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Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Schabinstrument gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bekannt sind chirurgische Schabinstrumente mit einem Griffelement mit einer Längsachse und mindestens einem spatelartigen Arbeitselement, welches eine Arbeitsfläche und eine Arbeitskante aufweist. Mit einem derartigen Schabinstrument lässt sich Weichgewebe vom Knochen entfernen, insbesondere in der zahnärztlichen Chirurgie das Periost ablösen. Derartige Schabinstrumente werden auch als Raspatorien bezeichnet.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein chirurgisches Schabinstrument weiterzubilden derart, dass es flexibler einsetzbar ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein chirurgisches Schabinstrument mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße chirurgische Schabinstrument mit einem Griffelement mit einer Längsachse und mindestens einem spatelartigen Arbeitselement mit einer Arbeitsfläche und einer Arbeitskante zeichnet sich dadurch aus, dass in dem Arbeitselement wenigstens eine Durchbrechung angeordnet ist.
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Beim Augmentieren wird Granulat aus Knochenersatzmaterial, autologen Knochen und/oder ein Gemisch daraus an einer Empfängerstelle platziert. Dabei wird üblicherweise das Granulat kondensiert, leicht fixiert und Blut oder andere Flüssigkeiten können abfließen. Überschüssige Flüssigkeiten müssen in der Regel abgesaugt werden. Dabei kann es dazu kommen, dass das Granulat aus Knochenersatzmaterial, autologen Knochen und/oder das Gemisch daraus versehentlich mit abgesaugt wird.
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Wird das Granulat aus Knochenersatzmaterial, autologen Knochen und/oder das Gemisch daraus mit dem erfindungsgemäßen chirurgischen Schabinstrument ortständig angedrückt, kann dabei durch die wenigstens eine Durchbrechung überschüssige Flüssigkeit austreten und diese abgesaugt werden, während gleichzeitig das Granulat aus Knochenersatzmaterial, autologen Knochen und/oder das Gemisch daraus zuverlässig mit dem chirurgischen Schabinstrument fixiert gehalten werden kann. Die Gefahr des versehentlichen Absaugens des Granulats aus Knochenersatzmaterial, autologen Knochen und/oder des Gemischs daraus kann somit deutlich verringert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind in dem Arbeitselement wenigstens zwei, vorzugsweise mehrere, beispielsweise zwei, drei, vier, fünf oder sechs, Durchbrechungen angeordnet. Eine derartige Ausgestaltung kann einen verbesserten Austritt von überschüssiger Flüssigkeit ermöglichen.
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Vorzugsweise weist die wenigstens eine Durchbrechung einen runden Querschnitt auf, wodurch eine gute Reinigbarkeit der Durchbrechungen ermöglicht werden kann.
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Vorteilhafterweise ist die Arbeitsfläche gewölbt ausgebildet, wodurch die Handhabbarkeit des chirurgischen Instruments verbessert werden kann. Die Wölbung ist dabei vorzugsweise nur gering ausgebildet, um eine gute Fixierung des Granulats aus Knochenersatzmaterial, autologen Knochen und/oder des Gemischs daraus ermöglichen zu können.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Arbeitskante angeschliffen ist, wodurch die Schabwirkung des chirurgischen Instruments verbessert werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind an dem Griffelement zwei Arbeitselemente angeordnet, insbesondere an gegenüberliegenden Enden des Griffelements. Eine derartige Ausgestaltung kann die Einsatzmöglichkeiten des chirurgischen Schabinstruments verbessern
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Vorzugsweise weisen die beiden Arbeitselemente unterschiedlich große Arbeitsflächen auf, wodurch die Möglichkeit gegeben wird, je nach Einsatzart die geeignetere Arbeitsfläche auswählen zu können.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die beiden Arbeitselemente eine unterschiedliche Anzahl an Durchbrechungen auf, wodurch ermöglicht wird, je nach Einsatzart die geeignetere Arbeitsfläche auswählen zu können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren ausführlich erläutert. Es zeigen
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen chirurgischen Schabinstruments mit einem ersten Arbeitsende und einem zweiten Arbeitsende,
- 2 eine weitere perspektivische Ansicht des chirurgischen Schabinstruments gemäß 1,
- 3 eine Draufsicht auf das erste Arbeitsende des chirurgischen Schabinstruments gemäß 1,
- 4 einen Längsschnitt durch das erste Arbeitsende gemäß 3 entlang der Linie A-A in 3,
- 5 eine Draufsicht auf das zweite Arbeitsende des chirurgischen Schabinstruments gemäß 1 und
- 6 einen Längsschnitt durch das zweite Arbeitsende gemäß 5 entlang der Linie B-B in 5.
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Die 1 bis 6 zeigen unterschiedliche Ansichten eines erfindungsgemäßen chirurgischen Schabinstruments 10. Das chirurgische Schabinstrument 10 weist ein Griffelement 20 mit einer Längsachse L und mindestens einem spatelartigen Arbeitselement 30 auf. Das spatelartige Arbeitselement 30 kann insbesondere flach ausgebildet sein. Es kann sich zum freien Ende hin verjüngen, wobei das freie Ende abgerundet ausgebildet sein kann.
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Das Griffelement 20 kann beispielsweise als zylindrischer, langgestreckter Körper ausgebildet sein und ein erstes Ende 21 und ein zweites Ende 22 aufweisen, wobei das Arbeitselement 30 an dem ersten Ende 21 angeordnet sein kann. An dem Griffelement 20 können Profilierungen, beispielsweise in Form von umlaufenden Rillen 25 und/oder in Form von Längsnuten 26, angeordnet sein, um die Griffsicherheit zu verbessern.
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Das Arbeitselement 30 weist eine Arbeitsfläche 31 und eine Arbeitskante 32 auf. Als Arbeitsfläche 31 soll die Seite des Arbeitselements 30 bezeichnet werden, mit welcher typischerweise Granulat aus Knochenersatzmaterial, autologen Knochen und/oder ein Gemisch daraus an einer Empfängerstelle angedrückt wird. Der Arbeitsfläche 31 an dem Arbeitselement 30 gegenüberliegend angeordnet ist eine Oberfläche 33. Die Arbeitskante 32 kann die Arbeitsfläche 31 und die Oberfläche 33 verbinden.
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In dem Arbeitselement 30 wenigstens eine Durchbrechung 35 angeordnet, welche insbesondere von der Arbeitsfläche 31 ausgehend und bis zur Oberfläche 33 verlaufend ausgebildet ist. Mit anderen Worten weist das Arbeitselement 30 wenigstens ein Loch auf. Das Arbeitselement 30 kann zwei oder mehrere Durchbrechungen 35 aufweisen. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weist das Arbeitselement 30 genau zwei Durchbrechungen 35 auf.
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Die Durchbrechungen 35 können einen runden Querschnitt aufweisen und beispielsweise als Bohrungen ausgebildet sein.
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Das Arbeitselement 30 kann zur Arbeitskante 32 flach auslaufend ausgebildet sein. Insbesondere kann die Arbeitskante 32 angeschliffen ausgebildet sein. Die Arbeitskante 32 kann gebogen ausgebildet sein, wie insbesondere in der Draufsicht in 3 erkennbar. Die Arbeitsfläche 31 kann leicht gewölbt ausgebildet sein, wie insbesondere in der Schnittansicht in 4 erkennbar.
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Das chirurgische Schabinstrument 10 kann zusätzlich zu dem Arbeitselement 30 ein weiteres Arbeitselement 40 aufweisen. Das Arbeitselement 40 kann an dem zweiten Ende 22 des Griffelements 20 angeordnet sein. Das Arbeitselement 40 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel unterscheidet sich im Wesentlichen in der Größe der Arbeitsfläche 31 und der Zahl der Durchbrechungen von dem Arbeitselement 30. Das Arbeitselement 40 ist insbesondere größer als das Arbeitselement 30 ausgebildet. Weiterhin weist das Arbeitselement 40 mehr Durchbrechungen 35 auf als das Arbeitselement 30. Insbesondere weist das Arbeitselement 40 fünf Durchbrechungen auf.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- chirurgisches Schabinstrument
- 20
- Griffelement
- 21
- erstes Ende
- 22
- zweites Ende
- 25
- Rille
- 26
- Längsnut
- 30
- Arbeitselement
- 31
- Arbeitsfläche
- 32
- Arbeitskante
- 33
- Oberfläche
- 35
- Durchbrechung
- L
- Längsachse