DE10157705B4 - Spannbacke für ein Bohrfutter - Google Patents
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Abstract
Spannbacke für ein Bohrfutter, insbesondere für ein zur Ausstattung einer Schlagbohrmaschine geeignetes Bohrfutter, mit einem Backengrundkörper (2), an dem zum Eingriff in ein dem Bohrfutter zugeordnetes Spanngewinde eine Zahnreihe (3) ausgebildet und zur Anlage an einem mit dem Bohrfutter zu spannenden Werkzeugschaft ein Hartmetallsegment (7) auf einer geneigt zur Längsachse des Backengrundkörpers (2) orientierten Spannfläche (4) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Hartmetallsegment (7) aus zwei Segmentteilen (8) gebildet ist, daß an den Segmentteilen (8) jeweils eine parallel zu der durch die Projektion der Längsachse auf die Spannfläche (4) ausgezeichneten Mittellinie (5) der Spannfläche (4) verlaufende Spannkante (9) ausgebildet ist, und daß die Spannkanten (9) der beiden Segmentteile (8) symmetrisch zur Mittellinie (5) der Spannfläche (4) nach rechts und links versetzt angeordnet sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Spannbacke für ein Bohrfutter, insbesondere für ein zur Ausstattung einer Schlagbohrmaschine geeignetes Bohrfutter, mit einem Backengrundkörper, an dem zum Eingriff in ein dem Bohrfutter zugeordnetes Spanngewinde eine Zahnreihe ausgebildet und zur Anlage an einem mit dem Bohrfutter zu spannenden Werkzeugschaft ein Hartmetallsegment auf einer geneigt zur Längsachse des Backengrundkörpers orientierten Spannfläche angeordnet ist.
- Derartige Spannbacken stellen einen jährlich millionenfach hergestellten Massenartikel dar, wobei aber bei der Massenfertigung höchste Anforderungen hinsichtlich der Qualität der Spannbacken zu erfüllen sind, da die Spannbacken ein stark belastetes Bauteil von Bohrfutter darstellen, das zum sicheren Spannen des Werkzeugschaftes mit hoher Flächenpressung die gesamte Spannkraft übertragen muß.
- Um eine Begrenzung der Lebensdauer des Bohrfutters durch die Spannbacken zu vermeiden, sind die Spannschneiden durch die Hartmetallsegmente verstärkt, die geringerem Verschleiß unterliegen. Der übliche Spannbereich von weit verbreiteten Bohrfuttern beträgt 1,0 mm bis 10,00 mm, wobei im Neuzustand des Bohrfutters der Spannbereich kleiner als 0,8 mm gewährleistet sein muß, damit über die Lebensdauer des Bohrfutters ein 1,0 mm Bohrer funktionssicher gespannt werden kann. Um dies zu erreichen, ist es bekannt, auf der Spannfläche zwei Spannschneiden mit geringem Abstand anzuordnen. Dies ist bei der Verwendung der bekannten Hartmetallsegmente jedoch nicht möglich, da diese im Sinterverfahren hergestellt werden und sich beim Sintern keine tiefen Kerben mit kleinem Innenradius herstellen lassen. Somit ergeben sich auch keine aggressiven Spannschneiden mit geringem gegenseitigen Abstand in einer erforderlichen Größenordnung. Aus der
DE 33 44 552 C2 sind Spannbacken der eingangs genannten Art mit zwei Spannschneiden aufweisenden Hartmetalleinsätzen bekannt, bei denen jede Spannbacke zwei in Achsrichtung verlaufende Zähne mit einem dachkantförmigen Querschnitt besitzt zum Zusammenwirken mit einer Längsrändel am Bohrerschaft, deren Zähne einen dachkantförmigen Querschnitt aufweisen zur Realisierung eines Formschlusses mit den Zähnen der Spannbacken. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Spannbacke der eingangs genannten Art so auszubilden, daß auch Werkzeugschäfte mit kleinem Durchmesser sicher gespannt werden können.
- Diese Aufgabe wird bei einer Spannbacke der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das Hartmetallsegment aus zwei Segmentteilen gebildet ist, daß an den Segmentteilen jeweils eine parallel zu der durch die Projektion der Längsachse auf die Spannfläche ausgezeichneten Mittellinie der Spannfläche verlaufende Spannkante ausgebildet ist, und daß die Spannkanten der beiden Segmentteile symmetrisch zur Mittellinie der Spannfläche nach rechts und links versetzt angeordnet sind.
- Mit einer derartigen Spannbacke ist der Vorteil verbunden, daß die durch das Herstellungsverfahren der Hartmetallsegmente gegebenen Beschränkungen hinsichtlich des Abstandes der Spannkanten überwunden sind, da der Abstand der Spannkanten und darüber hinaus auch die Tiefe der zwischen den Spannkanten gebildeten Nut frei bestimmt werden kann. Das Herstellungsverfahren für die Hartmetallsegmente mit den beiden Segmentteilen selber erfordert keine zusätzlichen Verfahrensschritte, die die Komplexität des Herstellungsverfahrens steigern könnte; lediglich bei der Befestigung des Hartmetallsegmentes auf der Spannfläche des Backengrundkörpers ist es erforderlich, die beiden Segmentteile zusammenzuführen und in ihrer relativen Ausrichtung zueinander dauerhaft zu sichern. Dies ist leicht aber dadurch möglich, daß in der Spannfläche parallel zur Mittellinie zur Aufnahme der Segmentteile eine Nut ausgebildet ist, so daß durch Einsetzen der beiden Segmentteile in die Nut der Abstand der Spannkanten senkrecht zur Mittellinie sich nicht aufweiten kann.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Segmentteile in Richtung der Mittellinie versetzt angeordnet sind, und daß die beiden Spannkanten der Segmentteile nicht miteinander fluchten. Bei dieser Ausführungsform ist es möglich, mit Segmentteilen einheitlicher Gestaltung zu arbeiten, bei denen lediglich deren Orientierung bestimmt, ob die Spannkante rechts oder links der Mittellinie positioniert wird. Die Verwendung einheitlich geformter Segmenteile bietet besondere Vorteile bei der Fertigung und Lagerhaltung der Hartmetallsegmente.
- Im Sinne einer Erhöhung der Spannkraft ist es günstig, wenn in den Segmentteilen mindestens eine Quernut ausgebildet ist. Durch diese Quernut wird die Spannfläche der Spannkanten verkleinert, so daß bei gleichem eingeleiteten Anspannmoment eine höhere Flächenpressung bzw. eine größere Verformung des Werkzeugschaftes erfolgt.
- Um insbesondere beim Schlagbohren mit einem sich axial relativ zu den Spannbacken bewegenden Werkzeugschaft eine sichere Einspannung zu erreichen, ist es günstig, wenn die Spannkanten der Segmentteile randseitig geneigt zur Spannfläche verlaufen, da so scharfe Kanten kleine Späne am Werkzeugschaft abschaben und ein tieferes Eingraben der Spannkanten ermöglichen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, daß die Spannkanten der Segmentteile randseitig gerundet geformt sind, wobei bei dieser Ausführungsform gleichfalls das Eingraben der Spannkanten in den Werkzeugschaft gefördert ist.
- Um die Verschleißfestigkeit und die Lebensdauer der Spannbacke zu erhöhen, ist vorgesehen, daß auf der Spannfläche entlang der Mittellinie mindestens zwei Hartmetallsemente mit gegenseitigem Abstand angeordnet sind. Damit ist der Vorteil verbunden, daß selbst bei Beschädigung eines Hartmetallsegmentes durch Zerstörung oder Deformation von dessen Spannkanten ein weiteres Einspannen des Werkzeugschaftes möglich bleibt infolge der redundanten Verwendung der Hartmetallsegmente.
- Zur funktionssicheren Einspannung von Bohrern mit kleinem Durchmesser von 1,0 mm ist vorgesehen, daß der Abstand der Spannkanten senkrecht zur Mittellinie kleiner oder gleich 0,75 mm ist.
- Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Hartmetallsegment an seinen Rändern rechts und links neben den Spannkanten ausgebildete Kontaktflächen aufweist, die von der Mitte zum Rand hin abfallen und in Ebenen liegen, die eine parallel zu den Spannkanten liegende Schnittgerade aufweisen, und daß die Spannkanten unterhalb der Ebenen enden, ohne diese zu schneiden. Damit verbunden ist der Vorteil, daß die vorzugsweise sehr dünn gebildeten, harten Spannkanten der Spannbacke nicht mit den Spannkanten benachbarter Spannbacken des Bohrfutters zusammenstoßen können, wenn die Spannbacken zu ihrem kleinsten Spanndurchmesser verstellt werden, da die Kontaktflächen eine weitere Verstellung der Spannbacken begrenzen, bevor die Spannkanten gegenseitig zur Anlage kommen und sich beschädigen könnten.
- Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigen:
-
1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Spannbacke mit zwei das Hartmetallsegment bildenden, auf der Spannfläche angeordneten Segmentteilen, -
2 eine Vorderansicht der Spannbacke aus1 , -
3 eine der1 entsprechende Darstellungsweise einer Spannbacke mit zwei Hartemtallsegmenten, -
4 eine der2 entsprechende Darstellungsweise einer Spannbacke mit zwei in Richtung der Mittellinie versetzt angeordneten Segmentteilen, -
5 eine der1 entsprechende Darstellungsweise der Spannbacke aus4 , -
6 eine der5 entsprechende Darstellung einer weiteren alternativen Ausführungsform, -
7 eine Seitenansicht eines Hartmetallsegments mit gerundeten Kanten und Quernuten, -
8 eine der7 entsprechende Darstellungsweise eines Hartmetallsegmentes mit randseitig geneigt zur Spannfläche verlaufenden Spannkanten, und -
9 eine Darstellung von drei zu ihrem kleinsten Spanndurchmesser verstellten Spannbacken. - In der Zeichnung sind Spannbacken
1 dargestellt, die zur Ausstattung von Bohrmaschinen, insbesondere von Schlagbohrmaschinen dienen, wobei in der Regel drei derartige Spannbacken1 gleichmäßig über den Umfang eines Futterkörpers des Bohrfutters in geneigt zur Futterachse verlaufenden Führungsaufnahmen verschiebbar angeordnet sind. Die Verschiebbarkeit der Spannbacken1 wird erreicht durch eine an den Backengrundkörpern2 der Spannbacken1 ausgebildete Zahnreihe3 , die in ein dem Bohrfutter zugeordnetes Spanngewinde eingreift, in der Regel in das Spanngewinde eines drehbar und axial unverschieblich am Bohrfutter gelagerten Gewinderinges. An dem Backengrundkörper2 ist weiterhin ausgebildet eine Spannfläche4 , die geneigt zur Längsachse des Backengrundkörpers2 orientiert ist. Diese Spannfläche4 weist eine Mittellinie5 auf, die definiert ist durch die Projektion der Längsachse des Backengrundkörpers2 auf die Spannfläche4 . Bei den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen ist in der Spannfläche4 parallel zur Mittellinie5 eine Nut6 ausgebildet, in der bei der in1 gezeigten Spannbacke ein Hartmetallsegment7 , bei der in3 gezeigten Ausführungsform zwei Hartmetallsegmente7 angeordnet sind. - Das Hartmetallsegment
7 ist aus zwei Segmentteilen8 gebildet, die jeweils eine Spannkante9 aufweisen, wobei die Spannkanten9 parallel zur Mittellinie5 verlaufen und die Spannkanten9 der beiden Segmentteile8 symmetrisch zur Mittellinie5 der Spannfläche4 nach rechts und links versetzt angedordnet sind. Durch die Bildung der Hartmetallsegmente7 durch zwei Segmentteile8 ist es möglich, den Abstand der Spannkanten9 frei, insbesondere sehr klein zu wählen, so daß es möglich ist, daß der Abstand der Spannkanten9 senkrecht zur Mittellinie kleiner oder gleich 0,75 mm ist. - Die
3 zeigt eine Ausführungsform, bei der auf der Spannfläche4 entlang der Mittellinie5 zwei Hartmetallsegmente7 mit gegenseitigem Abstand angeordnet sind. - In den
4 bis6 sind Ausführungsformen gezeigt, bei denen die zwei Segmentteile8 in Richtung der Mittellinie5 versetzt angeordnet sind, was mit dem Vorteil verbunden ist, daß die beiden Segmentteile8 eine einheitliche Gestalt aufweisen können und die Anordnung der Spannkanten9 symmetrisch zur Mittellinie5 erreicht wird, indem eines der Segmentteile8 gegenüber dem anderen Segmentteil8 um 180° um die senkrecht zur Spannfläche4 stehende Achse verdreht wird. - Die
7 und8 zeigen Ausführungsbeispiele, bei denen die Segmentteile8 zur Erhöhung der Spannkraft der Spannkanten9 Quernuten10 aufweisen, wobei in der7 die Spannkante9 der Segmentteile8 randseitig gerundet geformt ist, während8 ein Ausführungsbeispiel zeigt, bei dem die Spannkanten9 der Segmentteile8 randseitig geneigt zur Spannfläche4 verlaufen. -
9 schließlich zeigt in einer Draufsicht das Zusammenwirken dreier Spannbacken1 , bei denen das Hartmetallsegment7 an seinen Rändern rechts und links neben den Spannkanten9 ausgebildete Kontaktflächen11 ,12 aufweist, die von der Mitte zum Rand hin abfallen und in Ebenen liegen, die eine parallel zu den Spannkanten9 liegende Schnittgerade13 aufweisen, und daß die Spannkanten9 unterhalb der Ebenen enden, ohne diese zu schneiden. Es ist unmittelbar ersichtlich, daß in der gezeigten Stellung der Spannbacken1 für den kleinsten Spanndurchmesser die Kontaktflächen11 ,12 einander anliegen und eine weitere Annäherung der Spannkanten9 verhindern, diese also voreinander schützen.
Claims (9)
- Spannbacke für ein Bohrfutter, insbesondere für ein zur Ausstattung einer Schlagbohrmaschine geeignetes Bohrfutter, mit einem Backengrundkörper (
2 ), an dem zum Eingriff in ein dem Bohrfutter zugeordnetes Spanngewinde eine Zahnreihe (3 ) ausgebildet und zur Anlage an einem mit dem Bohrfutter zu spannenden Werkzeugschaft ein Hartmetallsegment (7 ) auf einer geneigt zur Längsachse des Backengrundkörpers (2 ) orientierten Spannfläche (4 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Hartmetallsegment (7 ) aus zwei Segmentteilen (8 ) gebildet ist, daß an den Segmentteilen (8 ) jeweils eine parallel zu der durch die Projektion der Längsachse auf die Spannfläche (4 ) ausgezeichneten Mittellinie (5 ) der Spannfläche (4 ) verlaufende Spannkante (9 ) ausgebildet ist, und daß die Spannkanten (9 ) der beiden Segmentteile (8 ) symmetrisch zur Mittellinie (5 ) der Spannfläche (4 ) nach rechts und links versetzt angeordnet sind. - Spannbacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Spannfläche (
4 ) parallel zur Mittellinie (5 ) zur Aufnahme der Segmentteile (8 ) eine Nut (6 ) ausgebildet ist. - Spannbacke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Segmenteile (
8 ) in Richtung der Mittellinie (5 ) versetzt angeordnet sind, und daß die beiden Spannkanten (9 ) der Segmentteile (8 ) nicht miteinander fluchten. - Spannbacke nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Segmentteilen (
8 ) mindestens eine Quernut (10 ) ausgebildet ist. - Spannbacke nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkanten (
9 ) der Segmentteile (8 ) randseitig geneigt zur Spannfläche (4 ) verlaufen. - Spannbacke nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkanten (
9 ) der Segmentteile (8 ) randseitig gerundet geformt sind. - Spannbacke nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Spannfläche (
4 ) entlang der Mittellinie (5 ) mindestens zwei Hartmetallsegmente (7 ) mit gegenseitigem Abstand angeordnet sind. - Spannbacke nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Spannkanten (
9 ) senkrecht zur Mittellinie (5 ) kleiner oder gleich 0,75 mm ist. - Spannbacke nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Hartmetallsegment (
7 ) an seinen Rändern rechts und links neben den Spannkanten (9 ) ausgebildete Kontaktflächen (11 ,12 ) aufweist, die von der Mitte zum Rand hin abfallen und in Ebenen liegen, die eine parallel zu den Spannkanten (9 ) liegende Schnittgerade (13 ) aufweisen, und daß die Spannkanten (9 ) unterhalb der Ebenen enden, ohne diese zu schneiden.
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