DE10155585B4 - Pinzette - Google Patents

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Abstract

Pinzette für medizinische und chirurgische Zwecke, mit zwei an ihren proximalen Enden miteinander verbundenen, durch Druck auf einander gegenüberliegende Griffflächen federnd gegeneinander drückbaren Branchen und mit einem zwischen den miteinander verbundenen proximalen Enden einerseits und den Griffflächen andererseits vorgesehenen, die Annäherung der beiden Brachen verhindernden oder zumindest begrenzenden Distanzelement, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzelement (17) in Längsrichtung der Branchen (2, 3) verschiebbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Pinzette, mit zwei an ihren proximalen Enden miteinander verbundenen, durch Druck auf einander gegenüberliegende Griffflächen federnd gegeneinander drückbaren Branchen und mit einem zwischen den miteinander verbundenen proximalen Enden einerseits und den Griffflächen andererseits vorgesehenen, die Annäherung der beiden Branchen verhindernden oder zumindest begrenzenden Distanzelement.
  • Derartige Pinzetten werden insbesondere in der Chirurgie vielfältig eingesetzt, um mit ihren distalen Enden, die als Greifwerkzeug ausgebildet sind, schwer handhabbare Gegenstände zu ergreifen, beispielsweise Fadenenden oder Implantatteile. Üblicherweise werden derartige Pinzetten aus Metall gefertigt und in verschiedenen Längen und Biegesteifigkeiten zur Verfügung gestellt, so dass die Bedienungsperson aus einem größeren Satz von Pinzetten für den jeweiligen Anwendungszweck die Pinzetten aussuchen kann, die für diesen Anwendungszweck besonders geeignet sind. Allerdings setzt dies eine sehr umfangreiche Lagerhaltung voraus und erschwert die Handhabung des dadurch umfangreicheren Instrumentariums.
  • In der DE 36 40 471 A1 ist eine chirurgische Pinzette beschrieben, bei der zwischen den beiden Branchen der Pinzette ein Verriegelungselement angeordnet ist, welches ein Aufspreizen der Branchen verhindern kann und welches in Längsrichtung der Branchen so verschoben werden kann, dass es entweder die beiden Branchen gegen ein Aufspreizen sichert oder aber sie für eine Aufspreizbewegung freigibt.
  • Es sind auch Pinzetten bekannt, bei denen zwischen den Branchen Anschläge vorgesehen sind, durch die die Schließbewegung begrenzt wird. Diese Anschläge können im Abstand von den miteinander verbundenen, proximalen Enden der beiden Branchen angeordnet sein ( GB 2 035 187 A1 ; US 2,943,521 A ).
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, dem Operateur Pinzetten mit einer größeren Variabilität zur Verfügung zu stellen, um dadurch die Anzahl der für verschiedene Anwendungszwecke benötigten Pinzetten zu reduzieren.
  • Diese Aufgabe wird bei einer Pinzette der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Distanzelement in Längsrichtung der Branchen verschiebbar ist.
  • Das Distanzelement definiert den tatsächlichen Drehpunkt der Branchen, um den die Branchen beim Zusammendrücken der Griffflächen gegeneinander verschwenkt werden. Es ist daher möglich, durch Verschiebung des Distanzelementes die effektive Länge der Pinzette ja nach Position des Distanzelementes unterschiedlich zu wählen, obwohl in allen Fällen Pinzetten mit einer immer gleichen Länge verwendet werden.
  • Günstig ist es dabei, wenn das Distanzelement längs seines Verschiebeweges durch eine lösbare Fixierung festlegbar ist, beispielsweise kann diese lösbare Fixierung als elastische Rasterung ausgebildet sein.
  • Günstig ist es, wenn das Distanzelement elastisch zusammendrückbar ist. Auf diese Weise ergibt sich durch das Distanzelement zusätzlich eine Erhöhung der Kraft, die zum Zusammendrücken der Branchen notwendig ist. Für bestimmte Anwendungsfälle kann dies von Vorteil sein.
  • Vorzugsweise trägt mindestens eine Branche eine Skale zur Bestimmung der Position des Distanzelementes längs eines Verschiebeweges. Der Operateur kann auf diese Weise unmittelbar ablesen, an welcher Stelle sich das Distanzelement befindet und damit, welche Schließeigenschaften, also welche Branchenlänge und welche Steifigkeit, die Pinzette aufweist.
  • Zusätzlich ist es vorteilhaft, wenn mindestens eine der Branchen im Bereich der Griffflächen einen die Annäherung der beiden Branchen begrenzenden Anschlag aufweist. Dadurch wird verhindert, dass die Pinzette durch zu kräftiges Zusammendrücken beschädigt wird.
  • Günstig ist es, wenn die Griffflächen etwa in der Mitte zwischen den distalen und den miteinander verbundenen proximalen Enden der Branchen angeordnet sind.
  • Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Die Zeichnung zeigt eine perspektivische Ansicht einer Pinzette mit einem in Längsrichtung verschiebbaren Distanzelement.
  • Die in der Zeichnung dargestellte Pinzette 1 weist zwei längliche Branchen 2, 3 auf, die im dargestellten Ausführungsbeispiel im wesentlichen einen halbkreisförmigen Querschnitt haben und mit ihren flachen Innenseiten 4, 5 einander zugewandt sind. An ihren proximalen Enden 6, 7 sind die beiden Branchen 2, 3 abgeflacht, und diese abgeflachten proximalen Enden 6, 7 werden von einem Verbindungsteil 8 umgriffen, welches die beiden Branchen 2, 3 im Bereich der proximalen Enden 6, 7 dauerhaft verbindet, und zwar derart, dass die beiden Branchen 2, 3 parallel zueinander und im Abstand zueinander angeordnet sind, das heißt zwischen den beiden Innenseiten 4 und 5 bleibt ein Zwischenraum in Form eines Spaltes 16 frei.
  • Am distalen Ende 9, 10 tragen die Branchen 2, 3 Greifwerkzeuge 11, 12, die Außenseiten 13, 14 der beiden Branchen 2, 3 sind etwa im mittleren Teil der Branchen 2, 3 durch Profilierungen 15 als Griffflächen ausgebildet. Durch Druck auf diese einander gegenüberliegenden Griffflächen können die beiden Branchen elastisch gegeneinander verschwenkt werden, so dass die Griffwerkzeuge 11, 12 einander angenähert werden.
  • In dem Spalt 16 zwischen den beiden Branchen 2, 3 ist ein Distanzelement 17 angeordnet, das die Form eines Polsters oder eines Blockes hat, welches an beiden Innenseiten 4, 5 der beiden Branchen 2, 3 anliegt und welches die Ränder 18, 19 der Branchen 2, 3 so übergreift, dass das Distanzelement 17 im Spalt 16 längsverschieblich und unverlierbar geführt ist. Das Distanzelement 17 ist dadurch in dem Spalt 16 in Richtung des Doppelpfeiles A in Längsrichtung verschiebbar, so dass es zwischen dem Verbindungsteil 8 einerseits und dem distalen Ende der Griffflächen anderseits in eine unterschiedliche Position verschiebbar ist. In dieser Position kann das Distanzelement 17 festgelegt werden, beispielsweise durch in der Zeichnung nicht dargestellte elastische Rastelemente, durch aus der Zeichnung ebenfalls nicht ersichtliche Stifte, die quer durch die Branchen und das Distanzelement hindurchgeschoben werden etc. Es wäre auch möglich, das Distanzelement in einer bestimmten Stellung dauerhaft festzulegen, beispielsweise durch Verklebung.
  • Durch das Distanzelement 17 wird ein effektiver Drehpunkt oder Lagerpunkt für die Branchen 2, 3 geschaffen, wenn die Branchen 2, 3 an den Griffflächen gegeneinander gedrückt werden, verschwenken die Branchen um diesen effektiven Drehpunkt, den das Distanzelement 17 definiert, und nicht um den Drehpunkt, der ohne das Distanzelement 17 durch das Verbindungsteil 8 definiert würde. Durch diese effektive Verschiebung des Drehpunktes ändert sich die Schwenklänge der Branchen, dies führt auch zu einer Änderung der Steifigkeit und des gesamten Greifverhaltens.
  • An mindestens einer Branche 2 ist in Längsrichtung verlaufend eine Skale 25 angeordnet, an der die jeweilige Stellung des Distanzelemen tes 17 ablesbar ist, so dass eine Bedienungsperson sofort eine bestimmte Steifigkeit und damit ein bestimmtes Schwenkverhalten der Pinzette einstellen und ablesen kann.
  • Distal anschließend an die Griffflächen sind an beiden Innenseiten 4, 5 noch Vorsprünge 20, 21 angeordnet, die als Anschläge wirken und die Annäherung der beiden Branchen 2, 3 begrenzen.
  • Die gesamte Pinzette besteht vorzugsweise aus einem sterilisierbaren Kunststoff, die Branchen 2, 3 können einstückig mit dem Verbindungsteil 8 ausgebildet sein, auch die Vorsprünge 20 und 21 können einteilig mit den Branchen verbunden sein. Das Distanzelement 17 kann als Kunststoffteil ausgeführt werden, insbesondere kann das Distanzelement auch elastisch zusammendrückbar sein, so dass dadurch nicht nur der effektive Drehpunkt definiert wird, sondern auch der Abstand der beiden Branchen beim Zusammendrücken, dieser Abstand wird beim Zusammendrücken kleiner. Auch dies beeinflusst die Biegeeigenschaften der Branchen und damit die Handhabbarkeit der Pinzette.

Claims (7)

  1. Pinzette für medizinische und chirurgische Zwecke, mit zwei an ihren proximalen Enden miteinander verbundenen, durch Druck auf einander gegenüberliegende Griffflächen federnd gegeneinander drückbaren Branchen und mit einem zwischen den miteinander verbundenen proximalen Enden einerseits und den Griffflächen andererseits vorgesehenen, die Annäherung der beiden Brachen verhindernden oder zumindest begrenzenden Distanzelement, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzelement (17) in Längsrichtung der Branchen (2, 3) verschiebbar ist.
  2. Pinzette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzelement (17) längs seines Verschiebewegs durch eine lösbare Fixierung festlegbar ist.
  3. Pinzette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Fixierung als elastische Rasterung ausgebildet ist.
  4. Pinzette nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Branche (2) eine Skale (25) zur Bestimmung der Position des Distanzelements (17) längs seines Verschiebewegs aufweist.
  5. Pinzette nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzelement (17, 22) elastisch zusammendrückbar ist.
  6. Pinzette nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Branchen (2, 3) im Bereich der Griffflächen einen die Annäherung der beiden Branchen (2, 3) begrenzenden Anschlag (20, 21) aufweist.
  7. Pinzette nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffflächen etwa in der Mitte zwischen den distalen und den miteinander verbundenen proximalen Enden (9, 10; 6, 7) der Branchen (2, 3) angeordnet sind.
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