zellen waren positiv für den Oligidendrozytenmarker
04 (Boehringer Mannheim).
Beispiel 5
Stentbeschichtung mit
gentransfizierten Endothelprogenitorzellen
In diesem Beispiel wurden die AC133+ Zellen für 4 Tage bei einer Zelldichte
von 2 × 106 Zellen/ml in IMDM + 10% FKS + 10% Pferdeserum
+ 10–3 mol/l
Hydrocortison + Flt3 Ligand (50 ng/ml) + SCGF (100 ng/ml) + VEGF
(50 ng/ml) kultiviert und anschließend wie oben beschrieben mit
retroviralen Vector SF11αEGFPrev gentransfiziert.
Nach erneuter Kultur in IMDM, Flt3 Ligand, SCGF und VEGF wurden
die Zellen am Tag 9 der Kulturperiode trypsiniert, in PBS gewaschen
und erneut in Kulturmedium aufgenommen. Parallel dazu wurden PTFE-Stents
für 2 Stunden
mit Fibronectin beschichtet. Dann wurden die beschichteten Stents
in ein Zentrifugenröhrchen
transferriert und mit 3 ml des Zellhaltigen Kulturmediums überschichtet.
Die so präparierten
Röhrchen
wurden danach für
2 Stunden bei 12 × g
und 37°C
zentrifugiert. Anschließlich
wurden die beschichteten Stents vorsichtig in eine 25 cm2 Kulturflasche mit 10 ml des oben genannten
Kulturmediums überführt und
nach definierten Zeitpunkten am Inversionsfluoreszezmikroskop analysiert.
Noch nach 1 Woche war eine konfluente Beschichtung mit fluoreszierenden
Zellen auf dem Stent nachweisbar.
Beispiel 6
Beschichtung von biomechanischen
Gefäßklappen
des Herzens mit gentransfizierten Endothelprogenitorzellen
Analog zu dem oben genannten Beispiel
wurden die AC133+ Zellen zunächst für 4 Tage
bei einer Zelldichte von 2 × 106 Zellen/ml in IMDM + 10% FKS + 10% Pferdeserum
+ 10–6 mol/1
Hydrocortison + Flt3 Ligand (50 ng/ml) + SCGF (100 ng/ml) + VEGF
(50 ng/ml ) kultiviert und anschließend wie oben beschrieben mit
retroviralen Vector SF11αEGFPrev
gentransfiziert. Anschließend
wurden die Zellen erneut in IMDM, Flt3 Ligand, SCGF und VEGF und
ab Tag 15 der Kulturperiode in IMDM , SCGF und VEGF kultiviert.
Am Tag 28 der Kulturperiode wurden die Zellen trypsiniert, in PBS
gewaschen und erneut in Kulturmedium aufgenommen. Parallel dazu
wurden Gefäßklappen
für 2 Stunden
mit Fibronectin beschichtet und danach in eine 75 cm2 Kulturflasche
eingebracht. In horizontaler Position wurden dann 250 ml des zellhaltigen
Kulturmediums in die Kulturflasche pipettiert, so daß die Gefäßklappen
vollständig
vom Medium umgeben waren. Die Kulturflaschen wurden danach für 24 Stunden
auf einenn automatischen Mischer langsam geschwenkt. Der automatische Mischer
wurde dabei in einen Inkubator plaziert und die Kulturflaschen bei
37°C und
5 % CO2 inkubiert. Danach wurden die Kulturflaschen
vom Mischer entfernt, das Kulturmedium zur Hälfte abpipettiert und durch
frisches Medium ersetzt. Die Beschichtung der Gefäßklappen
wurde an definierten Zeitpunkten am Inversionsfluoreszenzmikroskop
analysiert. Auch in diesem Beispiel war noch nach 1 Woche eine konfluente
Schicht fluoreszierender Zellen auf den Gefäßklappen nachweisbar.
Beispiel 7
Herstellung von Blutgefäßen aus
Endothelprogenitorzellen in vitro
In diesem Beispiel wurden die AC133+ Zellen für 14 Tage bei einer Zelldichte
von 2 × 106 Zellen/ml in IMDM + 10° FKS + 10% Pferdeserum + 10–6 mol/1
Hydrocortison + Flt3 Ligand (50 ng/ml) + SCGF (100 ng/ml) + VEGF
(50 ng/ml) und anschließend
für weitere
4 Tage kultiviert unter dem Einfluß von SCGF und VEGF kultiviert.
Dann wurden die Zellen trypsiniert, in PBS gewaschen und erneut
in Kulturmedium aufgenommen. Parallel dazu wurde ein 2 × 1 cm langes
Stück eines
speziellen Rinderperikardgewebes, das mit Collagen vernetzt, dezellularisiert
und photofixiert ist (CardioFixT
H, Sulzer Medica, Zürich, Schweiz), vorbereitet
und zu einem Zylinder geformt. Diese Zylinder wurden dann in ein
Zentrifugenröhrchen
transferriert und mit 3 ml des zellhaltigen Kulturmediums überschichtet.
Dem Kulturmedium, das bereits SCGF und VEGF enthielt, wurde außerdem bFGF
(10 ng/ml) zugesetzt. Die so präparierten
Röhrchen
wurden danach für
6 Stunden bei 12g und 37°C
zentrifugiert. Anschließlich
wurden die beschichteten CardioFix-Zylinder vorsichtig in eine 25
cm2 Kulturflasche mit 10 ml IMDM + 10% FKS
+ 10% Pferdeserum + 10–6 mol/1 Hydrocortison
+ VEGF (50 ng/ml) + bFGF (10 ng/ml) + IGF-1 (10 ng/ml) überführt und
für 8 Wochen
kultiviert. Dann wurden die Zylinder immunhistochemisch analysiert.
Dabei fand sich ein konfluenter Monolayer von Zellen mit Endothelzellmorphologie, die
immunhistochemisch positiv für
vWF und VE-Cadherin waren.
Beispiel 8 Diagnostik
von Metastasen mittels radioaktiv markierten Endothelprogenitorzellen
In diesem Beispiel wurden die AC133+ Zellen für 14 Tage bei einer Zelldichte
von 2 × 106 Zellen/ml in IMDM + 10% FKS + 10% Pferdeserum
+ 10–6 mo1/1
Hydrocortison + Flt3 Ligand (50 ng/ml) + SCGF (100 ng/ml) + VEGF
(50 ng/ml) und anschließend
für weitere
4 Tage kultiviert unter dem Einfluß von SCGF und VEGF kultiviert.
Dann wurden die Zellen trypsiniert, in PBS gewaschen und erneut
in Kulturmedium aufgenommen. Dabei wurde das Medium mit 20 U/ml
Heparin supplementiert und die Zellen für 15 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Dann wurde dem Medium 50 MBq 18F-Fluorodeoxyglukose zugegeben
und Zellen für weitere
30 Minuten bei 37°C
inkubiert. Dann wurde die Markierungsreaktion durch Zugabe von PBS
gestoppt. Die Zellen wurden für
10 Minuten bei 4508 zentrifugiert, zweimal in PBS gewaschen und
in 100 μl/2 × 10% Zellen
0,9 %-ige NaCl-Lösung
resuspendiert. Anschließend
wurden die radioaktiv markierten Zellen tumortragenden Nacktratten
in die Schwanzvene injiziert. Dabei erhielt jedes Tier 2 × 108 markierte Zellen. Die Messung der Tiere
erfolgte 30, 60, 90 und 120 Minuten mittels Positron Emissions Tomographie.
Dabei zeigte sich eine maximale Anreicherung der markierten Zellen
im Tumorgewebe nach 90 Minuten.
Verwendete Abkürzungen:
- SCGF Stem Cell
Growth Factor
- SCFS tem Cell Factor
- VEGF Vascular Endothelial Growth Factor erfindungsgemäß ist die
Verwendung der Isoformen A, B, C and/oder D eingeschlossen.
- EGF Epidermal Growth Factor
- aFGF acidic Fibroblast Growth Factor
- bFGF basic Fibroblast Growth Factor
- IGF-1 Insulin-like Growth Factor-1
- NGF Nerve Growth Factor
- NGF-β1
Transforming Growth Factor-β1
- Flt3 Ligand Fetal liver Tyrosine Kinase 3 Ligand
- G-CSF Granulocyte Colony-Stimulating Factor
- GM-CSF Granulocyte-Macrophage Colony-Stimulating Factor
- M-CSF Macrophage Colony-Stimulating Factor
- CTNF Ciliary Neurotrophic Factor
- KGF Keratinocyte Growth Factor
- IL-1, -3, -6, -11 Interleukin-1, -3, -6, -11
- PlGF Placenta-like Growth Factor
- TNFαα Tumor Necrosis
Factor α
- PD-ECGF Platelet-Derived Endothelial-Cell Growth Factor
- TPO Thrombopoietin
- EPO Erythropoietin
- AP-1, -2 Angiopoietin-1, -2
- LIF Leukemia Inhibitoring Factor
- ECGS Endothelial Cell Growth Supplement
- CEACAM CEA-related Cell Adhesion Molecule
- HGF Hepatocyte Growth Factor
- GDNF Glial Cell Line-Derived Neurotrophic Factor
- BDNF Brain-Derived λleurotrophic
Factor
- PDGF-BB Platelet-Derived Growth Factor-BB
- BMP-4 Bone Morphogenetic Protein-4
- IMDM Iscove's
Modified Dulbecco's
Medium
- MEM Minimum Essential Medium
- RPMI RPMI 1640 Medium
- EGM-2 Endothelial Growth Medium-2
- GFP Green Fluorescent Protein
- DMSO Dimethylsulfoxid
- HSA Humanes Serumalbumin
- FBS Fötales
Kälberserum
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